Beschreibung
Induktives Bauelement und Verfahren zum Herstellen eines in¬ duktiven Bauelements
Die Erfindung betrifft ein induktives Bauelement, das bei¬ spielsweise als Datenleitungsdrossel in hochfrequenten Anwen¬ dungen, insbesondere in Anwendungen mit Hochgeschwindigkeits¬ datenbussen, beispielsweise Ethernet-Bussen, eingesetzt wer- den kann. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen induktiven Bauelements.
Eine Datenleitungsdrossel, für die alternativ auch die engli¬ sche Bezeichnung "Common Mode Choke" verwendet wird, weist einen Kern, beispielsweise einen Ferritkern, auf, auf dem ein erster Draht und ein zweiter Draht aufgewickelt sind. Die Da¬ tenleitungsdrossel dient zur Übertragung von differentiellen Signalen, wobei die Signale beispielsweise auf dem ersten Draht als Hinleiter vom Sender zum Empfänger und auf dem zweiten Draht als Rückleiter vom Empfänger zum Sender fließen .
Während die Datenleitungsdrossel für die Übertragung von dif- ferenziellen Signalen als Leiter wirken soll, über die diffe- rentielle Signale mit hoher Datenrate und geringer Dämpfung übertragen werden sollen, soll die Übertragung von Gleichtaktsignalen, die in dem ersten und zweiten Draht der Datenleitungsdrossel in die gleiche Richtung fließen, von dem Bauele¬ ment unterdrückt beziehungsweise gedämpft werden. Für
Gleichtaktsignale soll die Datenleitungsdrossel eine hohe In¬ duktivität darstellen.
Des Weiteren soll das induktive Bauelement keine oder höchs¬ tens eine kleine Modenkonversion erzeugen. Dadurch soll verhindert werden, dass ein Gegentakt-Datensignal zu der Daten¬ leitungsdrossel gesendet und daraus in der Drossel ein Stör- signal erzeugt wird. Um Gegentaktsignale mit niedriger oder nahezu gar keiner Dämpfung über das induktive Bauelement zu übertragen, soll das Bauelement eine niedrige Induktivität (Streuinduktivität) im Gegentaktbetrieb für Datensignale so¬ wie eine hohe Induktivität für die Übertragung von Gleichtak- tsignalen/Störsignalen aufweisen. Um Gegentaktsignale ungedämpft oder mit niedriger Dämpfung zu übertragen, ist gefordert, dass die Streuinduktivität des induktiven Bauelements gering und die ohmschen Verluste, die bei der Übertragung von Datensignalen über das induktive Bauelement auftreten, nied- rig sind.
Es ist wünschenswert, ein induktives Bauelement anzugeben, das die Datenübertragung von differentiellen Signalen nahezu ohne Dämpfung ermöglicht, Störsignale hingegen weitestgehend bedämpft und eine kompakte Bauform aufweist. Darüber hinaus soll ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen induktiven Bauelements angegeben werden.
Eine Ausführungsform eines induktiven Bauelements ist im Pa- tentanspruch 1 angegeben. Gemäß einer Ausführungsform umfasst das induktive Bauelement einen ersten und einen zweiten
Draht, einen Kern mit einem ersten Kernteil und einem zweiten Kernteil, wobei der erste Kernteil einen ersten und zweiten Flanschabschnitt und einen Drahtwicklungsabschnitt zum Bewi- ekeln mit dem ersten und zweiten Draht aufweist, und eine
Vielzahl von Kontakthalterungen zum Kontaktieren eines jeweiligen Endes des ersten und zweiten Drahtes. Der erste und zweite Flanschabschnitt sind an unterschiedlichen Enden des
Drahtwicklungsabschnitts angeordnet. Der erste und zweite Flanschabschnitt weisen eine jeweilige erste Oberfläche, eine jeweilige zweite Oberfläche und eine jeweilige dritte Ober¬ fläche auf. Die jeweilige erste und zweite Oberfläche des ersten und zweiten Flanschabschnitts sind gegenüberliegend zu der jeweiligen dritten Oberfläche des ersten und zweiten Flanschabschnitts angeordnet. Der zweite Kernteil ist auf der jeweiligen dritten Oberfläche des ersten und zweiten Flanschabschnitts angeordnet. Der erste und zweite Flanschab- schnitt weisen eine jeweilige Nut auf, der die jeweilige ers¬ te und zweite Oberfläche des ersten und zweiten Flanschab¬ schnitts voneinander trennt. Ein erstes Ende des ersten Drah¬ tes ist an einer ersten der Kontakthalterungen gehalten. Ein zweites Ende des ersten Drahtes ist an einer zweiten der Kon- takthalterungen gehalten. Ein erstes Ende des zweiten Drahtes ist an einer dritten der Kontakthalterungen gehalten und ein zweites Ende des zweiten Drahtes ist an einer vierten der Kontakthalterungen gehalten. Die erste und die dritte Kon- takthalterung sind an dem ersten Flanschabschnitt angeordnet, während die zweite und die vierte Kontakthalterung an dem zweiten Flanschabschnitt angeordnet sind. Der erste Draht ist ausgehend von der ersten Kontakthalterung durch die Nut des ersten Flanschabschnitts hindurchgeführt, um den Drahtwick¬ lungsabschnitt gewickelt und durch die Nut des zweiten Flan- schabschnitts zu der zweiten Kontakthalterung geführt. Der zweite Draht ist ausgehend von der dritten Kontakthalterung durch die Nut des ersten Flanschabschnitts hindurchgeführt, um den Drahtwicklungsabschnitt gewickelt und durch die Nut des zweiten Flanschabschnitts zu der vierten Kontakthalterung geführt.
Ein Verfahren zum Herstellen des induktiven Bauelements ist im Patentanspruch 9 angegeben. Gemäß dem im Patentanspruch 9
angegebenen Verfahren zum Herstellen eines induktiven Bauelements werden ein erster und ein zweiter Draht bereitgestellt. Des Weiteren wird ein Kern mit einem ersten Kernteil und einem zweiten Kernteil bereitgestellt, wobei der erste Kernteil einen ersten und zweiten Flanschabschnitt und einen Draht¬ wicklungsabschnitt zum Bewickeln mit dem ersten und zweiten Draht aufweist. Der erste und zweite Flanschabschnitt sind an unterschiedlichen Enden des Drahtwicklungsabschnitts angeord¬ net, wobei der erste und zweite Flanschabschnitt eine jewei- lige erste Oberfläche, eine jeweilige zweite Oberfläche und eine jeweilige dritte Oberfläche aufweisen. Die jeweilige erste und zweite Oberfläche des ersten und zweiten Flanschab¬ schnitts sind gegenüberliegend zu der jeweiligen dritten Oberfläche des ersten und zweiten Flanschabschnitts angeord- net. Der zweite Kernteil ist auf der jeweiligen dritten Oberfläche des ersten und zweiten Flanschabschnitts angeordnet. Der erste und zweite Flanschabschnitt weisen eine jeweilige Nut, die die jeweilige erste und zweite Oberfläche des ersten und zweiten Flanschabschnitts voneinander trennt, auf. Des Weiteren wird gemäß dem Verfahren eine Vielzahl von Kontakthalterungen mit einer ersten und zweiten Kontakthalterung zum Kontaktieren eines jeweiligen Endes des ersten Drahtes und mit einer dritten und vierten Kontakthalterung zum Kontaktieren eines jeweiligen Endes des zweiten Drahts bereitgestellt. Die erste und dritte Kontakthalterung werden an dem ersten Flanschabschnitt angeordnet. Die zweite und vierte Kontakt¬ halterung werden an dem zweiten Flanschabschnitt angeordnet. Ein erstes Ende des ersten Drahtes wird an der ersten Kon¬ takthalterung fixiert und ein erstes Ende des zweiten Drahtes wird an der dritten Kontakthalterung fixiert. Der erste Draht wird durch die Nut des ersten Flanschabschnitts durchgeführt, der Drahtwicklungsabschnitt wird mit dem ersten Draht bewi¬ ckelt und der erste Draht wird durch die Nut des zweiten
Flanschabschnitts hindurchgeführt. Der zweite Draht wird durch die Nut des ersten Flanschabschnitts durchgeführt, der Drahtwicklungsabschnitt wird mit dem zweiten Draht bewickelt und der zweite Draht wird durch die Nut des zweiten Flan- schabschnitts hindurchgeführt. Ein zweites Ende des ersten Drahtes wird an der zweiten Kontakthalterung fixiert und ein zweites Ende des zweiten Drahtes wird an der vierten Kontakt¬ halterung fixiert.
Mit dem angegebenen Herstellungsverfahren kann ein induktives Bauelement bereitgestellt werden, das eine hohe Induktivität für die Übertragung von Gleichtaktsignalen, zum Beispiel eine Induktivität von größer als 200 μΗ, eine niedrige Induktivi¬ tät für die Übertragung von Signalen im Gegentaktbetrieb, beispielsweise eine Induktivität von weniger als 0,1 % der Gleichtaktinduktivität, aufweist. Durch die hohe Induktivität für Gleichtaktsignale erfolgt die Übertragung von Störsigna¬ len mit einer hohen Dämpfung. Zusätzlich weisen der erste und zweite Draht einen niedrigen DC-Widerstand, der beispielweise kleiner als 6 Ohm ist, auf, wodurch die Dämpfung von Datensignalen niedrig ist. Das induktive Bauelement zeichnet sich des Weiteren durch eine niedrige Modenkonversion aus, wodurch die Ausstrahlung von Störstrahlung vermindert ist. Des Weiteren weist das induktive Bauelement eine niedrige
Streuinduktivität auf und garantiert somit eine niedrige Ein¬ fügedämpfung. Für differentielle Datensignale weist das Bau¬ teil eine konstante Wellenimpedanz auf. Das induktive Bauele¬ ment ist insbesondere für den Einsatz in Hochfrequenzanwen- düngen und insbesondere in Kommunikationsnetzwerken zur Übertragung von hochfrequenten Datensignalen sowie in Hochgeschwindigkeitsdatenbussen, beispielsweise in Ethernet-Bussen, geeignet .
Auf dem Drahtwicklungsabschnitt des ersten Kernteils können der erste und zweite Draht in verdrillter Form aufgewickelt werden. Dadurch kann die Kopplung zwischen den benachbarten Windungen und dem Material des Kerns verringert werden. Auf- grund der verdrillten Drahtwicklung lässt sich somit eine Verringerung des magnetischen Streuflusses vermeiden. Die Drähte können eine hohe Isolationsstärke, beispielsweise mit einem Isolationsgrad ab 3, aufweisen. Die hohe Isolations¬ stärke ermöglicht die Einstellung einer Wellenimpedanz eines Drahtpaares aus dem ersten und zweiten Draht. Durch Auswahl eines geeigneten Materials und eines geeigneten jeweiligen Durchmessers des ersten und zweiten Drahtes lassen sich die Wellenimpedanz, das thermische Verhalten sowie die elektrische Isolation des induktiven Bauelements exakt einstellen. Durch das Bewickeln des Drahtwicklungsabschnitts mit einer kontrollierten Steigung kann die Koppelkapazität über der Wicklung reduziert werden.
Der erste und der zweite Draht können derart auf dem Draht- wicklungsabschnitt aufgewickelt werden, dass die Lage des ersten und zweiten Drahtes zueinander bei jeder einzelnen vollständigen Windung des ersten und zweiten Drahtes um den Drahtwicklungsabschnitt verändert wird. Unter einer Windung ist eine einzelne 360° Umdrehung eines Drahtes um den Draht- wicklungsabschnitt zu verstehen, während unter einer Draht¬ wicklung sämtliche Windungen eines Drahtes auf dem Drahtwicklungsabschnitt zu verstehen sind. Aufgrund der Verdrillung beziehungsweise der vertauschten Anordnung des ersten und zweiten Drahts in benachbarten Windungen lässt sich neben der Reduktion der Koppelkapazität zwischen benachbarten Windungen auch und eine geringe Streuinduktivität erzielen. Die beiden Drähte können vor dem eigentlichen Bewickeln des Drahtwick-
lungsabschnitts bereits verdrillt sein oder beim Bewickeln des Drahtwicklungsabschnitts miteinander verdrillt werden.
Der erste und zweite Kernteil können aus einem Ferritmaterial geformt sein. Der Kern weist eine hohe Permeabilität, von beispielsweise mehr als 1000, auf. Dadurch hat der Kern einen niedrigen magnetischen Widerstand. Des Weiteren lassen sich mit einer relativen geringen Anzahl von Windungen hohe Induktivitätswerte, beispielsweise von mehr als 200 μΗ für Ether- net-Schnittstellen mit niedrigen Gleichspannungs-Widerständen, beispielsweise von 6 Ohm, erreichen.
Der erste Kernteil kann mit dem Drahtwicklungsabschnitt und dem ersten und zweiten Flanschabschnitt als ein I-Kern ausge- bildet sein. Der zweite Kernteil kann als ein Plattenkern ge¬ formt sein, der mit den beiden Flanschabschnitten des I- förmigen ersten Kernteils verbunden wird. Über die Flanschab¬ schnitte und den Plattenkern kann der magnetische Kreis ge¬ schlossen werden. Eine Kontaktfläche zwischen den jeweiligen Flanschabschnitten des ersten Kernteils und der entsprechenden Kontaktfläche des Plattenkerns kann beschliffen sein, so¬ dass zwischen dem ersten Kernteil und dem zweiten Kernteil eine glatte, ebene Kontaktfläche ausgebildet werden kann. Dadurch weist das induktive Bauelement eine hohe Induktivität für Gleichtaktsignale und gleichzeitig einen niedrigen DC- Widerstand auf.
Durch die Verwendung von speziellen Klebematerialien kann die Spaltbreite zwischen dem Plattenkern und den Flanschabschnit- ten des ersten Kernteils sehr gering ausfallen. Die geschliffene Oberfläche der beiden Flanschabschnitte und die ge¬ schliffene Oberfläche des Plattenkerns ermöglichen, dass der Spalt zwischen den Flanschabschnitten und dem Plattenkern
möglichst klein ist. Die Klebeschicht kann unmittelbar auf eine jeweilige Oberfläche der Flanschabschnitte und/oder die jeweilig gegenüberliegenden Oberflächen des Plattenkerns aufgebracht werden. Zur Verringerung der Spaltbreite kann eine Klebeschicht auch seitlich über den Spalt zwischen dem Plattenkern und den beiden Flanschabschnitten angeordnet werden. Aufgrund der geringen Spaltbreite weist das induktive Bauele¬ ment eine hohe effektive Permeabilität auf. Die in jedem der Flanschabschnitte vorgesehene Nut ermöglicht eine parallele Führung des ersten und zweiten Drahtes von den entsprechenden Kontakthalterungen auf dem ersten Flanschabschnitt zu dem Drahtwicklungsabschnitt und von dort zu den entsprechenden Kontakthalterungen auf dem zweiten Flanschab- schnitt. Dadurch können die beiden Drähte zwischen der ersten und zweiten beziehungsweise der dritten und vierten Kontakt- halterung mit der gleichen Drahtlänge und parallel zueinander angeordnet auf den Drahtwicklungsabschnitt aufgewickelt wer¬ den. Die gesamte Drahtwicklung kann dadurch symmetrisch aus- geführt werden.
An jedem der Flanschabschnitte können zwei Kontakthalterungen vorgesehen sein. Jede der Kontakthalterungen dient zum Fixieren eines jeweiligen Endes des ersten und zweiten Drahtes. Die Kontakthalterungen können jeweils ein Führungselement zum Führen des Drahtes zu einem jeweiligen Kontaktierungselement der Kontakthalterungen aufweisen. Das Kontaktierungselement ist insbesondere zum Fixieren der Drahtenden durch Laserschweißen ausgebildet.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren, die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung zeigen, näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1A eine Ansicht einer ersten Ausführungsform eines induktiven Bauelements,
Figur 1B eine weitere Ansicht der ersten Ausführungsform des induktiven Bauelements,
Figur 2A eine Ansicht einer Ausführungsform eines ersten
Kernteils eines induktiven Bauelements,
Figur 2B eine weitere Ansicht der Ausführungsform des ersten
Kernteils des induktiven Bauelements,
Figur 3 eine Ausführungsform von Kontakthalterungen zum
Kontaktieren von Drähten des induktiven Bauelements,
Figur 4 eine Ausführungsform eines bewickelten ersten Kernteils des induktiven Bauelements mit Kontakthalte¬ rungen,
Figur 5A eine Ansicht einer ersten Ausführungsform eines zweiten Kernteils des induktiven Bauelements,
Figur 5B eine weitere Ansicht der ersten Ausführungsform des zweiten Kernteils des induktiven Bauelements,
Figur 5C eine zweite Ausführungsform des zweiten Kernteils des induktiven Bauelements,
Figur 6 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines induktiven Bauelements,
Figur 7 eine weitere Ansicht der zweiten Ausführungsform des induktiven Bauelements,
Figur 8 Ausführungsform eines ersten Kernteils eines induktiven Bauelements,
Figur 9 eine erste Ausführungsform eines Wicklungsschemas zum Bewickeln eines Kerns eines induktiven Bauele¬ ments,
Figur 10 eine zweite Ausführungsform eines Wicklungsschemas zum Bewickeln eines Kerns eines induktiven Bauele¬ ments . Die Figuren 1A und 1B zeigen verschiedene Ansichten einer ersten Ausführungsform 1 eines induktiven Bauelements. Die Figuren 7 und 8 zeigen verschiedene Ansichten einer zweiten Ausführungsform eines induktiven Bauelements. Das in den Figuren 1A, 1B sowie 7 und 8 gezeigte induktive Bauelement kann als Datenleitungsdrossel (Common Mode Choke) ausgebildet sein. Die Datenleitungsdrossel kann in hochfrequenten Anwendungen, insbesondere in Schnittstellen von Hochgeschwindig- keits-Kommunikationsnetzen, beispielsweise Ethernet Bussen, eingesetzt werden. Das Bauelement zeichnet sich durch eine niedrige Modenkonversion, eine niedrige Induktivität im Ge- gentaktbetrieb, eine hohe Induktivität für Gleichtaktsignale, eine konstante Wellenimpedanz sowie eine symmetrische Wick¬ lungsanordnung aus. Des Weiteren weist das induktive Bauele¬ ment eine niedrige kapazitive Kopplung der Drähte 10 und 20 und eine niedrige Streuinduktivität auf. Das induktive Bau¬ element kann bei einem Induktivitätswert insbesondere zwi¬ schen 200 μΗ und 400 μΗ beispielsweise eine Länge zwischen 2
mm und 5 mm, eine Breite zwischen 2 mm und 5 mm und eine Hö¬ he zwischen 2 mm und 5 mm aufweisen.
Figur 1A zeigt eine erste Ausführungsform 1 des induktiven Bauelements von der Unterseite, während Figur 1B das indukti¬ ve Bauelement 1 von der gegenüberliegenden Oberseite zeigt. Das Bauelement weist einen Draht 10 und einen Draht 20 auf, die als Hin- beziehungsweise Rückleiter eines differentiellen Signals dienen. Des Weiteren weist das induktive Bauelement einen Kern 100 mit einem Kernteil 110 und einem Kernteil 120 auf. Der Kernteil 110 kann als ein sogenannter I-Kern ausgebildet sein. Der Kernteil 110 kann einen Flanschabschnitt 111, einen Flanschabschnitt 112 und einen Drahtwicklungsab¬ schnitt 113 zum Bewickeln mit den Drähten 10 und 20 aufwei- sen. Die Flanschabschnitte 111 und 112 sind an unterschiedli¬ chen Enden des Drahtwicklungsabschnitts 113 angeordnet. Der Kernteil 120 kann als ein Plattenkern ausgebildet sein, der zum Schließen des magnetischen Kreises auf den Flanschabschnitten 111 und 112 des Kernteils 110 angebracht ist. Der Kernteil 120 kann beispielsweise durch eine Klebeverbindung an dem Kernteil 110 gehalten sein.
Das induktive Bauelement weist eine Vielzahl von Kontakthal¬ terungen 210, 220, 230 und 240 zum Kontaktieren eines jewei- ligen Endes der Drähte 10 und 20 auf. Ein erstes Ende des
Drahtes 10 ist an einer Kontakthalterung 210 und ein zweites Ende des Drahtes 10 ist an einer Kontakthalterung 220 gehal¬ ten. Ein erstes Ende des Drahtes 20 ist an der Kontakthalte¬ rung 230 und ein zweites Ende des Drahtes 20 ist an der Kon- takthalterung 240 gehalten. Die Kontakthalterungen 210 und
230 sind an dem Flanschabschnitt 111 und die Kontakthalterun¬ gen 220 und 240 sind an dem Flanschabschnitt 112 angeordnet.
Die Flanschabschnitte 111 und 112 weisen jeweils eine Nut 1114 und 1124 zum Durchführen der Drähte 10 und 20 auf. Der Draht 10 kann ausgehend von der Kontakthalterung 210 durch die Nut 1114 des Flanschabschnitts 111 hindurchgeführt und um den Drahtwicklungsabschnitt 113 von der Seite des Flanschab¬ schnitts 111 in Richtung des Flanschabschnitts 112 gewickelt werden. Der Draht 10 kann dann durch die Nut 1124 des Flanschabschnitts 112 zu der Kontakthalterung 220 geführt und da¬ ran fixiert werden. Der Draht 20 kann ausgehend von der Kon- takthalterung 230 durch die Nut 1114 des Flanschabschnitts 111 hindurchgeführt und um den Drahtwicklungsabschnitt 113 gewickelt werden. Die Wicklung verläuft von dem Flanschab¬ schnitt 111 in Richtung des Flanschabschnitts 112. Der Draht 20 kann dann durch die Nut 1124 des Flanschabschnitts 112 zu der Kontakthalterung 240 geführt und an dieser fixiert werden .
Die Drähte 10 und 20 werden verdrillt parallel zueinander ge¬ führt und beim Bewickeln des Drahtwicklungsabschnitts 113 ge- meinsam und damit gleichzeitig auf dem Drahtwicklungsab¬ schnitt angeordnet. Beide Drähte weisen zwischen den jeweili¬ gen Kontakthalterungen ihrer Enden nahezu die gleiche Länge auf. Die Drähte 10 und 20 sind zur Verbesserung der Impedanz- Charakteristik des induktiven Bauelements als verdrilltes Drahtpaar auf dem Wicklungsabschnitt 113 angeordnet.
Die Figuren 2A und 2B zeigen verschiedene Ansichten des Kernteils 110 des induktiven Bauelements 1 der Figuren 1A und IB. Der Kernteil 110 weist die Flanschabschnitte 111 und 112, die an verschiedenen Seiten des Drahtwicklungsabschnitts 113 an¬ geordnet sind, auf. Die Flanschabschnitte 111, 112 überragen den Drahtwicklungsabschnitt 113 quer zur Längsrichtung des Drahtwicklungsabschnitts in allen Richtungen. Die Flanschab-
schnitte 111 und 112 sind symmetrisch zu einer Längsachse des Drahtwicklungsabschnitts angeordnet .
Der Flanschabschnitt 111 weist eine Oberfläche 1111, eine Oberfläche 1112 und eine Oberfläche 1113 auf. Die beiden
Oberflächen 1111 und 1112 des Flanschabschnitts 111 sind ge¬ genüberliegend zu der Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts
111 angeordnet. Die Nut 1114 trennt die Oberflächen 1111 und 1112 voneinander. Die Nut 1114 ist in der Mitte des Flan- schabschnitts 111 angeordnet und mündet mittig auf dem Draht¬ wicklungsabschnitt 113. Der Flanschabschnitt 111 weist somit zwei Schenkel auf, die durch die Nut 1114 voneinander beab¬ standet sind. Der Flanschabschnitt 112 weist eine Oberfläche 1121, eine Oberfläche 1122 und eine Oberfläche 1123 auf. Die beiden Oberflächen 1121 und 1122 des Flanschabschnitts 112 sind ge¬ genüberliegend zu der Oberfläche 1123 des Flanschabschnitts
112 angeordnet. Die Nut 1124 trennt die Oberflächen 1121 und 1122 des Flanschabschnitts 112 voneinander. Die Nut 1124 ist in der Mitte des Flanschabschnitts 112 angeordnet und mündet mittig auf dem Drahtwicklungsabschnitt 113. Der Flanschab¬ schnitt 112 weist somit zwei Schenkel auf, die durch die Nut 1124 voneinander beabstandet sind.
Der Flanschabschnitt 111 weist eine innere Seitenwand 1115, die zwischen den Oberflächen 1111, 1112 des Flanschabschnitts 111 und der Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts 111 ange¬ ordnet und dem Drahtwicklungsabschnitt 113 zugewandt ist, auf. Der Flanschabschnitt 111 weist darüber hinaus eine äuße¬ re Seitenwand 1116, die zwischen einer der Oberflächen 1111, 1112 und der Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts 111 ange¬ ordnet ist und zu der inneren Seitenwand 1115 des Flanschab-
Schnitts 111 gegenüberliegend angeordnet ist, auf. Der
Flanschabschnitt 111 weist ferner eine innere Seitenwand 1117, die zwischen einer der Oberflächen 1111, 1112 des Flanschabschnitts 111 und einer Bodenfläche 1119 der Nut 1114 des Flanschabschnitts 111 angeordnet ist, auf. Der Flanschab¬ schnitt 111 weist darüber hinaus eine äußere Seitenwand 1118, die zwischen einer der Oberflächen 1111, 1112 des Flanschabschnitts 111 und der Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts 111 angeordnet ist und zu der inneren Seitenwand 1117 des Flanschabschnitts 111 gegenüberliegend angeordnet ist, auf.
Der Flanschabschnitt 112 weist eine innere Seitenwand 1125, die zwischen einer der Oberflächen 1121, 1122 des Flanschabschnitts 112 und der Oberfläche 1123 des Flanschabschnitts 112 angeordnet ist und dem Drahtwicklungsabschnitt 113 zuge¬ wandt ist, auf. Der Flanschabschnitt 112 weist darüber hinaus eine äußere Seitenwand 1126, die zwischen einer der Oberflä¬ chen 1121, 1122 des Flanschabschnitts 112 und der Oberfläche 1123 des Flanschabschnitts 112 angeordnet ist und zu der in- neren Seitenwand 1125 des Flanschabschnitts 112 gegenüberlie¬ gend angeordnet ist, auf. Des Weiteren weist der Flanschab¬ schnitt 112 eine innere Seitenwand 1127, die zwischen einer der Oberflächen 1121, 1122 des Flanschabschnitts 112 und ei¬ ner Bodenfläche 1129 der Nut 1124 des Flanschabschnitts 112 angeordnet ist, auf. Weiter weist der Flanschabschnitt 112 eine äußere Seitenwand 1128, die zwischen einer der Oberflä¬ chen 1121, 1122 des Flanschabschnitts 112 und der Oberfläche 1123 des Flanschabschnitts 112 angeordnet ist und zu der in¬ neren Seitenwand 1127 des Flanschabschnitts 112 gegenüberlie- gend angeordnet ist, auf.
Bei der in den Figuren 2A und 2B gezeigten Ausführungsform des Kernteils 110 sind die jeweiligen inneren Seitenwände
1117 und 1127 der Flanschabschnitte 111 und 112 rechtwinklig zu der jeweiligen äußeren Seitenwand 1116, 1126 und der je¬ weiligen inneren Seitenwand 1115, 1125 der Flanschabschnitte 111 und 112 angeordnet. Die Kanten des Drahtwicklungsab- Schnitts 113 können entlang der Länge des Drahtwicklungsab¬ schnitts 113 abgerundet sein, um eine Beschädigung der Drähte 10 und 20 beim Bewickeln des Drahtwicklungsabschnitts 113 zu vermeiden. Des Weiteren können die Kantenübergänge zwischen dem Drahtwicklungsabschnitt 113 und den Flanschabschnitten 111 und 112 ebenfalls mit einem kleinen Radius abgerundet sein, wodurch die mechanische Stabilität des Kerns erhöht werden kann. Das Material des Kerns ist derart gewählt, dass das induktive Bauelement eine hohe Induktivität für Gleicht¬ aktsignale und einen niedrigen DC-Widerstand auf.
Figur 3 zeigt eine jeweilige Ausführungsform der Kontakthal¬ terungen 210, 220, 230 und 240 zur Fixierung der Enden der Drähte 10 und 20. Jede der Kontakthalterungen 210, 240 weist ein Bodenteil 201 und ein Seitenteil 202 auf. Des Wei- teren weist jede der Kontakthalterungen 210, 240 ein Führungselement 203 zur Führung der Drähte 10 und 20 und ein Kontaktierungselement 204 zum Kontaktieren der Drähte 10 und 20 auf. Das Führungselement 203 und das Kontaktierungselement 204 sind auf dem jeweiligen Seitenteil 202 der Kontakthalte- rungen angeordnet. Das jeweilige Führungselement 203 der Kon¬ takthalterungen kann als ein hakenförmiger Vorsprung an dem jeweiligen Seitenteil 202 der Kontakthalterungen angebracht sein. Das jeweilige Kontaktierungselement 204 kann einen halbkreisförmig gebogenen Abschnitt, an dem jeweils flache Materialabschnitte angeordnet sind, aufweisen. Ein derartiges Kontaktierungselement ist insbesondere zur Fixierung der Drahtenden mittels Löten oder Schweißen, insbesondere mittels lasergepulsten Schweißens, geeignet.
Figur 4 zeigt den Kernteil 110 mit den Flanschabschnitten 111 und 112 und dem dazwischen angeordneten Drahtwicklungsabschnitt 113. Die Kontakthalterungen 210 und 230 sind auf dem Flanschabschnitt 111 angeordnet, während die Kontakthalterun¬ gen 220 und 240 auf dem Flanschabschnitt 112 angeordnet sind. Das jeweilige Bodenteil 201 der Kontakthalterungen 210 und 230 kann auf einer der Oberflächen 1111 und 1112 des Flanschabschnitts 111 aufgeklebt sein. Das jeweilige Seitenteil 202 der Kontakthalterungen 210 und 230 kann auf die äußere Seitenwand 1116 des Flanschabschnitts 111 aufgeklebt sein. Die Kontakthalterungen 220 und 240 können auf die gleiche Weise an dem Flanschabschnitt 112 fixiert sein. Das jeweilige Bodenteil 201 der Kontakthalterungen 220 und 240 ist auf ei- ner der Oberflächen 1121, 1122 des Flanschabschnitts 112 aufgeklebt. Das jeweilige Seitenteil 202 der Kontakthalterungen 220 und 240 ist auf die äußere Seitenwand 1126 des Flanschab¬ schnitts 112 aufgeklebt. Wie in Figur 4 weiter gezeigt ist, sind die Enden der Drähte 10 und 20 abisoliert und mit Kontaktierungselementen 204 der Kontakthalterungen verschweißt. Die Drähte 10 und 20 werden ausgehend von den jeweiligen Kontakthalterungen 210 und 230 durch die Führungselemente 203 der jeweiligen Kontakthalte- rungen und durch die Nut 1114 des Flanschabschnitts 111 zu dem Drahtwicklungsabschnitt 113 geführt. Der Drahtwicklungs¬ abschnitt ist mit den räumlich gemeinsam geführten Drähten 10 und 20 bewickelt. Die Drähte werden an dem Flanschabschnitt 112 durch die Nut 1124 geführt und die Enden der Drähte 10, 20 sind an den entsprechenden Kontakthalterungen 220 und 240 fixiert .
Die Figuren 5A und 5B zeigen eine Ausführungsform des Kernteils 120, das als ein Plattenkern ausgebildet sein kann. Fi¬ gur 5A zeigt die Oberseite des Kernteils 120 und Figur 5B zeigt die zugehörige Unterseite des Kernteils 120. Der als Plattenkern ausgebildete Kernteil 120 weist eine Oberfläche 121 mit einem seitlichen Bereich 1211, einem seitlichen Bereich 1212 sowie einem dazwischen angeordneten mittleren Bereich 1213 auf. Der Oberfläche 121 liegt gegenüber einer Oberfläche 122 des Kernteils 120. Des Weiteren weist das Kernteil 120 mindestens eine Seitenwand 123 auf, die zwischen der Oberfläche 121 und der Oberfläche 122 angeordnet ist. Bei der in den Figuren 5A und 5B gezeigten Ausführungsform des Kernteils 120 sind die seitlichen Bereiche 1211 und 1212 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 im Vergleich zu dem mittle- ren Bereich 1213 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 erhaben ausgebildet .
Figur 5C zeigt eine weitere Ausführungsform des Kernteils 120 mit der der Oberfläche 121 gegenüberliegenden Oberfläche 122 sowie der zwischen den Oberflächen 121 und 122 liegenden Seitenwand 123 des Kernteils 120. Im Unterschied zu der in den Figuren 5A und 5B gezeigten Ausführungsform des Kernteils 120 ist sowohl die Oberfläche 121 als auch die Oberfläche 122 als eine ebene Fläche ausgebildet.
Um den magnetischen Kreis bei dem induktiven Bauelement zu schließen, ist der Kernteil 120, wie in den Figuren 1A und 1B gezeigt, auf den Flanschabschnitten 111 und 112 angeordnet. Wie aus den Figuren 1A und 1B ersichtlich ist, ist der Kern- teil 120 auf den jeweiligen Oberflächen 1113 und 1123 der Flanschabschnitte 111 und 112 angeordnet. Der Kernteil 120 kann beispielsweise auf die Flanschabschnitte 111 und 112 aufgeklebt werden. Dazu wird der seitliche Bereich 1211 der
Oberfläche 121 auf die Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts 111 geklebt. Der seitliche Bereich 1212 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 wird auf die Oberfläche 1123 des Flanschab¬ schnitts 112 aufgeklebt.
Gemäß einer möglichen Ausführungsform kann zwischen der Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts 111 und dem seitlichen Be¬ reich 1211 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 eine Kleb¬ stoffschicht 310 angeordnet sein. Zwischen der Oberfläche 1123 des Flanschabschnitts 112 und dem seitlichen Bereich
1212 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 kann eine weitere KlebstoffSchicht 320 angeordnet sein. Die KlebstoffSchicht 310 und die KlebstoffSchicht 320 können derart auf die seit¬ lichen Bereiche 1211 und 1212 der Oberfläche 121 des Kern- teils 120 und/oder auf die Oberflächen 1113, 1123 der
Flanschabschnitte 111, 112 aufgebracht werden, dass beim Zu¬ sammenkleben der Kernteile 110 und 120 zwischen dem Kernteil 110 und dem Kernteil 120 ein Spalt S mit einer Spaltbreite kleiner als 25 ym ausgebildet wird.
Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform kann das Verkleben des Kernteils 110 mit dem Kernteil 120 dadurch erfol¬ gen, dass eine KlebstoffSchicht 310 über einen Spalt S zwi¬ schen der Seitenwand 123 des Kernteils 120 und einer der äu- ßeren Seitenwände 1116 und 1118 des Flanschabschnitts 111 an¬ geordnet wird. Eine weitere KlebstoffSchicht 320 kann über einem Spalt S zwischen der Seitenwand 123 des Kernteils 120 und einer der äußeren Seitenwände 1126, 1128 des Flanschab¬ schnitts 112 angeordnet werden. Bei dieser Ausführungsform sind die Klebstoffschichten 310 und 320 nicht zwischen den jeweiligen Kontaktflächen der Kernteile 110 und 120 aufgebracht, sondern seitlich an den beiden Kernteilen aufgetragen. Dadurch kann die Spaltbreite zwischen den Kernteilen 110
und 120 auf eine Spaltbreite, die kleiner als 10 ym ist, ver¬ ringert werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts 111 und/oder der seitliche Bereich 1211 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 beschliffen sein. Ebenso kann die Oberfläche 1123 des Flanschabschnitts 112 und/oder der seitliche Bereich 1212 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 beschliffen sein. Zum Beschleifen der Oberflä- chen kann beispielsweise Spiegelschleifen oder das sogenannte Läppen verwendet werden. Dadurch können, selbst bei relativ grober Körnung, wegen des geringen Materialabtrags sehr hohe Oberflächengüten erreicht werden. Aufgrund der genannten Arten des Schleifens sind die Oberflächen 1113 und 1123 sowie die seitlichen Bereiche 1211 und 1212 der Oberfläche 121 sehr glatt, sodass dadurch beim Zusammenfügen der Kernteile 110 und 120 die Spaltbreite zwischen den Kernteilen 110 und 120 nochmals verringert werden kann. Aufgrund der großen und ebenen Kontaktfläche und der damit verbundenen geringen Spaltbreite zwischen dem Kernteil 110 und dem Kernteil 120 lassen sich mit dem induktiven Bauelement große Induktivitätswerte erzielen. Figur 6 zeigt eine zweite Ausführungsform 2 des induktiven Bauelements. Das induktive Bauelement weist einen Kern 100 mit einem Kernteil 110 und einem Kernteil 120 auf. Der Kern¬ teil 110 weist die Flanschabschnitte 111 und 112 sowie den Drahtwicklungsabschnitt 113 zum Bewickeln mit den Drähten 10 und 20 auf. Ähnlich wie bei der Ausführungsform 1 des induktiven Bauelements weist jeder der Flanschabschnitte 111 und 112 eine Nut 1114 beziehungsweise 1124 zur Durchführung der Drähte 10 und 20 auf. Zur Kontaktierung der Enden der Drähte
10 und 20 sind die bereits aus der Ausführungsform 1 des in¬ duktiven Bauelements bekannten Kontakthalterungen 210, 220, 230 und 240 vorgesehen. Der Kernteil 120 kann bei der Ausführungsform 2 des indukti¬ ven Bauelements eine der in den Figuren 5A, 5B und 5C gezeig¬ ten Ausführungsformen aufweisen, wobei in Figur 6 das induktive Bauelement 2 den Kernteil 120 gemäß der in den Figuren 5A und 5B gezeigten Ausgestaltungsform aufweist. Der seitli- che Bereich 1211 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 kann auf der Oberfläche 1113 des Flanschabschnitts 111 aufgeklebt sein. Der seitliche Bereich 1212 der Oberfläche 121 des Kernteils 120 kann auf der Oberfläche 1123 des Flanschabschnitts 112 aufgeklebt sein. Die seitlichen Bereiche der Oberfläche 121 und/oder die Oberflächen 1113, 1123 der Flanschabschnitte 111, 112 können vor dem Verbinden der beiden Kernteile glatt geschliffen sein, beispielsweise durch Spiegelschleifen oder das bereits oben erwähnte Läppen. Ähnlich wie bei der in den Figuren 1A und 1B gezeigten Ausführungsform kann eine KlebstoffSchicht zwischen den Kontakt¬ flächen der Flanschabschnitte 111 und 112 und dem Kernteil 120 angeordnet sein. Die KlebstoffSchicht kann alternativ da¬ zu auch seitlich an dem Flanschabschnitt 111 und dem Kernteil 120 sowie seitlich an dem Flanschabschnitt 112 und dem Kern¬ teil 120 angeordnet sein.
Im Folgenden wird lediglich auf die Unterschiede der Ausführungsform 2 im Vergleich zur Ausführungsform 1 des induktiven Bauelements eingegangen. Dabei wird neben Figur 6 auch auf die Figur 7 Bezug genommen, die das in Figur 6 gezeigte induktive Bauelement 2 zweidimensional in einer Draufsicht zeigt .
Die Drähte 10 und 20 können durch die Nut 1114 des Flanschab¬ schnitts 111 von den Kontakthalterungen 210 und 230 auf den Drahtwicklungsabschnitt 113 geführt werden. Nachdem die Dräh¬ te um den Drahtwicklungsabschnitt 113 aufgewickelt worden sind, werden die Drähte 10, 20 durch die Nut 1124 des Flan¬ schabschnitts 112 geführt und an den Kontakthalterungen 220, 240 fixiert. Im Unterschied zu der in den Figuren 1A und 1B gezeigten Ausführungsform des induktiven Bauelements 1 beziehungsweise der in Figur 2B gezeigten Ausführungsform des Kernteils 110 des induktiven Bauelements 1 sind bei der in den Figuren 6 und 7 gezeigten Ausführungsform 2 des induktiven Bauelements die jeweiligen inneren Seitenflächen 1117, 1127 der Flanschabschnitte 111, 112 des Kernteils 110 nicht rechtwinklig zu der inneren Seitenwand 1115 und der äußeren Seitenwand 1116 des Flanschabschnitts 111 beziehungsweise nicht rechtwinklig zu der inneren Seitenwand 1125 und der äu¬ ßeren Seitenwand 1126 des Flanschabschnitts 112 angeordnet.
Figur 8 zeigt zur besseren Darstellung den Kernteil 110 der in den Figuren 6 und 7 gezeigten Ausführungsform des induktiven Bauelements 2 ohne die Drahtwicklung. Die jeweilige inne¬ re Seitenwand 1117, 1127 der Flanschabschnitte 111, 112 weist einen Abschnitt AI und einen Abschnitt A2 auf. Der jeweilige Abschnitt AI der inneren Seitenwände 1117, 1127 der Flansch- abschnitte 111, 112 ist rechtwinklig zu der jeweiligen äußeren Seitenwand 1116, 1126 der Flanschabschnitte 111, 112 an¬ geordnet. Der jeweilige Abschnitt A2 der inneren Seitenwände 1117, 1127 der Flanschabschnitte 111, 112 ist schräg, bei¬ spielsweise in einem Winkel zwischen 120° und 160°, zu dem jeweiligen Abschnitt AI der inneren Seitenwände 1117, 1127 und zu der jeweiligen inneren Seitenwand 1115, 1125 der
Flanschabschnitte 111, 112 angeordnet. Dieser Art der Ausfüh¬ rungsform des Kernteils 110 erlaubt im Unterschied zu der in
den Figuren 1A, 1B und 2B gezeigten Ausführungsform des Kernteils 110 ein sehr schnelles Bewickeln des Drahtwicklungsab¬ schnitts 113 mit den Drähten 10 und 20 und erhöht die Symmet¬ rie des induktiven Bauelements im Bereich der Nuten 1114 und 1124
Die Figuren 9 und 10 zeigen verschiedene Wicklungsarten, mit denen die Drähte 10 und 20 auf den Drahtwicklungsabschnitt 113 des Kernteils 110 aufgewickelt werden können. Die Drähte 10 und 20 werden gemeinsam, in Figur 9 gleichzeitig, auf dem Drahtwicklungsabschnitt 113 angeordnet. Beide Drähte 10 und 20 weisen zwischen den jeweiligen Kontakthalterungen, an denen ihre Enden fixiert sind, die gleiche Länge auf. Bei der in Figur 9 gezeigten Ausführungsform sind eine Vielzahl von Windungen n]_, nx aus den Drähten 10 und Windungen m]_, mx aus den Drähten 20 verdrillt auf dem Drahtwicklungsabschnitt 113 aufgebracht. Eine derartige Ausführungs¬ form ist beispielsweise in den Figuren 1A und 1B gezeigt. Je- de der Windungen n]_, nx beziehungsweise m]_, mx ist ein Mal um den Drahtwicklungsabschnitt 113 gewickelt. In jeder der Windungen sind die Drähte 10 und 20 in Längsrichtung des Drahtwicklungsabschnitts 113 nebeneinander und übereinander angeordnet. In jeder der Windungen sind die Drähte 10 und 20 untereinander verdrillt angeordnet.
Die Drähte 10 und 20 sind dabei derart auf den Drahtwick¬ lungsabschnitt 113 gewickelt, dass nach dem Durchführen der Drähte 10 und 20 durch die Nut 1114 des Flanschabschnitts 111 eine erste Windung n]_, m]_ der Drähte 10, 20 unmittelbar auf dem Drahtwicklungsabschnitt 113 neben der jeweiligen inneren Seitenwand 1115 des Flanschabschnitts 111 angeordnet ist. Nachfolgend zu der Windung n]_, m]_ ist mindestens eine weitere
Windung r\2, ^2' n3' m3 au^ der ersten Windung n]_, m]_ angeord¬ net. Somit weist das induktive Bauelement eine Vielzahl von Wicklungsabschnitten mit übereinander angeordneten Windungen auf. Nachdem ein erster Wicklungsabschnitt aus den Windungen n]_, m]_, Π2, m.2 und 113 , m3 gewickelt worden ist, wird unmit¬ telbar auf den Drahtwicklungsabschnitt 113 neben der ersten Windung n]_, m]_ eine weitere Windung n/[, m4 angeordnet, über der wiederum weitere Windungen 115 , 1115 und ng, mg angeordnet sind. Ein zweiter Wicklungsabschnitt umfasst beispielsweise die Windungen n/[, mz[, 115 , m5 und ng, mg. Der Wickelraum wird auf diese Weise zwischen der inneren Seitenwand 1115 des Flanschabschnitts 111 und der inneren Seitenwand 1125 des Flanschabschnitts 112 mit einer Vielzahl von Wicklungsab¬ schnitten, die jeweils übereinander angeordnete Windungen um- fassen, aufgefüllt.
Durch die Verwendung der verdrillten Drähte 10 und 20 sowie die in Figur 9 gezeigte Lage der Drähte 10 und 20 in den ver¬ schiedenen Windungen und die Vielzahl von Wicklungsabschnit- ten mit übereinander angeordneten verdrillten Drähten weist das induktive Bauelement eine niedrige und symmetrische kapa¬ zitive Kopplung der Drähte untereinander sowie eine niedrige Modenkonversion und eine niedrige Streuinduktivität auf. Die Drähte 10 und 20 können bereits vor dem Aufbringen auf den Drahtwicklungsabschnitt 113 untereinander verdrillt sein oder erst mit dem Umwickeln des Drahtwicklungsabschnitts verdrillt werden. Die Anzahl der Windungen hängt von der gewünschten Induktivität des Bauelements ab. Wenn das induktive Bauele¬ ment beispielsweise eine Induktivität von 350 mH aufweisen soll, sind dazu insgesamt etwa 50 Windungen notwendig.
Figur 10 zeigt ein weiteres Wicklungsverfahren sowie eine weitere mögliche Anordnung der Drähte 10 und 20 auf dem
Drahtwicklungsabschnitt 113 des Kernteils 110. Auch bei die¬ ser Ausführungsform sind auf dem Drahtwicklungsabschnitt 113 eine Vielzahl von Windungen n-j_, m-j_ mit i = 1, x aus den Drähten 10 und 20 angeordnet. Jede der Windungen n-j_, m-j_ ist ein Mal um den Drahtwicklungsabschnitt 113 gewickelt. In je¬ der der Windungen n-j_, m-j_ sind die Drähte 10 und 20 senkrecht zur Längsrichtung des Drahtwicklungsabschnitts 113 übereinan¬ der angeordnet. Im Unterschied zu der in Figur 9 gezeigten Ausführungsform sind die Drähte jedoch unverdrillt angeord- net.
Die Drähte 10 und 20 sind derart auf dem Drahtwicklungsab¬ schnitt 113 aufgewickelt, dass nach dem Durchführen der Dräh¬ te 10 und 20 durch die Nut 1114 des Flanschabschnitts 111 ein erste Wicklungsteil, der die Windungen n]_, ^2,··· , nj , mj der Drähte 10, 20 umfasst, und ein zweiter Wicklungsteil, der die Windungen n-j+]_, mj +]_ ^ ... , nx, mx umfasst, auf dem Drahtwicklungsabschnitt 113 angeordnet ist. Die Windungen n]_, ^2,··· , nj , mj sind unmittelbar nebeneinander auf dem Drahtwicklungs- abschnitt 113 neben der ersten inneren Seitenwand 1115 des
Flanschabschnitts 111 angeordnet. In jeder Windung des ersten Wicklungsteils sind die Drähte 10 und 20 in der gleichen Lage zueinander angeordnet. Nachfolgend zu dem ersten Wicklungs¬ teil ist der zweite Wicklungsteil unmittelbar auf den Draht- wicklungsabschnitt 113 zwischen dem ersten Wicklungsteil und der inneren Seitenwand 1125 des Flanschabschnitts 112 ange¬ ordnet. In jeder Windung des zweiten Wicklungsteils n-j+]_, mj +]_ ^ ... , nx, mx sind die Drähte 10 und 20 in der gleichen La¬ ge zueinander angeordnet. Die Lage der Drähte 10 und 20 im ersten Wicklungsteil ist jedoch von der Lage der Drähte 10 und 20 im zweiten Wicklungsteil verschieden. Die Kreuzung der Lagen der Drähte findet in der Hälfte der Länge des Draht¬ wicklungsabschnitts 113 statt. Durch die in Figur 10 gezeigte
Wicklungsart weist das induktive Bauelement eine niedrige Mo¬ denkonversion, eine symmetrische kapazitive Überkopplung zwischen den Drähten 10 und 20 sowie eine niedrige Streuindukti¬ vität auf.
Die Drähte 10 und 20 können übereinander angeordnet ausgehend von einer der Seitenwände 1115, 1125 bis zu der anderen der Seitenwände auf den Drahtwicklungsabschnitt 113 aufgewickelt werden, wobei die vertikale Lage der Drähte in den einzelnen Windungen in der Mitte des Drahtwicklungsabschnitts ver¬ tauscht wird. Gemäß eines anderen Wicklungsverfahrens können die Drähte 10 ausgehend von der Seitenwand 1115 in Richtung der Seitenwand 1125 und die Drähte 20 ausgehend von der Sei¬ tenwand 1125 in Richtung zu der Seitenwand 1115 um den Draht- wicklungsabschnitt 113 gewickelt werden, wobei in der Mitte des Drahtwicklungsabschnitts 113 die Drähte 10 über die Dräh¬ te 20 bis zu der Seitenwand 1125 und die Drähte 20 über die Drähte 10 bis zu der Seitenwand 1115 gewickelt werden. Die in Figur 9 gezeigte verdrillte Wicklungsart der Drähte 10 und 20 als auch die in Figur 10 gezeigte gekreuzte Wicklungs¬ art der Drähte 10 und 20 kann bei jeder der Ausführungsformen 1 und 2 angewandt werden.
Bezugs zeichenliste
1 erste Ausführungsform eines induktiven Bauelements
2 zweite Ausführungsform eines induktiven Bauelements 10 erster Draht
20 zweiter Draht
100 Kern
110 erster Kernteil
111 erster Flanschabschnitt
112 zweiter Flanschabschnitt
113 Drahtwicklungsabschnitt
120 zweiter Kernteil
200 Kontakthalterungen
210 erste Kontakthalterung
220 zweite Kontakthalterung
230 dritte Kontakthalterung
240 vierte Kontakthalterung
310 KlebstoffSchicht
320 KlebstoffSchicht