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Die Erfindung betrifft Gleichtaktdrosseln, speziell Drosseln zum Dämpfen unerwünschter Signale in Stromkreisen, und Verfahren zum Betrieb solcher Drosseln.
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Gleichtaktdrosseln (englisch: common mode chokes) sind stromkompensierte Drosseln mit zwei oder mehr Wicklungen, wobei die Wicklungen gegensinnig vom Arbeitsstrom durchflossen werden. Dadurch können sich magnetische Felder der entsprechenden Wicklungen aufheben, sodass gleichsinnige Störströme im Wesentlichen unterdrückt werden und gegensinnige, gewollte Ströme die Drossel im Wesentlichen passieren können. Solche Gleichtaktdrosseln stellen Gleichtaktstörungen gegenüber eine sehr hohe Induktivität dar, sodass sie sich gut dazu eignen, unerwünschte Signale an Ein- oder Ausgängen von Schaltnetzteilen, Netzfiltern oder Datenleitungen zu unterdrücken.
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Übliche Gleichtaktdrosseln weisen zwei Wicklungen auf, die auf demselben Ringkern oder zwei diskrete Magnetkerne aufgewickelt sind, die jeweils über Teile eines Jochs magnetisch miteinander verbunden sind. Übliche Gleichtaktdrosseln haben einen Arbeitsbereich, dessen Bandbreite im Allgemeinen begrenzt ist.
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Gewünscht sind nun Gleichstromdrosseln, deren Bandbreite des Arbeitsbereichs vergrößert ist und/oder deren elektrische Eigenschaften, zum Beispiel die Einfügedämpfung oder die Reflexion, im Arbeitsbereich verbessert sind.
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Dazu ist im unabhängigen Anspruch eine verbesserte Gleichtaktdrossel angegeben. Abhängige Ansprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen an.
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Die Gleichtaktdrossel umfasst eine erste Spule. Die erste Spule hat eine erste Wicklung mit einer ersten Windung, einer zweiten Windung und gegebenenfalls weiteren Windungen bis zu einer n-ten Windung. Eine Kopplung zwischen der ersten Windung und der zweiten Windung ist von einer Kopplung zwischen der zweiten Windung und der n-ten Windung unterschiedlich. Hier ist n die Zahl der Windungen und 2, 3 oder größer. Die Zahl n der Windungen kann eine ganze Zahl sein. In Frage kommen aber auch Windungen, bei denen der letzte Windungsabschnitt als Halb- oder Viertelwindung ausgeführt ist. D.h. n = N+x, wobei N eine ganze Zahl ≥ 2 und 0 ≤ x < 1 ist. Beispielsweise kann x = 0,1 oder 0,25 oder 0,5 oder 0,75 oder 1/3 oder 2/3 sein.
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Eine solche Gleichtaktdrossel kann insbesondere dann Verwendung finden, wenn eine Erweiterung des Arbeitsbereichs zu höheren Frequenzen hin oder eine Verbesserung der elektrischen Eigenschaften speziell in Bezug auf die Modenkonversion von Gleichtaktsignalen zu Gegentaktsignalen gewünscht ist.
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Gleichtaktdrosseln haben im Allgemeinen vier elektrische Anschlüsse, über die die Drosseln mit einer externen Schaltungsumgebung verschaltbar sind. Ein elektrisches Bauelement, speziell ein passives elektrisches Bauelement, wie eine Gleichtaktdrossel, kann als Zweitor betrachtet werden. Dabei bilden zwei Anschlüsse der Drossel ein erstes Tor, während die anderen beiden der vier Anschlüsse der Gleichtaktdrossel das zweite Tor bilden. Das elektrische Verhalten eines Zweitors kann durch die Streuparameter, die zusammen die entsprechenden Streumatrizen bilden, dargestellt werden. Insbesondere können die Streuparameter für Bauelemente, die mit Gleichtaktsignalen beziehungsweise Gegentaktsignalen arbeiten können, durch vier unterschiedliche Streuparametermatrizen dargestellt werden. Eine Streuparametermatrix gibt dabei das elektrische Verhalten an, wenn am ersten Tor ein Gegentaktsignal und am zweiten Tor ebenfalls ein Gegentaktsignal betrachtet werden. Eine vierte Streuparametermatrix betrifft den Fall, dass sowohl am ersten als auch am zweiten Tor Gleichtaktsignale betrachtet werden. Eine zweite und eine dritte Streuparametermatrix ist relevant, wenn an dem ersten Tor ein Gegentaktsignal und am zweiten Tor ein Gleichtaktsignal betrachtet werden beziehungsweise umgekehrt.
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Die oben angegebene Gleichtaktdrossel ermöglicht es nun, den Arbeitsbereich zu höheren Frequenzen hin in Bezug auf die Einfügedämpfung (SCC21) bei Gleichtaktsignalen an beiden Toren zu erweitern.
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Ferner ermöglicht die oben beschriebene Gleichtaktdrossel es, die Modenkonversion, z. B. die Reflexion (S11) für die Modenkonversion von Gleichtaktsignalen am ersten Tor und Gegentaktsignalen am zweiten Tor, zu verbessern.
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Insbesondere wurde erkannt, dass die oben beschriebene Gleichtaktdrossel die verbesserten elektrischen Eigenschaften durch die unterschiedliche (z. B. innere) Kopplung der Wicklungen hat.
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Die Wicklungen der Gleichtaktdrossel sind vorzugsweise so relativ zueinander und zum Arbeitsstrom geschaltet, dass die Drossel eine geringe Impedanz für Gegentaktsignale und eine hohe Impedanz für Gleichtaktsignale darstellt.
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Die Zahl der Windungen pro Spule ist natürlich nicht auf zwei oder drei beschränkt. Vielmehr kann jede der beiden Wicklungen eine Vielzahl von weiteren Windungen aufweisen. Die vorteilhaften elektrischen Eigenschaften, die oben beschrieben sind, werden dann durch unterschiedliche Kopplungen zwischen verschiedenen Windungen oder zwischen Vielzahlen von verschiedenen Windungen zumindest der ersten Spule, aber gegebenenfalls auch der zweiten Spule erhalten.
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Entsprechend ist es möglich, dass die Gleichtaktdrossel die zweite Spule mit einer Wicklung mit einer ersten, einer zweiten und einer n-te Windung aufweist.
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Ebenso ist es möglich, dass die Gleichtaktdrossel so ausgestaltet ist, dass eine Kopplung zwischen der ersten Windung und der zweiten Windung der zweiten Spule von einer Kopplung zwischen der zweiten Windung und der n-te Windung der zweiten Spule unterschiedlich ist.
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Es ist möglich, dass die Kopplung, auf die oben Bezug genommen ist, eine magnetische und/oder eine kapazitive Kopplung ist.
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Unterschiedliche Windungen einer Wicklung sind im Allgemeinen so angeordnet, dass sie ein Spuleninneres in einer longitudinalen Richtung umschließen. In diesem Inneren bildet sich während der Aktivität der Wicklung ein magnetisches Feld. Dadurch sind unterschiedliche Windungen einer Wicklung über das gemeinsame magnetische Feld im gemeinsamen Inneren und/oder Äußeren miteinander magnetisch gekoppelt.
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Im Übrigen sind die elektrischen Leiter solcher Wicklungen im Allgemeinen in hinreichend kleinem Abstand nebeneinander so angeordnet, dass eine kapazitive Kopplung zwischen den unterschiedlichen Windungen möglich ist.
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Die erste Windung ist nun in einem ersten Raumbereich angeordnet und die n-te Windung ist nun in einem zweiten Raumbereich angeordnet, sodass ein Unterschied in der Kopplung zwischen der ersten und der zweiten einerseits im ersten Raumbereich und zwischen der zweiten und der n-ten Windung andererseits im zweiten Raumbereich erhalten wird.
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Insbesondere kann die kapazitive Kopplung, die die verschiedenen Windungen relativ zueinander unterscheidet, eine kapazitive Kopplung sein.
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Die unterschiedliche Kopplung (magnetisch und/oder kapazitiv) kann dadurch erhalten werden, dass die erste Windung, die zweite Windung und die n-te Windung unterschiedliche Längen haben. Insbesondere kann die zweite Windung eine Windungslänge haben, die zwischen der Windungslänge der ersten Windung und der Windungslänge der n-ten Windung liegt.
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Es ist möglich, dass die Gleichtaktdrossel so ausgestaltet ist, dass die Windungslängen der Windungen mit ihrer longitudinalen Position entlang der longitudinalen Achse, um die die Windungen gewickelt sind, zu- beziehungsweise abnimmt. Die Zu- beziehungsweise Abnahme kann dabei linear mit zunehmender Position entlang der longitudinalen Achse zubeziehungsweise abnehmen. Andere Abhängigkeiten der Windungslänge von der longitudinalen Position, zum Beispiel einer Abhängigkeit gemäß einer Potenzfunktion (zum Beispiel zweiter Potenz oder dritter Potenz) oder eine exponentielle Abhängigkeit ist ebenfalls möglich.
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Es ist möglich, dass die Gleichtaktdrossel so ausgestaltet ist, dass die erste Spule einen Magnetkern umfasst. Der Magnetkern ist dabei ein Magnetkern, um den die Wicklung der ersten Spule gewickelt ist.
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Es ist möglich, dass die Gleichtaktdrossel einen Magnetkern in der ersten Spule aufweist und der Magnetkern entlang einer longitudinalen Achse einen variablen Umfang hat. Das heißt, dass der Umfang des Magnetkerns entlang der longitudinalen Achse mit variierender longitudinaler Position variiert. Der Umfang der Achse kann dabei mit zunehmender Position entlang der longitudinalen Achse zu- beziehungsweise abnehmen. Insbesondere kann der Umfang mit zunehmender longitudinaler Position linear zu- oder abnehmen.
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Der Magnetkern der ersten Spule und/oder die Wicklung der ersten Spule können dabei konisch oder trapezförmig geformt sein. Bei konisch geformtem Magnetkern oder konisch geformter Wicklung hat die Form im Wesentlichen an jeder longitudinalen Position einen rechteckigen, kreisförmigen, ellipsenförmigen oder ovalen Querschnitt, wobei der Radius bzw. die Querschnittsfläche des Querschnitts mit zunehmender longitudinaler Position zu- beziehungsweise abnimmt.
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Bei trapezförmigem Magnetkern beziehungsweise trapezförmiger Form der Wicklung hat der Magnetkern beziehungsweise die Wicklung an jeder longitudinalen Position im Wesentlichen einen rechtwinkligen oder quadratischen Querschnitt, der mit zunehmender longitudinaler Position zu- beziehungsweise abnimmt. Die longitudinale Richtung kann dabei im Wesentlichen entlang einer Raumrichtung zeigen. Dabei ist es auch möglich, dass die longitudinale Richtung gebogen ist, zum Beispiel bei der Verwendung eines Ringkerns, bei dem die longitudinale Richtung jeweils lokal als linear angenähert betrachtet werden kann, aber global eine Krümmung entsprechend der Krümmung des Körpers des Ringkerns einnimmt.
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Es ist möglich, dass die Gleichtaktdrossel neben der ersten Spule eine zweite Spule aufweist. Die zweite Spule ist symmetrisch oder antisymmetrisch zur ersten Spule gebildet.
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Eine antisymmetrische zweite Spule bedeutet dabei, dass die zweite Spule im Wesentlichen identisch zur ersten Spule aufgebaut, aber in Gegenrichtung verschaltet ist, sodass die zwei im Wesentlichen identischen Spulen gegensinnig vom Arbeitsstrom durchflossen werden und entsprechende unerwünschte Gleichtaktstörungen unterdrückt oder gar eliminiert sind.
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Es ist möglich, dass die Wicklungen aus einem Material bestehen, das ausgewählt ist aus Kupfer oder einer Legierung mit Kupfer als Hauptbestandteil, Silber oder einer Legierung mit Silber als Hauptbestandteil.
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Ferner ist es möglich, dass bei der Gleichtaktdrossel die Spulenkerne aus einem Material bestehen, das ausgewählt ist aus einem magnetischen Material, Ferrit, MnZn, NiZn, Eisenpulver, einem organischen Material, das mit einem magnetischen Material angereichert ist, und einem Material, das eines dieser Materialen als Hauptbestandteil umfasst. Zusätzlich kann der Magnetkern auch nur zum Teil von einem Kunststoff umschlossen sein, der mit einem magnetischen Material angereichert ist.
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Dabei gilt, dass die üblichen Materialien für Windungen, Wicklungen, Anschlüsse und Magnetkerne auch in der Konfiguration der Gleichtaktdrossel wie oben angegeben verwendbar sind.
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Die verbesserte Gleichtaktdrossel kann somit übliche Materialien verwenden, sodass übliche Herstellungsverfahren zur Herstellung der Gleichtaktdrossel anwendbar sind. Dadurch können verbesserte Gleichtaktdrosseln kostengünstig hergestellt werden.
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Es ist möglich, dass die Gleichtaktdrossel vier Anschlüsse für eine Verschaltung mit einer externen Schaltungsumgebung aufweist. Die Gleichtaktdrossel kann dabei als SMD-Bauelement (SMD = Surface Mounted Device) ausgestaltet sein.
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Dabei ist es insbesondere möglich, dass die vier Anschlüsse an einer Seite des Körpers der Gleichtaktdrossel angeordnet sind. Insbesondere ist es möglich, dass die vier Anschlüsse in vertikaler Richtung gesehen auf der gleichen Höhe liegen, sodass die Drossel auf eine planare Oberfläche verlötbar ist.
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Dazu kann die Gleichtaktdrossel insbesondere vier zum Verlöten vorgesehene Lötflächen mit entsprechender Metallisierung aufweisen.
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Die Gleichtaktdrossel kann in elektrischen Schaltungsumgebungen integriert verwendet werden. Insbesondere ist es möglich, durch die unterschiedliche Kopplung zwischen der ersten Windung und der zweiten Windung relativ zur Kopplung zwischen der zweiten und der n-ten Windung die Einfügedämpfung und/oder die Modenkonversion zu verbessern.
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Details konkreter Ausführungsformen und zentrale Funktionsweisen werden anhand von schematischen Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Gleichtaktdrossel, bei der eine erste Windung in einem unterschiedlichen räumlichen Bereich verglichen mit einer n-ten Windung angeordnet ist.
- 2 eine erste Wicklung mit unterschiedlichen Windungslängen.
- 3 eine Gleichtaktdrossel mit Ringkern mit variiertem Durchmesser entlang der longitudinalen Position.
- 4 eine Explosionszeichnung einer Gleichtaktdrossel mit erstem Spulenkern mit jeweils rechtwinkligem Querschnitt.
- 5 eine Ansicht einer Gleichtaktdrossel parallel zur vertikalen Richtung, bei der beide Spulenkerne und beide Wicklungen konisch geformt sind.
- 6 ebenfalls eine Ansicht einer Gleichtaktdrossel parallel zur vertikalen Richtung, bei der die Spulenkerne und Spulen jeweils antiparallel zueinander ausgerichtet sind.
- 7 die Einfügedämpfung für Gleichtaktsignale einer konventionellen Drossel (B) und einer Drossel wie oben beschrieben (A).
- 8 ein Vergleich der Reflexion der Modenkonversion zwischen einer konventionellen Gleichtaktdrossel (B) und einer Drossel wie oben beschrieben (A).
- 9 eine Erläuterung des Begriffs „Modenkonversion“ von Gleichtaktsignal zu Gegentaktsignal.
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1 zeigt eine Gleichtaktdrossel GTD mit einer ersten Wicklung WICK1 und einer zweiten Wicklung WICK2. Die erste Wicklung WICK1 hat eine erste Windung WIN1, eine zweite Windung WIN2 und eine n-te Windung WIN3. Die erste Windung ist in einem ersten Raumbereich B1 angeordnet. Die n-te Windung ist in einem zweiten Raumbereich B2 angeordnet. Die zwei Raumbereiche B1, B2 unterscheiden sich darin, dass die Kopplung der ersten Windung WIN1 zur zweiten Windung WIN2 beziehungsweise von der n-ten Windung WIN3 zur zweiten Windung WIN2 unterschiedlich sind.
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Durch die unterschiedliche Kopplung der jeweiligen Windungen zur zweiten Windung ergibt sich, dass die Gleichtaktdrossel eine verbesserte Einfügedämpfung in einem höheren Frequenzbereich einerseits und eine verringerte Reflexion (S11) für die Konversion von Gleichtaktsignalen in einem breiten Frequenzbereich aufweist.
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Die Zahl der Windungen ist natürlich nicht auf zwei oder drei pro Wicklung beschränkt. Die Wicklungen können eine Vielzahl, zum Beispiel 10, 20, 50, 100, 200, 500 oder 1000 Windungen aufweisen. Vorzugsweise hat die erste Wicklung so viele Windungen wie die zweite Wicklung. Die zweite Wicklung WICK2 kann symmetrisch zur ersten Wicklung WICK1 ausgestaltet und gleich beziehungsweise antiparallel verschaltet sein.
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2 zeigt eine mögliche Ausgestaltung, die Kopplungen zwischen den Windungen unterschiedlich zu gestalten. So zeigt 2 die Möglichkeit, die Windungslänge der Windungen unterschiedlich zu gestalten, sodass die zweite Windung WIN2 eine Windungslänge (Länge des Leiters der Windung) aufweist, die zwischen der Länge der n-ten Windung WIN3 und der Länge der ersten Windung WIN1 liegt.
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3 zeigt eine weitere Möglichkeit, die Kopplungen unterschiedlich einzustellen. So können die Windungen im Wesentlichen eine gleiche, homogene Windungsstruktur aufweisen, während der Magnetkern so ausgestaltet ist, dass sein Durchmesser des Querschnitts entlang der longitudinalen Achse Z zu- beziehungsweise abnimmt. Der Kern kann dabei als Ringkern ausgestaltet sein, wobei ein Teil des Ringkerns als erster Magnetkern, das heißt als Magnetkern der ersten Wicklung betrachtet wird, während ein anderer Teil des Magnetkerns als zweiter Magnetkern, das heißt als Magnetkern der zweiten Wicklung WICK2, betrachtet wird.
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4 zeigt eine weitere Möglichkeit, die Kopplung entsprechend einzustellen. So ist die erste Wicklung WICK2 um einen Magnetkern gewickelt, der trapezförmig ist. Insbesondere hat der Magnetkern K1 dabei einen rechteckigen Querschnitt entlang jeder longitudinalen Position Z, wobei die Fläche des Rechtecks mit zunehmender Position entlang der longitudinalen Richtung Z abnimmt. Die beiden Magnetkerne sind dabei durch entsprechende Abschnitte J1, J2 eines Jochs magnetisch gekoppelt.
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5 zeigt die Möglichkeit, sowohl die Wicklungen als auch die Magnetkerne konisch auszugestalten. Das heißt, der Querschnitt entlang der longitudinalen Achse ist jeweils im Wesentlichen kreisförmig mit einem Radius, der mit zunehmender longitudinaler Position Z abnimmt. Ferner zeigt 5 die Möglichkeit, die Gleichtaktdrossel GTD als SMD-Bauelement auszuführen. So hat die Gleichtaktdrossel GTD vier externe Anschlüsse EA1, EA2, EA3, EA4, über die die Gleichtaktdrossel GTD mit einer externen Schaltungsumgebung via SMD-Methoden elektrisch und mechanisch verbindbar ist. Die vier externen Anschlüsse EA1, EA2, EA3 und EA4 stellen dabei die Anschlüsse der beiden Tore des Zweitors dar.
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Im Gegensatz zu 5, bei der die Richtung der Abnahme der Durchmesser parallel angeordnet sind, zeigt 6 eine Ausgestaltung an, bei der die Richtungen antiparallel ausgestaltet sind.
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7 zeigt die frequenzabhängige Einfügedämpfung (SCC21) für einen Frequenzbereich von 104 bis 1010 Hz (in logarithmischer Darstellung) an. Dabei ist klar erkennbar, dass die Kurve A, die die elektrische Eigenschaft der verbesserten Gleichtaktdrossel wie oben beschrieben darstellt, für den Frequenzbereich ab 200 MHz (vergleiche die gestrichelte Ellipse) die verringerte Einfügedämpfung aufweist. 7 stellt dabei die elektrischen Eigenschaften für Signale dar, bei denen sowohl am Eingangstor als auch am Ausgangstor Gleichtaktsignale betrachtet werden.
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Im Gegensatz dazu gibt 8 die Verbesserung der Unterdrückung der Reflexion (SDC11) an, wobei am ersten Tor (Eingangstor) Gleichtaktsignale und ebenfalls am ersten Tor (Ausgangstor) Gegentaktsignale betrachtet werden. 8 gibt also klar an, dass die oben beschriebene Gleichtaktdrossel eine wesentliche Verbesserung der Reflexion bei der Modenkonversion aufweist. Die Verbesserung beträgt dabei 15 bis 20 dB.
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9 illustriert die Betrachtung der Modenkonversion bezüglich 8: Am ersten Tor, dem Eingangstor, werden Gleichtaktsignale betrachtet, während am zweiten Tor, dem Ausgangstor, Gegentaktsignale betrachtet werden. Bei Gleichtaktsignalen propagiert ein elektrisches Signal in zwei parallelen Signalleitungen im Wesentlichen phasengleich. Bei Gegentaktsignalen propagiert ein elektrisches Signal in zwei parallelen Signalpfaden im Wesentlichen gegenphasig, das heißt mit einem Phasenversatz von 180°.
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Die gezeigte Verbesserung ist exemplarisch. Die Verbesserung kann prinzipiell für alle Modenkonversionen (z. B. SCD11, SCD12, SCD21, SCD22, SDC11, SDC12, SDC21, SDC22) erhalten werden.
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Die Gleichtaktdrossel ist nicht auf die gezeigten Formen beschränkt. Drosseln, die weitere Schaltungselemente und/oder weitere strukturelle Elemente, zum Beispiel zur mechanischen Verbindung von Kern, Windung oder Joch aufweisen oder Drosseln, die weitere elektrische Kontaktflächen oder Kontaktflächen auf unterschiedlichen Seiten der Drossel aufweisen, gehören ebenfalls zur oben aufgeführten Beschreibung.
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Bezugszeichenliste
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- (A)
- Streumatrixparameter SCC21 einer konventionellen Gleichtaktdrossel
- (A')
- Streumatrixparameter SDC11 einer konventionellen Gleichtaktdrossel
- (B)
- Streumatrixparameter SCC21 einer verbesserten Gleichtaktdrossel
- (B')
- Streumatrixparameter SDC11 einer verbesserten Gleichtaktdrossel
- B1, B2
- erster, zweiter Raumbereich
- Comm
- Gleichtaktsignal
- Diff
- Gegentaktsignal
- EA1, EA2, EA3, EA4
- erster, zweiter, dritter, vierter externer Anschluss
- GTD
- Gleichtaktdrossel
- J1, J2
- erster, zweiter Teil des magnetischen Jochs
- K1, K2
- erster, zweiter Magnetkern
- WICK1, WICK2
- erste, zweite Wicklung
- WIN1, WIN2, WIN3
- erste, zweite, n-te Windung
- Z
- longitudinale Richtung