Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten zur Waferherstellung Beschreibung Die Erfindung betrifft die Verwendung von modifizierten Polyglykolen zur Herstellung von Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten, neue Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten, die Verwendung der Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten beim Abtragen von Werkstoff, insbesondere beim Schneiden von Wafern, sowie mit Hilfe der Schneidflüssigkeit hergestellte Wafer.
Wafer sind dünne Scheiben aus Halbleitern, die beispielsweise in der Photovoltaic verwendet werden. Aus Wafern können elektronische Bauelemente, vor allem integrierte Schaltkreise hergestellt werden. Die Wafer bestehen in der Regel aus sprödem Material, beispielsweise aus Silizium, aber auch aus Galliumarsenid oder Cadmiumtel- lurid usw. Basis für die Waferherstellung sind in der Regel zylinderförmige oder kubische Ein- oder Polykristalle, die in die einzelnen Scheiben, die Wafer, gesägt werden. Das Sägen, auch als Schneiden oder Läppen bezeichnet, erfolgt in der Praxis durch Drahtsägen, wobei im Wesentlichen zwei Verfahren angewendet werden. Bei dem sogenannten loose abrasive wafer cutting handelt es sich um ein Trennverfahren unter Verwendung eines dünnen Drahtes als Schneide und unter Verwendung von ungebundenen Schneidkörnern in einer Trägerflüssigkeit. Der Draht hat in der Regel einen Durchmesser von 80 bis 180 μηη. Er taucht in eine Slurry aus Trägerflüssigkeit und Schneidkorn ein und zieht die an der Drahtoberfläche festhängenden Schneidkör- ner in den Sägespalt ein. Durch die Schneidkörner wird der zu sägende/läppende Gegenstand/Siliziumblock - Ingot genannt - in Wafer geschnitten, wobei Partikel aus dem zu schneidenden Festkörper abgetragen werden. Die Trägerflüssigkeit für die Schneidkörner wird über ein Tauchbad, durch das der Draht läuft, sowie in der Regel über Düsen zusammen mit dem Schneidkorn als Slurry aufgetragen. Die Trägerflüs- sigkeit hat unter anderem die Aufgabe, für das Haften der Schneidkörner an dem Draht zu sorgen und abgetragene Partikel aus dem zu zerlegendem Festkörper zu entfernen. Weiterhin hat die Trägerflüssigkeit die Aufgabe, für eine Kühlung und den Transport des Abriebs durch den Sägeschlitz zu sorgen. Bei dem zweiten Verfahren, dem so genannten fixed abrasive wafer cutting, werden mit Diamanten besetzte Drähte und Kühlflüssigkeiten eingesetzt. Im Stand der Technik sind entsprechende Kühlflüssigkeiten genannt, die aus Kostengründen und zur besseren Wärmeabfuhr Wasser enthalten. Die Anwesenheit von Wasser ist technisch an sich von Nachteil, da der anfallende Siliziumabrieb mit Wasser zu Silikaten reagiert sich abscheidet und verklumpt. Um diese Nachteile zu vermeiden, müssen entsprechende wasserhaltige Kühlmittel hohe Anteile von Glykolen und Additiven, beispielsweise Dispergatoren, Silikatinhibitoren und Netzmittel, enthalten. Entsprechende was-
serenthaltende Kühlmittel und geeignete Additive werden beispielsweise in den Schriften JP 20061 1 1728 A, JP 2004107620 A und JP 2007031502 A genannt.
Der Stand der Technik für das so genannte loose abrasive wafer cutting ist der folgen- de: Aus der EP 1 757 419 A1 ist ein Verfahren zum Abtrennen eines Werkstücks, beispielsweise eines Wafers, mittels Drahtsägen bekannt, wobei eine auf den Draht aufgebrachte Slurry verwendet wird und der Wassergehalt von zumindest einem Teil des die Slurry umgebenen gasförmigen Mediums geregelt oder gesteuert wird. Aus der EP 1 757 419 A1 ist weiterhin bekannt, als Trägersubstanz Glykole zu verwenden.
Aus der DE 199 83 092 B4 und der US 6,383,991 B1 ist ein Schneidöl umfassend a) einer Polyetherverbindung und b) Silicateilchen bekannt sowie die Verwendung dieser Schneidolzusammensetzung zum Schneiden eines Barrens unter Verwendung einer Drahtsäge, insbesondere zum Schneiden von Siliziumbarren.
Aus der EP 0 131 657 A1 und der US-A-4,828,735 sind wasserbasierte Schmiermittel auf Basis von Polyethern bekannt. Aus der chinesischen Patentanmeldung CN 101205498 A sind ebenfalls wässrige Schneidflüssigkeiten bekannt, wobei dabei eine Verringerung der Wasseraufnahme nicht angegeben ist. Die speziell aufgeführten Verbindungen sind Polyalkylenoxyverbindungen, die mit Alkoholen mit 1 bis 4 C- Atomen verethert sind. Aus der genannten Schrift ist nicht bekannt, dass entsprechende Formulierungen eine besonders vorteilhafte Kühl- bzw. Schmierwirkung aufweisen.
Aus der EP 686 684 A1 ist eine Sägesuspension bestehend aus einem Abrasivstoff in wässriger Phase bekannt, welche ein oder mehrere wasserlösliche Polymere als Verdicker enthält. Aus der US 2007/0010406 A1 sind Hydroxypolyether als Zusatzstoffe für wässrige Schneidflüssigkeiten bekannt, die unter anderem zur Herstellung von Sili- ziumwafer verwendet werden können. Die bekannten Schneidflüssigkeiten für das loose und fixed abrasive wafer cutting beruhen im Allgemeinen auf einer wässrigen Grundlage. Die Anwesenheit von Wasser ist aber nachteilig, weil dadurch sowohl eine Korrosion verursacht werden als auch beispielsweise beim Schneiden von Siliziumwafern durch Reaktion von Wasser und Silizium eine Wasserstoffentwicklung stattfinden kann. Hierbei tritt zusätzlich das Problem auf, dass es zu einer Silikat- bzw. Polysilikatbildung auf den Wafern, dem Draht und der Maschine kommt.
Auch die bekannten wasserlöslichen Systeme können Wasser enthalten und ziehen aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften Wasser an, so dass die gleichen Nachteile auftreten können wie bei wässrigen Systemen.
Aufgabe der Erfindung war es, verbesserte Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten zur Verfügung zu stellen, die insbesondere zu einer Verringerung der Wasseraufnahme und einer Verringerung der notwendigen Energie beim Sägen führen. Des Weiteren sollen die entsprechenden Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten eine besondere hohe Wärmeabfuhr und eine besonders gute Schmierung der Drahtsäge, insbesondere einer Diamantdrahtsäge, gewährleisten.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung von Verbin- düngen der Formel I
R1[0(EO)x(AO)yR2]z (I) mit den folgenden Bedeutungen:
R1 z-wertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
R2 Wasserstoff und/oder einwertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
EO Ethylenoxyrest,
AO Alkylenoxyrest mit 3 bis 10 C-Atomen,
x Zahl von 1 bis 8, insbesondere 2 bis 8,
y Zahl von 0,5 bis 6, insbesondere 1 bis 4,
z Zahl von 1 bis 6, insbesondere 1 bis 3, zur Herstellung von Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten zum Abtragen von Werkstoff, insbesondere zum Sägen von Wafern mit einer Drahtsäge, mit reduzierter Wasseraufnahme.
Die Erfindung betrifft weiterhin Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit, enthaltend wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel I
R1[0(EO)x(AO)yR2]z (I) mit den folgenden Bedeutungen: R1 z-wertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
R2 Wasserstoff und/oder einwertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
EO Ethylenoxyrest,
AO Alkylenoxyrest mit 3 bis 10 C-Atomen,
x Zahl von 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4,
y Zahl von 0,5 bis 6, insbesondere 1 bis 4,
z Zahl von 1 bis 6, insbesondere 1 bis 3, wobei die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit einen Wassergehalt von weniger als 1 Gew.-% aufweist.
Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die die Verwendung einer erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit zum Abtragen von Werkstoff, insbesondere zum Sägen von Wafern mit einer Drahtsäge, insbesondere mit einer Diamantdrahtsäge, ein Verfahren zum Schneiden von Wafern aus einem Gegenstand mit einer Drahtsäge, wobei der Gegenstand und/oder der Schnitt in dem Gegenstand mit einer erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit gekühlt und/oder geschmiert wird, und Wafer, insbesondere Siliziumwafer, herstellbar, insbesondere hergestellt, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit bedeutet erfindungsgemäß, dass die entsprechenden Flüssigkeiten in Verfahren zum Abtragen von Werkstoff als Kühlflüssigkeit oder als Schmierflüssigkeit oder als eine Flüssigkeit, die beide Funktionen, d. h. Kühlen und Schmieren, erfüllt, eingesetzt werden können. Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen im Allgemeinen der allgemeinen Formel I.
R1 bedeutet im Allgemeinen z-wertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen, bevorzugt z- wertiger Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, beispielsweise z-wertiger Alkylrest mit 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 C-Atomen, insbesondere Pentyl, beispielsweise 3-Methyl-1 -butanol, Octyl, beispielsweise 2-Ethyl-hexanol, Methyl oder Butyl, insbesondere 1 -Butyl.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei in der Formel I
R1 z-wertiger Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, insbesondere Butyl, bedeutet. z-wertig bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass der Rest R1 an z Stellen durch z Alkylenoxid-Reste gemäß Formel I substituiert sein kann, d. h. R1 stammt von einem z-wertigen Alkohol ab. z bedeutet in Formel I im Allgemeinen 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 3, besonders bevorzugt 1 . Erfindungsgemäß werden daher bevorzugt ein- bis dreiwertige Alkohole R1-(OH)z als Basis für die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten eingesetzt.
R2 bedeutet im Allgemeinen Wasserstoff und/oder einwertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C- Atomen, bevorzugt Wasserstoff. Für den erfindungsgemäßen Fall, dass R1 ein mehrwertiger Rest ist, können als Rest R2 Wasserstoff und einwertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen nebeneinander vorliegen.
EO bedeutet in der Formel I im Allgemeinen Ethylenoxyrest, d. h. ein Rest, der sich durch ringöffnende Addition von Ethylenoxid an einen Alkohol, insbesondere an einen Alkohol der Formel R1-OH oder entsprechende Alkoxylate dieser Alkohole, bildet. x bedeutet in der Formel I im Allgemeinen Zahl von 1 bis 8, insbesondere 2 bis 8, beispielsweise 1 , 1 ,5, 2, 2,5, 3, 3,5, 4, 4,5, 5, 5,5, 6, 6,5, 7, 7,5 oder 8. x kann erfindungsgemäß eine ganze Zahl oder eine gebrochen rationale Zahl sein, x beschreibt erfindungsgemäß den Mittelwert der molaren Menge an Ethylenoxid, jeweils bezogen auf ein Mol Alkohol R1-OH. Da erfindungsgemäß eine Verteilung entsprechender Moleküle mit unterschiedlichen Mengen Ethylenoxid vorliegen kann, können für x auch gebrochen rationale Zahlen ermittelt werden. Die Bestimmung von x erfolgt im Allgemeinen durch dem Fachmann bekannte Verfahren, beispielsweise Gelpermeations- chromatograhie, HPLC und/oder NMR-Spektroskopie. Für die erfindungsgemäße Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit ist x im Allgemeinen eine Zahl von 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 4, wobei x auch in diesem Fall eine ganze oder eine gebrochen rationale Zahl sein kann.
Es ist erfindungsgemäß möglich, dass für die Herstellung der erfindungsgemäß einge- setzten Polyglykole Alkohole R1-OH als Basis verwendet wird. Es ist erfindungsgemäß auch möglich, dass Alkohole R1-OH, die bereits mit ein, zwei, drei oder vier Äquivalenten Ethylenoxid, d.h. die entsprechenden Mono-, Di- oder Triglykole der Alkohole R1- OH, verwendet werden. Es können also bevorzugt auch Mono- oder Diglykole der Alkohole R1-OH, wie zum Beispiel Butylmonoglykol (BMG) oder Butyldiglykol (BDG), als Startalkohol dienen.
AO bedeutet in der Formel I im Allgemeinen Alkylenoxyrest mit 3 bis 10 C-Atomen, bevorzugt Propylenoxyrest (PO), Butylenoxyrest (BuO) und/oder Pentylenoxyrest (PeO), d. h. Reste, die sich durch ringöffnende Addition von Propylennoxid, Butylen- oxid und/oder Pentylenoxid, an einen Alkohol, insbesondere an einen Alkohol der Formel R1-OH, oder entsprechende Alkoxylate dieser Alkohole, bilden.
Es ist erfindungsgemäß auch möglich, dass Alkohole R1-OH, die bereits mit ein, zwei, drei oder vier Äquivalenten Alkylenlenoxid (AO) umgesetzt worden sind, d. h. die ent- sprechenden Mono-, Di- oder Trialkylenglykole der Alkohole R1-OH, verwendet wer-
den. Es können also bevorzugt auch Alkylalkylenglykole wie z. B. Methyldipropylengly- kol (MDP) als Startalkohole eingesetzt werden. y bedeutet in der Formel I im Allgemeinen Zahl von 0,5 bis 6, insbesondere 1 bis 4, beispielsweise 0,5, 1 , 1 ,5, 2, 2,5, 3, 3,5 oder 4. y kann erfindungsgemäß eine ganze Zahl oder eine gebrochen rationale Zahl sein, y beschreibt erfindungsgemäß den Mittelwert der molaren Menge an Alkylenoxid, jeweils bezogen auf ein Mol Alkohol R1-OH. Da erfindungsgemäß eine Verteilung entsprechender Moleküle mit unterschiedlichen Mengen Alkylenoxid vorliegen kann, können für y auch gebrochen rationale Zahlen ermittelt werden. Die Bestimmung von y erfolgt im Allgemeinen durch dem Fachmann bekannte Verfahren, beispielsweise Gelpermeationsschromatograhie, HPLC und/oder NMR-Spektroskopie.
In den entsprechenden Verbindungen der Formel I können die wiederkehrenden Ein- heiten (EO) und (AO) als Block oder statistisch verteilt (Random) vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform liegen sie statistisch verteilt vor. Bei einer Verteilung als Block oder statistisch kann zunächst ein oder mehrere (EO)-Moleküle oder ein oder mehrere (AO)-Molekül an den Alkohol R1-OH gebunden vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten aus der Verbindung der Formel I. Das Molekulargewicht der Verbindung der Formel I beträgt vorzugsweise von 120 bis 800 g/mol.
Ganz besonders bevorzugte Verbindungen der Formel I sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus (3-Methyl-1 -butanol)-(PO)i,5-(EO)5,o, bevorzugt hergestellt in Block-Fahrweise, (2-Ethyl-hexanol)-(PO)i,0-(EO)5,o, bevorzugt hergestellt in Block- Fahrweise, (Methyl-diethylenglykol)-(PeO)2,o-(EO)6,o, bevorzugt hergestellt in Block- Fahrweise, (1 -Butyl-monoglykol)-(PO)3,o-(EO)2,5, bevorzugt hergestellt in Random- Fahrweise, (1 -Butyltriglykol)-(PO)3,0 und Mischungen davon.
Die angegebenen allgemeinen und bevorzugten Ausführungsformen der Verbindungen der Formel I gelten unabhängig voneinander für die erfindungsgemäße Verwendung und für die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten an sich. Die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie bei der Verwendung beim Abtragen von Werkstoff besonders gut schmieren. Dies kann beispielsweise dadurch ermittelt werden, wie hoch der Abrieb eines Edelstahlzylinders bei Verwendung der Schmierflüssigkeit ist. Dazu wird nach dem Fachmann bekannten tribologischen Verfahren beispielsweise auf einer Waage nach Reichert das Abriebverhalten über die Gewichtsabnahme eines Zylinders
bestimmt. Die Gewichtsabnahme wird in mg angegeben und ist direkt proportional zu der Schmierwirkung der erfindungsgemäß eingesetzten Kühl- und Schmierflüssigkeit. Der Abrieb beträgt erfindungsgemäß bevorzugt weniger als 60 mg, bevorzugt weniger als 50 mg, besonders bevorzugt weniger als 45 mg, jeweils gemessen als Gewichts- abnähme des verwendeten Edelstahlzylinders, gemessen auf einer Waage nach Reichert.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei der Abrieb weniger als 60 mg, bevorzugt weniger als 50 mg, besonders bevor- zugt weniger als 45 mg, jeweils gemessen als Gewichtsabnahme des verwendeten Edelstahlzylinders, gemessen auf einer Waage nach Reichert, beträgt.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt auch die erfindungsgemäße Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit, wobei der Abrieb weniger als 60 mg, bevorzugt weniger als 50 mg, besonders bevorzugt weniger als 45 mg, jeweils gemessen als Gewichtsabnahme des verwendeten Edelstahlzylinders, gemessen auf einer Waage nach Reichert, beträgt.
Erfindungsgemäß beträgt der Kontaktwinkel der Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten auf V2A-Stahl bei 25 °C nach einer Sekunde bevorzugt 10 bis 40°, besonders bevorzugt 10 bis 35°.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei der Kontaktwinkel der Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten auf V2A-Stahl bei 25 °C nach einer Sekunde 10 bis 40°, bevorzugt 10 bis 35°, beträgt.
Erfindungsgemäß beträgt die Viskosität der Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten bei 20 °C bevorzugt 15 bis 120 mPas, besonders bevorzugt 20 bis 1 10 mPas, ganz besonders bevorzugt 38 bis 1 10 mPas.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei die Viskosität der Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten bei 20 °C bevorzugt 15 bis 120 mPas, besonders bevorzugt 20 bis 1 10 mPas, ganz besonders bevorzugt 38 bis 1 10 mPas, beträgt.
Die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten können nicht nur eine Verbindung der Formel I sondern auch Mischungen von Verbindungen der Formel I enthalten.
Die angegebenen allgemeinen und bevorzugten Eigenschaften der Verbindungen der allgemeinen Formel I und der erfindungsgemäßen Verwendung gelten unabhängig voneinander auch für die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten an sich.
Die Herstellung von Verbindungen der Formel I an sich ist bekannt, siehe z. B. Nonio- nic Surfactants, edited by Martin J. Schick, Volume 2, Chapter 4 (Marcel Dekker, Inc., New York 1967). Die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmiermittel können im Allgemeinen in allen dem Fachmann bekannten Verfahren zum Abtragen von Werkstoff, insbesondere zum Sägen von Wafern mit einer Drahtsäge eingesetzt werden. Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten in dem so genannten loose abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren oder dem fixed abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren ein- gesetzt.
Das loose abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren ist dem Fachmann an sich bekannt. Dabei enthält die Formulierung neben wenigstens einer Verbindung gemäß Formel I zum Sägen Abrasiva, und ggf. weitere, unten näher definierte Additive.
Es können die üblichen Abrasiva, insbesondere Schleif- und/oder Schneidkörner, verwendet werden, beispielsweise Metall-, Metall- oder Halbmetall-, Carbid-, Nitrid-, Oxid-, Borid- oder Diamantkörner. Besonders bevorzugte Schneidkörner sind Carbid- und Borid-, insbesondere Silizium-Carbid (SiC)-Körner. Die Schneidkörner haben in Ab- hängigkeit von den Materialien und den zu schneidenden Wafern vorzugsweise eine angepasste Geometrie, eine bevorzugte Teilchengröße liegt zwischen 0,5 bis 50 μηη. Die Schneidkörner können in heterodisperser oder homodisperser Form vorliegen. Die Schneidkörner sind in der Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit vorzugsweise in einer Konzentration von 25 bis 60 Gew.-%, insbesondere von 40 bis 50 Gew.-% enthalten.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt wird die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit in einem fixed abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren, insbesondere unter Verwendung einer Diamantdrahtsäge, eingesetzt. Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit in einem fixed abrasive wafer ct/ii/ng- Verfahren, insbesondere unter Verwendung einer Diamantdrahtsäge, eingesetzt wird.
Erfindungsgemäß enthält der herzustellende Wafer ein halbleitendes Material, insbe- sondere Silizium, GaAs, CdTe oder Keramik, besonders bevorzugt besteht der Wafer
aus einem halbleitenden Material, insbesondere Silizium, GaAs, CdTe oder Keramik, besonders bevorzugt ist monokristallines und polykristallines Silizium, ganz besonders bevorzugt monokristallines Silizium. Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei der Wafer ein halbleitendes Material, insbesondere Silizium, enthält, insbesondere aus Silizium besteht.
Diese Wafer werden aus zylinderförmigen oder quaderförmigen Blöcken aus dem ent- sprechenden halbleitenden Material durch Sägen mit einer Drahtsäge hergestellt. Erfindungsgemäß ist es möglich, dass diese Blöcke mono- oder polykristallin vorliegen.
In der erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform, dass die erfindungsgemäßen Kühl- und Schmierflüssigkeiten in einem fixed abrasive wafer ci/ff/ng-Verfahren einge- setzt werden, können erfindungsgemäß mono- oder polykristalline Blöcke aus halbleitendem Material bearbeitet werden. In diese Fall enthält die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit in einer bevorzugten Ausführungsform außer einer oder mehreren Verbindungen) der allgemeinen Formel I keinen weiteren Inhaltsstoffe, d. h. in dieser Ausführungsform besteht die erfindungsgemäße Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit aus einer oder mehreren Verbindung(en) der allgemeinen Formel I.
In Allgemeinen kann die erfindungsgemäß eingesetzte Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit 1 bis 50 Gew.-% Wasser enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die eingesetzte Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit einen Wassergehalt von weniger als 1 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%, auf.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit einen Wassergehalt von weniger als 1 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%, aufweist.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt weist die eingesetzte Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit einen Wassergehalt von weniger als 1 Gew.-%, besonders bevorzugt weni- ger als 0,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%, auf, und wird in einem fixed abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren, insbesondere unter Verwendung einer Diamantdrahtsäge, eingesetzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit einen Wassergehalt von weniger als 1
Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%, aufweist, und in einem fixed abrasive wafer ci/ff/ng-Verfahren, insbesondere unter Verwendung einer Diamantdrahtsäge, eingesetzt wird. Des Weiteren weisen die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten eine reduzierte Wasseraufnahme auf. Die Wasseraufnahme beträgt beispielsweise 0 bis 16 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 12 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 1 Gew.-%, jeweils durch Differenzwiegen nach 7 h Lagerung bei 38 °C und 78%iger relativer Luftfeuchtigkeit bestimmt.
Der Wassergehalt des erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmiermittels kann durch dem Fachmann bekannte Verfahren bestimmt werden. Eine Untergrenze für den Wassergehalt ist beispielsweise mehr als 1 Gew.-ppm, weiter bevorzugt mehr als 10 Gew.-ppm.
Der erfindungsgemäße Vorteil, dass die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit mit den genannten besonders niedrigen Wassergehalten verwendet wird, besteht darin, dass sich durch Abwesenheit von Wasser aus den abgeriebenen Siliziumpartikeln keine Silikate bilden können. Die Silikate erschweren ein Aufarbeiten der verwendeten Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten und erschweren daher das Recycling dieser Flüssigkeiten. In Abwesenheit von Silikaten ist ein Recycling besonders des Siliziumabriebs deutlich erleichtert.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher bevorzugt die erfindungsgemäße Verwendung, wobei die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten nach dem Abtragen des Werkstoffs, insbesondere nach dem Sägen von Wafern mit einer Drahtsäge, zum Abtrennen des angefallenen Abriebs, aufgearbeitet und/oder recycelt wird.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten be- steht darin, dass keine Additive zugesetzt werden müssen, die beispielsweise eine Silikatbildung verhindern oder eine bessere Schmierwirkung bewirken sollen. Auch dieser Umstand erleichtert ein Recycling der Flüssigkeiten.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden mittels der erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten polykristalline Wafer, die gegebenenfalls eine unregelmäßige Kristallstruktur und Einschlüsse aus beispielsweise SiC aufweisen, im fixed abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren hergestellt. Dies ist unter anderem dadurch möglich, dass die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten eine stark verbesserte Schmierwirkung aufweisen.
Des Weiteren weisen die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten den Vorteil auf, dass sie leicht wasserlöslich sind, d. h. nach dem Sägen der Wafer können diese leicht durch Spülen mit Wasser oder wässrigen Lösungen gereinigt werden. Für die erfindungsgemäß weitere mögliche Ausführungsform, dass die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten als wässrige Formulierungen mit einem Wassergehalt von beispielsweise 1 bis 50 Gew.-% eingesetzt werden, werden den Formulierungen bevorzugt Additive zugesetzt. Diese Additive sind dem Fachmann an sich bekannt und im Folgenden beschrieben:
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind zusätzlich zu den Verbindungen der Formel I Alkylenalkohole auf Basis von Ethylenoxiden, Propylenoxiden oder Copolymeren aus Ethylen- und Propylenoxiden enthalten, vorzugsweise mit einem Molekulargewicht von 200 bis 800 g/mol.
Weitere mögliche Additive für die erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit sind beispielsweise
Mono-, Oligo- oder Polyalkylenglykol
Netzmittel,
Dispergiermittel,
Korrosionsinhibitor,
Komplexbildner und/oder
sonstigen Additiven wie Scaleinhibitoren.
Beispielsweise wird auf 100 Gewichtsteile der Verbindung I wenigstens eines der folgenden Additive zu folgenden Gewichtsteilen dazugegeben:
Alkylenglykole: 10 bis 90, insbesondere 20 bis 60 Gewichtsteile
Netzmittel: 1 bis 100, insbesondere 10 bis 40 Gewichtsteile
Dispergiermittel: 0,1 bis 20, insbesondere 0,5 bis 10 Gewichtsteile
Korrosionsinhibitor: 0,1 bis 10, insbesondere 0,1 bis 3 Gewichtsteile
Komplexbildner: 0,1 bis 10, insbesondere 1 bis 5 Gewichtsteile
Sonstige Additive: 0,05 bis 10, insbesondere 0,1 bis 5 Gewichtsteile
Besonders bevorzugte Additive werden im Folgenden angegeben:
Netzmittel Zusätzlich zu den erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen der Formel I können weitere Netzmittel eingesetzt werden, insbesondere
(1 ) Poly(oxyalkylen)derivate von
a) Sorbitanestern, z. B. Poly(oxyethylen)sorbitanmonolaurat, Poly- (oxyethylen)sorbitanmonooleat, (Poly(oxyethylen)sorbitantrioleat)
b) Fettaminen, z. B. Talgaminooxyethylate, Soyaaminooxyethylate,
c) Rizinusöl, z.B. Rizinusöloxyethylate,
d) Alkanolamide, z. B. Kokosnussölalkanolamidoxyethylate
e) Fettsäuren, z. B. Ölsäureoxyethylate, Laurinsäureoxyethylate, Palmetinsäure- oxyethylate
f) Fettsäurealkohole
g) Lineare Alkoholoxyethylate, Nonylphenoloxyethylate, Octylphenoloxyethylate
(2) hydrophile Polydimethylsiloxane
a) mit wenigstens einer Carbonylendgruppe substituiertes Poly(dimethyl)siloxan, Poly(dimethylsiloxan)copolymere
c) Poly(dimethylsiloxan)-b-Poly(propylenoxid)-b-poly(ethylenoxid)-copolymere d) Polyquarternäre(dimethylsiloxan)-copolymere
Fettimidazoline (4) Fettsäureester von
a) Phosphaten
b) Sorbitanen
c) Glycerinverbindungen, z. B.
Glycerylmonooleat, Glyceryldioleat, Glyceryltrioleat, Dilaurat
e) Sulphobernsteinsäure
Quarternäre Verbindungen, z. B.
quarternäres Ammoniumethosulfat.
Weitere geeignete nicht ionische, kationische, anionische oder amphotere Netzmittel sind insbesondere alkoxylierte C4- bis C22-Alkohole wie Fettalkoholalkoxylate oder Oxoalkohol- alkoxylate. Diese können mit Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid al- koxyliert sein. Als Netzmittel einsetzbar sind hierbei sämtliche alkoxylierten Alkohole, die mindestens zwei Moleküle eines der vorstehend genannten Alkylenoxide addiert enthalten. Hierbei kommen Blockpolymerisate von Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid in Betracht oder Anlagerungsprodukte, die die genannten Alkylenoxide in statistischer oder blockweiser Verteilung enthalten. Die nichtionischen Netzmittel enthalten pro Mol Alkohol im allgemeinen 2 bis 50, Vorzugs-
weise 3 bis 20 Mol mindestens eines Alkylenoxids. Die Alkohole haben vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatome. Je nach Art des bei der Herstellung verwendeten Alkoxylierungskatalysators, des Herstellungsverfahrens und der Aufarbeitung weisen die Alkoxylate eine breite oder enge Alkylenoxid-Homologenverteilung auf; - Alkylphenolalkoxylate wie Alkylphenolethoxylate mit C6- bis C-u-Alkylketten und 5 bis 30 Alkylenoxideinheiten;
Alkylpolyglucoside mit 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und im allgemeinen 1 bis 20, vorzugsweise 1 ,1 bis 5 Glucosideinheiten Sorbitanalkanoate, auch alkoxyliert;
- N-Alkylglucamide, Fettsäurealkoxylate, Fettsäureaminalkoxylate, Fettsäureami- dalkoxylate, Fettsäurealkanolamidalkoxylate, alkoxyliert, Blockcopolymere aus Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid, Polyisobuten-Ethoxylate, Poly- isobuten-Maleinsäureanhydrid-Derivate, gegebenenfalls alkoxylierte Monoglyceri- de, Glycerinmonostearate, Sorbitanester sowie Bisglyceride.
Besonders geeignete nichtionische Netzmittel sind Alkylalkoxylate oder Gemische von Alkylalkoxylaten, wie sie beispielsweise in DE-A 102 43 363, DE-A 102 43 361 , DE-A 102 43 360, DE-A 102 43 365, DE-A 102 43 366, DE-A 102 43 362 oder in DE-A 43 25 237 beschrieben sind. Hierbei handelt es sich um Alkoxylierungsprodukte, die durch Umsetzung von Alkanolen mit Alkylenoxiden in Gegenwart von Alkoxylierungskatalysa- toren erhalten wurden oder um Gemische von Alkoxylierungsprodukten. Besonders geeignete Starteralkohole sind die sogenannten Guerbet-Alkohole, insbesondere Ethyl- hexanol, Propylheptanol und Butyloktanol. Besonders bevorzugt ist Propylheptanol. Bevorzugte Alkylenoxide sind Propylenoxid und Ethylenoxid, wobei Alkylalkoxylate mit direkter Anbindung eines bevorzugt kurzen Poylypropylenoxidblocks an den Starteralkohol, wie sie beispielsweise in DE-A 102 43 365 beschrieben sind, insbesondere aufgrund ihres geringen Restalkoholgehalts und ihrer guten biologischen Abbaubarkeit bevorzugt sind. Eine bevorzugte Klasse geeigneter nichtionischer Netzmittel sind die Alkoholalkoxylate der allgemeinen Formel (Nl)
R1-0-(CH2-CHR5-0-)r(CH2-CH2-0-)n(CH2-CHR6-0-)s(CH2-CHR2-0-)mH (Nl) mit der Bedeutung
R1 mindestens einfach verzweigtes C4-22-Alkyl oder -Alkylphenol,
R2 C3-4-Alkyl
R5 Ci-4-Alkyl
R6 Methyl oder Ethyl
n mittlerer Wert von 1 bis 50
m mittlerer Wert von 0 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 20
r mittlerer Wert von 0 bis 50
s mittlerer Wert von 0 bis 50,
wobei m mindestens 0,5 ist, wenn R5 Methyl oder Ethyl ist oder r den Wert 0 hat.
Ferner kann es sich um ein Gemisch aus 20 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 95 Gew.-% mindestens eines vorstehenden Alkoholalkoxylats und 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 70 Gew.-%, eines entsprechenden Alkoholalkoxylats, in dem R1 jedoch ein unverzweigter Alkylrest mit gleicher Kohlenstoffzahl ist, handeln.
Ferner kann es sich um Alkoholalkoxylate der allgemeinen Formel (NN)
R3-0-(CH2-CH2-0)p (CH2-CHR4-0-)qH (NN) mit der Bedeutung
R3 verzweigtes oder unverzweigtes C4-22-Alkyl oder -Alkylphenol,
R4 C3-4-Alkyl
p mittlerer Wert von 1 bis 50, vorzugsweise 4 bis 15
q mittlerer Wert von 0,5 bis 20, bevorzugt 0,5 bis 4, bevorzugter 0,5 bis 2 handeln. Ferner kann es sich um ein Gemisch aus 5 bis 95 Gew.-% mindestens eines verzweigten Alkoholalkoxylats (NN), wie es unmittelbar vorstehend beschrieben ist, und 5 bis 95 Gew.-% eines entsprechenden Alkoholalkoxylats, in dem anstelle eines verzweigten Alkylrestes jedoch ein unverzweigter Alkylrest vorliegt. In den Alkoholalkoxylaten der allgemeinen Formel (Nl) ist R2 vorzugsweise Propyl, insbesondere n-Propyl.
Vorzugsweise weist in den Alkoholalkoxylaten der allgemeinen Formel (NN) n einen mittleren Wert von 4 bis 15, besonders bevorzugt 6 bis 12, insbesondere 7 bis 10 auf.
Bevorzugt weist m einen mittleren Wert von 0,5 bis 4, besonders bevorzugt 0,5 bis 2, insbesondere 1 bis 2 auf.
Der Rest R1 ist vorzugsweise C8-i5-, besonders bevorzugt C8-i3-, insbesondere C8-i2- Alkylrest, der mindestens einfach verzweigt ist. Es können auch mehrere Verzweigungen vorliegen. R5 ist vorzugsweise Methyl oder Ethyl, insbesondere Methyl.
R6 ist vorzugsweise Ethyl.
In den Gemischen liegen Verbindungen mit unverzweigten und mit verzweigten Alkoholresten R1 vor. Dies ist beispielsweise der Fall bei Oxoalkoholen, die einen Anteil an linearen und einen Anteil an verzweigten Alkoholketten aufweisen. Beispielsweise weist ein Ci3/i5-Oxoalkohol häufig etwa 60 Gew.-% vollständig linearer Alkoholketten, daneben aber auch etwa 40 Gew.-% a-Methyl-verzweigte und C>2-verzweigte Alkoholketten auf. In den Alkoholalkoxylaten der allgemeinen Formel (NN) ist R3 vorzugsweise ein verzweigter oder unverzweigter C8-15-Alkylrest, besonders bevorzugt ein verzweigter oder unverzweigter C8-i3-Alkylrest und insbesondere ein verzweigter oder unverzweigter C8- 12-Alkylrest. R4 ist vorzugsweise Propyl, insbesondere n-Propyl. p weist vorzugsweise einen mittleren Wert von 4 bis 15, besonders bevorzugt einen mittleren Wert von 6 bis 12 und insbesondere einen mittleren Wert von 7 bis 10 auf. q weist vorzugsweise einen mittleren Wert von 0,5 bis 4, besonders bevorzugt 0,5 bis 2, insbesondere 1 bis 2 auf.
Entsprechend den Alkoholalkoxylaten der allgemeinen Formel (Nl) können auch die Alkoholalkoxylate der allgemeinen Formel (NN) als Gemische mit unverzweigten und verzweigten Alkoholresten vorliegen.
Als den Alkoholalkoxylaten zugrunde liegende Alkoholkomponenten kommen nicht nur reine Alkanole in Betracht, sondern auch homologe Mischungen mit einem Bereich von Kohlenstoffatomen. Beispiele sind C8/i0-Alkanole, Cio/12-Alkanole, Ci3/i5-Alkanole, Ci2/i5-Alkanole. Auch Gemische mehrerer Alkanole sind möglich.
Die vorstehenden erfindungsgemäßen Alkanolalkoxylate oder Gemische werden vorzugsweise hergestellt durch Umsetzung von Alkoholen der allgemeinen Formel R1-OH bzw. R3-OH oder Gemischen entsprechender verzweigter und unverzweigter Alkohole, gegebenenfalls zuerst mit C3-6-Alkylenoxid, sodann mit Ethylenoxid und nachfolgend gegebenenfalls mit C3-4-Alkylenoxid und sodann mit einem entsprechenden C5-6- Alkylenoxid. Die Alkoxylierungen werden dabei vorzugsweise in Gegenwart von Alkoxylierungskatalysatoren durchgeführt. Dabei werden insbesondere basische Katalysatoren wie Kaliumhydroxid eingesetzt. Durch spezielle Alkoxylierungskatalysatoren wie modifizierte Bentonite oder Hydrotalcite, wie sie beispielsweise in WO 95/04024 be-
schrieben sind, kann die statistische Verteilung der Mengen der eingebauten Alkylen- oxide stark eingeengt werden, so dass man„Narrow-Range' -Alkoxylate erhält.
In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich um Alkoxylat-Gemische, enthaltend Alkoxylate der allgemeinen Formel (NIM)
C5H11CH(C3H7)CH20(B)p(A)n(B)m(A)qH (NIM) mit der Bedeutung A Ethylenoxy
B jeweils unabhängig C3-io-Alkylenoxy, vorzugsweise Propylenoxy, Butylenoxy, Pentylenoxy oder Gemische davon, wobei Gruppen A und B in Form von Blöcken in der angegebenen Reihenfolge vorliegen, p Zahl von 0 bis 10 n Zahl größer 0 bis 20, m Zahl größer 0 bis 20 q Zahl größer 0 bis 10 p + n + m + q mindestens 1 wobei
70 bis 99 Gew.-% Alkoxylate A1 , in denen C5Hn die Bedeutung n-C5Hn hat, und
1 bis 30 Gew.-% Alkoxylate A2, in denen C5Hn die Bedeutung C2H5CH(CI-l3)CI-l2 und/oder CH3CH(CH3)CH2CH2 hat, im Gemisch vorliegen.
In der allgemeinen Formel (NIM) bedeutet p eine Zahl von 0 bis 10, vorzugsweise 0 bis 5, insbesondere 0 bis 3. Sofern Blöcke (B)p vorliegen, ist p vorzugsweise eine Zahl von 0,1 bis 10, besonders bevorzugt 0,5 bis 5, insbesondere 1 bis 3.
In der allgemeinen Formel (NIM) bedeutet n vorzugsweise eine Zahl im Bereich von 0,25 bis 10, insbesondere von 0,5 bis 7, m ist vorzugsweise eine Zahl im Bereich von 2 bis 10, insbesondere 3 bis 6. B ist vorzugsweise Propylenoxy und/oder Butylenoxy, speziell Propylenoxy an beiden Positionen. q ist vorzugsweise eine Zahl im Bereich von 1 bis 5, besonders bevorzugt im Bereich von 2 bis 3. Die Summe p + n + m + q ist mindestens 1 , vorzugsweise 3 bis 25, besonders bevorzugt 5 bis 15, insbesondere 7 bis 13.
In den Alkoxylaten liegen vorzugsweise 3 oder 4 Alkylenoxidblocke vor. Gemäß einer Ausführungsform liegen an den Alkoholrest anschließend zunächst Ethylenoxy- Einheiten, daran anschließend Propylenoxid-Einheiten und daran anschließend Ethylenoxy-Einheiten vor. Gemäß einer weiteren Ausführungsform liegen an den Alkoholrest anschließend zunächst Propylenoxy-Einheiten, so dann Ethylenoxy-Einheiten, so dann Propylenoxy-Einheiten und abschließend Ethylenoxy-Einheiten vor. Anstelle der Propylenoxy-Einheiten können auch die anderen angegebenen Alkylenoxy-Einheiten vorliegen. p, n, m und q bezeichnen dabei einen mittleren Wert, der sich als Durchschnitt für die Alkoxylate ergibt. Daher können p, n, m, q auch von ganzzahligen Werten abweichen. Bei der Alkoxylierung von Alkanolen wird im Allgemeinen eine Verteilung des Alkoxylie- rungsgrades erhalten, die in gewissem Umfang durch Einsatz unterschiedlicher Alkoxy- lierungskatalysatoren eingestellt werden kann. Durch die Auswahl geeigneter Mengen der Gruppen A und B kann das Eigenschaftsspektrum der erfindungsgemäßen Alko- xylat-Gemische je nach praktischen Erfordernissen angepasst werden. Die Alkoxylat-Gemische werden durch Alkoxylierung der zugrunde liegenden Alkohole C5H11CH(C3H7)CH20H erhalten. Die Ausgangsalkohole können aus den einzelnen Komponenten gemischt werden, so dass sich das erfindungsgemäße Verhältnis ergibt. Sie können durch Aldolkondensation von Valeraldehyd und nachfolgende Hydrierung hergestellt werden. Die Herstellung von Valeraldehyd und den entsprechenden Isome- ren erfolgt durch Hydroformylierung von Buten, wie beispielsweise in US 4,287,370; Beilstein E IV 1 , 32 68, Ullmanns Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Band A1 , Seiten 323 und 328 f beschrieben. Die nachfolgende Aldolkondensation ist beispielsweise beschrieben in US 5,434,313 und Römpp, Chemie Lexikon, 9. Auflage, Stichwort "Aldol-Addition" Seite 91. Die Hydrierung des Aldolkondensationsprodukt.es folgt allgemeinen Hydrierbedingungen.
Des Weiteren kann 2-Propylheptanol durch Kondensation von 1 -Pentanol (als Mischung der entsprechenden Methylbutanole-1 ) in Gegenwart von KOH bei erhöhten Temperaturen hergestellt werden, siehe z.B. Marcel Guerbet, CR. Acad Sei Paris 128, 51 1 , 1002 (1899). Des Weiteren ist auf Römpp, Chemie Lexikon, 9. Auflage, Georg Thieme Verlag Stuttgart, und die dort genannten Zitate sowie Tetrahedron, Vol. 23, Seiten 1723 bis 1733, hinzuweisen.
In der allgemeinen Formel (NIM) kann der Rest C5Hn die Bedeutung n-CsHn, C2H5CH(CH3)CH2 oder CH3CH(CH3)CH2CH2 haben. Es handelt sich bei den Alkoxy- laten um Gemische, wobei
70 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 85 bis 96 Gew.-% Alkoxylate A1 vorliegen, in denen C5Hn die Bedeutung n-C5Hn hat, und
1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 15 Gew.-% Alkoxylate A2, in denen C5Hn die Bedeutung C2H5CH(CH3)CH2 und/oder CH3CH(CH3)CH2CH2 hat.
Der Rest C3H7 hat vorzugsweise die Bedeutung n-C3H7.
Ferner kann es sich auch um blockförmige iso-Tridecanolalkoxylate der allgemeinen Formel (NV) handeln
R-0-(CmH2mO)x-(CnH2nO)y-H (NV)
in der
R einen iso-Tridecylrest bezeichnet,
m für die Zahl 2 und gleichzeitig n für die Zahl 3 oder 4 steht oder
m für die Zahl 3 oder 4 und gleichzeitig n für die Zahl 2 steht und
x und y unabhängig voneinander Zahlen von 1 bis 20 bedeuten,
wobei im Fall m = 2/n = 3 oder 4 die Variable x größer oder gleich y ist.
Diese blockförmigen iso-Tridecanolalkoxylate sind beispielsweise in der DE 196 21 843 A1 beschrieben.
Eine andere geeignete Niotensidmittelklasse sind endgruppenverschlossene Alkohol- alkoxylate, insbesondere von zuvor genannten Alkoholalkoxylaten. In einer besonderen Ausführungsform handelt es sich um die entsprechenden endgruppenverschlossenen Alkoholalkoxylate der Alkoholalkoxylate der allgemeinen Formeln (Nl), (NN), (NIM) und (NV). Der Endgruppenverschluss kann beispielsweise mit Dialkylsulfat, CMO- Alkylhalogenide, Ci-i0-Phenylhalogenide, vorzugsweise -Chloride, -bromide, besonders
bevorzugt Cyclohexylchlorid, Cyclohexylbromid, Phenylchlorid oder Phenylbromid erfolgen.
Beispiele für endgruppenverschlossene Alkoxylate sind auch in der DE-OS 37 26 121 beschrieben, deren gesamte diesbezügliche Offenbarung in die vorliegende Erfindung durch Bezugnahme eingeschlossen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen diese Alkoholalkoxylate die allgemeine Struktur (NVI) auf,
Rl-0-(CH2-CHRll-0)m.(CH2-CHRlllO)n Rlv (NVI) auf, in der
R' Wasserstoff oder C C2o-Alkyl,
R" und Rm gleich oder verschieden sind und jeweils unabhängig voneinander Wasser- stoff, Methyl oder Ethyl,
RIV CrCio-Alkyl, vorzugsweise CrC4-Alkyl, oder Cyclohexyl- oder Phenyl-, rm' und n' gleich oder verschieden und größer oder gleich 0 sind,
mit der Maßgabe, dass die Summe von rm' und n' 3 bis 300 beträgt. Eine andere Klasse nichtionischer Netzmittel sind Alkylpolyglucoside mit vorzugsweise 6 bis 22, besonders bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Diese Verbindungen enthalten im Allgemeinen 1 bis 20, vorzugsweise 1 ,1 bis 5 Glucosidein- heiten. Weitere in Betracht kommende nichtionische Netzmittel sind die aus der WO-A 95/1 1225 bekannten endgruppenverschlossenen Fettsäureamidalkoxylate der allgemeinen Formel
R'-CO-NH- (CH2)y-0- (A10)x-R2 in der einen C5- bis C2i-Alkyl- oder Alkenylrest bezeichnet,
eine Cr bis C4-Alkylgruppe bedeutet,
für C2- bis C4-Alkylen steht,
die Zahl 2 oder 3 bezeichnet und
einen Wert von 1 bis 6 hat.
Beispiele für solche Verbindungen sind die Umsetzungsprodukte von n- Butyltriglykolamin der Formel H2N-(CH2-CH2-0)3-C4H9 mit Dodecansäuremethylester
oder die Reaktionsprodukte von Ethyltetraglykolamin der Formel H2N-(CH2-CI-l2-0)4- C2H5 mit einem handelsüblichen Gemisch von gesättigten C8- bis Ci8-Fettsäuremethyl- estern. Weiterhin eignen sich als nichtionische Netzmittel noch Polyhydroxy- oder Poly- alkoxyfettsäurederivate wie Polyhydroxyfettsäureamide, N-Alkoxy- oder N-Aryloxypoly- hydroxyfettsäureamide, Fettsäureamidethoxylate, insbesondere endgruppenverschlos- sene, sowie Fettsäurealkanolamidalkoxylate. Weiterhin eignen sich als nichtionische Netzmittel noch Blockcopolymere aus Ethylen- oxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid (Pluronic®- und Tetronic®-Marken der BASF SE bzw. BASF Corp.). In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um Drei- blockcopolymere mit Polyethylen/Polypropylen/Polyethylen-Blöcken und einem Molekulargewicht von 4.000 bis 16.000, wobei der Gewichtsanteil der Polyethylenblocke 55 bis 90 %, bezogen auf das Dreiblockcopolymer, beträgt. Besonders bevorzugt sind Dreiblockcopolymere mit einem Molekulargewicht von mehr als 8000 und einem Po- lyethylengehalt von 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Dreiblockcopolymer. Diese bevorzugten Dreiblockcopolymere sind insbesondere unter den Bezeichnungen Pluronic F127, Pluronic F108 und Pluronic F98, jeweils von der BASF Corp., kommerziell erhältlich und in der WO 01/47472 A2 beschrieben, dessen gesamte diesbezügliche Offenbarung durch Bezugnahme in die vorliegende Erfindung eingeschlossen ist.
Darüber hinaus können bevorzugt auch einseitig oder zweiseitig verschlossene Blockcopolymere aus Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid verwendet werden. Einen einseitigen Verschluss erreicht man beispielsweise dadurch, dass man als Ausgangsverbindung zur Umsetzung mit einem Alkylenoxid einen Alkohol, insbesondere einen Ci-22-Alkylalkohol, beispielsweise Methanol verwendet. Darüber hinaus kann man - beispielsweise den zweiseitigen Endgruppenverschluss - durch Umsetzung des freien Blockcopolymers mit Dialkylsulfat, Ci-10-Alkylhalogenide, Ci-i0-Phenylhalogenide, vorzugsweise -Chloride, -bromide, besonders bevorzugt Cyclohexylchlorid, Cyclohe- xylbromid, Phenylchlorid oder Phenylbromid bewirken.
Man kann zusätzlich einzelne nichtionische Netzmittel oder eine Kombination unterschiedlicher Niotenside einsetzen. Es können nichtionische Netzmittel aus nur einer Klasse zum Einsatz gelangen, insbesondere nur alkoxylierte C4- bis C22-Alkohole. Alternativ kann man aber auch Netzmittelmischungen aus verschiedenen Klassen verwenden.
Die Konzentration an nichtionischem Netzmittel in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann in Abhängigkeit der Laugereibedingungen, insbesondere in Abhängigkeit des zu laugenden Materials, variieren. Geeignete anionische Netzmittel sind Alkansulfonate wie C8- bis C24-, vorzugsweise Cio- bis Cis-Alkansulfonate sowie Seifen wie beispielsweise die Na- und K-Salze von gesättigten und/oder ungesättigten C8- bis C24-Carbonsäuren.
Weitere geeignete anionische Netzmittel sind lineare C8- bis C2o-Alkylbenzolsulfonate („LAS"), vorzugsweise lineare C9- bis Ci3-Alkylbenzolsulfonate und -Alkyltoluol- sulfonate.
Dispergiermittel/Scale Inhibitoren Darüber hinaus kann erfindungsgemäß zusätzlich mindestens ein Dispergiermittel, beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Salzen von Naphthalinsul- fonsäuren, Kondensationsprodukten aus Naphthalinsulfonsäuren und Formaldehyd sowie Polycarboxylaten, verwendet werden. Entsprechende Dispergiermittel sind beispielsweise unter den Handelsnamen Tamol®, Sokalan® und Nekal® von der BASF SE sowie unter dem Handelsnamen Solsperse® von Lubrizol kommerziell erhältlich. Diese Dispergiermittel können gegebenenfalls auch als Scaleinhibitoren (Belagsverhinderer) wirken, da diese das sich im alkalischen Medium bildende Calciumcarbonat CaC03 dispergieren und so beispielsweise ein Verstopfen von Düsen oder eine Belagsbildung in Rohrleitungen verhindern. Unabhängig hiervon kann die erfindungsgemäße Zusam- mensetzung zusätzlich mindestens einen weiteren Scaleinhibitor enthalten. Geeignete Scaleinhibitoren sind beispielsweise in der WO 04/099092 beschrieben, welche (Meth)acrylsäurecopolymere beschreibt, die
50 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 70 Gew.-%, eines Poly(meth)acrylsäure-Grundgerüsts,
1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 7 bis 15 Gew.-%, mindestens einer an das Grundgerüst gebundenen und/oder in das Grundgerüst eingebundenen (bzw. eingebundener) Einheit ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Isobuteneinheiten, Terelactoneinheiten und Isopropanol- einheiten und
5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 30 Gew.-%, Amideinheiten auf Basis von Aminoalkylsulfonsäuren umfassen,
wobei das Gesamtgewicht der Einheiten in dem (Meth)acrylsäurecopolymer 100 Gew.- % beträgt und alle Gewichtsangaben auf das (Meth)acrylsäurecopolymer bezogen sind. Die gemäß WO 04/099092 vorgesehenen (Meth)acrylsäurecopolymere weisen vorzugsweise ein gewichtsmittleres Molekulargewicht des sulfongruppenhaltigen Polymers von 1 .000 bis 20.000 g/mol auf und können vorzugsweise durch folgende Verfahrensschritte hergestellt werden: (1 ) radikalische Polymerisation von (Meth)acrylsäure in Gegenwart von Isopropanol und gegebenenfalls Wasser, wobei ein Polymer I resultiert, und
(2) Amidierung des aus Verfahrensschritt (1 ) stammenden Polymers I durch Umsetzung mit mindestens einer Aminoalkansulfonsäure. Als weitere geeignete Scaleinhibitoren sind beispielsweise zu nennen:
Polycarbonsäurehalbamide, die durch Umsetzung von Anhydridgruppen enthaltenden Polymerisaten und Aminogruppen enthaltenden Verbindungen erhältlich sind (gemäß DE 195 48 318),
Vinylmilchsäure und/oder Isopropenylmilchsäure (gemäß DE 197 195 16), - Homopolymerisaten der Acrylsäure (gemäß US-A-3 756 257),
Copolymerisate aus Acrylsäure und/oder (Meth)acrylsäure und Vinylmilchsäure und/oder Isopropenylmilchsäure,
Copolymerisate aus Styrol und Vinylmilchsäure,
Copolymerisate aus Maleinsäure und Acrylsäure,
- Wasserlösliche oder wasserdispergierbare Pfropfpolymerisate, erhältlich durch radikalisch initiierte Pfropfpolymerisation von
(I) mindestens eines monoethylenisch ungesättigten Monomeren auf
(II) Polymerisaten einer Molmasse von 200 bis 5000 g/mol von monoethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren oder ihren Anhydriden,
(III) wobei man auf 100 Gewichtsteile der Pfropfgrundlage (II) 5 bis 2000 Gewichtsteile (I) einsetzt (DE 195 03 546),
gegebenenfalls hydrolysierte Polymaleinsäureanhydride und ihre Salze (gemäß
US-A-3 810 834, GB-A-1 454 657 und EP-A-0 261 589),
- Iminodisuccinate (gemäß DE 101 02 209),
- Formulierungen, enthaltend Komplexbildner wie Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und/oder Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA) (gemäß US
5,366,016),
Phosphonate,
Polyacrylate,
Polyasparaginsäuren bzw. gemäß DE-A-44 34 463 modifizierte Polyasparagin- säuren,
Polyasparaginsäureimide,
Hydroxamsäure-, Hydroxamsäureether- und/oder Hydrazidgruppen enthaltende Polymere (gemäß DE 44 27 630),
gegebenenfalls hydrolysierte Polymerisate des Maleinimids (gemäß DE 43 42 930),
Naphtylaminpolycarboxylate (gemäß EP 0 538 969),
Oxaalkanpolyphosphonsäuren (gemäß EP 330 075),
- Polyhydroxyalkan-amino-bis-methylenphosphonsäuren (gemäß DE 40 16 753) und
- oxidierte Polyglucosane (gemäß DE 43 30 339).
Besonders bevorzugte Dispersionsmittel sind Polyacrylsäure, beispielsweise die So- kalan® Typen der BASF SE sowie Polyasparaginsäuren, insbesondere ß- Polyasparaginsäuren, mit einem Molekulargewicht von 2000 bis 10000 g/mol. Bevorzugt als polymere carbonsäuregruppenhaltige Verbindungen sind die in der EP 2 083 067 A1 angegebenen Acrylsäure-Homopolymere. Diese weisen vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis 50000, besonders bevorzugt 1500 bis 20000 auf. Als polymere carbonsäuregruppenhaltige Verbindungen besonders geeignete Homopolymere der Acrylsäure sind die Sokalan ® PA Marken der BASF SE.
Geeignete polymere carbonsäuregruppenhaltige Verbindungen sind auch Oligomalein- säuren, wie sie beispielsweise in EP-A 451 508 und EP-A 396 303 beschrieben sind.
Bevorzugt als polymere carbonsäuregruppenhaltige Verbindungen sind weiter Copo- lymere, die als Monomer A) wenigstens eine ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäure oder ein Dicarbonsäureanhydrid oder ein Salz davon sowie wenigstens ein Comono- mer B) einpolymerisiert enthalten. Bevorzugt ist das Monomer A) ausgewählt unter C3- Cio-Monocarbonsäuren, Salzen von C3-Ci0-Monocarbonsäuren, C4-C8- Dicarbonsäuren, Anhydriden von C4-C8-Dicarbonsäuren, Salzen von C4-C8- Dicarbonsäuren und Mischungen davon. Monomere A) in Salzform werden vorzugsweise in Form ihrer wasserlöslichen Salze, insbesondere der Alkalimetallsalze, wie Kalium- und vor allem Natriumsalze oder der Ammoniumsalze, eingesetzt. Die Monomere A) können jeweils ganz oder teilweise in Anhydridform vorliegen. Selbstverständlich können auch Mischungen der Monomere A) eingesetzt werden.
Die Monomere (A) sind vorzugsweise ausgewählt unter Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Vinylessigsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Citra-
consäure, Citraconsäureanhydrid, Itaconsäure und Mischungen davon. Besonders bevorzugte Monomere (A) sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid und Mischungen davon. Diese Copolymere enthalten vorzugsweise wenigstens ein Monomer A) in einer Menge von 5 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zur Polymerisation eingesetzten Monomere, einpolymerisiert.
Korrosionsinhibitoren Als Korrosionsinhibitoren wirken die z. B. in der WO 2008/071582 A1 angegebenen Mittel, z. B. Carbonsäuren. Diese können geradkettig oder verzweigt sein. Gemische verschiedener Carbonsäuren können besonders bevorzugt sein. Caprylsäure, Ethylhe- xansäure, Isononansäure und Isodecansäure sind besonders bevorzugte Carbonsäuren. Da Korrosionsschutzemulsionen häufig neutral bis schwach alkalisch sind, kann es vorteilhaft sein, die Carbonsäuren zumindest teilweise in neutralisierter Form, also als Salz zu verwenden. Zur Neutralisation eignen sich insbesondere Natrium- und/oder Kalilauge, ebenso wie Alkanolamine. Besonders bevorzugt ist dabei die Verwendung von Mono- und/oder Trialkanolaminen. Die Verwendung von Dialkanolaminen ist wegen der Gefahr der Bildung von Nitrosaminen weniger bevorzugt. Gleichwohl können auch Dialkanolamine allein oder zusammen mit Mono- und/oder Trialkanolaminen zur Neutralisation verwendet werden.
Geeignete Korrosionsinhibitoren sind insbesondere: aliphatische Carbonsäureamide mit 14 bis 36 C-Atomen, beispielsweise Myristinsäu- reamid, Palmetinsäureamid und Oleinsäureamid; Alkenylsuccinamide mit 6 bis 36 C- Atomen, beispielsweise Octenylsuccinamid, Dodecenylsuccinamid; Mercatobenzothia- zole. Besonders bevorzugte Korrosionsinhibitoren sind Alkylenoxidadukte mit aliphatischen Aminen besonders bevorzugt, insbesondere Triethanolamin und Ethylendiaminadukte mit 2 bis 8 Mol-% Propylenoxid.
Komplexbildner
Komplexbildner sind Verbindungen, die Kationen binden. Typische Beispiele sind: EDTA (Ν,Ν,Ν',Ν'-Ethylendiamintetraessigsäure), NTA (Ν,Ν,Ν-Nitrilotriessigsäure), MGDA (2-Methyl-glycin-N,N-diessigsäure), GLDA (Glutaminsäurediacetat), AS DA (As- paraginsäurediacetat), IDS (Iminodisuccinat), HEIDA (Hydroxyethylimindiacetat), EDDS (Ethylendiamindisuccinat), Zitronensäure, Oxo-Dibernsteinsäure und Butantet-
racarbonsäure bzw. deren vollständig oder teilweise neutralisierte Alkali- oder Ammoniumsalze.
Sonstige Additive
Besonders geeignete Additive sind Scaleinhibitoren für Silikate. Dabei handelt es sich bevorzugt um Alkoxilierungsprodukte von Aminen, besonders bevorzugt Alkylendiami- nen, wie sie von der BASF Corp. Und der BASF SE unter dem Handelsnamen Tetro- nic® vertrieben werden. Als ganz besonders geeignet hat sich Tetronic® 90R4 der BASF Corp. erwiesen.
Weitere geeignete Additive sind beispielsweise Haftvermittler. Geeignete Haftvermittler sind beispielsweise die in der WO 2006/108856 A2 angegebenen amphiphilen wasserlöslichen alkoxylierten Polyalkylenimine der allgemeinen Formel AI
E B
I I
E2N— R- -N— R- N— R- — z NE, ^ AI in der die Variablen folgende Bedeutung haben: gleiche oder verschiedene, lineare oder verzweigte C2-C6-Alkylenreste;
eine Verzweigung;
eine Alkylenoxyeinheit der Formel
R1 1 ,2-Propylen, 1 ,2-Butylen und/oder 1 ,2-lsobutylen;
R2 Ethylen;
R3 1 ,2-Propylen;
R4 gleiche oder verschiedene Reste: Wasserstoff; C1-C4-Alkyl;
x, y, z jeweils eine Zahl von 2 bis 150, wobei die Summe x+y+z eine Zahl von
Alkylenimineinheiten bedeutet, die einem mittleren Molekulargewicht Mw des Polyalky- lenimins vor der Alkoxylierung von 300 bis 10 000 entspricht;
m eine rationale Zahl von 0 bis 2;
n eine rationale Zahl von 6 bis 18;
p eine rationale Zahl von 3 bis 12, wobei 0,8 < n/p < 1 ,0 (x+y+z)1/2 ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit, enthaltend wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel I
R1[0(EO)x(AO)yR2]z (I) mit den folgenden Bedeutungen:
R1 z-wertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
R2 Wasserstoff oder einwertiger Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
EO Ethylenoxyrest,
AO Alkylenoxyrest mit 3 bis 10 C-Atomen,
x Zahl von 1 bis 8, insbesondere 2 bis 8,
y Zahl von 0,5 bis 6, insbesondere 1 bis 4,
z Zahl von 1 bis 6, insbesondere 1 bis 3, wobei die Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit einen Wassergehalt von weniger als 1 Gew.-% aufweist.
Bezüglich der erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten gilt das oben bezüglich der erfindungsgemäßen Verwendung Gesagte entsprechend.
Bevorzugt betrifft die vorliegende Erfindung die erfindungsgemäße Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit, wobei R1 Butyl ist. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit zum Abtragen von Werkstoff, insbesondere zum Sägen von Wafern mit einer Drahtsäge, insbesondere mit einer Diamantdrahtsäge. Hierzu gilt das zu dem loose abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren und dem fixed abrasive wafer ct/ii/ng-Verfahren Gesagte entsprechend.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Schneiden von Wafern aus einem Gegenstand, insbesondere einem Block, Barren oder Zylinder aus einem halbleitenden Material, beispielsweise Silizium, GaAs, CdTe und Keramiken, insbesondere aus Siliziumblöcken, Siliziumbarren oder Siliziumzylindern mit einer Drahtsäge, wobei der Gegenstand und/oder der Schnitt in dem Gegenstand mit einer erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit wie oben definiert gekühlt und/oder geschmiert wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch einen Wafer, insbesondere Siliziumwafer, her- stellbar, insbesondere hergestellt, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. Diese erfin-
dungsgemäß hergestellten Wafer zeichnen sich aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens zu ihrer Herstellung dadurch aus, dass sie weniger Haarrisse als Wafer, hergestellt durch Verfahren des Standes der Technik, aufweisen. Daraus resultiert eine niedrigere Bruchgefahr. Des Weiteren weisen die Wafer aufgrund des erfindungsge- mäßen Herstellungsverfahrens eine gleichmäßigere Oberfläche mit weniger Riefen als Wafer hergestellt gemäß dem Stand der Technik, auf.
Die erfindungsgemäße Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit und das erfindungsgemäße Verfahren zum Schneiden eignet sich insbesondere für das Sägen von Barren, Blö- cken oder Zylindern (Ingots) aus mono- oder polykristallinen Silizium-Einkristallen oder -Polykristallen, GaAs, CdTe und anderen Halbleitern und Keramiken.
Die erfindungsgemäße Kühl- und/oder Schmierflüssigkeit kann bevorzugt als wasserfreie Formulierung ohne weitere Additive eingesetzt werden, und eignet sich daher hervorragend zur Wiederaufbereitung durch chemisch-technische Nassaufarbeitung, beispielsweise gemäß der WO 02/40407 A1 und der EP 1 390 184 A1.
Beispiele:
Allgemeine Herstellvorschrift für Polyether
In einem wasserfreien, trockenen 11 Druckreaktor werden jeweils 1 bis 2 mol des Starteralkohols vorgelegt und mit 0,2 Gew.-% (bezogen auf Endprodukt) KOH versetzt und mit Stickstoff gespült. Der geschlossene Reaktor wird dann über 30 min. auf 130 °C erwärmt, und es wird mit Stickstoff ein Überdruck von 1 bar eingestellt. Anschließend werden die in Tabelle 1 angegebenen molaren Mengen Propylenoxid bzw. Pentenoxid (im Folgenden PO bzw. PeO genannt) und Ethylenoxid (im Folgenden EO genannt) parallel (Random Fahrweise) oder nacheinander (Block Fahrweise) unter Rühren zudosiert.
Bei der Blockfahrweise wird nach PO bzw. PeO Zugabe und Erreichen der Druckkonstanz vor der EO Zugabe mindestens 0,5 h bei 130°C gerührt und der Druck auf 1 bar eingestellt. Während der Reaktion wird der Behälter auf 130 °C thermostatisiert. Nach Erreichen der Druckkonstanz wird noch ca. 0,5 h nachgerührt. Nach beendeter Reaktion wird auf 80 °C abgekühlt, der Reaktor entspannt und mit Stichstoff gespült, die zur Neutralisation der KOH berechnete Menge Eisessig zugegeben und 0,5 h nachgerührt.
Die OH Zahl wird nach DIN 51562, der Restalkohol mittels Gaschromatographie und die Farbzahl APHA nach EN 1557 (bei 23°C) bestimmt.
Tabelle 1 : Beispiele und Analytik
Die Beispiele C1 bis C5 sind erfindungsgemäße Beispiele, die Beispiele C6 und C7 sind Vergleichsbeispiele; n. b. bedeutet nicht bestimmt;
Eigenschaften
Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten C1 bis C5 sind in Tabelle 2 zusammen gefasst. Zum Vergleich werden 2 nicht erfindungsgemäße Beispiele aufgeführt (C6 und C7), die industriell als Schneidflüssigkeiten eingesetzt werden (Marktstandart). C7 enthält 80 Gew.-% Propylenglykol, 18 Gew.-% Was- ser und 2 Gew.-% nicht näher spezifizierte bzw. analysierte Additive.
Folgende Eigenschaften wurden bestimmt:
Wasseraufnahme
Die Wasseraufnahme der Kühl- und/oder Schmierflüssigkeiten wird nach ihrer Lagerung in einem C02-lnkubator des Typs Heraeus BBD 6220, bei 38 °C und 78 % relativer Luftfeuchtigkeit nach einer Zeit von 7 h bestimmt. Zur Lagerung wird jeweils 1 g Schneidflüssigkeit in Petrischalen eines inneren Durchmessers von 60 mm einge-
setzt. Es wird jeweils der Mittelwert einer Doppelbestimmung ermittelt. Die Wasseraufnahme wird jeweils in Gewichtsprozent Zunahme bezogen auf Einwaage angegeben.
Viskosität
Die Viskosität der Schneidflüssigkeiten wird bei 20 °C mit einer Brookfield LVDV-III Ultravorrichtung (Spindel V-73) bestimmt. Die Viskosität wird in mPas angegeben.
Kontaktwinkel
Der Kontaktwinkel der Schneidflüssigkeiten wird bei 25 °C eine Sekunde nach Tropfenaufgabe auf einer Stahlplatte aus V2A-Stahl, deren Oberfläche mit Wasser und Aceton gespült und anschließend an der Luft getrocknet wird, bestimmt,. Zur Bestimmung wird ein videogestütztes Hochgeschwindigkeits-Kontaktwinkelmessgerät der Firma Dataphysics Instruments GmbH, Filderstadt eingesetzt. Die Einheit des Kontaktwinkels ist wird in Grad [°] angegeben.
Abrieb
Das Abriebverhalten wird auf einer Waage der Bezeichnung MDD2, Firma Hermann Reichert Maschinenbau, Heidenhof Backnang, bei einer Belastung von 300 N und einer Laufstrecke von 1 10 m in einer Minute an einem Edelstahlzylinder für Wälzlager der Bezeichnung Needle Bearing ZRO.12x18 bestimmt. Die Zylinder werden von der Firma: Timken Company, Canton/ Ohio/ USA bezogen. Es wird jeweils eine Doppelbe- Stimmung durchgeführt und der Mittelwert der Gewichtsabnahme des Zylinders bestimmt. Die Gewichtsabnahme wird in mg angegeben.
Tabelle 2
H20-Aufnahme nach 7 h Viskosität bei 20°C Kontaktwinkel Abrieb
Produkt
[Gew.-%] [mPas] [°] [mg]
C1 10,2 43 17 43
C2 9,7 89 23 42
C3 10,3 100 30 32
C4 9,6 39 15 28
C5 9,4 38 24 33
C6 20,5 12 8 72 enthält an sich
C7 35 36 83
18 Gew.-% Wasser