VORDERBACKEN FÜR EINE SICHERHEITSSKIBINDUNG
Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbacken für eine Sicherheitsbindung mit einem an einem Ski befestigbaren Gehäuse, welches einen Gehauseunterteil und einen Gehauseoberteil, sowie zumindest eine einstellbare Auslosefeder aufweist, wobei im Gehäuseoberteil zwei im wesentlichen horizontal verschwenkbare Sohlenhalter angeordnet sind, die an einem gemeinsamen, im wesentlichen vertikalen Bolzen gelagert sind, der von der Auslosefeder beaufschlagt und in dem Gehäuse geführt ist
Ein Vorderbacken der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der AT 376 576 bekannt geworden. Bei diesem bekannten Vorderbacken sind die Sohlenhalter an einem gemeinsamen Bolzen gelagert, der über eine Zugstange von der Auslosefeder beaufschlagt ist, wobei diese Zugstange in einer in dem Gehäuse vorgesehenen, in Längsrichtung verlaufenden Bohrung verschieblich geführt ist
Weiters ist ein Vorderbacken mit Diagonalauslösung bereits aus der österreichischen Patentanmeldung der Anmelderin mit dem Aktenzeichen AT-PS 396 337 bekannt. Bei einem solchen Vorderbacken sind die Sohlenhalter an einem Lagerbock schwenkbar gelagert, der an dem Gehäuse abgestutzt und geführt ist. Durch eine zentrale Öffnung in diesem Lagerbock sind die Sohlenhalter über eine Auslöseplatte mit der Federkraft der Auslösefeder beaufschlagt. Weiters ist der Lagerboc an seinem unteren Ende über eine gabelförmige Ausnehmung an einem keilförmigen Vorspmng so geführt, daß dieser nach einem vorbestimmten Ausloseweg auch seitlich Ausschwenken kann, wodurch eine Diagonalauslösung des Vorderbackens ermöglicht wird.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem bekannten Vorderbacken der eingangs genannten Art zusatzlich zu einer Seiten- und Rückwartsauslösung auch eine Diagonalauslosung zu ermöglichen.
Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine möglichst einfache und kostengünstige Anordnung zu finden, welche eine solche Diagonalauslosung ermöglicht
Erfindungsgemaß geschieht dies mittels eines Vorderbackens der eingangs genannten Art, bei welchem der Bolzen entlang einer in Längsrichtung ausgerichteten und nach hinten erweiterten Fuhrungsfläche führbar angeordnet ist. Dadurch wird der Bolzen bei einer Diagonalauslosung
vorerst in Längsrichtung nach hinten geführt und kann nach einem bestimmten Ausloseweg aufgrund der Wirkung der Diagonalkraft und der Ausweitung der Fuhrungsfläche seitlich ausschwenken, wodurch der Skischuh im Sinne einer Diagonalauslosung schräg nach oben freigegeben wird.
Die erfindungsgemaße Losung ist vorteilhafterweise dadurch realisiert, daß die Fuhrungsfläche an einem Langsschlitz ausgebildet ist, der an seinem vorderen Ende eine Abrundung und an seinem hinteren Ende eine konische Erweiterung aufweist.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemaßen Vorderbackens ist jene, bei welcher die Führungsflache bzw. der Langsschlitz in einer zentralen Fuhrungsplatte ausgebildet ist, die im oberen Gehäuseteil angeordnet und dem unteren Endabschnitt des Bolzens zugeordnet ist. Dadurch wird eine vorteilhafte Kombination der Diagonalauslösung mit den anderen Auslösevorgangen (Seiten-, Rückwärtsauslösung) erzielt, wobei die Sohlenhalter, der Bolzen und die Auslosefeder bereits in dem Gehäuseoberteil vormontiert werden können.
In vorteilhafter Weise ergibt sich aus der Konstruktion eines Ausführungsbeispiels, daß der Bolzen, in der Fahrsteüung des Vorderbackens, an einem ersten und bzw. oder zweiten Fuhrungsflachenabschnitt und im ausgeschwenkten Zustand zumindest eines Sohlenhalters entweder am zweiten oder an einem dritten Führungsflächenabschnitt der Führungsfläche abgestutzt geführt ist, wobei der erste Führungsflächenabschnitt an einem geraden Abschnitt des Langsschlitzes und der dritte Führungsflächenabschnitt an den Begrenzungswanden der konischen Erweiterung ausgebildet ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Figuren naher erläutert, die im einzelnen zeigen:
Figur 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Vorderbacken in seiner Gebrauchsstellung,
Figur 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Vorderbackens nach Fig 1,
Figur 3 eine schematische Unteransicht des Gehauseoberteils eines erfindungs¬ gemaßen Vorderbackens
Figur 4 eine Schragrißdarstellung der Fuhrungsplatte gemäß Figur 3.
Figur 5 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungs¬ gemäßen Vorderbackens in seiner Gebrauchsstellung,
Vorerst wird auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen, welche schematisch einen erfindungsgemäßen Vorderbacken 1 darstellen, der aus einem Gehäuseunterteil 3 und einem daran schwenkbar gelagerten Gehäuseoberteil 2 besteht. In dem Gehäuseoberteil 2 ist zwischen einem vorderen und einem hinteren Federabstützteller 6 bzw. 7 eine Auslösefeder 4 gelagert, wobei der vordere Federabstützteller 6 sich über das Auslösesystem am Gehäuseoberteil abstützt und der hintere Federabstützteller 7 über eine Einstellschraube 5 mit der Stirnseite des Gehäuseoberteils 2 mechanisch verbunden ist. Der Oberteil des hinteren Federabstütztellers ist als Zeiger ausgebildet und zeigt dem Benutzer über ein an der Oberseite des Gehäuseoberteils gelegenes Fenster 10 die mit Hilfe der Einstellschraube 5 eingestellte Vorspannung der Auslösefeder 4 an. Zwischen der Auslösefeder 4 und dem hinteren Federabstützteller 7 sind bei dem hier, dargestellten Ausführungsbeispiel zusätzlich ein zweiarmiger Federhebel 8 und eine Lagerscheibe 9 eingefügt, wobei sich der winkelförmige Federhebel 8 an dem hinteren Federabstützteller 7 abstütΛ und mit einem Hebelarm über die Lagerscheibe 9 an der Auslösefeder 4 und mit seinem zweiten Hebelarm an dem Gehäuseunterteil 3 wirkt. Dieser Federhebel 8 erlaubt somit eine geringfügige Verschwenkung des Gehäuseoberteils 2 gegen die Federkraft der Auslösefeder 4 nach oben und daher eine automatische und stufenlose Anpassung der Sohlenhalter 14a, 14b an die Höhe der Schuhsohle eines Skischuhes.
Weiters ist zwischen dem vorderen Federabstützteller 6 und der Stirnseite des Gehäuseoberteils 2 ein Winkel 12 eines Zugstückes 11 eingefügt, welches bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel unterhalb der Auslösefeder 4 nach hinten führt. An dem hinteren Ende des länglichen Zugstückes 11 greift ein im wesentlichen vertikaler Bolzen 13 an, an welchem die Sohlenhalter 14a, 14b des Vorderbackens schwenkbar gelagert sind. Die Sohlenhalter 14a, 14b sind so an dem Gehäuseoberteil gelagert, daß eine Seiten-, Rückwärts- und Diagonalauslösung des Vorderbackens möglich ist. Die konstruktive Ausgestaltung der Lagerung der Sohlenhalter an dem Gehäuse ist nicht Teil dieser Erfindung und wird daher im folgenden nicht näher beschrieben. Ein Ausführungsbeispiel für eine solche Lagerung ist beispielsweise in einer parallelen Schutzrechtsanmeldung der Anmelderin, der österreichischen Patentanmeldung A2532/92, erläutert. Der Bolzen 13 ist bei einem Auslösevorgang in dem Gehäuse geführt. Zu diesem Zweck ist der untere Endabschnitt 113 des Bolzens 13 einer Führungsplatte 30 zugeordnet, die unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 4 im folgenden näher beschrieben wird.
Figur 3 zeigt eine Unteransicht des Gehäuseoberteils 2 eines erfindungsgemaßen Vorder¬ backens 1, der hier ohne Auslösefeder 4, Sohlenhalter 14a, 14b und anderen Teilen dargestellt
ist Im Vorderteil des Gehauseoberteils 2 sind Lagerelemente zur schwenkbaren Lagerung dieses Gehauseoberteils 2 an dem Gehauseunterteil 3 vorgesehen, welche jedoch hier nicht naher erläutert werden Im Hinterteil des Gehauseoberteils 2 ist eine zentrale Fuhrungsplatte 30 ausgebildet, entlang welcher der mit den Sohlenhaltern 14a, 14b versehene Bolzen 13 geführt ist. Die Fuhrungsfläche 130 dieser Fuhrungsplatte 30 ist nach hinten konisch erweitert und ermöglicht somit zusatzlich zur Seiten- und Ruckwartsauslosung auch eine Diagonalauslosung des Vorderbackens, insbesondere bei Rückwartsdrehsturzen
In Figur 4 ist die in Figur 3 zu sehende Fuhrungsplatte 30 in einer Schragrißdarstellung gezeigt. Die aus drei Teilabschnitten 130a, 130b, 130c bestehende Fuhrungsfläche 130 ist in einem Langsschlitz 131 ausgebildet, der an seinem vorderen Ende eine Abrundung 132 und an seinem hinteren Ende eine konische Erweiterung 133 aufweist.
Figur 5 zeigt die Erfindung an einem weiteren Vorderbacken, bei welchem die Auslosefeder in in Form zweier konzentrischer Federn 104, 204 realisiert ist. Bei diesem Vorderbacken ist der Bolzen 13 so dargestellt, daß er im Sinne einer Auslosung entlang der Fuhrungsfläche 130 bereits geringfügig nach hinten geführt ist
Ebenso wie bei dem in Fig 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wirkt auch bei dem in Fig. 5 dargestellten Vorderbacken zwischen dem Gehauseoberteil 2 und dem Gehauseunterteil 3 eine Federkraft, welche in Verbindung mit einem Gelenk und einem Verriegelungsstück eine stufenlose Höhenanpassung der Sohlenhalter 14a, 14b an die Hohe der Skischuhsohle ermöglicht. Im vorliegenden Fall ist diese Federkraft eine nicht naher bezeichnete Blattfeder, welche in dem Gehauseunterteil gelagert ist und an einem Anschlag des Gehauseoberteils wirkt.
Bei einer Ruckwartsauslosung wird der Lagerbolzen 13 für die Sohlenhalter 14a, 14b aus seiner Vertikallage ausgeschwenkt, sodaß sein unteres Ende 131 entlang der in dem Fuhrungsblock 30 eingelassenen Fuhrungsfläche 130, anschließend an den ersten Fuhrungsflachenabschnitt 130a, entlang des zweiten Führungsflachenabschnittes 130b nach hinten geführt wird Für eine Rύckwartsauslosung muß die auf die Sohlenhalter 14a, 14b nach oben wirkende Kraft groß genug sein, um die Sohlenhalter soweit zu verschwenken, daß der Skischuh nach oben aus dem Vorderbacken herausgleitet. Die konische Erweiterung 133 bzw der dritte Fuhrungsflachenanbschnitt 130c der Fuhrungsfläche 130 für den Lagerbolzen 13 ermöglicht, insbesondere bei Rückwartsdrehsturzen, durch Ausschwenken des Lagerbolzens 13 aus seiner Mittellage eine Diagonalauslosung des Vorderbackens, bei welcher der Skischuh schräg nach oben freigegeben wird