DE19636886A1 - Schuhhalteraggregat einer auslösbaren Skibindung - Google Patents
Schuhhalteraggregat einer auslösbaren SkibindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schuhhalteraggregat einer auslös
baren Skibindung, insbesondere ein Schuhhalteraggregat zur
Halterung des Zehenbereiches eines Skischuhs, mit einem er
sten einstellbaren Federaggregat zur Steuerung einer Auslö
sung des Skischuhs in Richtung einer Schuhquerachse und ei
nem zweiten einstellbaren Federaggregat zur Steuerung einer
Auslösung des Skischuhs in Richtung einer Schuhhochachse.
Derartige Schuhhalteraggregate sind grundsätzlich bekannt
und auf dem Markt erhältlich. In der DE-OS 26 29 452 ist ein
solches Aggregat beispielhaft beschrieben. Dabei besitzt die
Bindung einerseits auslösbare Schuhhalter, die den Schuh in
Seitwärtsrichtung mit begrenzter Kraft festhalten, und ande
rerseits einen davon gesonderten Schuhhalter, welcher den
Skischuh relativ zur Oberseite des Skis gegen eine Aufwärts
bewegung sichert. Alle diese Schuhhalter sind an separaten
Blattfedern gehaltert, die als Rinnenprofile ausgebildet
sind, wobei die konvexe Seite in die jeweilige Seite in die
jeweilige Auslöserichtung weist.
Darüber hinaus sind Schuhhalteraggregate bekannt, bei denen
in Seitwärtsrichtung auflösbare Schuhhalter, welche den Ski
schuh auch gegen eine Bewegung in Vertikalrichtung relativ
zum Ski sichern, an einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet
sind, welches um eine Skiquerachse schwenkbar gelagert ist,
wobei eine einzige Auslösefederung einerseits die Schuhhal
ter und andererseits das Gehäuse in eine Normallage drängt.
Hierbei ist vorteilhaft, daß bei einer Veränderung der Fe
derspannung der Auslösefederung sowohl die Auslösekraft in
Seitwärtsrichtung als auch die Auslösekraft in Vertikalrich
tung simultan verändert werden. Jedoch ist der konstruktive
Aufwand vergleichsweise hoch. Darüber hinaus kann ohne grö
ßere konstruktive Abänderung nicht das Größenverhältnis zwi
schen den Auslösekräften in Seitwärts- und Vertikalrichtung
verändert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, für ein Schuhhalterag
gregat der eingangs angegebenen Art eine besonders vorteil
hafte Konstruktion aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Stellorgan zur Simultaneinstellung beider Federaggregate mit
je einem verstellbaren Federwiderlager des ersten und des
zweiten Federaggregates zusammenwirkt bzw. gekoppelt ist.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, für un
terschiedliche Auslöserichtungen separate Federaggregate
vorzusehen und eine Simultanverstellung der den jeweiligen
Auslöserichtungen zugeordneten Auslösekräfte durch ein ge
meinsames Stellorgan vorzunehmen, welches Widerlager beider
Federaggregate steuert. Damit wird eine große konstruktive
Freiheit bezüglich des Verhältnisses zwischen den in unter
schiedlichen Richtungen wirksamen Auslösekräften gegeben. Im
wesentlichen braucht nur die Form der Widerlager und/oder
die Kopplung zwischen den Widerlagern und dem Einstellorgan
modifiziert zu werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß das erste Federaggregat eine Schraubendruck
feder aufweist, deren Druckspannung durch ein mittels des
Einstellorgans in Richtung der Federachse verstellbares Fe
derwiderlager am einen Ende der Schraubendruckfeder ein
stellbar ist, und daß das Einstellorgan oder das Federwider
lager mit einem Hebelorgan gekoppelt ist, welches eine ver
stellbare Abstützung einer als Federelement des zweiten Fe
deraggregates angeordneten Blattfeder bildet. Hierbei ist
vorteilhaft, daß die für die Steuerung einer Seitwärtsauslö
sung vorgesehene Schraubendruckfeder in grundsätzlich glei
cher Weise wie bei herkömmlichen, nur in Seitwärtsrichtung
auslösbaren Schuhhalteraggregaten angeordnet sein kann und
für die zur Steuerung einer Auslösung in Vertikalrichtung
vorgesehen Blattfeder praktisch kein zusätzlicher Raum benö
tigt wird.
Insbesondere kann in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfin
dung vorgesehen sein, eine in Seitswärtsrichtung auslösbare
Schuhhalteranordnung mit einem gewissen Vertikalspiel rela
tiv zur Skioberseite anzuordnen und diese Schuhhalteranord
nung mittels der Blattfeder in Richtung der Skioberseite
niederzudrücken. Sobald der Skischuh die Schuhhalteranord
nung gegen die Kraft der Blattfeder hinreichend weit anhebt,
erfolgt eine Auslösung in Aufwärtsrichtung.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung
der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzug
te Ausgestaltung der Erfindung beschrieben wird.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schuhhalteraggregates 2,
Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt entsprechend der Schnitt
linie III-III in Fig. 1, wobei jedoch Kulissenarme
27 nicht dargestellt sind,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt entsprechend der Schnitt
linie IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 einen Horizontalschnitt entsprechend der Schnitt
linie V-V in Fig. 2,
Fig. 6 eine der Fig. 4 entsprechende ausschnittsweise
Darstellung, welche die Verhältnisse bei einer
Seitwärtsauslösung zeigt,
Fig. 7 eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung,
welche die Verhältnisse bei einer Vertikalaus
lösung zeigt,
Fig. 8 ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie
VIII-VIII in Fig. 2,
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform,
Fig. 10 eine Draufsicht dieser Ausführungsform,
Fig. 11 einen zugehörigen vertikalen Mittellängsschnitt,
Fig. 12 verschiedene Ansichten eines die Skischuhsohle
gegen Aufwärtsbewegung sichernden Schuhhalter
teiles dieser Ausführungsform, und zwar eine
perspektivische Ansicht, eine Frontansicht und
eine Draufsicht, und
Fig. 13 eine perspektivische Rückansicht des Schuhhalter
aggregates sowie charakteristische Lagen seiner
Elemente.
Auf einer auf der Oberseite eines Skis fest angeordneten
Grundplatte 4 sind beiderseits der Skilängsachse zwei sehr
stabile, skifeste Hochachsen 20 angeordnet, an denen die in
Skilängsrichtung vorderen Enden zweier stabiler Führungslen
ker 21 schwenkgelagert sind, deren in Skilängsrichtung hin
tere Enden über Gelenkzapfen 22 mit einem in Skilängsrich
tung vorderen Abschnitt einer zur Skioberseite parallelen
Gleitplatte 8 schwenkbar verbunden sind. Die Hochachsen 20
und die Gelenkzapfen 22 bilden in Draufsicht auf die Skio
berseite ein parallelogrammartiges bzw. trapezartiges Vier
eck.
Die Führungslenker 21 bzw. deren von den Hochachsen 20
durchsetzte Gelenkaugen sind so ausgebildet, daß die Füh
rungslenker 21 auch in Richtung des Pfeiles P in Fig. 1
schwenkbeweglich sind, d. h. die von den Hochachsen 20 ent
fernten Enden der Führungslenker 21 können sich zusammen mit
der Gleitplatte 8 relativ zur Oberseite des Skis 1 bzw. der
Grundplatte 4 in Aufwärtsrichtung bewegen. Dazu können die
Führungslenker 21 an ihren oberen Horizontalrändern jeweils
ein von der jeweiligen Hochachse 20 durchsetztes Rundloch
aufweisen, welches die Hochachse 20 ohne nennenswertes ra
diales Spiel umfaßt. Zum unteren Horizontalrand des jeweili
gen Führungslenkers 21 hin erweitert sich das genannte Rund
loch zu einem in Längsrichtung des Führungslenkers 21 er
streckten Langloch. Damit wird die vorgenannte Vertikalbe
weglichkeit der mit der Gleitplatte 8 verbundenen Enden der
Führungslenker 21 gewährleistet. Gegebenenfalls können die
Führungslenker 21 in Skilängsrichtung gesehen im Bereich der
Hochachsen 20 ein C-Profil aufweisen. In diesem Falle ist
im oberen C-Schenkel das Rundloch und im unteren C-Schenkel
am unteren Horizontalrand des jeweiligen Führungslenkers 21
das Langloch vorgesehen.
Die Gleitplatte 8 ist vorzugsweise, wie insbesondere aus den
Fig. 2 und 3 sowie 8 ersichtlich ist, zweiteilig ausge
bildet, wobei ein vorderer Plattenteil 8′ mit den Führungs
lenkern 21 gelenkig verbunden ist und ein hinterer Platten
teil 8′′ an dem vorderen Plattenteil 8′ um eine Querachse 9
schwenkbar angeordnet ist. Dabei wird der rückwärtige Quer
rand des hinteren Plattenteiles 8′′ von einem die Grundplatte
4 verlängernden Fortsatz, welcher bei Ansicht in Skiquerrichtung
ein zur Skispitze hin geöffnetes V-Profil bil
det, ähnlich wie in einer Führungsschiene aufgenommen.
Am vorderen Bereich des vorderen Gleitplattenteiles 8′ ist
eine stabile, in Aufwärtsrichtung ragende Querwand 23 ange
formt, welche einen in Skivorwärtsrichtung weisenden mitti
gen Fortsatz 24 aufweist, der als Lagerbock für eine um eine
zur Skioberseite senkrechte Achse 25 drehbare, walzenartige
Rolle 26 ausgebildet ist. Die Rolle 26 wirkt mit Kulissenar
men 27, vergleiche insbesondere Fig. 5, zusammen, die an den
skifesten Hochachsen 20 in entsprechenden Aussparungen an
den Führungslenkern 21 schwenkgelagert sind. Die Kulissenar
me 27 werden von einer Schraubendruckfeder 28 gegen die Rol
le 26 gedrängt. Dazu ist die Schraubendruckfeder 28 an einem
mittels Stellschraube 29 in Skilängsrichtung verschiebbaren
Widerlager 30 abgestützt, welches seinerseits über die
Stellschraube 29 an einer vorderen Stirnwand eines mit der
Grundplatte 4 fest verbundenen Gehäuses abgestützt ist. Das
andere Ende der Feder 28 ist gegen ein kolbenartiges Teil 31
gespannt, welches auf seiner, den Kulissenarmen 27 zugewand
ten Stirnseite einen zur Skihochachse parallelen Stift 32
haltert, mit dem das kolbenartige Teile 31 unter dem Druck
der Schraubendruckfeder 28 in entsprechende, zum vorderen
Skiende hin offene Ausnehmungen an den Kulissenarmen 27 ein
greift.
Die einander überkreuzenden Kulissenarme 27 bilden in der
Draufsicht der Fig. 5 mit ihren der Gleitplatte 8 zugewand
ten Rändern eine die Rolle 26 aufnehmende V-artige, zur
Gleitplatte 8 hin offene Ausnehmung und suchen die Rolle 26
und damit die Gleitplatte 8 in eine zur Skilängsachse zen
trierte Lage zu bringen.
Wird die Gleitplatte 8 in Skiquerrichtung mit größerer Kraft
beaufschlagt, so bewegt sie sich quer zum Ski 1, in Fig. 5
beispielsweise in Aufwärtsrichtung, wobei dann von der Rolle
26 einer der Kulissenarme 27, in Fig. 5 der dunkel darge
stellte Kulissenarm 27, unter zunehmender Verspannung der
Schraubendruckfeder 28 verschwenkt wird. Dabei sind die ku
lissenförmigen, mit der Rolle 26 zusammenwirkenden Ränder
der Kulissenarme 27 so ausgebildet, daß in der Umgebung der
in Fig. 5 dargestellten Normallage der Gleitplatte 8 ver
gleichsweise große Querkräfte auf die Gleitplatte 8 einwir
ken müssen, um dieselbe aus der dargestellten Mittellage
nach seitwärts zu verschieben. Bei zunehmender Seitwärtsver
schiebung können dann die für eine weitere Verschiebung not
wendigen Kräfte vergleichsweise gering werden.
An den seitlichen Enden der Querwand 23 sind oberhalb der
Führungslenker 21 Sohlenhalter 34 angeordnet (vgl. insbeson
dere Fig. 4), die mit der Querwand 23 scharnierartig um zur
Skihochachse parallele Stifte 33 schwenkbar verbunden sind.
Diese Sohlenhalter 34 bilden in Draufsicht auf die Skiober
seite doppelarmige Hebel, wobei die in Skirückwärtsrichtung
ragenden Hebelarme so ausgeformt sind, daß sie die Ränder
des vorderen Sohlenbereiches des Skischuhs von oben, von
vorn und seitlich zu umgreifen vermögen. Durch relativ
schwache Federelemente (nicht dargestellt) werden die Soh
lenhalter 34 elastisch in eine die seitlichen Ränder des
vorderen Sohlenbereiches zangenartig umgreifende Endlage ge
drängt.
Die in Skivorwärtsrichtung weisenden anderen Arme der Soh
lenhalter 34 wirken mit einem Riegelhebel 35 zusammen, wel
cher um eine zur Skihochachse parallele Achse 36 an der
Querwand 23 der Gleitplatte 8 schwenkbar gelagert ist und
durch schwache Federelemente (nicht dargestellt) in die in
Fig. 4 dargestellte Normallage gedrängt wird, in der zwei
seitliche Fortsätze 35′ des Riegelhebels 35 seitlich an den
in Skivorwärtsrichtung weisenden Armen der Sohlenhalter 34
anliegen. Damit sind die Sohlenhalter 34 in der Stellung der
Fig. 4 verriegelt, d. h. die die Sohlenränder zangenartig um
greifenden Arme der Sohlenhalter 34 lassen sich nicht sprei
zen.
Wenn die Gleitplatte 8 hinreichend weit in Skiquerrichtung
bewegt wird, schlägt der Riegelhebel 35 an einer der Hoch
achsen 20 an, wodurch der Riegelhebel 35 verschwenkt wird,
so daß der Sohlenhalter 34 auf der in Richtung der Seit
wärtsbewegung der Gleitplatte 8 weisenden Seite der Querwand
23 von dem zugeordneten Fortsatz 35′ des Riegelhebels 35
freigegeben wird und entsprechend der Fig. 6 mit seinem zur
Halterung der Schuhsohle dienenden Arm einen die Schuhsohle
freigebenden Auswärtsschwenk auszuführen vermag.
Innerhalb des Gehäuses 3 ist ein bügelförmiger Hebel 40,
welcher bei Ansicht in Skilängsrichtung im wesentlichen ein
nach unten geöffnetes, rechtwinkliges U-Profil aufweist, um
eine Querachse 41 schwenkbar gelagert, die ihrerseits an der
Unterseite des Gehäuses 3 angeordnet und an den Gehäusesei
tenwänden befestigt, bzw. gelagert ist. In den Seitenschen
keln des Hebels 40 sind in Längsrichtung der Schenkel er
streckte Langlöcher 42 angeordnet, in die Zapfen 43 eingrei
fen, welche ihrerseits an zungenartigen Fortsätzen 44 des
auf der Stellschraube 29 schraubverstellbaren Widerlagers 30
angeordnet sind. Wenn also das Widerlager 30 relativ zum Ge
häuse 3 in Skilängsrichtung verschoben wird, schwenkt der
Hebel 40 um seine Querachse 41.
Der bügelförmige Hebel 40 umfaßt eine die Oberseite des Ge
häuses 3 bildende Blattfeder 45, welche sich in Draufsicht
auf den Ski im wesentlichen in Skilängsrichtung erstreckt
und mit ihrem vorderen Ende auf der vorderen, die Stell
schraube 29 lagernden Stirnwand des Gehäuses 3 abgestützt
ist, während das in Skilängsrichtung hintere Ende der Blatt
feder 45 auf den oberen Horizontalrand der Querwand 23 bzw.
auf Fortsetzungen dieses Randes an den Sohlenhaltern 34 auf
liegt.
Aufgrund ihrer Biegespannung liegt die Feder 45 mit mehr
oder weniger großer Federkraft an der Unterseite des Mittel
teiles des bügelförmigen Hebels 40 bzw. mit ihren Enden auf
der vorderen Stirnwand des Gehäuses 3 sowie dem oberen Rand
der Querwand 23 bzw. der Sohlenhalter 34 auf. Dies hat zur
Folge, daß die Blattfeder 45 die Querwand 23 und damit die
Gleitplatte 8 gegen die Oberseite des Skis 1 zu drängen
sucht.
Im Bereich des Hebels 40 besitzt die Feder 45 eine bogenför
mige Wölbung mit in die Querachse 41 fallendem Krümmungszen
trum. Dadurch wird eine Schwenkverstellung des Hebels 40 er
leichtert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist am
rückwärtigen Ende der Blattfeder 45 ein Gleitstück 46 ange
ordnet, welches in Draufsicht auf den Ski zusammen mit der
Blattfeder 45 ein T-förmiges Teil bildet. Dieses Gleitstück
46 liegt mit seiner Unterseite auf dem oberen Horizontalrand
der Querwand 23, wobei der obere Querrand in Ansicht in Ski
längsrichtung gemäß Fig. 8 eine M-förmige Kontur aufweist,
während die Unterseite des Gleitstückes 46 W-förmig ausge
bildet ist. In Normallage der Querwand 23, d. h. wenn die
Gleitplatte 8 ihre Mittellage in Ski-Querrichtung einnimmt,
liegen die nach abwärts weisenden "Höcker" des Gleitstückes
46 auf den nach aufwärts weisenden "Höckern" der Quer
wand 23.
Eine ähnliche Gestaltung besitzt die Unterseite des Gleit
plattenteiles 8′′ sowie ein damit zusammenwirkender Bereich 4′
auf der Oberseite der Grundplatte 4.
Das dargestellte Schuhhalteraggregat funktioniert wie folgt:
Normalerweise wird der Vorderbereich der Schuhsohle 5 des Skischuhs von den Sohlenhaltern 34 in deren in Fig. 4 darge stellter Lage zangenartig umfaßt, wobei die Sohlenhalter 34 den Sohlenrand auch von oben übergreifen. Wenn nun größere Querkräfte auf den Skischuh relativ zum Ski 1 einwirken sollten, etwa bei einem Sturz des Skiläufers, drückt der vordere Sohlenteil 5 des Skischuhs gegen einen der Sohlen halter 34, mit der Folge, daß bei hinreichend großer Quer kraft die Gleitplatte 8 zusammen mit den Sohlenhaltern 34 in Seitwärtsrichtung relativ zum Ski bewegt wird. Hierbei blei ben die Sohlenhalter 34 zunächst noch in ihrer verriegelten Lage, d. h. die Sohlenhalter 34 haben relativ zur Gleitplatte 8 die in Fig. 4 dargestellte Position. Der Widerstand, wel cher bei dieser Seitwärtsbewegung überwunden werden muß, wird durch die Druckspannung der Schraubendruckfeder 28 so wie die Form der mit der Rolle 26 zusammenwirkenden Kulis senarme 27 bestimmt. Falls die auf den Skischuh einwirkende Querkraft aufrechterhalten bleibt, wird die Gleitplatte 8 mit den Sohlenhaltern 34 so weit in Querrichtung verschoben, daß der Riegelhebel 35 an einer der Hochachsen 20 anschlägt und eine Schwenklage gemäß Fig. 6 erreicht, mit der Folge, daß der in Richtung der Querverschiebung der Gleitplatte 8 vordere Sohlenhalter 34 - in Fig. 6 der obere Sohlenhalter 34 - vollständig entriegelt wird und von dem weiterhin in Seitwärtsrichtung gedrängten Schuh gemäß Fig. 6 aufge schwenkt wird. Damit wird der Skischuh in Seitwärtsrichtung ausgelöst, d. h. freigegeben.
Normalerweise wird der Vorderbereich der Schuhsohle 5 des Skischuhs von den Sohlenhaltern 34 in deren in Fig. 4 darge stellter Lage zangenartig umfaßt, wobei die Sohlenhalter 34 den Sohlenrand auch von oben übergreifen. Wenn nun größere Querkräfte auf den Skischuh relativ zum Ski 1 einwirken sollten, etwa bei einem Sturz des Skiläufers, drückt der vordere Sohlenteil 5 des Skischuhs gegen einen der Sohlen halter 34, mit der Folge, daß bei hinreichend großer Quer kraft die Gleitplatte 8 zusammen mit den Sohlenhaltern 34 in Seitwärtsrichtung relativ zum Ski bewegt wird. Hierbei blei ben die Sohlenhalter 34 zunächst noch in ihrer verriegelten Lage, d. h. die Sohlenhalter 34 haben relativ zur Gleitplatte 8 die in Fig. 4 dargestellte Position. Der Widerstand, wel cher bei dieser Seitwärtsbewegung überwunden werden muß, wird durch die Druckspannung der Schraubendruckfeder 28 so wie die Form der mit der Rolle 26 zusammenwirkenden Kulis senarme 27 bestimmt. Falls die auf den Skischuh einwirkende Querkraft aufrechterhalten bleibt, wird die Gleitplatte 8 mit den Sohlenhaltern 34 so weit in Querrichtung verschoben, daß der Riegelhebel 35 an einer der Hochachsen 20 anschlägt und eine Schwenklage gemäß Fig. 6 erreicht, mit der Folge, daß der in Richtung der Querverschiebung der Gleitplatte 8 vordere Sohlenhalter 34 - in Fig. 6 der obere Sohlenhalter 34 - vollständig entriegelt wird und von dem weiterhin in Seitwärtsrichtung gedrängten Schuh gemäß Fig. 6 aufge schwenkt wird. Damit wird der Skischuh in Seitwärtsrichtung ausgelöst, d. h. freigegeben.
Da die skiseitigen und die gleitplattenseitigen Gelenkachsen
der Führungslenker 21 in Draufsicht (vgl. Fig. 3) ein sich
in Rückwärtsrichtung des Skis 1 verjüngendes Trapez bilden,
führt die Gleitplatte 8 bei der Seitwärtsauslösung eine
Schwenkung um eine Skihochachse aus, derart, daß die Ski
längsachse S und die Längsachse G der Gleitplatte 8 einen in
Skivorwärtsrichtung geöffneten spitzen Winkel bilden und
zwischen Schuhsohle und Gleitplatte 8 nur geringe Relativbe
wegungen auftreten.
Bei einem Sturz des Skiläufers kann der Fall auftreten, daß
einerseits auf den Skischuh eine Querkraft relativ zum Ski
wirkt und andererseits der Zehenbereich des Skischuhs ver
stärkt gegen die Oberseite des Skis gedrückt wird. Derarti
ges ist beispielsweise für einen Vorwärts-Drehsturz typisch.
Die den Zehenbereich des Skischuhs gegen die Skioberseite
drängenden Kräfte führen zwangsläufig zu einem erhöhten An
druck der Gleitplatte 8 auf der Grundplatte 4. In der Ten
denz wird damit die Reibung zwischen Gleitplatte 8 und
Grundplatte 4 erhöht, mit der Folge, daß die Seitwärtsbewe
gung der Gleitplatte 8 relativ zur Grundplatte 4 erschwert
werden könnte. Dieser Effekt wird durch die besondere Form
gebung der Unterseite des hinteren Teiles 8′ der Gleitplatte
8 im Bereich 4′ der Grundplatte 4 kompensiert. Sobald sich
die nach unten weisenden Höcker der im Profil W-förmigen Un
terseite des Gleitplattenteiles 8′ gegenüber den Höckern des
im Profil M-förmigen Grundplattenbereiches 4′ geringfügig in
Seitswärtsrichtung verschoben haben, bewirken die neben den
Höckern angeordneten Rampen, daß bei zunehmendem Andruck des
Gleitplattenteiles 8′ gegen die Grundplatte 4 eine zunehmen
de Kraftkomponente in Seitwärtsrichtung auftritt, d. h. die
Seitwärtsbewegung der Gleitplatte 8 wird durch diese Kraft
komponente unterstützt.
Im Falle eines Rückwärtssturzes des Skifahrers wirken auf
den Zehenbereich des Skischuhes Kräfte, welche den Skischuh
vom Ski abzuheben suchen. Beim erfindungsgemäßen Schuhhal
teraggregat führt dies dazu, daß der vordere Sohlenbereich
die Sohlenhalter 34 zusammen mit der Querwand 23, an der die
Sohlenhalter 34 gelagert sind, gegen die Kraft der Blattfe
der 45 anhebt, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist. Bei die
ser Anhebebewegung erreichen die Schuhhalter 34 nach einem
vorgegebenen Hubweg in Seitenansicht des Skis eine starke
Schräglage, d. h. die in Rückwärtsrichtung des Skis weisenden
Enden der Sohlenhalter 34 ragen nach schräg aufwärts, der
art, daß der vordere Sohlenbereich des Skischuhs von den
Sohlenhaltern 34 freikommt, d. h. der Skischuh wird nach oben
ausgelöst.
Im Falle eines Rückwärts-Drehsturzes wirken auf den Skischuh
zusätzlich zu den aufwärts gerichteten Kräften auch Kräfte
in Skiquerrichtung, welche bei hinreichender Stärke zu einer
Seitwärtsbewegung der Sohlenhalter 34 sowie der Gleitplatte
8 relativ zum Ski 1 führen. Aufgrund der gleichzeitig in
Aufwärtsrichtung wirkenden Kräfte könnte nun eine erhöhte
Reibung zwischen der Blattfeder 45 bzw. dem Gleitstück 46
und den daran anliegenden Teilen des Schuhhalteraggregates
auftreten. Diese erhöhte Reibung wird nun wiederum durch die
Form der Gleitfläche des Gleitstückes 46 sowie der damit zu
sammenwirkenden Gleitflächen an der Querwand 23 (sowie den
daran anschließenden Teilen der Sohlenhalter 34) kompen
siert. Sobald die Höcker der M-förmigen Gleitfläche der
Querwand 23 geringfügig gegenüber den Höckern der W-förmigen
Gleitfläche des Gleitstückes 46 in Seitwärtsrichtung ver
schoben sind, tritt durch Zusammenwirken der an die Höcker
anschließenden Schrägflächen eine mit zunehmenden Kräften in
Aufwärtsrichtung zunehmende Kraftkomponente in Seitwärts
richtung auf, so daß die Seitwärtsbewegung des Schuhs bzw.
der den Schuh halternden Elemente des Schuhhalteraggregates
erleichtert wird.
Grundsätzlich können die miteinander zusammenwirkenden
Gleitflächen am Gleitstück 46 sowie an der Querwand 23 ei
nerseits und an der Gleitplatte 8 sowie der Grundplatte 4
andererseits so ausgebildet sein, daß im Falle eines Rück
wärts-Drehsturzes bzw. eines Vorwärts-Drehsturzes die rei
bungserhöhende Wirkung der in Aufwärtsrichtung bzw. in Ab
wärtsrichtung auf den Schuh einwirkenden Kräfte überkompen
siert wird. Damit kann gewährleistet werden, daß die Auslö
sekräfte in Seitwärtsrichtung bei sogenannten kombinierten
Stürzen - Vorwärts-Drehsturz bzw. Rückwärts-Drehsturz - ge
ringer sind, als bei ausschließlich in Seitwärtsrichtung auf
den Schuh einwirkenden Störkräften.
Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann die
Blattfeder 45 im Bereich des Hebels 40 auch ohne die Wölbung
gemäß Fig. 2 ausgebildet sein. In diesem Falle kann auf der
Blattfeder 45 ein Gleitstück bzw. Formteil mit einer ent
sprechenden Wölbung angeordnet sein.
Gegebenenfalls kann die Blattfeder 45 anstelle des Hebels 40
an ihrem mittleren Bereich ein feststehendes Widerlager auf
weisen und mit ihrem in Fig. 2 linken Endbereich auf dem
verschiebbaren Widerlager 30 oder einem damit fest verbunde
nen Abstützteil gelagert sein. Auch in diesem Falle wird
durch Verstellung des Widerlagers 30 die bei einem Rück
wärtssturz von der Blattfeder 45 bestimmte Auslösekraft ver
ändert.
Bei der Ausführungsform der Fig. 9 bis 12 trägt eine auf
der Oberseite eines nicht dargestellten Skis fest angeordne
te Grundplatte 101 eine mit ihr fest verbundene skelettartige
Gehäusestruktur 102. An dieser sind im vorderen Bereich
beidseitig einer vertikalen Mittellängsebene zwei Führungs
lenker 103 um Vertikalachsen schwenkbar gelagert, wobei
durch Lagerspiel gewährleistet ist, daß die Führungslenker
103 auch etwas um eine ihre gehäuseseitigen Lagerteile
durchsetzende Querachse schwenkbar sind. An ihren in Fig. 1
hinteren Enden tragen die Führungslenker 103 jeweils zwei
vertikal etwa übereinanderliegende Gelenkaugen 103′, welche
zur Lagerung von nur in Fig. 10 angedeuteten Sohlenhalter
teilen 104 dienen, die in ihrer Normallage das vordere Soh
lenende seitlich umgreifen und damit in Querrichtung fest
halten. Im übrigen sind die Führungslenker 103 an ihren obe
ren Gelenkaugen 103′ über ein Flachband 105 miteinander ge
lenkig verbunden, so daß sie immer gemeinsam in Querrichtung
schwenken. Im Beispiel der Fig. 9 sind die Führungslenker
103 in Richtung des Betrachters ausgelenkt.
Am Flachband 105 ist ein den vorderen Sohlenrand von oben
übergreifendes Sohlenhalterteil 106 angeordnet, welches den
vorderen Querrand des Flachbandes 105 mit hakenartigen Fort
sätzen 106′ umgreift, mit denen das Sohlenhalterteil 106 um
die Vorderkante des Flachbandes 105 hochschwenkbar festge
halten wird.
Der rückwärtige Querrand des Sohlenhalterteiles 106 ist als
abwärts gerichtete Leiste 107 ausgebildet, die die Untersei
te des Flachbandes 105 in Normallage des Sohlenhalterteiles
106 nach unten überragt und von oben auf dem Rand des vorde
ren Sohlenendes des Skischuhes aufliegt.
Auf der Oberseite des Sohlenhalterteiles 106 sind zwei lei
stenartige Prismenkörper 108 ausgebildet, welche etwas
schräg zur Längsachse des Skis bzw. des Schuhhalteraggregat
tes ausgerichtet sind, derart, daß die Längsrichtungen der
Prismenkörper 108 einen sich zum rückwärtigen Ende des Skis
hin geringfügig öffnenden Winkel bilden.
Im übrigen steigt der Rücken der Prismenkörper 108 in Ski
längsrichtung nach rückwärts an.
Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, besitzen die
Rücken der Prismenkörper 108 jeweils einen schmalen Mittel
streifen ohne Seitwärtsneigung, daran beidseitig anschlie
ßende Schrägflächen 108′ mit geringem Seitwärtsgefälle von
beispielsweise 8° und daran anschließende Flanken 108′′ mit
steilem Gefälle von beispielsweise 50° gegenüber der Hori
zontalen.
Die Gehäusestruktur 102 besitzt ein zwischen den Führungs
lenkern 103 angeordnetes Versteifungsteil 109, welches mit
Füßen 109′, die als Schwenkachsen der Führungslenker 103
dienen, an einer Gehäuseunterseite gehaltert ist und mit ei
nem im wesentlichen horizontalen Oberteil 109′′ an zwei sta
bilen Gehäusesäulen 110 gehaltert ist. Seitlich außerhalb
der Säulen 110 sind am Oberteil 109′′ zwei Sicken 111 mit
nach unten weisender Konvexseite ausgebildet.
In einem vorderen Abschnitt bildet die Gehäusestruktur 102
eine Längsführung für ein Federwiderlager 112, welches in
grundsätzlich bekannter Weise mittels einer nicht darge
stellten Stellschraube, die von einem Aufnahmeteil 113 ge
haltert wird, in Längsrichtung verschiebbar und einstellbar
ist. Dieses Federwiderlager 112 stützt eine in Längsrichtung
angeordnete, nicht dargestellte Schraubendruckfeder ab, die
eine grundsätzlich bekannte Rastanordnung steuert, mit der
die Führungslenker 103 in einer in Seitwärtsrichtung auslös
baren Mittellage gehaltert werden. Am Federwiderlager 112
sind zwei in Skilängsrichtung nach rückwärts weisende gabel
artige Fortsätze 114 angeordnet, welche nach vertikal ab
wärts auf Vorsprüngen am Versteifungsteil 109 abgestützt
sind und rampenartig in Rückwärtsrichtung abfallende Ober
ränder 114′ aufweisen.
Ein Federteil 115 ist an den Säulen 110 in Längs- und Quer
richtung des Schuhhalteraggregates fest gehaltert. Dieses
Federteil besitzt in Draufsicht im Bereich der Säulen und
des Oberteiles 109′′ des Versteifungsteiles 109 eine
H-förmige Gestalt, wobei der H-Quersteg in Längsrichtung
hinter dem Oberteil 109′′ angeordnet ist. Die nach rückwärts
gewandten Enden der H-Seitenteile wirken in weiter unten
dargestellter Weise mit den Prismenkörpern 108 des Sohlen
halterteiles 106 zusammen. Vor dem Oberteil 109′′ des Ver
steifungsteiles 109 sind die H-Seitenteile nach vertikal un
ten abgewinkelt, wobei die nach unten abgewinkelten Teile
mit Schultern 116 versehen sind, die in weiter unten darge
steller Weise mit den Oberrändern 114′ der Fortsätze 114 zu
sammenwirken.
Unterhalb der Schultern 116 sind die H-Seitenteile federzun
genartig mit in Vorwärtsrichtung nach vorn erstreckten Fe
derbügeln 115′ ausgebildet, die zwischen den Fortsätzen 114
durch einen Querbügel 117 miteinander verbunden sind. Davor
sind in Längsrichtung ausgerichtete Fortsätze 118 ange
schlossen, die zwischen den Fortsätzen 114 und Schultern
112′ am Federwiderlager 112 abgestützt sind, ohne die Ver
stellbarkeit des Federwiderlagers 112 zu behindern.
Die Federbügel 115′ zwischen den Schultern 116 und dem Quer
bügel 117 sind blattfederartig nachgiebig, während die daran
nach oben und rückwärts anschließenden Bereiche des Feder
teiles 115 vergleichsweise steif sind, da hier die Seiten
teile des Federteiles 115 seitlich hochgebogene Ränder 115′′
und dementsprechend ein Rinnenprofil besitzen.
Die nach rückwärts weisenden Enden des Federteiles 115 bil
den zu den Primenkörpern 108 des Sohlenhalterteiles 106 ähn
liche Prismenkörper 119, wobei an eine in Querrichtung ohne
Neigung angeordnete schmale Mittelfläche flach nach aufwärts
geneigte Schrägflächen und daran steil nach aufwärts geneig
te Flanken anschließen. Dabei gehen die äußeren Flanken in
die Ränder 115′′ über; die inneren Flanken sind miteinander
über einen hochgebogenen Rand des Quersteges der Federteile
115 neben dem Oberteil 109′′ steif miteinander verbunden.
Die dargestellte Anordnung funktioniert wie folgt:
In der Normallage, d. h. wenn der Skischuh bzw. seine Sohle ordnungsgemäß im Schuhhalteraggregat fixiert sind, nehmen die Führungslenker 103 sowie der Sohlenhalterteil 106 ihre Mittellage ein, in der die Sohlenhalterteile 104 die seitli chen Sohlenränder umgreifen und der Sohlenhalter 106 mit seiner Leiste 107 den Vorderrand der Sohle von oben über greift. Hierbei liegt der Sohlenhalterteil 106 mit seinen Prismenkörpern 108 auf den Prismenkörpern 119, und zwar der art, daß die schmalen Mittelbereiche der Prismenkörper, d. h. deren "Dachspitzen", aufeinander stehen.
In der Normallage, d. h. wenn der Skischuh bzw. seine Sohle ordnungsgemäß im Schuhhalteraggregat fixiert sind, nehmen die Führungslenker 103 sowie der Sohlenhalterteil 106 ihre Mittellage ein, in der die Sohlenhalterteile 104 die seitli chen Sohlenränder umgreifen und der Sohlenhalter 106 mit seiner Leiste 107 den Vorderrand der Sohle von oben über greift. Hierbei liegt der Sohlenhalterteil 106 mit seinen Prismenkörpern 108 auf den Prismenkörpern 119, und zwar der art, daß die schmalen Mittelbereiche der Prismenkörper, d. h. deren "Dachspitzen", aufeinander stehen.
Wirkt nun auf den Schuh eine übermäßig starke Seitwärts
kraft, drückt die Schuhsohle gegen eines der seitlichen Soh
lenhalterteile 104, mit der Folge, daß die Führungslenker
103 gegen eine durch die Auslösefederung erzeugte Rückstell
kraft ausgelenkt werden. Bei hinreichend weiter Auslenkung
schwenkt der jeweils in Bewegungsrichtung vorne liegende
Sohlenhalterteil 104 nach außen und gibt den Schuh frei. In
dieser Hinsicht funktioniert das erfindungsgemäße Schuhhal
teraggregat in herkömmlicher Weise.
Wirkt nun auf den Schuh eine die Schuhspitze in Aufwärts
richtung drängende Kraft, so wird der Sohlenhalterteil 106
in Aufwärtsrichtung gegen die Prismenkörper 119 gedrängt,
wobei der Sohlenhalterteil 106 um den von seinen hakenarti
gen Fortsätzen 106′ umfaßten vorderen Querrand des Flachban
des 105 zu schwenken sucht (in Fig. 9 entgegen dem Uhrzei
gersinn). Bei hinreichender Aufwärtskraft können dabei die
Prismenkörper 119 des Federteiles 115 hochgebogen werden,
derart, daß der Sohlenhalterteil 106 den von ihm überlappten
Sohlenrand und damit die Schuhsohle und den Schuh nach oben
freigibt. Hierbei muß einerseits die Federkraft der Federbü
gel 115′ überwunden werden. Im übrigen stützt sich das Fe
derteil 115 früher oder später mit seinen Schultern 116 auf
den Oberrändern 114′ der Fortsätze 114 ab, so daß auch der
durch die Ränder 115′′ versteifte Bereich des Federteiles 115
mehr oder weniger stark elastisch gebogen wird.
Die hierbei zu überwindenden Kräfte werden bestimmt durch
die Lage des Federwiderlagers 112 sowie der damit verbunde
nen Fortsätze 114. Wenn das Federwiderlager 112 in Fig. 9
mit den Fortsätzen 114 weit nach rechts verschoben ist, bil
den die Prismenkörper 119 ein besonders steifes Widerlager
für die Prismenkörper 108 des Sohlenhalterteiles 106. Wenn
dagegen das Federwiderlager 112 in Fig. 9 zusammen mit den
Fortsätzen 114 nach links verschoben ist, werden die Pris
menkörper 119 vergleichsweise nachgiebig gehaltert.
Da mit einer Verschiebung des Federwiderlagers 112 auch die
Rückstellkräfte entsprechend verändert werden, die die Füh
rungslenker 103 in ihrer Normallage zu halten suchen, wird
also die Steifigkeit der Halterung der Prismenkörper 119 in
gleicher Weise wie die auf die Führungslenker 103 einwirken
de Rückstellkraft verändert.
Nun möge auf den Schuh eine Kraft mit Seitwärts- und Auf
wärtskomponente wirken. Bei hinreichender Größe dieser Kraft
werden die Führungslenker 103 etwas zur Seite schwenken, so
daß die Prismenkörper 108 des Sohlenhalterteiles 106 und die
Prismenkörper 119 des Federteiles 115 aus der im Bild A der
Fig. 13 dargestellten Lage, in der die "Dachspitzen" der
Prismenkörper 108 und 119 aufeinanderliegen, in die Lage des
Bildes B der Fig. 13 gelangen, in der die Prismenkörper 108
und 119 etwas außermittig aufeinanderliegen, d. h. ihre
flachgeneigten Schrägflächen seitlich ihres Mittelstreifens
bzw. ihrer Dachspitzen wirken miteinander zusammen. Aufgrund
der aufwärts gerichteten Kraft K, die auf den Sohlenhalter
teil 106 wirkt, werden die Schrägflächen in entsprechender
Weise gegeneinandergedrückt, wobei aufgrund der Neigung die
ser Schrägflächen eine gewisse Kraftkomponente Q in Seit
wärtsrichtung erzeugt wird, in der die Führungslenker 103
bereits etwas ausgelenkt worden sind. Durch diese Seitwärts
komponente Q wird die Reibung zwischen den Prismenkörpern
108 und 119 weitgehend kompensiert.
Bei weiterhin hinreichend großer Krafteinwirkung auf den
Schuh in Seitwärtsrichtung kommen gemäß dem Bild C der
Fig. 13 die steilen Flanken der Prismenkörper 108 und 119
miteinander in Kontakt, mit der Folge, daß eine erhebliche
Seitwärtskraft S erzeugt wird, wenn der Sohlenhalterteil 106
weiterhin aufgrund aufwärts gerichteter Kräfte K nach oben
gedrängt wird.
Dies führt im Ergebnis dazu, daß die Führungslenker 103 auch
bei ausschließlich aufwärts äußeren gerichteten Kräften wei
ter zur Seite geschwenkt werden und das Schuhhalteraggregat
durch Entriegelung eines der Sohlenhalterteile 104 einer
seits in Seitwärtsrichtung und durch zunehmende Aufwärtsbe
wegung bzw. durch zunehmenden Aufwärtsschwenk des Sohlenhal
terteiles 106 den Schuh auch in Aufwärtsrichtung freigibt.
Im Ergebnis erhält also der Sohlenhalterteil 106 bei zuneh
mender Seitwärtsbewegung eine zunehmende Beweglichkeit in
Aufwärtsrichtung und kann schließlich den Schuh nach oben
freigeben. Darüber hinaus unterstützt eine den Sohlenhalter
teil 106 nach aufwärts drängende Kraft durch Zusammenwirken
der Flanken der Prismenkörper 108 und 119 miteinander einen
zunehmenden Seitwärtsschwenk der Führungslenker 103, da
durch die aufwärts gerichtete Kraft eine die Führungslenker
beaufschlagende Seitwärtskraft erzeugt wird, die dem einer
Seitwärtsauslösung der Bindung entgegenwirkenden Auslösewi
derstand der Bindung entgegenwirkt mit der Folge, daß der
Schuh bzw. die Sohle letztendlich bei weiterhin wirkender
Aufwärtskraft in Seitwärtsrichtung leichter freigegeben
wird.
Die Fig. 9 zeigt den Sohlenhalter 106 in einer Lage, in der
die Prismenkörper 108 relativ zu den Prismenkörpern 119 in
Richtung des Betrachters verlagert sind und der Sohlenhalter
106 zusammen mit den ihn halternden Enden der Führungslenker
103 bzw. mit dem Flachband 105 eine in Aufwärtsrichtung an
gehobene Lage erreicht haben.
Claims (14)
1. Schuhhalteraggregat einer auslösbaren Skibindung, insbe
sondere Skihalteraggregat zur Halterung des Zehenbereiches
eines Skischuhs, mit
- - einem ersten einstellbaren Federaggregat zur Steuerung einer Auslösung des Schuhs in Richtung einer Schuh-Querachse,
- - einem zweiten einstellbaren Federaggregat zur Steuerung einer Auslösung des Schuhs in Richtung einer Schuh-Hoch achse
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellorgan (29) zur Simultaneinstellung beider Fe
deraggregate (28, 45; 115) mit einem verstellbaren Federwider
lager (30, 40; 112, 114′) des ersten und des zweiten Federag
gregates zusammenwirkt, bzw. gekoppelt ist.
2. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß eine in Seitwärtsrichtung auslösbare Schuhhalteranord
nung (34; 104, 106) bzw. ein dieselbe halterndes Tragteil
(23; 106) mit Vertikalspiel relativ zur Skioberseite angeord
net und mittels einer Blattfeder (45; 115) gegen die Skiober
seite gespannt sind.
3. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Federaggregat eine Schraubendruckfeder (28)
aufweist, deren Druckspannung durch ein mittels des Ein
stellorgans (29) in Richtung der Federachse verstellbares
Federwiderlager (30) am einen Ende der Schraubenfeder (28)
einstellbar ist.
4. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einstellorgan oder das genannte Federwiderlager mit
einem Hebelorgan (40) gekoppelt ist, welches eine verstell
bare Abstützung einer als Federelement des zweiten Federag
gregates angeordneten Blattfeder (45) bildet.
5. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hebelorgan (40) mit einer bogenförmigen Abstützflä
che der Blattfeder (45) zusammenwirkt und das Krümmungszen
trum der Bogenbahn in die Schwenkachse (41) des Hebelorgans
fällt.
6. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenbahn durch einen entsprechend gewölbten Bereich
der Blattfeder gebildet wird.
7. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenbahn an einem blattfederseitigen, von der
Blattfeder (45) gesonderten Gleitstück bzw. Formteil ausge
bildet ist.
8. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und zweite Federaggregat (28; 115) ein gemein
sames verstellbares Widerlager (112) aufweisen und das zwei
te Federaggregat als Blattfeder (115) ausgebildet ist.
9. Schuhhalteraggregat nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfeder (45; 115) mit einem freien Ende einen ei
nen Sohlenrand von oben übergreifenden Schuhhalter (34; 106)
bzw. eine Schuhhalteranordnung, welche zumindest einen den
Sohlenrand von oben übergreifenden Schuhhalter aufweist,
und/oder ein Lagerteil (23) des Schuhhalters bzw. der Schuh
halteranordnung in Richtung auf die Oberseite des Skis (1)
niederdrückt.
10. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuhhalter (34; 106) bzw. die Schuhhalteranordnung
bzw. das Lagerteil (23) einerseits und das freie Ende der
Blattfeder (45; 115) andererseits miteinander über Drucküber
tragungselemente bzw. Druckübertragungsflächen zusammenwir
ken, welche dem Schuhhalter bzw. der Schuhhalteranordnung
bzw. dem Lagerteil relativ zum freien Ende der Blattfeder
eine Seitwärtsbewegung (in Richtung einer Schuh-Querachse)
mit vertikaler Aufwärtskomponente ermöglichen.
11. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuhhalter (34) bzw. die Schuhhalteranordnung bzw.
das Lagerteil (23) bzw. eine mit diesen Teilen direkt oder
indirekt verbundene, den Skischuh abstützende Gleitplatte
(8) auf dem Ski (1) über Druckübertragungselemente (4′) ab
gestützt sind, welche dem Schuhhalter bzw. der Schuhhalter
anordnung bzw. dem Lagerteil oder der Gleitplatte relativ
zur Skioberseite eine Seitwärtsbewegung (in Richtung einer
Schuh-Querachse) mit vertikaler Abwärtskomponente ermögli
chen.
12. Schuhhalteraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuhhalter (34; 106) bzw. die Schuhhalteranordnung
(104, 106) bzw. das Lagerteil (23) oder die Gleitplatte (8)
an zwei Führungslenkern (21; 103) angeordnet ist, welche im
wesentlichen in Skilängsrichtung ausgerichtet sind und um
beiderseits der Skilängsachse angeordnete skifeste Hochach
sen (20; 103′) schwenkbar gelagert sind.
13. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochachsen (20) in einem Bereich dicht vor der
Schuhspitze angeordnet sind und die von den Hochachsen ent
fernten Enden der Führungslenker (21) unter dem Zehenbereich
des Skischuhes liegen.
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