Druckproduktewickel
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Produktewickel der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.
Wie aus der DE-PS 31 23 888 bzw. der entsprechenden US-PS 4,438,618 bekannt werden derartige Produktewickel durch Aufwickeln der in der Regel in Schuppenformation an¬ fallenden Druckprodukte zusammen mit einem unter Zugspan¬ nung stehenden Wickelband auf einen Wickelkern hergestellt. Nach der Fertigstellung werden, diese Produktewickel mei- stens in ein Zwischenlager verbracht, aus dem sie später einer Weiterverarbeitungsstation zugeführt werden, an wel¬ cher die Druckprodukte wieder vom Wickelkern abgewickelt werden. Es besteht somit das Bedürfnis, die Produktewickel auf möglichst einfache Weise handhaben und platzsparend lagern zu können.
Aus der CH-PS 559 691 ist es nun bekannt, einen hohlzylin- drisσhen Wickelkern mit scheibenförmigen Seitenwangen zu verwenden, welche als Lauf- und Rollkränze für den Trans¬ port des Wickels ausgebildet sind. Diese Seitenwangen die¬ nen weiter dazu, die aufgewickelten Druckprodukte seitlich abzustützen. Für das Lagern solcher Druckproduktewickel wird nun wegen dieser Seitenwangen nicht nur in der Höhe und Breite, sondern auch in Richtung der Längsachse des
Wickelkernes erheblich Platz benötigt, ist doch die Abmes¬ sung des Wickels in Achsrichtung des Wickelkernes grösser als die Breite der aufgewickelten Druckprodukte.
Daneben wird in dieser CH-PS 559 691 vorgeschlagen, hohl-
zylindrische Wickelkerne zu verwenden, die nur an einem Ende eine Seitenwange aufweisen und im weitern mit einer über letztere vorstehenden Steckwelle versehen sind. Dank dieser Steckwelle können mehrere bewickelte oder unbewik- kelte Wickelkerne aneinandergefügt werden, die nun ent¬ weder mit in vertikaler oder horizontaler Richtung verlau¬ fender Längsachse gelagert werden können. Auch diese be¬ kannte Lösung hat den Nachteil, dass bei der Lagerung der Produktewickel verhältnismässig viel Platz beansprucht wird. Zudem macht das Aneinanderstecken und Trennen der einzelnen Produktewickel nicht zuletzt wegen dessenGewichts entsprechende Einrichtungen erforderlich.
Der vorliegenden. Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Produktewickel der eingangs genannten Art zu schaf¬ fen, der sich auf einfache Weise transportieren lässt, d.h. zwischen den Verarbeitungsstellen und dem Zwischenlager verschoben werden kann, und der weiter ein platzsparendes Zwischenlagern erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Da der Wickelkern an keiner Stirnseite des Wickels über diesen vorsteht, ist es möglich, die Produktewickel mit ihren Stirnseiten satt aneinanderliegend auf platzsparende Weise zu stapeln. Durch das unter Zugspannung mit den Druckprodukten mit aufgewickelte Wickelband werden die aufgewickelten Druckprodukte fest zusammengehalten. Die da¬ mit erzielte grosse Kompaktheit des Wickels erlaubt es, den Wickelkern schmaler auszubilden als die aufgewickelten Druckprodukte, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung der letzteren sowohl beim Transport wie auch beim Lagern be¬ steht.
Es ist zweckmässig, den vorzugsweise hohl ausgebildeten
Wickelkern mit Mitteln zu versehen, welche ein Angreifen eines Fördergerätes erlauben. Dadurch wird erreicht, dass sich der Wickel ohne Schwierigkeit und ohne die Notwendig¬ keit von aufwendigen Transporteinrichtungen transportieren lässt und zudem in Schräglage angehoben oder abgesenkt werden kann, was das Aneinanderfügen der Wickel zu einem kompakten liegenden Stapel ermöglicht.
Bevorzugte Weiterausgestaltungen des erfindungsge ässen Produktewickels bilden Gegenstand der Ansprüche 4 bis 9.
Im folgenden werden anhand der Zeichnung Ausführungsbei¬ spiele des Erfindungsgegenstandes näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 einen Druckproduktewickel in Vorderansicht,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II - II in Figur 1,
Fig. 3 + 4 in einer der Figur 2 entsprechenden Schnitt¬ darstellung Wickel mit andern Ausführungsfor¬ men des Wickelkernes,
Fig. 5 in Seitenansicht ein Fördergerät mit einem
Produktewickel gemäss den Figuren 1 und 2,
Fig. 6 in gegenüber der Figur 5 vergrössertem Mass¬ stab den vordem Teil des Tragarmes des För- dergerätes gemäss Figur 5,
Fig. 7 in Seitenansicht ein Fδrdergerät mit einem Pro¬ duktewickel gemäss Figur 3,
Fig. 8 in gegenüber der Figur 7 vergrössertem Mass¬ stab den vordem Teil des Tragarmes des För-
dergerätes gemäss Figur 7, und
Fig. 9 in Seitenansicht ein Zwischenlager von Pro¬ duktewickeln.
Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Druckproduktewickel 1 besteht aus einem hohlen Wickelkern 2, auf diesem aufge¬ wickelten, sich gegenseitig überlappenden Druckprodukten 3 sowie einem zwischen die Wickellagen 4 eingewickelten Wiσkelband 5. Die äusserste Windung (bzw. Windungen) des Wickelbandes 5 ist mit 5' bezeichnet. In Figur 2 sind von den Wickellagen 4 nur die äussersten angedeutet, während in Figur 1 diese Wickellagen nicht dargestellt sind. Wie die Figur 2 zeigt, haben die Druckprodukte 3 eine grössere Breite a als der Wickelkern 8, dessen Breite mit b bezeich¬ net ist. Die Druckprodukte 3 stehen somit beidseits über den Wickelkern 2 vor. Anders ausgedrückt ist der Wickel¬ kern 2 an seinen beiden Enden gegenüber den Stirnseiten 6 und 7 des Wickels 1 zurückversetzt.
Der Wickelkern 2 weist einen hohlzylindrischen Wickel¬ körper 8 auf, der an beiden Stirnseiten offen ist. Auf der Innenseite 9 des Wickelkörpers 8 sind zwei in einem Abstand voneinander angeordnete, umlaufende Stege 10 und 11 vor- handen, die in radialer Richtung von der Innenseite 9 des Wickeikörpers 8 abstehen. Diese Stege 4 und 5 liegen in Ebenen E bzw. E*, die rechtwinklig zur Längsachse 2a des Wickelkernes 2 und in einem Abstand vom Schwerpunkt S des Wickels 1 verlaufen. Es ist selbstverständlich denkbar, nur einen Steg vorzusehen. Anstelle von Stegen 10, 11 können z.B. im Wickelkörper 8 Ringnuten vorgesehen werden, die gegen die Innenseite des Wickelkörpers 8 hin offen sind.
Der in Figur 3 gezeigte Wickel 1 entspricht mit Ausnahme
der Ausgestaltung des Wickelkernes 12 dem Wickel gemäss den Figuren 1 und 2. Der Wickelkern 12 des Wickels 1 ge¬ mäss Figur 3 weist einen ringförmigen Steg 13 auf, dessen innenliegende Mantelfläche als Abstützfläche 13a ausge- bildet ist. Diese Abstützfläche 13a ist seitlich durch Seitenflansche 14, 15 begrenzt, welche vom Steg 13 nach innen, d.h. gegen die Längsachse 12a des Wickelkernes 12, gerichtet sind. Diese Seitenflansche 14, 15 bilden mit dem Steg 13 keinen rechten Winkel, sondern sind etwas nach der Seite gerichtet.
Der in Figur 4 gezeigte Wickel 1 entspricht weitgehend dem Wickelkern gemäss Figur 3. Der Wickelkern 12' des in Figur 4 dargestellten Wickels 1 weist gegenüber den in Figur 3 gezeigten Wickelkern 12 zusätzlich eine ringförmige Auflage 16 auf, die auf der aussenliegenden Seite des Steges 13 des Wickelkernes 12' angeordnet ist und seitlich über die¬ sen Steg 13 vorsteht. Auf diese Weise kann erreicht wer¬ den, dass sich die aufgewickelten Druckprodukte 3 auf ei- ner grösseren Fläche abstützen können, ohne dass der ring¬ förmige Steg 13 breiter gemacht werden müsste.
Zur Bildung der in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Produkte- • wickel 1 werden die in Schuppenformation anfallenden Druckprodukte 3 zusammen mit dem unter Zugspannung stehen¬ den Wickelband 5 auf den Wickelkern 2, 12 bzw. 12' aufge¬ wickelt wie das in der DE-PS 31 23 888 näher beschrieben ist. Die auf diese Weise gebildeten Produktewickel 1 sind nun sehr kompakt, wobei die fest zusammengezogenen und damit radial stark komprimierten Wickellager 4 satt auf¬ einander liegen. Dank dieser Kompaktheit der Wickel 1 be¬ steht keine Gefahr, dass die aufgewickelten Druckprodukte 3 beschädigt werden, obwohl sie durch die Wickelkerne 2, 12, 12' nicht über deren ganzen Breite a gestützt werden.
weil wie bereits erwähnt diese Wickelkerne 2, 12, 12'. weniger breit sind als die Druckprodukte 3.
Die in der Regel schweren Produktewickel 1 lassen sich ohne grosse Schwierigkeiten handhaben, wie das im folgen¬ den anhand der Figuren 5 bis 9 erläutert werden wird.
In den Figuren 5 , 7 und 9 ist rein schematisch ein Förder¬ gerät 17 zum Transportieren der Druckproduktewickel 1 ge- zeigt, welches vom Prinzip her an sich bekannt ist und im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Hochhubwagen ausge¬ bildet ist. Es versteht sich jedoch, dass auch andersarti¬ ge Fördergeräte Verwendung finden können, beispielsweise Gabelstapler. Das in Figur 5 gezeigte Fördergerät 17 weist einen heb- und senkbaren Tragarm 18 auf, der an seinem
Ende mit einer Aufnahmenut 19 versehen ist (Figur 6) . Un¬ terhalb des Tragarmes 18 sind zwei in einem Abstand neben¬ einander angeordnete, ein- und ausfahrbare Stützorgane 16 vorhanden, von denen in der Figur 5 nur ein Stützorgan sichtbar ist. Das Fördergerät 17 weist ferner eine Hand¬ deichsel 21 auf, mitwelcher die Bewegung des Tragarmes 18 sowie der Stützorgane 20 gesteuert werden kann. Zum Ver¬ schieben des Fördergerätes 17 von Hand dienen zwei Bügel 22, von denen in Fifur 5 nur ein Bügel sichtbar ist.
Das in Figur 5 gezeigte Fördergerät 17 dient zum Transpor¬ tieren von Produktewickeln 1 in der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Art. Zum Anheben des Produktewiσkeis 1 wird der Tragarm 18 so weit in diesen Wickel 1 eingefahren, bis sich die Nut 19 im Bereich des Steges 10 befindet. Beim Heben des Tragarmes 18 kommt der Steg 10 in die Nut 19 des Tragarmes 18 zu liegen. Da wie bereits erwähnt dieser Steg 10 in einem Abstand vom Schwerpunkt S des Wickels 1 ange¬ ordnet ist, nimmt der Wickel 1 bei eingefahrenen Stützor- ganen 20 die in Figur 5 mit ausgezogenen Linien dargestellt
Schräglage ein. Um ein Baumeln des Produktewiσkels 1 wäh¬ rend des Transportes zu verhindern, werden die Stützorgane 20 soweit ausgefahren, dass der Druckproduktewickel 1 et¬ was in Richtung gegen die Vertikale gekippt wird und sich ' gegen die Stützorgane 16 abstützen kann, wie das in Figur 5 gestrichelt dargestellt ist.
Falls der Wickelkern 2 anstelle der Stege 10, 11 wie frü¬ her erwähnt Nuten besitzt, so wird der Tragarm 18 des För- dergerätes 17 statt mit einer Nut 19 mit einem Vorsprung versehen, der zum Transportieren des Wickels 1 in eine die¬ ser Nuten des Wickelkernes eingreift.
Das in Figur 7 gezeigte Fördergerät 17 entspricht in sei- nem Aufbau weitgehend dem Fδrdergerät 17 gemäss Figur 5, ist jedoch gegenüber letzterem soweit abgeändert, dass es sich zum Transportieren von Wickeln der in den Figuren 3 und 4 gezeigten Art eignet. Wie die Figur 8 zeigt, weist der Tragarm 18 an seinem vorderen Ende anstelle einer Nut 19 einen Auflagekörper 23 auf. Letzterer ist mit einer ge¬ genüber der Horizontalen H geneigten und vom Gerät 17 weg nach vom abfallenden Auflagefläche 23a vershen. Beim An¬ heben des Tragarmes 18 kommt der Wickelkern 12 auf dem Auflagekörper 23 zur Auflage. Wegen der beschriebenen Schräglage der Auflagefläche 23a dieses Auflagekör ers 23 nimmt der Wickel 1 beieingefahrenen Stützorganen 20 die in Figur 7 mit ausgezogenen Linien dargestellte Schräglage ein. Für den Transport wird der Produktewickel 1 durch Ausfahren der Stützorgane 20 in die in Figur 7 gestrichelt dargestellte Lage gebracht.
In Figur 9 ist nun in Seitenansicht ein liegender, langge¬ streckter Stapel 24 gezeigt, der aus aneinandergereihten Druckproduktewickeln 1 besteht. Diese Druckproduktewickel 1
_OMPI_-- N
sind gegenüber der Vertikalen geneigt und u fangsseitig auf dem Boden 25 eines Lagerraums abgestützt. Der vorderste Druckproduktewickel 1* ' des Stapels 24 stützt sich gegen eine Wand 26 ab. Da wie bereits erwähnt der Wickelkern 2, 12, 12' gegenüber den Stirnseiten 6, 7 der Wickel 1 zurück¬ versetzt ist, d.h. nicht seitlich vorsteht, ist es möglich, die Druckproduktewickel 1 so aneinander zu reihen, dass sie mit ihren Stirnseiten 6 bzw. 7 mit den Stirnseiten 7 bzw. 6 der benachbarten Wickel 1 praktisch über den ganzen Stirnseitenbereich in Berührung stehen. Die beschriebene Ausbildung der Wickelkerne 2, 12, 12* und des Transport¬ gerätes 17 erlaubt es nun, den jeweils an den bestehenden Stapel 24 anzufügenden Produktewickel 1 in die richtige Schräglage zu bringen, wie das in Figur 9 durch den mit 1' bezeichneten Wickel dargestellt ist. Es ist somit möglich, die Produktewickel 1 satt aneinander anlie¬ gend, d.h. praktisch ohne Bildung eines Zwischenraumes zwischen den Stirnseiten 6 und 7 benachbarter Wickel 1, an¬ einander zu reihen. Für das Zwischenlagern der Wickel 1 wird somit ein Minimum an Platz benötigt.