Die Erfindung betrifft einen Siebreiniger für Plansichter mit bürsten- oder
noppenartigen Reinigungsköpfen.
Solche Siebreiniger werden in die Siebrahmen von Plansichtern eingelegt, so
daß sie sich mit der Rüttelbewegung des Siebes unter der Siebbespannung
entlangbewegen und dabei mit ihren Reinigungsköpfen mit der Siebbespannung
in Berührung treten, um diese abzureinigen.
Bei herkömmlichen Siebreinigern stehen die Reinigungsköpfe nicht ständig
mit der Siebbespannung in Berührung, sondern die Reinigungswirkung
kommt im wesentlichen dadurch zustande, daß die Reinigungsköpfe Schläge
gegen die Siebbespannung ausüben. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht,
daß sich der Siebreiniger mit einem Fuß auf einem parallel unter der
Siebbespannung angeordneten Wellgitter abstützt und dadurch bei seiner Bewegung
über das Wellgitter in Vibration versetzt wird.
Aus EP 0 536 803 B1 ist ein Siebreiniger in der Form eines dreiarmigen
Sterns bekannt, bei dem die Reinigungsköpfe im Bereich der freien Enden
der drei auskragenden, in Winkelabständen von etwa 120 Grad angeordneten
Arme angeordnet sind. Dieser Siebreiniger stützt sich mit einem Fuß so auf
dem glatten Siebboden ab, daß er bei der Rüttelbewegung des Siebes kippelnde
Bewegungen ausführt und dadurch Schläge gegen die Siebbespannung
ausübt. Der Fuß kann in einen Bodenausräumer eingreifen, der den Abtransport
des Siebdurchfalls zu einem am Rand des Siebrahmens gebildeten Auswurfschlitz
unterstützt.
Dieser bekannte Siebreiniger hat den Vorteil, daß er eine geringe Bauhöhe
des Siebrahmens ermöglicht und mit seinen auskragenden Armen gut in die
Ecken des Siebrahmens eindringen kann, so daß die Siebbespannung auch in
den Eckbereichen gut gereinigt wird.
Wenn der Siebreiniger am Rand des Siebrahmens anstößt, kommen die freien
Enden zweier Arme mit dem Rand des Siebrahmens in Berührung,
während der dritte Arm zur Mitte des Siebes weist. Dies hat zur Folge, daß
der Mittelbereich des Siebes statistisch häufiger von den Reinigungsköpfen
überstrichen wird als die Randbereiche. Hierdurch kann es zu einer
ungleichmäßigen Reinigungswirkung und zu einer verstärkten Abnutzung der
Siebbespannung in der Siebmitte kommen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Siebreiniger zu schaffen, mit dem sich
eine gleichmäßigere Reinigung der Siebbespannung erreichen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der überwiegende
Teil der Reinigungsköpfe im wesentlichen in einer Reihe angeordnet ist und
daß ein nicht oder zumindest weniger dicht mit Reinigungsköpfen
bestückter Abstandshalter nach einer Seite hin von der Reihe der
Reinigungsköpfe vorspringt.
Wenn der erfindungsgemäße Siebreiniger am Rand des Siebrahmens anstößt,
kann er sich so ausrichten, daß die Reihe der Reinigungsköpfe annährend
parallel zum Rand des Siebrahmens verläuft. Auf diese Weise wird in
Randnähe eine relativ große Fläche der Siebbespannung von den Reinigungsköpfen
überstrichen, während der dann nach innen ragende Abstandshalter
weniger oder gar nicht reinigungswirksam ist. Auf diese Weise wird im statistischen
Mittel eine glelchmäßigere Reinigung der Siebbespannung erreicht
und eine übermäßige Abnutzung der Siebbespannung im Bereich der Siebmitte
vermieden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugt ist der Abstandshalter nicht mit Reinigungsköpfen bestückt und
T-förmig in bezug auf die Reihe der Reinigungsköpfe angeordnet, und ein
Fuß, mit dem sich der Siebreiniger auf dem glatten Siebboden abstützt und
der zugleich als Bodenausräumer dienen kann, ist so unter dem Abstandshalter
ausgebildet, daß er den Siebboden an mindestens zwei Punkten berührt.
Auf diese Weise werden die Bewegungsmöglichkeiten des Siebreinigers
derart eingeschränkt, daß die gesamte Reihe der Reinigungköpfe ständig mit
der Siebbespannung in Berührung gehalten wird. Die Reinigungswirkung wird
in diesem Fall nicht durch Schläge gegen die Siebbespannung erzielt, sondern
vielmehr dadurch, daß die Reinigungsköpfe die Siebbespannung
überstreichen. Der Verzicht auf Schläge gegen die Siebbespannung wird dadurch
mehr als aufgewogen, daß sämtliche Reinigungsköpfe ständig reinigungswirksam
sind. Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin,
daß die Reinigungsköpfe gleichmäßiger abgenutzt werden.
Vorzugsweise sind in diesem Fall die Reinigungskopfe nachgiebig gegen die
Siebbespannung vorgespannt, so daß eventuelle Maßtoleranzen im Abstand
zwischen dem Siebboden und der Siebbespannung, beispielsweise infolge
einer leichten Wölbung des Siebbodens, nicht zu einem Verklemmen des
Siebreinigers führen. Die nachgiebige Vorspannung läßt sich beispielsweise
dadurch erreichen, daß der Fuß in seiner Gesamtheit gegenüber der Reihe
der Reinigungsköpfe versetzt ist, so daß der die Reinigungsköpfe tragende
Teil des Siebreinigers nach unten ausweichen kann. Wahlweise oder
zusätzlich kann die nachgiebige Vorspannung auch durch elastische Elemente
erreicht werden, beispielsweise durch eigenelastische Ausbildung der
auskragenden Arme, die die Reinigungsköpfe tragen, oder durch eine in den
Fuß integrierte Feder.
Ein mit erfindungsgemäßen Siebreinigern bestückter Plansichter ist Gegenstand
des Anspruchs 9. Die Siebrahmen eines solchen Plansichters haben in
der Regel einen annährend quadratischen Grundriß. Eine besonders
gleichmäßge Reinigungswirkung läßt sich dann erzielen, wenn die Länge
des Siebreinigers, gemessen von der Reihe der Reinigungsköpfe bis zum freien
Ende des Abstandshalters, annährend die Hälfte der Kantenlänge des
Siebrahmens beträgt.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen Siebreiniger in der Draufsicht;
- Figur 2
- den Siebreiniger nach Figur 1 in einer Seitenansicht;
- Figur 3
- den Siebreiniger nach Figuren 1 und 2 in einer Ansicht
von unten;
- Figur 4
- den Grundriß eines Siebrahmens eines Plansichters mit
einem Siebreiniger gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- einen vertikalen Schnitt durch den Siebrahmen nach
Figur 4; und
- Figur 6
- einen Teilschnitt durch einen Siebreiniger gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel.
Der in Figuren 1 bis 3 gezeigte Siebreiniger 10 weist einen im Grundriß
annährend T-förmigen Körper aus gummielastischem Material auf. Dieser
Körper 12 bildet zwei auskragende Arme 14, die Im wesentlichen auf einer
Linie ausgerichtet sind und an der Oberseite mehrere In einer Reihe angeordnete
Reinigungsköpfe 16 tragen. Die Reinigungsköpfe 16 können durch
einstückig mit dem Körper ausgebildete Noppen oder wahlweise auch durch
in den Körper 12 eingesetzte Borstenbüschel gebildet werden.
Der Körper 12 bildet weiterhin einen Abstandshalter 18, der T-förmig zu der
Reihe der Reinigungsköpfe 16 angeordnet und gegenüber den auskragenden
Armen 14 etwas nach unten versetzt ist. An der Unterseite der auskragenden
Arme 14 sind Versteifungsrippen 20 vorgesehen, die sich an ein Ende des
Abstandshalters 18 anschließen. Am entgegengesetzten Ende weist der Abstandhalter
18 einen aufragenden Vorsprung 22 auf, dessen oberes Ende jedoch
tiefer liegt als die oberen Enden der Reinigungsköpfe 16.
Ein Fuß des Siebreinigers wird durch zwei an der Unterseite des Abstandshalters
18 ausgebildete Nocken 24, 26 gebildet. Der Nocken 24 hat einen
kreisförmigen Grundriß und befindet sich in der Nähe des Endes des
Abstandshalters 18, das den Armen 14 zugewandt ist, während der Nocken
26 einen länglichen Grundriß hat und in Axialrichtung über das entgegengesetzte
Ende des Abstandshalters 18 hinausragt.
Während bei dem Siebreiniger 10 nach Figuren 1 bis 3 die auskragenden
Arme leicht angewinkelt sind, zeigen Figuren 4 und 5 ein abgewandeltes
Ausführungsbeispiel, bei dem die Arme 14 geradlinig miteinander verbunden
sind und eine durchgehende gerade Reihe von Reinigungsköpfen 16 tragen.
Im übrigen weist der Siebreiniger nach Figuren 4 und 5 denselben Aufbau wie
der Siebreiniger nach Figuren 1 bis 3 auf.
In Figuren 4 und 5 ist weiterhin ein Siebrahmen 28 eines Plansichters dargestellt.
Dieser Siebrahmen weist einen glatten Boden 30 auf und wird durch
vier Wände 32, 34 begrenzt. Weiterhin weist der Siebrahmen 28 eine Siebbespannung
36 auf, die in Abstand parallel zu dem Boden 30 angeordnet ist.
Die Wand 34 des Siebrahmens bildet mit dem Boden 30 einen Auswurfschlitz
38 für den Siebdurchfall.
Der Siebreiniger 10 stützt sich mit seinen auf einer geraden Linie ausgerichteten
Nocken 24, 26 auf dem glatten Boden 30 des Siebrahmens ab und ist in
der Höhe so auf dem Siebrahmen abgestimmt, daß sämtliche Reinigungsköpfe
16 an der Unterseite der Siebbespannung 36 anliegen, wie in Figur 5
zu erkennen ist. Da die Nocken 24, 26 mit dem Boden 30 eine Berührungslinie
definieren, die rechtwinklig zu der Reihe der Reinigungsköpfe 16 verläuft,
könnte der Siebreiniger 10 an sich um diese Berührungslinie kippen.
Dies wird jedoch durch die Anlage der Reinigungsköpfe 16 an der Siebbespannung
verhindert. Die Nocken 24 gleiten daher mit ihrer flachen Unterseite
über die Oberfläche des Bodens 30 und können somit als Bodenausräumer
wirken. Der Nocken 26 ist außerdem in der Höhe so dimensioniert,
daß er auch in den Ausgabeschlitz 38 eintreten kann, wie in Figur 5 dargestellt
ist.
Da der Abstandshalter 18 und damit auch die Nocken 24, 26 gegenüber der
Reihe der Reinigungsköpfe 16 versetzt sind, kann der Siebreiniger um den
Nocken 24 kippen. Normalerweise wird dies jedoch dadurch verhindert, daß
der Schwerpunkt S des Siebreinigers gegenüber dem Nocken 24 etwas in
Richtung auf den Nocken 26 versetzt ist. Falls der Siebreiniger in
Ausnahmefällen, beispielsweise bei heftigen Erschütterungen, doch einmal
kippen sollte, wird der Schwenkbereich dadurch begrenzt, daß sich der Vorsprung
22 an die Siebbespannung anlehnt. Zu einem Abkippen des Siebreinigers
10 kann es weiterhin dann kommen, wenn sich der Abstand zwischen
dem Boden 30 und der Siebbespannung 36 durch Verzug oder Wölbung des
Bodens 30 verändert hat. In diesem Fall verhindert die kippbare Abstützung
des Siebreinigers ein Verklemmen zwischen dem Boden und der Siebbespannung.
Dazu kann auch eine gewisse elastische Nachgiebigkeit der Arme 14
beitragen.
Figur 6 zeigt eine Variante, bei der sich der Nocken 24 über eine Feder 40
am Körper 12 des Siebreinigers abstützt. Auf diese Weise läßt sich die elastische
Vorspannung, mit der die Reinigungsköpfe 16 gegen die Siebbespannung
36 andrücken, sehr präzise einstellen.
Der Siebrahmen 28 hat einen annähernd quadratischen Grundriß mit einer
Kantenlänge a. Die Länge L des Siebreinigers 10, gemessen von der Reihe
der Reinigungsköpfe 16 bis zum freien Ende des Abstandshalters 18, beträgt
etwa a/2.
Im Betrieb des Plansichters wird der Siebrahmen 28 in eine Rüttelbewegung
versetzt, so daß der Siebreiniger 10 erratische Bewegungen auf dem Boden
30 ausführt. Wenn der Siebreiniger annährend die in Figur 2 gezeigte Ortentierung
hat, können die Reinigungsköpfe 16 die linke Hälfte der Siebbespannung
bis zum Rand abreinigen, sie können jedoch die rechte Hälfte der Siebbespannung
nicht erreichen, da dann der Abstandshalter 18 an der Wand 34
des Siebrahmens anstößt. Wenn der Siebreiniger die entgegengesetzte Orientierung
hat, kann entsprechend nur die rechte Hälfte der Siebbespannung
gereinigt werden. Da die Länge L des Siebreinigers annährend die Hälfte der
Kantenlänge des Siebrahmens beträgt, gibt es zwischen den beiden Gebieten
der Siebbespannung, die bei den unterschiedlichen Orientierungen gereinigt
werden können, weder eine große Lücke noch eine nennenswerte
Überschneidung. Entsprechendes gilt sinngemäß auch bei Orientierungen
des Siebreinigers, die gegenüber der Orientierung in Figur 4 um 90 Grad verdreht
sind. Da die Orientierungen des Siebreinigers statistisch variieren,
wird so im Mittel auf der gesamten Fläche der Siebbespannung eine
annährend gleichmäßige Reinigung und folglich auch eine annährend
gleichmäßige Abnutzung der Siebbespannung erreicht. Aufgrund der statistischen
Natur dieser Überlegungen kommt es auf hohe Genauigkeit bei der
Bemessung der Länge L nicht an.