EP0615010A1 - Verfahren zum Aufbau einer definierten Fadenreserve an einem rotierenden Ballonbegrenzer einer Mehrfachdraht-Zwirnspindel und Mehrfachdraht-Zwirnspindel mit rotierendem Ballonbegrenzer - Google Patents
Verfahren zum Aufbau einer definierten Fadenreserve an einem rotierenden Ballonbegrenzer einer Mehrfachdraht-Zwirnspindel und Mehrfachdraht-Zwirnspindel mit rotierendem Ballonbegrenzer Download PDFInfo
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Abstract
Description
- Bei Mehrfachdraht-Zwirnspindeln üblicher Bauart enthält der umlaufende Spindelteil (Spindelrotor) eine Fadenspeicherscheibe, auf deren äußerem Umfang sich der radial aus der Spindelhohlachse herausgeführte Faden über eine mehr oder weniger große Strecke herumlegt, bevor er unter Ballonbildung zu einem in der Verlängerung der Spindelachse angeordneten Fadenführer und weiter zu einer Abzugseinrichtung oder unmittelbar zu einem Aufwickelaggregat läuft. Die Fadenspeicherscheibe dient dem Zweck, zwischen dem radialen Austritt des Fadens aus der Spindel und dem Ballon eine gewisse Fadenreserve aufzunehmen, die ihrerseits eine stets gleichbleibende Fadenspannung und somit auch einen gleichmäßigen Zwirn gewährleistet. Die Fadenspeicherung mittels einer Fadenspeicherscheibe kann als trägheitslose Fadenbremse bezeichnet werden.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindeln ohne Fadenspeicherscheibe benötigen in der Regel eine Zwangsführung des Fadenballons (US-PS 2 127 921; US-PS 2 609 652; DE-PS 1 268 031). Derartige Zwirnspindeln reagieren auf Änderungen der inneren Fadenspannung (Abzugsspannung) oder der äußeren Fadenspannung (Spannungen im Fadenballon) sehr sensibel, was oft zu Fadenbruch führt. Eine erzwungene Fadenführung im Bereich des Fadenballons ist meist nur für sehr reißfeste Garne anwendbar.
- Die in der DE-PS 1 268 031 beschriebene Lösung berücksichtigt diese erzwungene Fadenführung, indem der im Spindelrotorbereich zwangsgeführte Faden in einen mit dem Spindelrotor umlaufenden Teilabschnitt des Ballonbegrenzers übergeht. Der Ausgleich der Fadenspannung vollzieht sich in der Zone des mitrotierenden Teilabschnitts des Ballonbegrenzers oder eines koaxial und zylindrisch nach oben verlängerten Rotors.
- In der CH-PS 417 418 wird als Speicherscheibenersatz ein mit dem Rotor der Zwirnspindel mitrotierender Ballonbegrenzer erwähnt.
- In der DE-PS 37 28 213 ist eine Zwirneinrichtung für eine dreifache Drallerteilung beschrieben, bei der die Zwirnspindel ebenfalls keine Speicherscheibe aufweist. Dabei wird der aus der Spindelhohlachse austretende Faden bis an den Rand des Spindelrotors geführt und dort an den mit dem Spindelrotor gleichsinnig umlaufenden Ballonbegrenzer übergeben. Entsprechend dieser Druckschrift hat man bei solchen Zwirnspindeln festgestellt, daß der Ballonfaden nur dann zur Anlage an der Innenwand des Ballonbegrenzers kommt, wenn der Ballonbegrenzer selbst mitdreht. Wäre dies nicht der Fall, so käme der Ballonfaden mindestens im unteren Bereich an dem Außenmantel des Spulentopfes zur Anlage (siehe dazu auch die DE-OS 30 25 698).
- Die Speicherung am Innenmantel eines mitrotierenden Ballonbegrenzers kann man sich als Raumkurve des Fadens (leichte Spiralform) vorstellen. Der Ballonfaden bleibt infolge der Luftreibung im Spalt zwischen dem gegebenenfalls auch entgegengesetzt zum Spindelrotor und Ballonbegrenzer rotierenden Spulenträger bzw. Spulenträger-Schutztopf zurück, das heißt, der Faden wird abgebremst. Die Raumkurve des Fadens nimmt ihren Anfang an der Austrittsöffnung aus dem Spindelrotor, und sie endet im Übergang von der höchsten Berührungsstelle am Ballonbegrenzer zu einer im Spindeldeckel befindlichen Ballonfadenführeröse, oder aber bei Spindeln ohne Spindeldeckel direkt in der Ballonfadenführeröse.
- Beim Anlauf der Spindel trifft der Ballonfaden auf eine stehende Luftsäule, was seine Nacheilung gegenüber dem rotierenden Ballonbegrenzer zur Folge hat. Die Raumkurve des Fadenballons erstreckt sich dabei über einen gewissen Umfang der Spindel mit der möglichen Folge, daß der Ballonfaden sich spiralig um den Außenumfang des entgegengesetzt rotierenden Spuleninnentopfes winden kann. Infolge der Seilreibung würde damit der Ballonfaden abgeschnürt, was zu einem Fadenbruch führt.
- Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine Zwirneinrichtung mit mitrotierendem Ballonbegrenzer für die mehrfache (zwei- und dreifache) Drallerteilung zu schaffen, bei der der mitrotierende Ballonbegrenzer als Speicherzone genutzt wird, ohne daß in der Anlaufphase der Spindel der Nachteil der Fadeneinschnürung um den Spulentopf eintritt.
- Zur Lösung dieser Aufgabe dienen einerseits die Verfahrensweise gemäß Patentanspruch 1 und andererseits die konstruktive Lösung gemäß Patentanspruch 2.
- Die an dem Ballonbegrenzer angebrachte Fadenführungsöse ist insbesondere an dem oberen, gerade noch vom Faden berührten Randbereich des Ballonbegrenzers angebracht. Die Fadenführungsöse liegt dabei in einem gewissen Winkelabstand zum radialen Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor, vorzugsweise in einem Winkelabstand zwischen 20o und 120o.
- Die Fadenführungsöse ist in Umfangsrichtung des Ballonbegrenzer-Innenmantels mit einer länglichen Öffnung ausgestattet, die es dem Faden erlaubt, innerhalb dieser Länge frei zu schwingen. Das ist immer dann der Fall, wenn sich der Fadenballon infolge veränderter innerer oder äußerer Fadenspannungen an diese Spannungsänderungen anpassen muß. Der Faden bzw. Fadenballon kann im Rahmen der länglichen Fadenführungsöse entsprechend der erforderlichen Spannungsanpassung pendeln. Die Umfangslänge der Fadenführungsöse soll in allen Arbeitspositionen etwa +/- 15o zur eingestellten Winkellage der Fadenführungsösenposition betragen. Die Fadenführungsöse ist vorzugsweise so ausgeführt, daß der Faden je nach Drehrichtung der Spindel selbstätig in die Fadenfürungsöse eingefädelt wird. Zur Berücksichtigung entgegengesetzter Spindellaufrichtungen sind am Umfang des Ballonbegrenzers zwei sich diametral gegenüberliegende Fadenführungsösen vorgesehen. Damit wird gleichzeitig der Wuchtzustand des mitrotierenden Ballonbegrenzers aufrechterhalten.
- Konstruktiv sind die Fadenführungsösen am Ballonbegrenzer so angebracht, daß sie zwischen 20o und 120o relativ zum radialen Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor verstellt werden können.
- Wenn die Fadenführungsösen fest an dem oberen Ballonbegrenzerrand angebracht sind, kann ein Teilbereich des Ballonbegrenzers gegenüber dem radialen Austritt des Fadens am Spindelrotor verdreht werden, um den angestrebten Winkelabstand α zu erreichen.
- Das mit der Erfindung angestrebte Ziel einer betriebssicheren Fadenspeicherung im Fadenballon wird nur dann erreicht, wenn sichergestellt ist, daß der Faden nicht zur Umschlingung des Spulentopfes neigt, indem ohne Zwangsführung des Fadens durch die in einem bestimmten Winkelabstand zum radialen Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor am oberen Ballonbegrenzerrand angebrachte Fadenführungsöse eine Fadenspeicherung erreicht wird.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
- Figur 1 zeigt im Axialschnitt eine Zwirnspindel mit dreifacher Drallerteilung;
- Figur 2 zeigt teilweise im Schnitt eine perspektivische Ansicht der in Figur 1 dargestellten Zwirnspindel;
- Figur 3 zeigt ausschnittsweise einen Ballonbegrenzer mit einer ersten Ausführungsform einer an diesem Ballonbegrenzer befestigten Fadenführungsöse;
- Figur 4 zeigt in perspektivischer Seitenansicht das obere Ende eines Ballonbegrenzers mit daran verstellbar befestigten, sich diametral gegenüberliegenden Fadenführungsösen;
- Figur 5 zeigt in der Draufsicht eine verstellbare Fadenführungsöse gemäß Figur 4;
- Figur 6 zeigt eine Schnittansicht gemäß der Linie VI-VI in Figur 5;
- die Figuren 7 und 8 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform einer an dem ausschnittsweise dargestellten Ballonbegrenzer befestigten Fadenführungsöse in einer ersten, den Faden aufnehmenden geöffneten Stellung (Figur 7) bei stillstehendem Ballonbegrenzer und in einer zweiten, geschlossenen Stellung (Figur 8) bei rotierendem Ballonbegrenzer;
- Figur 9 zeigt eine Seitenansicht der in Figur 8 dargestellten Fadenführungsöse,
- die Figuren 10 und 11 zeigen Axialschnitte zur Darstellung spezieller Ösenanordnungen.
- Figur 1 zeigt repräsentativ für eine Zwirnmaschine einen Teil einer Spindelbank 1, in der eine Spindellagerhülse 2 stationär gelagert ist. In der Spindellagerhülse 2 ist mittels Lagern 3 und 4 ein Spindelschaft 5 drehbar gelagert, an dessen unterem Ende ein in Richtung des Pfeiles f1 rotierend antreibbarer Spindelwirtel 6 befestigt ist. An das obere Ende des Spindelschaftes 5 schließt sich die Spindelhohlachse 7 an, an deren unterem Ende ein mit einem radial verlaufenden Fadenleitkanal 9 versehener Drehteller 8 befestigt ist. Der Drehteller 8 ist von einem Ring 10 umgeben, der einen an den Fadenleitkanal anschließenden, zuerst radial und daran anschließend axial nach oben verlaufenden Umlenkkanal 11 aufweist. An den Ring 10 schließt sich ein nach oben erstreckender Ballonbegrenzer 12 an, der in seinem oberen Bereich, vorzugsweise am oberen Ballonbegrenzerrand, im Winkelabstand von der radialen Austrittsöffnung des Fadenleitkanals 9 eine Fadenführungsöse 13 trägt. An den unteren Rand des Ballonbegrenzers 12 schließt sich im wesentlichen flanschartig ein Ringkörper 14 an. In des untere Ende der Spindelhohlachse 7 ist ein Fadenumlenkkörper 15 eingesetzt, der einen Fadenumlenkkanal 16 mit einem axialen Kanalabschnitt und einem in den Fadenleitkanal mündenden radialen Kanalabschnitt aufweist.
- Auf der Spindellagerhülse 2 ist ein entgegengesetzt zum Spindelwirtel 6 in Richtung des Pfeiles f2 antreibbarer Spulenträgerwirtel 17 drehbar gelagert. In das obere, hülsenförmig gestaltete Ende des Spulenträgerwirtels 17 sind sich entlang einer Kreisbahn erstreckende Mitnehmer-Magnete 18 eingesetzt, die unterhalb des Drehtellers 8 in einen Ringraum ragen.
- Auf der Spindelhohlachse 7 ist mittels Lagern 19 und 20 eine hülsenförmige Spulenträgernabe 21 drehbar gelagert, die an ihrem unteren Ende einen beispielsweise abgestuften Spulenträgerboden 22 aufweist, der an seinem Außenumfang einen Spulenträger-Schutztopf 25 trägt. An der Unterseite des Spulenträgerbodens 22 sind den Mitnehmer-Magneten 18 gegenüberliegende Gegenmagnete 18.1 befestigt, die, bezogen auf die Mitnehmer-Magnete 18, derart polarisiert sind, daß bei rotierendem Spulenträgerwirtel 17 auch der aus Spulenträgernabe 21, Spulenträgerboden 22 und Schutztopf 25 bestehende Spulenträger in der gleichen Drehrichtung angetrieben wird. In das obere Ende der Spulenträgernabe 21 ist konzentrisch zur Spindelhohlachse 7 ein Fadeneinlaufrohr 23 eingesetzt. Auf die Spulenträgernabe 21 ist eine Vorlagespule 24 derart aufgeschoben und auf dem abgestuften Spulenträgerboden 22 abgestellt, daß die Vorlagespule 24 bei rotierendem Spulenträger 21, 22 schlupffrei ebenfalls in Drehung versetzt wird.
- Bei laufender Spindel wird der Faden F nach oben von der Vorlagespule 24 abgezogen und durch das Fadeneinlaufrohr 23 und die Spindelhohlachse 7 zuerst nach unten und dann durch den radialen Fadenleitkanal 9 radial nach außen und dann wiederum zwischen dem Spulenträgerschutztopf 25 und dem Ballonbegrenzer 12 nach oben zu einer in der Verlängerung der Spindelhohlachse liegenden Fadenführeröse 26 (Fig. 2) geführt, von wo aus der Faden dann zu einem nicht dargestellten Aufwickelaggregat verläuft. Um eine ausreichende Fadenspeicherung zu erreichen, ist der Faden durch die Fadenführungsöse 13 hindurchgeführt, die in einem geeigneten Winkelabstand von der Austrittsöffnung des radial gerichteten Fadenleitkanals 9 bzw. des Fadenumlenkkanals 11 liegt.
- Vorzugsweise sind jeweils zwei sich diametral gegenüberliegende Fadenführungsösen 13 vorgesehen, um Unwuchten zu vermeiden und einen gleichmäßigen Lauf des rotierenden Ballonbegrenzers zu gewährleisten. Das Vorhandensein von zwei sich diametral gegenüberliegenden Fadenführungen ermöglicht auch die erfindungsgemäße Verfahrensweise in beiden Drehrichtungen des Ballonbegrenzers 12 einerseits bzw. des in Figur 2 durch den Spulenträgertopf 25 repräsentierten Spulenträgers.
- Aus der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 2 mit teilweise weggebrochenem Ballonbegrenzer 12 ist der teilweise spiralförmige Verlauf des Fadens entlang der Ballonbegrenzerinnwand zwischen dem Austritt aus dem Fadenumlenkkanal 11 und der Fadenführungsöse 13 ersichtlich. Die Innenwand des in Richtung des Pfeiles f1 rotierenden Ballonbegrenzers 12 wird als Speicherzone genutzt, so daß auch in der Anlaufphase der Spindel keine Fadeneinschnürung um den entgegengesetzt in Richtung des Pfeiles f1 rotierenden Spulentopfes 25 erfolgt. In Abhängigkeit von den Laufbewegungen der Spindel und dem zu verarbeitenden Fadenmaterial liegt die Fadenführungsöse 13 vorzugsweise in einem Winkel α zwischen 20o und 120o im Abstand von der Austrittsöffnung des Fadenumlenkkanals 11.
- In Figur 2 ist der angesprochene Winkelabstand durch den Winkel α repräsentiert, und zwar bezogen auf die durch die x-Koordinate definierte Axialebene, in der der Fadenumlenkkanal 11 liegt, einerseits und die Durchlaufstelle des Fadens 11 durch die Fadenführungsöse 13 andererseits.
- Die Fadenführungsöse 13 hat in Umfangsrichtung des Ballonbegrenzers 12 eine längliche Form, die es dem Faden F erlaubt, innerhalb dieser Öffnungslänge frei zu schwingen, so daß der Fadenballon sich den garn- und ablaufabhängigen Fadenspannungen anpassen kann. Die Fadenführungsöse 13 hat in Umfangsrichtung vorzugsweise eine Umfangslänge entsprechend +/- 15o zu der zentralen bzw. mittleren Winkellage der Fadenführungsöse 13 relativ zum Fadenumlenkkanal 11.
- Gemäß Figur 2 sind die sich diametral gegenüberliegenden Fadenführungsösen 13 unverstellbar an dem oberen Rand des Ballonbegrenzers 12 angebracht. Um die oben beschriebene, optimale Winkellage der jeweiligen Fadenführungsöse 13 relativ zum Fadenumlenkkanal 11 einstellen zu können, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, den Ballonbegrenzer 12 oder zumindest einen Teilbereich des Ballonbegrenzers relativ zum Fadenumlenkkanal 11 zu verstellen bzw. zu verdrehen.
- Figur 2 deutet an bzw. läßt erkennen, daß bei fehlender Fadenführungsöse 13 am oberen mitrotierenden Rand des Ballonbegrenzers 12 sehr schnell eine unerwünschte Umschlingung des Fadens um den inneren Spulentopf 25 stattfinden könnte, was dann, wie bereits oben gesagt, durch den Seilreibungseffekt zu einem Fadenbruch führen würde.
- Figur 3 zeigt eine Ausführungsform einer von Hand einfädelbaren Fadenführungsöse 13 in Form eines Bügels 27, der mittels einer elastisch verformbaren Halterung 50 federnd in den Ballonbegrenzer 12 eingespannt ist. Das freie, schnabelförmige Bügelende kann damit bei rotierendem Ballonbegrenzer 12 infolge der Zentrifugalkraft in eine im Ballonbegrenzer 12 angebrachte Öffnung 12.1 eintreten. Auf diese Weise ist eine geschlossene Fadenführungsöse 13 gebildet, die selbst bei in Umfangsrichtung zwischen den Extremstellungen F1 und F2 schwingendem Faden F ein Ausfädeln des Fadens aus der Fadenführungsöse 13 verhindert.
- Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine in Richtung des Doppelpfeiles f3 relativ zum Ballonbegrenzer 12 verstellbare, ebenfalls längliche Fadenführungsöse 113, die an einem am oberen Ballonbegrenzerrand in verschiedenen Stellungen festklemmbaren Klemmkörper 114 angebracht ist. Der Ballonbegrenzer kann als Arretierungselemente beispielsweise Einrastöffnungen 12.2 für an dem Klemmkörper 114 angebrachte Klemmnasen 114.1 aufweisen. Die Fadenführungsöse 113 wird durch einen bügelförmigen Keramikkörper 115 gebildet, der mit einem Ende entsprechend der Ausführungsform von Figur 3 elastisch an dem Klemmkörper 114 befestigt sein kann, während das andere Ende beispielsweise schnabelförmig ausgebildet sein kann und zur Bildung einer geschlossenen Öse mit einem gegenüberliegenden, vorzugsweise ebenfalls schnabelförmig ausgebildeten Gegenelement 116 überlappend zusammenwirkt.
- Zumindest die von dem Faden bestrichenen Teile der Fadenführungsöse 13, 113 bzw. 213 bestehen aus einen verschleißfesten Material oder haben eine Beschichtung aus verschleißfestem Material.
- Die Figuren 7 bis 9 zeigen eine bei Spindelstillstand selbsttätig öffnende, ebenfalls längliche Fadenführungsöse 213 in Form eines Bügels 215, der um die Schwenkachse 214 verschwenkbar an einem Trägerkörper 216 angelenkt ist, der in Richtung des Doppelpfeiles f3 verstellbar am oberen Rand des Ballonbegrenzers 12 befestigt ist. An dem sich im Bereich der Schwenkachse 214 befindenden Bügelende kann beispielsweise ein sich an dem Trägerkörper 216 abstützendes Federelement 217 angreifen, von dem der Bügel 215 in die in Figur 7 dargestellte Öffnungsstellung verschwenkt bzw. gedrückt wird. Bei rotierendem Ballonbegrenzer 12 wird dieser Bügel 215 durch Zentrifugalkraft in die in Figur 8 dargestellte Schließstellung bewegt, um damit eine geschlossene Fadenführungsöse 213 für den Faden F zu bilden.
- Zum Verstellen des Trägerkörpers 216 ist im oberen Ballonbegrenzerbereich eine Sicke 12.3 als Aufnahme für den Trägerkörper 216 angebracht. Ein Teilumfang des Ballonbegrenzers 12 ist im Sickenbereich mit einem Langloch 218 versehen. Der Trägerkörper 216 ist über zwei Stehbolzen 219 an einem Drehring 220 befestigt, der um den oberen Rand des Ballonbegrenzers 12 herumgeführt ist. Auf diese Weise können sich gemäß der obigen Beschreibung diametral gegenüberliegende Fadenführungen 213 mit Hilfe des Ringes 220 gemeinsam verstellt werden, wobei geeignete Rastelemente etwa gemäß den Ausführungsformen der Figuren 4 und 6 zum Feststellen bzw. Arretieren des Drehringes 220 vorgesehen sein können.
- Die erfindungsgemäße Verfahrensweise, das heißt die Verwendung einer am rotierenden Ballonbegrenzer angebrachten Fadenführungsöse ist auch bei einer Doppeldraht-Zwirnspindel (zweifache Drallerteilung) möglich, um nach dem Austreten des Fadens aus dem radialen Fadenleitkanal des Spindelrotors eine ausreichende Fadenreserve bzw. Fadenspeicherzone an der rotierenden Innenwand des Ballonbegrenzers aufzubauen. Die oben beschriebene, an dem rotierenden Ballonbegrenzer im oberen Ballonbegrenzerbereich angebrachte Fadenführungsöse kann für eine Doppeldraht-Zwirnspindel in der gleichen Weise verwirklicht sein, wie es in Verbindung mit den Figuren 1 bis 9 beschrieben ist.
- Gemäß Figur 11 sind die Fadenführungsösen 313, die die Form von Bügeln 315 haben, so angeordnet, daß die Öffnungen 314 zum Einfädeln des Fadens F den Austritten, d.h. Fadenaustrittsöffnungen 11 des dem Spindelrotor, bezogen auf die Drehrichtung f1 des Ballonbegrenzers 12 zugewandt sind. Diese Anordnung bedingt eine manuelle Fadeneinfädelung oder es ist eine zusätzliche Fadeneinfädelungseinrichtung erforderlich.
- Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 10 sind die beiden Fadenführungsösen 313, die ebenfalls die Form von Bügeln 315 haben, bezogen auf die Drehrichtung f4 des Ballonbegrenzers 12 so angeordnet, daß die Öffnungen 314 zum Einfädeln des Fadens F den Fadenaustrittsöffnungen 11 des Spindelrotors zugewandt sind, so daß beim Anlaufen der Spindel unabhängig von der Drehrichtung der Spindel bzw. des Ballonbegrenzers eine automatische Fadeneinfädelung erfolgt. Gemäß Fig. 10 rotiert der Spindelrotor in der Richtung des Pfeiles f4.
Claims (17)
- Verfahren zum Aufbau einer Fadenreserve bei einem bis zu seinem Austritt aus dem Spindelrotor in einem Fadenleitkanal geführten Faden an einem rotierenden Ballonbegrenzer einer Mehrfachdraht-Zwirnspindel, dadurch gekennzeichnet, daß man den Faden zum Aufbau einer definierten Fadenreserve durch eine im Winkelabstand von der Austrittsstelle des Fadens aus dem Spindelrotor im oberen Ballonbegrenzerbereich angeordnete Fadenführungsöse führt und diesen Winkelabstand in Abhängigkeit von den geometrischen Verhältnissen und der Rotationsgeschwindigkeit des Spindelrotors und/oder des Spulenträgers, den Spannungsverhältnissen des Fadenablaufes von der Vorlagespule und/oder dem Spulenträger, und/oder den Eigenschaften des Fadenmaterials in einem Bereich von 20o bis 120o einstellt.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel mit rotierendem Ballonbegrenzer, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballonbegrenzer (12) in seinem oberen Bereich, vorzugsweise am oberen Ballonbegrenzerrand, eine Fadenführungsöse (13, 113, 213 bzw. 313) trägt, die im Winkelabstand von dem radialen Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor liegt.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch zwei am oberen Ballonbegrenzerrand sich diametral gegenüberliegende Fadenführungsösen (13, 113, 213 bzw. 313).
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse (13, 113, 213 bzw. 313) in Drehrichtung des Spindelrotors einen Winkelabstand zwischen 20o und 120o von dem radialen Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor hat.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse (13, 113, 213 bzw. 313) in Umfangsrichtung des Ballonbegrenzers (12) eine längliche Form hat.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse (13, 113, 213 bzw. 313) eine einem Umfangswinkel von 10o bis 20o entsprechende Länge hat.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Fadenführungsöse (13, 113, 213 bzw. 313) in Umfangsrichtung verstellbar am Ballonbegrenzer (12) befestigt ist.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse die Form eines Bügels (27) hat, der mittels einer elastisch verformbaren Halterung (50) federnd in den Ballonbegrenzer (12) eingespannt ist, während das freie Bügelende schnabelförmig gestaltet ist, wobei diesem freien schnabelförmigen Bügelende im Ballonbegrenzer (12) eine Öffnung (12.1) gegenüberliegt.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballonbegrenzer (12) oder zumindest der obere Ballonbegrenzerrand relativ zum radialen Austritt des Fadens aus den Spindelrotor verstell- bzw. verdrehbar ist.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse (113) bügelförmig gestaltet ist und mit ihrem einen Ende vorzugsweise elastisch verschwenkbar an einem verstellbar an dem Ballonbegrenzer festklemmbaren Klemmkörper (114) befestigt ist, während das andere Bügelende vorzugsweise schnabelförmig ausgebildet ist und zur Bildung einer geschlossenen Öse mit einen gegenüberliegenden, vorzugsweise ebenfalls schnabelförmig ausgebildeten Gegenelement (116) überlappend zusammenwirkt.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse (213) die Form eines Bügels hat, der mit dem einen Ende drehbar an einen Trägerkörper (216) angelenkt ist, und daß an diesem drehbar gelagerten Bügelende ein Federelement (217) angreift, das bei stillstehendem Ballonbegrenzer (12) die Fadenführungsöse (213) in eine Öffnungsstellung drückt, und daß das freie Bügelende der Fadenführungsöse (213) bei rotierenden Ballonbegrenzer (12) unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft in eine Schließstellung der Fadenführungsöse (213) bewegbar ist.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Drehring (220) zwei sich diametral gegenüberliegende Fadenführungsösen (213) befestigt sind.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die von dem Faden bestrichenen Teile der Führungsöse (13, 113 bzw. 213) aus einem verschleißfesten Material bestehen oder eine Beschichtung aus verschleißfestem Material haben.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Dreifachdraht-Zwirnspindel ausgebildet ist, bei der der Ballonbegrenzer (12) drehfest mit dem in der einen Drehrichtung rotierenden Spindelrotor befestigt ist, während der Spulenträger in entgegengesetzter Drehrichtung antreibbar ist.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Doppeldraht-Zwirnspindel ausgebildet ist, bei der der Ballonbegrenzer (12) drehfest mit dem Spindelrotor verbunden ist.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse (13, 113, 213 bzw. 313) eine Einfädelöffnung hat, die in Umfangsrichtung des Ballonbegrenzers (12) dem Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor zugewandt ist.
- Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse (13, 113, 213 bzw. 313) eine Einfädelöffnung hat, die in Umfangsrichtung des Ballonbegrenzers (12) dem Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor abgewandt ist.
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