DE4307685C1 - Verfahren zum Aufbau einer Fadenreserve an einem rotierenden Ballonbegrenzer einer Mehrfachdraht-Zwirnspindel und Mehrfachdraht-Zwirnspindel mit rotierendem Ballonbegrenzer - Google Patents
Verfahren zum Aufbau einer Fadenreserve an einem rotierenden Ballonbegrenzer einer Mehrfachdraht-Zwirnspindel und Mehrfachdraht-Zwirnspindel mit rotierendem BallonbegrenzerInfo
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- D01H1/00—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
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- D01H7/868—Yarn guiding means, e.g. guiding tubes
Description
Bei Mehrfachdraht-Zwirnspindeln üblicher Bauart
enthält der umlaufende Spindelteil (Spindelrotor)
eine Fadenspeicherscheibe, auf deren
äußerem Umfang sich der radial aus der Spindel
hohlachse herausgeführte Faden über eine mehr oder
weniger große Strecke herumlegt, bevor er unter
Ballonbildung zu einem in der Verlängerung der
Spindelachse angeordneten Fadenführer und weiter
zu einer Abzugseinrichtung oder unmittelbar zu
einem Aufwickelaggregat läuft. Die Fadenspeicher
scheibe dient dem Zweck, zwischen dem radialen
Austritt des Fadens aus der Spindel und dem
Ballon eine gewisse Fadenreserve aufzunehmen, die
ihrerseits eine stets gleichbleibende Fadenspannung
und somit auch einen gleichmäßigen Zwirn
gewährleistet. Die Fadenspeicherung mittels einer
Fadenspeicherscheibe kann als trägheitslose
Fadenbremse bezeichnet werden.
Mehrfachdraht-Zwirnspindeln ohne
Fadenspeicherscheibe benötigen in der Regel eine
Zwangsführung des Fadenballons (US-PS 2 127 921;
US-PS 2 609 652; DE-PS 12 68 031). Derartige
Zwirnspindeln reagieren auf Änderungen
der inneren Fadenspannung (Abzugsspannung) oder
der äußeren Fadenspannung (Spannungen im Faden
ballon) sehr sensibel, was oft zu Fadenbruch führt.
Eine erzwungene Fadenführung im Bereich des
Fadenballons ist meist nur für sehr reißfeste
Garne anwendbar.
Die in der DE-PS 12 68 031 beschriebene Lösung
berücksichtigt diese erzwungene Fadenführung, indem
der im Spindelrotorbereich zwangsgeführte
Faden in einen mit dem Spindelrotor umlaufenden
Teilabschnitt des Ballonbegrenzers übergeht. Der
Ausgleich der Fadenspannung vollzieht sich in der
Zone des mitrotierenden Teilabschnitts des
Ballonbegrenzers oder eines koaxial und zylindrisch
nach oben verlängerten Rotors.
In der CH-PS 417 418 wird als Speicherscheiben
ersatz ein mit dem Rotor der Zwirnspindel
mitrotierender Ballonbegrenzer erwähnt.
In der DE-PS 37 28 213 ist eine Zwirneinrichtung
für eine dreifache Drallerteilung beschrieben,
bei der die Zwirnspindel ebenfalls keine
Speicherscheibe aufweist. Dabei wird der aus der
Spindelhohlachse austretende Faden bis an den
Rand des Spindelrotors geführt und dort an den
mit dem Spindelrotor gleichsinnig umlaufenden
Ballonbegrenzer übergeben. Entsprechend dieser
Druckschrift hat man bei solchen Zwirnspindeln
festgestellt, daß der Ballonfaden nur dann zur
Anlage an der Innenwand des Ballonbegrenzers
kommt, wenn der Ballonbegrenzer selbst mitdreht.
Wäre dies nicht der Fall, so käme der Ballonfaden
mindestens im unteren Bereich an dem Außenmantel
des Spulentopfes zur Anlage (siehe dazu auch die
DE-OS 30 25 698).
Die Speicherung am Innenmantel eines mitrotierenden
Ballonbegrenzers kann man sich als Raumkurve des
Fadens (leichte Spiralform) vorstellen. Der
Ballonfaden bleibt infolge der Luftreibung im
Spalt zwischen dem gegebenenfalls auch
entgegengesetzt zum Spindelrotor und Ballonbegrenzer
rotierenden Spulenträger bzw.
Spulenträger-Schutztopf zurück, das heißt,
der Faden wird abgebremst. Die Raumkurve des
Fadens nimmt ihren Anfang an der Austrittsöffnung
aus dem Spindelrotor, und sie endet im Übergang
von der höchsten Berührungsstelle am Ballon
begrenzer zu einer im Spindeldeckel befindlichen
Ballonfadenführeröse, oder aber bei Spindeln ohne
Spindeldeckel direkt in der Ballonfadenführeröse.
Beim Anlauf der Spindel trifft der Ballonfaden
auf eine stehende Luftsäule, was seine Nacheilung
gegenüber dem rotierenden Ballonbegrenzer zur
Folge hat. Die Raumkurve des Fadenballons
erstreckt sich dabei über einen gewissen Umfang
der Spindel mit der möglichen Folge, daß der
Ballonfaden sich spiralig um den Außenumfang des
entgegengesetzt rotierenden Spuleninnentopfes winden
kann. Infolge der Seilreibung würde damit der
Ballonfaden abgeschnürt, was zu einem Fadenbruch
führt.
Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine
Zwirneinrichtung mit mitrotierendem Ballon
begrenzer für die mehrfache (zwei- und dreifache)
Drallerteilung zu schaffen, bei der der
mitrotierende Ballonbegrenzer als Speicherzone
genutzt wird, ohne daß in der Anlaufphase
der Spindel der Nachteil der Fadeneinschnürung
um den Spulentopf eintritt.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen einerseits die
Verfahrensweise gemäß Patentanspruch 1 und
andererseits die konstruktive Lösung gemäß
Patentanspruch 4.
Die an dem Ballonbegrenzer angebrachte Faden
führungsöse ist insbesondere an dem oberen,
gerade noch vom Faden berührten Randbereich des
Ballonbegrenzers angebracht. Die Fadenführungsöse
liegt dabei in einem gewissen Winkelabstand zum
radialen Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor,
vorzugsweise in einem Winkelabstand zwischen
20° und 120°.
Die Fadenführungsöse ist in Umfangsrichtung des
Ballonbegrenzer-Innenmantels mit einer länglichen
Öffnung ausgestattet, die es dem Faden erlaubt,
innerhalb dieser Länge frei zu schwingen. Das ist
immer dann der Fall, wenn sich der Fadenballon
infolge veränderter innerer oder äußerer
Fadenspannungen an diese Spannungsänderungen
anpassen muß. Der Faden bzw. Fadenballon kann im
Rahmen der länglichen Fadenführungsöse entsprechend
der erforderlichen Spannungsanpassung
pendeln. Die Umfangslänge der Fadenführungsöse
soll in allen Arbeitspositionen etwa +/- 15° zur
eingestellten Winkellage der Fadenführungsösen
position betragen. Die Fadenführungsöse ist
vorzugsweise so ausgeführt, daß der Faden je
nach Drehrichtung der Spindel selbsttätig in die
Fadenführungsöse eingefädelt wird. Zur Berücksich
tigung entgegengesetzter Spindellaufrichtungen sind
am Umfang des Ballonbegrenzers zwei sich diametral
gegenüberliegende Fadenführungsösen vorgesehen.
Damit wird gleichzeitig der Wuchtzustand des
mitrotierenden Ballonbegrenzers aufrechterhalten.
Konstruktiv sind die Fadenführungsösen am
Ballonbegrenzer so angebracht, daß sie zwischen
20° und 120° relativ zum radialen
Austritt des Fadens aus dem Spindelrotor
verstellt werden können.
Wenn die Fadenführungsösen fest an dem oberen
Ballonbegrenzerrand angebracht sind, kann ein
Teilbereich des Ballonbegrenzers gegenüber dem
radialen Austritt des Fadens am Spindelrotor
verdreht werden, um den angestrebten Winkelabstand
α zu erreichen.
Das mit der Erfindung angestrebte Ziel einer
betriebssicheren Fadenspeicherung im Fadenballon
wird nur dann erreicht, wenn sichergestellt ist,
daß der Faden nicht zur Umschlingung des
Spulentopfes neigt, indem ohne Zwangsführung des
Fadens durch die in einem bestimmten Winkelabstand
zum radialen Austritt des Fadens aus dem Spindel
rotor am oberen Ballonbegrenzerrand angebrachte
Fadenführungsöse eine Fadenspeicherung erreicht
wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt im Axialschnitt eine Zwirnspindel mit
dreifacher Drallerteilung;
Fig. 2 zeigt teilweise im Schnitt eine perspek
tivische Ansicht der in Fig. 1 dargestellten
Zwirnspindel;
Fig. 3 zeigt ausschnittsweise einen Ballonbegrenzer
mit einer ersten Ausführungsform einer an diesem
Ballonbegrenzer befestigten Fadenführungsöse;
Fig. 4 zeigt in perspektivischer Seitenansicht
das obere Ende eines Ballonbegrenzers mit daran
verstellbar befestigten, sich diametral gegenüber
liegenden Fadenführungsösen;
Fig. 5 zeigt in der Draufsicht eine verstellbare
Fadenführungsöse gemäß Fig. 4;
Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht gemäß der Linie
VI-VI in Fig. 5;
Fig. 7 und 8 zeigen eine abgewandelte
Ausführungsform einer an dem ausschnittsweise
dargestellten Ballonbegrenzer befestigten Faden
führungsöse in einer ersten, den Faden aufnehmenden
geöffneten Stellung (Fig. 7) bei stillstehendem
Ballonbegrenzer und in einer zweiten, geschlossenen
Stellung (Fig. 8) bei rotierendem Ballonbegrenzer;
Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht der in Fig. 8
dargestellten Fadenführungsöse;
die Fig. 10 und 11 zeigen Axialschnitte zur
Darstellung spezieller Ösenanordnungen.
Fig. 1 zeigt repräsentativ für eine Zwirnmaschine
einen Teil einer Spindelbank 1, in der eine
Spindellagerhülse 2 stationär gelagert ist. In der
Spindellagerhülse 2 ist mittels Lagern 3 und 4
ein Spindelschaft 5 drehbar gelagert, an dessen
unterem Ende ein in Richtung des Pfeiles f1
rotierend antreibbarer Spindelwirtel 6 befestigt
ist. An das obere Ende des Spindelschaftes 5
schließt sich die Spindelhohlachse 7 an, an deren
unterem Ende ein mit einem radial verlaufenden
Fadenleitkanal 9 versehener Drehteller 8 befestigt
ist. Der Drehteller 8 ist von einem Ring 10
umgeben, der einen an den Fadenleitkanal
anschließenden, zuerst radial und daran
anschließend axial nach oben verlaufenden
Umlenkkanal 11 aufweist. An den Ring 10 schließt
sich ein nach oben erstreckender Ballon
begrenzer 12 an, der in seinem oberen Bereich,
vorzugsweise am oberen Ballonbegrenzerrand, im
Winkelabstand von der radialen Austrittsöffnung
des Fadenleitkanals 9 eine Fadenführungsöse 13
trägt. An den unteren Rand des Ballonbegrenzers 12
schließt sich im wesentlichen flanschartig
ein Ringkörper 14 an. In das untere Ende der
Spindelhohlachse 7 ist ein Fadenumlenkkörper 15
eingesetzt, der einen Fadenumlenkkanal 16 mit
einem axialen Kanalabschnitt und
einem in den Fadenleitkanal mündenden radialen
Kanalabschnitt aufweist.
Auf der Spindellagerhülse 2 ist ein entgegen
gesetzt zum Spindelwirtel 6 in Richtung des
Pfeiles f2 antreibbarer Spulenträgerwirtel 17
drehbar gelagert. In das obere, hülsenförmig
gestaltete Ende des Spulenträgerwirtels 17 sind
sich entlang einer Kreisbahn erstreckende
Mitnehmer-Magnete 18 eingesetzt, die unterhalb des
Drehtellers 8 in einen Ringraum ragen.
Auf der Spindelhohlachse 7 ist mittels Lagern
19 und 20 eine hülsenförmige Spulenträgernabe 21
drehbar gelagert, die an ihrem unteren Ende einen
beispielsweise abgestuften Spulenträgerboden 22
aufweist, der an seinem Außenumfang einen
Spulenträger-Schutztopf 25 trägt. An der Unterseite
des Spulenträgerbodens 22 sind den
Mitnehmer-Magneten 18 gegenüberliegende
Gegenmagnete 18.1 befestigt, die, bezogen auf die
Mitnehmer-Magnete 18, derart polarisiert sind, daß
bei rotierendem Spulenträgerwirtel 17 auch der
aus Spulenträgernabe 21, Spulenträgerboden 22 und
Schutztopf 25 bestehende Spulenträger in
der gleichen Drehrichtung angetrieben wird. In das
obere Ende der Spulenträgernabe 21 ist konzentrisch
zur Spindelhohlachse 7 ein Fadeneinlaufrohr 23
eingesetzt. Auf die Spulenträgernabe 21 ist eine
Vorlagespule 24 derart aufgeschoben und auf
dem abgestuften Spulenträgerboden 22 abgestellt,
daß die Vorlagespule 24 bei rotierendem
Spulenträger 21, 22 schlupffrei ebenfalls in Drehung
versetzt wird.
Bei laufender Spindel wird der Faden F nach oben
von der Vorlagespule 24 abgezogen und
durch das Fadeneinlaufrohr 23 und die
Spindelhohlachse 7 zuerst nach unten und dann
durch den radialen Fadenleitkanal 9 radial nach
außen und dann wiederum zwischen dem Spulenträger
schutztopf 25 und dem Ballonbegrenzer 12 nach oben
zu einer in der Verlängerung der Spindelhohlachse
liegenden Fadenführeröse 26 (Fig. 2) geführt,
von wo aus der Faden dann zu einem
nicht dargestellten Aufwickelaggregat
verläuft. Um eine ausreichende Fadenspeicherung
zu erreichen, ist der Faden durch die Fadenführungs
öse 13 hindurchgeführt, die in einem geeigneten
Winkelabstand von der Austrittsöffnung des
radial gerichteten Fadenleitkanals 9 bzw. des
Fadenumlenkkanals 11 liegt.
Vorzugsweise sind jeweils zwei sich diametral
gegenüberliegende Fadenführungsösen 13 vorgesehen,
um Unwuchten zu vermeiden und einen gleichmäßigen
Lauf des rotierenden Ballonbegrenzers zu
gewährleisten. Das Vorhandensein von zwei sich
diametral gegenüberliegenden Fadenführungen
ermöglicht auch die erfindungsgemäße Verfahrensweise
in beiden Drehrichtungen des Ballonbegrenzers 12
einerseits bzw. des in Fig. 2 durch den Spulen
trägertopf 25 repräsentierten Spulenträgers.
Aus der perspektivischen Darstellung gemäß
Fig. 2 mit teilweise weggebrochenem Ballonbegrenzer
12 ist der teilweise spiralförmige Verlauf des
Fadens entlang der Ballonbegrenzerinnenwand zwischen
dem Austritt aus dem Fadenumlenkkanal 11 und
der Fadenführungsöse 13 ersichtlich. Die Innenwand
des in Richtung des Pfeiles f1 rotierenden
Ballonbegrenzers 12 wird als Speicherzone genutzt,
so daß auch in der Anlaufphase der Spindel
keine Fadeneinschnürung um den entgegengesetzt in
Richtung des Pfeiles f1 rotierenden Spulentopfes
25 erfolgt. In Abhängigkeit von den Laufbewegungen
der Spindel und dem zu verarbeitenden Fadenmaterial
liegt die Fadenführungsöse 13 vorzugsweise in einem
Winkel α zwischen 20° und 120° im
Abstand von der Austrittsöffnung des
Fadenumlenkkanals 11.
In Fig. 2 ist der angesprochene Winkelabstand
durch den Winkel α repräsentiert, und zwar
bezogen auf die durch die x-Koordinate definierte
Axialebene, in der der Fadenumlenkkanal 11 liegt,
einerseits und die Durchlaufstelle des Fadens 11
durch die Fadenführungsöse 13 andererseits.
Die Fadenführungsöse 13 hat in Umfangsrichtung des
Ballonbegrenzers 12 eine längliche Form, die es dem
Faden F erlaubt, innerhalb dieser Öffnungslänge
frei zu schwingen, so daß der Fadenballon sich den
garn- und ablaufabhängigen Fadenspannungen
anpassen kann. Die Fadenführungsöse 13 hat in
Umfangsrichtung vorzugsweise eine Umfangslänge
entsprechend +/- 15° zu der zentralen bzw.
mittleren Winkellage der Fadenführungsöse 13
relativ zum Fadenumlenkkanal 11.
Gemäß Fig. 2 sind die sich diametral
gegenüberliegenden Fadenführungs
ösen 13 unverstellbar an dem oberen Rand des
Ballonbegrenzers 12 angebracht. Um die oben
beschriebene, optimale Winkellage der jeweiligen
Fadenführungsöse 13 relativ zum Fadenumlenkkanal
11 einstellen zu können, kann erfindungsgemäß
vorgesehen sein, den Ballonbegrenzer 12 oder
zumindest einen Teilbereich des Ballonbegrenzers
relativ zum Fadenumlenkkanal 11 zu verstellen
bzw. zu verdrehen.
Fig. 2 deutet an bzw. läßt erkennen, daß bei
fehlender Fadenführungsöse 13 am oberen
mitrotierenden Rand des Ballonbegrenzers 12 sehr
schnell eine unerwünschte Umschlingung des Fadens
um den inneren Spulentopf 25 stattfinden könnte,
was dann, wie bereits oben gesagt, durch den
Seilreibungseffekt zu einem Fadenbruch führen würde.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform einer von Hand
einfädelbaren Fadenführungsöse 13 in Form eines
Bügels 27, der mittels einer elastisch verformbaren
Halterung 50 federnd in den Ballonbegrenzer 12
eingespannt ist. Das freie, schnabelförmige
Bügelende kann damit bei rotierendem Ballonbegrenzer
12 infolge der Zentrifugalkraft in eine im
Ballonbegrenzer 12 angebrachte Öffnung 12.1
eintreten. Auf diese Weise ist eine geschlossene
Fadenführungsöse 13 gebildet, die selbst bei in
Umfangsrichtung zwischen den Extremstellungen F1
und F2 schwingendem Faden F ein Ausfädeln des Fadens
aus der Fadenführungsöse 13 verhindert.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen eine in Richtung des
Doppelpfeiles f3 relativ zum Ballonbegrenzer 12
verstellbare, ebenfalls längliche Fadenführungsöse
113, die an einem am oberen Ballonbegrenzerrand in
verschiedenen Stellungen festklemmbaren Klemmkörper
114 angebracht ist. Der Ballonbegrenzer kann als
Arretierungselemente beispielsweise Einrastöffnungen
12.2 für an dem Klemmkörper 114 angebrachte
Klemmnasen 114.1 aufweisen. Die Fadenführungsöse
113 wird durch einen bügelförmigen Keramikkörper
115 gebildet, der mit einem Ende entsprechend der
Ausführungsform von Fig. 3 elastisch an dem
Klemmkörper 114 befestigt sein kann, während
das andere Ende beispielsweise schnabelförmig
ausgebildet sein kann und zur Bildung einer
geschlossenen Öse mit einem gegenüberliegenden,
vorzugsweise ebenfalls schnabelförmig ausgebildeten
Gegenelement 116 überlappend zusammenwirkt.
Zumindest die von dem Faden bestrichenen Teile der
Fadenführungsöse 13, 113 bzw. 213 bestehen aus
einem verschleißfesten Material oder haben eine
Beschichtung aus verschleißfestem Material.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen eine bei Spindelstill
stand selbsttätig öffnende, ebenfalls längliche
Fadenführungsöse 213 in Form eines Bügels
215, der um die Schwenkachse 214 verschwenkbar an
einem Trägerkörper 216 angelenkt ist, der in
Richtung des Doppelpfeiles f3 verstellbar am
oberen Rand des Ballonbegrenzers 12 befestigt ist.
An dem sich im Bereich der Schwenkachse 214
befindenden Bügelende kann beispielsweise ein
sich an dem Trägerkörper 216 abstützendes
Federelement 217 angreifen, von dem der Bügel
215 in die in Fig. 7 dargestellte Öffnungsstellung
verschwenkt bzw. gedrückt wird. Bei rotierendem
Ballonbegrenzer 12 wird dieser Bügel 215 durch
Zentrifugalkraft in die in Fig. 8 dargestellte
Schließstellung bewegt, um damit eine geschlossene
Fadenführungsöse 213 für den Faden F zu bilden.
Zum Verstellen des Trägerkörpers 216 ist im
oberen Ballonbegrenzerbereich eine Sicke 12.3
als Aufnahme für den Trägerkörper 216 angebracht.
Ein Teilumfang des Ballonbegrenzers 12 ist im
Sickenbereich mit einem Langloch 218 versehen.
Der Trägerkörper 216 ist über zwei Stehbolzen
219 an einem Drehring 220 befestigt, der um den
oberen Rand des Ballonbegrenzers 12 herumgeführt
ist. Auf diese Weise können sich gemäß der
obigen Beschreibung diametral gegenüberliegende
Fadenführungen 213 mit Hilfe des Ringes 220
gemeinsam verstellt werden, wobei geeignete
Rastelemente etwa gemäß den Ausführungsformen der
Fig. 4 und 6 zum Feststellen bzw. Arretieren
des Drehringes 220 vorgesehen sein können.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise, das heißt
die Verwendung einer am rotierenden Ballonbegrenzer
angebrachten Fadenführungsöse ist auch bei einer
Doppeldraht-Zwirnspindel (zweifache Drallerteilung)
möglich, um nach dem Austreten des Fadens aus dem
radialen Fadenleitkanal des Spindelrotors eine
ausreichende Fadenreserve bzw. Fadenspeicherzone
an der rotierenden Innenwand des Ballonbegrenzers
aufzubauen. Die oben beschriebene, an dem
rotierenden Ballonbegrenzer im oberen Ballon
begrenzerbereich angebrachte Fadenführungsöse
kann für eine Doppeldraht-Zwirnspindel in der
gleichen Weise verwirklicht sein, wie es in
Verbindung mit den Fig. 1 bis 9 beschrieben ist.
Gemäß Fig. 11 sind die Fadenführungsösen 313, die
die Form von Bügeln 315 haben, so angeordnet, daß
die Öffnungen 314 zum Einfädeln des Fadens F den
Austritten, d. h. Fadenaustrittsöffnungen 11 des
dem Spindelrotor, bezogen auf die Drehrichtung f1
des Ballonbegrenzers 12 abgewandt sind. Diese
Anordnung bedingt eine manuelle Fadeneinfädelung
oder es ist eine zusätzliche Fadeneinfädelungs
einrichtung erforderlich.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 10 sind die
beiden Fadenführungsösen 313, die ebenfalls die
Form von Bügeln 315 haben, bezogen auf die
Drehrichtung f4 des Ballonbegrenzers 12 so
angeordnet, daß die Öffnungen 314 zum Einfädeln
des Fadens F den Fadenaustrittsöffnungen 11 des
Spindelrotors zugewandt sind, so daß beim
Anlaufen der Spindel unabhängig von der Dreh
richtung der Spindel bzw. des Ballonbegrenzers eine
automatische Fadeneinfädelung erfolgt. Gemäß Fig. 10
rotiert der Spindelrotor in der Richtung des
Pfeiles f5.
Claims (17)
1. Verfahren zum Aufbau einer Fadenreserve bei
einem bis zu seinem Austritt aus dem Spindel
rotor in einem Fadenleitkanal geführten Faden an
einem rotierenden Ballonbegrenzer einer Mehr
fachdraht-Zwirnspindel, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Faden zum Aufbau einer definierten
Fadenreserve durch eine im Winkelabstand von
der Austrittsstelle des Fadens aus dem Spindel
rotor im oberen Ballonbegrenzerbereich ange
ordnete Fadenführungsöse führt und diesen Winkel
abstand in Abhängigkeit von den geometrischen
Verhältnissen und der Rotationsgeschwindigkeit
des Spindelrotors und/oder des Spulenträgers,
den Spannungsverhältnissen des Fadenablaufes von
der Vorlagespule und/oder dem Spulenträger, und/oder
den Eigenschaften des Fadenmaterials in
einem Bereich von 20° bis 120° einstellt.
2. Mehrfachdraht-Zwirnspindel mit rotierendem
Ballonbegrenzer, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ballonbegrenzer (12) in seinem oberen
Bereich, vorzugsweise am oberen
Ballonbegrenzerrand, eine Fadenführungsöse (13,
113, 213 bzw. 313) trägt, die im Winkelabstand
von dem radialen Austritt des Fadens aus dem
Spindelrotor liegt.
3. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch zwei am oberen Ballon
begrenzerrand sich diametral gegenüberliegende
Fadenführungsösen (13, 113, 213 bzw. 313).
4. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse
(13, 113, 213 bzw. 313) in Drehrichtung des
Spindelrotors einen Winkelabstand zwischen
20° und 120° von dem radialen Austritt
des Fadens aus dem Spindelrotor hat.
5. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse
(13, 113, 213 bzw. 313) in Umfangsrichtung des
Ballonbegrenzers (12) eine längliche Form hat.
6. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsöse
(13, 113, 213 bzw. 313) eine einem Umfangswinkel
von 10° bis 20° entsprechende Länge hat.
7. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Fadenführungs
öse (13, 113, 213 bzw. 313) in Umfangsrichtung
verstellbar am Ballonbegrenzer (12) befestigt
ist.
8. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungs
öse die Form eines Bügels (27) hat, der
mittels einer elastisch verformbaren Halterung
(50) federnd in den Ballonbegrenzer (12)
eingespannt ist, während das freie Bügelende
schnabelförmig gestaltet ist, wobei diesem
freien schnabelförmigen Bügelende im Ballon
begrenzer (12) eine Öffnung (12.1) gegenüber
liegt.
9. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ballonbegrenzer
(12) oder zumindest der obere Ballonbegrenzer
rand relativ zum radialen Austritt des Fadens
aus dem Spindelrotor verstell- bzw. verdrehbar
ist.
10. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungs
öse (113) bügelförmig gestaltet ist und mit
ihrem einen Ende vorzugsweise elastisch
verschwenkbar an einem verstellbar an dem
Ballonbegrenzer festklemmbaren Klemmkörper
(114) befestigt ist, während das andere
Bügelende vorzugsweise schnabelförmig
ausgebildet ist und zur Bildung einer
geschlossenen Öse mit einem gegenüberliegenden,
vorzugsweise ebenfalls schnabelförmig
ausgebildeten Gegenelement (116) überlappend
zusammenwirkt.
11. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungs
öse (213) die Form eines Bügels hat, der mit
dem einen Ende drehbar an einen Trägerkörper
(216) angelenkt ist, und daß an diesem
drehbar gelagerten Bügelende ein Federelement
(217) angreift, das bei stillstehendem
Ballonbegrenzer (12) die Fadenführungsöse (213)
in eine Öffnungsstellung drückt, und daß das
freie Bügelende der Fadenführungsöse (213)
bei rotierendem Ballonbegrenzer (12) unter
dem Einfluß der Zentrifugalkraft in eine
Schließstellung der Fadenführungsöse (213)
bewegbar ist.
12. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Drehring
(220) zwei sich diametral gegenüberliegende
Fadenführungsösen (213) befestigt sind.
13. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die von
dem Faden bestrichenen Teile der Führungsöse
(13, 113 bzw. 213) aus einem verschleißfesten
Material bestehen oder eine Beschichtung aus
verschleißfestem Material haben.
14. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Dreifach
draht-Zwirnspindel ausgebildet ist, bei der
der Ballonbegrenzer (12) drehfest mit dem in
der einen Drehrichtung rotierenden Spindelrotor
befestigt ist, während der Spulenträger in
entgegengesetzter Drehrichtung antreibbar ist.
15. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Doppeldraht-
Zwirnspindel ausgebildet ist, bei der der
Ballonbegrenzer (12) drehfest mit dem
Spindelrotor verbunden ist.
16. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungs
öse (13, 113, 213 bzw. 313) eine Einfädelöffnung
hat, die in Umfangsrichtung des Ballonbegrenzers
(12) dem Austritt des Fadens aus dem Spindel
rotor zugewandt ist.
17. Mehrfachdraht-Zwirnspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungs
öse (13, 113, 213 bzw. 313) eine Einfädel
öffnung hat, die in Umfangsrichtung des
Ballonbegrenzers (12) dem Austritt des Fadens
aus dem Spindelrotor abgewandt ist.
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