Offenend-Spinnmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander an¬ geordneter Spinnstellen, deren Spinnelemente von einem Sam¬ melantrieb gemeinsam angetrieben werden, und Verfahren zum Anspinnen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnma¬ schine mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinn¬ stellen, deren Spinnelemente von einem Sammelantrieb ge¬ meinsam angetrieben werden, sowie ein Verfahren zum Anspin- nen der Spinnstellen.
Es ist bekannt, den AnspinnVorgang bei herabgesetzter Ro¬ tordrehzahl durchzuführen, wobei die Geschwindigkeiten von Faserspeisung und Fadenabzug dieser reduzierten Rotordreh¬ zahl derart angepaßt werden, daß das für die Spinnproduk- tion vorgegebene Rotorgeschwindigkeitverhältnis zwischen den einzelnen Spinnelementen stets beibehalten wird (DE-OS 2.058.604). Um diese reduzierte Rotordrehzahl für das Anspinnen einer einzelnen Spinnstelle bei einer Viel¬ zahl gemeinsam angetriebener Spinnstellen auf einfache Wei- se zu erreichen, werden die Drehzahl des Spinnrotors wäh¬ rend des Hochlaufs auf die Produktionsgeschwindigkeit abge¬ tastet und der Anspinnvorgang bei Erreichen der reduzier¬ ten Drehzahl eingeleitet (DE-AS 2.341.528 und DE-OS 2.610.575). Die hierbei zur Verfügung stehende Zeit und auch die Rotordrehzahl sind jedoch nicht konstant und variieren insbesondere je nach Laufzustand der Maschine und der einzelnen Rotorlager. Dies beeinflußt nicht nur den Ansetzerfolg, sondern auch die Geschwindigkeit und Güte der Ansetzer.
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1 Es ist ferner bekannt, pro Spinnstelle zwischen einem
2 Antriebsriemen und dem Rotorschaft ein Übersetzungsgetrie-
3 be mit zwei vorgegebenen Übersetzungsverhältnissen vorzuse-
4 hen, die wahlweise im Wechsel den Antrieb des Spinnrotors c für das Anspinnen bzw. für die Produktion übernehmen 6 (DE-OS 2.754.785, JP-PS-AS 21.966/84). Dadurch ist zwar η eine prozentuale Reduzierung der Anspinn-Rotordrehzahl ge¬
8 geben, die aber stets in einem festen Verhältnis zur
9 Produktions-Rotordrehzahl steht. Die Anspinn-Drehzahl ist 0 somit unterschiedlich in Abhängigkeit von der Produktions- Rotordrehzahl. 1 2
Die Erfindung geht von der überraschenden Erkenntnis aus, 3 daß die Rotordrehzahl für den Ansetzvorgang nicht stets 4 gleich niedrig und auch nicht stets in einem festen Ver¬ 5 hältnis zur Produktions-Rotordrehzahl reduziert sein soll. 6 Die richtige Rotor-Anspinndrehzahl hängt vom jeweils zu 7 verspinnenden Fasermaterial ab. 8 9 0 Zweck der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben 1 aufgezeigten Nachteile zu vermeiden. Insbesondere ist es 2 dabei Aufgabe der Erfindung, eine einfache Vorrichtung zu 3 schaffen, mit welcher individuell an einer Spinnstelle 4 eine zweite Rotorgeschwindigkeit erreichbar ist, die unab- 5 hängig von der Produktionsdrehzahl entsprechend den Spinn- 6 bedingungen in einfacher Weise wählbar ist. 7 = Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Anspinnver- 9 fahren zu schaffen, das den Erfolg und die Güte der 0 Ansetzer verbessert. 1 2 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß 3 zusätzlich zu dem Sammelantrieb ein stationär angeordneter 4 Hilfsantrieb vorgesehen ist, der dem Spinnelement jeder 5 Spinnstelle anstelle des Sammelantriebes individuell zuor- 6 denbar ist. Dieser zweite, den Spinnelementen individuell
zustellbare stationäre Hilfsantrieb kann zentral an die für das jeweilige Fasermaterial, den Rotordurchmesser etc. benötigte Anspinngeschwindigkeit angepaßt werden. Da diese Einstellung einmal pro Maschine oder Sektion durchgeführt wird, erfolgt eine solche Anpassung an eine andere Faser- partie etc. hinsichtlich Material- und Zeitaufwand in wirt- schaftlicher Weise. Vorteilhafterweise befindet sich der Hilfsantrieb im Endgestell der Maschine.
Der Begriff "Spinnelement" soll im Sinne der Erfindung alle Elemente umfassen, die für den Ξpinnvorgang erforder- lieh sind. Vorzugsweise ist dies ein Spinnrotor, doch soll dieser Begriff außer einem Spinnrotor auch ein Paar Frik- tionswalzen sowie andere Elemente einer Spinnstelle, wie z.B. die Lieferwalze usw., umfassen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegen- Standes ist«'dem Hilfsantrieb ein vom Sammelanrieb getrenn- ter Antriebsmotor zugeordnet. Hierdurch läßt sich das Ge- schwindigkeitsverhältnis zwischen den beiden Antrieben auf besonders einfache Weise steuern.
In alternativer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann aber auch ein einziger Antriebsmotor vorgesehen wer- den, welcher dem Sammelantrieb direkt und dem Hilfsantrieb über ein Übersetzungsgetriebe zugeordnet ist.
Im Sinne der Erfindung soll dabei unter dem Begriff "Über- Setzungsgetriebe" sowohl ein Getriebe zum Übersetzen als auch ein Getriebe zum Untersetzen der Geschwindigkeit ver- standen werden.
Je nach Produktionsgeschwindigkeit und zu verspinnendem Material ist das Übersetzungsverhältnis des Übersetzungsge- triebes vorteilhafterweise zwischen 95:100 bis 75:100 ein- stellbar, so daß die Anspinndrehzahl des Spinnelementes
1 lediglich um 5% bis 25% niedriger als die Produktionsge-
2 schwindigkeit liegt.
3
4 Bei vielen Anwendungszwecken ist es nicht erforderlich,
5 daß das Spinnaggregat von der Anspinndrehzahl sanft auf
6 die Produktionsgeschwindigkeit beschleunigt wird. Erfin-
7 dungsgemäß wird auf diesen Fall für das Übersetzungsgetrie-
8 be eine Stufenscheibe vorgesehen.
9
10 Vorzugsweise ist das Übersetzungsgetriebe vorzugsweise
H stufenlos einstellbar, wobei es vorteilhaft ist, wenn die
12 Geschwindigkeit des Hilfsantriebes bis auf die Geschwindig- 3 keit des Sammelantriebes erhöhbar ist.
14
15 Es hat sich gezeigt, daß auch bei plötzlicher Freigabe des
16 Faserbartes durch die Faserliefer-Vorrichtung die Fasern
17 nicht schlagartig in das Spinnelement gelangen, sondern
18 daß sich die in das Spinnelement gelangende Fasermenge
19 entlang einer Hochlaufkurve erhöht, bis schließlich pro
20 Zeiteinheit stets die Fasermenge in das Spinnelement ge- 2 langt, die durch die Liefergeschwindigkeit der Faserliefer- 2? Vorrichtung vorgegeben ist. Zweckmäßigerweiεe ist nun der 3 Hilfsantrieb nicht in beliebiger Weise, sondern entlang
24 dieser Hochlaufkurve der nach Freigabe der Faserliefervor- ,c richtung zum Spinnelement gelangenden Fasermenge beschleu-
25 nigbar.
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-c Für viele Zwecke ist es auch vorteilhaft, wenn der Hilfsan-
„~ trieb in seiner Drehrichtung umkehrbar ist. Dies trifft
__ insbesondere für die Friktionswalzen und die Lieferwalze
31 ZU*
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Vorteilhaf erweise ist der Hilfsantrieb durch eine auf einer längs einer Vielzahl von Spinnstellen verfahrbaren Wartungvorrichtung angeordneten Steuervorrichtung steuer- bar, durch welche auch der gesamte AnspinnVorgang gesteu- ert wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfin- dungsgegenstandes steht die den Hilfsantrieb steuernde Steuervorrichtung auf der Wartungsvorrichtung auch steuer- mäßig mit einer Hilfsantriebsvorrichtung für die den Faden während des Anspinnvorganges abziehende Vorrichtung in Ver- bindung. Auf diese Weise wird eine auf die Drehzahl des Spinnelementes und den Anspinnvorgang abgestimmte Fadenab- Zugsgeschwindigkeit erreicht. Dabei kann die Fadenabzugs- geschwindigkeit durchaus auch asynchron zur Drehzahl des Spinnelementes gesteuert werden, um beispielsweise dem Fa- den für den Anspinnvorgang vorübergehend eine erhöhte Dre- hung zu erteilen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegenstan- des weist der Sammelantrieb einen Hauptantriebsriemen zum gleichzeitigen Antreiben einer Vielzahl von Spinnelementen und der Hilfsantrieb einen Hilfsantriebsriemen zum indivi- duellen Antreiben eines Spinnelementes auf. Der Hauptan- triebsriemen treibt während der Produktion sämtliche nor- mal arbeitende Spinnelemente mit gleicher Geschwindigkeit an. Dagegen sind Spinnelemente, bei denen ein Faden neu anzuspinnen ist, während der Anspinnphase von diesem Haupt- antriebεriemen getrennt und werden statt dessen durch den Hilfsantriebsriemen individuell angetrieben, der seiner- seits mit einer von der Geschwindigkeit des Hauptantriebs- riemens abweichenden Geschwindigkeit angetrieben wird. So- mit besitzt das jeweils anzuspinnende Spinnelement im Ver- gleich zu den mit Produktionsgeschwindigkeit angetriebenen Spinnelementen der ungestört arbeitenden Spinnstellen eine abweichende Drehzahl.
Aus Gründen der Material- und Platzersparnis kann der Hilfsantriebsriemen schmaler als der Hauptantriebsriemen ausgebildet sein. Da der Hilfsantriebsriemen jeweils nur ein einziges Spinnelement antreibt, ist die Funktionssi- cherheit trotzdem stets gewährleistet.
Die Auswahl des jeweils gewünschten Antriebes für ein bestimmtes Spinnelement erfolgt vorteilhafterweise mit Hil- fe einer individuellen Umschaltvorrichtung, welche wechsel- weise einen der beiden Antriebe dem Spinnelement zuordnet, wobei die Umschaltvorrichtung durch ein elastisches Ele- ment derart beaufschlagbar ist, daß der Hauptantriebsrie- men bei Freigabe der Umschaltvorrichtung zur Anlage an ein drehfest mit dem Spinnelement verbundenes Antriebselement bringbar oder haltbar ist.
Zweckmäßigerweise ist pro Spinnstelle ein zweiarmiger U - Schalthebel vorgesehen, der zur wechselweisen Anlage des Hauptantriebsriemens oder des Hilfsantriebsriemens am Spinnelement auf seinem einen Arm eine Hauptandrückrolle und auf seinem anderen Arm eine Hilfsandrückrolle trägt. Hierdurch wird eine einfache Ausbildung des Erfindungsge- genstandes erzielt.
Um zusätzliche Bedienungselemente pro Spinnstelle zu ver- meiden, ist vorzugsweise der Umschal hebel steuermäßig mit einer Bremse für das Spinnelement verbunden. Diese steuer- mäßige Verbindung kann hierbei auf verschiedene Weise re- alisiert werden. Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Bremse an einem vom Umschalthebel getragenen Bremshebel angeordnet.
Eine einfache Steuerung der Bremse für das Spinnelement sowie der Umschaltvorrichtung ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß der Bremshebel mindestens einen ' Mitnehmer aufweist und durch Bewegen aus einer neutralen Spinnstel-
lung heraus in seine die Bremsεtellung bildende eine End- Stellung die Hauptandruckrolle vom Hauptantriebsriemen ab- hebt und durch seine Bewegung in die andere, die Anspinn- Stellung bildende Endstellung die Anlage der Hilfsandrück- rolle an den Hilfsantriebsriemen bewirkt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung des Erfindungsgegen- Standes ist der Bremshebel mit seinem einen Ende auf der die Hauptantriebsrolle tragenden Achse des zweiarmigen He- bels schwenkbar gelagert, steht dabei an seinem freien Ende mit einer Betätigungsvorrichtung in Verbindung, trägt zwischen seinen beiden Enden eine Bremsfläche und ist so in seine Bre sstellung bewegbar, daß der Bremshebel nach Erreichen seiner Bremsstellung bei Fortsetzung seiner Be- wegung durch Anlage seiner Bremsfläche am Spinnelement das Verschwenken des Umschalthebeis bewirkt.
Es ist vorteilhaft, wenn sich das Spinnelement in unmittel- barer Nähe der Hauptandrückrolle befindet und der Abstand zwischen dem freien, der Betätigung dienenden Ende des Bremshebels und der zur Einwirkung auf das Spinnelement bringbaren Bremse größer als der Abstand zwischen Bremse und Lagerachse ist.
Gemäß einer vorteilhaften konstruktiven Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dem Bremshebel ein Zwi- schenhebel zugeordnet, der zusammen mit dem Umschalthebel auf einer gemeinsamen Achse schwenkbar gelagert ist und dessen eines Ende mit der Betätigungsvorrichtung in Ein- griff steht und den zweiarmigen Hebel der Umschaltvorrich- tung auf dessen dem Spinnelement abgewandten Seite über- greift und dessen anderes Ende mit dem Bremshebel gelenkig verbunden ist, welcher den zweiarmigen Umschalthebel auf dessen dem Spinnelement zugewandten Seite untergreift. Auf diese Weise sind trotz geringer Schaltwege nur geringe Schaltkräfte erforderlich.
Um die Antriebskräfte für die Betätigung der Bremse und der Umschaltvorrichtung durch günstigere Wahl von Hebelar- men und Antriebsmomenten herabsetzen zu können und um die Betriebssicherheit zu erhöhen, ist vorzugsweise der Brems- hebel unabhängig vom zweiarmigen Hebel der Umschaltvorrich- tung gelagert, wobei der Bremshebel beidseitig von der Schwenkachse des zweiarmigen Umschalthebeis je einen Mit- nehmer aufweist zum wahlweisen Verschwenken des zweiarmi- gen Umschalthebels in der einen oder anderen Schwenkrich- tung. Durch die vom Umschalthebel unabhängige Lagerung des Bremshebels kann dessen Schwenkpunkt so gewählt werden, daß die Bremse eine im wesentlichen lineare Bewegung aus- führt, wenn sie in die bzw. aus der Bremsstellung bewegt wird. Hierdurch erhöht sich die Betriessicherheit der Vor- richtung.
In zweckmäßiger Weiterbildung einer solchen Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist der Schaft eines als Spinnrotor ausgebildeten Spinnelementes in einem durch Stützscheiben gebildeten Keilspalt gelagert, während der Bremshebel bei seiner Bremsbewegung in Richtung zu den Stützscheiben be- wegbar ist. Dabei ergeben sich besonders vorteilhafte Platzverhältnisse, wenn der Schaft des Spinnrotors in be- zug auf den Antriebsriemen und den Hilfsantriebsriemen auf der dem Spinnrotor zugewandten Seite durch ein einziges Paar Stützscheiben und auf der dem Spinnrotor abgewandten Seite durch ein kombiniertes Axial-/Radiallager abgestützt wird.
Bei vollautomatischen Offenend-Spinnmaschinen ist üblicher- weise eine längs einer Vielzahl von Spinnstellen verfahr- bare Wartungseinrichtung vorgesehen, die wahlweise jeder Spinnstelle zustellbar ist. Hierbei weist vorteilhafterwei- se die Wartungseinrichtung eine durch ein Steuerprogramm steuerbaren Antriebsvorrichtung zum Betätigen der Umschalt- Vorrichtung auf.
Vorzugsweise ist der Umschaltvorrichtung zur wahlweisen Zuordnung des Sammelantriebes oder des zentralen Hilfsan- triebes zu einem Spinnelement pro Spinnstelle ein relativ zu einer die Spinnstelle abdeckenden, abklappbaren Abdek- kung verschwenkbarer Steuerhebel zugeordnet. Dieser Steuer- hebel erlaubt eine einfache Steuerung der erfindungsge- mäßen Vorrichtung insbesondere dann, wenn in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes der Steuerhebel gegenüber der Abdeckung drei Relativstellungen einnehmen kann, wobei er in seiner Grundstellung bündig mit der Abdeckung abschließt, in seiner Bremsstellung aus der Abdeckung herausgeschwenkt und in seiner Anspinnstel- lung in die Abdeckung hineingedrückt ist.
Um auf einfache Weise die Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch manuell zu ermöglichen, ist zweckmäßiger- weise dem Steuerhebel eine Verriegelungsvorrichtung zuge- ordnet. Die Bedienungsperson benötigt während des Anspinn- vorgnges beide Hände für das Abheben der Spule, für das Suchen und Rückliefern des Fadens, das Absenken der Spule und das Einschalten der Faserspeisung. Die Verriegelungs- Vorrichtung ist die Voraussetzung dafür, daß die Bedie- nungsperson während des Anspinnvorganges nicht auch noch den Steuerhebel in seiner Anspinnstellung halten muß.
Wenn in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes die Verriegelungseinrichtung derart elastisch beaufschlagt ist, daß sie die Bewegung des Steuerhebels in die Anspinn- Stellung zuläßt, die Rückkehr in die Produktionsstellung jedoch unterbindet, und der Verriegelungseinrichtung darüber hinaus ein steuerbarer Elektromagnet zugeordnet ist, so läßt sich die Freigabe des Steuerhebels, damit dieser in die Produktionsstellung zurückkehrt, auf ein- fache Weise mittels eines elektrischen Schalters steuern. Vorteilhafterweise ist dieser Schalter die Schaltvorrich- tung, die die Faserspeisung steuert, wozu dann der Elek-
, tromagnet steuermäßig mit dieser die Faserspeisung steuern-
2 den Schaltvorrichtung in Verbindung steht.
3
4 Um zu verhindern, daß die Hauptandrückrolle und ihre Lage-
5 rung durch eine eventuelle Unwucht im Spinnelement einem
6 vorzeitigen Verschleiß unterliegt, ist vorteilhafterweise
7 dem Umschalthebel eine Dämpfungseinrichtung zugeordnet.
3 Zweckmäßigerweise ist diese als Reibungsdämpfung ausgebil- g det, welche vorzugsweise in der Lagerung des Umschalthe- 0 bels angeordnet ist. 1
12 Die zuvor im Aufbau beschriebene Vorrichtung ermöglicht es
13 in einfacher Weise, das Anspinnen in optimaler Weise durch-
14 zuführen. Für einen gleichbleibenden Garncharakter ist es
15 von wesentlicher Bedeutung, daß während des Ξpinnvorganges 6 die Rotorgeschwindigkeit im wesentlichen konstant gehalten
17 wird. Die Garnherstellung beginnt bereits während des An- lg spinnvorganges, weshalb erfindungsgemäß das Anspinnen vor¬ ig teilhafterweise bei einer Rotordrehzahl nahe der Produk- 0 tions-Rotordrehzahl erfolgt, wobei die Anspinn-Rotordreh- i zahl in Abhängigkeit von dem zu verspinnenden Fasermate-
22 rial, Rotordurchmesser etc. so hoch wie möglich gewählt
2 wird.
24
25 Dabei hat sich gezeigt, daß in der Regel optimale Ergebniε-
26 se bei einer Anspinn-Rotordrehzahl während des Anspinnens
27 erzielt werden, die 5% bis 25% unter der Produktions-Ro- 2S tordrehzahl liegt.
29
30 Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht, ohne daß pro
31 Spinnstelle ein Einzelantrieb für das Spinnelement erfor-
32 derlich ist, auf einfache und sichere Weise, daß jedes
33 Spinnelement zur gewünschten Zeit in gewollter Dauer eine
34 definierte Anspinngeschwindigkeit aufweist. Hierdurch
35 kann ein vorgegebenes Anspinnprogramm Anwendung finden,
36 die Anspinnsicherheit wird gegenüber dem bekannten Stand
- 11 -
1 der Technik wesentlich erhöht und die Ansetzer werden sau-
2 berer und fester. 3
4 Nachstehend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfin-
5 düng anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen : 6
7 Fig. 1 in schematischer Draufsicht eine Ausführung
8 des Erfindungsgegenstandes mit zwei Antriebs-
9 riemen sowie einem Umschalthebel zum wechsel- 0 weisen In- und Außer-Wirkung-Bringen der An- 1 triebsriemen; 2 3 Fig. 2 eine Abwandlung des Erfindungsgegenstandes 4 in der Draufsicht; 5 6 Fig. 3 im Schema eine weitere Abwandlung mit einem 7 stufenlos steuerbaren Übersetzungsgetriebe 8 gemäß der Erfindung; 9 0 Fig. 4 in schematischer Vorderansicht eine mit ei-
21 ner Bremse gekoppelte Vorrichtung gemäß der 2 Erfindung zum wahlweisen Antrieb eines Spinn-
23 rotors mit der Betriebsdrehzahl oder einer
24 niedrigeren Anspinndrehzahl; 25
26 Fig. 5 eine Abwandlung der in Fig. 4 gezeigten Vor-
27 richtung in der Vorderansicht; <_ö
29 Fig. 6 eine erfindungsgemäß ausgebildete Spinnstel-
30 le sowie eine mit dieser zusammenarbeitenden
31 Wartungsvorrichtung im sche atischen Quer-
32 schnitt; 33
34 Fig. 7 eine Dämpfungsvorrichtung für die erfindungs-
35 gemäße Vorrichtung im Schnitt; 36
1 Fig. 8 bis 10 in schematischer Vorderansicht die bevorzug-
2 te Ausbildung des Erfindungsgegenstandes mit
3 einem Umschal hebel und einem von diesen un-
4 abhängig gelagerten Bremshebel in der An-
5 spinn-, Spinn- bzw. Bremsstellung;
6
7 Fig. 11 in schematischer Seitenansicht eine Spinn-
8 stelle mit einem Paar Friktionswalzen sowie
9 einer Lieferwalze mit jeweils einem ersten 0 und einem zweiten Antrieb; und 1 2 Fig. 12 in schematsicher Seitenansicht eine Spinn- 3 Stellenabdeckung sowie einen Steuerhebel, 4 die insbesondere für eine manuelle Steuerung 5 der erfindungsgemäßen Vorrichtung geeignet 5 sind. 7 8 Die Erfindung wird zunächst am Beispiel der Fig. 1 gezeig¬ g ten Ausführung erläutert. An jeder Spinnstelle S ist ein o als Spinnrotor 1 ausgebildetes Spinnelement vorgesehen. i Der Spinnrotor 1 ist mit Hilfe eines Schaftes 10 gelagert 2 und wird über diesen mit Hilfe eines Hauptantriebsrie- 3 mens 5 angetrieben. Dieser Hauptantriebsriemen 5 ist Be- standteil eines Sammelantriebes 56, durch welchen gleich- zeitig mit dem Spinnrotor 1 der gezeigten Spinnstelle S über diesen Hauptantriebsriemen 5 die Spinnrotoren 1 einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinnstellen S ange¬ 8 trieben werden. Der Hauptantriebsriemen 5 seinerseits er¬ 9 hält seinen Antrieb von einem Hauptmotor 54 im Maschi¬ 0 nen-Triebgestell 500, der von einer Steuervorrichtung 6 in 1 gewünschter Weise gesteuert wird. 2 3 Außer dem erwähnten Sammelantrieb 56 ist auch ein statio- 4 närer Hilfsantrieb 57 vorgesehen, der einen Hilfsantriebs- 5 riemen 53 aufweist, welcher sich neben dem Hauptantriebs- 5 riemen 5 zum Antreiben der Spinnrotoren 1 mit normaler
Spinngeschwindigkeit längs der Maschine erstreckt. Während der Hauptantriebsriemen 5 dazu bestimmt ist, eine Vielzahl von Spinnrotoren 1 gemeinsam anzutreiben, hat der Hilfsan- triebsriemen 53 die Aufgabe, jeweils nur einen einzigen Spinnrotor 1 in der Anspinnphase anzutreiben. Aus diesem Grunde braucht der Hilfsantriebsriemen 53 auch nicht so kräftig ausgebildet zu werden, so daß für ihn eine geringe- re Breite im Vergleich zur Breite des Hauptantriebsrie- mens 5 genügt. Dies wirkt sich auf den erforderlichen Platzbedarf günstig aus.
Fig. 1 zeigt als zentralen Antrieb für den Hilfsantriebs- riemen 53 ein Übersetzungsgetriebe 3 mit einer Stufenschei- be 34. Diese besitzt einen ersten, im Durchmesser größeren Längenabschnitt 340 zum Antrieb des Hauptantriebsriemens 5 und einen zweiten, im Durchmesser kleineren Längenab- schnitt 341 zum Antrieb des Hilfsantriebsriemens 53. Das Durchmesserverhältnis zwischen den Längenabschnitten 340 und 341 bestimmt die Abstufung zwischen Produktions-Dreh- zahl uns Anspinndrehzahl des Spinnrotors 1.
Der Schaft 10 ist mit seinem dem Spinnrotor 1 zugewandten Ende im Zwickel eines Paars Stützrollen 11 gelagert. Sein dem Spinnrotor 1 abgewandtes Ende 100 ist im Durchmesser reduziert und wird durch ein kombiniertes Axial-/Radial- lager 13 abgestützt (Fig. 6).
An jeder Spinnstelle S befindet sich eine Umschaltvorrich- tung 2 mit einem zweiarmigen Umschalthebel 20, welcher auf einer Achse 201 schwenkbar gelagert ist. An einem Arm 230 trägt dieser Umschalthebel 20 eine Hauptandrückrolle 211, die zur Anlage an den Hauptantriebsriemen 5 gebracht wer- den kann, während der Umschalthebel 20 an seinem anderen Arm 231 eine Hilfsandrückrolle 212 trägt, die zur Anlage an den Hilfsantriebsriemen 53 bringbar ist.
Zwischen den einzelnen Spinnstellen S befinden sich in üblicher Weise Stützscheiben 50 und 51 (Fig. 8), die den Hauptantriebsriemen 5 bzw. den Hilfsantriebsriemen 53 bei Freigabe durch die Hauptandrückrolle 211 bzw. die Hilfsan- drückrolle 212 vom Schaft 10 des Spinnrotors 1 abheben. Auf diese Weise liegt jeweils nur der Riemen 5 bzw. 53 am Schaft 10 des Spinnrotors 1 an, der durch die entsprechen- de Andrückrolle 211 bzw. 212 zu dieser Anlage gezwungen wird.
Wenn an einer Spinnstelle S ein Faden nach einem Faden- bruch oder aus sonst einem Grund individuell angesponnen werden soll, so wird an der betreffenden Spinnstelle S der Umschalthebel 20 - in einer Weise, die später noch näher erläutert wird - so verschwenkt, daß die Hauptandrückrol- le 211 den Hauptantriebsriemen 5 freigibt, so daß die Stützscheiben 50 und 51 diesem Hauptantriebsriemen 5 vom Schaft 10 abheben und die Hilfsandrückrolle 212 den Hilfs- antriebsriemen 53 an den Schaft 10 des Spinnrotors 1 an- drückt. Der Spinnrotor 1 dieser Spinnstelle S ist somit von dem durch den Hauptantriebsriemen 5 gebildeten Sammel- antrieb getrennt und wird nun mit der niedrigeren Anspinn- geschwindigkeit angetrieben.
Nach dem Anspinnen wird durch Umstellen des Umschalthe- bels 20 wieder die normale Spinngeschwindigkeit ausge- wählt, indem die Hilfsandrückrolle 212 den Hilfsantriebs- riemen 53 freigibt- - der sich nun vom Schaft 10 abhebt - und die Hauptandrückrolle 211 den Hauptantriebsriemen 5 an den Schaft 10 des Spinnrotors 1 andrückt.
Der Umschalthebel 20 bringt somit wahlweise den Hauptan- triebsriemen 5 oder den Hilfsantriebsriemen 53 zur Einwir- kung auf den Spinnrotor 1.
Die Steuerung des Umschalthebeis 20 kann in verschiedener Weise erfolgen, wie später noch anhand verschiedener Aus- führungsbeispiele erläutert wird. Im einfachsten Fall er- folgt ein Verschwenken des Umschalthebels 20 von Hand.
Die Festlegung der Anspinngeschwindigkeit durch Änderung des Übersetzungsverhältnisses erfolgt durch entsprechende Wahl der Stufenscheibe 34 im Triebgestell 500 der Maschine. Damit ist für sämtliche Spinnstellen S der Maschine das Geschwin- digkeitsverhältnis eingestellt, so daß sich bei Partie-, Garnnummern- oder Rotorwechsel etc. rasch die gewünschte An- passung erzielen läßt.
Fig. 2 zeigt eine Abwandlung des in Fig. 1 gezeigten zentralen Antriebes für den Hilfsantriebsriemen 53. Dieser zentrale Antrieb gestattet ein gesteuertes Hochlaufen der Geschwindigkeit des Hilfsantriebsriemens. 53. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden sowohl der Hauptantriebsriemen 5 als auch der Hilfsantriebsriemen 53 von einer zentralen Stelle, nämlich dem Triebgestell 500, aus angetrieben, die zu diesem Zweck neben dem bereits erwähnten Hauptmotor 54 noch einen Hilfsantriebsmotor 530 aufweist. Der Hauptan- triebsriemen 5 wird dabei durch den Hauptmotor 54 über eine Riemenscheibe 540 angetrieben. Die Geschwindigkeit für den Motor 54 und damit für den Hauptantriebsriemen 5 wird durch die bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 erwähn- ten Steuervorrichtung 6 festgelegt. Der Hilfsantriebsrie- roen 53 wird durch den Hilfsantriebsmotor 530 über eine Riemenscheibe 531 angetrieben. Dem Hilfsantriebsmotor 530 ist eine Steuervorrichtung 63 zugeordnet, durch welche die Geschwindigkeit für den Hilfsantriebsmotor 530 und damit für den Hilfsantriebsriemen 53 festgelegt wird.
Der Hilfsantriebsmotor 530 treibt den Hilfsantriebsrie- men 53 mit einer Geschwindigkeit an, die niedriger als die Geschwindigkeit des Hauptantriebsriemenε 5 ist. Es hat sich gezeigt, daß je nach der vorgesehenen Drehgeschwindig- keit des Spinnrotors 1 und seinem Durchmesser eine Anspinn- drehzahl des Spinnrotors 1 von 75% bis 95% der normalen Produktions-Drehzahl des Spinnrotors 1 ein besonders siche- res Anspinnen gewährleistet. Aus diesem Grunde wird der Geschwindigkeitsunterschied dabei so gewählt, daß das Ge- schwindigkeitsverhältnis zwischen Anspinngeschwindigkeit und Spinngeschwindigkeit im Bereich zwischen 95:100 und 2 75:100 liegt.
4 Die Geschwindigkeitεabstufung wird durch entsprechende Ein- 5 Stellung der Steuervorrichtungen 6 und 63 vorgewählt. Da- bei kann vorgesehen werden, daß mit Hilfe der Steuervor- 7 richtung 63 die Geschwindigkeit des Hilfsantriebsmotors 530 nach erfolgtem Anspinnen soweit erhöht wird, daß der 9 Hauptantriebsriemen 5 und der Hilfsantriebsriemen 53 0 schließlich die gleiche Geschwindigkeit aufweisen. Hierzu i kann zwischen den Steuervorrichtungen 6 und 63 eine nicht 2 gezeigte Kopplung vorgesehen werden, die auch eventuelle 3 Dimensionsunterschiede der Riemenscheibe 540 und 531 be- 4 rücksichtigt. 5 5 Das Anspinnen läßt sich nicht immer bei derselben Anspinn- 7 geschwindigkeit optimal durchführen. Je nach dem zu ver- 8 spinnenden Fasermaterial, der Garnnummer, dem Rotordurch- g messer etc. ist jeweils eine andere Anspinngeschwindigkeit 0 für das Anspinnen zu wählen, um perfekte Ansetzer hinsicht- lieh Festigkeit und Aussehen zu erzielen. Aus diesem Grun- 2 de wird die Geschwindigkeit des Hilfsantriebsmotors 530 im 3 Vergleich zum Hauptmotor 54 je nach den gegebenen Verhält- nissen - die im wesentlichen von den oben genannten Fakto- 5 ren beeinflußt werden - so gewählt, daß die Geschwindig- 5 keit des Spinnrotors 1 um 25% bis 5% unter der normalen
1 Produktionsgeschwindigkeit liegt, die den Spinnrotoren 1
2 mit Hilfe des Hauptantriebsriemens 5 erteilt wird. 3
4 Je höher die Anspinn-Rotordrehzahl liegt, d.h. je weniger
5 sie von der Produktions-Rotordrehzahl abweicht, desto weni-
6 ger weicht der Charakter des Ansetzers und des hierauf
7 folgenden Garnabschnittes vom restlichen Garn ab. Aus die- S sem Grunde wird angestrebt, das Anspinnen bei einer mög- 9 liehst hohen Rotorgeschwindigkeit durchzuführen. Je nach 0 Elastizität des Fasermaterials kann jedoch nicht jeweils 1 die gleiche Drehzahl für den Spinnrotor 1 gewählt werden. 2 Ist die Rotordrehzahl nämlich zu hoch, so wird das in der 3 Entstehung befindliche Garn über- und deshalb abgedreht, 4 so daß es zu einem Fadenbruch kommt. Ist die Rotordrehzahl 5 zu niedrig, so weicht der Ansetzer zu sehr vom restlichen 6 Garn ab. Insbesondere bei lebenden Fasermaterialien wie 7 Baumwolle oder Wolle wird deshalb das Ansetzen bei einer 8 Rotordrehzahl durchgeführt, die lediglich 5% bis 25% unter g der Produktions-Rotordrehzahl liegt. 0 i Durch das Hochlaufen der Rotor-Drehzahl von der Anspinn- 2 drehzahl auf die normale Spinn-Drehzahl für den anschlies- 3 senden Übergang des Rotorantriebes vom Hilfsantriebsriemen 53 auf den Hauptantriebsriemen 5 kann die Übergabe an den 5 Hauptantrieb sprunglos und somit garnschonend erfolgen. 5 Weniger Garnbrüche sind die Folge. 7 3 Es hat sich gezeigt, daß die Fasern nach einem Anspinnen 9 nicht schlagartig in den Spinnrotor 1 gelangen. Die in der 0 nichtgezeigten Liefervorrichtung in Form eines Faserbartes 2 i zurückgehaltenen Fasern weisen unterschiedliche Längen auf 32 und werden nach Wiedereinschalten der Liefervorrichtung C3 somit auch nicht gleichzeitig freigegeben. Zunächst sind
34 es nur einige wenige Fasern, die von der ebenfalls nicht
35 gezeigten Auflösevorrichtung zum Spinnrotor 1 befördert 35 werden. Mit der Zeit werden es mehr, bis schließlich die
2 normale Liefermenge den Spinnrotor 1 erreicht. Die Faser-
2 menge, die in den Spinnrotor 1 gelangt, erhöht sich dabei
3 entlang einer Hochlaufkurve, deren Verlauf von verschiede-
4 nen Faktoren wie Faserlänge, Liefergeschwindigkeit etc.
5 abhängt.
6
7 Die Hochlaufkurve des durch die Steuervorrichtung 63 ge-
8 steuerten Hil santriebsmotors 530 kann an die Hochlaufkur-
9 ve der Fasermenge, die nach dem Anspinnen in den Spinnro¬
10 tor 1 gelangt, angepaßt werden, so daß ein möglichst kon-
, , stantes Verhältnis zwischen beiden Hochlaufkurven einge- 12 halten wird.
_13 . Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die
, c Riemenscheibe 531 des Hilfsantriebsriemens 53 ebenfalls - _6 wie in Fig. 1 gezeigt - unter Zwischenschaltung eines Über¬
17 setzungsgetriebes 3 vom Hauptantriebsmotor 54 aus angetrie¬ 18 ben. Zu diesem Z^reck befindet sich auf der Welle 541, auf 19 welcher die Riemenscheibe 540 für den Antriebsriemen 5 20 bewegungsschlüssig gelagert ist, ein Konusrad 55 eines 21 Konusrad-Getriebes. Das zweite Konusrad 550 dieses Getrie¬ bes befindet sich auf einer Welle 532, die auch die 22 23 Riemenscheibe 531 für den Hilfsantriebsriemen 53 trägt. 24 Die beiden Konusräder 55 und 550 werden gemeinsam von einem Riemen 551 umschlungen, der durch eine Stellvorrich¬ 25 tung 630 parallel zu den Wellen 541 und 532 verschoben 26 werden kann. 27 23
In ähnlicher Weise, wie dies für die beiden Motoren 54 und 29 530 (Fig. 2) beschrieben ist, kann auch hier die Geschwin¬ 30 digkeit des Hilfsantriebsriemens 53 nach erfolgtem Anspin¬ 31 nen auf die Geschwindigkeit des Antriebsriemens 5 beschleu¬ 32 nigt werden. 33 34 35 36
1 Die Stellvorrichtung 630, eventuell auch die Steuervorrich-
2 tung 6, steht in geeigneter Weise mit einer längs der
3 Spinnmaschine verfahrbaren Wartungsvorrichtung 64 steuer-
4 mäßig in Verbindung. Dies kann beipielsweise über Schlepp-
5 kabel geschehen, die auch die Stromversorgung der Wartungs-
6 Vorrichtung 64 sicherstellen. Die zuvor beschriebene Ge-
7 schwindigkeitserhöhung des Hilfsantriebsriemens 53 kann so-
8 mit von der verfahrbaren Wartungsvorrichtung 64 aus gesteu-
9 ert werden.
10 1 Durch die Stellvorrichtung 630 kann eine bestimmte Grund-
12 Stellung des Riemens 551 festgelegt werden, durch welche
13 - unter Berücksichtigung eines eventuellen Durchmesserun- 4 terschiedes zwischen den Riemenscheiben 540 und 531 - das
15 Übersetzungsverhältnis zwischen den Antrieben für den
16 Hauptantriebsriemen 5 und den Hilfsantriebsriemen 53 be-
17 stimmt wird.
18
19 Die Wartungsvorrichtung 64 trägt gemäß Fig. 3 und 11 eine
20 Hilfsantriebsrolle 640, die auf bekannte, nicht gezeigte 2i Weise von der Wartungsvorrichtung 64 aus angetrieben wird.
22 Diese Hilfsantriebsrolle 640 kann während der Anspinnphase 3 an der anzuspinnenden Spinnstelle S zur Anlage an eine
2 Spule 70 gebracht werden, um den Faden zum Anspinnen zum
25 Spinnrotor 1 zurückzuliefern und um den Faden nach erfolg- -5 tem Ansetzen wieder aus dem Spinnrotor 1 abzuziehen. Damit 27 hier ein konstantes Verhältnis zwischen Rotordrehzahl und 2s Fadenabzugsgeschwindigkeit eingehalten werden kann, sind
<_y der Antrieb der Hilfsantriebsrolle 640 und die Stell¬
30 vorrichtung 630 über die Wartungsvorrichtung 64 steuer-
-,, mäßig miteinander gekoppelt.
32
33 Die Anspiήngeschwindigkeit wird auch bei der Vorrichtung
34 nach Fig. 3 durch einen an jeder Spinnstelle S individuell
35 vorgesehenen Umschalthebel 20 (siehe Fig. 1 und 2) ausge- 35 wählt.
Fig. 4 zeigt die in den Fig. 1 und 3 dargestellte Umschalt- Vorrichtung 2 mit dem Umschalthebel 20 in der Vorderan- sieht. Ein solcher Umschalthebel 20 ist für jede Spinnstel- le S individuell vorgesehen. Dabei ist dem Arm 230 mit der Hauptandrückrolle 211 eine Druckfeder 22 zugeordnet, die bei Freigabe des Umschalthebels 20 mittels der Hauptan- drückrolle 211 den Hauptantriebsriemen 5 normalerweise in Anlage am Schaft 10 des Spinnrotors 1 hält.
Gemäß der in Fig. 4 gezeigten Ausführung ist mit dem Um- Schalthebel 20 eine Bremse 4 für das Spinnelement steuer- mäßig verbunden. Zu diesem Zweck ist auf der Achse 213 der Hauptandrückrolle 211 ein Bremshebel 44 schwenkbar gela- gert, an dessen freiem Ende eine Zugstange 8 angreift. Der Bremshebel 44 ist im Winkel zum Arm 230 des Umschalthe- bels 20 angeordnet. Dabei befindet sich sein freies Ende in größerer Nähe zu der durch den Hauptantriebsriemen 5 gelegten Ebene als der Arm 230 des Hebels 20. Dieser Arm 230 besitzt auf seiner dem Bremshebel 44 zugewandten Seite einen Anschlag 232, an welchen ein in Nähe des freien Endes des Bremshebels 44 vorgesehener Mitnehmer 440 zur Anlage gebracht werden kann.
Der Bremshebel 44 besitzt in Nähe der Achse 213 einen Bremsbelag 441 , der zur Anlage an den Schaft 10 des Spinn- rotors 1 gebracht werden kann, welcher entsprechend eben- falls in unmittelbarer Nähe der Hauptandrückrolle 211 ange- ordnet ist. Die Stelle des Bremshebels 44 mit dem Bremsbe- lag 441 unterteilt den Bremshebel 44 in einen kürzeren Hebelarm 442, welcher der Hauptandrückrolle 211 zugekehrt ist, und einen längeren Hebelarm 443, welcher dem freien Ende zugekehrt ist, an welchem die Zugstange 8 angreift.
Fig. 4 zeigt die Vorrichtung in der Spinnstellung, in welcher der Hauptantriebsriemen 5 am Schaft 10 des Spinnro- tors 1 anliegt. Soll der Spinnrotor 1 stillgesetzt werden, so wird der Bremshebel 44 mittels der Zugstange 8 mit seinem Bremsbelag 441 in Richtung zu den Stützrollen 11 zur Anlage an den Schaft 10 gebracht. Bei weiterer Bewe- gung der Zugstange 8 wirkt der Bremshebel 44 wie ein zweiarmiger Hebel, der sich am Schaft 10 des Spinnrotors 1 abstützt und mit seinem Hebelarm 442 die Hauptandrückrolle 211 soweit anhebt, daß der Hauptantriebsriemen 5 durch die Stützscheiben 50 und 51 (siehe Fig. 8) vom Schaft 10 abge- hoben wird. Der Umschalthebel 20 wird hierbei jedoch nur soweit verschwenkt, daß die Hilfsandrückrolle 212 den Hilfsantriebsriemen 53 noch nicht zur Anlage an den Schaft 10 des Spinnrotors 1 bringt.
Soll nun für das Anspinnen die niedrigere Rotorgeschwindig- keit ausgewählt werden, so wird die Zugstange 8 gegen den Umschalthebel 20 bewegt. Dabei gelangt der Mitnehmer 440 0 des Bremshebels 44 zur Anlage an den Anschlag 232 des _Umschalthebels 20'. Dieser wird dabei so verschwenkt, daß 2 die Hauptandrückrolle 211 den Hauptantriebsriemen 5 frei- 3 gibt und die Hil sandrückrolle 212 gegen den Hilfsantriebs- riemen 53 drückt. Der Hauptantriebsriemen 5 wird durch die 5 Stützscheiben 50 und 51 vom Schaft 10 abgehoben, während 5 der Hilfsantriebsriemen 53, welcher durch die Stufenrol- 7 le 34 (Fig. 3), den Hilfsantriebsmotor 530 (Fig. 1) oder 3 das Konusradgetriebe 55, 550 (Fig. 2) mit einer gegenüber g dem Hauptantriebsriemen 5 reduzierten Geschwindigkeit ange- Q trieben wird, zur Anlage an den Schaft 10 gelangt. 1 2 Durch Bewegen der Zugstange 8 und somit auch des Bremshe- 3 bels 44 in der einen Richtung wird somit der Spinnrotor 1 4 abgebremst, wobei gleichzeitig sowohl der Hauptantriebsrie- 5 men 5 als auch der Hilfsantriebsriemen 53 vom Schaft 10 5 abgehoben werden, während durch Bewegen der Zugstange 8
1 und des Bremshebels 44 in entgegengesetzter Richtung der
2 Hauptantriebsriemen 5 sich vom Schaft 10 abhebt, während
3 der Hilfsantriebsriemen 53 zur Anlage an den Schaft 10
4 gelangt.
5
6 Wie Fig. 4 zeigt, ist der Arm 230 des zweiarmigen Umschal.t-
7 hebeis 20 mit der Hauptandrückrolle 211 durch eine Druckfe-
8 der 22 so beaufschlagt, daß der Umschalthebel 20 in seine g Spinnstellung zurückkehrt, wenn er weder einem Zug noch 0 einem Schub durch die Zugstange 8 ausgesetzt wird. In dieser Spinnstellung drückt die Hauptandrückrolle 211 den
1 Hauptantriebsriemen 5 gegen den Schaft 10 des Spinnro- 3 tors 1, während die Hilfsandrückrolle 212 den Hilfsan- triebsriemen 53 freigibt, der durch die Wirkung der Stütz-
1 Scheiben 50 und 51 (siehe Fig. 8) vom Schaft 10 abgehoben 5 wird. Durch diese Druckfeder 22 - oder gegebenenfalls ein 7 anderes elastisches Element - wird somit der Hauptantriebs- 3 riemen 5 bei Freigabe der Umschaltvorrichtung 2 zur Anlage ig an den Schaft 10 des Spinnrotors 1 (oder gegebenenfalls 2o ein anderes mit dem Spinnrotor 1 drehfest verbundenes An- 2i triebselement, z.B. einen Antriebswirte1) gebracht.
22
23 Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführung besteht die Bremse
2 4 aus einem angetriebenen Zwischenhebel 45 und dem eigent-
_j.- liehen Bremshebel 44. Der Zwischenhebel 45 ist auf der 5 Achse 201 des Umschalthebels 20 angeordnet und steht mit
27 seinem der Hilfsantriebsrolle 212 zugewandten Ende mit der
28 Zugstange 8 in Eingriff. Außerdem weist dieses Ende des
29 Zwischenhebels 45 einen Mitnehmer 450 auf, welcher den Arm
30 231 des Umschalthebeis 2 auf dessen dem Schaft 10 abgewand-
32 ten Seite übergreift.
32
33 Das der Hauptandrückrolle 211 zugewandte Ende des Zwischen-
34 hebeis 45 ist als Gabel 451 ausgebildet und umgreift einen
35 Stift 444 am freien Ende des auf der Achse 213 der Hauptan- 35 drückrolle 211 gelagerten Bremshebels 44. Der Zwischen-
hebel 45 steht somit gelenkig mit dem Ende des auf der
2 Achse 213 der Hauptandrückrolle 211 schwenkbar gelagerten
3 Bremshebels 44 in Verbindung. Dieser trägt - wie in Fig. 4
4 gezeigt - einen Mitnehmer 440, mit dem er an die Seite des
5 Armes 230 des Umschalthebels 20 zur Anlage gebracht werden 5 kann, welche dem Schaft 10 des Spinnrotors 1 zugewandt
7 ist, so daß der Bremshebel 44 mit seinem Mitnehmer 440 den
8 Arm 230 des Umschalthebels 20 untergreift.
9 0 Der Arm 231 des Umschalthebels 20 wird durch eine Zugfe- der 220 so beaufschlagt, daß bei Freigabe des Umschalthe- 2 bels 20 die Hauptandrückrolle 211 den Hauptantriebsrie-
23 men 5 gegen den Schaft 10 des Spinnrotors 1 bewegt.
14
25 Bei dieser Ausführung der Vorrichtung sind die Bewegungs-
2 Vorrichtungen der Zugstange 8 zur Erzielung bestimmter 27 Funktionen gegenüber jenen der in Fig. 4 gezeigten Vorrich¬ te tung umgekehrt. Beim Anheben der Zugstange 8 wird der
19 Mitnehmer 450 des Zwischenhebels 45 vom Arm 231 des Um¬ 20 schalthebels 2 abgehoben und der Bremshebel 44 durch den 21 Zwiεchenhebel 45 gegen den Schaft 10 des Spinnrotors 1 _P verschwenkt. Der Spinnrotor 1 wird somit stillgesetzt. Bei __ Fortsetzung der Bewegung der Zugstange 8 stützt sich der
24 Bremshebel 44 am Schaft 10, der nun eine Schwenkachse für
25 den Eremεhebel 44 bildet, ab und hebt die Hauptandrück¬
26 rolle 211 vom Hauptantriebsriemen 5 ab, ohne daß er die
27 Hilfsandrückrolle 212 zur Anlage an den Hilfsantriebsrie¬
28 men 53 bringt.
29
30 Beim Herabziehen der Zugstange 8 bewirkt der Anschlag 450
31 des Zwischenhebels 45 eine Mitnahme des Umschalthebels 2 32 und drückt über dessen Hilfsandrückrolle 212 den Hilfsan-
33 triebsriemen 53 an den Schaft 10. Der gleichzeitig durch 4 die Hauptandrückrolle 211 freigegebene Hauptantriebsrie-
35 men 5 wird hierbei durch die Stützscheiben 50 und 51 3 (εiehe Fig. 8) vom Schaft 10 deε Spinnrotorε 1 abgehoben.
2 In der Grundstellung der Zugstange 8 nimmt der zweiarmige
2 Umschalthebel 20 aufgrund der Beaufschlagung durch die Zug-
3 feder 220 die Spinnstellung ein, in welcher der Spinnro-
4 tor 1 seinen Antrieb vom Hauptantriebsriemen 5 erhält.
5
6 Die Steuerung der Zugstange 8 kann mit Hilfe der in Fig. 6
7 gezeigten Vorrichtung erfolgen. Hierbei übt eine Feder 80
8 direkt oder indirekt ständig eine Zugkraft auf die Zug-
9 stange 8 aus, wobei sie in der Stellung gehalten wird, in 0 welcher der Bremsbelag 440 des Bremshebels 44 vom 1 Schaft 10 abgehoben ist. Die Zustange 8 ist mit einem 2 zweiarmigen, um eine Achse 810 verschwenkbaren Hebel 81 3 verbunden. Der zweiarmige Hebel 81 ist dabei durch einen 4 um eine Achse 820 schwenkbaren Steuerhebel 82 arretiert. 5 Zu diesem Zweck besitzt der Steuerhebel 82 eine Antriebsga- 6 bei 821, welche eine Rolle 811 des Hebels 81 umgreift. Der 7 Steuerhebel 82 ist in einem Schlitz 700 (Fig. 12) einer 8 Abdeckung 7 der Spinnstelle S angeordnet und kann relativ g hierzu bewegt werden. Gemäß Fig. 6 befindet sich der Steu- 0 erhebel 82 in Flucht mit der Abdeckung 7. In dieser Stel- i lung I nimmt der Umschalthebel 20 seine Spinnstellung ein, 2 in welcher die Hauptandrückrolle 211 den Hauptantriebsrie- 3 men 5 in Anlage am Schaft 10 des Spinnrotors 1 hält. 4 5 Soll für eine Wartung der Spinnrotor 1 zugänglich gemacht 6 werden, so wird das Rotorgehäuse (nicht gezeigt) durch 7 Abklappen der Abdeckung 7 (Fig. 6) geöffnet. Mit dieser 8 Abdeckung 7 wird gleichzeitig der Steuerhebel 82 betätigt, 9 der in Richtung des Pfeiles 83 in die Position II ge- 0 schwenkt wird und dabei den Hebel 81 freigibt. Die Feder 1 80 bewegt somit die Zugstange 8 in der Weise, daß der 2 Bremshebel 44 in seine Bremsstellung und der Umschalthe- 3 bei 20 in seine neutrale Zwischenstellung gebracht werden, 4 in welcher sich weder der Hauptantriebsriemen 5 noch der 5» Hilfsantriebsriemen 53 in Anlage am Schaft 10 befindet. 6
Nach der Wartung wird die Abdeckung 7 (Fig. 6) des Rotorge- häuses (nicht gezeigt) wieder geschlossen. Der Steuerhe- bei 82 wird zum Anspinnen in der abgeklappten Stellung belassen oder in diese abgeklappte Stellung gebracht. Der Bremshebel 44 nimmt somit nach wie vor eine Bremsstellung ein.
Abgestimmt auf das Rückführen des Fadenendes in das Spinn- element wird sodann der Steuerhebel 82 in Richtung des Pfeiles 84 gegen die Wirkung einer Rückstellfeder 822 in die Stellung III in die Abdeckung 7 hineingedrückt. Hier- bei wird über die Zugstange 81 die Hauptandrückrolle 211 in der beschriebenen Weise vom Hauptantriebsriemen 5 abge- hoben und die HilfsandrückroILe 212 gegen den Hilfsantrieb- sriemen 53 gedrückt, so daß der Spinnrotor 1 jetzt durch den Hilfsantriebsriemen 53 angetrieben wird.
Das Bewegen des Steuerhebels 82 unabhängig von oder zusam- men mit der Abdeckung 7 kann dabei von Hand oder auch von der Wartungsvorrichtung 64 aus gesteuert werden. Diese Wartungsvorrichtung 64 besitzt in üblicher Weise eine Steu- ereinrichtung 641 (Fig. 6), die das gesamte Anεpinnverfah- ren steuert. Diese Steuervorrichtung 641 steht mit einer Antriebsvorrichtung 642 für eine Entriegelungsvorrichtung 643 für den Steuerhebel 82 bzw. die Abdeckung 7 in Verbin- düng. Die Antriebsvorrichtung 642 ist beispielsweise als eine Nockenwelle mit einer Vielzahl von Nocken ausgebil- det, von denen eine Nocke auch das Zurückführen der Ab- deckung 7 und/oder des Steuerhebels 82 aus der Stellung II in die Stellung I bewirkt, in welcher er bündig mit der Abdeckung 7 abschließt. Diese Antriebsvorrichtung 642 be¬ sitzt ferner einen Bolzen 644, der zum Einschalten der reduzierten Anspinngeschwindigkeit gegen den Steuerhe- bei 82 gedrückt wird und diesen aus der Stellung I gegen die Wirkung der Rückstellfeder 822 in die Stellung III verschwenkt. Somit dient die in der Wartungsvorrichtung 64
1 vorgesehene Antriebsvorrichtung 642 zur Steuerung des Urn-
2 Schalthebels 20 in der Weise, daß über die Entriegelungs-
3 Vorrichtung 643 der Spinnrotor 1 stillgesetzt, über den
4 Bolzen 644 der Spinnrotor 1 zum Anspinnen mit reduzierter
5 Rotorgeschwindigkeit angetrieben und in nicht gezeigter
6 Weise mit normaler Produktionsgeschwindigkeit angetrieben
7 wird.
8 g Die zuvor beschriebene Ausbildung der Vorrichtung zur Steu-
10 erung des Antriebs eines Spinnelementes eignet sich beson-
11 ders für die Steuerung durch eine Wartungsvorrichtung 64,
12 die längs der Spinnmaschine verfahrbar ist.
13
14 Beim manuellen Anspinnen benötigt die Bedienungεperson bei-
15 de Hände, um den Faden in den Spinnrotor 1 zurückzuliefern
16 und um in zeitlich exakt hierauf abgestimmter Weise die
17 Zufuhr von Fasern in den Spinnrotor 1 freizugeben. Die
13 Bedienungsperson kann somit nicht, wie diese bei einer ig Ausführung gemäß Fig. 6 durch die Wartungsvorrichtung 64 20 geschieht, während der Dauer des Anspinnvorganges den Steu- 2i erhebel 82 in Richtung des Pfeiles 84 gedrückt halten.
22
23 Um dennoch bei manuell zu steuernden Maschinen die Rotorge-
24 schwindigkeit für den Anεpinnvorgang auf einfache Weiεe
25 steuern zu können, wird die in Fig. 6 gezeigte Vorrichtung 25 gemäß Fig. 12 abgewandelt. Hierbei ist dem Steuerhebel 82 27 eine Verriegelungsvorrichtung 85 zugeordnet, die den Steu- 23 erhebel 82 in der Anspinnstellung III zurückhält. Damit 2g die Verriegelungsvorrichtung 85 nicht sowohl bei der Bewe- 3Q gung des Steuerhebels 82 aus der Produktionsstellung I 32 (siehe Fig. 6) in die Anspinnstellung III und für die 32 Rückkehrbewegung in die Produktionsstellung betätigt wer-
33 den muß, besitzt die Verriegelungsvorrichtung 85 eine
24 elastisch beaufschlagte Raste 850, die bei Auflaufen des
25 Steuerhebels 82 ausweicht und bei Erreichen der Anspinn¬
36 stellung III hinter dem Steuerhebel 82 wieder einrastet.
Zur Freigabe des Steuerhebels 82 ist der Raste 850 ein steuerbarer Elektromagnet 851 zugeordnet.
In der gezeigten Ausführung ist an der Abdeckung eine Schaltvorrichtung 852 für die Faserliefervorrichtung 72 (siehe auch Fig. 11) angebracht, die mittels eines Schalt- knopfes 853 betätigt wird. Die Schaltvorrichtung 852 steht über eine Steuervorrichtung 854 mit der erwähnten Faserlie- fervorrichtung 72 und dem Elektromagneten 851 in steuermäs- εiger Verbindung.
Für den Anspinnvorgang wird der Steuerhebel 82 in die An- spinnstellung III gebracht, in welcher er durch die ein- rastende Raste gesichert wird. Der Spinnrotor 1 wird somit in der beschriebenen Weise mit einer niedrigen Geschwindig- keit angetrieben. Das Rückliefern des Fadens (nicht ge- zeigt) bis auf die Sammelfläche des Spinnrotors 1 erfolgt in bekannter Weise. Ebenso wird in bekannter Weise durch Betätigen des Schaltknopfes 853 zum gewünschten Zeitpunkt die Faserzufuhr zum Spinnrotor 1 eingeschaltet. Wenn der Anspinnvorgang abgeschlossen ist und der übliche (und da- her nicht gezeigte) Fadenwächter das Vorhandensein der üblichen Spinnεpannung feststellt, wird der Schaltknopf 853 freigegeben.
Im Augenblick der Freigabe des Schaltknopfes 853 wird durch die Steuervorrichtung 854 eine kurze Erregung des Elektromagneten 851 bewirkt. Dieser gibt den Steuerhe- bei 82 frei, so daß dieser durch Einwirkung der RUckstell- feder 822 in seine Produktionsstellung I zurückkehrt, in welcher er durch einen anderen, nicht gezeigten Anschlag gehalten wird. Der Spinnrotor 1 wird somit wieder mit voller Produktionsgeschwindigkeit angetrieben.
1 Ist der Anspinnvorgang mißlungen, so wird der Steuerhe-
2 bei 82 erneut in seine Anspinnstellung III gebracht und
3 der Anspinnvorgang wiederholt. 4
5 In der Praxis läßt sich, eventuell aufgrund von Ablagerun-
6 gen von Schmutzbestandteilen in der Sammelrille des Spinn-
7 rotors 1, eine Unwucht des Spinnrotors 1 nicht völlig ver-
8 meiden. Um zu verhindern, daß diese Unwucht zu einem
9 erhöhten Verschleiß der Hauptandrückrolle 211 des Umschalt- 0 hebeis 20 und seiner Lagerung führt, ist in den gezeigten 1 Ausführungen dem Umschalthebel 20 eine Dämpfungsvorrich- 2 tung 9 zugeordnet. Gemäß Fig. 1 ist die Dämpfungsvorrich- 3 tung 9 als Reibungεdämpfung ausgebildet, die im gezeigten 4 Ausführungsbeispiel die Form einer Gummibuchse 90 besitzt. 5 6 Die Dämpfungsvorrichtung 9 kann verschieden ausgebildet 7 sein. Fig. 7 zeigt eine Abwandlung, bei welcher zwischen 3 einer Scheibe 26, die an dem die Achse 201 des Umschalthe- g bels 20 tragenden Teil 27 des Maschinengestells anliegt, 0 und dem Umschalthebel 20 eine elastische Buchse 91 vorgese- i hen ist. Die Achse 201 weist an ihrem dem Teil 27 abgewand- 2 ten Ende ein Gewinde 200 auf, auf welches eine Mutter 92 3 sowie eine Kontermutter 920 aufgeschraubt sind. Zwischen 4 dem Umschalthebel 20 und einer Scheibe 930 einerseitε und 5 den beiden Muttern 92 und 920 und einer Scheibe 931 5 andererεeits ist eine Druckfeder 93 eingespannt. Je nach 7 der durch die Mutter 92 und die Kontermutter 920 einge- 8 stellten Vorspannung der Druckfeder 93 wird der Umschalthe- g bei 20 mehr oder weniger stark gegen die elastische Buchse 0 91 gepreßt, so daß durch die Vorspannung die Dämpfwirkung 2 der Dämpfungsvorrichtung 9 eingestellt werden kann. 2 Fig. 5 zeigt eine weitere Abwandlung einer Dämpfungsvor- 4 richtung 9 für den Umschalthebel 20. Bei dieser Ausführung 5 ist mit dem Umschalthebel 20 über eine Kolbenstange 940 5 ein Kolben 94 verbunden, der in einem Zylinder 95 zwei
1 Kammern 950 und 951 voneinander trennt. Die beiden Kammern 950 und 951 sind miteinander durch eine Drosselleitung 96 verbunden, in welcher gemäß der gezeigten Ausführung ein Drosselventil 960 eingebaut ist. Der Zylinder 95 sowie die Drosselleitung 96 sind mit einem Medium gefüllt, das durch den Kolben 94 aus der einen Kammer 950 in die andere Kammer 951 (oder umgekehrt) gebracht wird. Durch den gerin- gen Querschnitt der Drosεelleitung 96 und durch die Vorein- Stellung des Drosselventils 960 kann das Medium jedoch nicht ungehindert von der einen Kammer in die andere gelan- gen, wodurch die erstrebte Dämpfung erzielt wird. 2 Wie die vorstehende Beschreibung zeigt, kann die Vorrich- 4 tung zum Antreiben mit verschiedenen definierten Geschwin- 5 digkeiten auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein. Da- 5 bei ist die Erfindung nicht nur auf die gezeigten Ausfüh- 7 rungsbeispiele' begrenzt. Vielmehr können die verschiedenen 8 Merkmale untereinander oder durch Äquivalente ausgetauscht werden oder in anderen Kombinationen Anwendung finden. So 0 ist es selbstverständlich möglich, statt der gezeigten i Stützrollen 11 und kombinierten Axial-/Radiallager 13 auch 2 zwei Scheibenpaare und ein übliches Axiallager oder ein 3 übliches Direktlager für den Spinnrotor 1 vorzusehen. 4 5 Es ist auch nicht erforderlich, als Antrieb für die Spinn- 6 rotoren 1 zwei Tangentialriemen (Hauptantriebsriemen 5 und 7 Hilfsantriebsriemen 53) vorzusehen. Vielmehr kann auch 8 hier ein anderer geeigneter Sammelantrieb und/oder Hilfsan- 9 trieb vorgesehen werden, indem beispielsweise von einer 0 Hauptrolle aus ein oder mehrere Spinnrotoren 1 über einen 1 einem oder mehreren Spinnrotoren 1 zugeordneten Riemen an- 2 getrieben werden, welcher den Schaft 10 des Spinnrotors 1 3 mehr oder weniger stark umschlingt. Auch ist es nicht 4 erforderlich, daß der Hilfsantrieb 57 im Triebgestell 500 5 der Maschine untergebracht ist. Alternativ ist es möglich, 5 diesen mittig zwischen mehreren Sektionen der Maschine oder stationär pro Sektion vorzusehen.
2 Auch die Umschaltvorrichtung 2 muß nicht unbedingt als ein
2 zweiarmiger Umschalthebel 20 ausgebildet sein. Statt die-
3 ses zweiarmigen Umschalthebels 20 kann auch sowohl für die
4 Hauptandrückrolle 211 als auch die Hilfsandrückrolle 212 c ein separater Umschalthebel vorgesehen sein, wobei ledig-
5 lieh in geeigneter Weise dafür Sorge getragen werden muß, η daß ihre Bewegungen aufeinander abgestimmt sind, um die Q beschriebenen Wirkungen zu erzielen. Dies kann dabei elek- 9 tro-pneumatisch oder elektrisch oder auf sonstige Weise
10 geschehen. Dasselbe trifft auch für den Bremshebel zu, der
22 durch eine von der Umschaltvorrichtung 2 unabhängige An-
»P triebsvorrichtung, jedoch auf deren Betätigung abgestimmt,
13 bewegt werden kann.
14
15 Eine solche Vorrichtung, bei welcher der Bremshebel 40
16 zwar unabhängig vom Umschalthebel 20 gelagert, aber den-
17 noch in abgestimmter Weise hierzu bewegt wird, wird nun
18 anhand der Fig. 8 bis 10 erläutert.
19
20 Der Bremshebel 40 ist auf der einen Seite des Schaftes 10
21 auf einem Lagerbolzen 41 schwenkbar gelagert und erstreckt
22 sich über die beiden Stützscheiben 11 und den Schaft 10
23 des Spinnrotors 1 hinweg bis auf die andere Seite des
24 Schaftes 10. Hier ist mittels eines Bolzens 42 die Zugstan-
25 ge 8 mit dem freien Ende des Bremshebels 40 verbunden. Der
26 Bolzen 42 überragt den Arm 231 des zweiarmigen Umschalthe-
27 bels 20 auf dessen dem Schaft 10 des Spinnrotors 1 abge- 8 wandten Seite, die als Anschlagfläche 233 ausgebildet ist. g Der Bolzen 42 des Bremshebels 40 seinerseits ist als An-
30 schlag ausgebildet, der zur Anlage an diese Anschlag-
31 fläche 233 des Umschalthebels 20 gebracht werden kann.
32
33 Wie schematisch angedeutet, ist der Steuerhebel 82 bei
34 diesem Ausführungsbeispiel als zweiarmiger Hebel ausgebil-
35 det, der an seinem dem Hebel 81 zugewandten Ende eine 3 Rolle 823 trägt, die durch eine Gabel 812 des Hebels 81
1 umfaßt wird. Die Position der Zugstange 8 wird somit
2 zwangsläufig in Abhängigkeit von der Position des Steuerhe-
3 bels 82 gesteuert.
4
5 In der Spinnstellung, in welcher der Steuerhebel 82 seine
6 Stellung I einnimmt (vergl. Fig. 6), nehmen Bremshebel 40
7 und Umschalthebel 20 die in Fig. 9 gezeigte Position ein.
8 Dabei wird der Umschalthebel 20 aufgrund der Beaufschla- g gung durch die Zugfeder 220 mit seiner Anschlagflache 233 0 in Anlage am Bolzen 42 des Bremshebels 40 gehalten. In 1 dieser Position des Umschalthebels 20 drückt die Hauptan- 2 drückrolle 211 den Hauptantriebsriemen 5 gegen den Schaft 3 10 des Spinnrotors 1, während die Hilfsandrückrolle 212 4 den Hilfsantriebsriemen 53 freigibt, welcher durch Einwir- 5 kung der Stützrollen 50 und 51 vom Schaft 10 abgehoben wird. 7 g Zum Stillsetzen des Spinnrotors 1 wird der Steuerhebel 82 9 unabhängig von einer Bewegung der Abdeckung 7 (siehe 0 Fig. 6) oder zusammen mit dieser in Richtung des Pfeiles 2 83 bewegt (Fig. 10). Die Zugstange 8 wird dabei nach 2 unten gezogen und bringt den Bremshebel 40 mit seinem Bremsbelag 441 zur Anlage an den Schaft 10 des Spinnrotors 24 1. Dabei wird der Spinnrotor 1 stillgesetzt. Außerdem
25 bringt die Zugstange 8 bei dieser Bewegung den als Bolzen
-- 42 ausgebildeten Mitnehmer des Bremshebels 40 zur Anlage 7 an die Anschlagfl che 233 des Umschalthebels 20 und nimmt o den Umschalthebel 20 schließlich mit. Die Hauptandrückrol-
29 le 211 gibt somit den Hauptandrückriemen 5 frei, so daß
-> dieser durch die beiden Stützscheiben 50 und 51 vom Schaft
22 10 abgehoben und somit nicht mehr angetrieben wird.
32
33 Aus den Fig. 8 bis 10 ist ersichtlich, daß durch die
34 Lagerung des Bremshebels 40 unabhängig vom Umschalthe-
35 bei 20 der Abstand des Bremsbelages 441 vom Lagerbolzen 41 35 relativ groß gewählt werden ann. Der Bremsbelag 441 führt
2 deshalb während des Bremsvorganges im Bereich des Schaf-
2 tes 10 des Spinnrotors 1 eine annähernd lineare Bremsbewe- gung aus. Hierdurch wird sichergestellt, daß auch bei
4 größerer Abnützung des Bremsbelages 441 sich desεen Bewe-
5 gungsrichtung zum Schaft 10 nicht wesentlich ändert, so daß unabhängig vom Abnützungsgrad des Bremsbelages 441 kei- 7 ne Gefahr besteht, daß der Bremshebel 40 am Schaft 10
3 hängenbleiben kann.
9
20 Ist die Wartungsarbeit, für welche der Spinnrotor 1 still-
22 gesetzt worden war, beendet, so wird das Anspinnen durchge-
22 führt. In Abstimmung mit den anderen Arbeitsgängen des
22 Anspinnvorganges wird der Steuerhebel 82 nach Schließen
24 der Abdeckung 7 in Richtung des Pfeiles 84 in die Position
2 III gebracht (Fig. 8). Die Zugstange 8 wird somit angeho- 25 ben, wobei der Bolzen 42 den Arm 231 des Umschalthebels 20
27 freigibt. Bei dieser Hubbewegung der Zugstange 8 wird auch
28 der Bremshebel 40 um seine Achse 41 verschwenkt. Dabei
29 legt sich der Mitnehmer 440 an den Anschlag 232 des Um- 2Q Schalthebels 20 an. Dieser wird dabei derart verschwenkt,
21 daß die Hauptandrückrolle 211 vom Hauptantriebsriemen 5 ab-
22 gehoben und die Hilfsandrückrolle 212 gegen den Hilfsan-
23 triebsriemen 53 gedrückt wird. Hierdurch wird der Hilfsan-
24 triebsriemen 53 zur Auflage auf den Schaft 10 des Spinn- _ι- rotors 1 gebracht, der somit von diesem Hilfsantriebsrie¬
26 men 53 angetrieben wird; der durch die Hauptandrückrol¬ 27 le 211 freigegebene Hauptantriebsriemen 5 ist durch die Stützrollen 50 und 51 vom Schaft 10 abgehoben worden. 28 29
Der Bremshebel dient somit bei der anhand der Fig. 8 bis 30 10 beschriebenen Ausführung zum wahlweisen Verschwenken 31 des Umschalthebels 20 in der einen oder anderen Schwenk¬ 32 richtung, um auf diese Weise den Spinnrotor 1 abzubremsen 33 oder abweichend von der Produktionsgeschwindigkeit mit ei¬ 34 ner festgelegten Anεpinngeschwindigkeit anzutreiben. Dabei 35 kann der Spinnrotor 1 nach erfolgtem Anspinnen mit Hilfe 36
Fig. 11 zeigt eine weitere Abwandlung einer Offenend-Spinn- stelle. Bei dieser Ausführung ist statt eines Spinnrotors ein Paar Friktionswalzen 12 als Spinnelement vorgesehen. Die Friktionswalzen 12, von denen in Fig. 11 nur eine Walze erkennbar ist, tragen jeweils einen Wirtel 120, an welchen sich wahlweise der Hauptantriebsriemen 5 oder der Hilfsantriebsriemen 53 anlegt. Zu diesem Zweck ist jedem der beiden Riemen 5 und 53 jeweils eine Gabel (nicht gezeigt) zugeordnet. Jede dieser Gabeln steht mit einem separater Hubantrieb, z.B. einem Elektromagneten 52 bzw. 520, steuermäßig in Verbindung, wobei die beiden Elektroma¬ gneten 52 und 520 in aufeinander abgestimmter Weise von der Steuervorrichtung 641 auf der Wartungsvorrichtung 64 gesteuert werden. So kann z.B. durch Abfallen des Elektro¬ magneten 52 über die von ihm bewegte Gabel, die zur Reduzierung der Reibung zwischen Gabel und Riemen mit Rollen bestückt ist, der Hauptantriebsriemen 5 zur Anlage an den Wirtel 120 gebracht werden, während er bei Erregung den Wirtel 120 freigibt. Umgekehrt kann der Elektromagnet 520 bei Erregung den Hilfsantriebsriemen 53 zur Anlage an den Wirtel 120 bringen und bei Abfallen den Hilfsantriebs¬ riemen 53 wieder vom Wirtel abheben. Ist der Elektromagnet 52 erregt und der Elektromagnet 520 abgefallen, so wird der Wirtel 120 überhaupt nicht angetrieben.
Der Hauptantriebsriemen 53 kann wiederum, wie im Zusammen¬ hang mit den Fig. 2 und 3 beschrieben, mit einer gegenüber der Geschwindigkeit des Hauptantriebsriemens 5 reduzierten
Geschwindigkeit angetrieben und sodann bis auf die Ge-
1 riemen 5 stoßfrei erfolgen kann. Der Hilfsantriebsrie-
2 men 53 kann aber von der Wartungsvorrichtung 64 auch in
3 Abhängigkeit von einem Anspinnprogramm in seiner Transport-
4 richtung umgekehrt werden, wenn dies beispielweise für
5 die Reinigung der Friktionswalzen 12 gewünscht wird. Hier-
6 bei bleibt der Antrieb der Friktionswalzen 12 anderer
7 Spinnstellen unbeeinflußt, so daß diese Walzen dort nach 3 wie vor durch den Hauptantriebsriemen 5 mit Produktionsge- 9 schwindigkeit angetrieben werden. 0 i Fig. 11 zeigt, daß den Friktionswalzen 12 das Fasermate- 2 rial 71 durch eine Faserliefervorrichtung 72 und eine 3 Auflösewalze 73 zugeführt wird. Die Faserliefervorrichtung 72 weist eine Lieferwalze 720 auf, die am einen Ende einer 5 Lieferwelle 721 sitzt. Die Lieferwelle 721 steht über eine g Kupplung 75 mit einer Lieferwelle 722 in Verbindung, die
2 ein Schneckenrad 723 trägt. Dieses steht in Eingriff mit
28 einer Schnecke 740, die ihrerseits drehfest auf einer den .. Sammelantrieb 56 bildenden Hauptantriebswelle 74 angeord- _0 net ist.
21
22 Zwischen der Lieferwalze 720 und der Kupplung 75 trägt die
23 Lieferwelle 721 ein Zahnrad 724, das über eine Kette 725
24 mit einem Zahnrad 760 in antriebsmäßiger Verbindung steht.
25 Das Zahnrad 760 sitzt am Ende einer Zwischenwelle 76, die
26 über eine Kupplung 750 mit einer anderen Zwischenwelle 76
27 verbunden ist. Diese trägt an ihrem freien Ende ein Schnek- S kenrad 762 und wird über eine Schnecke 770 von einer Hilfs-
29 antriebεwelle 77 (Hilfsantrieb 57) aus angetrieben.
30
31 Durch entsprechende Steuerung der Kupplungen 75 und 750
32 kann die Lieferwalze 720 wahlweise durch die Hauptantriebs-
33 welle 74 oder durch die Hilfsantriebswelle 77 oder durch
34 keine dieser beiden Wellen 74 und 77 angetrieben werden.
35 Falls gewünscht, kann die Lieferwalze 720 durch die Hilfs- 3 antriebswelle 77 auch entgegengesetzt zur Speiserichtung
gedreht werden, um den Faserbart aus dem Bereich der Auflösewalze 73 zu bringen. Diese Umkehrung der Drehrich- tung kann vom üblichen Fadenwächter (nicht gezeigt) oder von der Wartungsvorrichtung 64 aus eingeleitet werden.
Nach dem Anspinnen kann die Hilfsantriebswelle 77 synchron zur Spule 70 und/oder zu den Friktionswalzen 12 auf die durch die Hauptantriebswelle 74 vorgegebene Produktionsge- schwindigkeit beschleunigt werden, woraufhin durch gleich- zeitige Betätigung der Kupplungen 75 und 750 der Antrieb von der Hilfsantriebswelle 77 auf die Hauptantriebswel- le 74 übergeben wird. Es versteht sich von selbst, daß eine derartige Steuerung der Lieferwalze auch im Zusammen- hang mit einem als Spinnrotor 1 (siehe Fig. 1 bis 10) ausgebildeten Spinnelement Anwendung finden kann.