DE247089C - - Google Patents
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- DE247089C DE247089C DENDAT247089D DE247089DA DE247089C DE 247089 C DE247089 C DE 247089C DE NDAT247089 D DENDAT247089 D DE NDAT247089D DE 247089D A DE247089D A DE 247089DA DE 247089 C DE247089 C DE 247089C
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
- D01H3/00—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up intermittently, e.g. mules
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D01H—SPINNING OR TWISTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 247089 KLASSE 76 c. GRUPPE
Triebwerk für Spinnmaschinen, insbesondere Selbstspinner.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1910 ab.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, den Trieb der Spinnmaschinen, insbesondere der
Selbstspinner, zu vereinfachen. Der Antrieb wird derart gestaltet, daß einerseits möglichst
geringe Massen bei dem Übergang aus der Ruhe in die Bewegung beschleunigt werden
müssen und diese Beschleunigung in möglichst sanfter und rücksichtlich des Kraftverbrauches
geeignetster Weise geschieht. Andererseits
ίο wird die kinetische Energie der bewegten
Massen nicht vernichtet, sondern unter Beseitigung aller Stöße ausgenutzt. Durch den
stoßfreien Gang der mit dem neuen Triebwerk versehenen Spinnmaschine wird nicht nur eine
bessere, sondern auch eine höhere Produktion erzielt, da sich der Arbeitsgang beschleunigen
läßt. Zugleich wird eine Herabsetzung der Betriebskosten erzielt. Außerdem werden die
Maschinen und die Baulichkeiten mehr geschont. Von großer Bedeutung ist ferner, daß bei Verwendung des Triebwerkes für
Selbstspinner der Headstock schmaler wird und über die Spindelreihe nicht hinauszuragen
braucht, so daß diese keine Unterbrechung erleidet.
Das neue Triebwerk für Spinnmaschinen nach vorliegender Erfindung bezweckt also
eine Verbesserung und eine Erhöhung der Produktion bei gleichzeitiger Ersparnis an Raum
und an Betriebskosten. Es erscheint zum Spinnen sehr feiner Garne und solcher aus
kurzstapeligen Stoffen (Streichgarn) besonders geeignet.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt in der Verwendung von durch Flüssigkeit, Druckluft
oder Dampf angetriebenen Pressen, deren Kolbengeschwindigkeit sich auf einfachstem
Wege durch Öffnen und Schließen von Hähnen bzw. Ventilen auf das genaueste regeln
läßt. Der völlig ruhige und stoßfreie Gang derartiger Pressen läßt sie zur Verwendung
bei selbsttätigen Spinnmaschinen nach vorliegender Erfindung besonders geeignet erschei- '
nen.
Das neue Triebwerk ist' dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung der Arbeitsteile, z. B. die Bewegung des Wagens während der
Aus- und Einfahrt, sowie das Abschlagen und Aufwinden mittels hydraulisch, pneumatisch
oder durch Dampf betriebener Pressen erfolgt, während die Spindeln hinsichtlich ihrer den
Fadendrall erteilenden Drehung von einem Elektromotor, von einem anderen Motor oder
von der Transmission aus unmittelbar angetrieben werden.
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Bahn des Wagens in an
sich bekannter Weise schräg oder senkrecht angeordnet ist, zu · dem neuen Zweck, bei der
Einfahrt des Wagens dessen Eigengewicht zur Hervorbringung dieser Bewegung auszunutzen.
Die Lagerung der Spindeln steht bei der neuen Spinnmaschine nach vorliegender Erfindung
fest, während der Antrieb der Spindeln durch einen auf jeder Spindel auf und ab schiebbaren, von der Schnur auf seinem ganzen
Umfange umschlungenen Wirtel erfolgt.
Das Streckwerk ist auf dem Wagen gelagert und wird während der Wagenausfahrt
und gegebenenfalls auch während der Wageneinfahrt durch ein auf einer festliegenden
Zahnstange abrollendes Zahnrad bewegt. Bei
Nachlieferung von Vorgarn bei feststehendem Wagen erfolgt der Antrieb des Streckwerkes
durch Bewegen der Zahnstange selbst mittels einer hydraulisch, pneumatisch oder mit Dampf
betriebenen Presse oder durch eine andere geeignete Vorrichtung, die vom Drahtzähler an-
und abgestellt wird.
Die Anpassung der Spindelgeschwindigkeit während des Aufwindens an die Geschwindigkeit
des einfahrenden Wagens und an den jeweiligen Aufwindungsdurchmesser erfolgt durch Exzenter, die durch ein geeignet kombiniertes
Gestänge auf den Zufluß der Aufwindepresse einwirken.
Dieser Zuflußhahn der Aufwindepresse wird weiter durch die Bewegung des Gegenwinders,
, die der jeweiligen Fadenspannung während des Aufwindens folgt, durch ein geeignetes
Gestänge geregelt.
Der vom Wagen getrennte feststehende Aufsteckrahmen trägt die Vorgarnspulen mittels
gelenkig angeschlossener Arme, die so gesteuert werden, daß die Vorgarnspulen jederzeit
diejenige Lage einnehmen können, die einen zu ihrer Längsachse senkrechten Ablauf der
Fäden gewährleistet.
Die Bewegung des Aufwinders wird durch zwei zusammenwirkende Exzenter geregelt,
von welchen das eine (obere) die Auf- und Niederbewegung bewirkt, während das andere
(untere) die allmähliche Hochschaltung des Aufwinders hervorruft.
Der Ausschlag des Aufwinders und somit die Höhe der Einzelwindung wird durch ein
Exzenter bewirkt, welches durch seine Drehbewegung den Aufhängepunkt der Aufwindestelze
am Aufwinder verstellt.
Die vorliegende Erfindung ist auf alle Spinnmaschinen anwendbar, bei welchen gewisse
Hauptbestandteile (Spindeln, Streckwerk mit und ohne Aufsteckrahmen für die Vorgarnspulen,
Ring- oder Spulenträger u. dgl.) eine hin und her bzw. eine auf- und abwärts gehende Bewegung ausführen.
In den Zeichnungen wird eine Ausführungsform der Erfindung als Selbstspinner dargestellt,
da dieser die vor allem geeignete Maschine für die Anwendung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens ist.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht des Antriebes.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des oberen Teiles des Antriebes in größerem Maßstabe.
Fig. 3 zeigt den unteren Teil des Antriebes in größerem Maßstabe.
Fig. 3 zeigt den unteren Teil des Antriebes in größerem Maßstabe.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Einzelheiten.
Der Wagen 1 (Fig. 1) ist in bekannter Weise auf schräg oder senkrecht liegenden Schienen beweglich und trägt das Streckwerk 2. Seine Bewegung erhält der Wagen 1 durch ein Seil 3, das an den Kolben 4 der Wagenpresse 5 angeschlossen und über eine auf der Hauptwelle 6 der Spinnmaschine sitzende Scheibe 7 geschlungen ist. Von der Scheibe 7 läuft das Seil 3 auf den Umfang der auf der Wagenantriebswelle 8 angeordneten Scheibe g, wo es in geeigneter Weise befestigt ist. Das den Wagen ziehende Seil 10 ist auf dem Umfange einer Scheibe 11, die auf der Wagen antriebswelle 8 sitzt, befestigt.
Der Wagen 1 (Fig. 1) ist in bekannter Weise auf schräg oder senkrecht liegenden Schienen beweglich und trägt das Streckwerk 2. Seine Bewegung erhält der Wagen 1 durch ein Seil 3, das an den Kolben 4 der Wagenpresse 5 angeschlossen und über eine auf der Hauptwelle 6 der Spinnmaschine sitzende Scheibe 7 geschlungen ist. Von der Scheibe 7 läuft das Seil 3 auf den Umfang der auf der Wagenantriebswelle 8 angeordneten Scheibe g, wo es in geeigneter Weise befestigt ist. Das den Wagen ziehende Seil 10 ist auf dem Umfange einer Scheibe 11, die auf der Wagen antriebswelle 8 sitzt, befestigt.
Das für die Einfahrt nicht erforderliche Gewicht des Wagens 1 ist durch das Gewicht ia
ausgeglichen, das auf einer auf der Wagenantriebswelle 8 angeordneten Scheibe angreift.
Der Wagen 1 trägt verschiedene Anschläge, durch welche seine Einwirkung auf die übrigen
Teile der Maschine in der Weise erfolgt, daß die erwähnten Anschläge mit entsprechend
gestalteten, an den beiden Enden der Wagenbahn angeordneten und am Gestell befestigten
Anschlägen zusammen arbeiten. Am oberen Ende des Gestelles ist im Bereich der oberen
Endstellung des Wagens 1 (Fig. 2) der Anschlag 12 angeordnet, der mittels des Hebelgestänges
13, 14, 15 mit dem Zuflußhahn 16
der Abschlagepresse 17 verbunden ist (Fig. 3). Ferner trägt das Gestell an seinem oberen
Ende den Anschlag 18, der durch den Hebelzug 19, 20, 21, 22, 23, 24 mit dem Zuflußhahn
25 der Wagenpresse 5 in Verbindung steht.
An dem unteren Teile des Gestelles (Fig. 3) ist im Bereiche der unteren Endstellung des
Wagens der Anschlag 27 angebracht, der mit den oben erwähnten Hebeln 20, 21, 22 in Verbindung
steht. Außerdem ist am unteren Ende des Gestelles der Anschlag 27" angebracht,
der mittels der Hebelkette 28, 29, 30 auf die Aufwindestelze 31 einwirkt. Die Hebel
27, 28 sind mittels des Lenkers 32" an die
im Gestell fest gelagerte Achse 33a angeschlossen.
Der Antrieb des Streckwerkes 2 erfolgt am einfachsten durch ein Zahnrad 32, das am
Wagen 1 befestigt ist und auf der Zahnstange 33 abrollt. Die Drehung des Zahnrades 32
wird durch ein Wechselgetriebe, in welches eine Schleifkupplung eingeschaltet ist, auf die
Walze des Streckwerkes 2 übertragen. Soll während des Nachdrehens, also bei Stillstand
des Wagens 1 noch Vorgarn geliefert werden, so ist die Zahnstange vorteilhaft durch eine
kleine Presse 34 zu bewegen (Fig. 3). Das An- und Abstellen dieser Presse hat vom
Drahtzähler 35 aus in geeigneter Weise zu geschehen.
Die Drehung der Spindeltrommel 49, von welcher die Spindeln 45 durch Schnuren 52 angetrieben
werden, erfolgt während der Wageneinfahrt durch eine besondere Aufwindepresse 55, die in der gezeichneten Ausführungsform
ein Seil 56 von einer Scheibe 57 abzieht. Letztere ist auf einer Welle 57^ angeordnet,
die mittels einer Zahnradübersetzung nebst Schleif kupplung auf die Welle ζ8α der Antriebstrommel 49 für die Spindeln 45 arbeitet. Die
Aufwindepresse 55 (Fig. 3) ist mit einem Zufrußhahn 58, einem Abflußhahn 59 und überdies
mit einem Steuerhahn 60 ausgerüstet, der nur bei der Einleitung und Beendigung des
Aufwindens in Tätigkeit tritt. Der Abflußhahn 59 der Aufwindepresse 55 ist durch die
Hebel 62, 63 mit dem Zuflußhahn 24 der Wagenpresse 5 verbunden. Die Aufwindepresse
55 kann durch das Abwasser der Wagenpresse 5 gespeist werden. Damit würde die Bewegung des Kolbens und somit die Gesch
windigkeit der Spindeln in die erforderliche Abhängigkeit von der Wagenbewegung und damit von der Lieferung von Vorgarn
durch das Streckwerk 2 gebracht.
Es ist jedoch vorzuziehen, die Aufwindepresse 55 mit frischem Druckwasser zu speisen
und die Geschwindigkeit der Spindeln 45 dadurch mit der Wagenbewegung in Übereinstimmung
zu bringen, daß der Abflußhahn 64 der Wagenpresse 5 und der Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 von demselben Exzenter 65
beeinflußt werden, das auf der Hauptwelle 6 aufgekeilt ist (Fig. 3). Diese Beeinflussung
geschieht durch die am doppelarmigen Hebel 66, 67 sitzende, am Umfange des Exzenters 65
laufende Rolle 68. Vom Hebelarm 67 wird mittels des Gestänges 69, 70 der Abflußhahn
64 der Wagenpresse 5 bewegt. Gleichzeitig wird durch den anderen Arm 66 des doppelarmigen
Hebels 66, 67 mittels der Stange 68a, der Stangen 69", 71 und 70^ und des Gestänges
72, 73, 74 der Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 bewegt.
Auf der Hauptachse 6 des nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten Selbstspinners
ist ferner ein Exzenter 75 angeordnet, dem die Aufgabe zufällt, die Umdrehung der Spindeln
45 während der Einfahrt des Wagens 1 dem Durchmesser des Kötzers, auf den jeweils aufgewunden
wird, anzupassen. Dieses Exzenter 75 wirkt mit dem vorbesprochenen Exzenter
65 zusammen auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55. Die Einwirkung geschieht
durch den doppelarmigen Hebel 76, 77, der mittels einer an seinem Arme 76 befestigten
Rolle 78 auf dem Umfange des Exzenters 75 gleitet und mit seinem anderen Arme 77 durch
die Zugstange 78^ und die Stangen 69", 71, 70^
sowie durch das bereits erwähnte Gestänge 72, 73, 74 auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse
55 einwirkt.
Das Exzenter 79 (Fig. 3), das durch die von der Hauptwelle 6 der Maschine in Umdrehung versetzte
Hilfswelle 80 (Fig. 1) so angetrieben wird, daß es während der Bildung des Kötzers eine
Umdrehung macht (dieser Antrieb der Hilfswelle 80 ist in Fig. 3 weggelassen), dient dazu,
die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindeln dem während der Ansatzbildung durchschnittlich
geringeren Wickeldurchmesser anzupassen. Desgleichen trägt dieses Exzenter 79 der sich
nach oben verjüngenden Form der Spindel Rechnung. Die Übertragung der Bewegung dieses Exzenters 79 auf den Zuflußhahn 58 der
Aufwindepresse 55 erfolgt durch das Hebelgestänge 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 89 und mittels
der Hebel 90, 73, 74.
Die Einwirkung des Gegenwinders 91 auf die Spindelgeschwindigkeit erfolgt durch das
Hebelgestänge 92, 93, 94, 95, 96 auf die Stangen 88, 89 und von hier durch die vorbeschriebene
Hebelübertragung auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55.
Der Aufwinder 97 und Gegenwinder 91 sind in bekannter Weise mit der Aufwindestelze 31
verbunden, die um das Gelenk 98 drehbar ist. Diese Aufwindestelze 31 steht unter Einwirkung
einer Feder 99 und ist in ihrem unteren Teile zum Einschnappen auf einen Zapfen 100
eingerichtet, der auf ein auf der Hilfswelle 80 angeordnetes Exzenter 101 läuft. Die Bewegung
des Aufwinders 97 wird durch die beiden Exzenter 103 und 102 (Fig. 5) bewirkt,
von welchen das obere Exzenter 103 mittels einer Rolle ΙΟ3Λ auf dem unteren Exzenter
102 läuft. Das Exzenter 102 ersetzt daher die sonst
üblichen Schaltplatten der Aufwindeschienen und macht während der Bildung des Kötzers
annähernd eine Umdrehung. Das Exzenter
103 bewirkt die Auf- und Abbewegung des Aufwinders 97 und macht daher während
jeder Wageneinfahrt eine Umdrehung. Der Antrieb des Exzenters 103 wird demgemäß
von der Hauptachse 6 der Maschine unter Einschaltung einer Schleifkupplung erfolgen, während
die Bewegung des Exzenters 102 vom Exzenter 103 ausgehen kann.
Die Vorrichtung zur Änderung der Windehöhe des Aufwinders 97 (Fig. 5), die in dem
gezeichneten Ausführungsbeispiel zur An wendung gebracht ist, beruht auf Änderung der
Länge des mit dem Aufwinder 97 verbundenen Hebels 104, auf den die Aufwindestelze 31
einwirkt. Diese Änderung der Länge des einen Schlitz 105 tragenden Hebels 104 wird no
durch ein Exzenter 106, das mit den Exzentern 102 und 79 auf der Welle 107 sitzt, durch
die Stange 108, den Kniehebel 109, 110, den
gebogenen und einen Schlitz ττοα tragenden
Hebel no* in der Weise bewirkt, daß der
Bolzen 98, an welchem die Aufwindestelze 31 hängt, entsprechend eingestellt wird.
Mit der Aufwindestelze 31 arbeitet ein Anschlaghebel
in (Fig. 3), der durch die Hebel 112, 113, 114 auf den Zuflußhahn 16 der Abschlagepresse
17 einwirkt, falls ohne Nachdraht gesponnen wird. Andernfalls steht dieser Zu-
flußhahn i6 durch den Hebel 115 unter dem
Einflüsse des Drahtzählers 35. Von der einschnappenden Aufwindestelze 31 werden die
Hebel in, 112, 113, 114, der Zuflußhahn 16
und durch 116, 117 der Abflußhahn 118 der
Abschlagepresse 17 bewegt. Von der Aufwindestelze 31 führt ferner eine Hebelverbindung
119, 120, 121 zum Abflußhahn 122 der Wagenpresse
5. Von der Aufwindestelze 31 führt noch eine Hebelverbindung 123, 124, 125, 126
zum Steuerhahn 60 der Aufwindepresse 55.
Der Steuerhahn 60 steht durch den Hebel 127 unter der Einwirkung der Feder 128 (Fig. 3).
Die Abschlagepresse 17 (Fig. 1 und 3) ist
mit einem auf der Achse der Spindeltrommel 50 sitzenden Zahnrad 129 durch die an ihrer
Kolbenstange 130 angebrachte Verzahnung in Verbindung. An dieser Kolbenstange greift
ein Seil 131 an, das über eine fest gelagerte Rolle 132 zu einem Hebel 133 geführt ist, der
die Aufwindestelze 31 hebt und den Aufwinder senkt.
Der Arbeitsgang des Selbstspinners umfaßt bekanntlich folgende Vorgänge:
i. die Wagenausfahrt bei raschem Vorwärtsdrehen der Spindeln und daran (jedoch
nicht immer) anschließend
2. das Nachdrehen. Hierbei ist der Wagen in Ruhe oder in langsamer Bewegung, während
sich die Spindeln in rascher Vorwärtsdrehung befinden;
3. das Abschlagen. Hierbei ist der Wagen in Ruhe, die Spindeln drehen sich langsam
nach rückwärts;
4. die Wageneinfahrt und das Aufwinden. Während dieser Arbeitsperiode ist der Wagen
zunächst in beschleunigter, dann in verzögerter Bewegung, während sich die Spindeln langsam
nach vorwärts drehen.
Die Wirkungsweise des als Ausführungsform gewählten, mit dem neuen Spinnmaschinentrieb
versehenen Selbstspinners ist die folgende :
Die Wagenausfahrt wird durch die vorhergehende Einfahrt in der Weise eingeleitet, daß
der einfahrende Wagen an den Anschlag 27 (Fig. 3) anstößt und mittels der Hebel 22, 23,
24 den Zuflußhahn 25 der Wagenpresse 5 durch Linksdrehen öffnet. Hierbei wird der Druckflüssigkeit
der Zutritt in das Innere der Wagenpresse 5 freigegeben und deren Kolben 4 Unter Druck gesetzt. Der Kolben 4 nimmt
bei seinem Aufwärtsgang das Seil 3 mit und bewegt die Scheibe 7 auf der Hauptwelle 6
nach links (Fig. 1). Die auf der Wagenantriebswelle 8 fest aufgekeilte Scheibe 11 macht
diese Bewegung nach links mit und zieht durch das an ihr befestigte Seil 10 den Wagen
ι in die Höhe.
Die Drehung der Spindeln erfolgt von der Trommel 49 aus, welche beispielsweise mit
einem Elektromotor 51 in geeigneter Weise gekuppelt ist und die Spindeln 45 während
der Wagenausfahrt mit gleichförmiger Geschwindigkeit dreht. Während des gegebenenfalls
angewendeten Nachdrehens behalten die Spindeln 45 ihre rasche Vorwärtsdrehung bei.
Der Wagen 1 ist während dieser Zeit in Ruhe oder in langsamer Bewegung.
Um das Abschlagen vornehmen zu können, ist es nötig, den Wagen 1 in seiner oberen
Ruhelage zu erhalten. Infolgedessen muß durch den Zuflußhahn 25 der Aufwindepresse 5
der Zutritt weiteren Druckwassers verhindert werden. Das Schließen des Zuflußhahnes 25
geschieht durch Anstoßen des Wagens 1 an den Anschlag 18 (Fig. 2) am oberen Ende der
Wagenbahn. Die Bewegung des Anschlages 18 wird durch den Hebel 19 und die. Stange 20
auf den Kniehebel 21, 22 übertragen, der eine Drehung des Zuflußhahnes 25 der Wagenpresse
5 und dadurch dessen Schließung bewirkt, da er als einfacher Zweiwegehahn ausgeführt
gedacht ist.
Der Wagen 1 ist jetzt in seiner oberen Endlage, und das folgende Abschlagen muß
bei langsamer Rückwärtsdrehung der Spindeln vorgenommen werden. Letztere kann entweder
durch Umstellen des Elektromotors oder, wie in dem Ausführungsbeispiel gezeigt, durch die Abschlagepresse 17 bewirkt werden.
Die Einleitung des Abschlagens erfolgt, falls ohne Nachdraht gesponnen wird, mittels eines
Anschlages 12 (Fig. 2), an dem der Wagen bei der Beendigung seiner Ausfahrt anstößt. Die
Bewegung dieses Anschlages 12 wird durch die Stangen 13, 14, 15 (in Fig. 2 bis 3 gestrichelt)
unter Überwindung des Zuges der Feder 14^ auf den Zuflußhahn 16 der Abschlagepresse
17 so übertragen, daß dessen öffnung erfolgt. Der Kolben der Abschlagepresse
17 wird infolgedessen unter Druck gesetzt; er steigt in die Höhe und bewirkt
durch die an der Kolbenstange angebrachte Zahnstange 130 (Fig. 1) die Rückwärtsdrehung
der Spindeln 45 mittels der Spindeltrommel 49.
Bei dieser Bewegung des Kolbens der Abschlagepresse 17 wird die Kette 130 mitgenommen
und die Aufwindestelze 31 durch die Hebelwirkung gehoben. Unter dem Einflüsse
der. gespannten Feder 99 schnappt die Aufwindestelze 31 über den Bolzen 100 und stößt
hierbei an den Hebel in, wodurch mittels des Gestänges 112, 113, 114 der Zuflußhahn 16
der Abschlagepresse 17 geschlossen und deren Abflußhahn 118 durch die Hebel 116, 117 geöffnet
wird. Hierdurch wird das Abschlagen beendet, denn durch das Schließen des Zuflußhahnes
16 ist die Abschlagepresse 17 außer Druck gesetzt worden, und das druckfreie
Wasser, ist durch den Abflußhahn 118 aus dem Zylinder der Abschlagepresse 17 ausgeströmt.
Wird mit Nachdraht gesponnen, so erfolgt das Öffnen des Zuflußhahnes 16 der Abschlagepresse
17 durch den Drahtzähler 35 mittels der Stange 115.
Nach dem Abschlagen kann der Wagen 1 seine Einfahrt beginnen, während deren bekanntlich
das Aufwinden des gedrehten Garnes und die Bildung des Kötzers erfolgt.
Die Einfahrt des Wagens wird durch entsprechend weites Öffnen des Abflußhahnes 122
der Wagenpresse 5 eingeleitet. Diese wird bewirkt durch das Anschlagen der nach der Beendigung
des Abschlagens nach rechts sich bewegenden Aufwindestelze 31 an den Hebel 119,
der durch Vermittlung des Hebels 120, 121 den
Abflußhahn 122 der Wagenpresse 5 öffnet und hierbei die Feder 122" spannt. Die Geschwindigkeit
der Wageneinfahrt wird durch den Steuerhahn 64 der Wagenpresse 5 geregelt.
Diese Regelung geht vom Exzenter 65 auf der Hauptwelle 6 des Selbstspinners aus und erfolgt
mittels der Rolle 68 und des Hebels 67, der mittels der Stange 69 auf den Hebel 70
wirkt, in der Art, daß die Wageneinfahrt zunächst mit beschleunigter und dann mit verzögerter
Geschwindigkeit erfolgt. Dies kann durch Wahl der Form des Exzenters 65 leicht erreicht werden.
Am Ende der Wageneinfahrt stößt der Wagen gegen den Anschlag 27s und hebt durch
die Hebel 28, 29, 30 die Aufwindestelze 31 von dem Bolzen 100 ab. Hierbei wird der
Hebel 119 freigegeben, und unter Einwirkung der Feder I22a wird der Abflußhahn 121 der
Wagenpresse 5 geschlossen. Der Hebel 119 rückt wieder in seine Anfangsstellung.
Während der Wageneinfahrt erfolgt die Aufwindung des während der Wagenausfahrt gesponnenen
Garnes. Die Geschwindigkeit der Spindeln 45 muß während der Einfahrt des
Wagens daher zunächst in Übereinstimmung mit seiner jeweiligen Geschwindigkeit gebracht
werden. Dies geschieht durch das Exzenter 65, das durch den Arm 67 des doppelarmigen
Hebels 66, 67 auf das Gestänge 68a, 69^, 70V
72, 73, 74 und auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 einwirkt.
Auf diesen Hahn 58 werden, wie im folgenden ausgeführt, noch weitere Regelungen
übertragen, die auf die Spindelgeschwindigkeit von Einfluß sind, so daß das Gestänge 73, 74
eine Bewegung macht, die die Resultierende aus den Bewegungen der einzelnen Steuerorgane
darstellt. Dies ist an und für sich bereits bekannt und soll hier nur so weit beschrieben
werden, als die Beeinflussung der Spindelgeschwindigkeit durch die Aufwindepresse
55 in Frage kommt.
Die Aufwindegeschwindigkeit der Spindel,
d. h. die Umdrehungszahl der Spindeln während der Wageneinfahrt, ist bekanntlich auch
dem Durchmesser des Kötzers, auf den jeweils aufgewunden wird, anzupassen. Dies geschieht
durch ein entsprechend geformtes Exzenter 75, das neben dem Exzenter 65 auf der Hauptwelle
6 der Maschine angeordnet ist. Diese beiden Exzenter wirken durch die Hebelgestänge
67, 66, 68a, 69^ und 76, 77, 78, 71, 70s
auf die Hebel 72, 73, 74 des Zuflußhahnes 58 der Aufwindepresse 55 ein.
Während der Ansatzbildung und während der Spitzenbildung müssen die Spindeln bekanntlich
eine größere Anzahl von Umdrehungen machen. Dieser Anforderung wird durch ein Exzenter 79 genügt, das durch das Hebelgestänge
81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 89, 90 auf die bereits erwähnten Hebel 73, 74 der Aufwindepresse
55 einwirkt.
Die bisher beschriebenen Regelungen erfordern einen Ausgleich, der durch den Gegenwinder
91 bewirkt wird. In der dargestellten Ausführungsform des Erfindungsgedankens
wird die Einwirkung des Gegenwinders auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55
durch das Hebelgestänge 92, 93, 94, 95, 96, 88, 89, 90, 73, 74 in der Weise durchgeführt, daß
die öffnung des letzteren Hahnes auch von der Lieferung des Vorgarnes und der durch
diese bewirkten Lage des Gegenwinders beeinflußt wird. So steigt z. B. der Gegenwinder,
falls die Vorgarnlieferung die Aufwindung überwiegt und die Spindeln sich zu langsam
drehen. Infolge davon wird durch das vorbeschriebene Hebelgestänge auf die weitere
Öffnung des Zuflußhahnes 58 der Aufwindepresse 55 hingewirkt.
Damit nicht jede geringe Bewegung des Gegenwinders bereits eine Einwirkung auf
den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 ausübt, wird das zugehörige Hebelgestänge
mit einem gewissen Spielraum ausgeführt.
Das Aufwinden, d. h. die Drehung der Spindeln während der Wageneinfahrt, wird in
der Weise eingeleitet, daß die nach Beendigung des Abschlagens nach rechts sich be wegende
Aufwindestelze 31 den Hebel 123 trifft (Fig. 3). Die Bewegung dieses Hebels wird
durch das Hebelgestänge 124, 125, 126 auf
den Steuerhahn 60 der Aufwindepresse 55 übertragen, wobei letzterer geöffnet und durch
Hebel 127 die Feder 128 gespannt wird. Das durch den Steuerhahn eintretende Druckwasser
treibt den Kolben der Aufwindepresse 55 (Fig- x) in die Höhe, der durch das Seil 56
die Scheibe 57 und durch eine geeignete Zahnradübersetzung die Spindeltrommel 49
dreht. Die erforderliche Geschwindigkeit des Aufwindens wird durch den Zuflußhahn 58
und durch dessen Regelung mittels des beschriebenen Hebelgestänges und der Exzenter
erreicht.
Nach Beendigung der Wageneinfahrt, die
zugleich das Aufwinden beendet, wird der Kolben der Aufwindepresse 55 durch Druckwasser
oder durch Gewichtsbelastung in seine Anfangslage bewegt. Bei der Beendigung der
Wageneinfahrt ist der Wagen an den Anschlag 27 gestoßen, wobei mittels des Hebelgestänges
22, 23, 24 der Zuflußhahn 25 der Wagenpresse 5 geöffnet worden ist. Die Bewegung
dieses Hahnes 25 wird durch das
to Hebelgestänge 62, 63 auf den Abflußhahn 59 der Aufwindepresse 55 übertragen, so daß
auch dieser geöffnet wird. Gleichzeitig ist durch einen Anschlag 27" mittels des Hebelgestänges
28, 29, 30 die Aufwindestelze 31 von dem Bolzen 100 abgehoben worden. Hierdurch
ist der Anschlag 119 freigegeben worden,
und der Abflußhahn 122 der Wagenpresse 5 wird durch den Zug der Feder 122"
geschlossen. Durch das Abheben der Aufwindestelze 31 vom Bolzen 100 wird zugleich
der Hebel 123 frei, und der Steuerhahn 60 der Aufwindepresse 55 wird unter Einfluß der Feder
128 geschlossen. Damit ist das Aufwinden beendigt.
Claims (7)
- Patent-Ansprüche:i. Triebwerk für Spinnmaschinen, insbesondere Selbstspinner, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Arbeitsteile mit Ausnahme der den Fadendrall erzeugenden Spindeldrehung durch Kolbenpressen bewirkt wird, die mit Druckflüssigkeit, Druckluft oder Dampf betrieben werden.
- 2. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wagentriebpresse den Wagen in an sich bekannter Weise steil (senkrecht oder schräg) hebt, und daß durch das Gewicht des so gehobenen Wagens, das nur zum Teil durch Gegengewichte ausgeglichen ist, der Wagen selbst und der Kolben der Triebpresse in die Anfangslage zurückgeführt werden.
- 3. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Wagenbewegung durch Exzenter geregelt wird, die auf den Zu- bzw. Abfluß der Wagentriebpresse einwirken.
- 4. Triebwerk für Spinnmaschinen, deren Streckwerk auf dem Wagen gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Lieferung von Vorgespinst während der Wagenaus- und -einfahrt das Streckwerk mit besonderen, am bewegten Wagen gelagerten Zahnrädern in Eingriff steht, die auf unbeweglichen Zahnstangen abrollen.
- 5. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Nachlieferung von Vorgarn bei feststehendem Wagen das Streckwerk (bzw. die Lieferzylinder) seine Drehbewegung durch Bewegen der der Vorgespinstlieferung während der Wagenausfahrt dienenden Zahnstange mittels einer besonderen Triebpresse erhält.
- 6. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß des Triebmittels zu der die Aufwindung bewirkenden Presse (Aufwindepresse) durch Exzenter in der Weise geregelt wird, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindeln während des Aufwindens im erforderlichen Verhältnis zum jeweiligen Windungsdurchmesser und zur jeweiligen Geschwindigkeit des einfahrenden Wagens steht.
- 7. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß zur Aufwindepresse bei Störungen in der Aufwindung vom Gegenwinder aus regelnd beeinflußt wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE247089C true DE247089C (de) |
Family
ID=505914
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT247089D Active DE247089C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE247089C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE900792C (de) * | 1951-06-22 | 1954-01-04 | Mak Maschb Kiel Ag | Feinspinnmaschine, insbesondere Wagenspinner, mit verfahrbarem Streckwerk |
US5414564A (en) * | 1992-03-14 | 1995-05-09 | Krupp Industrietechnik Gesellschaft mit beschrankter Hattung | Deformable telescope mirror |
-
0
- DE DENDAT247089D patent/DE247089C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE900792C (de) * | 1951-06-22 | 1954-01-04 | Mak Maschb Kiel Ag | Feinspinnmaschine, insbesondere Wagenspinner, mit verfahrbarem Streckwerk |
US5414564A (en) * | 1992-03-14 | 1995-05-09 | Krupp Industrietechnik Gesellschaft mit beschrankter Hattung | Deformable telescope mirror |
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