DE247089C - - Google Patents

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DE247089C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H3/00Spinning or twisting machines in which the product is wound-up intermittently, e.g. mules
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H2700/00Spinning or twisting machines; Drafting devices
    • D01H2700/20Spinning mules; Transmissions

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 247089 KLASSE 76 c. GRUPPE
Triebwerk für Spinnmaschinen, insbesondere Selbstspinner.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1910 ab.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, den Trieb der Spinnmaschinen, insbesondere der Selbstspinner, zu vereinfachen. Der Antrieb wird derart gestaltet, daß einerseits möglichst geringe Massen bei dem Übergang aus der Ruhe in die Bewegung beschleunigt werden müssen und diese Beschleunigung in möglichst sanfter und rücksichtlich des Kraftverbrauches geeignetster Weise geschieht. Andererseits
ίο wird die kinetische Energie der bewegten Massen nicht vernichtet, sondern unter Beseitigung aller Stöße ausgenutzt. Durch den stoßfreien Gang der mit dem neuen Triebwerk versehenen Spinnmaschine wird nicht nur eine bessere, sondern auch eine höhere Produktion erzielt, da sich der Arbeitsgang beschleunigen läßt. Zugleich wird eine Herabsetzung der Betriebskosten erzielt. Außerdem werden die Maschinen und die Baulichkeiten mehr geschont. Von großer Bedeutung ist ferner, daß bei Verwendung des Triebwerkes für Selbstspinner der Headstock schmaler wird und über die Spindelreihe nicht hinauszuragen braucht, so daß diese keine Unterbrechung erleidet.
Das neue Triebwerk für Spinnmaschinen nach vorliegender Erfindung bezweckt also eine Verbesserung und eine Erhöhung der Produktion bei gleichzeitiger Ersparnis an Raum und an Betriebskosten. Es erscheint zum Spinnen sehr feiner Garne und solcher aus kurzstapeligen Stoffen (Streichgarn) besonders geeignet.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt in der Verwendung von durch Flüssigkeit, Druckluft oder Dampf angetriebenen Pressen, deren Kolbengeschwindigkeit sich auf einfachstem Wege durch Öffnen und Schließen von Hähnen bzw. Ventilen auf das genaueste regeln läßt. Der völlig ruhige und stoßfreie Gang derartiger Pressen läßt sie zur Verwendung bei selbsttätigen Spinnmaschinen nach vorliegender Erfindung besonders geeignet erschei- ' nen.
Das neue Triebwerk ist' dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Arbeitsteile, z. B. die Bewegung des Wagens während der Aus- und Einfahrt, sowie das Abschlagen und Aufwinden mittels hydraulisch, pneumatisch oder durch Dampf betriebener Pressen erfolgt, während die Spindeln hinsichtlich ihrer den Fadendrall erteilenden Drehung von einem Elektromotor, von einem anderen Motor oder von der Transmission aus unmittelbar angetrieben werden.
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Bahn des Wagens in an sich bekannter Weise schräg oder senkrecht angeordnet ist, zu · dem neuen Zweck, bei der Einfahrt des Wagens dessen Eigengewicht zur Hervorbringung dieser Bewegung auszunutzen.
Die Lagerung der Spindeln steht bei der neuen Spinnmaschine nach vorliegender Erfindung fest, während der Antrieb der Spindeln durch einen auf jeder Spindel auf und ab schiebbaren, von der Schnur auf seinem ganzen Umfange umschlungenen Wirtel erfolgt.
Das Streckwerk ist auf dem Wagen gelagert und wird während der Wagenausfahrt und gegebenenfalls auch während der Wageneinfahrt durch ein auf einer festliegenden Zahnstange abrollendes Zahnrad bewegt. Bei
Nachlieferung von Vorgarn bei feststehendem Wagen erfolgt der Antrieb des Streckwerkes durch Bewegen der Zahnstange selbst mittels einer hydraulisch, pneumatisch oder mit Dampf betriebenen Presse oder durch eine andere geeignete Vorrichtung, die vom Drahtzähler an- und abgestellt wird.
Die Anpassung der Spindelgeschwindigkeit während des Aufwindens an die Geschwindigkeit des einfahrenden Wagens und an den jeweiligen Aufwindungsdurchmesser erfolgt durch Exzenter, die durch ein geeignet kombiniertes Gestänge auf den Zufluß der Aufwindepresse einwirken.
Dieser Zuflußhahn der Aufwindepresse wird weiter durch die Bewegung des Gegenwinders,
, die der jeweiligen Fadenspannung während des Aufwindens folgt, durch ein geeignetes Gestänge geregelt.
Der vom Wagen getrennte feststehende Aufsteckrahmen trägt die Vorgarnspulen mittels gelenkig angeschlossener Arme, die so gesteuert werden, daß die Vorgarnspulen jederzeit diejenige Lage einnehmen können, die einen zu ihrer Längsachse senkrechten Ablauf der Fäden gewährleistet.
Die Bewegung des Aufwinders wird durch zwei zusammenwirkende Exzenter geregelt, von welchen das eine (obere) die Auf- und Niederbewegung bewirkt, während das andere (untere) die allmähliche Hochschaltung des Aufwinders hervorruft.
Der Ausschlag des Aufwinders und somit die Höhe der Einzelwindung wird durch ein Exzenter bewirkt, welches durch seine Drehbewegung den Aufhängepunkt der Aufwindestelze am Aufwinder verstellt.
Die vorliegende Erfindung ist auf alle Spinnmaschinen anwendbar, bei welchen gewisse Hauptbestandteile (Spindeln, Streckwerk mit und ohne Aufsteckrahmen für die Vorgarnspulen, Ring- oder Spulenträger u. dgl.) eine hin und her bzw. eine auf- und abwärts gehende Bewegung ausführen.
In den Zeichnungen wird eine Ausführungsform der Erfindung als Selbstspinner dargestellt, da dieser die vor allem geeignete Maschine für die Anwendung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens ist.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht des Antriebes.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des oberen Teiles des Antriebes in größerem Maßstabe.
Fig. 3 zeigt den unteren Teil des Antriebes in größerem Maßstabe.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Einzelheiten.
Der Wagen 1 (Fig. 1) ist in bekannter Weise auf schräg oder senkrecht liegenden Schienen beweglich und trägt das Streckwerk 2. Seine Bewegung erhält der Wagen 1 durch ein Seil 3, das an den Kolben 4 der Wagenpresse 5 angeschlossen und über eine auf der Hauptwelle 6 der Spinnmaschine sitzende Scheibe 7 geschlungen ist. Von der Scheibe 7 läuft das Seil 3 auf den Umfang der auf der Wagenantriebswelle 8 angeordneten Scheibe g, wo es in geeigneter Weise befestigt ist. Das den Wagen ziehende Seil 10 ist auf dem Umfange einer Scheibe 11, die auf der Wagen antriebswelle 8 sitzt, befestigt.
Das für die Einfahrt nicht erforderliche Gewicht des Wagens 1 ist durch das Gewicht ia ausgeglichen, das auf einer auf der Wagenantriebswelle 8 angeordneten Scheibe angreift.
Der Wagen 1 trägt verschiedene Anschläge, durch welche seine Einwirkung auf die übrigen Teile der Maschine in der Weise erfolgt, daß die erwähnten Anschläge mit entsprechend gestalteten, an den beiden Enden der Wagenbahn angeordneten und am Gestell befestigten Anschlägen zusammen arbeiten. Am oberen Ende des Gestelles ist im Bereich der oberen Endstellung des Wagens 1 (Fig. 2) der Anschlag 12 angeordnet, der mittels des Hebelgestänges 13, 14, 15 mit dem Zuflußhahn 16 der Abschlagepresse 17 verbunden ist (Fig. 3). Ferner trägt das Gestell an seinem oberen Ende den Anschlag 18, der durch den Hebelzug 19, 20, 21, 22, 23, 24 mit dem Zuflußhahn 25 der Wagenpresse 5 in Verbindung steht.
An dem unteren Teile des Gestelles (Fig. 3) ist im Bereiche der unteren Endstellung des Wagens der Anschlag 27 angebracht, der mit den oben erwähnten Hebeln 20, 21, 22 in Verbindung steht. Außerdem ist am unteren Ende des Gestelles der Anschlag 27" angebracht, der mittels der Hebelkette 28, 29, 30 auf die Aufwindestelze 31 einwirkt. Die Hebel 27, 28 sind mittels des Lenkers 32" an die im Gestell fest gelagerte Achse 33a angeschlossen.
Der Antrieb des Streckwerkes 2 erfolgt am einfachsten durch ein Zahnrad 32, das am Wagen 1 befestigt ist und auf der Zahnstange 33 abrollt. Die Drehung des Zahnrades 32 wird durch ein Wechselgetriebe, in welches eine Schleifkupplung eingeschaltet ist, auf die Walze des Streckwerkes 2 übertragen. Soll während des Nachdrehens, also bei Stillstand des Wagens 1 noch Vorgarn geliefert werden, so ist die Zahnstange vorteilhaft durch eine kleine Presse 34 zu bewegen (Fig. 3). Das An- und Abstellen dieser Presse hat vom Drahtzähler 35 aus in geeigneter Weise zu geschehen.
Die Drehung der Spindeltrommel 49, von welcher die Spindeln 45 durch Schnuren 52 angetrieben werden, erfolgt während der Wageneinfahrt durch eine besondere Aufwindepresse 55, die in der gezeichneten Ausführungsform ein Seil 56 von einer Scheibe 57 abzieht. Letztere ist auf einer Welle 57^ angeordnet,
die mittels einer Zahnradübersetzung nebst Schleif kupplung auf die Welle ζ8α der Antriebstrommel 49 für die Spindeln 45 arbeitet. Die Aufwindepresse 55 (Fig. 3) ist mit einem Zufrußhahn 58, einem Abflußhahn 59 und überdies mit einem Steuerhahn 60 ausgerüstet, der nur bei der Einleitung und Beendigung des Aufwindens in Tätigkeit tritt. Der Abflußhahn 59 der Aufwindepresse 55 ist durch die Hebel 62, 63 mit dem Zuflußhahn 24 der Wagenpresse 5 verbunden. Die Aufwindepresse 55 kann durch das Abwasser der Wagenpresse 5 gespeist werden. Damit würde die Bewegung des Kolbens und somit die Gesch windigkeit der Spindeln in die erforderliche Abhängigkeit von der Wagenbewegung und damit von der Lieferung von Vorgarn durch das Streckwerk 2 gebracht.
Es ist jedoch vorzuziehen, die Aufwindepresse 55 mit frischem Druckwasser zu speisen und die Geschwindigkeit der Spindeln 45 dadurch mit der Wagenbewegung in Übereinstimmung zu bringen, daß der Abflußhahn 64 der Wagenpresse 5 und der Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 von demselben Exzenter 65 beeinflußt werden, das auf der Hauptwelle 6 aufgekeilt ist (Fig. 3). Diese Beeinflussung geschieht durch die am doppelarmigen Hebel 66, 67 sitzende, am Umfange des Exzenters 65 laufende Rolle 68. Vom Hebelarm 67 wird mittels des Gestänges 69, 70 der Abflußhahn
64 der Wagenpresse 5 bewegt. Gleichzeitig wird durch den anderen Arm 66 des doppelarmigen Hebels 66, 67 mittels der Stange 68a, der Stangen 69", 71 und 70^ und des Gestänges 72, 73, 74 der Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 bewegt.
Auf der Hauptachse 6 des nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten Selbstspinners ist ferner ein Exzenter 75 angeordnet, dem die Aufgabe zufällt, die Umdrehung der Spindeln 45 während der Einfahrt des Wagens 1 dem Durchmesser des Kötzers, auf den jeweils aufgewunden wird, anzupassen. Dieses Exzenter 75 wirkt mit dem vorbesprochenen Exzenter
65 zusammen auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55. Die Einwirkung geschieht durch den doppelarmigen Hebel 76, 77, der mittels einer an seinem Arme 76 befestigten Rolle 78 auf dem Umfange des Exzenters 75 gleitet und mit seinem anderen Arme 77 durch die Zugstange 78^ und die Stangen 69", 71, 70^ sowie durch das bereits erwähnte Gestänge 72, 73, 74 auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 einwirkt.
Das Exzenter 79 (Fig. 3), das durch die von der Hauptwelle 6 der Maschine in Umdrehung versetzte Hilfswelle 80 (Fig. 1) so angetrieben wird, daß es während der Bildung des Kötzers eine Umdrehung macht (dieser Antrieb der Hilfswelle 80 ist in Fig. 3 weggelassen), dient dazu, die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindeln dem während der Ansatzbildung durchschnittlich geringeren Wickeldurchmesser anzupassen. Desgleichen trägt dieses Exzenter 79 der sich nach oben verjüngenden Form der Spindel Rechnung. Die Übertragung der Bewegung dieses Exzenters 79 auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 erfolgt durch das Hebelgestänge 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 89 und mittels der Hebel 90, 73, 74.
Die Einwirkung des Gegenwinders 91 auf die Spindelgeschwindigkeit erfolgt durch das Hebelgestänge 92, 93, 94, 95, 96 auf die Stangen 88, 89 und von hier durch die vorbeschriebene Hebelübertragung auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55.
Der Aufwinder 97 und Gegenwinder 91 sind in bekannter Weise mit der Aufwindestelze 31 verbunden, die um das Gelenk 98 drehbar ist. Diese Aufwindestelze 31 steht unter Einwirkung einer Feder 99 und ist in ihrem unteren Teile zum Einschnappen auf einen Zapfen 100 eingerichtet, der auf ein auf der Hilfswelle 80 angeordnetes Exzenter 101 läuft. Die Bewegung des Aufwinders 97 wird durch die beiden Exzenter 103 und 102 (Fig. 5) bewirkt, von welchen das obere Exzenter 103 mittels einer Rolle ΙΟ3Λ auf dem unteren Exzenter
102 läuft. Das Exzenter 102 ersetzt daher die sonst
üblichen Schaltplatten der Aufwindeschienen und macht während der Bildung des Kötzers annähernd eine Umdrehung. Das Exzenter
103 bewirkt die Auf- und Abbewegung des Aufwinders 97 und macht daher während jeder Wageneinfahrt eine Umdrehung. Der Antrieb des Exzenters 103 wird demgemäß von der Hauptachse 6 der Maschine unter Einschaltung einer Schleifkupplung erfolgen, während die Bewegung des Exzenters 102 vom Exzenter 103 ausgehen kann.
Die Vorrichtung zur Änderung der Windehöhe des Aufwinders 97 (Fig. 5), die in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel zur An wendung gebracht ist, beruht auf Änderung der Länge des mit dem Aufwinder 97 verbundenen Hebels 104, auf den die Aufwindestelze 31 einwirkt. Diese Änderung der Länge des einen Schlitz 105 tragenden Hebels 104 wird no durch ein Exzenter 106, das mit den Exzentern 102 und 79 auf der Welle 107 sitzt, durch die Stange 108, den Kniehebel 109, 110, den gebogenen und einen Schlitz ττοα tragenden Hebel no* in der Weise bewirkt, daß der Bolzen 98, an welchem die Aufwindestelze 31 hängt, entsprechend eingestellt wird.
Mit der Aufwindestelze 31 arbeitet ein Anschlaghebel in (Fig. 3), der durch die Hebel 112, 113, 114 auf den Zuflußhahn 16 der Abschlagepresse 17 einwirkt, falls ohne Nachdraht gesponnen wird. Andernfalls steht dieser Zu-
flußhahn i6 durch den Hebel 115 unter dem Einflüsse des Drahtzählers 35. Von der einschnappenden Aufwindestelze 31 werden die Hebel in, 112, 113, 114, der Zuflußhahn 16 und durch 116, 117 der Abflußhahn 118 der Abschlagepresse 17 bewegt. Von der Aufwindestelze 31 führt ferner eine Hebelverbindung 119, 120, 121 zum Abflußhahn 122 der Wagenpresse 5. Von der Aufwindestelze 31 führt noch eine Hebelverbindung 123, 124, 125, 126 zum Steuerhahn 60 der Aufwindepresse 55.
Der Steuerhahn 60 steht durch den Hebel 127 unter der Einwirkung der Feder 128 (Fig. 3).
Die Abschlagepresse 17 (Fig. 1 und 3) ist mit einem auf der Achse der Spindeltrommel 50 sitzenden Zahnrad 129 durch die an ihrer Kolbenstange 130 angebrachte Verzahnung in Verbindung. An dieser Kolbenstange greift ein Seil 131 an, das über eine fest gelagerte Rolle 132 zu einem Hebel 133 geführt ist, der die Aufwindestelze 31 hebt und den Aufwinder senkt.
Der Arbeitsgang des Selbstspinners umfaßt bekanntlich folgende Vorgänge:
i. die Wagenausfahrt bei raschem Vorwärtsdrehen der Spindeln und daran (jedoch nicht immer) anschließend
2. das Nachdrehen. Hierbei ist der Wagen in Ruhe oder in langsamer Bewegung, während sich die Spindeln in rascher Vorwärtsdrehung befinden;
3. das Abschlagen. Hierbei ist der Wagen in Ruhe, die Spindeln drehen sich langsam nach rückwärts;
4. die Wageneinfahrt und das Aufwinden. Während dieser Arbeitsperiode ist der Wagen zunächst in beschleunigter, dann in verzögerter Bewegung, während sich die Spindeln langsam nach vorwärts drehen.
Die Wirkungsweise des als Ausführungsform gewählten, mit dem neuen Spinnmaschinentrieb versehenen Selbstspinners ist die folgende :
Die Wagenausfahrt wird durch die vorhergehende Einfahrt in der Weise eingeleitet, daß der einfahrende Wagen an den Anschlag 27 (Fig. 3) anstößt und mittels der Hebel 22, 23, 24 den Zuflußhahn 25 der Wagenpresse 5 durch Linksdrehen öffnet. Hierbei wird der Druckflüssigkeit der Zutritt in das Innere der Wagenpresse 5 freigegeben und deren Kolben 4 Unter Druck gesetzt. Der Kolben 4 nimmt bei seinem Aufwärtsgang das Seil 3 mit und bewegt die Scheibe 7 auf der Hauptwelle 6 nach links (Fig. 1). Die auf der Wagenantriebswelle 8 fest aufgekeilte Scheibe 11 macht diese Bewegung nach links mit und zieht durch das an ihr befestigte Seil 10 den Wagen ι in die Höhe.
Die Drehung der Spindeln erfolgt von der Trommel 49 aus, welche beispielsweise mit einem Elektromotor 51 in geeigneter Weise gekuppelt ist und die Spindeln 45 während der Wagenausfahrt mit gleichförmiger Geschwindigkeit dreht. Während des gegebenenfalls angewendeten Nachdrehens behalten die Spindeln 45 ihre rasche Vorwärtsdrehung bei. Der Wagen 1 ist während dieser Zeit in Ruhe oder in langsamer Bewegung.
Um das Abschlagen vornehmen zu können, ist es nötig, den Wagen 1 in seiner oberen Ruhelage zu erhalten. Infolgedessen muß durch den Zuflußhahn 25 der Aufwindepresse 5 der Zutritt weiteren Druckwassers verhindert werden. Das Schließen des Zuflußhahnes 25 geschieht durch Anstoßen des Wagens 1 an den Anschlag 18 (Fig. 2) am oberen Ende der Wagenbahn. Die Bewegung des Anschlages 18 wird durch den Hebel 19 und die. Stange 20 auf den Kniehebel 21, 22 übertragen, der eine Drehung des Zuflußhahnes 25 der Wagenpresse 5 und dadurch dessen Schließung bewirkt, da er als einfacher Zweiwegehahn ausgeführt gedacht ist.
Der Wagen 1 ist jetzt in seiner oberen Endlage, und das folgende Abschlagen muß bei langsamer Rückwärtsdrehung der Spindeln vorgenommen werden. Letztere kann entweder durch Umstellen des Elektromotors oder, wie in dem Ausführungsbeispiel gezeigt, durch die Abschlagepresse 17 bewirkt werden. Die Einleitung des Abschlagens erfolgt, falls ohne Nachdraht gesponnen wird, mittels eines Anschlages 12 (Fig. 2), an dem der Wagen bei der Beendigung seiner Ausfahrt anstößt. Die Bewegung dieses Anschlages 12 wird durch die Stangen 13, 14, 15 (in Fig. 2 bis 3 gestrichelt) unter Überwindung des Zuges der Feder 14^ auf den Zuflußhahn 16 der Abschlagepresse 17 so übertragen, daß dessen öffnung erfolgt. Der Kolben der Abschlagepresse 17 wird infolgedessen unter Druck gesetzt; er steigt in die Höhe und bewirkt durch die an der Kolbenstange angebrachte Zahnstange 130 (Fig. 1) die Rückwärtsdrehung der Spindeln 45 mittels der Spindeltrommel 49.
Bei dieser Bewegung des Kolbens der Abschlagepresse 17 wird die Kette 130 mitgenommen und die Aufwindestelze 31 durch die Hebelwirkung gehoben. Unter dem Einflüsse der. gespannten Feder 99 schnappt die Aufwindestelze 31 über den Bolzen 100 und stößt hierbei an den Hebel in, wodurch mittels des Gestänges 112, 113, 114 der Zuflußhahn 16 der Abschlagepresse 17 geschlossen und deren Abflußhahn 118 durch die Hebel 116, 117 geöffnet wird. Hierdurch wird das Abschlagen beendet, denn durch das Schließen des Zuflußhahnes 16 ist die Abschlagepresse 17 außer Druck gesetzt worden, und das druckfreie Wasser, ist durch den Abflußhahn 118 aus dem Zylinder der Abschlagepresse 17 ausgeströmt.
Wird mit Nachdraht gesponnen, so erfolgt das Öffnen des Zuflußhahnes 16 der Abschlagepresse 17 durch den Drahtzähler 35 mittels der Stange 115.
Nach dem Abschlagen kann der Wagen 1 seine Einfahrt beginnen, während deren bekanntlich das Aufwinden des gedrehten Garnes und die Bildung des Kötzers erfolgt.
Die Einfahrt des Wagens wird durch entsprechend weites Öffnen des Abflußhahnes 122 der Wagenpresse 5 eingeleitet. Diese wird bewirkt durch das Anschlagen der nach der Beendigung des Abschlagens nach rechts sich bewegenden Aufwindestelze 31 an den Hebel 119, der durch Vermittlung des Hebels 120, 121 den Abflußhahn 122 der Wagenpresse 5 öffnet und hierbei die Feder 122" spannt. Die Geschwindigkeit der Wageneinfahrt wird durch den Steuerhahn 64 der Wagenpresse 5 geregelt.
Diese Regelung geht vom Exzenter 65 auf der Hauptwelle 6 des Selbstspinners aus und erfolgt mittels der Rolle 68 und des Hebels 67, der mittels der Stange 69 auf den Hebel 70 wirkt, in der Art, daß die Wageneinfahrt zunächst mit beschleunigter und dann mit verzögerter Geschwindigkeit erfolgt. Dies kann durch Wahl der Form des Exzenters 65 leicht erreicht werden.
Am Ende der Wageneinfahrt stößt der Wagen gegen den Anschlag 27s und hebt durch die Hebel 28, 29, 30 die Aufwindestelze 31 von dem Bolzen 100 ab. Hierbei wird der Hebel 119 freigegeben, und unter Einwirkung der Feder I22a wird der Abflußhahn 121 der Wagenpresse 5 geschlossen. Der Hebel 119 rückt wieder in seine Anfangsstellung.
Während der Wageneinfahrt erfolgt die Aufwindung des während der Wagenausfahrt gesponnenen Garnes. Die Geschwindigkeit der Spindeln 45 muß während der Einfahrt des Wagens daher zunächst in Übereinstimmung mit seiner jeweiligen Geschwindigkeit gebracht werden. Dies geschieht durch das Exzenter 65, das durch den Arm 67 des doppelarmigen Hebels 66, 67 auf das Gestänge 68a, 69^, 70V 72, 73, 74 und auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 einwirkt.
Auf diesen Hahn 58 werden, wie im folgenden ausgeführt, noch weitere Regelungen übertragen, die auf die Spindelgeschwindigkeit von Einfluß sind, so daß das Gestänge 73, 74 eine Bewegung macht, die die Resultierende aus den Bewegungen der einzelnen Steuerorgane darstellt. Dies ist an und für sich bereits bekannt und soll hier nur so weit beschrieben werden, als die Beeinflussung der Spindelgeschwindigkeit durch die Aufwindepresse 55 in Frage kommt.
Die Aufwindegeschwindigkeit der Spindel,
d. h. die Umdrehungszahl der Spindeln während der Wageneinfahrt, ist bekanntlich auch dem Durchmesser des Kötzers, auf den jeweils aufgewunden wird, anzupassen. Dies geschieht durch ein entsprechend geformtes Exzenter 75, das neben dem Exzenter 65 auf der Hauptwelle 6 der Maschine angeordnet ist. Diese beiden Exzenter wirken durch die Hebelgestänge 67, 66, 68a, 69^ und 76, 77, 78, 71, 70s auf die Hebel 72, 73, 74 des Zuflußhahnes 58 der Aufwindepresse 55 ein.
Während der Ansatzbildung und während der Spitzenbildung müssen die Spindeln bekanntlich eine größere Anzahl von Umdrehungen machen. Dieser Anforderung wird durch ein Exzenter 79 genügt, das durch das Hebelgestänge 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 89, 90 auf die bereits erwähnten Hebel 73, 74 der Aufwindepresse 55 einwirkt.
Die bisher beschriebenen Regelungen erfordern einen Ausgleich, der durch den Gegenwinder 91 bewirkt wird. In der dargestellten Ausführungsform des Erfindungsgedankens wird die Einwirkung des Gegenwinders auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 durch das Hebelgestänge 92, 93, 94, 95, 96, 88, 89, 90, 73, 74 in der Weise durchgeführt, daß die öffnung des letzteren Hahnes auch von der Lieferung des Vorgarnes und der durch diese bewirkten Lage des Gegenwinders beeinflußt wird. So steigt z. B. der Gegenwinder, falls die Vorgarnlieferung die Aufwindung überwiegt und die Spindeln sich zu langsam drehen. Infolge davon wird durch das vorbeschriebene Hebelgestänge auf die weitere Öffnung des Zuflußhahnes 58 der Aufwindepresse 55 hingewirkt.
Damit nicht jede geringe Bewegung des Gegenwinders bereits eine Einwirkung auf den Zuflußhahn 58 der Aufwindepresse 55 ausübt, wird das zugehörige Hebelgestänge mit einem gewissen Spielraum ausgeführt.
Das Aufwinden, d. h. die Drehung der Spindeln während der Wageneinfahrt, wird in der Weise eingeleitet, daß die nach Beendigung des Abschlagens nach rechts sich be wegende Aufwindestelze 31 den Hebel 123 trifft (Fig. 3). Die Bewegung dieses Hebels wird durch das Hebelgestänge 124, 125, 126 auf den Steuerhahn 60 der Aufwindepresse 55 übertragen, wobei letzterer geöffnet und durch Hebel 127 die Feder 128 gespannt wird. Das durch den Steuerhahn eintretende Druckwasser treibt den Kolben der Aufwindepresse 55 (Fig- x) in die Höhe, der durch das Seil 56 die Scheibe 57 und durch eine geeignete Zahnradübersetzung die Spindeltrommel 49 dreht. Die erforderliche Geschwindigkeit des Aufwindens wird durch den Zuflußhahn 58 und durch dessen Regelung mittels des beschriebenen Hebelgestänges und der Exzenter erreicht.
Nach Beendigung der Wageneinfahrt, die
zugleich das Aufwinden beendet, wird der Kolben der Aufwindepresse 55 durch Druckwasser oder durch Gewichtsbelastung in seine Anfangslage bewegt. Bei der Beendigung der Wageneinfahrt ist der Wagen an den Anschlag 27 gestoßen, wobei mittels des Hebelgestänges 22, 23, 24 der Zuflußhahn 25 der Wagenpresse 5 geöffnet worden ist. Die Bewegung dieses Hahnes 25 wird durch das
to Hebelgestänge 62, 63 auf den Abflußhahn 59 der Aufwindepresse 55 übertragen, so daß auch dieser geöffnet wird. Gleichzeitig ist durch einen Anschlag 27" mittels des Hebelgestänges 28, 29, 30 die Aufwindestelze 31 von dem Bolzen 100 abgehoben worden. Hierdurch ist der Anschlag 119 freigegeben worden, und der Abflußhahn 122 der Wagenpresse 5 wird durch den Zug der Feder 122" geschlossen. Durch das Abheben der Aufwindestelze 31 vom Bolzen 100 wird zugleich der Hebel 123 frei, und der Steuerhahn 60 der Aufwindepresse 55 wird unter Einfluß der Feder 128 geschlossen. Damit ist das Aufwinden beendigt.

Claims (7)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Triebwerk für Spinnmaschinen, insbesondere Selbstspinner, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Arbeitsteile mit Ausnahme der den Fadendrall erzeugenden Spindeldrehung durch Kolbenpressen bewirkt wird, die mit Druckflüssigkeit, Druckluft oder Dampf betrieben werden.
  2. 2. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wagentriebpresse den Wagen in an sich bekannter Weise steil (senkrecht oder schräg) hebt, und daß durch das Gewicht des so gehobenen Wagens, das nur zum Teil durch Gegengewichte ausgeglichen ist, der Wagen selbst und der Kolben der Triebpresse in die Anfangslage zurückgeführt werden.
  3. 3. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Wagenbewegung durch Exzenter geregelt wird, die auf den Zu- bzw. Abfluß der Wagentriebpresse einwirken.
  4. 4. Triebwerk für Spinnmaschinen, deren Streckwerk auf dem Wagen gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Lieferung von Vorgespinst während der Wagenaus- und -einfahrt das Streckwerk mit besonderen, am bewegten Wagen gelagerten Zahnrädern in Eingriff steht, die auf unbeweglichen Zahnstangen abrollen.
  5. 5. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Nachlieferung von Vorgarn bei feststehendem Wagen das Streckwerk (bzw. die Lieferzylinder) seine Drehbewegung durch Bewegen der der Vorgespinstlieferung während der Wagenausfahrt dienenden Zahnstange mittels einer besonderen Triebpresse erhält.
  6. 6. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß des Triebmittels zu der die Aufwindung bewirkenden Presse (Aufwindepresse) durch Exzenter in der Weise geregelt wird, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindeln während des Aufwindens im erforderlichen Verhältnis zum jeweiligen Windungsdurchmesser und zur jeweiligen Geschwindigkeit des einfahrenden Wagens steht.
  7. 7. Triebwerk für Spinnmaschinen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß zur Aufwindepresse bei Störungen in der Aufwindung vom Gegenwinder aus regelnd beeinflußt wird.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE900792C (de) * 1951-06-22 1954-01-04 Mak Maschb Kiel Ag Feinspinnmaschine, insbesondere Wagenspinner, mit verfahrbarem Streckwerk
US5414564A (en) * 1992-03-14 1995-05-09 Krupp Industrietechnik Gesellschaft mit beschrankter Hattung Deformable telescope mirror

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE900792C (de) * 1951-06-22 1954-01-04 Mak Maschb Kiel Ag Feinspinnmaschine, insbesondere Wagenspinner, mit verfahrbarem Streckwerk
US5414564A (en) * 1992-03-14 1995-05-09 Krupp Industrietechnik Gesellschaft mit beschrankter Hattung Deformable telescope mirror

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