DES0042607MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 7. Februar 1955 Bekanntgemacht am 30. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
In Fernsteuerungsanlagen ist es erforderlich, nicht nur die einzelnen anzusteuernden
Stationen, sondern auch die in diesen Stationen zu steuernden Vorrichtungen sowie die Art der Steuerung
genauestens zu unterscheiden und eine eindeutige Unterscheidung der von den Stationen gegebenen
Meldungen vorzusehen. Man verwendet für diesen Zweck vielfach Impulsfolgen, die immer
dieselbe Anzahl von Impulsen enthalten und die sich z. B. durch Polarität bzw. die Frequenz der
verwendeten Stromart oder durch die Dauer der einzelnen Impulse bzw. der Impulsabstände voneinander
unterscheiden.
Es ist z. B. möglich, die Anzahl der Impulse so groß zu wählen, daß die Gesamtzahl der unterschiedlichen
Impulsfolgen der Gesamtzahl der zu übertragenden Kommandos und Meldungen entspricht.
Bei Fernsteuerungsanlagen im Eisenbahnsicherungswesen ist man bisher einen anderen Weg gegangen.
Zunächst wird eine bestimmte Station durch eine bestimmte Impulsfolge ausgewählt und
dann durch eine zweite Impulsfolge ein bestimmtes Kommando an diese Station gegeben. Sinngemäß
wird bei Meldungen einer Station an die Zentrale zunächst eine diese Station kennzeichnende Im-
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pulsfolge und dann erst die der betreffenden Meldung zugeordnete Impulsfolge übertragen. Dies
kann mit einer wesentlich geringeren Anzahl von Impulskombinationen geschehen als bei der erstgenannten
Zuordnung, da z.B. gleiche oder ähnliche Kommandos an verschiedene Stationen oder
ein Kommando an eine Station und die entsprechende Rückmeldung der Station durch eine
gleiche zweite Impulsfolge gekennzeichnet sein
ίο können, weil die spezielle Bedeutung, ob z. B.
Kommando oder Meldung, durch die vorhergehende Impulsfolge eindeutig bestimmt ist.
Bei dieser Art der Zuordnung liegt selbst bei großen ferngesteuerten Sicherungsanlagen die
maximal vorzusehende Anzahl der Impulskombinationen höchstens um 60 herum. Mit einer Kombination
von jeweils zwei verschiedenen Impulsen, z. B. Plus- und Minusimpulsen oder kurzen und
langen Impulsen derselben Stromart, können aber bei Ausnutzung aller Kombinationsmöglichkeiten
von jeweils η Impulsen, z. B. bei η = 6, bereits
26 = 64 unterschiedliche Impulsfolgen dargestellt werden. Man hat daher auf Erweiterung der Konibinationsmöglichkeiten
durch Anwendung von mehr als zwei Iimpulskriterien, z. B. Verwendung von mehr
als zwei Stromarten oder Stromstärken für die Impulse, verzichtet, da derartige Unterscheidungen bei
der bisher üblichen Zuordnung zu den Kommandos bzw. Meldebegriffen keinerlei Vorteile bringen,.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß die Verwendung von mehr als zwei Impulskriterien
bei entsprechender Auswahl und Zuordnung zu bestimmten Kommandos oder Meldungen den für die Unterscheidung der Kriterien erforderliehen
Schaltaufwand durch eine entsprechende Ersparnis anderer Schaltmittel ausgleichen und
gleichzeitig eine Verkürzung der Übertragungszeit und eine Vereinfachung der Gebe- und Empfangseinrichtung
ermöglichen kann.
Gemäß der Erfindung werden bei Verwendung von Impulsfolgen bestimmter Impulszahl mehrere
paarweise einander zugeordnete Impulskriterien, z. B. plus-minus und lang-kurz, vorgesehen, die auf
alle oder einzelne Impulse gleichzeitig anwendbar sind. Die Einrichtung kann dabei so getroffen sein,
daß dem einen Paar dieser Kriterien, z. B. plusminus, jeweils ein zu übertragender Grundbegriff,
z. B. eine bestimmte Station bzw. Einrichtung, zugeordnet ist, während das andere Paar, z. B. lang-
kurz, zur Kennzeichnung des besonderen Kommandos bzw. der Meldung dient, die von bzw. nach
der durch den Grundbegriff festgelegten Station bzw. Einrichtung übertragen werden soll.
Zweckmäßig werden innerhalb der Paare solche Kriterien vorgesehen, die sich gegenseitig von
vornherein ausschließen, wie es z. B. bei Verwendung von Plus- und Minus impuls en der
Fall ist.
Es können aber kurze und lange Impulse durch
öo zwei verschiedene Stromarten, z. B. Gleichstrom
und Wechselstrom, oder durch Wechselströme ver-
. ' schiedener Frequenzen übertragen werden. Ferner ist es möglich, nur gleich lange Impulse und vier
verschiedene Frequenzen zu verwenden, wobei jeweils zwei Frequenzen gleichzeitig übertragen
werden müßten und die eine Frequenz zur besonderen Kennzeichnung des durch die andere Frequenz
jeweils übertragenen Impulses dient.
Das Wesentliche dabei ist, daß jedem Paar von Impulskriterien bestimmte Begriffsbestimmungen
zugeordnet sind.
Betrachtet man z. B. die Meldungen einer Station mit z. B. acht Signalen ^ bis Z und sechs
Weichend bis F und sollen von jedem Signal die
Meldungen 1. Signal Fahrt, 2. Signal Halt, 3. Signal gestört, 4. Signal in Ordnung und von
jeder Weiche die Meldungen 5. Weiche Plusstellung, 6. Weiche Minusstellung, 7. Weiche gestört,
8. Weiche aufgefahren übertragen werden, so benötigt man allein hierfür insgesamt 8X4 + 6X4
= 56 verschiedene Impulsfolgen. Man würde also bei der bisherigen Verwendung von nur zwei Impulskriterien
Impulsfolgen mit je sechs Impulsen benötigen.
Bei Einrichtungen nach der Erfindung werden die Meldungen der Signale in die »Grundbegriffe«,
die sich auf die Vorrichtung beziehen, hier also »Signal S« bzw. »Signal T« usw., und vier »Kennzeichnungen«,
die sich auf den Zustand beziehen, nämlich »Fahrt«, »Halt«, »gestört«, »in Ordnung«,
unterteilt. Ähnlich können die Meldungen der 1 Weichen in ' die Grundbegriffe »Weiche A«,
»Weiche B« usw. und die Kennzeichnung »Plusstellung«, »Minusstellung«, »gestört«, »aufgefahren«
zerlegt werden. Die Grundbegriffe werden dann z. B. durch die Plus-Minus-Kriterien
unterschieden, so daß beispielsweise das Signal S die Kombination + + — +, das Signal T die
Kombination -\—I—l· —-, die Weiche B die Kombination
H—h usw. erhalten. Die Kennzeich-
nungen werden durch die Kurz-Lang-Kriterien unterschieden, wobei noch eine weitere Zusammenfassung
in der Weise vorgenommen werden kann, daß z.B. die Meldungen 1 und 5, 2 und.6 usw.
jeweils durch dieselbe Kurz-Lang-Kombination bestimmt sind. Es ergibt sich also, daß die Sendebzw,
Empfangseinrichtung nur hoch für die Herstellung von zehn Kombinationen für die Grundbegriffe
und vier Kombinationen für die Kennzeichnungen ausgelegt sein müssen. Allein in dieser
Aufteilung liegt schon ein entscheidender Vorteil, der an sich auch für Anordnungen gilt, bei denen
nur zwei Impulskriterien verwendet werden. Man müßte aber in diesem Fall Grundbegriff und
Kennzeichnung nacheinander übertragen, was zu einer Erhöhung der Übertragungszeit und zu erhöhtem
Aufwand durch Speicher und Schalteinrichtungen führen würde.
Gemäß der Erfindung könnte bei der Begriffsbestimmung der Kennzeichnungen durch die Kurz-Lang-Kombination
z. B. folgende Zuordnung getroffen sein:
Kennzeichnung 1 und 5 : lang, kurz, kurz, kurz, <
Kennzeichnung 2 und 6: kurz, lang, kurz, kurz, Kennzeichnung 3 und 7: kurz, kurz, lang, kurz,
Kennzeichnung 4 und 8: kurz, kurz, kurz, lang.
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Dann lautet die Impulsfolge z. B. für die Meldung »Signal S Halt«: +kurz, +lang, —kurz,
+ kurz, für die Meldung »Weiche B gestört«: + kurz, —kurz, —lang, —kurz.
. Die Übertragungszeit ist trotz der Verlängerung einzelner Impulse kürzer als bei den bisher
üblichen Einrichtungen, bei denen Impulsfolgen mit einer entsprechend größeren Anzahl von Impulsen,
bei dem zugrunde gelegten Beispiel sechs
ίο Impulse statt nur vier Impulse, benötigt werden.
Die ganze Einrichtung ist in weiten Grenzen umkehrbar. Beispielsweise kann es unter Umständen
zweckmäßig sein, einen Grundbegriff »Grundstellung« zu schaffen, der sich auf gleiche oder verschiedene
Vorrichtungen beziehen kann. Als Grundstellung kommen dabei z. B. für die Signale die
Haltstellung, für die Fahrstraßenstelleinrichtungen die Auflösung in Frage. In diesem Fall ist
es möglich, beispielsweise den nur mit kurzen Plus- und Minus-Impulsen übertragenen Grundbegriff
die Grundstellung aller Einrichtungen auslösen zu lassen und die gleiche, durch unterschiedliche
Länge einzelner Impulse zusätzlich gekennzeichnete Impulsfolge zu verwenden, um die
Grundstellung nur einer oder mehrerer Vorrichtungen zu bewirken. Ebenso kann man auch für zu
übertragende Kommandos derartige Zuordnungen treffen, wie sie oben für die Meldungen schon beschrieben
sind. Dabei würde jeder Einrichtung wieder ein Grundbegriff zugeordnet, und die herzustellenden
Betriebszustände würden durch die Kennzeichnungen ausgewählt, z. B. zu den Grundbegriffen
Signal^, Signal T, Signalt/ usw. die
Kennzeichnungen »Fahrt stellen«, »Halt stellen«, »Ersatzsignal stellen« usw. gegeben werden.
In ähnlicher Weise können auch die Stationswahl und die Übertragung bestimmter Kommandos
bzw. Meldungen gleichzeitig vorgenommen werden, indem z.B. die Stationen durch die Plus-Minus Kriterien,
die Kommandos bzw. Meldungen durch die Kurz-Lang-Kriterien unterschieden werden.
Soll z. B. nach einer Station mit der zugeordneten Impulsfolge + — + — das Kommando
»Weiche 2 umstellen« (kurz, kurz, lang, lang) über-
tragen werden, dann wird folgende Impulsfolge gestartet: +kurz, —kurz, +lang, —lang. Diese
Zuordnung hat gegenüber der getrennten Übertragung von Stations- und der Kommando- bzw.
• Meldungsimpulsfolge ebenfalls den Vorteil der Zeit- und Apparateersparnis, die sich unter anderem
durch den Wegfall der Umschaltung von Stationswahl auf Kommando- bzw. Mdduingsübertragung
ergeben.
Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt. Die Zuordnung
der Impulskriterien kann beispielsweise auch umgekehrt gewählt werden, derart, daß durch kurze
und lange Impulse die Grundbegriffe, durch Impulse verschiedener Stromart bzw. Polarität die
Kennzeichnungen unterschieden werden.
Claims (7)
1. Einrichtung bei Fernsteuerungsanlagen, insbesondere bei ferngesteuerten Eisenbahnsicherungsanlagen,
in denen Kommandos oder Meldungen durch Impulsfolgen bestimmter Impulszahlen unterschieden werden, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere paarweise einander zugeordnete Impulskriterien, z. B. plus-minus und kurz-lang, verwendet werden, die auf alle
oder einzelne Impulse gleichzeitig anwendbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Paar von Impulskriterien zur Unterscheidung von jeweils zu übertragenden Grundbegriffen dient, während
das andere Paar zur Kennzeichnung der unter diesem Grundbegriff zusammengefaßten Vorrichtungen
und/oder Betriebszustände verwendet wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Vorrichtung,
z. B. jeder Weiche oder jedem Signal, in einer Station ein bestimmter Grundbegriff zugeordnet
ist und daß für gleiche herzustellende oder vorhandene Betriebszustände gleichartiger Einrichtungen,
z. B. aller Weichen, mindestens der betreffenden oder aller Stationen gleiche Kennzeichnungen
verwendet werden.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Vorrichtung in
einer Station ein bestimmter Grundbegriff zugeordnet ist und gleiche Kennzeichnungen für
verschiedenartige Vorrichtungen, z. B. Weichen und Signale, verwendet werden.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den einzelnen
Stationen für alle Kommandos und/oder Meldungen jeweils derselbe Grundbegriff zugeordnet
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bestimmten Betriebszuständen,
z. B. der Grundstellung, mehrerer oder aller Vorrichtungen derselbe Grundbegriff
zugeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundbegriff mit einer
bestimmten Kennzeichnung den entsprechenden Betriebszustand aller Vorrichtungen und mit"
anderen Kennzeichnungen den entsprechenden Betriebszustand einzelner oder mehrerer der
Vorrichtungen herbeiführt.
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