DE641352C - Einrichtung zum Schutz von Leitungsstrecken - Google Patents

Einrichtung zum Schutz von Leitungsstrecken

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DE641352C
DE641352C DE1930641352D DE641352DD DE641352C DE 641352 C DE641352 C DE 641352C DE 1930641352 D DE1930641352 D DE 1930641352D DE 641352D D DE641352D D DE 641352DD DE 641352 C DE641352 C DE 641352C
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DE1930641352D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Manfred Schleicher
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Siemens and Halske AG
Siemens AG
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Siemens and Halske AG
Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H7/00Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
    • H02H7/26Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
    • H02H7/261Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured involving signal transmission between at least two stations

Landscapes

  • Remote Monitoring And Control Of Power-Distribution Networks (AREA)

Description

Es ist bekannt, die Strecken eines elektrischen Energieverteilungsnetzes an ihren Enden mit Vorrichtungen auszurüsten, welche die Energierichtung oder die Stromrichtung feststellen und eine Abschaltung der Strecke bewirken, wenn von beiden Enden die Energie in die Strecke hineinfließt. Nachteilig ist dabei, daß Hilfsleitungen gezogen werden müssen, welche im allgemeinen genau so lang sind wie die zu schützende Strecke. Bei Höchstspannungsanlagen, welche gerade zur Übertragung größter Entfernungen dienen, werden infolgedessen die Anlagekosten für die Schutzeinrichtungen durch die Kosten für die Hilfsleitungen außerordentlich in die Höhe getrieben.
Gemäß der Erfindung wird daher von ■einer Anordnung Gebrauch gemacht, welche für die Übertragung von Energierichtungsmeidungen zu einer Hauptstation eines Netzes bekanntgeworden ist und die es ermöglicht, in einer Netznachbildung der Hauptstation zur Anzeige zu bringen, in welcher Richtung die Energie an verschiedenen Punkten des Netzes fließt.
Zur Verwirklichung einer Leitungsschutzeinrichtung nach der Erfindung werden die Energierichtungsmeldungen in einer gemeinsamen Zentralstelle benutzt für die Beeinflussung von Vergleichsgeräten, und diese Vergleichsgeräte steuern in der Zentralstelle angeordnete Kommandoeinrichtungen, von deren Tätigkeit die Auslösung der Leitungsschalter der geschützten Leitungsstrecke des überwachten Netzes abhängt.. Kraftwerke, welche miteinander gekuppelt sind, besitzen praktisch immer die Möglichkeit, miteinander telephonisch zu verkehren, sei es unmittelbar, sei es über eine Zwischenstelle. Die vorhandenen Telephonverbindungen werden nach Möglich-keit für den Leitungsschutz benutzt.
Damit die Stellungen der Energierichtungsrelais in benachbarten Knotenpunkten des Netzes oder Abzweigstellen miteinander- verglichen werden können, meldet jede Relaisstelle zur Zentralstelle, welche Energierichtung bei , ihr herrscht. Diese Meldungqn erfolgen beispielsweise periodisch; sie können aber auch nur dann erfolgen, wenn ein Wechsel in der.· Stellung eines Relais eingetreten ist, d. h. wenn sich an irgendeiner Stelle im Netz die Energierichtung umgekehrt hat, oder wenn ein Anregerelais, z. B. ein Überstromrelais oder Spannungsabfallrelais, angesprochen hat. In allen Fällen wird von der Zentralstelle aus, wenn erforderlich, das Kommando zur Auslösung der Schalter an den Enden einer kranken Leitungsstrecke gegeben. Weil die Übertragung nach Möglichkeit über Telephonverbindungen geleitet v wird, in welcher, wenn es sich um Leitungen über größere Entfernungen han-
*) Von dem'Patentsiicher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Manfred Schleicher in Berlin-Charlottenburg.
delt, Übertrager liegen, wird für die Meldungen und Kommandos in erster Linie Wechselstrom verwendet. Zur Unterscheidung von Meldezeichen und Kommandozeichen werden beispielsweise verschiedene Frequenzen und ab gestimmte Empfangsrelais verwendet. Andere Möglichkeiten zur Unterscheidung bieten Im* pulskombinationen. Es ist auch möglich, die Meldungen oder Kommandos oder beide ίο drahtlos oder längs der Hochspannungsleitungen zu übertragen.
Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens dienen die Abbildungen.
In Fig. ι ist ein Energieverteilungsnetz durch stark ausgezogene Linien dargestellt. Die Streckenenden, an denen sich Relais befinden, sind durch Kreise mit den Buchstabens, b, c usw. dargestellt. Bei α und / sei je eine Erzeugerstation. In dem von dem Netz versorgten Gebiet befindet sich eine Zentralstelle Z, die auch räumlich möglichst zentral gelegen sein mag. Von der Zentrale Z gehen dünne Linien aus, welche Telephonverbindungen zwischen der Zentrale und den Relaisorten darstellen. Über die Telephonleitungen werden von den Relaisorten a, b, c usw. die Stellungen der Energierichtungsrelais zur Zentrale Z gemeldet. In den Telephonleitungen, welche die Zentralstelle Z mit den Relaisstellen e und / verbinden, ist je ein Übertrager schematisch angedeutet.
Die Einrichtungen eines Relaisortes, etwa b, sind in Fig. 2 beispielsweise wiedergegeben. Die Hochspannungsleitungen sind mit 1, der Schalter ist mit 2 beziffert. An die Hochspannungsleitungen ι ist ein Energierichtungsrelais 3 angeschlossen, welches je nach der herrschenden Energierichtung einen Kontaktarm 4 gegen einen Anschlag 5 oder gegen einen Kontakt 6 legt. Kontakt 6 ist geerdet. Es kann aber von ihm aus auch eine von Erde isolierte Rückleitung zur Zentralstelle Z führen. Die Verbindungsleitung zwischen der Zentralstelle Z und dem Relais ort b ist mit 7 bezeichnet.
Zu der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung eines Relaisortes kann die in Fig. 3 als Beispiel angegebene Relaisschaltung in der Zentrale gehören. Die Zentrale Z enthält für jeden Relaisort zwei Relais entsprechend den zwei Streckenenden, die an einem Relaisort zusammentreffen. Zum Relaisort b gehören die Relais O1 und b2, zum Relaisort c die Relais C1 und c2 usw. Die Relais O1 und b2 sind parallel geschaltet und an die Verbindungsleitung 7 zwischen der Zentralstelle und Relaisort b angeschlossen. Die. Rückleitung ist als Erdleitung gedacht und daher nicht gezeichnet. Von den parallel geschalteten Relais Cx und C2 geht entsprechend eine Leitung 8 zum Relaisort c. In dieser Weise sind alle Relaispaare in der Zentralstelle mit den zugehörigen Relaisorten verbunden. Ferner besitzt die Zentralstelle Z eine Abfrageeinrichtung, welche periodisch bei allen Relais-Serien anfragt, wie das Energierichtungsrelais §fäit. Die Abfrageeinrichtung besteht in dem '•^gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einem rotierenden Kontaktarm 9, der mit einer Schleifbürste ι ο über einen Schleifring 11 und Kontaktsegmente a10, a2Q, δ10, b20, C10, C20 usw. schleift. Durch die Bürste 10 werden nacheinander die Leitungen 7, 8 usw. mit einem Transformator 12 verbunden, dessen eines Wicklungsende geerdet ist.
An den Relaisorten a, b, c usw. ist nun die Anordnung so getroffen, daß beispielsweise an den Orten a, c, e usw. der Kontakt des Energierichtungsrelais dann geschlossen ist, wenn die Energie nach links gerichtet ist; bei gleicher Energierichtung sind dann aber die Kontakte des Relais an den dazwischenliegenden Relaisorten b, d und / geöffnet. · Ist die Energie dagegen nach rechts gerichtet, so sind umgekehrt die Relaiskontakte an den Relaisstellen geschlossen, wo sie vorhin geöffnet waren, und diejenigen, die vorher geschlossen waren, sind dann offen. Wenn der Kontakt eines Energierichtungsrelais geschlossen ist, werden die beiden zugehörigen go Relais der Zentralstelle erregt, sobald die Abfrageeinrichtung in der Zentralstelle die Stromquelle 12 an die entsprechende Telephonleitung legt. Solange die Energie von rechts nach links fließt, werden infolgedessen über den Kontaktarm 9 nacheinander die Relais a2, C1 und C2, ^1 und e2 usw. erregt, dagegen bleiben die Relais bt und b2 und Ci1 und d2 usw. aberregt.
Nun wird von den Relais a2 und bx bzw. b2 und C1 und von C2 und dx paarweise je ein gemeinsamer Relaiskreis gesteuert. Es sind dies die Relaiskreise mit den Relais AB, BC, CD usw. Das Relais AB wird durch die Anker A2I un(i ^f11 eingeschaltet, wenn weder das Relais a2 noch das Relais O1 erregt ist. Dies ist aber nur dann möglich, wenn das Energierichtungsrelais bei α nach rechts und das bei b nach links weist, d.h. wenn auf der Strecke zwischen α und b ein Fehler entstanden ist. In entsprechender Weise schalten die Relais b2 und C1 das Relais BC nur dann ein, wenn die Energie bei b nach rechts und bei c nach links fließt.
Die Relais AB, BC und CD steuern je einen Doppelanker 0O1, Oc1, Cd1. Über diese Doppelanker werden Kommandoströme zur Auslösung der Ölschalter geleitet. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel fließen die Kommandoströme über die gleichen Leitungen, über die auch die Energierichrungsmeldungen erfolgen. Die Kommandoströme
können, wie Fig. 3 zeigt, ebenfalls durch den Eontaktarm 9 ausgelöst werden; Kontaktarm 9 besitzt zu diesem Zweck eine .zweite Schleifbürste 13, die einerseits auf einem. Schleif S ring 14 und andererseits auf Kontakten ab, bc, ca usw. schleift. Schleifring 14 liegt an einer Stromquelle 15, die wiederum mit einem Pol geerdet ist. Es ist an sich möglich, die Energie für die Kommandos ebenfalls aus der Stromquelle 12 zu entnehmen und über den gleichen Stromweg zu senden. Dann wird in den Helaissteilen durch einen Wider-'standioo in Reihenschaltung mit dem Kontakt des Energierichtungsrelais dafür gesorgt, daß die Auslösespule 16 des Leitungsschal-, ters 2 durch den geschlossenen Relaiskontakt 6 nicht kurzgeschlossen wird. An Stelle des Widerstandes kann auch ein Relais treten, das nach seiner Erregung den Strom weg über den Relaiskontakt so lange offen hält, daß das Auslösekommando mit Sicherheit auf Relais 16 geleitet wird. Wenn für Kommandos leine andere Frequenz verwendet wird als für die Stellungsmeldungen der Energierichtungsrelais, können Siebketten angewendet werden.
Nachdem Kontaktarm 9 an den Kontakten aw und O10 vorbei ist, so daß Relais AB sich also eingestellt hat, wird über den Kon- XakXab und den Doppelanker ablt falls dieser geschlossen ist, ein Kommandostrom zu der Relaisstation α und der Relaisstation δ gesendet. In den Relaisstationen, deren Anordnungen beispielsweise in Fig. 2 wiedergegeben sind, wird durch den Kommandostrom ein Auslösemagnet 16 erregt, der den Ölschalter • am Relaisort zur Auslösung bringt. Da der Kommandostrom diejenigen benachbarten Relaisorte !erreicht, zwischen denen der Fehler entstanden ist, wird an diesen .beiden Relaisorten die kranke Leitungsstrecke abgeschaltet.
Um Fig. 3 nicht unnötig zu. belasten, jst kein besonderer Haltekreis für die Relais Ab, BC usw. dargestellt, sondern es sind die Relais «2; i>i, b2 usw. lediglich als Abfallverzögerungsrelais dargestellt, weiche die Erregerstromkreise für Relais AB, BC usw. so lange aufrechterhalten, daß die Kommandoströme mit Sicherheit über die Kontakte dieser Relais zustande kommen können.
In Fig. 4 ist das in Fig. 1 gewählte Beispiel 'eines Netzes wiederholt, jedoch mit der Abänderung, daß von der Zentrale Z nicht zu jedem Relaisort eine besondere Verbindungsleitung führt, sondern es müssen zur Zentrale Z die Meldungen von den Relaisorten .a:, b und c sowie von der Zentrale Z aus die Kommandos zu diesen Orten über die eine Verbindungsleitung zwischen der Zentralstelle und dem Relaisort c geleitet werden. Der Fall, daß mehrere Relaisorte über eine gemeinsame. Leitung mit der Zentralstelle verbunden sind, wird in der Praxis nicht zu vermeiden sein. Man könnte dabei die Telephonverbindungen oder besondere Hilfsleitungen zwischen den Orten«, b und c benutzen, um ohne Mitwirkung der Zentralstelle Z einen auf Vergleich der Energierichtungen beruhenden Leitungsschutz für die 7» Strecken #—b und b-c mit Hilfe der TeIephonverbindung zwischen den Schaltstellen a, b und c herzustellen. Wenn jedoch die meisten Relaisorte des Netzes von der Zentrale aus überwacht und gesteuert werden, ist es zweckmäßig, auch die übrigen Relaisorte in gleicher Weise von der Zentralstelle abhängig zu machen, zumindest können die Energierichtungen aller Relaisorte in der Zentralstelle Z angezeigt werden, beispielsweise in einem Schaltbild. Ein Beispiel für eine Schaltung, welche es !ermöglicht, mehrere Relaisorte über eine gemeinsame Leitung-mit der Zentralstelle Z zu verbinden, ist in den Fig. 5 und 6 schematisch wiedergegeben.
Weil mehrere Relaisorfce eine gemeinsame Leitung benutzen, erhalten diese Relaisorte und die Zentralstelle Verteiler, welche zusammenarbeiten. Anordnungen, welche dazu dienen, den Gleichlauf von entfernt voneinander aufgestellten Verteilern sicherzustellen, sind in mannigfacher Form bekanntgeworden und brauchen hier nicht beschrieben zu werden, da sie nicht zur Erfindung gehören. In der Relaisstelle sind 'die Starkstromleitungen mit 20, der Trennschalter mit'21 und das Energierichtungsrelais mit 22 bezeichnet. An die Leitungen 20 ist ein Synchronmotor 23 angeschlossen, welcher mehrere Kontakteinrichtungen antreibt. Über ein Zahnradvorgelege 24 wird eine Kontaktwalze 25 angetrieben und über ein Zahnradvorgelege 26 eine zweite Kontaktwalze 27 und schließlich über Kegelräder 28 und 29 ein Kontaktarm 30. Die Kontaktwalzen 25 und 27 dienen zur Fernmeldung der Energierichtung bzw. der Stellung des Energierichtungsrelais 22. Über Kontaktarm 3 ο dagegen werden die Ströme zur Auslösung des Ölschalters 21 geleitet. Bei den Zahnradvorgelegen 24 und 26 besitzen die treibenden Räder nur auf einem Teil ihres Umfa'nges Zähne. Diese Zahnkranzstücke sind derart gegeneinander versetzt, daß zunächst die Kontaktwalze 25 und dann die Kontaktwalze 27 mitgenommen wird. In der Zeit, in. welcher entsprechende Kontaktwalzen der anderen Relaisorte in Tätigkeit sind, welche die gleiche Telephonleitung oder Telegraphenleitung ohne Verbindungsleitung benutzen, stehen die Kontaktwalzen 25 und 27 infolge der nur teilweisen Zahnung der Triebräder beide still.
Die Kontaktwalze 25 besitzt drei Kontaktsegmente, welche durch Schraffur hervorgehoben sind und die entgegen der Darstellung auf den ganzen Umfang verteilt sein können. Mit den drei Kontaktsegmenten kommen drei Schleifbürsten 31, 32 und 33 nacheinander in Kontakt. Die Kontaktsegmente sind leitend verbunden mit einem Schleifring 34, auf welchem ein Abnehmer 35 schleift. Das Energierichtungsrelais 22 besitzt einen Kontaktarm 36, durch den es je nach seiner Ausschlagrichtung ein Kontaktpaar 37 Oder ein Kontaktpaar 38 schließt. Wenn der Kontakt 37 geschlossen wird, wird dadurch eine Energiequelle 39, die mit einem Ende an der einen Telephonader 40 liegt, mit ihrem anderen Ende über den Kontakt 37 und die Schleiffedern 31, 32 und die Kontaktsegmente für diese Schleif federn, den Schleifring 34 ao und den Abnehmer 3 5 mit der zweiten Ader der Telephonleitung, dem Leiter 41, verbunden. Die Drehrichtung der Kontaktwalze 25 ist durch einen Pfeil angegeben. Während der Umdrehung der Kontaktwabe 25 kommen, wenn Relaiskontakt 37 geschlossen ist, dicht aufeinanderfolgend zwei Impulse zustande, über den dritten Kontakt und die Schleiffedern 33 dagegen kommt kein. Impuls zustande, weil Schleif feder 33 mit dem Kontaktpaar 38 verbunden ist, welches nicht geschlossen ist. Eine gleiche Kontaktwalze, die ebenfalls von einem Synchronmotor angetrieben wird, befindet sich in allen Relaisorten, welche dieselbe Telephonleitung benutzen. Jeder Relaisort meldet die Stellung seines Energierichtungsrelais nacheinander zweimal. Das erstemal wird in der Zentralstelle Z die Meldung mit der zweiten Meldung des vorhergehenden Relaisortes verglichen, beim 4.0 zweitenmal dagegen mit der ersten Meldung des nachfolgenden Relaisortes.
So wie für die Kontaktwalze 25 beschrieben wurde, verlaufen auch die Vorgänge bei der für die zweite Meldung vorgesehenen Kontaktwalze 27. Durch beide Kontaktwalzen wird nacheinander die gleiche Impulskombination gesendet, wenn sich die Anschlagsrichtung des Energierichtungsrelais 22 inzwischen nicht geändert hat. Die Sendungen zweier benachbarter Stationen können als in sich vollständige Meldungen nacheinander erfolgen. Um jedoch den Vergleich der beiden Energierichtungen auf einen möglichst kurzen Augenblick zusammenzudrängen, empfiehlt es sich, die Impulse zur Übertragung der Relaisstellungen derart ineinanderzuschachteln, daß zum Schluß der Übertragungen der Stellungen der beiden miteinander zu vergleichenden Relais je ein Impuls von beiden Relaisstellen her zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgen.
In Fig. 5 ist aus diesem Grunde bereits zwischen dem zweiten und dritten Kontaktsegment der beiden Kontaktwalzen 25 und 27 ein größerer Abstand eingezeichnet worden. In die dadurch entstehende Übertragungspause des einen Relaisortes schieben sich zeitlich die ersten beiden Impulse des nächstfolgenden Relaisortes bzw. der letzte Impuls des vorangehenden Relaisortes. Die Kornbination ist dabei als dreistellig angenommen. In die Sendepause der Kontaktwalze 25 schiebt sich der letzte Impuls des links anschließenden Relaisortes, in die Impulspause der Walze 27 die beiden ersten Impulse des nach rechts folgenden Relaisortes.
Die Wirkungsweise wird aus der in Fig. 6 dargestellten Einrichtung der Zentralstelle klar. Für den Vergleich der Energierichtungen an zwei Orten besitzt die Zentralstelle je eine Verteilereinrichtung 50, 51 usf. Diese Kontaktwalzen besitzen je sechs gestaffelt angeordnete Segmente. Über die Kontaktwalze 50 können die Relais 52, 53, 54, 55, 56 und 57 erregt werden. Die Empfangsstelle besitzt ferner ein Eingangsrelais 58, welches an der Telephonleitung oder der an ihrer Stelle vorhandenen Hochfrequenzübertragungsanordnung zwischen der Zentralstelle und Relaisort c liegt. Bei jedem ankommenden Stromstoß legt Relais 58 den positiven Pol einer Ortsbatterie an die Leitungen 59 und 60 usw. Die Impulssender der Relaisorte arbeiten, wie vorhin erläutert wurde, zeitlich derart ineinander, daß die beiden ersten Impulse der Kontaktwalze 50 beispielsweise von dem Relaisort α ausgehen. Es folgen dann zwei Impulse, welche vom Kontaktort b ausgehen. Der fünfte. Impuls geht wiederum von α aus, und der sechste Impuls ist dem Relaisort b vorbehalten. Jeder Relaisort sendet also eine Kombination von drei Impulsen, und zwar besteht, wie schon gesagt wurde, diese Kombination bei der einen Energierichtung beispielsweise aus zwei Impulsen und einer Impulslücke und bei der umgekehrten Energierichtung aus zwei Impulslücken und einem Impuls. Für eine solche als Beispiel genommene Impulskombination ist die Schaltung in Fig. 6 aufgezeichnet. no
Wenn die Energierichtungen bei α und b übereinstimmen, werden beispielsweise vom Relaisort α aus durch zwei Impulse die Relais 52 und 53 erregt, desgleichen durch zwei Impulse daran anschließend die Relais 54 und 55 vom Relaisort b her. Relais 56 wird wiederum von α aus gesteuert und bleibt abjrregt, desgleichen Relais 57, das von b aus gesteuert wird. Es kommt dann der oberste Stromweg der Pyramidenschaltung zustande, in welchem von dem Pluspol der Ortsbatterie ausgehend über die Leitung 61 Relais 62 er-
regt wird. Wenn die Relais 52 bis 55 stromlos, dagegen die Relais 56 und 57 erregt sind, bedeutet dies, daß die Energierichtung an beiden Relaisorten sich umgebehrt hat. Relais 62 wird dann über den untersten Eontaktweg erregt. Die Relais 52 bis 57 schließen, wenn sie erregt werden, Haltekreise für sich selbst, welche über die Kontaktwalsse 50 geführt sind und vor einer Neueinstellung der Relais jedesmal wieder geöffnet werden. Infolgedessen ist Relais 62, solange auf dem Leitungsabschnitt kein Fehler entstanden ist und die Übertragung der Meldungen von den Relaisorten richtig zustande kommt, erregt. Eine Signallampe 63 zeigt dies durch ruhiges Brennen, an. Wenn die übertragenen Meldungen nur unvollkommen eintreffen, kommt der Stromkreis zur Erregung des Relais 62 nicht zustande, infolgedessen läßt . Relais 62 seinen Anker 64 dann fallen, was zur Folge hat, daß die Lampe 63 statt ruhiges Licht flackerndes Licht gibt. Ist bei der nächsten Übertragung der Fehler nicht wieder aufgetreten, so leuchtet die Lampe 63 dann wieder ruhig. Im anderen Falle müssen die Übertragungseinrichtungen an den Relaisorten und der Zentralstelle überprüft werden,- um die Ursachen der Störung zu beseitigen. Von der Zentrale aus können dann die Relaisorte telephonisch oder telegraphisch davon verständigt werden, daß sie die Sendeeinrichtungen nachprüfen müssen.
Wenn auf einer Leitungsstrecke ein Kurzschluß entstanden ist, weisen die Energierichtungsrelais an den Streckenenden beide in die' Strecke hinein. Liegt der Fehler beispielsweise zwischen den Relaisorten a und b, dann ändert sich bei einem Fehler der Ausschlagsinn eines der Energierichtungsrelais. Die zur Zentrale übertragenen Meldungen bewirken beispielsweise, wenn die. Energie vorher von b nach, α geliefert wurde, daß die Relais 52 und 53, welche von α aus gesteuert werden, stromlos bleiben, während Relais 56 von α aus erregt wird. Die Relais 54 und 55 werden von b aus erregt, Relais 57 bleibt unerregt. Bei dieser Erregung der Relais 52 bis 57 kommt ein Stromweg zustande, der von der Leitung 61 ausgeht, über die mittleren Relaiskontakte verläuft 'und über den ein Relais 65 erregt wird. Relais 65 steuert zwei Anker 66 'und 67 und gegebenenfalls ein Schauzeichen 650. Über die beiden Anker verlaufen Kommandoströme zur Auslösung der Ölschalter an den Relaisorten α und b. Für die Kommandos ist in der Zentralstelle ein besonderer Verteiler vorgesehen, der einen Kontaktarm 68 und eine Reihe von Kontakten enthält. Die Kontakte, welche in dem dargestellten Beispiel zur Auslösung des Ölschalters der Station α diener ; sind mit a' bezeichnet, die, welche den Ölschalter der Station b oder c betreffen, mit b' bzw. d'. ' - ■
Der Kontaktarm 68 wird synchron mit dem Kontaktarm 30 am Relaisort angetrieben. Durch den Kontakt 66 der Zentralstelle werden die Kontakten' und b', über welche der Kontaktarm 68 hinweggleitet, mit einer Stromquelle 71 verbunden. Diese Stromquelle liegt mit einer Klemme an der einen Ader 40 eines Telephonleiterpaares 40 und 41. Leiter 41 ist mit dem Kontaktarm 68 der Zentralstelle und dem Kontaktarm 30 am Relaisort (Fig. 5) verbunden. Über Kontaktarm 68, die Kontakten' und b' einerseits und den Kontaktarm 30 am Relaisort und entsprechende Kontakte a." und b" des Verteilers am Relaisort anderseits kommen zwei Stromstöße zustande, über welche am Relaisort b (Fig. 5) zwei Relais 72 und 73 erregt werden. Relais 72 wird bei der gezeichneten Umlauf richtung des Kontaktarmes 30 zuerst erregt und 73 kurz darauf. Der Anker 74 des Relais 72 fällt mit Verzögerung ab, so daß also über die Anker 74 und 75 vorübergehend ein Stromkreis für ein Relais 76 geschlossen ist. Relais 76 hält sich durch seinen Anker 77 selbst und schließt außerdem durch seinen Anker 78 einen Stromkreis für eine Auslösespule 79, die go bei ihrer Erregung eine Sperrklinke 80 anzieht und dadurch den ölschalter 21 zur Auslösung freigibt. Am Relaisort α sind den Relais 72 und 73 entsprechende Relais vorgesehen, die jedoch dort mit den Kontakten a" verbunden sind. ^
Damit der Haltestromkreis für Relais 76 wieder unterbrochen wird, ist am Relaisort noch ein Relais 81 vorgesehen, welches einige Zeit nach der Einschaltung des Relais 76 den Haltestromkreis dieses Relais durch den Anker 82 unterbricht. Relais 81 ist an einen Kontakt 83 angeschlossen, der einem Kontakt 70 an dem Verteiler der Zentralstelle (Fig. 6) entspricht. Der Kontakt 70 kann gemeinsam für alle· Relaisorte für dieselbe Aufgabe vorgesehen sein.
In der Zentralstelle sind nur die Relais-Stromkreise für die Abschaltung einer einzigen Leitungsstrecbe wiedergegeben. Für alle Leitungsabschnitte, die über eine einzige Telephonleitung mit der Zentralstelle in Verbindung stehen, besitzt die Zentralstelle je eine Kontaktwalze, z. B. 51, wie die Kontaktwalze 5.0. Für jede Kontaktwalze sind auch Relais-Stromkreise vorhanden, wie sie in Verbindung mit Kontaktwalze 50 wiedergegeben sind. Der Verteüerkontakt 70 wird bei der ausgeführten Relaisschaltung durch den Relaisanker 67 mit der Energiequelle 71 verbunden. Für die Relaiskreise, welche in Verbindung mit ^anderen Kontaktwalzen vorgesehen sind, wer-
den für den Kontakt 70 dem Kontakt 67 entsprechende Relaiskontakte vorgesehen.
Die - Impulskombinationen, für welche die Relaiskreise dargestellt sind, sind lediglich als Beispiele zu betrachten. Die Impulskombinationen, welche die Relaisorte zu senden vermögen, können dabei für alle Relaisorte gleich oder auch derart verschieden sein, daß die einzelnen Relaisorte jeder eine andere Kombination senden.

Claims (7)

  1. ,Patentansprüche :
    i. Einrichtung zum Schutz von Leitungsstrecken vorzugsweise polygonartig gestalteter Netze in Abhängigkeit von einem Vergleich der Energierichtungen an den Enden der Leitungsstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß Energierichtungen von den Streckenenden der zu schützenden Leitungsstrecke in an sich bekannter Weise, vorzugsweise über vorhandene Telephonverbindungen (Leitungen oder .Hochfrequenzkanäle), zu einer gemeinsamen Zentralstelle übertragen werden und dort Vergleichsgeräte (a2 &t, C2 Vl1) entsprechend den Energierichtungen an den Enden der einzelnen Leitungsstrecken beeinflussen, welche ebenfalls in der gemeinsamen Zentralstelle befindliche Kommandoeinrichtungen {AB, BC, CD) steuern, von deren Tätigkeit die Auslösung der Schalter der geschützten Leitungsstrecken "des überwachten Netzes abhängt.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Streckenenden angeordnete Meldeeinrichtungen (3) die dort herrschenden Energierichtungen periodisch oder nach einem Wechsel der Energierichtung zur Zentralstelle melden.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß für die Meldungen oder Kommandos oder beide Wechselstrom dient.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Meldungen oder Kommandos oder beide durch Wechselströme bestimmter Frequenzen übertragen werden, für welche am Empfangsort entsprechend abgestimmte Relaisanordnungen vorgesehen sind.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Streckenenden angeordneten Meldeeinrichtungen (3) die dort herrschende Energierichtung nur nach jedem Energierichtungswechsel zur Zentralstelle melden.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Energierichtungsmeldungen und die Auslösekommandos durch Impulskombinationen übertragen werden.
  7. 7. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die. Meldungen und Kommandos durch Hochfrequenzzeichen drahtlos oder längs der Hochspannungsleitungen übertragen werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE1930641352D 1930-07-31 1930-07-31 Einrichtung zum Schutz von Leitungsstrecken Expired DE641352C (de)

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