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Einrichtung zum Fernanzeigen der Stellung oder Betriebszustände von
Arbeitsgliedern durch Codezeichen Die Erfindung betrifft Einrichtungen zum Fernanzeigen
der Arbeitsstellungen oder Betriebszustände von Arbeitsgliedern durch Codezeichen
und bezieht sich besonders auf Anordnungen, in denen das Übertragen der Codezeichen
nach einer Sammelstelle hin geschieht, in der die Stellungen oder Betriebszustände
der zu überwachenden Arbeitsglieder geprüft werden. Dies ist z. B. bei Einrichtungen
der Fall, die dazu benutzt werden, in einer Sammelstelle die Arbeitsstellungen von
Relais, Signalkörpern, Zeigern oder Meßapparaten des Eisenbahnsignalwesens zu überwachen.
Die Vorrichtungen, deren Betriebsstellung oder -zustand in jedem Augenblick festzustellen
sein soll, sind im allgemeinen auf verschiedene Stellen verteilt, z. B. längs eines
Schienenweges. In jeder Stelle können sich Gruppen solcher Vorrichtungen befinden.
Es kann daher geschehen, daB alle Codezeichen zur selben Zeit von einer Stelle aus
zu übertragen sind, weil gewisse Apparate oder Betriebsmittel einer Gruppe alle
zur gleichen Zeit ihre Stellung oder ihren Betriebszustand geändert haben, oder
von zwei Stellen aus, in denen ebenfalls Lage oder Zustand gewisser Betriebsmittel
zu gleicher Zeit geändert worden ist.
Die Erfindung hat daher den
Zweck, in Anlagen dieser Art Vorrichtungen und Mittel vorzusehen, die durch Zeitstaffelung
den Verlust von Codezeichen vermeiden, der sich aus der Gleichzeitigkeit des Wirkens
von Vorrichtungen einer oder mehrerer Gruppen ergeben würde.
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Diese Vorrichtungen und Mittel sind im folgenden mit Bezug auf die
Zeichnungen erläutert.
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Fig. i stellt schematisch ein Beispiel einer Schaltung zum übertragen
von Zeichen dar, welche die Stellung von Arbeitsgliedern angeben, die in Gruppen,
und zwar nach gewissen Merkmalen der Erfindung so angeordnet sind, daß bei gleichzeitigem
Stellungswechsel von Vorrichtungen der gleichen Gruppe kein Codezeichen verlorengeht:
Fig.2 zeigt schematisch ein Beispiel einer übertragungsschaltung mit mehreren Abzweigstellen,
die zwischen diesen Stellen eine elektrische Kopplung hat und nach gewissen Merkmalen
der Erfindung so eingerichtet ist, daß das übertragen von Zeichen, die von verschiedenen
Abzweigstellen stammen, aber alle zur selben Zeit erzeugt werden, zeitlich gestaffelt
wird.
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Die Anordnung nach Fig. i hat vier Schalter Q i, Q 2, Q 3, Q 4, die
zu einer Gruppe vereinigt sind und in ihrem Arbeiten nachgeprüft werden sollen.
Jeder dieser Schalter ist eine Anordnung von Wechselkontakten, die ein oberes und
ein unteres Kontaktpaar hat. Jedem Schalter sind drei Relais P i bis P 4,
RH i bis RH4 und RB i bis RB 4 zugeordnet. Zu jedem Schalter Q i bis
Q 4. gehören ferner Kondensatoren CH i bis CH 4, CB i bis CB
4, Widerstände R i bis R4 und R i' bis R4 '. Die genannten Relais P i bis
P 4 haben außer der Erregungswicklung noch eine Haltewicklung. Jeder solchen Gruppe
sind zwei Steuerschalter C i, C:2 und ein Relais RT zugeordnet.
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Bevor mit der Beschreibung der Fig. i begonnen wird, soll die Art
und Weise, in welcher die verschiedenen Nocken, die durch die Steuerschalter C i
und C 2 gesteuert werden, arbeiten, erläutert werden. Die Nocken, die mit
A, B, C und D bezeichnet sind, sind dem Schalter C2, und die mit
B', C, D', E' be-
zeichnet sind, dem Schalter C r zugeordnet. Ein weißes
Dreieck bezeichnet einen Kontakt, der während der ganzen Umdrehung des Nockens geschlossen
ist, während ein schwarzes Dreieck einen ungleichmäßig geschlossenen Kontakt darstellt.
Die Stellungen, während deren der Kontakt geschlossen bleibt, sind durch Zahlen
bezeichnet, die neben dem Dreieck stehen. So bedeutet beispielsweise die Beschriftung
i/18, daß der Kontakt geschlossen bleibt zwischen Stellung i und Stellung 18 des
Schalters, aber geöffnet ist, wenn der Schalter von Position 18 zu Position i schaltet.
Beide Schalter können beispielsweise achtzehn Stellungen einnehmen. Die Bezeichnung
23/43 gibt an, daß der Kontakt geschlossen bleibt während eines Viertels eines Schrittes,
und zwar bevor der Schalter die Stellung 3 erreicht. Die oberen Kontakte der Nocken
B' bis E', die zum Schalter C i gehören, sind nicht mit Bezeichnungen versehen.
Das Öffnen und Schließen dieser Kontakte wird in Übereinstimmung mit einer gewählten
Codekombination, die durch diese Kontakte übertragen wird; bestimmt.
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Der dargestellte Zustand der Schalter Q i bis Q 4 zeigt die Ruhelage,
und wie zu erkennen ist, sind in dieser die Kontakte jedes oberen Paares miteinander
verbunden. Wenn der Steuerschalter in der Stellung i ist, werden die unteren Kontakte
geschlossen, und falls der Schalter Q:2 zur Wirkung kommt, wird der Stromkreis des
Relais RB2 geschlossen, und zwar über den Kondensator CB 2 und den Ruhekontakt des
Relais RH2. Unter der Wirkung des Ladestromes dieses Kondensators zieht das Relais
RB 2 an und hält sich in einem Ortsstromkreis über seine zweite Wicklung und über
den Kontakt i/18 des Nockens C des Steuerschalters C i. Das Relais
RB2 schaltet den Kondensator CH2 von dem oberen Kontaktpaar des Schalters
Q:2 ab und legt ihn an den Entladungswiderstand R2'. Zugleich schließt es
mit seinem in der Zeichnung rechts dargestellten äußeren Kontakt über den Nocken
D des Steuerschalters C2 den Stromkreis des Kupplungselektromagneten dieses Steuerschalters,
und dieser verläßt die Stellung i.
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Durch den Stromkreis, der über 2/i des Nockens A und über die Ruhekontakte
der Relais P i, P 2, P 3 usw. verläuft, läuft der Steuerschalter C2 über die Stellung
2 hinaus, ohne dort anzuhalten, und wenn er die Stellung 23/4 erreicht hat, wird
negatives Potential über den Kontakt 23/43 des Nockens B und über den Arbeitskontakt
des Relais RB2 an das Relais P 2 angelegt, welches anzieht und sich mittels seiner
zweiten Wicklung über den Kontakt i/18 des Nockens C des Steuerschalters
C i hält.
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Der Erregungsstromkreis des Kupplungselektromagneten des Steuerschalters
C2 wird durch den Ruhekontakt des Relais P.2 geöffnet, und dadurch wird der Steuerschalter
in der Stellung 3 angehalten. Das Relais P2 schaltet ferner mittels seines in der
Zeichnung als linker innerer Kontakt dargestellten Arbeitskontaktes den Kupplungselektromagneten
des Steuerschalters C i ein. Dieser Steuerschalter verläßt nun die Stellung i, um
eine ganze i Umdrehung auszuführen, für deren Verlauf keine Raststellung vorgesehen
ist.
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Der Stromkreis des Relais RT wird durch den inneren rechten Arbeitskontakt
des Relais P:2 und den inneren linken Arbeitskontakt des Relais RB :2 und den Kontakt
des Nockens C geschlossen. Das Relais RT arbeitet darauf im Takt einer Signalcharakteristik
und sendet diese über die Leitung A,Baus.
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Wenn der Steuerschalter C i die Stellung 18 verläßt, wird der Stromkreis
für die Relais RB 2 und P 2 unterbrochen, und der Steuerschalter C i hält
in der Stellung i an. Das in die Ruhelage zurückkommende Relais P2 schließt wieder
den Stromkreis für den Steuerschalter C2, welcher seine Stellung 3 verläßt und in
die Stellung i zurückkehrt, jedoch unter der Voraussetzung, daß kein anderes Relais
RH oder RB erregt ist.
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Wenn nach einiger Zeit der Kontakt des Schalters Q:2 wieder in seine
bezeichnete Stellung zurückgeht, wird unter der Wirkung des Kondensators CH2
das
Relais RH2 erregt. Dieser Kondensator CH2 liegt an einem Ruhekontakt des Relais
RB2. Der Steuerschalter C2 verläßt infolgedessen die Stellung i und wird in der
Stellung 3 angehalten und bewirkt so erneut das Ansprechen des Relais P2, welches
seinerseits den Steuerschalter C i zwingt, die Stellung i zu verlassen.
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Der Stromkreis des Relais RT wird darauf durch einen Arbeitskontakt
des Relais RH2 (statt wie vorher des Relais RB2) geschlossen, und zwar über den
anderen Kontakt des Nockens C .
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Während der Umdrehung des Steuerschalters C i arbeitet das Relais
RT, dessen Arbeitsweise abhängig ist von der Gestaltung dieses Nockens
C, und überträgt somit eine Signalkombination, die von der vorher beschriebenen
verschieden und welche der oberen Kontaktlage des Schalters Q 2 zugeordnet ist.
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Die Nocken, welche mit den oberen Kontakten der Nocken des Steuerschalters
C i zusammenarbeiten, sind alle verschieden und geben alle Stellungen der Gruppe
der Schalter wieder, die zu steuern sind.
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Wenn der Schalter Q i seine Stellung statt des Schalters Q 2 gewechselt
hat, wird der Steuerschalter C 2 in der Stellung 2 statt in der Stellung 3 angehalten.
Das gleiche gilt für den Schalter Q 3. Bei diesem Schalter wird der Steuerschalter
C2 in der Stellung q. angehalten und in der Stellung 5 der Steuerschalter C2 angehalten
werden, wenn der Schalter Q q. betätigt worden ist.
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Wenn der Stellungswechsel eines der Schalter Q i,
Q 2, Q 3 usw. während des Drehens der Schalter C2 oder C i erfolgt, d. h.
während des Sendens eines Zeichens, spricht das 1>ezüglicheRB-oder RH-Relais des
in Bewegung befindlichen Schalters oder Arbeitsgliedes an und bleibt durch die zweite
Wicklung über einen Ruhekontakt des zugehörigen P-Relais erregt. Die Stromstoßreihe,
die dann den Stellungswechsel anzeigen soll, wird ausgesandt, sobald die Schalter
C i, C2 frei von demÜbersenden des vorhergehenden Zeichens sind. Die Stellungswechsel
werden auf diese Art gespeichert, bis das Aussenden der sie anzeigenden Stromstoßreihen
in einer Ordnung erfolgt, die von dem Anschluß der Gruppe der drei RelaisRB,RH,P
an die Daumen des Schalters C 2 abhängt.
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Die Kondensatoren CB und CH werden der Reihe nach über die
Widerstände R, R' entladen, die hierzu in der gezeichneten Weise angeordnet sind.
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Um auch dann kein Codezeichen zu verlieren, wenn Vorrichtungen zur
selben Zeit ansprechen, die nicht mehr zu einer einzigen Abzweigstelle, sondern
zu verschiedenen solcher Stellen oder Gruppenanordnungen gehören, werden gemäß gewissen
Merkmalen der Erfindung Vorkehrungen getroffen, die an dem Beispiel der Fig. 2 erläutert
sind.
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In Fig. 2 sind vier Abzweigstellen I, II, III, N gezeigt. Bei
A i, A2, A3, An sind die Spulen und Steuerkontakte der zu überwachenden
Arbeitsglieder dargestellt. Den Abzweigstellen ist eine Doppelleitung
A, B gemeinsam. Jede dieser Stellen ist durch drei Drähte 1,:2, 3 mit den
benachbarten Stellen verbunden. Jede Stelle hat vier Relais; die mit B, I, C,
L und je nach der Nummer der Stelle mit den Indizes i, 2, 3, n. bezeichnet sind.
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Das Arbeiten dieser Anordnung, die in wirtschaftlicher Weise den Stellungswechsel
von Arbeitsgliedern auseinanderliegender Abzweigstellen anzeigen soll, ohne verwickelter
Verkabelung zu bedürfen, ist solcher Art, daß jedesmal nur ein einziges Zeichen
ausgesandt werden kann, wobei die erste Abzweigstelle den Vorrang hat.
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Wenn alle Arbeitsglieder, also die Relais A i bis A n in Ruhe
sind und eine der Abzweigstellen, z. B. II, ein Zeichen zu senden beginnt, schließt
sich der Kontakt des ansprechenden Relais A2. Relais B2
spricht infolgedessen
an. Hierdurch wird Relais I2 mit den Drähten i, 2 verbunden und Draht 3 geerdet.
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Da die Relais B i, B2, Bn in Ruhe sind, wird der Stromkreis
des Relais 12 einerseits über die Erdung des in der Zeichnung äußeren linken Ruhekontaktes
von B i, andererseits über die Stromquelle geschlossen, die an dem links innen gezeigten
Ruhekontakt von Bn liegt. Durch das ansprechende Relais 12 wird Relais L2 von dem
Draht 3 getrennt und der nicht gezeigte Stromstoßsender durch die in der Zeichnung
links gelegenen beiden Schließkontakte des Relais 12 an die Drähte A, B gelegt.
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Wenn die Stromstöße übersandt werden, fällt Relais A2 zurück,
B2 und 12 werden daher aberregt.
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Sobald der rechts innen gezeigte Arbeitskontakt des Relais B 2 den
Draht 3 erdet, sprechen die Relais Cl, C3, Cn an. Die Erregungsstromkreise der Relais
B i, B3, Bn werden hierdurch geöffnet. Infolgedessen kann, wenn während
des Aussendens der Stromstöße der Stelle II eines der Relais A i, A 2 oder A 3 in
den Sendezustand gelangt, das B-Relais dieser Stelle nicht ansprechen. Deren A-Relais
bleibt erregt, bis die Stelle II ihre Zeichengabe beendet.
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Wenn ein Stromkreis nach dem Aussenden des Zeichens frei wird, kehren
die C-Relais der übrigen Stellen in den Ruhezustand zurück, so daß die zugehörigen
B-Relais wieder ansprechen können. Das B-Relais einer Stelle, deren A-Relais inzwischen
erregt worden ist, bewirkt dann in der beschriebenen Weise das Übertragen des bezüglichen
Zeichens.
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Falls zwei B-Relais zur selben Zeit tätig werden, findet folgendes
statt.
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Die zu diesen beiden B-Relais gehörenden I-Relais können nicht ansprechen,
weil ihre Stromkreise nach den Drähten i, 2 hin offen sind. Die Stromkreise der
zugehörigen I-Relais sind daher durch den rechts außen gezeigten Arbeitskontakt
des B-Relais und den rechts gezeigten Trennkontakt des I-Relais geschlossen. Die
entsprechenden L-Relais schalten mittels ihres rechts dargestellten Schließkontaktes
die C-Relais ein, die dann die Stromkreise ihrer B-Relais öffnen.
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Das erste so zurückfallende B-Relais schließt sofort den Stromkreis
des 1-Relais der anderen Abzweigstelle, wenn deren B-Relais über den Ruhekontakt
des C-Relais anspricht, welches durch Verschwinden der Erdung des Drahtes 3 abgefallen
ist.
Dieses Verschwinden ist bewirkt durch das Zurückfallen des
B-Relais der fernen Abzweigstelle.
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Zwei Relais I können nicht zusammen erregt werden. Falls zwei oder
mehr Arbeitsglieder ihre Stellen zur selben Zeit ändern, verhindert das Zusammenarbeiten
der B-, C- und L-Relais einerseits das gleichzeitige Erregen der I-Relais, andererseits
das Sperren der Abzweigstellen, nämlich durch ein elektrisches Koppeln, das der
Doppelprüfung der für Selbstanschluß ausgebildeten Fernsprecheinrichtungen vergleichbar
ist. Die auszusendenden Zeichen kommen also nacheinander über die Leitung
A, B.