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Einrichtung im Eisenbahn-Sicherungswesen im besonderen bei Ubermittlung
von Meldungen, Befehlen u. dgl. mittels Fernsteuerung Im Eisenbahn-Sicherungswesen
ist es in vielen Fällen erforderlich, dieAusführung eines gegebenen Befehls nach
der Sendestelle zurückzumelden, da von der Sicherheit der Ausführung der Befehle
die Sicherheit des ganzen Zugverkehrs abhängt. Das Erfordernis der Rückmeldung ist
aber oft umständlich und zeitraubend und erfordert vielfach besondere Leitungen
oder bei Schrittschaltern besondere Schritte, besondere Bänke bzw. einen erneuten
Umlauf der Schrittschalter. Hinzu kommt, daß die Ausführung des Befehls oft nicht
nur davon ab-,hängt, daß der Befehl an der Empfängerstelle angekommen ist, sondern
noch von anderen Bedingungen. Soll z. B. ein Signal auf Fahrt gestellt werden, so
ist notwendig, daß sämtliche Weichen der zugehörigen Fahrstraße die vorschriftsmäßige
Lage einnehmen. Es kann daher, selbst wenn der Befehl zur Signa'lsteliung bereits
herausgegeben ist, die Rückmeldung noch einige Zeit auf sich warten lassen, wenn
noch gewisse Bedingungen, z. B. das Umlaufen einer Weiche, die noch besetzt ist,
od. dgl., noch nicht erfüllt sind. Der Beamte an der Sendestelle weiß daher nicht,
ist der Befehl nicht angelangt, oder ist er zwar angelangt, aber noch nicht vollständig
durchgeführt. In vielen Fällen, wo eine Handlung von einer anderen abhängt, ist
es aber für den Beamten wichtig zu wissen, ist der Befehl nicht durchgekommen oder
ist seine Ausführung
nur durch irgendwelche andere Bedingungen
verzögert. Denn würde ein Befehl nicht angekommen sein, so liegt ein Fehler in der
Sende- bzw. Empfangseinrichtung vor, und er muß sofort eingreifen.
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Gemäß der Erfindung wird diesem Mangel dadurch abgeholfen, daß noch
vor Ausführung des Befehls eine Meldung (Quittung) über den Empfang des Befehls
nach der Sendestation zurückgegeben wird. Die Einrichtung gemäß der Erfindung ist
besonders zweckmäßig bei der Fernsteuerung mittels Schrittschaltern, weil hier bei
Außertrittfallen der Schrittschalter oder sonstigen Hemmungen der Fall 'besonders
leicht eintreten kann, daß der Beamte an der Sendestation nicht weiß, ob der gegebene
Befehl an der Empfangsstation angelangt ist oder nicht.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Fig. i und -2 beispielsweise erläutert.
Hierbei ist angenommen, daß es sich um eine Fernsteuerung handelt, bei welcher von
einer Zentrale aus Befehle nach verschiedenen Stationen gesendet werden sollen.
In solchen Fällen sind meist mehrere Leitungen vorgesehen, aus denen eine freie
Leitung ausgewählt wird, und es wird dann z. B. mittels eines Codesystems eine bestimmte
Station angesteuert, und sobald die Verbindung mit der Station hergestellt ist,
erfolgt über Schrittsdhal'ter die Befehlsübertragung. Will man für jeden Befehl
bzw. für besonders wichtige Befehle von der Station eine Quittung nach der Zentrale
zurücksenden, so kann dies z. B. dadurch geschehen, daß das an den betreffenden
Schritt des Empfangsschrittschalters angeschlossene Relais beim Ansprechen eine
Umpolung vornimmt, so daß, wenn es einen Plusimpuls empfangen hat, es beim nächsten
Umlauf des Schrittschalters auf demselben Schritt einen Minusimpuls nach der Sendestation
zurückgibt. Würde das Relais dagegen nicht angezogen haben, so bleibt die Polarität,
bestehen, und an der Sendestation erfolgt keine Meldung. Die Quittung kann jedoch
auch auf andere Weise erfolgen, z. B. über eine zweite Bank desselben Schrittschalters
oder durch verschiedenartige Ströme und entsprechende Siebmittel od. dgl. In den
Figuren ist eine besonders zweckmäßige Einrichtung dargestellt, bei welcher die
Quittung dadurch geschieht, daß abwechselnd ein Schritt für den Befehlsempfang,
der nächste für die Quittung verwendet wird. Soll z. B. von der Station
A auf der Kontaktstelle i der Bank B i ein Befehl nach der Station
C übersandt werden, so wird der Kontakt K i geschlossen, und sobald der Arm A i
des Schrittschalters auf den Schritt i gelangt, fließt Strom über die Leitung L
i und den Arm A 2 dies Schrittschalters der Station C, Schritt i der Kontaktbank
B 2 zum Relais R io. R io ist das Relais, das den Befehl überträgt bzw. aufnimmt
und durch entsprechende nicht dargestellte Kontakte die Ausführung des Befehls einleitet.
Gleichzeitig schließt das Relais R io einen Kontakt R i i in der Zuleitung zu Schritt
2 des Schrittschalters, so daß bei Weiterschreiten des Kontaktarmes A 2 nunmehr
ein Strom von R i i über Leitung L i und Schritt 2 der Kontaktbank B i zum Relais
R i geleitet wird, das anzieht und damit die Quittung für den Eingang des vorher
gegebenen Befehls gibt.
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Man kann die Anordnung auch so treffen, daß die Quittung während desselben
Umlaufs des Schrittschalters und auf dem gleichen Schritt gegeben wird, auf welchem
der Befehl übermittelt wurde, wobei man dann verschiedenartige Ströme zur Anwendung
abringen wird, also z. B. den Befehl mit Plusimpuls von A nach C überträgt und die
Quittung mit Minusimpuls von C nach A gibt. Wie sich dieses Verfahren gestaltet,
ist in Fig. i auf Sehritt 5 angedeutet. Hätte z. B. das Relais R 20 einen Befehl
von der Station A erhalten, so würde es, abgesehen von der Weitergabe des Befehls,
beim Anziehen einen Kontakt R 21 schließen und einen Kontakt R 22 unterbrechen,
so daß nun noch, ehe der Arm A 2 den Schritt 5 verlassen hat, ein Strom über
R 21, 5, Leitung L i zur Station A zurückgelangt, wo an dem
Schritt 5 in ähnlicher Weise wie auf Station C parallel zum Sendekontakt K 5 ein
Relais R 2 vorgesehen ist, das über einen Kontakt K 6 an den Schritt 5 angeschlossen
ist und die Quittung aufnimmt. Der Kontakt K 6 wird hier zweckmäßig mit dem Kontakt
K 5 zwangsläufig gesteuert, so daß bei Schließen von K 5 K 6 unterbrochen wird und
umgekehrt.
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Man kann jedoch auch mit gleichartigen Strömen über dieselbe Leitung
gleichzeitig' Befehl und Quittung übertragen. Ein Beispiel hierfür ist in Fig.2
dargestellt. Hierbei ist angenommen, daß, außerdem, um eine Mehrzahl von Befehlen
über die ;gleichen Leitungen schicken zu können, Plus- und Minusimpulse über die
Leitung geschickt werden. Zweckmäßig wird hierfür noch eine zweite Kontaktbank K
2 vorgesehen, an welche die Rückleitung angeschlossen isst. Angenommen, der Kontaktarm
A i ist auf Schritt i der Kontaktbank K i vorgerückt, der Kontaktarm
A 2 befindet sich dann auch auf dem Schritt i der Kontaktbank K 2, und da die Schrittschalter
der Sende- und Empfangsstation so gesteuert werden, daß sie im Gleichschritt laufen,
werden auch die Kontaktarme A i i und A 12 sich auf dem Schritt
i der Kontaktbänke K i i, K 12 befinden. Um die Meldung zu übertragen, werden auf
der Station A die Kontakte K 20 und K 21 geschlossen. Es fließt ein
Strom von dem Pluspol P i über K 20 und nun einerseits über Wicklung
W i des Relais R i, Leitung L i, K 2, K 21 zum Minuspol P 2,der Stromquelle
und andererseits ein Zweig-Strom über Wicklung W 2 des Relais R i, Kontaktbank'
K i, Leitung L 2, Kontaktarm A i i, Wick-Iung W 12 und Wicklung
W i i des Relais R i i, Leitung L 3, Leitung L 4, Kontaktarm
A 2 ebenfalls zum Minuspol P 2. Die beiden Wicklungen W i und
W 2 sind gegeneinandergeschaltet, so daB sieh die in gleicher Richtung fließenden
Teilströme in ihrer Wirkung aufheben. Das Relais der eigenen Station A wird daher
durch Schließen des Kontaktes K 2o nicht 'beeinflußt. In den beiden Wicklungen W
i i, W 12, die ebenfalls gegeneinandergeschaltet sind, fließt der Strom jedoch
in verschie-,dener Richtung, so daß dieses Relais R i i zum An-,
ziehen
kommt. Damit ist die Meldung von A nach C übertragen. Soll nun gleichzeitig eine
Meldung von C nach A gegeben werden, so würden die Kontakte K 30 und
K 31 geschlossen sein, und es fließt ein Strom von dem Pluspol P i i über K 30,
Wicklung W i i, Leitung L 3 zur Stromquelle zurück und ein Zweigstrom
von P i i über W 12, A i i, Leitung L 2, A i, Wicklung
W 2, Wicklung W i, Leitung L i, L 4, A 12, K 31 zum
Minuspol P 21 zurück. Dieser Strom beeinflußt,das Relais R i i nicht, da er sich
in den Wicklungen W i i und W 12 in der Wirkung aufhebt, dagegen wird
das Relais R i zum Anziehen .gebracht. Es kann also mit zwei gleichartigen Strömen
über dieselben Leitungen von der Station A nach C und von der Station C nach A gleichzeitig
je eine Meldung gegeben werden. Benutzt man z. B. die eine Meldung von A nach C
als Befehlsübertragung und die andere Meldung von C nach A als Quittung über den
Eingang des Befehls, so sieht also der Beamte bei A, wenn das Relais R i anzieht,
daß der Befehl an der Station C eingegangen ist. Vorausgesetzt ist hierbei, daß
durch Anziehen des Relais R i i die Kontakte K 30, K 31 geschlossen werden. Verwendet
man als Relais polarisierte Relais, so kann man noch durch Plus-und Minusimpulse
eine Unterscheidung zwischen verschiedenartigen Befehlen treffen. Dies hat dann
noch den Vorzug, daß man das Außertrittfallen der Schrittschalter erkennt. Würde
nämlich abwechselnd an dem Schritt i ein Plusbefehl, arp Schritt-- ein Minusbefehl
usw. übertragen, so wurde beim Außertrittfallen der Schrittschalter eine Minusmeldung
zurückkommen, das polarisierte Relais also nach der falschen Seite anzielten, während
ein Plusbefehl gegeben worden war. Dieses Quittungssystem kann bei der Fernsteuerung
in den verschiedensten Fällen zur Anwendung kommen. Man kann z. B., nachdem die
Leitungswahl getroffen ist und nun über .diese Leitung die Stationswahl vorgenommen
wird, von der angesteuerten Station eine Quittung nach der Zentrale geben, damit
von der Zentrale die nunmehr einsetzende Fernsteuerung über die Schrittschalter
erst eingeleitet wird, wenn sicher ist; daß die angesteuerte Station die Meldung
erhalten hat. Ebenso können nachher bei der- Fernsteuerung über die Schrittschalter
die verschiedenen Befehle regelmäßig eine Quittung nach der Zentrale zurückgeben.