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Telegraphisches Übertragungsverfahren Die Erfindung betrifft funkentelegraphisch-Übertragungsverfahren,
insbesondere für den Duplexbetrieb, mit Empfang in Druck- oder Lochschrift, und
es liegt ihr die Aufgabe zugrunde, diese Verfahren so zu verbessern, daß sich der
Betrieb mit nahezu absoluter Sicherheit abwickeln kann.
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Vorzugsweise kommt gemäß der Erfindung das bekannte- System der harmonischen
Telegraphie in Verbindung mit einem Schlüssel zur Anwendung, nach dem das zu übertragende
Schriftzeichen (Buchstabe, Zahl od. dgl.) in eine Gruppe von mehreren (za) Elementarzeichen
umgeformt wird. Jedes Elementarzeichen ist dabei durch die Sendung einer bestimmten.
Frequenz des für jedes Zeichen festgelegten Frequenzpaares gekennzeichnet, und die
Gesamtheit der Frequenzen der verschiedenen Paare moduliert vorteilhafterweise wie
bei der harmonischen Telegraphie, jedoch nicht notwendigerweise, eine einzige Trägerwelle.
Bei dem unten beschriebenen Beispiel verwendet man einen Schlüssel mit n gleich
fünf Schritten, d. h., jedes Element ist durch fünf Elementarzeichen gekennzeichnet.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Betriebsgeschwindigkeit je
nach den Fortpflanzungsbedingungen selbsttätig dadurch zu regeln, daß der Empfang
eines gestörten Zeichens in einer der miteinander zusammenarbeitenden Stationen
automatisch das Zurücksenden eines Warnungssignals zu der anderen Station zur Folge
hat, wodurch in der sendenden Station selbsttätig das Zeichen
wiederholt
wird, während das Empfangen eines nicht gestörten Zeichens selbsttätig das Zurücksenden
eines anderen Signals zur Folge hat, wodurch in der sendenden Station selbsttätig
das folgende Zeichen ausgesandt wird.
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Bei diesem bekannten System wird ein Verteiler benutzt, der nacheinander
die fünf Frequenzen (wenn es sich um einen fünfteiligen Kode handelt) und danach
Hilfsfrequenzen sendet, welche das Warnungssignal erzeugen. Dieses Warnungs- oder
Rückkehrsignal, das anzeigt, ob der Empfang richtig stattgefunden hat oder nicht,
wird während einer Zeit gesendet, die auf den Durchgang des Verteilers auf einem
bestimmten Kontakt begrenzt ist. Daraus folgt, daß, wenn auf Grund eines Schwundvorgangs
oder einer Störung dieses Kontrollsignal nicht empfangen wird, auf der Senderseite
nicht festgestellt werden kann, ob der Empfang richtig erfolgt oder nicht. Der Erfinder
des bekannten Systems war deshalb genötigt, eine komplizierte Einrichtung vorzusehen,
um die Nachteile zu beseitigen, die sich aus dieser Eventualität ergeben, wobei
er davon ausging, daß in diesem Fall am besten das vorhergehende Signal nicht wiederholt
und auch kein neues Zeichen gesendet werden soll. Die Erfindung hat sich zum Ziel
gesetzt, diese Nachteile zu vermeiden. Sie kennzeichnet sich dadurch, daß jedes
Signal von einem Hilfssignal begleitet ist, das aus der einen oder anderen von zwei
besonders vorgesehenen Hilfsfrequenzen besteht, welche der Reihe nach abwechselnd
jedes folgende Signal begleitet. Dieses Hilfssignal oder Startsignal wird dauernd
gesendet, bis der Empfänger nach richtigem Empfang des Signals und des Hilfssignals
an den Sender ein Kontrollsignal zurückschickt, das aus der einen oder anderen von
zwei bestimmten Frequenzen, besteht, die der Reihe nach für die aufeinanderfolgenden
Signale benutzt -werden, und das ebenfalls dauernd (bis zum Empfang des folgenden
Signals) gesendet wird. Der Empfang dieses Kontrollsignals veranlaßt im Sender die
Aussendung des folgenden Signals, das von der anderen Hilfssignalfrequenz begleitet
wird. Der Empfänger ist so ausgebildet, daß ein neues Signal erst nach Empfang dieser
anderen Hilfssignalfrequenz empfangen werden kann.
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Man sieht also, daß jeder Sender infolge der Duplexverbindung durch
die Zeichen-, Kontroll-und Startfrequenz moduliert wird. Bemerkt sei, daß die Gesamtheit
dieser Frequenzen auf jede geeignete Weise übertragen werden kann. So kann man sich
dabei der Normal- oder -Einseitenband -Amplitudenmodulation, der Frequenz- oder
Phasenmodulation usw. bedienen.
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Erfindungsgemäß fallen die synchronlaufenden Verteiler im Sender und
Empfänger weg, wodurch die Betriebssicherheit erhöht wird. Dadurch, daß die Aussendung
eines Zeichens ununterbrochen vor sich geht, bis die Bestätigung seines richtigen
Empfangs erfolgt ist, wird eine absolute Sicherheit der Nachrichtenübermittlung
erreicht, welche die geringe Verlangsamung des Nachrichtenflusses mehr als wett
macht. Durch Verwendung von Drehschaltern mit Vielfachkontakten im Sender und Empfänger,
die jedesmal beim Wechsel des Start- bzw. Kontrollsignals um einen Schritt vorrücken,
können der Reihe nach Schriftzeichen verschiedener Nachrichten übertragen werden,
um die volle Kapazität der Funk-' verbindung auszunutzen.
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Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf den einen der Duplexübertragungswege.
Der andere Weg arbeitet jedoch in völlig symmetrischer Weise. Das geschilderte Lösungsprinzip
wird zweckmäßig unter kombinierter Anwendung der. folgenden wesentlichen Mittel
in die Praxis umgesetzt.
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a) Jedes übertragene Zeichen setzt sich aus einer Kombination von
n Frequenzen zusammen, von denen jede zu einer Gruppe von zwei Frequenzen gehört,
während der Empfänger mit n Gruppen von zwei Relais ausgerüstet ist, die derart
angeordnet sind, daß jede gesendete Frequenz in der entsprechenden Gruppe die Erregung
eines einzigen Relais bewirkt.
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b) Wenn ein Relais, und zwar ein einziges in jeder der n Gruppen,
erregt wird, so wird das gesendete Zeichen aufgezeichnet, und es wird nun zu dem
nach der vorhergehenden Sendung gesperrt gebliebenen Sender eine Kontrollfrequenz
zurückgesandt, wodurch die Sendung des - folgenden Zeichens bewirkt wird.
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Die beschriebene Gesamtanordnung zeigt noch den Mangel, daß durch
eine allgemeine Schwunderscheinung (Fading), die die gleiche Kombination oder das
gleiche Kontrollzeichen verschwinden und dann wieder erscheinen läßt, entweder am
Empfänger die Wiederholung eines gleichen Buchstabens oder Zeichens oder die vorzeitige
Sendung einer neuen Kombination bewirkt werden könnte. Zur Vermeidung dieses doppelten
Fehlers sieht die Erfindung die Anwendung folgender Mittel vor: r. Jede Kombination
von n Frequenzen ist mit einer anderen Identifizierungs-frequenz, Startfrequenz
genannt, verbunden, die bei der einen und der folgenden Zeichensendung'nicht die
gleiche ist. Grundsätzlich können zwei Frequenzen abwechselnd diese Aufgabe erfüllen.
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2. In gleicher Weise ist die Kontrollfrequenz nach jeder Aufzeichnung
einer Kombination am Empfänger nicht die gleiche. Grundsätzlich werden hierbei aufeinanderfolgend
zwei. Frequenzen benutzt.
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3. Wie bei dem Empfang der Zeichenfrequenzen erfolgt der Empfang der
-Identifizierüngs- und Kontrollfrequenzen durch eine Gruppe von zwei Relais, die
derart angeordnet sind, daß jede gesendete Frequenz die Erregung eines Relais, und
zwar eines einzigen, bewirkt. Die Anker der Relais steuern< einen Ingangsetzungskreis
für die Sendung (am Sender) oder für die Aufzeichnung (am Empfänger). Dieser Kreis
wird nur erregt, wenn eines, und zwar nur eines dieser Relais arbeitet.
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Man sieht, daß eine derart ausgeführte Anordnung urirhythmisch arbeitet
und ihre Arbeitsgeschwindigkeit entsprechend den Fortpflanzungsbedingungen
selbst
regelt. Andererseits hängt die Richtung des Verkehrs gänzlich von der Empfängerseite
ab, die die Rücksendegeschwindigkeit der Kontrollfrequenz regeln und durch Sperrung
dieser Rücksendung sogar die Sendung unterbrechen kann. Schließlich macht es die
Sicherheit, mit der der Empfang jedes Zeichens erfolgt, möglich, mit Hilfe von Drehschaltern,
die nach jedem Zeichen einen Schritt weiterrücken, die Verbindung in fast unbegrenzter
Weise zu vervielfachen.
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Die Erfindung umfaßt alle Ausführungsformen der oben beschriebenen
Anordnung und insbesondere solche, auf die die folgenden Merkmale einzeln oder in
den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten -zutreffen: a) Die Sender und die Übersetzer
sind auf den verschiedenen Niveaus eines Drehschalters gevielfacht. Diese an sich
bekannte Maßnahme hat den Zweck, die volle Kapazität der Funkverbindung auszunutzen,
indem der Reihe nach die Schriftzeichen verschiedener Nachrichten übertragen «-erden.
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b) Die Drehschalter haben eine Welle, die durch eine Rutschkupplung
mit einer mit gleichförmiger Geschwindigkeit umlaufenden Motorwelle verbunden ist.
Sie werden jedoch durch ein Hemmrad zurückgehalten, dessen Anker od. dgl. derart
durch ein Relais betätigt wird, daß jede einfache Schwingung des Ankers od. dgl.
das Fortschreiten des Drehschalters um einen Schritt bewirkt.
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c) Die aufeinanderfolgenden Erregungen des Ingangsetzungskreises der
Sendeapparatur wechseln nacheinander die an eine Steuerleitung gelegte Polarität.
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d) Der Ingangssetzungskreis ist während der Tätigkeit des Drehschalters
unterbrochen.
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e) Der Ingangsetzungskreis enthält ein polarisiertes Relais, dessen
Anker eine bestimmte Polarität abwechselnd an den einen oder den anderen von zwei
festen Kontakten anlegt, die beziehungsweise mit den geraden und den ungeraden Kontakten
eines Kontaktkranzes des Drehschalters verbunden sind, während die mit diesem Kontaktkranz
zusamenarbeitende Bürste mit einem Schutzrelais verbunden ist, das in der anderen
Polarität liegt. Das Schutzrelais hat einen Ruhekontakt in dem Ingangsetzungskreis.
Übertragungsvorgang f) Die zu sendenden Kombinationen werden abwechselnd von dem
einen oder dem anderen Relais einer Gruppe von zwei aufgezeichnet. Die Umschaltung
von dem einen der Relais auf das andere findet dabei bei jedem Wechsel der Polarität
der Steuerleitung statt.
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g) Das Relais der Gruppe, das sich nicht in der Aufzeichnungsstellung
befindet, befindet sich in der Sendestellung. Die Aufzeichnung der folgenden Kombination
erfolgt so. während der Sendung der vorhergehenden Kombination, während die Umschaltung
des Sendekreises von einem Relais auf das andere gleichfalls bei jedem Wechsel der
Polarität der Steuerleitung vor sich geht. h) Die beiden Wicklungen der beiden Relais
ein und derselben Aufzeichnergruppe sind parallel geschaltet und mit den festen
Kontakten eines polarisierten Relais verbunden, das mit der Steuerleitung in Verbindung
steht und dessen Anker an eine Bürste des Drehschalters angeschlossen ist, die zu
einem der Kontaktkränze gehört, auf denen die Übersetzer gevielfacht sind.
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i) Die Anker der beiden Relais ein und derselben Aufzeichnergruppe
sind mit den festen Kontakten eines polarisierten Relais verbunden, das mit der
Steuerleitung in Verbindung steht und dessen Anker mit einem Steuerkreis für die
Sendung der einen oder anderen von zwei Zeichenfrequenzen verbunden ist, während
die festen Kontakte der genannten Relais an zwei entgegengesetzten Polaritäten liegen.
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j) Der Steuerkreis der Identifizierungssendung ist an die Steuerleitung
angeschlossen.
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k) Der Auslöseanker des Drehschalters wird von einem polarisierten
Relais betätigt, das an die Steuerleitung angeschlossen ist.
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1) Der Drehschalter besitzt einen besonderen Kontaktkranz zur Steuerung
der Relais, die die Elektromagnete für den Rückzug der- Übersetzer auf das folgende
Niveau überwachen, damit diese nach beendetem Arbeitsgang die folgende Kombination
vorbereiten. Empfangsvorgang m) DieAnker der beiden Relais jeder Empfangsgruppe
überwachen einen Empfangskreis, der nur erregt wird, wenn lediglich eines dieser
Relais arbeitet. Dabei ist die Stromrichtung verschieden, je nachdem ob das eine
oder andere der beiden Relais arbeitet.
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n) Der Empfangskreis jeder Gruppe enthält die Wicklung eines polarisierten
Relais, dessen Anker mit einer der Au.fzeichnerbürsten des Drehschalters verbunden
ist, und an diese Bürsten je nach dem Erregungssinn des Relais die eine oder andere
Polarität anlegt.
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o) Der Aufzeichnungskreis jeder Gruppe legt hei Erregung eine bestimmte
Polarität an die Wicklung eines Kettenrelais, das, im übrigen mit der Bürste des
Schutzrelais verbunden und mit einem Haltekreis versehen ist, der einen Ruhekontakt
eines Endrelais enthält.
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p) Die aufeinanderfolgenden Erregungen des Ingangsetzungskreis:es
des Empfangsapparates wechseln abwechselnd die an eine Steuerleitung gelegte Polarität,
wobei das andere Ende der Steuerleitung über die Kettenkontakte mit der Erde verbunden
ist, so daß diese Leitung nur dann stromdurchflossen ist, wenn alle Kettenkontakte
geschlossen sind.
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q) Die Steuerleitung enthält in Parallelschaltung ein polarisiertes
Relais, dessen Erregung in der einen oder anderen Richtung zur Folge hat, daß dem
Sender je nach Sinn der Erregung die eine oderandere der Kontrollfrequenzen zugeleitet
wird. Ferner enthält die Steuerleitung ein nicht polarisiertes
Relais,
dessen Erregung die Aufzeichnung der empfangenen Kombination bewirkt.
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r) Die Erregung des nicht polarisierten Relais bewirkt diejenige des
Endrelais, das einen Haltekreis besitzt, der mit dem des Schutzrelais durch einen
Arbeitskontakt verbunden ist.
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s) Die Erregung des Endrelais vervollständigt den Erregungskreis eines
polarisierten Relais in Verbindung mit der Steuerleitung. Dieses Relais bewirkt
durch seine Erregung in dem einen oder anderen Sinn diejenige des Antriebselektromagneten
des Drehschalters.
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t) Der Drehschalter besitzt einen besonderen Kontaktkranz für die
Steuerung von Relais zur Ablösung des Leseelektromagneten des Übersetzers auf dem
folgenden Niveau.
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u) Ein in dem Rücksendekreis der Kontrollfrequenz liegender Umschalter
ermöglicht es, entweder diese Rücksendung zu verhindern oder schrittweise zu arbeiten.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung zeigt die Zeichnung.
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Fig. i stellt dabei ein Schema der Sendeschaltung und Fig.2 ein Schema
der Empfangsschaltung dar. Nach dem augenblicklichen Stand der Telegraphentechnik
ist es besonders angezeigt, sowohl für die Sendung als auch für den Empfang harmonische
Telegraphieeinrichtungen zu benutzen. Hier sind Kupferoxydalmodulatoren besonders
zweckmäßig, und zwar deshalb, weil ihre. Zeitkonstante gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit
eines Relais praktisch Null ist.
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Die zu verwendenden selbsttätigen Übersetzer können von beliebiger
Art sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Benutzung des Baudotschlüssels
mit fünf Schritten angenommen. Es genügt also, gleichzeitig. fünf Schlüsselzeichen
senden oder aufzeichnen zu können.
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Um Klarheit zu schaffen, kann man die Frequenzen von i bis io numerieren
und die geraden Frequenzen dem Zeichen -I- und die ungeraden Frequenzen dem Zeichen
- zuordnen. Die Sender werden im Fernsprechbereich durch diese Frequenzkombinationen
moduliert.
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Die Drehschalter haben, wie angegeben, vorzugsweise Ankergesperre
und einen Reibungskupplungsantrieb. Die beste Niveauzahl ist zwölf, denn diese Anzahl
ermöglicht die größte Anzahl von Kombinationen und auf der gleichen Verbindung die
Verwirklichung von ein, zwei, drei, vier, sechs oder zwölf Wegen durch einfache
Einwirkung auf die Mehrfachschaltung der Übersetzer.
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Nachfolgend werden die Ausführung der dargestellten Apparate und gleichzeitig
ihre Wirkungsweise beschrieben, wobei bemerkt sei,. daß die Relaisanker stets in
ihrer Ruhestellung dargestellt sind. Sendung (Fig. i) Es sei angenommen, daß die
Sendung bereits früher begonnen hat und daß schon eine Kombination übertragen -wurde.
Wie schon auseinandergesetzt wurde, kann die folgende Kombination erst dann gesendet
werden, wenn die Kontrollfrequenz auf der Senderseite empfangen wird. In diesem
Augenblick wird eines der beiden polarisierten Relais i oder 2 (und zwar nur eines)
erregt. Es sei angenommen, daß dies beispielsweise das Relais i ist.
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Der Anker 1a des Relais i geht in seine Arbeitsstellung über, wodurch
das Telegraphenrelais 3 erregt wird, das indifferent durch folgenden Stromkreis
gesteuert wird: +-Pol, Anker 1a in der Arbeitsstellung, Ruhekontakt q.a des Relais
q. (das später beschrieben werden wird), Anker qb des Relais q. in der Ruhestellung,
Wicklung des Relais 3, Anker 2" des Relais 2 in der Ruhestellung, --Pol. Das Relais
3 bewegt bei seiner Erregung seinen Anker 3a von einer Stellung in die andere und
verbindet die Steuerleitung 5, vorausgesetzt, daß diese vorher mit dem +-Pol verbunden
war, finit 'dem --Pol, und umgekehrt.
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Bei der nächsten Kontrollsendung wird das Relais 2 erregt, was in
analoger Weise zur Folge hat (und deshalb nicht nochmals beschrieben wird); daß
das Relais 3 durch einen in entgegengesetzter Richtung fließenden Strom erregt wird,
so daß die Steuerleitung 5 mit dem +-Pol der Batterie in Verbindung kommt, wogegen
sie vorher mit dem --Pol verbunden war.
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Das System der beiden Relais i und 2 ist, wie leicht ersichtlich,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden an die Wicklungen des Relais 3 angeschlossenen
Anker 1a und 2" in der Ruhestellung an festen Kontakten der gleichen Polarität und
in der Arbeitsstellung an festen Kontakten der Gegenpolarität anliegen. Das Ganze
hat zur Folge, daß, wenn eines der beiden Relais i oder 2 erregt wird, das Relais
3 eine Erregung in einer bestimmten Richtung erfährt, die ausschließlich von demjenigen
der beiden Relais i oder 2 abhängt, das erregt wird. Wenn dagegen die beiden Relais
i und 2 sich gleichzeitig in der Ruhe- oder Arbeitsstellung befinden, so wird das
Relais 3 nicht erregt. Man sieht fernerhin, daß der Anker 3a seine Stellung nicht
mehr wechselt, wenn das gleiche Relais i oder :2 zweimal hintereinander erregt wird.
Der Anker 3a wird also weder im Falle von Störströmen noch im Falle von Schwunderscheinungen
seine Stellung wechseln.
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Der so durch den Empfang einer Kontrollfrequenz erzielte Polaritätswechsel
an der Steuerleitung 5 hat verschiedene Wirkungen: a) Die erste Wirkung ist die
Erregung des Steuerelektromagneten 6 für das Gesperre eines von einer gleichmäßig
umlaufenden Antriebswelle mittels einer Kupplung angetriebenen Drehschalters, der
für gewöhnlich durch den mit dem Sperrrad 6b zusammenarbeitenden Anker
6, festgehalten wird. Wenn sich der Anker 6" von einer Stellung in die andere
bewegt, so wird das Rad 6b in bekannter Weise um einen Zahn freigegeben. Dadurch
kann der Drehschalter um einen Schritt vorrücken.
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Der Drehschalter besitzt einerseits ebensoviel mit 8" bezeichnete
Schaltsätze, wie der für die Übertragurig
der Schriftzeichen benutzte
Schlüssel Schritte, d. h. das Schriftzeichen darstellende Elementarzeichen, aufweist,
und andererseits zwei Schaltsätze 14 und 4 C, deren Aufgabe weiter unten erklärt
werden wird. Die Bürsten all dieser Schaltsätze sind auf der gleichen durch den
Elektromagnet 6 angetriebenen Welle angeordnet und bewegen sich daher synchron.
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Die Schaltsätze 8,1 haben die gleiche gerade Anzahl von Kontakten,
und es sind ebensoviel Übersetzer Tn wie Kontakte, d. h. entsprechend der Anzahl
der gleichzeitig übertragenen oder zu übertragenden Nachrichten, vorhanden. Jeder
Übersetzer Tn ist mit der Gesamtheit der Kontakte gleiche-Ordnung der Schaltsätze
8d verbunden und hat die Aufgabe, an jeden der Verbindungsdrähte eine -f-- oder
--Polarität zu legen. Wie schon angegeben, kennzeichnet die Gesamtheit dieser Polaritäten
das zu übertragende Zeichen.
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Bei Verbindungen über kurze Entfernungen kann es vorkommen, daß die
folgende Kontrollfrequenz vor dem Ende der so hervorgerufenen Drehung um einen Schritt
empfangen wird. Zur Vermeidung dieses Mangels ist das Schutzrelais 4 vorgesehen.
Die Wicklung dieses Relais ist mit einer der Bürsten 4., des Drehschalters verbunden,
während die Kontakte des dieser Bürste entsprechenden Kranzes 4d abwechselnd (die
geraden und ungeraden) mit den festen Kontakten 7, bzw. 7b eines polarisierten
Relais 7 in Verbindung gebracht werden, das zu dem Relais 3 parallel liegt. Der
Anker 7, dieses Relais 7 ist geerdet.
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Beim Empfang der Kontrollfrequenz wird das Relais 7 erregt, und sein
Anker 7, wechselt seine Stellung. Er verbindet so beispielsweise die geraden Kontakte
des Kranzes 4d mit der Erde, nachdem vorher die ungeraden Kontakte von 4d geerdet
waren, oder umgekehrt. Befindet sich in diesem Augenblick die Bürste 4, auf einem
geraden Kontakt, so wird das Relais 4 erregt, und es unterbricht bei 4a, 4b den
Stromkreis der Relais 3 und 7. Auf diese Weise ist eine neue Erregung dieser Relais
bis zum Ende der Drehung nicht möglich. Sobald diese erfolgt, berührt die Bürste
4, den nicht an Erde liegenden ungeraden Kontakt, so daß das Relais 4 abfällt und
der Empfang der folgenden Kontrollfrequenz möglich wird.
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b) Der beschriebene Apparat, der in diesem Beispiel nach dem Baudotschlüssel
mit fünf Schritten arbeitet, besitzt fünf Gruppen von zwei Relais 8 und i i (in
der Zeichnung sind nur zwei dargestellt), die einerseits mit der Steuerleitung 5
und andererseits mit der Erde verbunden sind. Die Relais 8 und i i werden also je
nach der an der Leitung 5 liegenden Polarität ständig im einen oder anderen Sinne
erregt.
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In jeder Gruppe ist der Anker 8a mit einer Bürste 8d des Drehschalters
verbunden. Es sind fünf derartige Bürsten mit fünf entsprechenden Kontaktkränzen
vorhanden. Die Übersetzer Tn befinden sich mit den verschiedenen Kontakten dieser
Kränze in Vielfachschaltung. Für die Kontakte vom Rang n überträgt beispielsweise
der Übersetzer Tn, wie dies beschrieben werden wird, die vorher hergestellte Frequenzkombination.
Die festen Kontakte 8b und 8, des Relais 8 sind mit den Wicklungen je eines Relais
9 bzw. io verbunden, wobei das andere Ende dieser Wicklungen jeweils geerdet ist.
Die Anker 9" und iod der Relais 9 und io sind mit den festen Kontakten iia bzw.
11b des Ankers ii, des Relais i i verbunden. Das Ganze ist so geschaltet, daß, wenn
das Relais 9 durch den Anker 8Q gespeist wird, der Anker ioa mit dem Anker i i,
verbunden ist und daß, wenn im Gegensatz dazu das Relais io durch den Anker 8" gespeist
wird, der Anker 9" mit dem Anker i i, in Verbindung ist. Auf diese Weise wird, während
eine Kombination von dem Relais 9 aufgenommen wird, die vorher von dem RekLis io
aufgenommene Kombination übertragen.
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c) Die Umkehrung der Polarität auf der Steuerleitung 5 bewirkt gleichzeitig
die Umkehrung der Steuerung der Identifizierungsfrequenz durch die Relais 12, deren
gemeinsamer Punkt mit der Leitung 5 verbunden ist und deren Stellung durch diese
Polarität bestimmt wird.
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Sobald die Kontrollfrequenz- am Sender empfangen wird, bewirkt dieser
Empfang die Drehung des Drehschalters um einen Schritt, die Aufzeichnung der nächsten
zu übertragenden Kombination, die Sendung der vorher aufgezeichneten Kombination
und die gleichzeitige Sendung der Startfrequenz. Man sieht, daß je nach der durch
die Anker ii, übertragenen Polarität die Relais 13 die Sendung der einen oder anderen
der Frequenzen des der betrachteten Gruppe entsprechenden Paares bewirken.
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Ein besonderer Kontaktkranz des Drehschalters, der bei 14 gezeigt
ist, dient zur Erregung der Relais Rn, die die Rückzugselektromagnete der Übersetzer
auf dem Niveau (n-i) an Erde legen, damit sie nach vollendeter Arbeit alsbald die
folgende Kombination vorbereiten. Der Drehschalter besitzt also bei dem vorliegenden
Beispiel insgesamt sieben Kontaktniveaus. In der Zeichnung sind nur zwei Relaisgruppen
8 bis i i dargestellt. Die drei anderen sind identisch.
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Man sieht also, daß die Relais Rn mit den Kontakten von 14 unter Verschiebung
um einen Kontakt in der Drehrichtung des Drehschalters verbunden sind. Sobald Rn
seinen Anker losgelassen hat, bereitet der Übersetzer Tn die folgende Kombination
vor.
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Um im Falle schwieriger Verbindungen den Sender nicht zu belasten,
indem er gleichzeitig sechs Frequenzen zuzüglich einer siebenten für die Kontrolle
des anderen Weges erhält, ist es vorteilhaft, zwischen die Anker ii, und die Frequenzsteuerung
(Relais 13 mit Kompensation oder Modulatoren) einen mit beliebiger Geschwindigkeit
umlaufenden Verteiler anzuordnen, der die Sendung der Frequenzen in beliebiger Ordnung
regelt. Die Drehgeschwindigkeit dieses Verteilers ist augenscheinlich nur durch
die Breite der Bandfilter und den Abstand der Frequenzen begrenzt.
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Die Relais 12 steuern die Sendung der Startfrequenz, die Relais 13
die Sendungen der Zeichenfrequenzen.
Je nachdem ob ein Relais 12
oder 13 erregt wird, wird die entsprechende Modulationsfrequenz der Trägerwelle
aufgedrückt. Wie in der Telegraphentechnik üblich, liegt die als gemeinsame Stromquelle
für die verschiedenen dargestellten Kreise dienende Speisebatterie mit ihrem Mittelpunkt
an Masse. Dies gilt sowohl für Fig. 1 als auch für Fig. 2. Die verschiedenen in
der Zeichnung zu -I- oder - oder zu- der Masse führenden Leiter sind also mit den
entsprechenden Polen der Batterie oder mit ihrem Mittelpunkt verbunden. Empfang
(Fig. 2) Es seien jetzt an Hand der Fig. z die Vorgänge beim Empfang geschildert.
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Der Empfänger leitet einer harmonischen Telegraphieeinrichtung ein
System von Frequenzen zu, die nach Filterung, Verstärkung und Gleichrichtung je
ein Relais steuern.
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Die Startfrequenz wird von einem der beiden bei 15 und 16 gezeigten
Relais empfangen. Dieße Relais sind genau in der gleichen Weise angeordnet, wie
sie bezüglich der Relais 1 und 2 erläutert worden ist, die senderseitig die Kontrollfrequenz
empfangen. Ihre Anker 15, und 16, sind also mit der Wicklung eines Relais 17 und
mit derjenigen eines zweiten Relais 18 verbunden, während die festen Kontakte 15b,
16b und 15" 16e mit den beiden Polen der Batterie in Verbindung stehen. In der Normalstellung
fließt alsoykein Strom in den Wicklungen der Relais 17 und 18, weil die Anker 15"
und 16" Kontakte gleicher Polarität berühren. Strom fließt auch dann nicht, wenn
die beiden Anker gleichzeitig arbeiten. Dagegen durchfließt ein Strom in bestimmter
Richtung die Wicklungen, wenn lediglich einer der Anker 15a, 16" sich in der Arbeitsstellung
befindet. Diese Anordnung ist der vorhergehenden identisch, -und sie hat auch den
gleichen Zweck.
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Die Zeichenfrequenzen werden je durch eines der Relais einer Gruppe
von' zwei, 1g und 2o, empfangen, so wie dies bezüglich des Empfangs der Startfrequenz
geschildert worden ist. Infolgedessen wird unter den gleichen Fortpflanzungsbedingungen
in jeder Gruppe von Relais 1g und 2o nur eines dieser Relais erregt. Daraus folgt,
daß das Telegraphenrelais 21 durch die Stellung seines Ankers 21a die Richtung des
seine Wicklungen durchfließenden Stromes angibt, aber gegenüber Schwunderscheinungen
und Störströmen unempfindlich bleibt. Die Kombination wird so auf den; fünf Relais
21 aufgezeichnet.
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Jedem Relais 21 sind drei Relais 22, 23 und 24 zugeordnet. Die Relais
22 und 23 stehen mit- der Erde bzw. mit den Ankern rga und. 2o" in Verbindung, und
sie sind derart geschaltet, daß sie an die Wicklung des Relais 24 eine bestimmte
Polarität legen, wenn sich nur ein einziges der beiden Relais 22, 23 in der Arbeitsstellung
befindet. Wenn also eines der Relais 22, 23 erregt wird und das Relais 17 Erde an
die Kontakte des Satzes 17a legt (als gerad- und ungeradzahlige mehrfach vorhanden),
wo sich in diesem Augenblick die entsprechende Bürste, die ihrerseits mit den Wicklungen
der Relais 24 verbunden ist, in Berührung befindet, so wird das betreffende Relais
24 beispielsweise durch folgenden Stromkreis erregt: Batterie; Anker 23d in Arbeitsstellung,
Anker 22d in Ruhestellung, Wicklung des Relais 24, Ruhekontaki 25a des Relais 25,
das später beschrieben werden wird, Bürste von 17a, Anker 17b von 17 und Erde. Bei
dem Ausführungsbeispiel finden der Arbeitsgeschwindigkeit wegen ari Stelle eines
einzigen nicht polarisierten Relais zwei polarisierte Relais 22, 23 Verwendung.
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Das Relais 24 schließt bei Erregung durch den in der Arbeitsstellung
befindlichen Kontakt 24" und seine zweite Wicklung für sich selbst einen Haltestromkreis.
Außerdem schließt es einen Kettenkontakt 24b, und es öffnet bei 24e den Kreis des
Relais 21, um, wie der Kontakt 4b beim Sender, zu vermeiden, daß das vorzeitige
Eintreffen einer neuen Kombination die Aufzeichnung der vorhergehenden Kombination
stört.
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Es sind ebensoviel Relaisgruppen 1g bis 24 vorhanden, wie der verwendete
Schlüssel Schritte hat. In der Zeichnung ist jedoch nur eine Gruppe dargestellt.
Wie ersichtlich, sind die Kontakte 24b der n Relais 24 in Reihe geschaltet.
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Wenn die fünf Kettenkontakte 24b geschlossen sind, so liegt eine Erde
24e an den parallel geschalteten Relais 26 und 27. Die Wicklungen dieser bei# den
Relais sind an den Anker 18" des Relais 18 angeschlossen, der bei Eintreffen der
Startfrequenz verstellt worden ist. Daraus folgt, daß die Relais 26, 27 erregt-
werden und daß der Anker 26" des Relais 26 die Stellung ändert. Die festen Kontakte
dieses Ankers sind mit den entgegengesetzten Polen einer Speisebatterie des Stromkreises
28 verbunden, wodurch die Sendung der Kontrollfrequenz gesteuert wird. Daraus ergibt
sich, daß diese Frequenz augenblicklich geändert wird, wodurch, wie schon auseinandergesetzt,
die Sendung einer neuen Kombination möglich wird. Die an den Stromkreis 28 gelegte
Polarität betätigt das eine oder andere der Relais 51, das daraufhin durch die eine
oder andere der Kontrollfrequenzen die Trägerwelle moduliert, -die durch den beigeordneten,
auf dem umgekehrten Wege sendenden Sender abgestrahlt wird.
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Gleichzeitig gelangt das nicht polarisierte Relais 27 in seine Arbeitsstellung,
und es legt dabei über seinen Arbeitskontakt 27a und den Ruhekontakt 25b des weiter
unten beschriebenen Relais 25 eine Erde an alle. Elektromagnete der Übersetzer Tn
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Es versteht sich daß allein der Übersetzer Tn , auf dessen Niveau
der Drehschalter angehalten hat, die Kombination der fünf Relais 21 registriert.
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Die an sich bekannten Übersetzer Tn führen beim Empfang einen Vorgang
durch,. der dem von Tn bei der Sendung durchgeführten entgegengesetzt ist.
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Nachdem das Relais Lit die Ablesung an dem Übersetzer Tn bewirkt hat,
bringt es diesen in die Ruhestellung zurück, so daß es ihm möglich ist, die
folgende
Kombination zu registrieren, wenn der Drehschalter eine volle Umdrehung ausgeführt
hat.
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Sobald der Anker 27, in der Arbeitsstellung an Erde liegt,
wird das Relais 25 durch den folgenden Stromkreis erregt: Erde, Kontakt 27a in der
Arbeitsstellung, Kontakt 25U in der Ruhestellung, Wicklung des Relais 25, Batterie.
Bei Erregung schließt das Relais 25 bei 25, einen Haltekreis für seine zweite Wicklung,
und zwar durch die Erde über den Anker 17b, den Kontakt des Satzes 17a und die entsprechende
Bürste des Drehschalters. Die über den Kontakt 2,7, in dessen Arbeitsstellung
angeschaltete Erde wird durch den Arbeitskontakt 25,y mit dem Fortschaltrelais 29
verbunden, dessen Anker 29a unter Stellungswechsel die Stromrichtung in dem Antriebselektromagneten
3o des Drehschalters 31 umkehrt. Dieser Schalter hat die vorher beschriebene Bauart,
d. h. er ist mit ständigem Antrieb und einer Gesperresteuerung versehen. Die Umkehrung
des -Stromsinnes in dem Elektromagneten 30 hat zur Folge, daß sich alle Bürsten
um einen Schritt vorwärts bewegen. Gleichzeitig bewirkt die Öffnung des Kontaktes
25" die Unterbrechung des Haltekreises der Relais 24, die zurückfallen.
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Sobald die Drehung beendet ist, ist die über den Anker 171, angeschlossene
Erde nicht mehr mit dem Kontakt 25, verbunden, da der Drehschalter um einen Schritt
fortgeschritten ist. Infolgedessen hört die Erregung des Relais 25 auf, und es fällt
zurück. Die Rückkehr des Relais 2.4 in die Ruhestellung hat gleichfalls die Rückkehr
des Relais 27 in die Ruhestallung zur Folge, so daß die Erde nicht mehr an 27a anliegt
und das Relais 25 in der Ruhestellung bleibt.
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Während aller dieser Vorgänge ist der Kreis der Relais 17 und 18 geöffnet
geblieben, damit jegliche Störung durch den vorzeitigen Empfang einer Startfrequenz
vermieden wird. Die Offenhaltung des Stromkreises der Relais 17 und z8 erfolgt durch
das Schutzrelais 32, das durch die an den Anker 17b angeschlossene Erde erregt wurde
und das den Kontakt 32a offenhält. Diese Anordnung ist übrigens nur von Bedeutung
für Verbindungen kurzer Entfernung, wo die Fortpflanzungszeit kleiner als die Registrierungszeit
sein kann. Am Ende der Drehung kommt die an i7b angeschlossene Erde in Fortfall,
so daß das Relais 32 augenblicklich zurückfällt. Infolgedessen bewegen .die Relais
17 und 18 beim Eintreffen der neuen Startfrequenz ihren Anker von neuem.
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Der Drehschalter besitzt schließlich einen besonderen Kontaktsatz
für die Steuerung der Relais Ln, wodurch auf dem Niveau n -f- i der Leseelektromagnet
des Übersetzers Tn' ausgelöst wird. Der Drehschalter besitzt also insgesamt sieben
Kontaktkränze.
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Bemerkt sei, daß jedes der Relais 2,4 unabhängig von den benachbarten
betätigt und verriegelt wird, sobald die ihm entsprechende Modulationsfrequenz durch
die Relais ig, 2o registriert wird. Daraus folgt, daß die verschiedenen Gruppen
von Relais ig, 2o zu verschiedenen Zeitpunkten arbeiten können, ohne daß der Empfangsverlauf
gestört wird. Dies schützt die Sendung zuverlässig gegen die Wirkungen selektiver
Schwunderscheinungen und bietet außerdem, wie oben am Ende des Abschnittes betreffend
die Sendung erwähnt wurde, die Möglichkeit, beispielsweise mittels eines umlaufenden
Verteilers nacheinander und nicht gleichzeitig die verschiedenen Modulationsfrequenzen
zu übertragen.
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Die Sendung der Kontrollfrequenz erfolgt über die Leitung 28 mit regelbarer
Zeitkonstante, wodurch es möglich ist, die Verkehrsgeschwindigkeit zu ändern. Andererseits
ermöglicht ein Schalter mit drei Schaltstellungen 33, die Sendung der Kontrollfrequenz
zu unter brechen, wodurch auch der Verkehr unterbrochen wird, oder für Versuchszwecke
absatzweise zu arbeiten.
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Ergebnisse Man sieht, daß jedes Element der übertragenen Kombination
in dem Augenblick aufgenommen wird, wo es einwandfrei und von den anderen unabhängig
ist. Das System ist also gegen vollkommene und selektive Schwunderscheinungen sowie
gegen Störfrequenzen vollkommen geschützt. Andererseits kann eine neue Kombination
erst dann registriert werden, wenn eine Startumkehrung stattgefunden hat. Man ist
also gegen Echoerscheinungen und alle Erscheinungen gleicher Art, wie z. B. eine
Zeichenverlängerung, geschützt.
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Die zwischen zwei Aufzeichnungen verlaufende Zeit ist genau gleich
Darin ist D der Abstand in Kilometern zwischen den beiden Stationen. Bei einer Entfernung
von beispielsweise i5oo km ergibt sich somit O = 25 Millisekunden, was eine Verkehrsgeschwindigkeit
von q.oo Worten pro Minute auf den zwölf Kanälen oder 33,3 Worte pro Minute je Kanal
darstellt. Dies entspricht den augenblicklichen Leistungsmöglichkeiten der Übersetzer
und Sender. In diesem Falle müßten die Drehschalter vierzig Schritte pro Sekunde
durchlaufen, was für Apparate der angegebenen Art (mit Ankersperrung) durchaus zulässig
ist.
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Andererseits würde die Telegraphiergeschwindigkeit sich auf jeder
Frequenz auf qo Baud belaufen.
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Bei einer viel längeren Strecke, beispielsweise 15 ooo km, wäre 0
= 115 Millisekunden. In diesem Falle würde der Verkehr auf 86 Worte je Minute fallen
unter Verteilung auf nur drei Kanäle. Die Telegraphiergeschwindigkeit würde jedoch
nur 8,6 Baud betragen. In diesem Falle wäre es von Vorteil, sich bei der Sendung
des oben angegebenen Verteilers zu bedienen, um die Frequenzen nacheinander zu senden
und den Sender zu entlasten.
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Bei den Frequenzen von (2 it -f- i) 6o der harmonischen Telegraphie
beträgt die verwendbare Bandbreite 2,1 kHz. Es ist also möglich, zwei entsprechende
Systeme
nebeneinander anzuordnen und dies um so mehr, als die Fortpflanzungsbedingungen
in beiden Fällen genau die gleichen sind. Man kann, wenn man für jedes die gleiche
Verkehrsgeschwindigkeit annimmt, nur ein Kontroll- und ein Startsignal verwenden.
Die Anzahl der für beide Systeme notwendigen Frequenzen würde sich so auf 24 vermindern,
und die Bandbreite würde 3,z8 kHz betragen. Bei einem Sender mit einem einzigem
Seitenband kann man schließlich vier entsprechende Systeme mit 22 verschiedenen
Frequenzen vorsehen, . indem das Startsignal und zwei Gruppen auf einer Seite der
Trägerwelle und das Kontrollsignal und die beiden anderen Gruppen auf der anderen
Seite gesendet werden. Die Breite jedes Seitenbandes würde dann nur 23,94 kHz betragen,
und man könnte über eine Strecke von i5oo km 16oo Worte je Minute übertragen.
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Die Anzahl der in jedem Augenblick den Sender modulierenden Frequenzen
ist in jeder Hinsicht konstant. Dadurch ist es möglich, den Modulationsgrad auf
einen Höchstwert zu .bringen und mit einem ausgezeichneten Wirkungsgrad zu arbeiten.