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Anordnung zum Vergleich räumlich getrennter Zeitfolgeregistriereinrichtungen
Die Erfindung betrifft eine Zeitfolgeregistriereinrichtung, bei der die Ereignisse,
deren Zeitfolge festgehalten werden soll, sofort nach ihrem Eintreten je eine ihnen
zugeordnete Registriervorrichtung einschalten. Derartige Einrichtungen finden beispielsweise
in elektrischen Energieverteilungsnetzen Verwendung, um mit ihrer Hilfe bei einer
Störung, bei der mehrere Leistungsschalter ausgelöst worden sind, genau festzustellen,
wann und in welcher Reihenfolge die einzelnen Schalter ausgefallen sind. Es sind
schon Registriervorrichtungen bekanntgeworden, bei denen die über eine Fernbedienungsanlage
vorgenommenen Schaltungen und Messungen auf einem ständig laufenden Registrierstreifen
dadurch aufgezeichnet werden, daß jeder Strotnstoß, der eine Schaltung oder Messung
v eranlaßt, einen nach rechts oder links gerichteten Markierungsstrich hervorruft.
Es ist ferner eine Registriervorrichtung bekanntgeworden, die beim Ansprechen eines
Schutzrelais mit großer Schreibgeschwindigkeit das Ansprechen des Relais oder das
Auslösen des Schalters einer Unterstation aufzeichnet. Diese bekannten Registriereinrichtungen
sind nicht ausreichend, wenn in einem Netz mit mehreren Stationen sämtlicheRegistrierergebnisse
miteinander vergleichbar sein sollen, da jede zu überwachende Station zu ihren Registriervorrichtungen
ein eigenes Zeitwerk benötigt, es jedoch unmöglich ist, die Zeitwerke so genau übereinstimmend
laufen zu lassen, daß ein Vergleich der Aufzeichnungen mehrerer Stationen möglich
wäre. Es ist auch nicht möglich, alle Stationen auf Registriervorrichtungen in einer
Station arbeiten zu lassen, die mit einem einzigen Zeitwerk in Verbindung stehen,
da dann für jeden zu überwachenden Vorgang eine besondere Hilfsleitung von einer
entfernten Station zu der Station, in der sich die Registriervorrichtungen befinden,
gebraucht würde.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß für
alle Registriervorrichtungen gemeinsam von einer Sendestelle aus fortlaufend eine
Reihe von Telegraphiezeichen in ständig wechselnder Form gesendet wird, die von
den jeweils eingeschalteten Registriervorrichtungen aufgeschrieben werden. Dadurch,
daß die Sendestelle die Telegraphiezeichen als Zeitzeichen allen Stationen zugleich
gibt, lassen sich nachher genaue Angaben über die relative Zeit zwischen den Ereignissen,
z. B. den Schalterauslösungen in sämtlichen angeschlossenen Unterstationen machen.
Die Aufzeichnung der Uhrzeit an einer einzigen Stelle, beispielsweise am Sendeort,
gibt dann weiter die Möglichkeit, die Uhrzeit der Schalterauslösungen
bis
auf Bruchteile einer Sekunde genau anzugeben. Die von der gemeinsamen Sendestelle
aus gesendeten Zeichen können beispielsweise die Zahlen von i bis io ooo in Morseschrift
sein. Dabei hat man es in' der Hand, die Geschwindigkeit des Senders, nach Bedarf
so einzustellen, daß beispielsweise die Zahlen von i bis io ooo in der Zeitspanne
einer Stunde oder innerhalb einer anderen geeigneten Zeitspanne gesendet werden.
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In den Unterstationen sind Empfangsrelais angeordnet, die alle mit
der gemeinsamen Sendevorrichtung in Verbindung stehen. Die Empfangsrelais können
fortlaufend die gesendeten Zahlen aufnehmen. Es erfolgt jedoch keine Registrierung,
solange nicht ein aufzuzeichnendes Ereignis, beispielsweise eine selbsttätige Schalterauslösung,
eintritt, welche die Wirkung hat, däß die Registriereinrichtung eingeschaltet wird.
Die Registriereinrichtung besteht beispielsweise aus einem Registrierpapier mit
mehreren Bahnen und mehreren Schreibstiften oder Schreibrädchen. Die Schreibstifte
oder Schreibrädchen sind den einzelnen Ölschaltern zugeordnet, und sobald einer
dieser Ölschalter fällt, betätigt er durch Hilfskontakte eine Relaisschaltung, die
den Druckmagneten des zugehörigen Schreibstiftes in einen vom Empfangsrelais gesteuerten
Lokalstromkreis einschaltet. Der Druckmagnet wird von diesem Augenblick an im Rhythmus
der beim Empfangsrelais ankommenden Impulse erregt und schreibt entsprechende Zeichen
auf den Registrierstreifen, der erst durch die Schalterauslösung in Lauf gesetzt
wird. Es ist für die Erfindung gleichgültig, 'ob die von der gemeinsamen Sendestelle
ausgehenden Zeichen die Zahl eines Telegr aphiesystems darstellen. Die Zeichen können
ebensogut Buchstaben oder teils Buchstaben, teils Zahlen oder sonstige Zeichen sein.
Es ist nur erforderlich, daß die Zeichen sich ändern. Dasselbe Zeichen soll sich
zweckmäßigerweise nicht innerhalb kürzerer Zeit wiederholen. Die Erfindung ist an
Htand von Ausführungsbeispielen erläutert.
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In Fig. i ist links eine Sendestation i schematisch dargestellt. Es
sind von ihr nur ein Typenrad 2, ein Kontaktpaar 3, eine Stromquelle 4. und ein
Leitungspaar 5 dargestellt. Die sonstigen Einrichtungen der Sendestation sind nicht
wiedergegeben, beispielsweise wird auch die Sendestation eine Registriervorrichtung
haben, auf der sie in irgendeiner Weise die Zeit und die zu bestimmten Zeitpunkten
gesendeten Telegraphiezeichen aufschreibt. Es ist dabei nicht notwendig, daß hier
alle Zeichen aufgeschrieben werden; es genügt, wenn z. B. von Zeit zu Zeit das gerade
gegebene Telegraphiezeichen und dazu die Uhrangabe aufgezeichnet wird.
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An das Leitungspaar 5 sind die Unterstationen und gegebenenfalls auch
Einzelschalter mit ihrer Registriervorrichtung angep.chlossen. An das Leitungspaar
5 ist ein Empfangsrelais 6 angeschlossen. Dieses besitzt einen Anker 7, der im Rhythmus
der ankommenden Impulse die Verbindung zwischen einer Leitung 8 und einer Lokalbatterie
9 schließt und öffnet. An die Leitung 8 sind Druckmagnete io, 11, 12, 13 und 14
und bei Bedarf noch weitere angeschlossen. Die Druckmagnete io bis 14 steuern die
darunter angedeuteten Schreibstifte 15, 16, 17, 18 bzw. i9. Jeder der Druckmagnete
io bis 14 ist einem bestimmten Schalter zugeordnet. Der Druckmagnet io ist beispielsweise
dem Leitungsschalter 2o, der Druckmagnet i i dem Leitungsschalter 21 zugeordnet.
Die Schalter 2o und 21 besitzen Hilfskontakte, mit deren Hilfe sie bei einer Stellungsänderung
einerseits die Einschaltung des zugehörigen Druckmagneten io bis 14 durch den Anker
7 des Empfangsrelais 6 vorbereiten und andererseits gleichzeitig ein Registrierpapier
22 in Bewegung setzen. Zum Antrieb des Registriersteifens 22 ist ein Motor 23 vorgesehen,
der über eine Magnetkupplung 24 mit der Antriebstrommel des Registrierpapiers in
dem Augenblick gekuppelt wird, wo eine Aufzeichnung beginnen soll. Die Wirkungsweise
der Anordnung der Unterstation sei nun im einzelnen verfolgt unter der Annahme,
daß der Leitungsschalter 2o gerade in die Offenstellung übergegangen ist.
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In seiner Offenstellung schließt der Leitungsschalter 2o zwei Paar
Hilfskontakte 25 und 26. Das Hilfskontaktpaar 25 dient zur Einschaltung der Magnetkupplung
24. Der Hilfskontakt 26 stellt den Druckmagnet io unter den Einfiuß des Empfangsrelais
6, ,~. Sobald Kontakt 26 geschlossen wird, kommt ein Stromkreis zustande aus der
Batterie 9, über Kontakt 26, durch die Wicklung eines Relais 27 über einen geschlossenen
Kontakt 28 und zurück zum anderen Pol der Batterie g. Relais 27 spricht an, schließt
sofort seinen Anker 29 und stellt damit die Verbindung des Relais io über Kontakte
29 und 26 zum einen Pol der Batterie 9 her. Das andere Wicklungsende des Druckmagneten
io wird über die Leitung 8 und den Anker 7 des Empfangsrelais 6. mit dem anderen
Pol der Batterie 9 verbunden, sooft und solange der Relaisanker 7 infolge eines
ankommenden Stromimpulses seinen Kontakt schließt; sooft und solange wird auch der
Schreibstift 15 auf die Registrierunterlage gedrückt.
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Über den geschlossenen Kontakt 25 kommt ein Stromkreis zustande, der
von dem einen
Pol einer Ortsbatterie 30 über eine Sammelleitung
31, von dort über den Kontakt 25, einen geschlossenen Kontakt 32, Sammelleitung
33, Wicklung eines Relais 34 zur Batterie 30 zurück verläuft. Durch die Schließung
des Kontaktes 25 wird also das Relais 34. erregt, das sofort einen Kontakt 35 schließt
und dadurch die Magnetkupplung 2,4 an eine Stromduelle 36 anschließt. Sofort beginnt
der Motor 23 die Antriebstrommel des Registrierstreifens 22 mitzunehmen. Auf die
Geschwindigkeit der Registrierstreifenbewegung kommt es dabei nicht an, da der Abstand
der auf dem Registrierstreifen aufgeschriebenen Zeichen eine eindeutige Zeitspannenangabe
darstellt.
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Damit die Torrichtung nicht dauernd arbeitet, solange der Schalter
2o in der gezeichneten Stellung liegen bleibt, ist Vorsorge getroffen, daß nach
einer Zeit, in der mit Sicherheit mindestens ein Telegraphiezeichen vollständig
aufgezeichnet worden ist, die ganze Einrichtung wieder in Ruhe liegt. Da es nicht
vorauszusehen ist, in welchem Augenblick der Schalter 2o fällt und die Registriereinrichtung
in Gang setzt, wird die Zeitdauer der Aufzeichnung auf dem Registrierstreifen zweckmäßig
mindestens so weit ausgedehnt, daß zwei vollständige Telegraphiezeichen aufgezeichnet
werden können. Zur Erhöhung der Sicherheit empfiehlt es sich sogar, die Zeit noch
länger auszudehnen, damit eine zufällige Verstümmelung des übertragenen Telegraphiezeichens
sofort als solche erkannt werden kann. Die Form der übertragenen Zeichen ist, wie
bereits früher gesagt wurde, unwesentlich. Man kann sowohl Zahlen als auch Buchstaben
oder sonstige Zeichen wählen und kann insbesondere auch zwischen die einzelnen Zahlen
oder Buchsaben u. dgl. bestimmte Zeichen zwischenschalten, beispielsweise fünf Punkte
(Kurzimpulse). Man erreicht dadurch, daß, wenn die Sendeeinrichtung ausreicht, Zahlen
von i bis io ooo zu senden, dadurch die Zeit, bis alle Zahlen von 1 bis io ooo einmal
gesendet sind, gestreckt wird, ohne daß dadurch die zeitliche Dichte, in der sich
die einzelnen Stromilnpulse folgen. vermindert wird. Je dichter andererseits die
Stromimpulse aufeinanderfolgen, um so genauer kann man kleinste Zeitunterschiede
zwischen den einzelnen registrierten Ereignissen feststellen.
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Die Beendigung der Aufzeichnungen steuert (las Relais 27 durch seinen
Kontakt 37. Kont@ilct 37 besitzt Anzugsverzögerung von ge-(#igneter Größe. Sobald
der Kontakt 37 seinen Gegenkontakt schließt, spricht ein RehLis 38 an. Relais 38
schließt einen Kontakt 39. Kontakt 39 schaltet ein Relais 40 ein, (las den bereits
erwähnten Kontakt 32 öffnet. Die Öffnung des Kontaktes 32 hat zur Folge, daß das
Relais 3.4 und infolgedessen auch die Magnetkupplun& 2.4 stromlos wird. Der
Vorschub des Registrierpapiers 32 hört dann also auf.
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Das Relais 38 öffnet ferner den bereits genannten Kontakt 28 und schließt
gleichzeitig einen Haltekreis für sich über einen Kontakt 41. Die Öffnung des Kontaktes
28 hat zur Folge, daß das Relais 27 stromlos wird, so daß der Anker 29 dieses Relais
seinen Kontakt öffnet und dadurch den Druckniagneten io der Einwirkung des Empfangsrelais
6, 7 wieder entzieht. Der Schreibstift 15 bleibt von da an wieder in seiner Ruhestellung.
Damit Kontakt 28 sich nicht von neuem schließt, solange der Leitungsschalter 20
noch in der gezeichneten Lage steht, und das Relais 27 von neuem einschaltet und
dadurch den Druckmagneten io wieder zum Arbeiten bringt, und damit andererseits
durch das Relais d.o auch der Antrieb des Registrierstreifens 22 nicht wieder eingeschaltet
wird, solange der Schalter 20 in der bereits registrierten Stellung liegt, bleibt
das Relais 38 erregt. Dieses hält einerseits den Kontakt 28 offen und andererseits
über den Kontakt 39 den Magnet q.o erregt, der eine Schließung des Kontaktes 32
verhindert. Relais 38 sowie die Kontakte 28 und 32 kehren erst dann in ihre Ruhelage
zurück, `venn der Schalter 2o seine Hilfskontakte 26 öffnet, d. h. wenn er wieder
eingelegt wird oder zumindest vorübergehend geschlossen wird. Fällt er dann von
neuem heraus, gegebenenfalls auch sofort nach der Wiedereinschaltung, dann wird
der Zeitpunkt der neuen Schalteröffnung in der beschriebenen Weise wiederum registriert.
Bei dem Leitungsschalter 2i ist die zugehörige Relaiseinrichtung in der Ruhelage
wiedergegeben.
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Wenn auch in der Darstellung nur Hilfskontakte, die bei Auslösung
des Schalters geschlossen werden, zur Beeinflussung der Registriervorrichtung vorgesehen
sind, so bedarf es doch keiner eingehenden Erläuterungen, um zu zeigen, daß ebensogut
auch Einschaltungen des Ölschalters in der beschriebenen Weise zeitlich genau festgelegt
werden können. Um Einschaltung und Ausschaltung auf dem Registrierstreifen unterscheiden
zu können, werden beispielsweise die Magnete io und i i für die Ausschaltung der
Schalter -2o und 21 benutzt, während die mit ihren weiteren Verbindungen nicht dargestellten
Magnete 12 und 13 bei der Einschaltung der Ölschalter in Tätigkeit kommen können.
Will man nicht die Ölschaltereinschaltungen oder diese nicht allein, sondern auch
die Kommandos zum Einlegen der Ölschalter zeitlich genau festlegen oder das Ansprechen
eines
Schutzrelais festlegen, so sind die Druckmagnete, deren Zahl an sich beliebig vergrößert
werden kann, auf die entsprechenden Relais oder Schalterhilfskontakte zu verteilen.
Wird dabei die Zahl der erforderlichen Druckmagnete für eine einzige Registriervorrichtung
zu groß, so kann ohne Einbuße an Genauigkeit eine zweite Registriervorrichtung eingeschaltet
werden, die ebenfalls die von der Station i ausgesandten Impulse zur Aufzeichnung
bringt.
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Die Leitung, welche die Verbindung zwischen dem Zeichengeber und den
einzelnen Registrierstellen herstellt, kann abweichend von der Darstellung .in Fig.
i, bei der eine zweiadrige Leitung Abzweige besitzt, die zu -den einzelnen Registriervorrichtungen
führen, auch die Form einer über alle Unterstationen verlaufenden Schleife haben.
Das bietet den Vorteil, daß ÄIeldeeinrichtungen, wie sie beispielsweise von den
Feuermelderanlagen her bekannt sind, für die Rückmeldung von Schalterstellungsänderungen
über diese Schleife dienen können. Die Melder liegen in der Schleife hintereinander
und sind in an sich bekannter, hier unwesentlicher Art und Weise derart verriegelt,
daß niemals zwei Melder gleichzeitig arbeiten können. Eine Anordnung dieser Art
ist beispielsweise in Fig. 2 wiedergegeben, wobei es sich im wesentlichen darum
handelt, den Zusammenhang zwischen den Unterstationen und der Zeichengeberstation,
welche nach dein Ausführungsbeispiel zugleich auch die Empfangsstation für die Rückmeldungen
sein kann, zu erläutern.
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Die Leitungsschleife, welche alle Stationen miteinander verbindet,
ist mit 5o bezeichnet. An dieser Schleife liegen die einzelnen Unterstationen und
die Zeichensendestation. Die Zeichensendestation ist mit 51 bezeichnet. Eine erste
Unterstation ist mit 52 und eine zweite Unterstation mit 53 bezeichnet. In der Sendestelle
51 ist der Geber für die fortlaufend gesendeten Telegraphiezeichen angedeutet durch
ein Typenrad 5d., welches einen Umschalter 55 steuert. Durch Öffnung und Schließung
des Schalters 55 entstehen in der Schleife 5o Stromimpulse, welche in den Unterstationen
durch die Empfangsrelais 59 und 65 aufgenommen werden. Die Relais 59 und 65 entsprechen
dem Relais 6 in Fig. z und bewirken die Aufzeichnung der Telegraphiezeichen auf
Registrierpapier 22, wenn ein zugehöriger Druckmagnet io, i i usw. infolge der Bewegung
eines Schalters oder der Erregung eines Steuer- oder Schutzrelais unter dem Einfluß
des Empfangsrelais gebracht ist. Der Umschalter 55 ruft bei jedem Stellungswechsel
einen Wechsel der Stromrichtung in der Schleife 5o hervor. Dementsprechend bewegen
sich dann die Anker der Empfangsrelais 59 und 65. Die Energie für die Stromstöße
wird einer Batterie 68 entnommen.
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Sobald in einer Unterstation, beispielsweise in der Unterstation 52,
ein Schalter fällt, wird einerseits, wie an Hand der Fig, i erläutert worden ist,
die Registriervorrichtung in Gang gesetzt, welche in der Unterstation eine Aufzeichnung
bewirkt, die den Impulsen entspricht, die von der Sendestelle aus zu dieser Zeit
über die Schleife 50 gesendet werden. Zweckmäßig nach erfolgter Aufzeichnung
der Telegraphiezeichen setzt der Rückmelder ein, der zur Zentrale, d. h. zur Station
51 meldet, welcher Ölschalter gefallen ist. Für diese Meldung ist in der Unterstation
eine Meldeeinrichtung angedeutet, die aus einem Typenrad 6o und einem Unterbrechungskontakt
62 in der Schleife 5o besteht. Es ist noch eine zweite Meldeeinrichtung, bestellend
aus einem Typenrad 61 und einem Unterbrechungskontakt 63 und außerdem durch einen
doppelarmigen Sperrhebe164 angedeutet, daß diese Melder untereinander verriegelt
sind, so daß sie nicht beide gleichzeitig arbeiten können. Es sei angenommen, daß
der Melder 6o, 62 zu arbeiten beginnt, d. 1i. er unterbricht die Schleife 5o am
Kontakt 62. Die Folge davon ist, daß aus der Batterie 68 der Station 51 kein Strom
über die Leitung 50 fließen kann. Dies hat in der Station 51 die Wirkung,
daß ein Relais 70, welches eine Spule 71 und eine Spule 7#g- besitzt, arbeitet.
Spule 71 wird über den Umschalter 55 an die Batterie 68 angeschlossen und demzufolge
von Strom in wechselnder Richtung erregt. Spule 72 liegt im Zuge der Leitung 50,
sie wird also von den Stromstößen erregt, die über die Schleife 50 verlaufen, ihre
Wicklung wird, solange die Schleife 5o nirgendwo unterbrochen ist, von einem Strom
durchflossen, der im gleichen Augenblick seine Richtung umkehrt wie der Strom in
der Spule 71. Die Spule 71 magnetisiert den Eisenkörper des Relais 70, Spule 72
magnetisiert den Anker dieses Relais. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß
Anker und Relaiseisen einander abstoßen. Sobald aber irgendein Melder in der Schleife
5o zu arbeiten beginnt und die Schleife 50 unterbricht, wird die Spule 72
stromlos, so daß der Relaisanker nicht polarisiert wird. Spule 71 dagegen wird nach
wie vor erregt und zieht nunmehr den Relaisanker an. Dadurch wird zunächst ein Stromkreis
für ein polarisiertes Empfangsrelais 56 und ein weiteres polarisiertes Relais 57
geschlossen. Die Relais 56 und 57 bekommen in dein Augenblick Strom, in dem
die Schleife 5o durch den arbeitenden Melder wieder geschlossen wird.
Im
nachfolgenden beschriebene Vorrichtungen sind vorgesehen, um während der Arbeit
eines Melders die Umschalteinrichtungen 54, 55 stillzusetzen und die Batterie 68
in einem bestimmten Anschlußsinn dauernd mit der Schleife 5o zu verbinden. Die Unterbrechungen
der Schleife 5o durch den arbeitenden Melder 6o, 62 haben dann Schwankungen des
Stromes in der Leitungsschleife zur Folge, wobei jedoch die Stromrichtung unverändert
bleibt. Außerdem ist dadurch verhütet, daß durch gleichzeitiges Arbeiten eines Melders
und des Telegraphiezeichensenders 54, 55 der Sendestelle die Rückmeldung gestört
wird. Durch die von dem Melder 6o, 62 gesteuerten Impulse wird einerseits in bestimmtem
Takt das polarisierte Relais 57 erregt und anderseits das polarisierte Relais 56.
Das Relais 56 steuert den Druckmagneten 73 einer Registriereinrichtung 58, die aus
einem Schreibstift und einem ablaufenden Papierstreifen besteht. Die Registriereinrichtung
58 nimmt also die Zeichen des Melders 6o, 62 auf. Gleichzeitig nehmen alle Empfangsrelais
der Unterstationen, z. B. 59, 6,5, diese Zeichen auf, und wenn in dieser Zeit weitere
Schalterauslösungen erfolgen, werden diese durch Niederschrift der Zeichen des Melders
6o, 62 registriert. An die Stelle des Senders 51 ist dann also der zur Zeit arbeitende
Melder getreten. Nach der Beendigung der Meldung wird in der Hauptstelle 51 der
alte Zustand wiederhergestellt, so daß also der Sender 54, 55 sofort wieder zu arbeiten
beginnt.
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Die Einrichtungen zur gegenseitigen Verriegelung der Melder in den
Unterstationen und der Zeichensendeeinrichtung in der Hauptstation werden nun beschrieben.
In der Hauptstation wird durch die erste Unterbrechung der Schleife 5o, welche ein
Melder herbeiführt, wie schon gesagt wurde, das Relais 70 zum Ansprechen
gebracht, so daß sein Anker 74 aus der gezeichneten Ruhelage angeschlossen wird.
Dabei öffnet ein im Anker 4 angebrachtes Kontaktglied 75 ein Kontaktpaar 7(i. Vor
der Unterbrechung des Kontaktpaars 7 6 ist ein Relais 77 in einen Stromkreis eingeschaltet,
der von einer Batterie 67 zur Relaiswicklung 77 zu einem Kontaktpaar 78 und von
dort über den Kontakt 76 zur Batterie 67 geschlossen ist. Durch die Unterbrechung
des Kontaktes 76 verliert das Relais 77 seine Erregung. Relais 77 läßt seinen Kontakt
momentan fallen. Sobald der Anker 74 in seine Arbeitsstellung gelangt ist, schließt
er dort ein Kontaktpaar 79, welches zum Kontaktpaar 76 parallel liegt. Die vorübergehende
Unterbrechung der Erregung des Relais 77 hat zur Folge, daß ein Kontakt 8o geschlossen
wurde, so daß ein Magnet 81 erregt wurde. Magnet Si bewirkt; wie schematisch angedeutet
ist, daß ein Sperrglied 82 in ein Ritzel 83 einfällt, wodurch das Typenrad 54 festgehalten
ist. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß das Typenrad 54 nur in solchen Lagen
festgehalten werden kann, in denen der Umschalter 55 eine bestimmte Lage einnimmt,
so daß also der Strom in der Schleife 5o bei Stillstand des Melders 54 immer die
gleiche Richtung hat.
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Durch Schließung des Kontaktes 79 ist der Stromkreis zur Erregung
des Relais 77 wieder geschlossen worden. Sobald aber der Melder 6o, 62 die Schleife
5o wieder schließt, wird der Anker des Relais 77 in die entgegengesetzte Lage bewegt.
Durch diese Umschaltung erfolgt eine neue Unterbrechung des Erregerkreises des Relais
77. Das Relais ist so ausgebildet, daß es bei einer Entregung seinen Anker 8o sofort
fallen läßt, so daß dieser den Kontakt 8o schließt, daß es aber längere Zeit braucht,
bis es nach seiner Wiedereinschaltung den Kontakt öffnet. Infolge der raschen Aufeinanderfolge
der Meldeimpulse und der dadurch hervorgerufenen rasch aufeinanderfolgenden Stellungswechsel
des Ankers des Relais 77, das bei jedem Stellungswechsel des Relais 77 vorübergehend
abschaltet, bleibt der Kontakt 8o so lange geschlossen, bis die Meldung vollendet
ist. Solange bleibt infolgedessen auch das Typenrad 54 gesperrt. Nach Beendigung
der Meldung wird der Kontakt 8o des Relais 77 geöffnet, und der Sender der Station
51 tritt wieder in Arbeit.
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Die Form des Zeichengebers in der Station 5i ist für die Erfindung
nicht wesentlich. Eine zweckmäßige Ausführungsform, welche es gestattet, selbsttätig
sich ändernde Zeichen fortlaufend in großer Anzahl zu geben. ist Gegenstand des
älteren Patents 541 747-An Stelle der Übertragung mittels Gleichstroms über die
Verbindungsleitung zwischen Sendestelle und Empfangsstelle kann auch eine Übertragung
mittels Wechselstroms angewendet werden. Um über die Übertragungsleitung einerseits
die Zeichen, welche von der Sendestelle aus gegeben werden, und andererseits auch
Rückmeldungen übertragen zu können, kann man verschiedene Frequenzen für die einen
und anderen Signale verwenden und durch Siebketten dafür sorgen, daß sich die verschiedenen
Meldungen gegenseitig nicht stören. Wenn lediglich zwei verschiedene Übertragungen
vorkommen, beispielsweise die Zeichen von der Sendestelle aus und Rückmeldungen
von der Unterstation zur Sendestelle, können auch zu anderen Zwecken bereits entwickelte
Schaltungen angewendet werden, wo mittels Gleichrichter die einen Wechselstromhalbwellen
für die Zeichensendung zur Unterstation und die anderen Halbwellen für die Zeichensendung
von
der Unterstation benutzt werden. Was für die Verwendung verschiedener Frequenzen
bei Übertragung mittels Wechselstroms gesagt wurde, gilt auch für Hochfrequenzübertragung.
Man ist dabei in der Lage, mit verschiedenen Wellenlängen zwischen Hauptstelle und
Unterstation zu arbeiten.