DE9891C - Neuerungen an kontinuirlichen Backöfen - Google Patents

Description

1879.

Klasse 2.

J. H. KÜHL in HAMBURG. Neuerungen an continu irlichen Backöfen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. October 1879 ab. .

Die Neuerungen beziehen sich auf die Art und Weise der Heizung des Ofens, welche aus einer Verbindung von Perkins'sehen Röhren mit einer Oberzug- und Unterzug - Ofenheizung mit verstellbaren Regulirungen besteht, ferner auf die Construction eines theilbaren Herdes und einer theilbaren Thür zum Beschicken des Ofens.

In beiliegender Zeichnung ist dieser Ofen dargestellt, und zwar ist Fig. 1 eine Vorderansicht mit vollständig geschlossener Thür, Fig. 2 ein Längendurchschnitt mit theilweise ausgezogenem Herd, Fig. 3 eine Vorderansicht mit vollständig geöffneter Thür, Fig. 4 ein Querschnitt durch den Ofen und Fig. 5 ein Grundrifs im Durchschnitt mit ausgezogenem Herd.

A ist die Sohle des Ofens, B der Backraum, in welchem sich oben und unten je eine Reihe von Perkins-Röhren α und a' befinden. C ist der Rost für das Feuer, D die Heizthür und E die Aschthür. Das Feuer geht bei vollständiger Ausnutzung zunächst im mittleren Kanal d senkrecht in die Höhe und heizt die Röhren α und «', fällt dann durch den Kanal e hinunter, geht durch Kanal i nach vorn, theilt sich daselbst und geht durch die Seitenkanäle r' r" zurück, steigt dort in den senkrechten Kanälen s s' aufwärts und geht oben in den Seitenkanälen mm' nach vorn, vereinigt sich dort und geht durch den oberen mittleren Kanal m" nach hinten und in den Schornstein S. Mittelst der Handgriffe g g¹ lassen sich die Regulirungsklappen ο in den drei Kanälen m m' und m" verstellen und der Weg für die Heizgase auf den oberen Theil der Feuerzüge beschränken.

Der Herd besteht aus vier oder mehr oder weniger eisernen Wagen FF' F" F'", welche auf Schienen p ruhen. Jeder Wagen kann einzeln für sich aus dem Ofen gezogen werden, wodurch bei abwechselnder Beschickung der einzelnen Herdtheile oder Wagen, ein continuirlicher Betrieb des Ofens erzielt wird, oder es kann auch der ganze Herd, also sämmtliche Wagen gemeinschaftlich beschickt werden, wenn der Betrieb des Ofens periodisch sein soll. Der wechselnden Beschickung der einzelnen Herdtheile, sowie dem periodischen Betrieb des Ofens entsprechend, kann auch die Verschlufsthür H des Ofens in der Breite getheilt, oder im Ganzen gehoben werden. Die Thür H besteht, der Zahl der gezeichneten Herdtheile entsprechend, aus vier einzelnen Theilen h k' h" und A'", von denen jeder mit einem Arme / und einem Bolzen ζ mit der Hebevorrichtung T, welche durch den Hebel / bewegt wird, verbunden ist. Derjenige Thürtheil, welcher bei Drehung des Hebels t nicht gehoben werden soll, wird durch Ausziehen des zugehörigen Verbindungsbolzens ζ von der Hebevorrichtung ausgelöst und bleibt geschlossen. Man kann auf diese Weise jeden Thürtheil für sich, oder mehrere oder sämmtliche Theile in Gemeinschaft heben.

Die Herdtheile werden durch zwei Querstangen rr, welche durch Blechstreifen ν der einzelnen Schienen geschoben werden, mit einander verbunden, wenn der Herd ungetheilt benutzt werden soll. Durch Entfernen der Stangen rr aus den Streifen υ werden die Herdtheile von einander unabhängig gemacht.

Soll die Thür H bei periodischem Betrieb nur im Ganzen gehoben werden, so zieht man an der Kette q; zur Bewegung der einzelnen Thürtheile bedient man sich dagegen des Hebels t. Im ersteren Falle wird die Thür Ή in den an der Ofenfront befestigten Gleitstücken// geführt, im zweiten Falle werden die einzelnen Theile wie Klappen um die Stange u gedreht (s. Fig. 2).

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Die Combination Perk ins'scher Heizröhren mit einer Unterzug- und Oberzug-Heizung an continuirlichen Backöfen.

2. Die Einrichtung des theilbaren Herdes, welcher aus einer Anzahl neben einander befindlicher Wagen besteht, zum Zweck den Ofen periodisch sowohl, als continuirlich beschicken zu können.

3. Die Einrichtung der getheilten Thür, welche durch eine Hebevorrichtung im Ganzen oder in beliebigen Theilen gehoben werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.