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Verfahren und Vorrichtung zum Sintern von Feinspat Zur Röstung des
bei der Aufbereitung von Spat entfallenden Feinspates wurden bisher verschiedene
Verfahren mit Erfolg durchgeführt, von denen jedoch die meisten wenig geeignet waren,
das geröstete Gut auch zu sintern. Zu erwähnen sind hier einige Verfahren, die zwar
eine gewisse Bedeutung in derPrax is gewonnen haben, aber wegen ihrer Unwirtschaftlichkeit
nicht als vorteilhaft angesehen werden können. In einem Falle wurde ein zvlindrischer,
fast waagerecht gelagerter Ofen in umlaufende Bewegung gesetzt, so daß der Feinspat
langsam den Ofen durchwanderte. Die Feuerung bestand aus zugeblasenem Kohlenstaub,
der den zu behandelnden Stoff zum Sintern brachte. Der Ofen mußte jedoch alle drei
Tage stillgelegt und die Öffnung von angebacktein Gut befreit werden. Ein anderes
Verfahren arbeitete in einem Tiegel, der mit Koks geheizt wurde, wobei jedoch die
Durchsatzmenge gering und der Koksverbrauch sehr hoch sind.
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Es ist ferner bekannt, das Sintern von beispielsweise Feinerz in der
Weise vorzunehmen, daß auf eine endlose Rostunterlage eine Schicht glühenden Brennstoffes
und darüber das Erzgut aufgegeben wird, worauf während der weiteren Bewegung der
Rostunterlage Verbrennungsluft von unten nach oben durch die beiden Schichten hindurchgeleitet
wird. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Sintern von Feinspat unter
Verwendung einer ein- oder mehrteiligen, verschiebbaren, mit Luftzuleitungen versehenen
Sinterfläche. Diese Vorrichtung paßt sich an fast jede bestehende Röstanlage an
und kann in besonders günstiger Weise bei Röstöfen. mit mehreren Etagen angebracht
werden. Das zu sinternde Gut wird dann auf den oberen Etagen geröstet und zum Sintern
in die Kaminer gemäß der Erfindung gebracht. Wie das Rösten vor sich geht. ist hierbei
nicht von Bedeutung.
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Der Zweck der Erfindung ist darin zu erblicken, die Bedienung des
Sinterofens dadurch ganz erheblich zu erleichtern und zu vereinfachen, daß die Aufgabe
des Brennstoffes auf die Sinterfläche.und die Entleerung des Ofens selbsttätig erfolgt.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß die während des Sinterns
unbewegte Sinterfläche sich beim Ein= schieben in den Ofen zwecks selbsttätiger
Aufnahme des in seitlichen Behältern untergebrachten Brennstoffes senkt und sich
beim Ausziehen aus dem Ofen zwecks selbsttätigen Abstreifens des gesinterten Gutes
hebt. Dieses selbsttätige Senken und Heben der Bodenteile kann dadurch erreicht
werden, daß jeder Teil des Ofenbodens unter Vermittlung von Hebeln gelenkig auf
Fahrachsen gelagert
ist und beim Ein- und Ausfahren in bzw. aus
dem0fen soweit um die Fahrachsen geschwenkt und dadurch gesenkt bzw. gehoben wird,
bis eine an den Fahrachsen angreifende Zugvorrichtung sich mit Vorsprüngen gegen
einen fest am Bodenteil angebrachten Anschlag legt.
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Die Erfindung erstreckt sich ferner darauf; an die in der Sinterfläche
angeordneten Luftzuleitungen Reinigungsrohre anzuschließen, die durch Überdruckventile
gegen das Freie abgeschlossen sind. Dadurch ist stets eine genügende Luftzufuhr
und damit ein einwandfreier Verlauf des Sintervorganges gewährleistet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt, Abb. z einen Querschnitt eines Sinterofens,
und Abb.3 stellt einen Längsschnitt durch ein Reinigungsrohr und einen Düsenkasten
dar. Der Sinterofen besteht aus einer Kammer, die von den Heizgasen seitlich angebrachter
Feuerungen 3 bestrichen wird. Unten wird wird die Kammer von den beiden den Ofenboden
bildenden Sinterflächen i abgeschlossen. Sie bestehen aus feuerfesten Steinen, die
von einem Eisenrahmen zusammengehalten sind. An der Oberfläche sind mehrere Düsenkasten.
eingelassen. Es sind dies vierkantige, lange Kasten, in die von oben Düsenlöcher
eingebohrt sind. Um etwa durchfallenden Staub aus den Kasten q. zu entfernen, ist
gemäß der Erfindung am Ende eines jeden Kastens ein Reinigungsrohr 5 mit Kugelventil
7 nach unten gerichtet eingebaut. Bei erhöhtem Druck gibt die Kugel die Öffnung
frei, während eine Feder bei normalem Betriebsdruck die Kugel hochdrückt. Jede Sinterfläche
i ruht auf einem fahrbaren Gestell, das zwei obere und zwei untere Achsen besitzt.
Die oberen Achsen sind drehbar durch Arme 2 mit den beiden unteren verbunden. Je
nach Stellung dieser Arme .2 liegt die Fläche i höher oder tiefer. Wird z. B. das
rechte Fahrgestell mittels der Zugstange 8 aus dem Ofen herausgezogen, so hebt sich
zunächst der im übrigen seinen Platz beibehaltende Bodenteil i dadurch, daß die
unteren Achsen und Räder sich nach rechts bewegen, bis der linke Bund der Stange
8 sich an den fest mit Teil i verbundenen Anschlag 9 anlegt. Erst dann verschiebt
sich der gesamte Ofenteil nach außen, wie auf der linken Seite der Abbildung dargestellt.
Der umgekehrte Vorgang spielt sich beim Einfahren der Ofenteile ab.
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Damit sämtlicher Sinterkoks von der Düsenluft erfaßt wird, ist die
Fläche vorteilhaft rillenförmig ausgebildet. Beim Schließen desBodens, d.h. beimEinfahren
der gesenkten Bodenteile i, geben die seitlichen Koksbehälter 6 den erforderlichen
Koks auf die gesenkten Flächen ab.
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Die Aufgabe des Röstgutes aus dem Röstofen in den Sinterofen kann
dabei durch in dem Deckengewölbe des Sinterofens vorgesehene Öffnungen
13 erfolgen. Ein Schlitten, bestehend aus einer senkrechten Platte io und
einigen Kufen i i, wird von dem Luftzylinder 1z vor- und zurückgeschoben und drückt
dabei das auf der Decke des Sinterofens im Röstofen befindliche Gut ab.
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In der Zeichnung sind zwei Stellungen des Schlittens eingezeichnet,
und zwar zeigt die rechte Stellung die äußerste Lage des Schlittens in dieser Richtung,
wobei die Platte io gleichzeitig als Abschluß nach außen dient. Die nächst höheren
Etagen des Röstofens können in ähnlicher Weise ausgebildet und mit Schlitten ausgerüstet
sein, wobei zweckmäßig die Öffnungen und festen Brückenteile auch in senkrechter
Ebene abwechseln und die Schlitten abwechselnd von links oder rechts einschiebbar
sind. Diese im letzten Absatz beschriebene Vorrichtung ist jedoch nicht Gegenstand
der Erfindung.