DE276478C - - Google Patents
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- DE276478C DE276478C DENDAT276478D DE276478DA DE276478C DE 276478 C DE276478 C DE 276478C DE NDAT276478 D DENDAT276478 D DE NDAT276478D DE 276478D A DE276478D A DE 276478DA DE 276478 C DE276478 C DE 276478C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
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- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 276478 KLASSE 18 c. GRUPPE
von Kohle, Eisenspänen o. dgl.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Dezember 1912 ab.
Das Ausglühen von fertig bearbeiteten, blanken Metallgegenständen, meistens in Drahtoder
Bandform, unter Erhaltung des blanken Aussehens ist bisher vielfach versucht, aber
nur mit teilweisem Erfolg ausgeübt worden. Die Ursachen der vielen Fehlschläge oder der
vielfach noch bestehenden Mängel der bisher bekannten Verfahren zum Blankglühen oder
Zunderfreiglühen beruhen darauf, daß die Entfernung oder das Fernhalten der die Oxydbildung
und das Anlaufen bewirkenden Luft und Gase beim Glühprozeß nicht in ausreichender
Weise durchgeführt werden kann.
il: Die bekannten Systeme kontinuierlichen IS15 Glühens werden bei vorliegender Erfindung prinzipiell verlassen; dieselben bieten bei ihrer Durchführung außerordentliche Schwierigkeiten, sind wegen der hohen damit verbundenen Kosten nicht wirtschaftlich und lassen ι 2o sich zudem nur für große Durchgangsmengen ■ des Glühgutes verwerten." ~ -
il: Die bekannten Systeme kontinuierlichen IS15 Glühens werden bei vorliegender Erfindung prinzipiell verlassen; dieselben bieten bei ihrer Durchführung außerordentliche Schwierigkeiten, sind wegen der hohen damit verbundenen Kosten nicht wirtschaftlich und lassen ι 2o sich zudem nur für große Durchgangsmengen ■ des Glühgutes verwerten." ~ -
,, "Es sind auch Vorrichtungen bekannt geworden, bei welchen der Glühtopf durch eine
Absorptionsmasse abgeschlossen wird, die, wie bei der vorliegenden Erfindung, zwischen zwei
Deckeln eingebettet ist. Da indessen diese Töpfe während des Glühvorganges dicht geschlossen
sind, so steht die Luft sowie die schädlichen Dämpfe, welche sich beim Erhitzen des Gefäßes entwickeln, vollständig
still. Die Wirkung der Absorptionsmasse erstreckt sich nur also auf den Teil der Gase,
die in ihr selbst lagern. Auf den weitaus größten Teil des Gases, der das Glühgut selbst
umgibt, übt die Absorptionsmasse eine Wirkung nicht aus. Beim Fortschreiten der Glühung wird der Überdruck im Innern des
Glühgefäßes dann so stark, daß er den Verschlußdeckel des Gefäßes löst und die Abdichtung derart beschädigt, daß in der nachfol-
genden Abkühlungsperiode solche erheblichen Luftmengen eindringen, daß jede Wirkung der
Absorptionsmasse illusorisch wird.
Es sind ferner Muffeln zum einfachen Glühen ohne Rücksicht auf Zunderfreiheit bekannt
geworden, an denen ein Schauloch angeordnet ist. Wenn auch hier ein Bruchteil der Gase
aus dem Innern der Muffeln entweicht, so bleibt doch die Öffnung während des eigentlichen
Glühvorganges für den größten Teil der Zeit geschlossen, und es treten naturgemäß
die gleichen Wirkungen ein wie bei der vorerwähnten bekannten Vorrichtung. Außerdem
strömen etwa entweichende Gase bei diesen Muffeln in den Arbeitsraum und belästigen die
sich dort aufhaltenden Arbeiter, ein Umstand der das öffnen der Schaulöcher überhaupt nur
für wenige Augenblicke gestattet.
Der besondere Teil der vorliegenden Erfindung gegenüber obengenannten bekannten Vorrichtungen
besteht darin, daß die Luft und die sich entwickelnden Gase aus dem Innern des Glühgefäßes durch besondere Anordnung
von Abzugsöffnungen während der ganzen
Dauer der Beheizung frei abziehen können. Die Abdichtung des Glühgefäßverschlusses wird
daher nicht verletzt, und in der Abkühlungsperiode bleibt die Luftleere im Innern des
Glühgefäßes wirksam erhalten, nachdem beim Entfernen desselben aus dem Feuerraum die
Abzugsöffnungen verschlossen worden sind. Etwaige Spuren von Luft, welche während
der Abkühlung durch die Verschlüsse eindringen sollten, sind gezwungen, ihren Weg durch
die Absorptionsmasse zu nehmen, welche in diesem Falle ihren Zweck wirksam erfüllt. Da
das Glühgefäß im Feuerraum frei aufgestellt und von allen Seiten von der Heizflamme umspült
wird, so stellen die Abzugsöffnungen einen Verbindungsweg des Heizraumes mit
dem Gefäßinnern her. Dies hat nicht allein zur Folge, daß die entweichenden Gase nicht
in den Arbeitsraum eindringen, sondern der im Feuerungsraum herrschende Unterdruck
wirkt auch fördernd auf die vollständige Entfernung der schädlichen Gase aus dem Innern
des Glühgefäßes.
Zum Blankglühen ist im allgemeinen die Verwendung eines Außengefäßes mit darin
untergebrachtem Innengefäß erforderlich, kann aber auch, wie das Zunderfreiglühen in einem
einzelnen Gefäß vorgenommen werden.
Die für die Erfindung wesentlichen Vorgänge spielen sich folgendermaßen ab. Die
im Glühgefäß befindliche Luft und die sich bildenden Gase werden infolge der Beheizung
des Glühgefäßes auf hohe Temperatur und der dadurch bedingten starken Luftverdünnung im
Gefäß, in Verbindung mit der absaugenden Wirkung der das Gefäß umgebenden Beheizungsgase
durch Öffnungen, welche in der Abdeckung oder der Wandung der Glühgefäße
sich befinden, selbsttätig aus dem Glühgefäß nach dem Beheizungsraum befördert; Luft
und Gase aus dem das Glühgut fassenden Raum treten hierbei zunächst durch einen
durchlochten Boden in die Deckelkammer und gelangen von da durch besondere Öffnungen
in den Beheizungsraum des Ofens. Der durchlochte Boden kann durch eine der bisher üblichen
Einrichtungen, Matratze aus Metalldrähten 0. dgl., ersetzt werden. Es lassen sich verschiedenartige Ausführungen anwenden,
um die Erfindung durchzuführen. In allen Fällen wird die Abführung der schädlichen
Luft und Gase durch eine das Glühgefäß abschließende Deckelkammer vermittelt, welche nach unten mit dem das Glühmaterial
enthaltenden Raum in Verbindung steht. Für die Abführung der Luft und Gase kommen folgende Ausführungen in Betracht:
1. mit oberer Abführung durch den Oberdeckel,
2. mit seitlicher Abführung durch die Seitenwandungen,
3. mit unterer Abführung, indem ein im Gefäßinnern angebrachtes Rohr Luft und Gase
durch den Boden des Glühgefäßes nach unten abführt.
Nachdem das Glühgut in dem Glühgefäß passend untergebracht ist, wird letzteres mit
einer Abdeckung sachgemäß verschlossen. Die Auflage flächen für die Abdeckung werden in gebräuchlicher
Art mit einer geeigneten Dichtungsmasse verschmiert. Der Raum über der eine Ausfüllung
zulassenden unteren Abdeckung wird ganz oder teilweise mit einer Absorptionsmasse angefüllt und ist durch eine obere Abdeckung
zu einer Deckelkammer ausgebildet. An Stelle eines unteren und eines oberen Deckels ist auch ein geeigneter Hohldeckel
verwendbar. Nachdem das Glühgefäß alsdann in einen Glühofen eingesetzt worden ist und
darin während einer bestimmten Zeit und bei richtig gewählter Temperatur gestanden hat,
wird dasselbe aus dem Ofenschacht herausgehoben und alsdann die seitlichen oder oberen
Luft- und Gasaustrittsöffnungen durch geeignete Stopfen verschlossen; bei einem Glühgefäß
mit unterem Luftaustritt wird der Abschluß der. Außenluft nach dem Beheizen dadurch
herbeigeführt, daß das Glühgefäß auf einer vorbereiteten Schicht Sand oder anderen
Materials abgesetzt wird.
Durch die neue Vorrichtung wird erreicht, daß die im Glühgefäß befindliche Luft sowie
die Gase, welche sich bei der Erhitzung aus den den Gegenständen anhaftenden Fett- und
anderen Stoffen während der Beheizung bilden, selbsttätig und unter Mithilfe der absaugenden
Wirkung der Heizgase aus dem Gefäß befördert werden. Hieraus folgt, daß im. Glühgefäß kein Überdruck durch Luft und
Gase auftreten kann; jede Gefahr für eine Beschädigung der Deckelabdichtung ist daher
beseitigt. Nach Durchführung der Beheizung und dem darauf nach dem Herausheben des
Glühgefäßes erfolgten Verschluß der Austrittsöffnungen befindet sich im Glühgefäß und der
Deckelkammer verdünnte Luft. Soweit keine Undichtigkeit vorliegt, kann keine Außenluft
in das Gefäß eindringen, so daß schädliche Wirkungen auf das Glühgut nicht mehr ausgeübt
werden können. Sollten die Deckel no durch Beschädigungen oder nicht ganz vollkommene
Ausführung der Abdichtung Spuren von Außenluft durchlassen, so müßte diese, um an das Glühgut zu gelangen, vorab in
die Deckelkammer eintreten, durch die im Unterteil derselben befindliche Absorptionsmasse hindurchtreten, und würde auf diesem
Wege von schädlichen Beimengungen befreit werden. Eine Schädigung des Glühgutes
durch Anlaufen oder Zündern ist demnach ausgeschlossen.
Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeich-
nung veranschaulicht. Fig. i zeigt beispielsweise die Abführung der Luft und Gase aus
der Deckelkammer durch den oberen Deckel vermittels der Öffnung a, durch einen Stopfen
b verschließbar; Fig. 2 zeigt beispielsweise die seitliche Luft- und Gasabführung, indem
Luft und Gase zunächst aus der Deckelkammer seitlich austreten können und dann eine
oder mehrere Öffnungen α in der Wandung des Außengefäßes passieren. Die Öffnungen a
sind mit Stopfen b verschließbar. Die Ausführung Fig. 3 erläutert beispielsweise die Abführung
von Luft und Gasen durch ein im Glühgefäß angebrachtes Rohr. Luft und Gase
verlassen die Deckelkammer bei c und treten bei d in den Beheizungsraum. Behufs Abschluß
von der Außenluft wird das Glühgefäß auf einer abschließenden Unterlage aufgestellt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Glühtopf zum Blankglühen oder Zunderfreiglühen mit einer zur Aufnahme von Kohle, Eisenspänen o. dgl. bestimmten einteiligen oder mehrteiligen Deckelkammer, durch die die aus dem Glühgut entweichenden Gase während der Beheizung hindurchströmen können, dadurch gekennzeichnet, daß am Topf selbst oder am äußeren Deckel verschließbare Abzugsöffnungen angebracht sind, welche unmittelbar in den Feuerraum münden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE276478C true DE276478C (de) |
Family
ID=532673
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT276478D Active DE276478C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE276478C (de) |
-
0
- DE DENDAT276478D patent/DE276478C/de active Active
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