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Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von eingebrannten Lackrückständen
an Arbeitsvorrichtungen zur Aufnahme der zu lackierenden Gegenstände In Lackierbetrieben
werden zum Farbspritzen von Gegenständen, insbesondere von kleinen Massenteilen,
geeignet gestaltete Arbeitsvorrichtungen benutzt, auf die die zu spritzenden Gegenstände
während des Spritzvorganges gebracht sind und zusammen mit diesen Arbeitsvorrichtungen
gebrannt werden. Meistens haben diese Arbeitsvorrichtungen insbesondere beim Spritzen
kleiner in Massenfertigung hergestellter Teile die Form weitmaschiger Drahtsiebe,
die sich im Laufe der Zeit mit den Lackrückständen immer mehr zusetzen, so daß eine
Beeinträchtigung ihrer Verwendungsmöglichkeiten eintritt.
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Diese auch als Horden bezeichneten, siebartigen Arbeitsvorrichtungen,
die natürlich auch eine andere Gestalt haben können, die sich nach der jeweiligen
Form der zu spritzenden Gegenstände richtet, hat man bisher von ihren Lackrückständen
durch Einbringen in chemische Bäder oder durch Abbrennen nach Übergießen mit leicht
brennbaren Mitteln wieder in ihren Ausgangszustand zu bringen versucht. Dabei ist
das Abbeizen der Arbeitsvorrichtungen mittels chemischer Bäder zeitraubend und kostspielig
und auch nicht ganz ungefährlich. Mat hat deshalb zur Vereinfachung schon versucht,
die Arbeitsvorrichtungen im Freien abzubrennen und die verbrannten Rückstände durch
Abklopfen von den Arbeitsvorrichtungen zu beseitigen. Diese Art der Entfernung der
Lackrückstände ist außer einer starken Geruchsbelästigung noch mit einer Feuergefahr
verbunden und hat zur Folge, daß die Arbeitsvorrichtungen ausgeglüht werden und
beim anschließenden Abklopfen der verbrannten Rückstände zerstört oder zumindest
in unerwünschtem Maße verformt werden, so daß sie eine ingesamt gesehen kürzere
Lebensdauer haben und durch das Ausrichten der im ausgeglühten Zustand leicht verformbaren
Arbeitsvorrichtungen ein nicht unbeträchtlicher Zeitaufwand erfordert wird.
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Dieses Verfahren ist außerdem dann nicht angebracht, wenn für die
Arbeitsvorrichtungen eine gewisse Maßhaltigkeit unumgänglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese vorgenannten Nachteile auf einfache
Weise sicher zu vermeiden. Dies gelingt beim Verfahren zur Beseitigung von eingebrannten
Lackrückständen an Arbeitsvorrichtungen nach der Erfindung dadurch, daß die Arbeitsvorrichtungen,
abgeschirmt gegen Zutritt von Luftsauerstoff, jedoch mit Abzugsmöglichkeit für die
Schwelgase, einer unterhalb der Entzündungstemperatur der Lackrückstände liegenden
Schweltemperatur ausgesetzt werden. Da die abziehenden Schwelgase noch Wärmeenergien
enthalten und aus Gründen der Explosionsgefahr oder auch nur der Geruchsbelästigung
wegen verbrannt werden, kann es unter Umständen zweckmäßig sein, die beim Verbrennen
der Schwelgase entstehende Wärme zum Vorwärmen der Arbeitsvorrichtungen auszunutzen.
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Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Vorrichtung in Form eines
Ofens, wie er an Hand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung näher dargestellt
ist.
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In den F i g. 1 bis 3 ist ein solcher Ofen in verschiedenen Schnittebenen
gezeigt, wobei in F i g. 3 noch die Zuordnung des Abschlußdeckels für den Behälter
eingezeichnet ist.
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Der Ofen 1 besteht aus einem kastenförmigen Ofenaußenteil 2, der oben
einen nach innen vorspringenden Rand 5 hat, gegen den der eingesetzte, die Arbeitsvorrichtungen
aufnehmende Behälter 6 ab- . dichtend anliegt. Zwischen der Unterseite 8 des Behälters
6 und der Unterseite 4 des Ofenaußenteils ist eine Heizvorrichtung 13 mit mehreren
Gasbrennern 13a angeordnet, denen über eine gemeinsame Zuleitung 14 das Heizgas
zugeführt wird. Die Seitenwände des Ofenaußenteils 2 sind mit wärmefesten und wärmeisolierenden
Belägen ausgekleidet, beispielsweise mit Schamottesteinen 3.
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Zwischen den senkrechten Seitenwänden des Ofenaußenteils und den senkrechten
Seitenwänden 9 und 10 des Behälters 6 verbleibt ebenfalls, wie zwischen den Bodenteilen,
ein freier Raum, der im vorgenannten Ausführungsbeispiel mit den Verbrennungsgasen
der Heizung gefüllt ist, die über einen in diesen
Raum mündenden
kaminartigen Abzug 12 ins Freie dringen können. Diese freien Räume zwischen Ofenaußenteil
und Behälter sind, wie bereits erwähnt, durch ein luftdichtes Anliegen des Behälterrandes
7 am Rand 5 des Ofenaußenteils so abgeschlossen, daß keine Verbrennungsgase in den
Behälter selbst dringen können. Die Abdichtung des leicht auswechselbar angeordneten
Behälters 6 geschieht auf einfache Weise dadurch, daß an der Berührungszone, ähnlich
der Abdichtung des Deckels 17a, eine Schicht von feinem Quarzsand angeordnet wird.
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Der Behälter selbst ist mit einer Abzugsöffnung zum Entweichen der
Schwelgase ausgestaltet, die in die Zwischenräume zwischen Behälter und Ofenaußenteil
münden kann. Wegen der Unberechenbarkeit des Verhaltens der Schwelgase wird es jedoch
zweckmäßig sein, wie dargestellt, die Schwelgase durch einen gegen die genannten
Zwischenräume abschließenden, ins Freie mündenden, ebenfalls kaminartigen Abzug
11 entweichen zu lassen. Zweckmäßigerweise wird man die am Schwelgasabzug austretenden
Schwelgase abfackeln, d. h. verbrennen. Bei einer entsprechenden Ausnutzung der
dabei entstehenden Wärme kann eine Erwärmung des Behälters 6 in nicht näher dargestellter
Weise ermöglicht werden. Der oben offene Behälter 6 muß, um die erstrebte Wirkungsweise
erreichen zu können, luftdicht abgeschlossen sein, wie dies in F i g. 3 gezeigt
ist.
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Der mit einem Gegengewicht 16 und einer Explosionsklappe 17 ausgerüstete
Deckel 17 a hat an seinem äußeren Umfang einen durchgehenden Profilkörper 18, der
in eine entsprechend angeordnete, mit U-Profil ausgerüstete Randversteifung 18a
des Ofenaußendeckels ragt, die ihrerseits mit feinem Quarzsand gefüllt ist, so daß
ein sicheres, einfaches, luftdichtes Abschließen des Ofenaußenteils samt Behälter
erreicht wird.
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Bei dieser Anordnung ist die leichte Auswechselbarkeit des Behälters
6 ganz augenscheinlich erreicht. Selbstverständlich ist es auch möglich, im Bereich
des Behälterrandes selbst am Deckel eine entsprechende Randzone anzubringen, um
dort gegebenenfalls ein zusätzliches Abdichten zu erreichen. Der Deckel kann mit
einem Handgriff 15 um die dem Gegengewicht 16 zugeordnete Randkante gehoben und
gesenkt werden. Die Explosionsklappe, die an sich normalerweise einen luftdichten
Verschluß bildet, hat die Aufgabe, bei unvorhergesehenen und unkontrollierbaren
Selbstentzündungen der Schwelgase eine Beschädigung des Ofens zu vermeiden. Der
Behälter 6 wird zweckmäßig aus einem bei Schweltemperatur "von z. B. 650° C zunderbeständigen
Material hergestellt und garantiert auf diese Weise eine besonders lange Lebensdauer.
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Mit diesem Ofen kann nun das eingangs beschriebene Verfahren ohne
weiteres durchgeführt werden, in dem der Behälter mit den zu behandelnden Arbeitsvorrichtungen
gefüllt wird und nach dem luftdichten Abschließen durch seinen Deckel 17a auf eine
unterhalb der Entzündungstemperatur der aus den Lackrückständen entweichenden Gase
liegende Schweltemperatur gebracht wird, indem die Heizung 13 über die Brenner 13a
den Boden und die Seitenwände des Behälters erwärmt. Zweckmäßigerweise kann die
Heizung temperaturabhängig geregelt werden. Die im Zwischenraum zwischen Behälter
und Ofenaußenteil entstehenden Verbrennungsgase können über den Kaminabzug 12 nach
außen entweichen. Bei einer elektrischen Beheizung kann der Abzug 12 gegebenenfalls
in Fortfall kommen. Durch die entsprechende Schweltemperatur werden die Lackrückstände
auf den im Behälter 6 befindlichen, nicht dargestellten Arbeitsvorrichtungen entgast
und die Schwelgase über den Schwelgasabzug 11 nach außen abgeführt. Bei einer entsprechend
langen Beeinflussung, die in ihrer Dauer so bestimmt ist, daß die Lackrückstände
restlos verschwelt werden, können die Arbeitsvorrichtungen aus dem Ofen nach Öffnen
des Deckels entnommen und durch sanftes Abklopfen oder Abbürsten von den leicht
entfernbaren Rückständen befreit werden, wobei die Arbeitsvorrichtungen selbst in
ihrer mechanischen Festigkeit weder durch die Temperatureinflüsse noch die mechanischen
Nachbehandlungen ungünstig beeinflußt werden, so daß sie eine lange Lebensdauer
erreichen können. Dies, in Verbindung mit der einfachen Behandlung, ergibt eine
besonders günstige Möglichkeit, eingebrannte Lackrückstände zu beseitigen.