DE98545C

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Publication number: DE98545C
Application number: DENDAT98545D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 10: Brennstoffe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1898 ab.

Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auf eine Vorrichtung, mittelst welcher das Hochziehen und Niederlassen der Koksofenthüren mechanisch und von einer gemeinschaftlichen Stelle aus ermöglicht wird.

Bisher wurden die Thüren von Koksöfen fast allgemein durch Menschenhand unter Zuhülfenahme geeigneter Winden hochgezogen. Dieses Hochziehen mittelst Winde durch Menschenhand ist außerordentlich zeitraubend, lästig und gesundheitsschädlich . für die betreffenden Arbeiter, deren meistens zwei für die einzelne Thür thätig sein müssen.

Diesen Uebelstäiiden wird mit gegenwärtiger Erfindung dadurch abgeholfen, daß jede einzelne der Thüren nach vorangegangener schnell zu bewirkender Einschaltung an eine beliebig wählbare Kraftquelle hochgezogen werden kann.

Hierzu ist es nöthig, zwischen der Kraftquelle und den Thüren eine¹ besondere Vorrichtung in bestimmter Weise anzuordnen, welche jeder einzelnen Thür zugängig gemacht werden kann. Diese Vorrichtung bildet das vorliegende Erfindungsmerkmal und besteht, wie die beiliegende Zeichnung durch Fig. ι in Vorderansicht,. durch Fig. 2 in Seitenansicht und durch Fig. 3 im Grundriß veranschaulicht, darin, daß oberhalb der neben einander angeordneten Thüren und in der Frontrichtung eine zweckmäßig auf einem Geleise d oder dergl. mittelst Rollen b fahrbare Winde α längs verschiebbar angeordnet ist, die zwei auf einer gemeinschaftlichen Achse befindliche Trommeln ef besitzt. An der letzteren ist eine Kette,. Seil m oder dergl.

angeschlossen, die mittelst eines Endhakens η in passende Oesen 0 oder dergl., die an den Thüren c sich befinden, eingehängt werden kann.

An der zweiten Trommel f ist ein Seil, eine Kette g oder dergl. befestigt, welche mittelst ihres zweckmäßig ebenfalls als Haken ausgebildeten Endes h an ein von einer Kraftquelle ausgehendes Zugmittel angeschlossen werden kann. Dieses Zugmittel wird nach der zeichnerischen Darstellung durch ein Seil k bezw. eine Kette oder dergl. veranschaulicht, welche in der Fahrtrichtung der Winde α auf Unterstützungsrollen i gelagert ist.

Das eine Ende dieses Seiles bezw. Kette k ist mit der Kolbenstange q eines Kraftcylinders ρ verbunden, während das gegenüberliegende Ende zweckmäßig über eine Führungsrolle s geleitet und mit einem Ausgleichungsgewicht t versehen ist. Eine gleichartige Gewichtsausgleichung befindet sich an dem entgegengesetzten Ende der Kolbenstange q infolge Anordnung der über die Rolle s geführten Kette bezw. Seil r.

Die Kette bezw. Seil k besitzt auf ihrer mit der Aufzugwinde α bezw. mit deren Kette oder Seil g zusammenwirkenden Strecke geeignete, z, B. durch Bolzen I gebildete Angriffsstellen für das hakenförmige Ende h der Kette bezw. des Seiles g.

Durch Fig. 1 ist der Kraftcylinder ρ der mit der Kette bezw. Seil k verbundenen Kolbenstange q in horizontaler Richtung gezeichnet. Es kann mit gleichem Erfolg auch eine senkrechte Anordnung dieses Kraft-

/2. Auflage, ausgegeben am ig. Januar igo4J

Claims

cylinders stattfinden, wie jene Figur durch punktirte Striche vergegenwärtigt.

Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist kurz folgende: Wird die Kolbenstangeq durch ein beliebiges Druckmedium, z. B. Dampf, Wasser, Luft oder dergl., aus der in Fig. ι gezeigten Stellung gedrängt, so erfolgt ein Zug auf die Kette bezw. das Seil k in der Richtung von rechts nach links (von der zeichnerischen Darstellung ausgehend). Dieser Zug wird auf das an irgend einer Stelle mit dieser Kette bezw. Seil k verbundene Zugmittel g der Aufzugswinde α übertragen, so daß auch die an letztere angeschlossene Kette bezw. das Seil m von der Trommel f aufgewickelt, also hochgezogen wird und dabei die mit dem Hakenende h verbundene Thür mitnimmt. Während dieser Arbeit ist es nöthig, die längsfahrbare Winde a in ihrer Stellung zu sichern. Es geschieht dies nach der zeichnerischen Darstellung durch einen Anker u, welcher eine ihm benachbarte Querwelle ν des Schienengeleises d umgreift.

Das Schließen der Thüren bezw. deren Senken erfolgt in umgekehrter Weise dadurch, daß die Kolbenstange q durch das Druckmedium in entgegengesetzter Richtung bewegt, dabei das Zugmittel g auf seine Trommel e aufgewickelt und das Hebemittel m von seiner Trommel f abgewickelt wird.

Nach der zeichnerischen Darstellung erfolgt die Steuerung der. als Kolbencylinder darge-. stellten Kraftquelle durch einen der vorgesehenen Handhebel w, welche ihre von Hand eingeleitete Bewegung durch Zuggestänge χ auf ein geeignetes Einlaßventil für das Druckmedium bezw. auf eine entsprechende Umsteuerung übertragen. Es kann hierbei, indem die Bewegung des Handhebels n> unterbrochen wird, der Hub der Kolbenstange q und damit gleichzeitig die Höhenstellung der zu öffnenden Thüren c beliebig gewählt werden.

An Stelle der in der zeichnerischen Darstellung als beispielsweise Ausführungsform veranschaulichten Kraftquelle kann auch irgend eine beliebige andere mit gleich gutem Erfolg in Anwenduug' kommen.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ r υ c η :

Vorrichtung zum Oeffnen und Schließen der Thüren an Koksöfen, gekennzeichnet durch eine oberhalb der Thüren in deren Frontrichtung fahrbar angeordnete Winde, deren Zugmittel einerseits an eine feststehende Kraftquelle, andererseits an eine der Thüren angeschlossen werden kann, zum Zweck, jede einzelne der neben einander befindlichen Thüren von einer Stelle aus hochziehen zu können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.