DE102007057412B3 - Vorrichtung und Verfahren zum automatisierbaren vertikalen Öffnen und Schließen von horizontalen Kokskammeröfen - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum automatisierbaren vertikalen Öffnen und Schließen von horizontalen Kokskammeröfen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Übertragungsvorrichtung für eine Zugkraft zum vertikalen Öffnen und Schließen von stationären Koksofentüren horizontaler Koksofenkammern. Die Vorrichtung vermag die Türen einzelner Öfen anzusteuern, in der geöffneten Stellung zu arretieren und nach Ende des Belade- oder Reinigungsvorganges, für den die Tür geöffnet wird, wieder in die geschlossene Stellung zu bewegen. Die Vorrichtung umfasst auch einen Gegenstand, der die zum Öffnen notwendige Zugkraft erzeugt und an die zum Öffnen vorgesehenen Ofentüren weitergibt. Die Vorrichtung umfasst auch eine Steuerungseinrichtung, mit der der Öffnungszeitpunkt und die Öffnungsdauer von Ofentüren gesteuert werden kann. Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren, das die Ofentüre ansteuert und je nach Bedarf öffnet oder schließt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Übertragungsvorrichtung für eine Zugkraft zum vertikalen Öffnen und Schließen von stationären Koksofentüren horizontaler Koksofenkammern. Die Vorrichtung vermag die Türen einzelner Öfen anzusteuern, in der geöffneten Stellung zu arretieren und nach Ende des Belade- oder Reinigungsvorganges, für den die Tür geöffnet wird, wieder in die geschlossene Stellung zu bewegen. Die Vorrichtung umfasst auch einen Gegenstand, der die zum Öffnen notwendige Zugkraft erzeugt und an die zum Öffnen vorgesehenen Ofentüren weitergibt. Die Vorrichtung umfasst auch eine Steuerungseinrichtung, mit der der Öffnungszeitpunkt und die Öffnungsdauer von Ofentüren gesteuert werden kann. Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren, das die Ofentüren ansteuert und je nach Bedarf öffnet oder schließt.
  • In einem modernen Kokereibetrieb erfolgt das Ausdrücken des Kokskuchens aus der Ofenkammer mit einer Koksausdrückmaschine von einer als vorn zu definierenden Kopfseite des Koksofens durch diesen hindurch. Hierzu befindet sich auf der entgegengesetzten Seite des Ofens ebenfalls eine Tür, die für den Ausdrückvorgang geöffnet wird. Der eigentliche Ausdrückvorgang erfolgt mit Hilfe einer Druckstange, durch die der Kokskuchen in einen auf der entgegengesetzten Seite befindlichen Löschwagen gedrückt wird. Die Türen werden in der Regel nur für die zeitliche Dauer des Ausdruckens und einen bedarfsweise durchgeführten Reinigungsvorgang geöffnet. Nach Abschluss dieser Vorgänge werden die Türen möglichst zeitnah wieder geschlossen, um den Wärmeverlust der Koksofenbatterie so gering wie möglich zu halten. Aus diesem Grund muss für den Ausdrückvorgang und die damit verbundenen Arbeiten ein zuverlässiger Türbewegungsmechanismus zur Verfügung stehen.
  • Zum Verschließen von Koksöfen stehen verschiedene Konstruktionen von Türen und Türverschlussmechanismen zur Verfügung. Für sogenannte "konventionelle" Koksöfen, die während des Verkokungsvorganges gas- und dampfförmige Verkokungsprodukte abscheiden, welche dann in sogenannten „By-Product-Plants" weiterverarbeitet werden, kommen häufig mobile Ofenkammertüren zum Einsatz. Zum Be- und Entladen des Koksofens werden Koksbelade- und Koksdruckmaschinen eingesetzt, die mit speziellen Türabhebern versehen sind und die Türe vollständig aus der dafür vorgesehenen Koksofentüröffnung herausziehen. Dadurch erhält man einen guten Zugang zu den Öffnungen, die nach einem Verkokungszyklus in der Regel mit Ab scheidungen und Verunreinigungen aus dem Verkokungsprozess verschmutzt sind. Da eine Reinigung im Sinne eines optimalen Koksofenverschlusses unerlässlich ist, wird diese Konstruktion für „konventionelle" Koksöfen mit regelmäßigen Verkokungszyklen häufig eingesetzt.
  • Für sogenannte „Heat-Recovery"- oder „Non-Recovery"-Koksöfen, die die sich während des Verkokungsvorganges bildenden gas- und dampfförmigen Verkokungsprodukte für die Verbrennung und damit für die Prozesswärme nutzen, kommen meist stationäre und einzeln an jeder Koksofentür installierte Türabhebevorrichtungen zum Einsatz. Da bei einem „Heat-Recovery"-Koksofentyp durch die Verbrennung keine Nebenprodukte entstehen, ist ein platzbeanspruchender Reinigungsprozess im regulären Betrieb nicht erforderlich. Die Türabhebevorrichtungen können beispielsweise durch einen Seilzug oder durch Ketten mit Hydraulikantrieb bedient werden. Das Schließen der Tür erfolgt dann durch Schwerkraft. Es ist auch möglich, die Türabheber mittels unabhängiger Türabhebewagen zu bedienen, die für den Öffnungsprozess an die zu bedienende Ofenkammer gefahren werden.
  • Die DE 2720469 A1 beschreibt eine Abhebevorrichtung für Ofenkammertüren eines Verkokungsofens, die die Bewegungsrichtungen der Tür in Auswärtsrichtung und Absenkbewegung durch Zähler registriert, so dass ein Herausziehen der Koksofentür aus der Öffnung und ein genaues Wiedereinsetzen der Tür nach dem Reinigungsvorgang möglich ist. Die Türen werden auf einem Wagen gelagert, der die Türvorrichtung aufnimmt und auf Rollen und Schienen die gesamte Türvorrichtung von der Ofenöffnung weg und auf diese wieder hinzubewegen kann. Als Antriebsvorrichtungen dienen Hydraulikzylinder, die die Tür sowohl längs des Koksofens als auch vertikal zu diesem bewegen können. Die Kraftübertragung erfolgt über Gestänge. Diese Ausführung, bei der die gesamte Ofentürvorrichtung vom Ofen wegbewegt wird, ist besonders für „konventionelle" Koksöfen geeignet.
  • Die EP 1373435 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Ausheben von stationär montierten Ofentüren eines Verkokungsofens. Die beschriebene Vorrichtung lehrt einen Stellmechanismus für Türen oder Türrahmen von Koksofentüren. An die Tür oder den Koksofentürrahmen schließt sich ein Türabhebekopf an, der eine Antriebseinrichtung für Stellbewegungen und eine Absaughaube enthält. Um Emissionen von Verkokungsprodukten während eines Verkokungsprozesses zu vermeiden, werden an dem Türabhebekopf Dichtungselemente angebracht, die beim Öffnen der Koksofentür einen Absaugraum für Türemissionen bilden. Die Türen werden über stationäre An triebseinrichtungen bewegt. Diese Anordnung ist insbesondere für „Heat-Recovery"-Koksöfen geeignet.
  • Die beschriebenen Systeme erfüllen ihre Aufgaben hinsichtlich Positionierung und Bewegung von Koksofentüren. Diese besitzen jedoch Nachteile, da sie entweder viel Platz beanspruchen oder zeitaufwendige Türaushebevorgänge benötigen. Bei einem auf der Ofenbedienungsmaschine eingesetzten Türabheber wird die Zykluszeit der Verkokungszyklen verlängert, da sie nur eingesetzt werden können, wenn die Maschine entsprechend am Ofen positioniert ist. Türabhebemaschinen, die die einzelnen Koksöfen zum Öffnen und Schließen anfahren, beanspruchen Raum zur Bewegung zwischen Ofenstirnwand und Ofenbedienungsmaschine, der beim Bau und Betrieb vorhanden sein muss und binden Personal für die Bedienung und Wartung der Geräte. Stationäre Türabhebeeinrichtungen erfordern die Installation von Bewegungseinrichtungen im Eingangsbereich der Koksofentüre und ergeben somit einen hohen Platz- und Installationsbedarf.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Mechanismus zur Verfügung stellen, der Türschließeinrichtungen von Koksofenbatterien zuverlässig bedienen kann. Die Türschließeinrichtung soll wenig Platz benötigen und einen geringen Installationsaufwand benötigen. Die Wartung der Türschließvorrichtung soll möglichst einfach sein und eine individuelle Ansteuerung der einzelnen Koksöfen ermöglichen. Zudem soll der Türbewegungsmechanismus für verschiedene Türarten geeignet sein und möglichst unempfindlich gegenüber Verunreinigungen und Schmutz sein.
  • Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung, in der ein Seil oder eine Kette horizontal Zugkraft ausüben oder entlasten und diese über Umlenkrollen an die einzelnen Türen in vertikaler Richtung weitergeben kann. Die Seile sind in horizontaler Richtung am Ende mit einer Zugöse verbunden. Die horizontale Zugkraft wird dabei über einen Greiferwagen erbracht, der auf einer Schiene oberhalb der Koksöfen sitzt und an den Wänden der Koksöfen entlangfährt. Der Greiferwagen wird über eine Seilwinde am Anfang der Koksofenbatterie angetrieben. Die Ansteuerung der einzelnen Koksofentüren erfolgt über eine Zugnocke am unteren Boden des Greiferwagens, die je nach Ansteuerung in die Zugöse am Ende des Seiles eingreift. Die Zugöse kann durch eine manuell oder automatisch betriebene Vorrichtung in die Zugnocke des Greiferwagens eingehakt werden.
  • Die Vorrichtung enthält außerdem eine Messeinrichtung zur Erfassung der Seilzugkraft, die mit einer Messeinrichtung zur Wegmesserfassung für den Greiferwagenfahrweg kombiniert ist. Erst wenn der Wert der Seilzugkraft einen vorgegebenen Sollwert erreicht hat, beginnt die Wegerfassung für den Greiferwagen. Durch eine Steuerung wird aus dem Gewicht der Tür, der Position des Greiferwagens und der Seilzugkraft eine optimale Halteposition für den Greiferwagen errechnet, so dass die Türen für den Belade- und Reinigungsvorgang stets die nötige Öffnungshöhe besitzen. Dadurch kann die Tür auch bei verschiedenen Seillängen oder Seilspannungen stets in die gleiche Höhe beim Öffnen gefahren werden.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich sowohl für „Heat-Recovery"-Verkokungsöfen, „Non-Recovery"-Verkokungsöfen als auch für „konventionelle" Verkokungsöfen. Bei der Verwendung in konventionellen Öfen muss jedoch mit verstärkter Verschmutzungsneigung gerechnet werden. Aus diesem Grund kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch Konstruktionen zur Verhinderung von Ablagerungen und Verkrustungen enthalten.
  • Beansprucht wird eine Vorrichtung zum Verschließen von horizontalen Kokskammeröfen einer Koksofenbank oder einer Koksofenbatterie mittels in vertikaler Richtung schließenden Ofentüren, wobei
    • • die Ofentüren an einer oder an beiden Seiten der horizontal gerichteten Ofenwände installiert sind, und
    • • die Ofentüren mit einem Seil oder einer Kette oder einer ziehenden Vorrichtung verbunden sind, mit der die Türen nach oben aus der geschlossenen in die offene Position gezogen und durch Schwerkrafteinwirkung wieder in die geschlossene Position gelassen werden können,
    • • über den einzelnen Ofentüren Umlenkrollen vorhanden sind, mit denen die zum Ziehen der Seile oder Ketten dienende Zugkraft über diese Umlenkrollen in eine im weiteren Verlauf jener Seile oder Ketten horizontale Richtung gelenkt wird und am Ende des Seiles eine Befestigung oder ein Betätigungshebel mit einer Zugöse sitzt, und
    • • über der Ofentür in einer Schiene mindestens ein Greiferwagen sitzt, der mit einem beidseitig gerichteten Seilzug in horizontaler Richtung pa rallel zur Reihe der türumfassenden Ofenwände der Koksofenbatterien bewegt werden kann, und
    • • die Befestigung oder der Betätigungshebel mit der Zugöse am Ende des Seiles über den einzelnen Koksofentüren und damit das Seil in eine an dem Greiferwagen angebrachte und nach unten gerichtete Nocke eingreift, so dass das Seil gezogen oder entlastet wird und die Koksofentür mit der horizontalen Fahrbewegung des Greiferwagens heraufgezogen oder herabgelassen werden kann.
  • Um eine Ansteuerung der einzelnen Koksofenbatterien zu ermöglichen, befindet sich unter dem Greiferwagen eine Greifernocke, die zur individuellen Ansteuerung der einzelnen Koksöfen in die Zugöse eingreift. Die Zugöse ist an einem Betätigungshebel befestigt und wird dabei über geeignete Andruckstifte in die Greifernocke eingerastet. Diese Art der Steuerung ist in der Regel notwendig. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit einem oder auch mehreren Greiferwagen auf der sich über der Koksofentür befindlichen Schiene aufgestattet sein. Lediglich bei Vorhandensein nur einer horizontalen Koksofenkammer in der Koksofenbatterie kann man auf die Steuerung mit Andruckstiften und Betätigungshebeln verzichten und kann den Türöffnungsmechanismus mit Hilfe nur eines Greiferwagens und einer Zugöse betätigen.
  • Die Andruckstifte können sowohl elektromagnetisch, durch einen Stellmotor oder auch manuell bewegt werden. Die Andruckstifte werden bei einer Ansteuerung so ausgerichtet, dass sie die Zugöse in die Greifernocke des Wagens eindrücken und diesen dadurch den mit der Tür verbundenen Seilzug mitziehen lassen.
  • Für jeden einzelnen Koksofen ist eine Betätigungsvorrichtung mit Zugöse und ein Andruckstift vorgesehen. Die Andruckstifte befinden sich bevorzugt auf der längs an den türseitigen Ofenwänden laufenden Fahrschiene des Greiferwagens. Die Andruckstifte können aber beliebig positioniert sein, um ein Einrasten der Zugöse in die Greifernocke zu ermöglichen. Auch der Antriebsmechanimus zum Bewegen der Andruckstifte kann beliebig gestaltet sein, so lange er ein Ansprechen des Betätigungshebel und damit ein Eingreifen der Zugöse in die Greifernocke gewährleistet.
  • Bevorzugt sitzen die Andruckstifte auf der Schiene, die die Umlenkvorrichtungen für die Seilzüge enthält und die sich unterhalb der Führungsschiene für den Greiferwagen befindet. Dadurch wird die Installation einer zusätzlichen Haltevorrich tung für die Andruckstifte nicht benötigt. So ist es beispielsweise möglich, die Andruckvorrichtung als Verdickung der Aufhängeschiene zu gestalten, die genau an der richtigen Position zur Aktivierung des Betätigungshebels sitzt.
  • Zur Durchführung des Belade- und Reinigungsvorganges ist es sinnvoll, die Türen für alle Koksofenbatterien in der gleichen Höhe zu positionieren. Dadurch kann der Reinigungsvorgang vereinheitlicht werden und die dafür erforderlichen Konstruktionen besser eingebaut werden. Hierzu müssen das unterschiedliche Gewicht der Türen und die teilweise unterschiedliche Seillänge oder Seilspannung des Zugseiles berücksichtigt werden. Dadurch kann man unterschiedliche Seillängen oder unterschiedliche Seildehnungen kompensieren.
  • Dies wird erfindungsgemäß dadurch geregelt, dass die Seilzugeinrichtung oder der Seilzug eine Seilzugkraftmessung enthält und der Greiferwagen eine Positionsmessung besitzt. Dadurch kann der Greiferwagen genau an der Stelle stoppen, die für die optimale Positionierung oder Höhe der Türöffnungsvorrichtung notwendig ist. Die Anfangsposition des Greiferwagens wird durch die Seilzugkraft bestimmt, die bei Erreichung eines bestimmten Prozentsatzes des Türgewichtes vorhanden ist. Bevorzugt wird die Seilzugkraft so eingestellt, dass die Startposition des Greiferwagens bei einem Prozentsatz von 80 Prozent des gesamten Gewichtes der Tür erreicht ist.
  • Der Antrieb des Greiferwagens wird vorteilhaft durch eine Seilwinde ausgeführt, die sich am Ende der Koksofenbatterie an zentraler Stelle befindet. Dadurch genügt eine Seilzugantriebsvorrichtung für alle Koksofentüren. Die Seilwinde kann durch beliebige Vorrichtungen angetrieben werden. Beispiele sind Elektromotoren, Verbrennungsmotoren oder hydraulische Einrichtungen. Schließlich kann das Zugseil statt mit einer Seilwinde auch mit einer Zahnradeinrichtung betrieben werden, wenn es sich bei dem Zugseil beispielsweise um eine Kette handelt, die in die Haltezähne eines Zahnrades eingreifen kann. Selbstverständlich können auch mehrere Greiferwagen auf der sich über der Koksofentür befindlichen Schiene abhängig oder unabhängig voneinander gefahren werden. Geeignet sind letztlich alle Vorrichtungen, die den Zug- und Zugentlastungsantrieb eines Seiles ermöglichen.
  • Um die Zugbelastung des Zugseiles in der geöffneten Türposition nicht zu groß zu gestalten, wird an der Tür vorteilhaft eine Arretierungsvorrichtung installiert, die die Tür in der geöffneten Position halten kann. Nach der Öffnung der Tür wird diese eingerastet, so dass die Tür über die Arretierung in der geöffneten Position arretiert werden kann. Bei der Arretierungsvorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Riegel, eine Öse oder ein Scharnier handeln. Die Arretierungsvorrichtung kann jedoch beliebig gestaltet werden, um ein Festsetzen oder Festhalten in der geöffneten Position zu erreichen.
  • Die Koksofentüren können beliebig gestaltet sein, um mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung geöffnet werden zu können. So kann die Tür in Schienen gelagert werden oder auf einem Scharnier. Die Türen werden dabei beim Öffnungsvorgang innerhalb der Schienen geführt oder über das Scharnier in die geöffnete Stellung geführt. Auch die Anzahl der Türen kann beliebig sein. So ist es zum Beispiel möglich, zwei Türen pro Ofen mit Türen auszustatten, die mit der erfindungsgemäßen Öffnungsvorrichtung ausgestattet sind. Es ist auch möglich, zwei Türen pro Ofen mit Türen auszustatten, von denen nur eine mit der erfindungsgemäßen Öffnungsvorrichtung ausgestattet ist.
  • Beansprucht wird schließlich auch ein Verfahren zum Betrieb von Kokskammeröfen einer Koksofenbank oder einer Koksofenbatterie mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei erfindungsgemäß
    • • bei Aktivierung des Türöffnungsmechanismus der Andruckstift und damit der Betätigungshebel für einen bestimmten Koksofen aktiviert wird, und
    • • der Greiferwagen mit der Greifernocke durch einen Seilzug über den Betätigungshebel mit der Zugöse gefahren wird, und
    • • die Zugöse einrastet und durch den Greiferwagen die damit verbundenen Ketten und Seile angezogen werden und somit die Koksofentüre geöffnet wird, und
    • • die Koksofentüre in der geschlossenen Stellung hinter den Andruckstifte einrastet, und
    • • der Betätigungshebel durch Deaktivierung der Andruckstifte zum Schliessen der Koksofentüren wieder freigegeben wird.
  • Mit diesem Antriebsmechanismus können die Ofentüren eines Koksofens geöffnet und geschlossen werden. Die Türöffnungen werden bevorzugt zeitlich so gesteuert, dass der Verkokungsplan optimal eingerichtet werden kann und die Verkokungszyklen und Reinigungsvorgänge optimal gesteuert werden können. Durch die zeitlich korrekte Betätigung der Andruckstifte kann der Greiferwagen genau zum erforderlichen Zeitpunkt in die Zugöse eingreifen und so den Zugmechanismus betätigen.
  • Die zeitliche Ansteuerung der einzelnen Koksofentüren kann sowohl manuell als auch automatisiert durchgeführt werden, wobei im letzten Fall gut eine elektronische Regelung eingesetzt werden kann. Hierzu eignet sich besonders gut eine sogenannte speicherprogramierbare Steuerung (SPS), mit der sich ein genau geregelter Verkokungsplan erstellen lässt. Diese Steuerung kann auch über ein computerisiertes Prozessleitsystem ausgeführt werden. Je nach der Impulsgabe dieses Systems werden die Andruckmechanismen betätigt, so dass der Greiferwagen in die entsprechende Position fahren und die Zugöse in die Greifernocke des Greiferwagens einfahren kann.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird anhand von drei Zeichnungen erläutert, wobei diese Zeichnungen nur Ausführungsbeispiele für die Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind.
  • 1 zeigt eine geschlossene Koksofentür mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Öffnen und Schliessen dieser Koksofentür. Ein Koksofen (1) wird durch eine Koksofentüre (2) verschlossen, die über eine Haltevorrichtung (3) oder einen Halterahmen mit Seilen (4) oder Ketten zum Aufhängen verbunden ist. Durch Anheben dieser Kette wird die Türe (2) in die geöffnete Position gehoben. Umlenkrollen (5) leiten diesen vertikalen Zug in eine horizontale Richtung um. Diese Kette ist endseitig mit einem Betätigungshebel (6) verbunden, an dem eine Zugöse (6a) befestigt ist. Dieser Betätigungshebel (6) wird über einen Andruckstift (7) betätigt. Der Andruckstift (7) sitzt auf der Schiene, auf der auch die Umlenkrollen (5) befestigt sind. Dieser Betätigungsstift kann beispielsweise über einen Hebel (7a) oder eine automatisch angetriebene Vorrichtung betätigt werden. Über dem Betätigungshebel sitzt ein Greiferwagen (8), der auf einer Schiene (9) gelagert ist. Dieser Greiferwagen (8) besitzt eine Greifernocke (8a), die in die Zugöse (6a) eingreifen kann. Der Greiferwagen wird über einen Seilzug oder eine Seilwinde (10) angetrieben. An der Türe befindet sich ein Arretierungsmechanismus (11), mit der die Türe über einen Hebel oder eine automatische Vorrichtung (11a) in der geöffneten Position festgestellt werden kann.
  • 2 zeigt eine Koksofentür mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die zum Öffnen an der Kette (4) mit einem Greiferwagen (8) an der Zugöse (6a) in die geöffnete Stellung gezogen wird. Hierzu wird der Betätigungshebel (6) über den Andruckstift an der Schiene (7) in eine hierzu geeignete Position gefahren.
  • 3 zeigt eine Koksofentür (2) in der geöffneten Position. Der über den Seilzug (10) betätigte Greiferwagen (8) hat die Türe in die geöffnete Position gehoben. Der Betätigungshebel (6) ist hinter den Andruckstift (7) gefahren worden, so dass der Greiferwagen (8) an der Zugöse (6a) vorbeifahren kann. Die Tür (2) ist zusätzlich über den Arretierungsmechanismus (1') in der geöffneten Stellung festgestellt.
  • 1
    Koksofen
    2
    Koksofentüre
    3
    Haltevorrichtung für die Koksofentüre
    4
    Seilzug oder Kette
    5
    Umlenkrolle
    6
    Betätigungsmechanismus
    6a
    Zugöse
    7
    Andruckstift
    7a
    Hebel für Andruckstift
    8
    Greiferwagen
    8a
    Greifernocke
    9
    Führungsschiene
    10
    Seilzug für Greiferwagen
    11
    Arretierungsmechanismus
    11a
    Hebel für Arretierungsmechanismus
    12
    Führungsschiene für Koksofentüre
    13
    Kokskuchen

Claims (14)

  1. Vorrichtung zum Öffen und Schließen von horizontalen Kokskammeröfen einer Koksofenbank oder einer Koksofenbatterie mittels in vertikaler Richtung schließenden Ofentüren, wobei • die Ofentüren an einer oder an beiden Seiten der horizontal gerichteten Ofenwände installiert sind, und • die Ofentüren mit einem Seil oder einer Kette oder einer ziehenden Vorrichtung verbunden sind, mit der die Türen nach oben aus der geschlossenen in die offene Position gezogen und durch Schwerkrafteinwirkung wieder in die geschlossene Position gelassen werden können, dadurch gekennzeichnet, dass • über den einzelnen Ofentüren Umlenkrollen vorhanden sind, mit denen die zum Ziehen der Seile oder Ketten dienende Zugkraft über diese Umlenkrollen in eine im weiteren Verlauf jener Seile oder Ketten horizontale Richtung gelenkt wird und am Ende des Seiles eine Befestigung oder ein Betätigungshebel mit einer Zugöse sitzt, und • über der Ofentür in einer Schiene mindestens ein Greiferwagen sitzt, der mit einem beidseitig gerichteten Seilzug in horizontaler Richtung parallel zur Reihe der türumfassenden Ofenwände der Koksofenbatterien bewegt werden kann, und • die Befestigung oder der Betätigungshebel mit der Zugöse am Ende des Seiles über den einzelnen Koksofentüren und damit das Seil in eine an dem Greiferwagen angebrachte und nach unten gerichtete Nocke eingreift, so dass das Seil gezogen oder entlastet wird und die Koksofentür mit der horizontalen Fahrbewegung des Greiferwagens heraufgezogen oder herabgelassen werden kann.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einer unter dem Greifwagen befindlichen Schiene Andruckstifte angebracht sind, über die die Betätigungseinrichtung aktiviert und die mit dem Betätigungshebel verbun dene Zugöse an mindestens einer Koksofentür in eine zum Ein- oder Aushängen der Nocke des Greiferwagens geeignete Position verfahrber ist.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Andruckstifte in der längs der türseitigen Ofenwände befindlichen Laufschiene befinden und so positioniert sind, dass damit der Betätigungshebel und damit die Zugöse und die Ofentüre betätigbar sind.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckstifte in Form einer Verdickung an der unteren Schiene aufgebracht sind, die eine Länge hat, die den Betätigungsmechanismus und die damit verbundene Zugöse genau nach Absetzen der Ofentür in die offene oder geschlossene Position freigebbar macht.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil zum Ziehen des Greiferwagens über die gesamte Ofenbatterie läuft und durch einen Seiltrommelantrieb für alle Koksofentüren ziehbar und entspannbar ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilzüge oder die Seilwinde oder der Greiferwagen mit einer Seilzugkraftmessung und der Greiferwagen mit einer Positionsbestimmung ausgerüstet ist, so dass der Greiferwagen beim Anziehen des Seiles in Abhängigkeit von der Seillänge und Seildehnung positionierbar ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfangsposition des Greiferwagens dort liegt, wo die Zugkraft 80 Prozent des Gewichtes der zu ziehenden Tür beträgt.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstifte zum Eindrücken der Zugösen über einen manuellen Mechanismus betätigbar sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstifte zum Eindrücken der Zugösen über einen elektromagnetischen Mechanismus betätigbar sind.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Ofen eine Spannvorrichtung sitzt, die die Ofentür in der geöffneten Stellung arretiert.
  11. Verfahren zum Betrieb von Kokskammeröfen einer Koksofenbank oder einer Koksofenbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass • bei Aktivierung des Türöffnungsmechanismus der Andruckstift und damit der Betätigungshebel für einen bestimmten Koksofen aktiviert wird, und • der Greiferwagen mit der Greifernocke durch einen Seilzug über den Betätigungshebel mit der Zugöse gefahren wird, und • die Zugöse einrastet und durch den Greiferwagen die damit verbundenen Ketten und Seile angezogen werden und somit die Koksofentüre geöffnet wird, und • die Koksofentüre in der geschlossenen Stellung hinter den Andruckstifte einrastet, und • der Betätigungshebel durch Deaktivierung der Andruckstifte zum Schliessen der Koksofentüren wieder freigegeben wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckstifte über einen manuellen Mechanismus aktiviert werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckstifte über einen elektromagnetischen Mechanismus aktiviert werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der elektromagnetische Mechanismus über eine speicherprogrammierbare Steuerung betätigt wird.
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