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Die Erfindung betrifft eine dehnungsfreie stationäre Ofentürbetätigung für eine Koksofenanlage vom Typ „Heat-Recovery”, durch die eine vertikale Öffnung der Koksofenkammertüren ohne Nutzung einer Koksofenbedienungsmaschine möglich ist, wobei die Abweichungen der Zugelemente der Ofentürbetätigung aus den Sollanordnungen, welche sich durch die Dehnungen der Übertragungsvorrichtungen ergeben, und unerwünschte Zugkraftverstärkungen, welche sich durch Unterschiede in den Adhäsionskräften der Koksofenkammertüren beim Verschließen ergeben, durch die Verwendung dehnungsarmer Übertragungsvorrichtungen und Zugelemente vermieden werden. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum dehnungsfreien, stationären Ofentürbetätigen einer Koksofenanlage vom Typ ”Heat-Recovery”, welches starre Zugelemente und dehnungsfreie Übertragungsvorrichtungen zum automatischen Öffnen und Schließen von Koksofenkammertüren nutzt.
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Die Herstellung von Koks erfolgt in der Regel zyklisch, wobei die Kohle zunächst in die Koksofenkammer zur Verkokung beladen wird, die Kohle zu Koks verkokt wird, und der fertig produzierte Koks dann aus der Koksofenkammer ausgedrückt wird. Um diese zyklische Produktionsweise durchführen zu können, müssen die Koksofenkammertüren nach der Beladung und nach dem Ausdrücken geöffnet und wieder geschlossen werden. Da dieser Vorgang zeitaufwendig und durch die bei der Verkokung angewendeten Temperaturen sicherheitstechnisch anspruchvoll ist, gibt es im Stand der Technik eine Reihe von Verfahren, die den Vorgang des Öffnens und Schließens von Koksofenkammertüren maschinell durchführen.
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In der Regel wird der Vorgang des Öffnens der Koksofenkammertüren durch die Koksofenausdrückmaschine übernommen, welche vor dem Vorgang des Ausdrückens die Tür abnimmt und diese in horizontaler Richtung von der Koksofenkammer wegbewegt. Nach Entleerung und Beladung der Koksofenkammer wird die Koksofenkammertür wieder in die dafür vorgesehene Öffnung eingesetzt. Nachteilig ist an diesem Verfahren, dass für die Koksofenbedienungsmaschine, die den Vorgang des Türabhebens und Einsetzens vornimmt, viel Raumbedarf vor den Koksofenkammertüren vorhanden sein muss, um den Vorgang des horizontalen Wegbewegens der Koksofenkammertür zu ermöglichen.
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Aus diesem Grund gibt es im Stand der Technik eine Reihe von Verfahren, welche ein Öffnen der Koksofenkammertür durch direktes vertikales Anheben ermöglichen. Dadurch wird vor den Koksofenkammertüren kein Platz für Vorrichtungen zum Öffnen und Schließen der Koksofenkammertüren benötigt.
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Die
WO 01/18150 A2 beschreibt ein System von Koksofenkammern, Sekundärheizräumen, Kühlungsluftkanälen unter den Koksofenkammern, Luftzuführungskanälen, Regelvorrichtungen für den Zutritt von Luft in die Luftzuführungskanäle, Abgassammelkanäle, Kohlebeladungsmaschinen, welche von der Decke der Koksofenkammern beladen, Ausdrückmaschinen, welche von einer Seite der Koksofenkammern ausdrücken, und Löschwagen, welche den Koks auf der entgegengesetzten Seite der Koksofenkammern aufnehmen, Koksofenkammertüren, Türöffnungs- und Schließmechanismen, Kohlelagerungsvorrichtungen, einen Löschturm, und einen Abgassammelkanal zu den Boilervorrichtungen. Diese Lehre offenbart einen Öffnungs- und Schließmechanismus für Koksofenkammertüren, welcher die Türen vertikal durch Zugkraft mit einer hydraulischen Antriebsvorrichtung öffnet, wobei die Zugkraft mit Seilen übertragen wird, welche über Umlenkrollen in eine horizontale Zugkraft umgewandelt wird, so dass die Zugvorrichtung das Seil waagrecht und gegen ein Gegengewicht transportieren kann. Es wird kein Hinweis auf eine automatisierte Betätigung der Koksofenkammertüren gegeben, mit der ein individuelles Ansteuern der Koksofenkammertüren möglich ist, und ein zuverlässiges Öffnen und Schließen von einzelnen Koksofenkammertüren einer Koksofenbatterie möglich ist.
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Die
DE 144947 C beschreibt eine Vorrichtung zum Heben und Senken von Koksofenkammertüren, insbesondere von Koksöfen mittels eines mit einer Stange, einem Rahmen oder einer äquivalent gearteten Vorrichtung zwangsläufig verbundenen Kraftzylinders und über Rollen geführter, an die Ofentüren angreifender Zugmittel, wobei die in der Frontrichtung der Öfen bewegliche Stange oder dergleichen mit mehreren Zugmitteln versehen ist, so dass nach Bedarf mehrere Ofentüren gleichzeitig gehoben werden können. Auch diese Vorrichtung besitzt den Nachteil, dass die automatisierte Bedienung einer ganzen Koksofenbank mit den einzelnen Koksofenkammern nicht möglich ist, da eine Betätigungsvorrichtung für einen einzelnen Kraftübertragungsmechanismus nicht vorhanden ist, und dass die Übertragung der Zugkraft mit einem einfachen Seil erfolgt.
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Die
DE 98545 C beschreibt eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Koksofenkammertüren, mit der ein Hochziehen und Niederlassen der Koksofenkammertüren mechanisch und von einer gemeinsamen Stelle aus ermöglicht wird, in der in einer Koksofenbank oder Koksofenbatterie oberhalb der Koksofenkammertüren eine in deren Frontrichtung fahrbar angeordnete Winde angeordnet ist, deren Zugmittel einerseits an eine feststehende Kraftquelle, andererseits an eine der Koksofenkammertüren angeschlossen werden kann, zu dem Zweck, jede einzelne der nebeneinander befindlichen Türen von einer Stelle aus hochziehen zu können. Die Erfindung ermöglicht jedoch keine automatische Ansteuerung einer einzelnen Koksofenkammertür, sondern nur ein Ansteuern der einzelnen Koksofenkammertüren per Hand. Die automatisierte Bedienung einer ganzen Koksofenbank mit den einzelnen Koksofenkammern ist somit nicht möglich. Ein weiteres Problem ist, dass ein Kraftübertragungssystem genutzt wird, das den mechanischen Anforderungen eines modernen Koksofenkammertüröffnungsmechanismusses nicht genügt.
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Die
WO 2009068183 A1 beschreibt einen Antriebsmechanismus zum vertikalen Öffnen und Schließen von Koksofenkammertüren und von horizontalen Koksofenkammern, der die Türen über eine Kette oder ein Seil in die geöffnete Position hebt, und das Seil oder die Kette über Umlenkrollen mit einem Betätigungshebel verbunden sind, so dass das Seil oder die Kette horizontal gezogen wird, und die Türen über Umlenkrollen vertikal heraufgezogen werden, wobei der Betätigungshebel mit einer Zugöse verbunden ist, die nach Betätigung des Betätigungshebels in die Greifernocke eines Greiferwagens eingreift, und der Greiferwagen über einen Seilzug angetrieben wird, und die Tür nach Betätigung des Betätigungshebels in die geöffnete Position gezogen wird, und auch über einen geeigneten Mechanismus in der geöffneten Position arretiert wird. Der Mechanismus erlaubt jedoch keine zentimetergenaue Betätigung des Bewegungsmechanismusses, da die verwendeten Ketten oder Seile dehnbar sind, und während der Betätigung durch die hohen Zugkräfte gedehnt werden. Auch ist die verwendete Greifernocke an dem Greiferwagen hohen Zugkräften ausgesetzt.
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Diese Erfindungen ermöglichen ein vertikales Öffnen und Schließen der Koksofenkammertüren, wodurch die Türen während des Ausdrückens und Beladens über der Koksofenkammertüröffnung platziert werden können. Das Öffnen und Schließen erfolgt mittels dehnbarer Seile, welche hohen Zug- und Dehnungskräften ausgesetzt sind. Dadurch ändert sich die Länge der Seile, je nach angewendeter Zugkraft und Ausdehnungskoeffizienten des verwendeten Seilmaterials. Die genaue Position der Türen ist dadurch aufgrund der sich verändernden Länge der Seile nicht über die gesamte Benutzung genau bestimmbar. Dies führt häufig zu Schwierigkeiten bei Steuerung des Öffnungsvorganges. Zudem können die Seile aufgrund der hohen Zugkräfte reißen, wodurch diese eine große Gefahr für das Bedienungspersonal darstellen. Der Lauf der Seile muss deshalb aufwendig durch entsprechende Schutzverkleidungen geschützt werden. Die Koksofenkammertüren verkleben zudem im Lauf des Verkokungsprozesses durch die in den Türen abgelagerten Verkokungsprodukte, so dass für das Öffnen eine hohe Zugkraft angewendet werden muss, die sich je nach Adhäsionsgrad unterscheidet. Dadurch müssen die verwendeten Seile entsprechend stark dimensioniert werden, was entsprechend hohe Investitions- und Betriebskosten mit sich bringt.
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Es wäre deshalb von Vorteil, eine Zugkraftübertragung für das vertikale Öffnen und Schließen von Koksofenkammertüren zur Verfügung zu stellen, welche nicht mehr dehnbar ist und welche nicht infolge von Dehnungskräften reißen können. Dadurch lässt sich der Verlauf des Zug- und Entlastungsprozesses zum Öffnen und Schließen der Koksofenkammertüren genau berechnen, und ein Mehraufwand bei der Steuerung der Anlagen kann vermieden werden. Auch kann auf Schutzverkleidungen für die Bedienungsmannschaft zur Begrenzung von Seilbrüchen verzichtet werden. Schließlich können dehnungsfreie Zugübertragungsvorrichtungen wesentlich kostengünstiger und dauerhaft gestaltet werden, was zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses beiträgt.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, oder einen Mechanismus zur Verfügung zu stellen, der Türschließeinrichtungen von Koksofenkammern zuverlässig bedienen kann, und der keine dehnbaren Seile zur Übertragung von Zugkräften nutzt, und die dehnbaren oder reißgefährdeten Seile sowohl für den Zug eines Zugwagens ersetzt werden sollen, als auch für die Übertragung der Zugkraft eines Zugwagens auf die Koksofenkammertür. Schließlich soll auch der Zugwagen so gestaltet werden, dass auf bruchgefährdete Greifernocken verzichtet werden kann.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung, welche Koksofenkammertüren, welche die Koksofenkammern frontal verschließen, mit einem Zugelement, das mit einem bruch- und dehnungsfesten Zughaken ausgestattet ist, vertikal öffnet oder schließt, wobei ein Zugwagen, welcher auf einer Führungsvorrichtung horizontal entlang der Koksofenkammertront verläuft, durch eine Übertragungsvorrichtung, welche mit dem Zugwagen fest verbunden ist, über einen Verbindungsmechanismus mit dem Zugelement auf Anforderung verbunden wird, und der Zugwagen mit der Übertragungsvorrichtung über Umlenkrollen fest mit den Koksofenkammertüren verbunden ist, und das Zugelement ebenso wie die Übertragungsvorrichtung starr und dehnungsfrei ist, so dass die Koksofenkammertüren bei einer horizontalen Bewegung des Zugelementes auf Anforderung des Verbindungsmechanismusses vertikal öffnen oder schließen. Diese Anforderung kann manuell vorgenommen werden, sie wird jedoch bevorzugt automatisch durch Fernsteuerung vorgenommen.
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Als Zugelement wird typischerweise eine starre Zugstange aus Stahl verwendet. Als Übertragungsvorrichtung wird typischerweise eine Kette verwendet, deren Segmente dehnungsarm sind, wobei ein Hartstahl für die Herstellung der Segmente besonders geeignet ist. Die Zugstange als Zugelement ist dadurch reißfest, und die Kette aus dehnungsarmen Stahlsegmenten unterliegt keinerlei Längenveränderung mehr. Dadurch kann die Steuerung der Öffnungs- und Schließvorganges wesentlich einfacher gestaltet werden.
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Beansprucht wird insbesondere eine dehnungsfreie stationäre Ofentürbetätigung für eine Koksofenanlage vom Typ ”Heat-Recovery”, umfassend
- • eine Koksofenbank oder eine Koksofenbatterie mit einer Anzahl an aneinandergereihten Koksofenkammern,
- • Koksofenkammertüren, welche vertikal beweglich sind und die Koksofenkammern frontal verschließen,
- • ein horizontal verschiebbares Zugelement, welches wenigstens streckenweise entlang der Koksofenkammerfront verläuft, und welches und mit einer Antriebseinheit ausgestattet ist, und das mit mindestens einem Zughaken ausgestattet ist,
- • ein Zugwagen, welcher auf einer Führungsvorrichtung horizontal beweglich wenigstens streckenweise entlang der Koksofenkammerfront verläuft,
- • eine Übertragungsvorrichtung, welche mit dem Zugwagen fest verbunden ist, und welche über Umlenkrollen fest mit den Koksofenkammertüren verbunden ist, und welche über den Zugwagen mit dem starren Zugelement wenigstens zeitweise zu verbinden ist,
und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
- • das Zugelement starr und dehnungsfrei ist, und
- • die Übertragungsvorrichtung dehnungsarm ist, und
- • ein Verbindungsmechanismus den Zugwagen und das starre Zugelement auf Anforderung verbindet.
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Die Vorrichtung wird bevorzugt auf beiden Seiten der Koksofenkammerfront, also sowohl auf der Maschinenseite als auch auf der Koksseite verwendet. Bei dem starren Zugelement handelt es sich bevorzugt um eine Zugstange. Die Übertragungsvorrichtung ist dehnungsarm oder in einer bevorzugten Ausführungsform nahezu dehnungsfrei. Bei der dehnungsfreien Übertragungsvorrichtung handelt es sich bevorzugt um eine Kette aus dehnungsarmen Stahlsegmenten. Unter dehnungsarm ist dabei zu verstehen, dass sich die Kette beim Öffnen oder Schließen in ihrer gesamten Länge nur um wenige Millimeter verändert.
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Der Verbindungsmechanismus, der den Zugwagen mit dem Zugelement auf Anforderung zur Übertragung der Zugkraft verbindet, kann beliebig geartet sein. Dieser kann beispielhaft durch eine Kipp-, Schwenk- oder Hubbewegung aus der Ruhe- in die Arbeitsstellung gebracht werden.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem Verbindungsmechanismus um einen Bügel, welcher über ein Gelenk auf dem Zugwagen befestigt ist, und welcher auf Anforderung mit einem Hebel verschwenkt wird, wodurch der Zughaken der Zugstange bei Verschiebung der Zugstange in eine hierfür vorgesehene Halterung im Bügel greift, welche bei einem unverschwenkten Bügel ein störungsfreies Passieren des Zughakens ermöglicht.
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Bei dem Verbindungsmechanismus kann es sich aber auch um einen Schieber handeln, welcher über eine Lagerung auf dem Zugwagen befestigt ist, so dass dieser quer zu der Bewegungsrichtung des Zugwagens verschiebbar ist, und welcher bei Anforderung mit einem Hebel verschoben wird, wodurch der Zughaken der Zugstange bei Bewegung der Zugstange in eine hierfür vorgesehene Öffnung des Hebels greift, oder ein Zughaken gegen einen Vorsprung des Schiebers drückt. Dadurch entfällt der aufwendige Bügel. Dadurch ist auch eine ziehende Greifernocke, wie diese im Stand der Technik gelehrt wird, mit einem potentiell bruchfähigen Haken nicht mehr erforderlich.
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Für jede Koksofenkammer mit zu öffnender Koksofenkammertür ist vorteilhaft je ein Zugwagen vorgesehen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Koksofenkammer mit der zu bedienenden Koksofenkammertür ist vorteilhaft ein weiterer Zugwagen vorgesehen, welcher von der entsprechenden Zugstange gezogen wird, so dass beide gegenüberliegenden Koksofenkammertüren einer Koksofenkammer unabhängig voneinander oder gleichzeitig bedient werden können.
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Die Zugstange kann beliebig angetrieben werden. Durch die Antriebseinheit wird die Zugstange oder das Zugelement in horizontaler Richtung entlang der Koksofenkammerfront verschoben. Die Antriebseinheit ist bevorzugt an mindestens einem Ende mit einem Hydraulikzylinder versehen. Dieser wird mit der Hydraulikpumpe eines Hydraulikaggregates angetrieben. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass die Zugstange an mindestens einem Ende mit einer Getriebemotoreinheit versehen ist. Diese Antriebseinheit kann dabei an jeder beliebigen Stelle angeordnet sein, solange eine zuverlässige Übertragung der Zugkraft auf die Zugstange möglich ist. Handelt es sich um eine Getriebemotoreinheit, so ist diese bevorzugt auf der Decke der Koksofenkammer neben dem Zugelement angeordnet. Auf diese Weise sind kurze Kraftübertragungswege möglich.
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Die Zugstange oder das Zugelement kann mit beliebigen Zughaken oder Vorsprüngen zur Übertragung der Zugkraft ausgestattet sein. Die Zughaken können beispielhaft in Längsrichtung horizontal in der Aufhängeposition am Zugelement einstellbar sein. Die Zugstange ist typischerweise zur Verbesserung der Beweglichkeit auf Rollen gelagert.
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Auch der Anforderungsmechanismus für den Bügel oder den Schieber kann beliebig gestaltet sein. Dieser kann mit einem einfachen Hebel zur dauerhaften oder hilfsweisen manuellen Betätigung ausgestattet sein. Dieser ist jedoch bevorzugt mit einem automatischen Mechanismus ausgestattet, durch den Bügel oder der Schieber in die zur Zugkraft erforderliche Position bewegt wird.
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Beansprucht wird auch ein Verfahren zum dehnungsfreien, stationären Ofentürbetätigen einer Koksofenanlage vom Typ ”Heat-Recovery”, in dem
- • die Koksofenkammertüren einer Koksofenbank oder Koksofenbatterie mit einer Anzahl an aneinandergereihten Koksofenkammern periodisch zu öffnen und zu schließen sind, und
- • ein Zugwagen, welcher mit einem Verbindungsmechanismus ausgestattet ist, und der über eine Führungsvorrichtung entlang der Koksofenkammerfront verfahrbar ist, ohne Anforderung im Ruhezustand verbleibt, und welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
- • ein starres und dehnungsfreies Zugelement, welches mit einem Zughaken ausgestattet ist, bei Anforderung längs entlang der Koksofenkammerfront verfährt, und
- • der Verbindungsmechanismus den Zugwagen und das Zugelement über den Zughaken auf Anforderung verbindet, so dass der Zugwagen mit dem Zugelement längs der Koksofenkammerfront verfahren wird, und
- • der Zugwagen über eine dehnungsarme Übertragungsvorrichtung die Koksofenkammertür öffnet, und die Koksofenkammertür bei Zurückfahren des Zugwagens schließt.
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Das Zugelement oder die Zugstange kann zur horizontalen Verschiebung, welche als Kraft nach Umlenkung in vertikale Richtung zum Öffnen oder Schließen der Koksofenkammertüren genutzt wird, beliebig angetrieben werden. Das Zugelement kann beispielhaft durch einen Hydraulikzylinder bewegt werden, welcher über einen Hydraulikpumpe eines Hydraulikaggregates angetrieben wird. Das Zugelement kann auch durch eine Getriebemotoreinheit bewegt werden, welche am Ende der Zugstange angeordnet ist, und die Zugkraft und Zugbewegung beispielhaft mit Ritzel- oder Triebstockkraftübertragung auf die Zugstange überträgt. Das Hydraulikelement oder der Getriebemotor können letztlich beliebig gestaltet sein. Diese können durch einen Verbrennungsmotor, elektrisch oder auch beispielsweise durch Dampf betrieben werden. Die Antriebseinheiten können beispielhaft am Ende der Zugstange angeordnet sein, wo diese die Zugkraft und Zugbewegung auf die Zugsstange übertragen.
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Die Übertragungsvorrichtung ist dehnungsarm oder bevorzugt dehnungsfrei, was sich darin äußert, dass sich diese beim Öffnen oder Schließen in der Länge nur um wenige Millimeter ändert. Messbar ist dies vor allem an der Überhubeinrichtung des Hydraulikzylinders an dem Zugelement, der beispielhaft auf einen Überhub von höchstens 150 mm eingestellt ist. Durch diesen Überhub werden sowohl die unterschiedliche Türanhebung als auch die Kettendehnung ausgeglichen.
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Die Antriebseinheit kann zeitweise oder permanent laufen, je nach Dauer des Verkokungsvorganges und Anzahl der zu betreibenden Koksofenkammern. Läuft diese zeitweise, so kann diese beispielsweise durch einen Funkübertragungsmechanismus angefordert oder angelassen werden. Diese kann auch permanent laufen und für den Verschiebungsvorgang eingekuppelt werden.
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Auch der Verbindungsmechanismus kann beliebig angefordert werden. Dies kann manuell oder auch ferngesteuert geschehen. So ist es beispielsweise denkbar, dass der Verbindungsmechanismus ferngesteuert über Funk angefordert wird. Auch eine Fernsteuerung per Kabel ist denkbar. In einer Ausführungsform der Erfindung ist es auch möglich, den Verbindungsmechanismus von der Koksofenbedienungsmaschine aus, wie beispielsweise einer Koksausdrückmaschine, zu bedienen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kommt bevorzugt sowohl auf Koksofenbänken vom Typ „Non-Recovery” als auch vom Typ „Heat-Recovery” zur Anwendung. Denkbar sind hierfür aber letztlich alle Typen von Koksofenanlagen, in denen die Anwendung vertikal zu öffnender und zu schließender Koksofenkammertüren einen Vorteil bringt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das damit ausgeführte Verfahren besitzen den Vorteil, dass die Koksofenkammertüren einer Koksofenbank oder Koksofenbatterie vertikal ohne Platzbedarf vor der Koksofenkammertront einzeln ansteuerbar geöffnet und geschlossen werden, wobei für die Übertragung der Antriebskraft keine dehnbaren Seile verwendet werden, welche durch Dehnung zu einer verschlechterten Genauigkeit des Öffnungs- und Schließvorganges führen. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es auch nicht mehr erforderlich, die üblicherweise verwendeten Seile mit Schutzeinrichtungen vor Seilbruch zu versehen. Dies trägt zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit des gesamten Prozesses bei.
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Der Prozessfluss des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand von fünf Zeichnungen genauer erläutert, wobei das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt ist. 1 zeigt eine Koksofenbank mit sechs Koksofenkammern, welche mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heben und Senken der Koksofenkammertüren ausgerüstet sind. 2 zeigt eine Koksofenbank mit sechs Koksofenkammern in vertikaler Ansicht von oben. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Verbindungsmechanismus, der als Bügel geartet ist, in seitlicher Ansicht. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Verbindungsmechanismus, der als Bügel geartet ist, in frontaler Ansicht. 5 zeigt einen erfindungsgemäßen Verbindungsmechanismus, der als Schieber geartet ist, in frontaler Ansicht.
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1 zeigt eine Koksofenbank (1) mit sechs Koksofenkammern (2a–f), die mit frontalen Koksofenkammertüren (3a–f) ausgestattet sind, wobei die Türen (3a–f) durch vertikales Heben geöffnet werden, so dass die Koksofenkammern (2) beladefähig sind, und durch vertikales Senken geschlossen werden. Die Koksofenkammertüren (3a–f) sind mit einer Kette (4) aus dehnungsarmen Segmenten (4a) verbunden, die wiederum mit einem Zugwagen (5) verbunden sind. Der Zugwagen (5) besteht aus dem eigentlichen Wagen, der an einer darüberliegenden Zugstange (6) mit einer rollfähigen Aufhängung (7) befestigt ist, und einem Verbindungsmechanismus (8), der mit dem Wagen (5) verbunden ist. Auf Anforderung schließt der Verbindungsmechanismus (8), so dass der Zugwagen (5) mechanisch fest mit der Zugstange (6) verbunden ist. Die Zugstange (6) wird in horizontaler Richtung (hier nach rechts) verschoben, so dass sich die links gelegene Koksofenkammertür (3a) durch Hochziehen öffnet. Dadurch wird der Kokskuchen (9) in der Koksofenkammer freigelegt. Zu sehen ist auch die Antriebsvorrichtung (10) für die Zugstange (6), die aus einem Hydraulikzylinder (10a) besteht. Der Verbindungsmechanismus (8) ist aus einem Bügel (8a) geartet, der durch Hochklappen und Arretieren in einem Vorsprung (11) oder Zughaken der Zugstange (6) eingreift und dadurch bei einem horizontalen Verschieben der Zugstange (6) diese mitzieht oder entlastet.
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2 zeigt eine Koksofenbank (1), die aus sechs Koksofenkammern (2a–f) besteht, in vertikaler Ansicht von oben. Die Koksofenkammern (2a–f) werden an der Koksofenkammerfront in seitlicher Richtung von Ankerständern (12) getragen. Zu sehen ist die Zugstange (6), welche in horizontaler Richtung verschiebbar ist. Dies geschieht vorteilhaft durch einen Antrieb (10), der als Hydraulikzylinder (10a) geartet ist. Durch das horizontale Verschieben der Zugstange (6) wird auf Anforderung ein Zugwagen (5) mit der Zugstange (6) verbunden, so dass der Zugwagen (5) mitgezogen wird. Dadurch öffnet sich die darunterliegende Koksofenkammertür (3).
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3 zeigt den Verbindungsmechanismus (8) in seitlicher Ansicht. Der Verbindungsmechanismus (8) ist hier als Bügel (8a) geartet, der in einer Halterung (13) mit Gelenk (13a) sitzt. Der Bügel (8a) wird auf Anforderung nach oben geklappt, wodurch der Bügel (8a) über einen Steg (14) in den Zughaken (11) der Zugstange (6) einrastet. Bei einem horizontalen Verschieben der Zugstange (6) wird der Bügel (8a) dadurch mitgezogen. Der Bügel (8a) ist wiederum mit dem Zugwagen (5) verbunden, so dass mit dem horizontalen Verschieben der Zugstange (6) auch der Zugwagen (5) verschoben wird. Dieser wiederum ist über Ketten (4) mit der Koksofenkammertür (3) verbunden, so dass durch die horizontale Verschiebebewegung die Koksofenkammertür (3) geöffnet oder geschlossen wird. Zu sehen ist auch der zurückgeklappte Bügel (8b) mit Steg (14a), der ein Passieren des Zughakens (11) ermöglicht.
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4 zeigt den gleichen Verbindungsmechanismus (8) in einer Ansicht längs der Zugstange (6). Auf dem Zugwagen (5), der auf einer Rollenvorrichtung (5a) gelagert ist, ist eine Tragevorrichtung (15) montiert, auf der wiederum ein Bügel (8a) mit Steg (14) befestigt ist. Dieser ist hier nach unten geklappt und wird bei Anforderung mit einem Hebel (15a) nach oben verschwenkt, so dass ein Zughaken (11), der an der Zugstange (6) montiert ist, in den Steg (14) des Bügels (8a) eingreifen kann. Dadurch wird der Zugwagen (5), an dem die Kette (4) mit der Koksofenkammertür (3) hängt, mitgezogen. Bei Zurückziehen der Zugstange (6) wird der Bügel (8a) entlastet, so dass die Koksofenkammertür (3) durch das Eigengewicht in die Koksofenkammertüröffnung zurückfällt.
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5 zeigt einen Verbindungsmechanismus (8), der als Schieber (8c) geartet ist. Dieser besitzt einen Vorsprung (8d), der durch ein seitliches Verschieben des Schiebers (8c) an den Zughaken (11) der Zugstange (6) gedrückt wird. Bei einem Verschieben der Zugstange (6) (senkrecht zur Papierebene) wird der Zugwagen (5) mitgezogen, und bei einem Zurückziehen der Zugstange (6) entlastet. Dadurch öffnen und schließen sich die Koksofenkammertüren (3). Der Schieber wird in einer Tragevorrichtung (15) gelagert und mit einem Hebel (15a) betätigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Koksofenbank oder Koksofenbatterie
- 2a–f
- Koksofenkammern
- 3a–f
- Koksofenkammertüren
- 4
- Kette
- 4a
- Kettensegment
- 5
- Zugwagen
- 6
- Zugstange
- 7
- Aufhängung
- 8
- Verbindungsmechanismus
- 8a
- Bügel
- 8b
- Zurückgeklappter Bügel
- 8c
- Schieber
- 8d
- Vorsprung an dem Schieber
- 9
- Kokskuchen
- 10
- Antriebsvorrichtung
- 10a
- Hydraulikzylinder
- 11
- Halterung oder Zughaken
- 12
- Ankerständer
- 13
- Halterung
- 13a
- Gelenk der Halterung
- 14
- Steg
- 14a
- Zurückgeklappter Steg
- 15
- Tragevorrichtung für Bügel oder Schieber
- 15a
- Hebel an Tragevorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 01/18150 A2 [0005]
- DE 144947 C [0006]
- DE 98545 C [0007]
- WO 2009068183 A1 [0008]