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Einrichtung zur Sicherung der Stellung von Koksausdrückmaschine und
Kokskuchenführungswagen von Koksofenbatterien Das Patent 887 031 betrifft
eine Einrichtung zur Sicherung der Stellung von Koksausdrückmaschine und Kokskuchenführungswagen
vor dem gleichen Ofen einer Koksofenbatterie, wobei unterhalb jeder Ofenkammer eine
Rohrleitung angebracht ist, die mit einer auf einer der Bedienunigseinrichtungen
beider Ofenbatterieseiten angeordneten Drucklufterzeugungseinrichtung und mit einer
Rohrleitung der anderen Bedienungseinrichtung derart kuppelbar ist, daß nur bei
einer Stellung beider Bedienungseinrichtungen vor der gleichen Ofenkammer die Druckluft
eine den Stromkreis des Druckstangenmotors schließende Kontakteinrichtung betätigen
kann.
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Nach dem Patent 887031 sind die unterhalb jeder Ofenkammer
angeordneten Leitungen an. der Maschinenseite mit ortsfesten Druckkolbenzylindern
verbunden, von denen jeweils derjenige des zu drückenden Ofens von dem Kokskuchenführungswagen
aus mirt Druckluft gespeist wird. Dabei stößt der Kolben dieses Zylinders gegen
einen mit einer Rückholfeder versehenen Schalthebel der Ausdrückmaschine und schaltet
einen im Stromkreis des Druckstangenmotors liegenden
elektrischen
Schalter ein. Erst dadurch wird die Stromzufuhr zu dein Motorstromkreis der Druckstange
freigegeben, so daß diese in Bewegung gesetzt werden kann-. Die Schalteinrichtung
wirkt demnach in .drucklosem Zustand ,der Druckluftleitung als Verriegelungseinrichtung.
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Die Erfindung betrifft nun eine Verbesserung der Einrichtung des Hauptpatents.
Sie besteht darin, an der Ausdrückmaschine eine waagerechte Gleitschiene im Bereich
der an der Ofenbatterie gelagerten Druckkolbenzylinder anzuordnen, die von einem
vorspringenden Punkt aus beiderseits zur Aus-drückmaschine hin zurückspringt. Diese
Gleitschiene schließt den Verriegelungsschalter des Motorstromkreises der Druckstange,
wenn Ausdrückmaschine und Kokskuchenführungswagen vor dem gleichen zu drückenden
Ofen stehen.
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Die Erfindung sieht ferner vor, die Verriegelungseinrichtung wahlweise
auch von Hand zu betätigen, wenn diieses beispielsweise bei Störungen der selbsttätigen
V erriegelungsei,nrichtung not-«-endig ist, um den Fahrplan für das Drücken der
einzelnen Öfen, der oft mit Minuten rechnet, genau einzuhalten, da .sonst Schwierigkeiten
durch Überhitzung des Kokses und des Ofenmauerwerks eintreten können.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch die Ofenkammer einer
Batterie mit vor dieser angeordneter Ausdrückmasehine in Teildarstellung und Kokskuchenführungswagen;
Abb. i a zeigt in einer Teilansicht der Abb. z in vergrößertem Maßstab die Blockiereinrichtung
für den Fahrmotor der Bedienungseinrichtungen; Abb. 2 stellt eine Oberansicht der
Abb. i dar; Abb. 3 zeigt eine Seitenansicht, gesehen in der senkrechten Ebene III-III
der Abb. i.
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,Die in Abb. i dargestellte Koksofenbatterie io besteht aus Kokskammern
i i und Heizwänden 12, die abwechselnd aufeinanderfolgen und sich von einer
Seite der Batterie zur anderen erstrecken. Die Heizzüge der Heizwände sind mit durch
Tragwände 15 unterteilten Regeneratorenkammern 16 mittels Gasführungskanälen
17 verbunden. Die ganze Koksofenbatterie steht auf einem Betonsockel 18,
der mittels Querträgern 2o und Längsträgern 21 von das eigentliche Fundament bildenden
Säulen 22 getragen wird.
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Die Kokskammern i i sind. durch Türen 23 und 24 an beiden Enden verschlossen.
Das während der Verkokung entstehende Gas sarnm@elt sich im Gassammelraum 27 oberhalb,der
Ofenfüllung und entweicht durch ein an die Deckenöffnung 28 angeschlossenes Steigrohr
in die Vorlage.
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Die ganze Ofenbatterie wird von Ankerständern 29 zusammengehalten,
die jeweils vor einer Heizwand stehen. Auf der 1laschinenseite der Ofenbatterie
ist eine Begehbühne 31 und auf der Koksseite eine Begehbühne 3o angeordnet. Auf
der Maschinenseite ist eine Koksausdrückmaschine 25 auf einem mit Rädern 33 versehenen
Gestell 32 auf Schienen 34 entlang der Ofenbatterie verfahrbar angeordnet. Die Ausdrü.ckmaschine
umfaßt eine in Richtung der Ofenkammerachse bewegliche Druckstange 35, eine nicht
dargestellte Türhebevorrichtung und die elektrischen Antriebseinrichtungen für die
Bewegung der Ausdrückmaschine und ihrer Einrichtungen.
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Auf der Koksseite der Batterie ist der :ebenfalls längs der Batterie
auf Schienen 4o der BegehbühRe 30 verfahrbare Kokskuchenführungswagen 37
angeordnet. Auch der Kokskuchenfübrungswagen weist eine in Abb.3 mit 41 bezeichnete
Türhebe- und Türverriegelungseinrichtung auf. Ferner ist der Kokskuch.enführungswagen
mit Führungswänden 42 ausgerüstet, die an die offene Ofenkammer herangefahren werden
können.
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Unterhalb jeder Ofenkammer ist eine Druckluftleitung 44 angeordnet.
Auf der Koksseite der Batterie ist diese Leitung bis zu einer solchen Höhe parallel
zu den Ankerständern heraufgeführt, daß sie dem Bedienungsmann des Führungswagens
37 leicht zugängig ist. Auf der Maschinenseite steigt die Leitung 44 zunächst bis
zur Begehbühne 31 aufwärts und verläuft dann unterhalb der Begehbühne bis in die
Nähe ihrer äußeren Abstützung. An den die Begehbühne auf der Maschinenseite tragenden
Stützpfeilern ist eine Schalteinrichtung 45 angebracht, die durch die Druckluft
der Leitung 44 betätigt wird und auf einen elektrischen Unterbrecher 48 einwirkt,
der im Stromkreis-49 der 35 liegt. Dieser Schalter 48 ist geöffnet, wenn die Leitung
44 drucklos ist.
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Der Druck in der Leitung 44 wird dadurch hergestellt, daß der Bedienungsmann
des Führungswagens den Luftkompressor an eine der Druckluftleitungen 44 anschließt.
Zu diesem Zweck befindet sich auf dem Führungswagen 37 ein Elektromotor 5o, der
über ein Reduziergetrnebe 5i mit einem mit Kompressionszylindern 53 versehenen Luftkompressor
52 verbunden ist. Die Druckluft wird in dem Druckluftbehälter 54 gespeichert und
kann über die Leitung 55 entnommen und der beweglichen Schlauchleitung 57 zugeführt
werden. Ein Druckregler 56 regelt den Druck. Das freie Ende der Schlauchleitung
57 weist ein Kupplungsglied 58 auf, welches. zusammen mit dem entsprechenden Kupplungsstück
59 der Druckluftleitung 44 eine luftdichte Verbindung zwischen den Druckluftlekungen
herstellt. Die Druckluftleitung 44 hat auf der Koksseite eine nach unten gerichtete,
mit einem abnehmbaren Verschluß 61 versehene Verlängerung 6o, durch die die Rohrleitungen
gegebenenfalls gereinigt werden können.
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Nachdem der Führungswagen 37 die Ofentür 23 entfernt hat, werden die
Führungswände 42 an .die Ofentür herangefahren und von dem Bedienungsmann der Schlauch
57 mittels der Kupplung 59 an die Druckluftleitung 44 angeschlossen. Die nunmehr
aus der Kompressoreinrichtung 5o bis 54 zu der anderen Batterieseite strömende Luft
betätigt den Druckzylinder 45 und damit die elektrische Schalteinrichtung für den
Druckstangenmotor 36.
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Damit die Druckluftleitung 44 nicht in den Bereich der Führungswände
42 des Führungswagens 37
zu liegen kommt, ist die Leitung 44 um
zwei Ofen versetzt angeordnet, wie aus Abb.2 ersichtlich.
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Der Führungswagen 37 hat eine Gabel 63, wie sie bei Telefonapparaten
zur Lagerung des Hörers üblich ist. Diese Gabel ist auf einem Tisch 64 gelagert
und, betätigt einen Ausschalter 65, der im Stromkreis des Fahrmotors des Führungswagens
liegt. Die Gabel 63 ist auf einem Tisch 64 drehbar angebracht und nimmt die elastische
Schlauchleitung 57 auf, wenn diese von der Druckluftleitung 44 abgekuppelt ist.
An -der Gabel 63 ist ein Kontaktstück angebracht, durch welches beim Herunterdrücken
der Gabel durch die Schlauchleitung die Unterbrechung bei 65 in der Stromleitung
des Fahrmotors aufgehoben wird. Die Gabel ist so eingerichtet, daß sie beim Abnehmen
der Schlauchleitung selbsttätig wieder nach oben geht und den vorher geschlossenen
Kontakt wieder öffnet.
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Auf der Koksausdrückmaschine ist eine entsprechende Einrichtung vorgesehen,
die aus einem Tisch 66, einer darauf drehbar befestigten Gabel 67 und einem Unterbrecherkontakt
68 besteht, der im Stromkreis des Fahrmotors der Ausdrückmaschine liegt.
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Die selbsttätige Verriegelung der Ausdrückmaschine wird mit Hilfe
der in Abb. z a dargestellten Einrichtung wie folgt vorgenommen: Die Ausdrückmaschine
hat an ihrer der Batterie zugewandten Seite eine Konsole 7o, die den Unterbrecher
48 des elektrischen Stromkreises 49 für den Druckmotor 36 trägt.. Der Druckstangenmotor
36 arbeitet über ein Getriebe auf die Zahnstange des Druckstempels 35. Der Unterbrecher
48 hat zwei Kontaktpunkte. Zwei Leitungen 72 stellen die Verbindung mit dem Motor
36 her und sind zusammen an einen der beiden -Kontaktpunkte angeschlossen. Der Zweck
dieser Maßnahme ist der, dem Bedienungsmann der Ausdrückmas.chine zu ermöglichen,
den Stromkreis zwecks Rückwärtsbewegung der Druckstange beliebig zu öffnen oder
Du schließen, da dieser Stromkreis nicht der Beeinflussung durch die Verriegelungseinrichtung
unterliegt. Soll aber eine Vorwärtsbewegung der Druckstange in den Ofen hinein erfolgen,
muß unbedingt ein Kontakt zwischen den beiden Kontaktpunkten herbeigeführt werden,
um eine leitende Verbindung zwischen der dritten Leitung 73 des Motors 36 und einer
der beiden Leitungen 72 herzustellen und. damit den Stromkreis für die Vorwärtsbewegung
des Druckstangenmotors zu schließen. Kur dieser zuletzt genannte Stromkreis unterliegt
also der selbsttätigen Verriegelungseinrichtung und der Kontrolle durch den Bedienungsmann
des Führungswagens. Gemäß Abb. i a bezeichnet die ausgezogene Stellung des Schalters
74 die Unterbrechung des Kontaktes, die gestrichelte Stellung den Kontaktschluß.
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Die Betätigung des Schalters 74 erfolgt mittels eines abwärts gerichteten
Hebels 75, der zwischen den mit Endrollen versehenen Armen einer Gabel des Schalters
74 hin und her bewegt werden kann. Der Hebel 75 wird von einer in dem Lager 77 verschiebbar
angeordneten Stange 76 getragen: Durch eine Feder 78 werden die Stange 76
und der damit verbundene Hebel 75 und die Gleitschiene 46 in Richtung auf
die jedem Ofen zugeordnete Druckeinrichtung 45 gedrückt, ohne daß der Schalter 74
den Kontakt schließt.
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Jede der Druckluftleitungen 44 endet in einer Druckeinrichtung 45.
Diese besteht aus einem Zylinder 45, in dem sich ein Kolben unter dem Einfluß der
von - dem Führungswagen kommenden Druckluft bewegen kann. Durch eine in dem Zylinder
45 angeordnete Feder wird der Zylinderkolben bei. Abwesenheit von Druckluft in der
Ausgangsstellung- gehalten derart, daß das Ende der aus dem Zylinder hervorragenden,
mit einem runden Kopf versehenen Kolbenstange keinen Kontakt mit der Gleitschiene
46 hat. Wird jedoch der Zylinderkolben durch die Druckluft nach außen bewegt, so
stößt die Kolbenstange, falls sie im Bewegungsbereich der Gleitschiene 46 liegt,
gegen diese und bewirkt mittels des Hebels 75 eine Betätigung des Schalters 74.
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Die Gleitschiene46 ist von einem vorspringenden Punkt 79 aus, bei
dem die Betätigung des Schalters 74 erfolgt, beiderseits aus dem Bereich der Druckeinrichtung
45 zurückgebogen und erstreckt sich in Fahrtrichtung der Ausdrückmasohine im wesentlichen
über einen Bereich von drei Ofenkammern einschließlich der dazwischenliegenden Heizwände.
Diese Ausbildung der Gleitschiene 46 hat sich deshalb als zweckmäßig erwiesen, weil
bei einer kürzeren Ausbildung der Gleitschiene Beschädigungen an den Schalteinrichtungen,
z. B. Verbiegungen oder Brüche der Zylinderkolbenstange bzw: der Stange 76, -und
Undichtigkeiten des Zylinders 45 auftreten können.
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Um die Bewegung der Gleitschiene 46. genau einstellen zu können, ist
zwischen der Schiene und der Stange 76 ein nicht auswechselbares Rohrstück 8o eingesetzt.
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Durch die zurückspringende Ausbildung der Gleitschiene 46 nach beiden
Seiten von einem vorspringenden Punkt aus ist auch eine Rückwärtsbewegung der Maschine
möglich, wenn diese etwa über einen unter Druck befindlichen. Druckzylinder 45 hinausgefahren
ist. Die Gleitschiene 46 ruht auf Rollen 81 und wird an ihren Enden durch Stiftführungen
83 auf Konsolen 82 gleitend geführt.
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Die Verriegelungseinrichtung ist auch so eingerichtet, daß sie auch
wilkürlich von Hand bedient werden kann, wenn dieses infolge unvorhergesehener Störungen
notwendig sein sollte.
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In einer abwärts gerichteten Abzweigung jeder der Druckleitungen 44
liegt unterhalb der Begehbühne 3 i der Maschinenseite ein Absperrhahn 84. Der Hahn
84 ist geöffnet, wenn die Verriegelungseinrichtung arbeitet, und geschlossen, wenn
die Betätigung von Hand erfolgen soll. Die aufwärts steigende Abzweigung wird über
die Begehbühne hinaus bis zu einer für den Bedienungsmann der Ausdrückmaschine gut
erreichbaren Höhe geführt. Dieser Leitungsteil endet in einem Ventil, wie es
bei
den bekannten Druckschläuchen von Kraftfahrzeugen verwendet wird. Auf einer mit
der Ausdrückmaschine fest verbundenen Konsole 85 ist ein Druckzylinder 86 gelagert,
der ähnlich ausgebildet ist wie der Druckzylinder 45 auf dem Führungswagen. Die
mit dem Kolben des Zylinders 86 verbundene Stange ragt an einem Ende (hier rechts)
aus dem Zylinder heraus und endet bei vollständigem Vorschub an den Kontaktpunkten
89. Der Zylinder ist über die Schlauchleitung 69 mit dem Rohrzweig 62 mittels einer
Kupplung verbunden. In der Leitung 62 ist noch ein Absperrhahn 88 angeordnet, der
nur bei Handbetrieb geöffnet ist. Die Kontaktanordnung 89 entspricht der für den
selbsttätigen Betrieb und liegt parallel zu dieser. Die Kontaktanordnung stellt
also einen Nebenschluß zu der selbsttätigen Kontaktanordnung für den Fall dar, daß
eine Handbetätigung nötig sein sollte.
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Die Zuführung der Druckluft zu den Druckluftrohren 44 kann auch auf
eine andere als die hier dargestellte Weise erfolgen. So ist .es z. B. möglich,
die die Druckluft erzeugende Einrichtung statt auf dem Führungswagen auf der Ausdrückmaschine
anzuordnen, wobei dann das freie Ende der Drucklu.ftleitungen 44 auf dem Führungswagen
-durch ein Ventil abgesperrt wird, welches gegebenenfalls die Druckluft ins Freie
austreten läßt.
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Es. ist auch möglich, die Druckluffleitungen 44 an die Hauptluftleitu.ng
der Koksofenbatterie für die Verbrennungsluft anzuschließen. Schließlich kann auch
noch ein irgendwie im unteren Teil der Koksofenbatterie ortsfest angeordneter Kompressor
verwendet werden, der die Druckluftleitung 44 mit Druckluft versorgt.
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Durch Signallampen kann ferner angezeigt werden, ob die einzelnen
Betätigungsorgane für die Verriegelu.ngseinrichtung in der für die Betätigung der
Schalter richtigen Stellung stehen. Zur Durchführung der Erfindung können auch andere
geeignete Kupplungsargen verwendet werden. Ferner können die Druckluftkupplungen
auf der Koksseite der Batterie bzw. auf dem Führungswagen so ausgebildet sein wie
auf der Ausdrückmasehine.