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Beschickungsvorrichtung für Industrieöfen Um die innere Ofentemperatur
von Industrieöfen jeglicher Art während der Beschikkung durch die kalte Außenluft
nicht ungünstig zu beeinflussen, werden dieselben im allgemeinen mit in eine senkrechte
oder auch leicht geneigte Ofenwand eingebauten Türen ausgerüstet, die sich schnell
und leicht öffnen und schließen lassen und damit die Beschikkungszeit auf ein Mindestmaß
herunterzudrücken gestatten. Die Türen sollen weiterhin ein Öffnen, entweder nach
oben oder unten, nur so weit notwendig machen, wie dies für die Beschickung des
Ofens unumgänglich nötig ist. Am besten haben sich dafür Türen bewährt, die ein
Öffnen lediglich nach oben ermöglichen und die so durchgebildet sind, daß sie mit
ihren wärmeisolierenden Teilen die Ofenöffnung auf allen Seiten um ein entsprechendes
Maß überdecken. Durch die häufig gestellte Forderung, daß die Tür bei geschlossenem
Ofen die Ofenöffnung zweckmäßig nach unten überdecken soll, wird es jedoch nach
dem Öffnen desselben vielfach notwendig, den durch das Hochgehen der Tür frei gewordenen
Raum zwischen der Beschickungseinrichtung, die beispielsweise aus der Platte eines
fahrbaren Tisches bestehen kann, und der Herdplatte durch eine weitere Einrichtung
zu überbrücken. Dies erfolgt erfahrungsgemäß am besten und am zweckmäßigsten durch
eine unterhalb der Türöffnung des Ofens an einer besonderen Stützvorrichtung angeordnete
Bedienungsbank oder Schaftplatte, welche durch Lenker mit der Stützvorrichtung in
der Weise verbunden ist, daß die Platte stets vollkommen waagerecht, also parallel
zu sich selbst, angehoben und gesenkt werden kann.
Da das Betätigen
derartiger Beschickungs-oder Schaffplatten von Hand aber auch wieder mehrere Arbeitsgänge
erfordert und dadurch, ungeachtet des mitunter nicht unerheblichen Kräfteaufwandes,
oft größere Zeitverluste mit sich bringt, ist man bei einer bekanntgewordenen Konstruktion
dazu übergegangen, die Beschickungsplatte in ihrer Bedienung von der Türbetätigungseinrichtung
abhängig zu machen, und zwar derart, daß gleichzeitig mit dem Öffnen der Tür selbsttätig
und zwangsläufig eine Beschickungsbahn in die Beschikkungsöffnung des Ofens heruntergeschwenkt
wird und am Ende des Türhubes eine waagerechte Lage erhält.
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Abgesehen davon, daß sich diese bekannte Vorrichtung in erster Linie
nur bei Öfen verwenden läßt, bei denen die Tür für das Öffnen nach unten gesenkt
wird, hat sie weiterhin einmal den Nachteil, daß ihr Betätigungsmechanismus sehr
verwickelt ist und daher häufig zu Betriebsstörungen Anlaß gibt, zum anderen muß
die Tür, um überhaupt ein einwandfreies Einschwenken der Beschickungsplatte zu ermöglichen,
außerordentlich weit geöffnet werden, was naturgemäß wieder erhebliche Wärmeverluste
zur Folge hat.
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Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Einrichtung ist darin zu sehen,
daß für die Auflage einer derartigen Beschickungsplatte im Ofen ein erheblicher
Teil der Herdplatte beansprucht wird, deren Gesamtnutzungsfläche dadurch also eine
unerwünschte Verringerung erfährt, sofern man es nicht vorzieht, die Herdfläche
und somit auch den Ofen entsprechend größer zu bemessen.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber eine kraftangetriebeneBeschickungsvorrichtung,
bei der die der vorbehandelten Einrichtung eigenen Mängel restlos in Fortfall kommen
und die darüber hinaus neben dem besonderen Vorzug, daß sie aus einigen wenigen
einfachen Teilen besteht und auch nachträglich noch an Industrieöfen jeglicher Art
angebracht werden kann, weiterhin den Vorteil hat, daß der öffnungshub der Tür der
Größe des jeweiligen Beschickungsgutes vorher genau angepaßt werden kann.
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Nach der Erfindung sind die Gegengewichte der vermittels eines Kraftantriebes
bekannter Art zu betätigenden Tür mit höhenverstellbaren Nocken ausgerüstet, die
beim öffnen und Schließen der Tür in am Ofen schwenkbar gelagerte Mitnehmerlaschen
eingreifen, welche ihrerseits über entsprechende Hebel mit dem von unten an die
Ofenöffnung heranschwenkbaren Beschickungstisch gelenkig verbunden sind. Die verwendeten
Mitnehmerlaschen selbst sind mit Anschlagschenkeln versehen, die sich in der Öffnungsstellung
der Tür an die Nocken der Gegengewichte legen und damit den Beschickungstisch gesperrt
halten. Die Höhenverstellbarkeit der Nocken ist zweckmäßig derart durchgebildet,
daß der Beschickungstisch, unabhängig davon, in welchem Maß die Tür jeweils geöffnet
werden soll, an die Ofenöffnung herangeschwenkt und damit in die Beschickungslage
gebracht werden kann.
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Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung
ist in der Zeichnung dargestellt. Darin zeigt Abb. i in schematischer Darstellung
eine Seitenansicht der Vorrichtung bei geschlossener Tür und aus der Beschickungslage
abgeschwenkter Schaffplatte, Abb. a die gleiche Einrichtung bei geöffneter Tür und
in Beschickungslage an die Ofenöffnung herangeschwenkter Schaffplatte.
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Der Beschickungsraum a eines für beliebige Zwecke verwendbaren Industrieofens,
der von feuerfesten und wärmeisolierenden Wänden begrenzt ist, wird an der Vorderseite
durch eine nach oben verschiebbare, ebenfalls mit einer starken Isolierschicht ausgefüllte
Ofentür b verschlossen. Sie ist so bemessen, daß sie im geschlossenen Zustand die
Ofenöffnung allseitig reichlich überdeckt.
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Das Öffnen und Schließen des Ofens kann beliebig durch einen elektrischen
oder mechanischen Antrieb oder auch durch Drucklift oder Drucköl bzw. unter Benutzung
einer anderen Flüssigkeit erfolgen.
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Von dem vorgesehenen Antrieb aus werden zwei links und rechts oben
seitlich am Ofen angeordnete, auf einer gemeinsamen Achse cl sitzende Kettenräder
c angetrieben. Die über die Kettenräder laufenden Kettend sind mit ihrem einen Ende
e seitlich an der Ofentür b
befestigt, während an den anderen Enden in Führungsrollen
j gleitende Gegengewichte ä als Ausgleich des Türgewichts hängen.
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An den Gegengewichten g sind in ihrer Höhe verstellbare Mitnehmerbolzen
h vorgesehen, die beim Hochziehen der Ofentür b bzw. beim gleichzeitigen Heruntergleiten
der Gegengewichte g in die gabelartigen Aussparungen von Mitnehmerlaschen i eingreifen
und die Laschen, in der eingeschlagenen Bewegungsrichtung mitnehmend, um ihren Drehpunkt
k am Ofen verschwenken.
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Die Mitnehmerlaschen i sind mit je einem von zwei paarweise links
und rechts in Stützen l drehbar angeordneten Parallelogrammlenkern in fest
verbunden, die ihrerseits wieder seitlich an der Schaffplatte it angreifen und bei
ihrer Verschwenkung durch die Mitnehmerlaschen f das zwangsläufige waagerechte Anheben
der Schaffplatte rt in der gewünschten Weise ermöglichen.
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Durch entsprechende, in den Zeichnungen nicht dargestellte Anschläge
sind Schaffplatte
n sowie Ofentür b, - soweit erforderlich,
in ihren Endlagen begrenzt. Desgleichen sind Einrichtungen vorgesehen, durch die
der Antrieb für die öffnungs- bzw. Schließbewegung der Ofentür b entsprechend gesteuert
und beim jeweiligen Erreichen der einzelnen Endlagen selbsttätig ausgerückt werden
kann.
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Beim Einrücken des Antriebes, beispielsweise mittels einer elektrischen
Druckknopfsteuerung, öffnet sich die Tür b, die Gegengewichte g bewegen sich nach
unten, greifen mit den Mitnehmerbolzen k in die Mitnehmerlaschen i, verschwenken
auf diese Weise die Schaffplatte n und bringen sie in der erforderlichen Weise an
die Herdplatte heran.
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Die Mitnehmerlaschen i sind so durchgebildet, daß die Mitnehmerbolzen
h sich bei einer bestimmten Tiefstellung in einer Weise gegen deren untere Schenkel
j legen, durch die sie und mit ihnen die hochgeschwenkte Schaffplatte it für die
Dauer der Beschickung in dieser Stellung gesperrt und gegen plötzliches und unerwünschtes
Herunterklappen gesichert sind.
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Ist die Beschickung des Ofens über die Schaffplatte n hinweg erfolgt,
so genügt ein Druck auf einen weiteren Knopf, um die Ofentür b die entgegengesetzte
Bewegungsrichtung einschlagen und damit die Gegengewichte g wieder nach oben gehen
zu lassen. Dabei werden die Mitnehmerlaschen i von den Mitnehmerbolzen /t der Gegengewichte
g im umgekehrten Sinn mitgenommen, und die Schaffplatte it wird wieder nach unten
geschwenkt, so der sich senkenden Ofentür wieder genügend Raum gebend, um einen
einwandfreien Verschluß des Ofens zu gewährleisten.