DE977577C - Verfahren zum Impraegnieren von Leder - Google Patents

Verfahren zum Impraegnieren von Leder

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DE977577C
DE977577C DEB21439A DEB0021439A DE977577C DE 977577 C DE977577 C DE 977577C DE B21439 A DEB21439 A DE B21439A DE B0021439 A DEB0021439 A DE B0021439A DE 977577 C DE977577 C DE 977577C
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DE
Germany
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leather
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aliphatic
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Expired
Application number
DEB21439A
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English (en)
Inventor
Richard Dr Alles
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Imprägnieren von Leder Es wurde gefunden, daB man imprägnierte Leder von sehr günstigen Eigenschaften erhalten kann, wenn man Leder während oder nach der Gerbung mit einer Mischung aus Methylolverbindungen von Aminoplaste bildenden stickstoffhaltigen Verbindungen und aliphatischen oder aliphatisch-aromatischen Säurehalogeniden und bzw. oder anderen aliphatischen Verbindungen, die im Molekül austauschfähiges Halogen enthalten - oder mit Umsetzungsprodukten dieser Stoffe untereinander -, behandelt. Man erreicht durch diese Imprägnierung, da$ das Wasseraufnahmevermögen des Leders gegenüber dem des nicht imprägnierten Leders stark herabgesetzt wird, der Auswaschverlust und der Abrieb wesentlich vermindert werden und die Zähigkeit der Lederfaser und Zugfestigkeit des Leders sich beträchtlich erhöhen. Als Methylolverbindungen von Aminoplaste bildenden stickstoffhaltigen Verbindungen kommen beispielsweise die Formaldehydkondensationsprodukte des Melamins oder seiner Hydrolyseprodukte, wie Ammelin, Ammelid u. dgl., sowie die Methylolverbindungen des Dicyand.iamids in Frage. Statt der Methylolverbindungen können auch deren harzartige, noch nicht voll auskondensierte Kondensationsprodukte oder ihre wasserlöslichen Umwandlungsprodukte Verwendung finden, wie sie beispielsweise aus Methylolverbindungen des Melamins mit Salzen der schwefeligen Säure bei erhöhter Temperatur erhältlich sind.
  • Als aliphatische Säurechloride kommen vorzugsweise mittlere und langkettige Carbönsäurechloride, beispielsweise Laurinsäure- und C)lsäurechlorid oder Spermölfettsäurechlorid, sowie mittlere und langkettige Alkyl- oder Alkylarylsulfochloride in Frage. Auch können durch Halogen substituierte derartige Säurechloride Verwendung finden. Als andere halogenhaltige aliphatische Verbindungen mit austauschfähigem Halogen seien z. B. solche genannt, in denen das Halogen durch eine benachbarte Doppelbindung aktiviert ist, wie a,l-Dichlorbuten und cx-chlo-rierte Ketone.
  • Man kann die genannten Methylolverbindungen und Halogenverbindungen während oder nach der Gerbung der Leder mittels beliebiger Gerbverfahren zur Anwendung bringen. Auch können bei dem vorliegenden Verfahren gleichzeitig Methylolverbindungen von Aminoplaste bildenden stickstoffhaltigen Verbindungen oder ihren wasserlöslichen Umwandlungsprodukten und Harnstoffe oder Fettsäureamide, wie Spermölfettsäurebutylamid u. dgl., verwendet werden. Ferner können zur Förderung des Imprägnierungsvorganges Emulgatoren, insbesondere kationaktive, z. B. der in eine quaternäre Ammoniumverbindung übergeführte Ester aus Diäthylmethylolamin und Spermölfettsäure, . mitverwendet werden.
  • Anstatt Mischungen der einzelnen Verfahrenskomponenten in das Leder einzuwalken, kann man die Komponenten auch zuvor miteinander umsetzen und die Umsetzungsprodukte während oder nach der Gerbung der Leder einwirken lassen.
  • Man erhält nach dem vorliegenden Verfahren Leder von vorzüglichen Eigenschaften. Beispielsweise wird das Wasseraufnahmevermögenpflanzlich gegerbter Leder bis zu 75'10 verringert. In, ähnlichem Maße werden Zugfestigkeit und Abriebwiderstand des Leders erhöht. - Man hat bereits vorgeschlagen, Leder mit Methylolverbindungen von Aminoplaste bildenden stickstoffhaltigen Verbindungen zu imprägnieren, um ein möglichst weißes Leder zu erzielen. Eine so wesentliche Verringerung des Wasseraufnahmevermögens unter gleichzeitiger Erhöhung der Zugfestigkeit und des Abriebwiderstandes des Leders wie im vorliegenden Fall wird bei der bekannten Arbeitsweise nicht erzielt.
  • Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i 76o Teile einer 33%igen Lösung der Tetramethylolverbindung des Melamins vermischt man mit einer Lösung von 69,3 Teilen gepulvertem Natriumbisulfit in i 5o Teilen Wasser, worauf man bis zum Klarwerden der Reaktionsmischung etwa 1 Stunde auf 8o° C und 2 Stunden auf 9o° C erhitzt. Zu 86,5 Teilen des Reaktionsproduktes setzt man nun nach Zugabe von 24 Teilen 5o0/aiger Natronlauge langsam 4.o Teile eines langkettigen, aus Leuchtpetroleum gewonnenen Alkylsulfochlorids bei gewöhnlicher Temperatur unter Rühren und Kühlung zu. Sodann erwärmt man q. Stunden lang auf 3o° C und noch i Stunde auf 5o° C.
  • Lufttrockenes, pflanzlich gegerbtes Leder wird mit dem Umsetzungsgemisch so lange gewalkt, bis es vollständig davon durchdrungen ist. Nach dem Einwalken der Imprägnierlösung wird das Leder durch feuchtes Abbürsten von dem anhaftenden Imprägniermittel befreit, in üblicher Weise mit einem Bleichgerbstoff nachbehandelt und langsam getrocknet.
  • Man erhält ein geschmeidiges, volles Leder von heller Farbe, dessen Wasseraufnahmevermögen gegenüber dem des unbehandelten Leders um 6o bis 70"/0, vermindert ist. Beispiel 2 Lufttrockenes, pflanzlich gegerbtes Leder wird mit einem Gemisch aus 2 Teilen einer 4&/oigen alkalisch-wäßrigen Lösung von Tetramethylolmelamin und i Teil des im Beispiel i verwendeten Alkylsulfochlorids gewalkt, bis das Imprägnierungsgemisch vom Leder völlig aufgenommen worden ist. Das von dem anhaftenden Imprägniergemisch befreite Leder wird langsam getrocknet.
  • Es weist ebenfalls ein stark herabgesetztes Wasseraufnahmevermögen auf, besitzt aber mehr Stand als das gemäß Beispiel i imprägnierte Leder. Beispiel 3 Im Farbengang und Versatz vegetabilisch gegerbtes Vacheleder bringt man in ein Walkfaß. Man setzt, auf Feuchtgewicht des Leders berechnet, 8_% einer gemäß Beispiel i, Absatz i, hergestellten wasserlöslichen Methylolmelaminverbindung hinzu und walkt io bis 15 Minuten. Nach völliger Aufnahme setzt man 4'/0, ölsäurechlorid nach und walkt 2o Minuten weiter. Dann gibt man die übliche Extraktnachgerbung und walkt noch etwa 30 Minuten weiter bis zur völligen Aufnahme des Extraktgemisches. Nach dem üblichen Ölnachsatz wird noch ia Minuten weitergewalkt. Das Leder wird sodann einige Stunden auf Stapel gelegt, getrocknet und gewalzt.
  • Man erhält ein sehrkerniges, volles Vacheleder mit stark herabgesetztem Wasseraufnahmevermögen. Beispiel q. Zu 86,5 Teilen der 33%igen Lösung einer gemäß Beispiel i, Satz i, hergestellten wasserlöslichen Melaminverbindung gibt man 16 Teile 5o%iger Natronlauge hinzu und läßt bei gewöhnlicher Temperatur unter Kühlung und Rühren ,45 Teile eines Alkylsulfochlorids, das außer 5,5'10 »Sulfochloridchlor« noch 15 % unverseifbares »Kettenchlor« enthält, langsam hinzulaufen. Man rührt sodann .4 Stunden bei 30° C und noch i Stunde bei 5o° C. Mit dem erhaltenen Umsetzungsgemisch wird pflanzlich gegerbtes Leder gemäß Beispiel i imprägniert. Man erzielt auch in diesem Fall eine weitgehende Verminderung des Wasseraufnahmevermögens.
  • Beispiel 5 Ein nach vorausgehendem Ameisensäurepickel mit io.0/a eines 65%igen basischen Aluminium- Chlorids in üblicher Weise gegerbtes Kalbleder wird auf Feuchtgewicht des Leders mit einem Gemisch aus 30°/o eines gemäß Beispiel I hergestellten Umsetzungsgemisches einer wasserlöslichen Melaminverbindung mit einem Alkylsulfochlorid, 4% der 6oo/aigen Lösung eines durch Behandlung mit Natriumb-isulfit wasserlöslich gemachten Harnstoff-Formaldehvd-Kondensats und 2o % Wasser 6 bis 8 Stunden gewalkt. Dann setzt man 2'°/o, eines Fettlickers nach und walkt noch 2 Stunden weiter.
  • Nach dem Spülen, Trocknen und der üblichen weiteren Zurichtung erhält man ein weißes vollgriffiges Leder von sehr guter Lichtechtheit und Zugfestigkeit. Beispiel 6 Lufttrockenes, pflanzlich gegerbtes Leder wird mit einem Gemisch aus 4,5 Teilen einer 4oo/oigen alkalisch-wäßrigen Lösung von Tetramethylohmelamin und 1 Teil Dichlorbuten gewalkt, bis das Leder von dem Imprägniermittelgemisch völlig durchdrungen ist. Das vom anhaftenden Imprägniermittelgemisch befreite Leder wird abgeölt und langsam getrocknet. Das getrocknete Leder wird in üblicher Weise im Tauchbleichverfahren gebleicht und wieder getrocknet. :Ulan erhält ein gut gefülltes Leder mit festem Stand und stark herabgesetztem WasseraufnahmevermöL-en.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Imprägnieren von Leder durch Behandlung während oder nach der Gerbung mit Methylolverbindungen von Aminoplaste bildenden stickstoffhaltigen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Leder mit einer Mischung aus Methylolverbindungen von Aminoplaste bildenden stickstoffhaltigen Verbindungen und aliphatischen oder aliphatischaromatischen Säurehalogeniden und bzw. oder anderen aliphatischen Verbindungen, die im Molekül austauschfähiges Halogen enthalten, oder mit Umsetzungsprodukten dieser Stoffe untereinander behandelt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 800 873; LTSA.-Patentschrift Nr. 2 59I 2I8; F. S t a t 1 e r, »Gerbereichemie und Gerbereitechnologie«, I951, S.299 bis 302, S. 422; 1948, S. 472; »Das Leder«, 1950, S. 39ff.; »Comptes.Rendus«, 243 (1952), S. 2294 bis 2296.
DEB21439A 1952-08-01 1952-08-01 Verfahren zum Impraegnieren von Leder Expired DE977577C (de)

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DE977577C true DE977577C (de) 1967-05-18

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE800873C (de) * 1948-10-02 1950-12-11 Basf Ag Gerbverfahren
US2591218A (en) * 1949-08-12 1952-04-01 American Cyanamid Co Guanide-formaldehyde condensation products for tanning and bleaching leather

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE800873C (de) * 1948-10-02 1950-12-11 Basf Ag Gerbverfahren
US2591218A (en) * 1949-08-12 1952-04-01 American Cyanamid Co Guanide-formaldehyde condensation products for tanning and bleaching leather

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