DE976872C - Kippsicherung fuer leichte Turmdrehkrane - Google Patents

Description

AUSGEGEBENAM 2. JULI 1964

L 17352 XI / 35 b

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kippsicherung für leichte Turmdrehkrane mit verlierbarem Ballast, die auf den Ausschalter des Hubmotors einwirkt.

Die üblichen Kippsicherungen für Turmdrehkrane bestehen aus einer selbständigen Baueinheit bei der ein eigenes, auf ein bestimmtes Übergewicht eingestelltes Gegengewicht die Abschaltung des Antriebsmotors für die Seilwinde vornimmt. Der Motor wird hierbei also immer erst dann außer Betrieb gesetzt, wenn dies durch die voreingestellte Größe des Übergewichts veranlaßt wird.

Eine solche Betriebsart erweist sich als gefährlich, wenn, wie an sich bekannt, verlierbarer Ballast Verwendung findet. Ist dann nämlich der Ballastkasten von vornherein nicht ausreichend gefüllt oder ist während des Betriebes Ballast ausgelaufen, so spricht die bekannte Sicherung nicht rechtzeitig an. Einem Kippen des Kranes ist demnach nicht mit Sicherheit vorgebeugt. ao

Für einen bekannten Baukran in Laufkatzen-Ausführung, bei welchem die in waagerechter Ebene stattfindenden Drehbewegungen des Auslegers und eines Gegenauslegers am Säulenkopf des Kranes bewerkstelligt werden, dient das durch einen Ballastkörper erhöhte Säulengewicht als Zentralballast und wie üblich ein Gegengewicht am Gegenausleger zum etwaigen Abschalten des Win-

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denmotors, bevor ein unerwünschtes Kippmoment erreicht ist. Außerdem erfolgt die Beeinflussung der Windenmotoren von dem am Säulenkopf vorgesehenen Hebel der Kippvorrichtung aus über sperrige Getriebestangen auf aufwendige Kupplungen zum Fuß der Kransäule hin, wo sich die erwähnten Motoren befinden.

Abgesehen von der Sperrigkeit der Hebelanordnungen hat diese Kippsicherung den Mangel, daß ίο das Gegengewicht, das nach Maßgabe eines bestimmten zulässigen Kippmomentes eingestellt ist, dann ein gefährliches "Kippen des Kranes nicht verhindern kann, wenn der im Säulenfuß zur Sicherung der Standfestigkeit angeordnete Ballast verlierbarer Ballast wäre und wenn wenigstens ein Teil davon auslaufen würde.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil der bekannten Kippsicherungen an Baukranen für solche Fälle zu beheben, also in den Fällen, in denen bei leichten Turmdrehkranen verlierbare Ballastmassen Verwendung finden, die auf den Bauplätzen zur Verfügung stehen, wie z. B. Schotter, Sand und Wasser, auch dann, wenn solche Ballastmassen von vornherein nicht in genügender Menge in den Ballastkasten eingefüllt wurden oder bei Beschädigung ihres Behälters aus ihm verlorengehen, den Kran mit einfachen Mitteln gegen Kippen zu sichern.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das freie Ende des Auslegerhalteseils oder des Hubseils an einem den Ballastbehälter, d. h. den einzigen Ballastbehälter tragenden Hebel angeschlossen ist, der an einer Traverse des die Säule abstützenden Untergestells vertikal ausschwenkbar gelagert ist und dessen freies Ende die Ausschaltung nach Maßgabe der Größe seiner Verschwenkung vornimmt.

Nur auf die Gesamtheit aller dieser Merkmale soll sich der Schutz erstrecken.

Entweder das Auslegerhalteseil oder das Hubseil kann an dem den Ballast tragenden Hebel angeschlossen sein, weil in jedem Fall die am Kranhaken vorhandene zulässige Höchstlast die Sicherungs-Auslösung besorgt. Durch die Lagerung des den gesamten verlierbaren Kranballast tragenden Hebels am Untergestell der Drehsäule und durch die übliche Vermittlung einer Einwirkung des freien Endes des Hebels nach Maßgabe der Größe seiner Verschwenkung auf den Ausschalter des Windenmotors ist eine besonders einfache Sicherung für leichte Turmdrehkrane mit verlierbarem Ballast zustande gebracht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung erläutert.

In Fig. ι ist die Ansicht eines leichten Turmdrehkranes mit verlierbarem Ballast gezeigt.

Die Fig. 2 veranschaulicht in vergrößerter Darstellung die Hebelausbildung, die zur Betätigung des Ausschalters für den Hubmotor dient. Nach Fig. 1 besteht der mit seinem Untergestell ι auf den Schienen 2 verfahrbare leichte Turmdrehkran im wesentlichen aus der Kransäule 3 und dem Ausleger 4. An der mit dem Untergestell für die Säule 3 verbundenen Traverse 5 ist die Trommel 6 für das Hubseil und der Kasten 7 für den verlierbaren Ballast angebracht. Das Auslegerhalteseil 8 ist über die Rollen 9 und 10 zu dem Untergestell heruntergeführt und dort in noch zu erörternder Weise befestigt. Auch das Hubseil 11 ist außer über die Auslegerrolle 12 über die Führungsrollen 9 und 10 zur Trommel 6 geleitet.

Nach Fig. 2 weist das Traversengerüst 5 nach Fig. ι die beiden U-Schienen 13 und 14 auf. Um die Welle 15, die in dem Traversengerüst 5 gelagert ist, vermag der einarmige Hebel 16 in vertikaler Riehtung nach oben und nach unten auszuschwenken. Das freie Ende des Hebels 16 ist mit dem Ausschalterelement 17 ausgerüstet, dessen wegabhängiges Steuerglied 18 mit dem Stift 19 eines an dem Traversengerüst 5 befestigten Hubmotorausschalters 20 zusammenwirkt.

An der Welle 21 des Hebels 16 ist über die Lasche 22 der Kasten 7 für den verlierbaren Ballast aufgehängt. Das Seilende 24, das entweder zum Auslegerhalteseil oder zum Befestigungsstrang des Hubseiles gehört, ist über das Verbindungsgestell 25 zwischen der Welle 21 und dem freien Ende des Hebels 16 an letzterem angebracht. Solange beim Betrieb des Krans lediglich solche Lasten bewegt werden, für die der vorgesehene verlierbare Ballast ausreicht, befindet sich der Hebel 16 nebst dem Ausschalterelement 18 gegenüber dem Stift 19 des Ausschalters 20 in der aus der Zeichnung ersichtlichen Lage. Ist jedoch von vornherein zu wenig Schotter, Sand oder Wasser in dem Ballastkasten 7 eingefüllt und wird dann eine dementsprechend zu große Last durch das Hubseil 11 zu bewegen versucht, so kommt der Hebel 16 sofort aus der dargestellten Gleichgewichtslage. Die untere Steuerebene des wegabhängigen Steuerglieds 18 verur- sacht dabei durch seine Verschwenkung nach oben eine Betätigung des Stiftes 19 vom Ausschalter 20 und führt dadurch die Ausschaltung des Hubmotors herbei.

Der gleiche Vorgang spielt sich auch dann ab, i°5 wenn zwar genügend verlierbarer Ballast im Kasten 7 vorgesehen, die vom Hubseil 11 zu bewegende Last aber im Verhältnis zu der Ballastmenge zu groß ist. Auch dann wird durch die gleiche Steuerebene des wegabhängigen Steuer- no gliedes 18 die Betätigung des Ausschalters 20 und damit die öffnung des Stromkreises zum Hubmotor bewirkt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: ¹¹S

   Kippsicherung für leichte Turmdrehkrane mit verlierbarem Ballast, die auf den Ausschalter des Hubmotors einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Auslegerhalteseils (8) iao oder des Hubseils (11) an einem den Ballastbehälter (7) tragenden Hebel (16) angeschlossen ist, der an einer Traverse (5, 13, 14) des die Säule (3) abstützenden Untergestells (1) vertikal ausschwenkbar gelagert ist und dessen freies Ende (18) die Ausschaltung nach Maß-

   gäbe der Größe seiner Verschwenkung vornimmt.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 851 124, 573 743, 377622, 196702;

   USA.-Patentschrift Nr. 2 408 500;

   »Die Hebezeuge«, von Hellmut Ernst, Bd. II und III;

   Zeitschrift »Fördern und Heben«, 1951, S. 167 bis 169.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 509 660/136 2.56 (409 631/5 6.64)