DE2556216C2 - Turmdrehkran mit selbsttragendem Betonverteilarm - Google Patents
Turmdrehkran mit selbsttragendem BetonverteilarmInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf einen Turmdrehkran mit einem selbsttragenden Betonverteilarm.
Die Betonverteiler, die den noch fließfähigen Beton von einer Betonpumpe durch entsprechende Leitungen
an den unmittelbaren Verwendungsort im Bau befördern,
müssen ähnlich Kränen in verschiedensten Höhet/ verschiedenste Abstände überbrücken. Man hat daher
sehr bald Betonverteiler mit Kränen kombiniert und die Betonleitung in irgendeiner Weise entlang des Kranauslegers
geführt, die eine möglichst schnelle Montage und Demontage der Betonleitung oder eine Arbeit des
Krans auch mit der Betonleitung gestattet, wenngleich dabei die Betonleitung die Nutzlast des Krans
vermindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit einem Betonverteiler kombinierten Turmdrehkran zu
schaffen, dessen Kranbetrieb durch den Betonverteiler nicht gehindert wird und der nur geringfügige Arbeiten
für die Umstellung von der einen auf die andere Verwendungsweise verlangt.
Gemäß der Erfindung ist der Betonverteilarm als Gegenausleger zum Kranausleger am Kranturm angeordnet.
Der erfindungsgemäß angeordnete Betonverteilarm bringt einerseits kaum eine Mehrbelastung für den
Kran, weil er die Funktion des notwendigen Gegengewichts ganz oder teilweise übernimmt und erschwert
andererseits weder den Kranbetrieb noch die Umstellung darauf. Man erhält einen vollwertigen Kran und
einen vollwertigen Betonverteiler. Beide Funktionen gleichzeitig werden beinahe nie benötigt da sich
Schalen und Armieren regelmäßig mit Betonieren abwechselt
In der Regel wird man den Betonverteilarm mit einer Mehrzahl gelenkig aneinandergesetzter Glieder ausbilden,
deren äußeres bzw. äußere kürzer als das erste, am Kranturm angelenkte Glied ist bzw. sind und an dieses
anlegbar ist bzw. sind Hieraus resultiert bei dem genannten Anlegen der äußeren Glieder eine Schwerpunktbildung
weiter außen am ersten Glied und damit ein verhältnismäßig großes Gegenmoment für die
Arbeit des Kranauslegers. Insoweit wie dieses Gegengewicht
nicht ausreicht kann man über dem Betonverteilarm noch ein weiteres Gegengewicht an einem
Gegenausleger anordnen, über den dann der Betonverteilarm abgespannt ist Als Gegengewicht kann in
diesem Falle ganz oder teilweise eine Seilwinde dienen, mittels derer das am Kranturm angelenkte Glied des
Betonverteilarms verschwenkbar ist
Durch den, bei selbständigen Betonverteilern bekannten,
selbsttrageifien, mehrgliedrigen Betonverteilarm erhält der erfindungsgemäße mit einem Kran kombinierte
Betonverteiler die gleiche Manipulierfähigkeit wie ein selbständiger. Drei Glieder des Betonverteilarms
beispielsweise erlauben auch in der Nähe des Kranturms eine Betonzuführung mit geringer Fallgeschwindigkeit
da das erste Glied vom Turm weg, das zweite nach unten und das dritte wieder zurück führen
kann, wogegen man Wipp- und Nadelausleger zum Arbeiten in Nähe steil stellen und an ihnen angebrachte
Betonleitungen dabei notwendigerweise über eine große Höhe führen muß, die den Betonstrahl schließlich
sehr schnell fallen und abreißen IfSt
An einem Laufkatzenkran mit waagerechtem Ausleger empfiehlt es sich, den Betonverteilarm etwa 8 bis
10 m unterhalb des Auslegers anzusetzen mit Rücksicht auf die unterschiedliche Höhe über der Arbeitsebene,
die für diese beiden Einrichtungen benötigt wird. Insbesondere aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, den
Betonverteilarm am Oberturm eines oben drehenden Turmdrehkrans unten anzusetzen. Auch sonst wird man
jedoch den Kranausleger und den Betonverteilarm zweckmäßigerweise in einer Klettereinheit zusammenfassen.
Schließlich wird als vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung voi g-sriilagen, daß das Steuerpult des Krans
— zusammen mit dem Führerhaus oder ohne das Führerhaus — gegenüber dem Kranturm um 180°
verdrehbar ist und die Steuereinheiten mindestens teilweise von der Bedienung des Kranauslegers auf die
Bedienung des Betonverteilarms umstellbar sind. Man braucht die betreffenden Einrichtungen dann nicht
doppelt.
Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
F i g. 1 zeigt in Seitenansicht einen mit einem Betonverteiler kombinierten Turmdrehkran, den Betonverteiler
in Funktion und den Kran außer Funktion;
Fig. 2 zeige den Betonverteiler außer Funktion und
den Kran in Funktion.
Auf dem obersten Turmschuß eines aus Turmschüs-
sen 1 zusammengesetzten Kranturms 2 ist über einen Drehkranz 3 ein Drehrahmen 4 montiert, auf dem sich
ein Oberturm 5 erhebt Der Drehkranz 4 bildet mit dem Oberturm 5 und den weiteren daran angebrachten
Teilen eine Klettereinheit, die beim Aufstocken des Kranturms 2 mittels eines Klettergerüsts 6 als ganzes
gehoben und dann auf den neu hinzugekommenen Turmschuß 1 gesetzt wird. An dem Oberturm 5 ist ein
Laufkatzen-Kranausleger 7 angelenkt und durch ein Abspannseil 8 von der Turmspitze her in der to
Waagerechten gehalten. Auf der anderen Seite des Oberturms 5 erstreckt sich in der Verlängerung des
Kranajslegers 7 ein durch ein Abspannseil 9 gehaltener,
verhältnismäßig kleiner Gegenausleger 10 mit einem wiederum verhältnismäßig kleinen Gegengewicht 11.
Am unteren Ende des Oberturms 5 ist unmittelbar an diesem oder am Drehrahmen 4 bei 12 ein an
selbständigen Betonverteilern bekannter Betonverteilarm 13 angelenkt Er besteht aus drei Rohrgliedern 14,
15 und 16, die in Gelenken 17 und 18, hydraulisch schwenkbar, miteinander verbunden sind. Das erste
Rohrglsed 14 und damit der ganze Betonverteilarm 13 ist in dem Gelenk 12 schwenkbar durch ein ^eil 13, das
vom Ende des Gegenauslegers 10 her über eine am Rohrglied 14 angebrachte Rolle 20, dann zurück zum
Ende des Gegenauslegers 10 über eine hier angeordnete Rolle 21 und von dieser zu einer auf dem Gegenausleger
10 angeordneten Seilwinde 22 geführt ist.
Das Steuerhaus 23 des Krans ist um 180° drehbar und
wird, je nachdem, welche der beiden Einrichtungen arbeitet, dem Kranausleger 7 oder dem Betonverteilarm
13 zugekehrt. Dabei sind die Steuereinheiten beispielsweise wie folgt umstellbar und gemeinsam verwendbar:
Hubwinde des Krans
Fahrwerk des Krans
Laufkatzenfahrwerk
Laufkatzenfahrwerk
Seilwinde 22 für die
Verschwenkung des ersten
Rohrglieds
Gelenk 17
Gelenk 18
Verschwenkung des ersten
Rohrglieds
Gelenk 17
Gelenk 18
Das Fahrwerk des Krans wird bei der Betonverteilung nicht benötigt, da der Kranturm 2 wegen des
Anschlusses an die feststehende Betonpumpe stehenbleiben muß.
Die Funktion ergibt sich von selbst aus der Beschreibung. Bei der Arbeit des Betonverteilarms 13
wird an den Kranhaken ein Gegengewicht 24 gehängt (Fig. 1). Bei der Arbeit des K.rana«slegers 7 (Fig.2)
dient, ergänzt durch den Gegenaub/eger 10 mit dem
Gegengewicht 11, der in seinen Gelenken 17 und 18 zusammengezogene Betonverteilann 13 mit dem
Rohrglied 14 als Gegenausleger und mit den Roiirgliedern
15 und 16 als Gegengewicht
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Turmdrehkran mit einem selbsttragenden Betonverteilarm, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betonverteilarm (13) als Gegenausleger zum Kranausleger (7) am Kranturm (2—5)
angeordnet ist.
2. Turmdrehkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Betonverteilarm (13) aus
einer Mehrzahl gelenkig aneinandergesetzter Glieder (14; 15; 16) besteht, deren äußeres bzw. äußere
(15; 16) kurzer als das erste, am Kranturm angelenkte Glied (14) ist bzw. sind und an dieses
anlegbar ist bzw. sind.
3. Turmdrehkran nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betonverteilarm (13) unter
einem ein weiteres Gegengewicht (11) tragenden Gegenausleger (10) angeordnet und über diesen
abgespannt (19) ist
4. Turmdrehkran nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das am Kranturm (2—5) angelenkte Glied (14) des Betonverteilarms (13)
mittels einer Seilwinde (22) verschwenkbar ist, die als Gegengewicht auf dem letztgenannten Gegen- 2s
ausleger (10) angeordnet ist
5. Turmdrehkran nach einem der Ansprüche 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß der Betonverteilarm
(13) an einem Laufkatzenkran etwa 8—12 m unterhalb des Auslegers (7) angesetzt ist.
6. Turmdrehkran nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Betonverteilarm (13) am
Oberturm (5) eines oben drehenden Turmdrehkrans unten angesetzt ist
7. Turmdrehkran nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet da j das Steuerpult des
Krans gegenüber dem Kranturm um 180° verdrehbar ist und die Steuereinheiten mindestens teilweise
von der Bedienung des Kranauslegers (7) auf die Bedienung des Betonverteilarms (13) umstellbar
sind.
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