DE3813905C2 - Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbetrieb - Google Patents
Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes im untertägigen GrubenbetriebInfo
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- DE3813905C2 DE3813905C2 DE3813905A DE3813905A DE3813905C2 DE 3813905 C2 DE3813905 C2 DE 3813905C2 DE 3813905 A DE3813905 A DE 3813905A DE 3813905 A DE3813905 A DE 3813905A DE 3813905 C2 DE3813905 C2 DE 3813905C2
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- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D19/00—Provisional protective covers for working space
- E21D19/04—Provisional protective covers for working space for use in drifting galleries
Description
Die Erfindung betrifft eine Streckenvortriebseinrichtung für den vorläufigen Aus
bau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbetrieb, mit einer aus mehreren,
über den Streckenumfang verteilten, höhenverstellbaren Dachgliedern
bestehenden Dachkonstruktion und aus mindestens zwei in Richtung der Streckenachse
hintereinander angeordneten, der Form des Streckenquerschnittes
angepaßten aus zwei hintereinander angeordneten und starr miteinander verbundenen
Stützrahmen bestehenden Stützrahmengestellen, wobei die Dachglieder
aus mindestens zwei in Streckenlängsrichtung hintereinander angeordneten,
zumindest teilweise gelenkig miteinander verbundenen Dachgliederelementen
bestehen, ein Dachgliederelement jeweils auf einem Stützrahmengestell aufliegt
und die vorderen Dachgliederelemente gelenkig an den vorderen Stützrahmen
des vorderen Stützrahmengestells angeschlossen sind, wobei jeder
Stützrahmen aus stoßseitigen höhenverstellbaren Stützen und einem firstnahen
Querträger besteht, die Stützen auf Transportgliedern befestigt und mit den
Transportgliedern in Streckenlängsrichtung verschiebbar oder verfahrbar
sind und die Querträger die Dachglieder unterstützen.
Bei der bekannten Streckenvortriebseinrichtung, von der die Erfindung ausgeht
(vgl. den Prospekt der Firma Westfalia Lünen "Streckenvortriebsschild für
mobile Teilschnittmaschinen"), sind die benachbarten Dachgliederelemente benachbarter
Dachglieder über die Stützrahmen fest miteinander verbunden. Das
ist insoweit noch nicht optimalals die Dachkonstruktion nicht dem unebenen
Streckenmantel optimal angepaßt werden kann.
Im übrigen sind Streckenvortriebseinrichtungen der hier grundsätzlich in Rede stehenden
Art, auch Streckenvortriebsschild, Verbauschild, Messerschild und
schreitender Vorortausbau genannt, bekannt (vgl. die DE-OS 27 48 628, die
DE-AS 26 56 216, die DD-PS 42 305 und die Literaturstelle "bergbau" 9/85,
Seite 414, bei denen die Dachkonstruktion noch weniger dem unebenen Streckenmantel
angepaßt werden kann, als dies bei der Streckenvortriebseinrichung
der Fall ist, von der die Erfindung ausgeht.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die bekannte Streckenvortriebseinrichtung,
von der die Erfindung ausgeht, so auszugestalten und weiterzubilden,
daß die Dachkonstruktion dem unebenen Streckenmantel, also der unebenen
Ausbruchswandung, besonders gut angepaßt werden kann.
Die erfindungsgemäße Streckenvortriebseinrichtung, bei der die zuvor aufgezeigte
Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die nebeneinander und
hintereinander vorgesehenen Dachgliederelemente über Doppelgelenke, z. B.
Kettenglieder, miteinander verbunden sind und lose auf an den Querträgern
der Stützrahmen angebrachten Hubzylindern aufliegen. Erfindungsgemäß ist eine
relativ feingliedrige Dachkonstruktion geschaffen, so daß diese feingliedrige
Dachkonstruktion einem unebenen Streckenmantel in besonders einfacher Weise
angepaßt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Streckenvortriebseinrichtung ist geeignet für Flözstrecken
(voraufgefahren, vorgesetzt, mitgefahren, nachgefahren) und Gesteinsstrecken
sowie für Durchbaumaßnahmen. Die Ausführung ist für alle Einsatzfälle prinzipiell
gleich. Entsprechend den Anforderungen bei den einzelnen Vortriebsarten
kann sie konstruktiv unterschiedlich ausgeführt sein. Die Länge der
Streckenvortriebseinrichtung sowie die Anzahl der Stützrahmengestelle richten
sich nach dem eingesetzten Vortriebsmittel. Das parallele Einbringen des endgültigen
Streckenausbaus ist ohne Behinderung des Vortriebs möglich. Die
eine Baueinheit bildende, aus einzelnen Dachgliederelementen bestehende Dachkonstruktion
wird komplett in Schrittlänge vorgezogen, die vorzugsweise dem
Bauabstand entsprechen. Durch die Querschnittsform der einzelnen Dachgliederelemente
ist der Platzbedarf am Streckenumfang bei hoher Kraftaufnahme
minimal. Dadurch ist annähernd profilgenaues Bohren der Kranzlöcher unter
der vorkragenden Dachkonstruktion beim Sprengvortrieb und damit die Vermeidung
des bisher üblichen "Sägezahnes" möglich.
Bei der erfindungsgemäßen Streckenvortriebseinrichtung liegen die Dachgliederelemente
lose auf an den Querträgern der Stützrahmen angebrachten Hubzylindern,
so daß die Dachgliederelemente durch die Hubzylinder höhenverstellbar sind.
Vorzugsweise sind dabei die Drücke der Hubzylinder in ihrer Gesamtheit
variabel einstellbar, was zu unterschiedlich einstellbaren Andruckkräften
der Hubzylinder führt. Durch den variabel einstellbaren Andruck der
Hubzylinder an den Querträgern der Rahmen wird für jedes einzelne Dachgliederelement
mindestens eine Dreipunktlagerung erreicht. So ergeben sich
z. B. bei sechs Dachgliederelementen mindestens achtzehn Anlagepunkte auf
ca. 4 m Kammerlänge ohne Trampeleffekt. Die unterschiedlichen Andruckkräfte
der einzelnen Hubzylinder werden durch verschiedene Zylinderdurchmesser
entsprechend ihrer Lage und Anzahl in den Querträgern erreicht, wobei die
Hubzylinder in Gruppen einzeln gesteuert werden. Die Dachkonstruktion paßt
sich infolge der gelenkigen Verbindungen ihrer Dachgliederelemente dem Ausbruchsquerschnitt
weitgehend an. Durch Überdrucksicherungen kann die Druckaufnahme
begrenzt werden. Somit ist ein begrenztes Nachgeben der gesamten
Dachkonstruktion ohne Einfahren der stoßseitigen Stützen bei durch Auffahrkonvergenz
bedingter Querschnittsverkleinerung möglich.
Leichte Abweichungen sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung
sind aufgrund folgender Merkmale der Konstruktion der erfindungsgemäßen
Streckenvortriebseinrichtung möglich:
- a) Beweglichkeit im Unterbau,
- b) die einzelnen Stützkonstruktionen sind nicht starr miteinander verbunden,
- c) die Dachkonstruktion mit den gelenkig miteinander verbundenen Dachgliederelementen ist mehrgeteilt und kurz in der Baulänge.
- d) Die Dachgliederelemente jedes einzelnen Stützrahmengestells können separat gehoben oder gesenkt werden.
Hilfsmaßnahmen, z. B. einseitig am Unterbau angebrachte Spreizen, können besonders
bei horizontalen Abweichungen der Streckensohle erforderlich sein.
Die Streckenvortriebseinrichtung verfügt nur über eine relativ kurze Baulänge. Der
Abstand zwischen dem letzten Bau und der Ortsbrust beträgt z. B. bei einer
zweiteiligen Ausführung vor einem 3 m langen Abschlag etwa 8 m und nach ei
nem 3 m langen Abschlag etwa 11 m. Die Dachkonstruktion hat auf ungefähr 8 m
Länge ohne wesentlichen Andruck mindestens 36 Anlagepunkte. Die Eigentragfähig
keit des Gebirges bleibt erhalten und ein Trampeleffekt wird vermieden.
Das Vorziehen der ganzen Streckenvortriebseinrichtung erfordert nur einen ver
gleichsweise geringen Aufwand bei schleifender Gebirgsberührung mit geringem
Andruck. Durch Parallelisierung der Ausbauarbeit einerseits mit den Vorgän
gen Laden, Bohren und Besetzen beim Sprengvortrieb und andererseits mit dem
Schneiden beim Teilschnittmaschinenvortrieb ergibt sich eine ganz erhebliche
Reduzierung des bisher erforderlichen Zeitaufwandes für einen Vortriebszyklus.
Beim Sprengvortrieb erfolgt das Bohren der Kranzlöcher und, falls erforder
lich, des Einbruchs vor dem Vorschieben der Streckenvortriebseinrichtung. Dabei
steht der Bohrwagen im sicheren Kammerbereich. Die vorstehende und dem Strec
kenquerschnitt angepaßte Dachkonstruktion bietet beim Bohren eine gute
Querschnittsorientierung. Das Bohren der Restlöcher erfolgt nach dem Vor
schieben der Streckenvortriebseinrichtung.
Der Arbeitsbereich unter der Dachkonstruktion ist gegen Stein- und Kohlenfall
geschützt und bietet so eine hohe Sicherheit. Der endgültige Ausbau wird im
Schutze der Dachkonstruktion und der Dachnachlaufeinrichtung erstellt. Durch
eine Kappenhubvorrichtung (vgl. die DE-PS 36 26 948:)
kann ein vormontiertes Kappendach eingefahren und ange
schlossen werden. Anschließend werden die Stoßstempel gesetzt.
Auch das Einbringen einer Hinterfüllung kann parallel zum Vortriebsgeschehen
und zusätzlich auch während der Umbau- und Wartungsarbeiten, möglichst dicht
hinter der Streckenvortriebseinrichtung erfolgen. Als Hinterfüllarten können Bull
flex, Vollhinterfüllung oder eine Kombination derselben Verwendung fin
den.
Für den Ein- und Ausbau der Streckenvortriebseinrichtung ist nur ein geringer
Schichtenaufwand erforderlich, so daß auch bei Umzügen kostengünstig ge
arbeitet werden kann.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Streckenvor
triebseinrichtung auszugestalten und weiterzubilden, wozu zunächst auf die dem
Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche verwiesen wird. Im übrigen werden die
se Ausgestaltungsmöglichkeiten nachfolgend in Verbindung mit der Erläute
rung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher er
läutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Streckenvortriebseinrichtung in Streckenrichtung in
Betriebsstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Streckenvortriebs
kammer,
Fig. 3 eine Teilansicht mehrerer benachbarter Dachgliederelemente der
Streckenvortriebseinrichtung nach den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 den Einbau und das Einfahren einer Streckenvortriebseinrichtung beim
Vortrieb mit Teilschnittmaschinenauffahrung und
Fig. 5 in Seitenansicht schematisiert den Schreitvorgang einer Strecken
vortriebseinrichtung nach den Fig. 1 und 2 auf einer teleskopierbaren Laufkonstruktion.
Die Fig. 1 und 2 zeigen zunächst im Zusammenhang den grundsätzlichen Aufbau einer
erfindungsgemäßen Streckenvortriebseinrichtung. Die der Form des Streckenquer
schnittes angepaßten Stützrahmen 1 bestehen aus durch Hubzylinder höhenver
stellbaren, den Stößen zugeordneten Stützen 2 und jeweils zwei einander
gegenüberliegende Stützen 2 verbindenden und der Firste zugeordneten Querträ
gern 3. Auf den Querträgern 3 liegen in Richtung der Streckenachse verlau
fende Dachglieder. Die Dachglieder bestehen aus mindestens zwei in Strecken
längsrichtung hintereinander angeordneten Dachgliederelementen 4. Die Dach
gliederelemente 4 jedes Dachgliedes sind gelenkig miteinander verbunden.
Die Dachglieder kragen in der aus Fig. 2 ersichtlichen Ruhelage der Strecken
vortriebseinrichtung beidendig über die äußeren Stützrahmen 1 frei vor. Dabei
sind die vorderen Dachgliederelemente 4 an den vorderen Stützrahmen 1 ange
lenkt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind
die einzelnen Dachgliederele
mente 4 auch mit den Dachgliederelementen 4 benachbarter Dachglieder gelen
kig miteinander verbunden. Fig. 2 zeigt, daß der Abstand zwischen den be
nachbarten Dachgliederelementen 4 eines Dachgliedes mittels Zylinder/Kolben-
Einheiten 5 veränderbar ist. In den Fig. 1 und 3 ist gezeigt, daß die Dach
gliederelemente 4 der Form des Streckenquerschnittes angepaßt sind.
Das Maß der über die Stützrahmen 1 in der Ruhelage der Streckenvortriebseinrichtung beidseitig vorkragenden Enden der Dachglieder ist entsprechend dem Ein
satz der Streckenvortriebseinrichtung bemessen. An die hinteren Enden der Dach
glieder ist eine Dachnachlaufeinrichtung 6 in Leichtbauweise gelenkig ange
schlossen, welche mit ihren hinteren Enden auf bereits gesetzten Bauen 7 auf
liegt. Beim Sprengvortrieb richtet sich die Länge der Dachnachlaufeinrich
tung 6 nach der geforderten Abschlaglänge.
Fig. 3 zeigt, daß die aus den einzelnen Dachgliederelementen 4 bestehende
Dachkonstruktion lose auf an den Querträgern 3 der Stützrahmen 1 ange
brachten Hubzylindern 8 aufliegt. Die Dachgliederelemente 4 sind durch die
Hubzylinder 8 höhenverstellbar und die Drücke der Hubzylinder 8 in ihrer Ge
samtheit variabel einstellbar. Die Andruckkräfte der Hubzylinder 8 sind un
terschiedlich einstellbar und die Druckaufnahme der Hubzylinder 8 ist durch
Überdrucksicherungen begrenzbar. Zwischen den Dachgliederelementen 4 und
den Hubzylindern 8 sind schmierbare Gleitschuhe 9 vorgesehen, um die Reibung
so weit wie möglich herabzusetzen. Fig. 3 zeigt weiter, daß die lose auf den Hubzy
lindern 8 aufliegende Dachkonstruktion in der Firste durch Zylinder/Kolben-
Einheiten 10 in den Querträgern 3 der Stützrahmen 1 mit Führungsschuhen ge
führt ist und daß diese gegen Abrutschen gesichert ist.
Im übrigen sind jeweils zwei einander benachbarte Stützrahmen 1 über Streben
11 und Transportschlitten 12 zu einem Stützrahmengestell 13 miteinander
verbunden. Dabei sind die Streben 11 in Abhängigkeit von dem sich beim
Vorschieben der Streckenvortriebseinrichtung ergebenden Schwerpunkt angeordnet.
Die Anzahl der eingesetzten Stützrahmengestelle 13 entspricht der Anzahl
der Dachgliederelemente 4 eines Dachgliedes. Die Streckenvortriebseinrichtung
weist im dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel zwei Stützrahmengestelle
13 auf. Die benachbarten Stützrahmengestelle 13 sind durch Rückzylinder
14 gelenkig miteinander verbunden, deren Lage ebenfalls von dem sich
beim Vorschieben der Streckenvortriebseinrichtung ergebenden Schwerpunkt abhängig
ist.
Die Stützen 2 der Stützrahmen 1 sind so weit absenkbar, daß die gesamte
Streckenvortriebseinrichtung in den gewählten lichten Auffahrquerschnitt hineinpaßt.
Um die Streckenvortriebseinrichtung auch im Sprengvortrieb einsetzen zu
können, sind die Stützen 2 mit einer Schutzeinrichtung 15 gegen Sprengwirkung
gesichert.
Die komplette Streckenvortriebseinrichtung ist auf zwei der Streckensohle
verlegten Laufbahnen 16 verfahrbar. Zwischen den Transportschlitten 12 und
den auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen 16 sind schmierbare Gleitschuhe
17 vorgesehen. Die auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen 16 sind
in Schrittlängen verlängerbar. Es zeigen Fig. 2 eine Möglichkeit der Verlängerung
durch Anbauen und die Fig. 4 und 5 eine andere Möglichkeit der
Verlängerung durch eine teleskopische Laufkonstruktion.
Mindestens ein Stützrahmen 1 ist in Vortriebsrichtung gesehen nach hinten
gegenüber den auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen 16 abstützbar und
durch Bremsschuhe 19 auf den Laufbahnen 16 festlegbar.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist die gelenkige Verbindung zwischen den einzelnen
Dachgliederelementen 4 durch Doppelgelenkte 20, nämlich Kettenglieder
verwirklicht, um die Dachkonstruktion bestmöglich an das umgebende Gebirge 21
anpassen zu können.
Die vorderen Dachgliederelemente 4 können, wie insbesondere aus Fig. 2 er
sichtlich, in ihren dem vorderen Stützrahmen 1 zugewandten Bereichen mit Pro
filplatten 22 versehen sein, deren vorragende Stege 23 in am vorderen Quer
träger 3 des vorderen Stützrahmens 1 angebrachte Ausnehmungen 24 form- und
kraftschlüssig eingreifen.
Fig. 4 zeigt die Wirkungsweise, d. h. den Einbau, das Einfahren und den Vor
trieb der erfindungsgemäßen Streckenvortriebseinrichtung für einen Vortrieb mit
tels Teilschnittmaschine:
Die in Fig. 4 dargestellte Streckenvortriebseinrichtung weist zwei Stützrahmengestelle
13 auf, die auf Rol
len auf der teleskopierbaren Laufkonstruktion 16 verfahrbar sind. Für den Ein
bau der Streckenvortriebseinrichtung erfolgt die Montage im eingefahrenen Zustand
in einer voraufgefahrenen Startstrecke, wobei keine Streckenerweiterung er
forderlich ist (Fig. 4, I). Die Teilschnittmaschine (25) kann auch unter der
eingefahrenen Streckenvortriebseinrichtung hindurchfahren (Fig. 4, Schnitt A-A).
Nach dem Schneiden wird die vordere Hälfte der Streckenvortriebseinrichtung in den
freien Raum vorgeschoben und die aus den Dachgliederelementen 4 gebildete
Dachkonstruktion hochfahren. Dabei sind die einzelnen Dachgliederelemente 4
in Längsrichtung noch nicht miteinander verbunden, die Dachgliederelemente 4
des hinteren Stützrahmengestells 13 liegen lose auf dieser auf und sind
durch Ketten an die vorderen Dachgliederelemente 4 angehängt
(Fig. 4, II).
Nach der weiteren Streckenauffahrung um die Länge eines Dachgliederelemen
tes 4 wird die vordere Hälfte der Streckenvortriebseinrichtung so weit vorgescho
ben, daß die hintere Hälfte zwischen der vorderen Hälfte der Streckenvortriebs
einrichtung und dem zuletzt gesetzten Bau 7 liegt. Nun werden auch die Dachgliederele
mente 4 des hinteren Stützrahmengestells 13 hochgefahren. Die Verbindung der
beiden Dachhälften erfolgt erst dann, wenn die gesamte Dachkonstruktion Ge
birgskontakt hat (Fig. 4, III).
Der Ausbau der Streckenvortriebseinrichtung erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihen
folge, wobei zunächst die beiden Kammerhälften voneinander gelöst werden und
die hintere Hälfte der Streckenvortriebseinrichtung in Montagestellung gefahren
wird. Nach Einbau der Stahlbogensegmente im Bereich der hinteren Hälfte der
Streckenvortriebseinrichtung kann diese demontiert werden. Das Ausbauen der vor
deren Hälfte erfolgt nach demselben Prinzip.
Das Vorschieben der Streckenvortriebseinrichtung erfolgt durch die Rückzylinder 14,
die zwischen den beiden Stützrahmengestellen 13 angeordnet sind.
Fig. 4, IV zeigt die vorge
rückte Streckenvortriebseinrichtung, hinter der, bei an die Dachkonstruktion an
gehängter Dachnachlaufeinrichtung 6, das Einbringen eines vormontierten Kap
pendaches, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel aus drei Kappenbögen
besteht, mittels einer Kappenhubvorrichtung 26 erfolgt. Die Kappenhubvorrich
tung 26 ist an Einschienenhängebahnen 27 verfahrbar befestigt. Als Ausbau
hinterfüllung können, wie eingangs erwähnt, Bullflexschläuche 28, Vollhinter
füllung 29 oder eine Kombination derselben Verwendung finden. Die Hinterfül
lung geschieht zweckmäßigerweise über eine Hinterfüllbühne 30, die auf dem
der Teilschnittmaschine 25 nachgeschalteten Schleppanzer 31 verfahrbar ist.
Fig. 5 zeigt schließlich einen Schreitvorgang der erfindungsgemäßen
Streckenvortriebseinrichtung im einzelnen. Dargestellt ist wieder eine aus zwei
Stützrahmengestellen 13 bestehende Streckenvortriebseinrichtung (Fig. 5, I). Zu
Beginn des Schreitvorganges erfolgt zunächst eine Verlängerung der Laufkon
struktion 16, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Zylinder/
Kolben-Einheit 32 ermöglicht wird (Fig. 5, II). Anschließend erfolgt das
Vorschieben des vorderen Stützrahmengestells 13 durch die Rückzylinder 14,
die die beiden Stützrahmengestelle 13 gelenkig miteinander verbinden. Dabei
nimmt das vordere Stützrahmengestell 13 die komplette Dachkonstruktion unter
Gebirgskontakt mit, d. h. die Dachgliederelemente 4 zwischen dem stehenden
hinteren Stützrahmengestell 13 und dem Gebirge 21 werden ebenfalls mit Ge
birgskontakt bewegt (Fig. 5, III). Das Vorziehen der kompletten Dachkonstruk
tion ist möglich, da die auftretenden Reibungswerte vergleichsweise
gering sind, und zwar zwischen dem Gebirge 21 und den Dachgliederelementen 4 infol
ge der nur minimalen einstellbaren Andrücke (gleitende Reibung); zwischen
den Dachgliederelementen 4 und den Hubzylindern 8 (rollende oder gleitende
Reibung unterstützt durch Schmierung) und zwischen den Stützen 2 und den
Laufbahnen 16 (rollende oder gleitende Reibung mit zusätzlicher Schmierung).
In einem weiteren Schritt werden die hinteren Laufbahnen 16 mit Hilfe der
Zylinder/Kolben-Einheit 32 auch um eine Schrittlänge nachgezogen (Fig. 5, IV).
Anschließend wird das hintere Stützrahmengestell 13 nachgezogen, wobei die
Zylinder/Kolben-Einheiten 18, die mittels Bremsschuhen 19 auf den Laufbah
nen 16 verlagert sind, zusätzliche Schubkraft aufbringen können (Fig. 5, V)
Nach dem Nachziehen des Bremsschuhes 19 durch die Zylinder/Kolben-Einheit 18
befindet sich die Streckenvortriebseinrichtung, insgesamt um einen Schritt vorge
rückt, wieder in der in Fig. 5, I dargestellten Ausgangsposition.
Claims (21)
1. Streckenvortriebseinrichtung für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes
im untertägigen Grubenbetrieb, mit einer aus mehreren über den Streckenum
fang verteilten, höhenverstellbaren Dachgliedern bestehenden Dachkonstruk
tion und aus mindestens zwei in Richtung der Streckenachse hintereinander
angeordneten, der Form des Streckenquerschnitts angepaßten, aus zwei hintereinander angeordneten und starr miteinander verbundenen Stützrahmen bestehenden
Stützrahmengestellen, wobei die Dachglieder aus mindestens zwei
in Streckenlängsrichtung hintereinander angeordneten, zumindest teilweise
gelenkig miteinander verbundenen Dachgliederelementen bestehen, ein Dachgliederelement
jeweils auf einem Stützrahmengestell aufliegt und die vorderen
Dachgliederelemente gelenkig an den vorderen Stützrahmen des vorderen
Stützrahmengestells angeschlossen sind, wobei jeder Stützrahmen aus stoßseitigen
höhenverstellbaren Stützen und einem firstnahen Querträger besteht,
die Stützen auf Transportgliedern befestigt und mit den Transportgliedern
in Streckenlängsrichtung verschiebbar oder verfahrbar sind und die Querträger
die Dachglieder unterstützen, dadurch gekennzeichnet, daß die nebeneinander
und hintereinander vorgesehenen Dachgliederelemente (4) über Doppelgelenke
(20), z. B. Kettenglieder, miteinander verbunden sind und lose auf an
den Querträgern (3) der Stützrahmen (1) angebrachten Hubzylindern (8) aufliegen.
2. Streckenvortriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen den benachbarten Dachgliederelementen (4) eines Dachgliedes
mittels Zylinder/Kolben-Einheiten (5) veränderbar ist.
3. Streckenvortriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drücke der Hubzylinder (8) in ihrer Gesamtheit variabel einstellbar
sind.
4. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andruckkräfte der Hubzylinder (8) unterschiedlich einstellbar
sind.
5. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckaufnahme der Hubzylinder (8) durch Überdrucksicherungen
begrenzbar ist.
6. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Dachgliederelementen (4) und den Hubzylindern (8)
der Querträger (3) schmierbare Gleitschuhe (9) oder Rollen vorgesehen sind.
7. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachgliederelemente (4) der Form des Streckenquerschnittes
angepaßt sind.
8. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachglieder mit ihren Enden über die Stützrahmen (1) hinauskragen
und das Maß der über die Stützrahmen (1) in der Ruhelage der Streckenvortriebskammer
beidseitig vorkragenden Enden der Dachglieder entsprechend
dem Einsatz der Streckenvortriebseinrichtung bemessen ist.
9. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an die hinteren Enden der Dachglieder eine Dachnachlaufeinrichtung
(6) angeschlossen ist und die Dachnachlaufeinrichtung (6) mit ihren
hinteren Enden auf bereits gesetzten Bauen (7) aufliegt.
10. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachkonstruktion in der Firste durch Zylinder/Kolben-Einheiten
(10) in den Querträgern (3) der Stützrahmen (1) mit Führungsschuhen geführt
ist.
11. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stützrahmen (1) eines Stützrahmengestells (13)
über Streben (11) und Transportschlitten (12) miteinander verbunden sind.
12. Streckenvortriebseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Streben (11) in Abhängigkeit von dem sich beim Vorschieben der Streckenvortriebseinrichtung
ergebenden Schwerpunkt angeordnet sind.
13. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der eingesetzten Stützrahmengestelle (13) der
Anzahl der Dachgliederelemente (4) eines Dachgliedes entspricht.
14. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die benachbarten Stützrahmengestelle (13) durch Rückzylinder
(14) gelenkig miteinander verbunden sind.
15. Streckenvortriebseinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rückzylinder (14) in Abhängigkeit von dem sich beim Verschieben der
Streckenvortriebseinrichtung ergebenden Schwerpunkt angeordnet sind.
16. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützen (2) der Stützrahmen (1) so weit absenkbar sind,
daß die gesamte Streckenvortriebseinrichtung in den gewählten lichten Auffahrquerschnitt
hineinpaßt.
17. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützen (2) mit einer Schutzeinrichtung (15) gegen
Sprengwirkung gesichert sind.
18. Streckenvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützrahmengestelle (13) mit den Transportschlitten (12)
auf zwei auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen (16) verfahrbar sind und
zwischen den Transportschlitten (12) und den auf der Streckensohle verlegten
Laufbahnen (16) schmierbare Gleitschuhe (17) oder Rollen vorgesehen
sind.
19. Streckenvortriebseinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen (16) in Schrittlängen durch
Teleskopieren oder Anbauen verlängerbar sind.
20. Streckenvortriebseinrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Stützrahmen (1) in Vortriebsrichtung gesehen nach hinten
mittels Zylinder/Kolben-Einheiten (18) gegenüber den auf der Streckensohle
verlegten Laufbahnen (16) abstützbar ist.
21. Streckenvortriebseinrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zylinder/Kolben-Einheiten (18) durch Bremsschuhe (19) auf den Laufbahnen
(16) festlegbar sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3813905A DE3813905C2 (de) | 1987-04-24 | 1988-04-25 | Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbetrieb |
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DE3813905A DE3813905C2 (de) | 1987-04-24 | 1988-04-25 | Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbetrieb |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3813905A1 DE3813905A1 (de) | 1988-11-03 |
DE3813905C2 true DE3813905C2 (de) | 1994-03-31 |
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ID=6326181
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Country Status (2)
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DE (1) | DE3813905C2 (de) |
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