DE3813905A1 - Streckenvortriebskammer fuer den vorlaeufigen ausbau eines streckenortes im untertaegigen bergbau - Google Patents

Streckenvortriebskammer fuer den vorlaeufigen ausbau eines streckenortes im untertaegigen bergbau

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Description

Die Erfindung betrifft eine Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Aus­ bau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbetrieb, mit einer aus mehreren über den Streckenumfang verteilten, höhenverstellbaren Dachgliedern bestehen­ den Dachkonstruktion und mindestens zwei in Richtung der Streckenachse hinter­ einander angeordneten, der Form des Streckenquerschnittes angepaßten Stütz­ rahmen, wobei jeder Stützrahmen aus stoßseitigen höhenverstellbaren Stützen und einem firstnahen Querträger besteht, die Stützen auf Transportgliedern befestigt und mit den Transportgliedern in Streckenlängsrichtung verschiebbar oder verfahrbar sind und die Querträger die Dachglieder unterstützen.
Durch die DE-PS 30 40 354 ist ein Messerschild für den vorläufigen Ausbau ei­ nes Streckenortes vorgenannter Art bekannt, bei welchem als Dachglieder soge­ nannte Messerdielen Verwendung finden, welche einzeln gegen die Ortsbrust verschiebbar sind, wobei auch die Stützrahmen relativ zu den Messerdielen in Richtung auf die Ortsbrust verschiebbar sind. Auf den Messerdielen sind sich in deren Längsrichtung und etwa über ihre gesamte Länge erstreckende, durch Druckmittel ausfüllbare und gegen das Gebirge verspannbare Druckkissen aus Gummi oder Kunststoff angeordnet. Dieser bekannte Messerschild soll auch bei unregelmäßigen Ausbruchquerschnitten verwendbar sein und unter diesen Be­ dingungen eine möglichst vollflächige Abstützung des Gebirges bei geringen spezifischen Druckkräften erreichen sowie außerdem eine großflächige ab­ wechselnde Ent- und Belastung des die Strecke umgebenden Gebirges (Trampel­ effekt) beim Vorschieben der Messerdielen und Stützrahmen vermeiden.
Durch die DE-PS 25 52 428 und die DE-PS 27 43 776 ist es bekannt, bei einem schreitenden, vorläufigen Streckenausbau die auf Rahmen verlagerten Firstkap­ pen beim Schreiten der Streckenvortriebskammer teilweise zu entlasten. Durch erneutes Setzen entsteht ein Trampeleffekt. Aufgrund dieser Eigenschaft konn­ ten sich diese Ausführungen in der Praxis bisher nicht durchsetzen.
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung nun die Aufgabe zugrunde, eine Streckenvortriebskammer der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher es möglich ist, ohne Inkaufnahme von Trampeleffekt im Vortrieb die Vorgänge Lösen bzw. Laden und Ausbauen zu parallelisieren, um auf diese Weise eine erhebliche Leistungssteigerung zu erreichen.
Die erfindungsgemäße Streckenvortriebskammer, bei der die vorgenannte Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Dachglieder aus mindestens zwei in Streckenlängsrichtung hintereinander angeordneten Dachgliederelemen­ ten bestehen, die Dachgliederelemente jedes Dachgliedes gelenkig miteinander verbunden sind und mindestens ein Dachgliederelement an den vorderen Stütz­ rahmen angelenkt ist.
Die erfindungsgemäße Streckenvortriebskammer ist geeignet für Flözstrecken (voraufgefahren, vorgesetzt, mitgefahren, nachgefahren) und Gesteinsstrecken sowie für Durchbaumaßnahmen. Die Ausführung ist für alle Einsatzfälle prin­ zipiell gleich. Entsprechend den Anforderungen bei den einzelnen Vortriebsar­ ten kann sie konstruktiv unterschiedlich ausgeführt sein. Die Länge der Streckenvortriebskammer, ihre Teilung, beispielsweise ob ein-, zwei- oder dreiteilig, sowie die Verwendung von Stützrahmengestellen und ihre Anzahl richtet sich nach dem eingesetzten Vortriebsmittel. Das parallele Einbringen des endgültigen Streckenausbaus ist ohne Behinderung des Vortriebs möglich.
Die eine Baueinheit bildende, aus einzelnen Dachgliederelementen bestehende Dachkonstruktion wird komplett in Schrittlängen vorgezogen, die vorzugswei­ se dem Bauabstand entsprechen. Durch die Querschnittsform der einzelnen Dach­ gliederelemente ist der Platzbedarf am Streckenumfang bei hoher Kraftaufnah­ me minimal. Dadurch ist annähernd profilgenaues Bohren der Kranzlöcher unter der vorkragenden Dachkonstruktion beim Sprengvortrieb und damit die Vermei­ dung des bisher üblichen "Sägezahnes" möglich. Durch den variabel einstell­ baren Andruck der Hubzylinder an den Querträgern der Rahmen wird für jedes einzelne Dachgliederelement mindestens eine Dreipunktlagerung erreicht. So ergeben sich z. B. bei sechs Dachgliederelementen mindestens 18 Anlagepunkte auf ca. 4 m Kammerlänge ohne Trampeleffekt. Die unterschiedlichen Andruck­ kräfte der einzelnen Hubzylinder werden durch verschiedene Zylinderdurchmes­ ser entsprechend ihrer Lage und Anzahl in den Querträgern erreicht, wobei die Hubzylinder in Gruppen einzeln gesteuert werden. Die Dachkonstruktion paßt sich infolge der gelenkigen Verbindungen ihrer Dachgliederelemente dem Aus­ bruchsquerschnitt weitgehend an. Durch Überdrucksicherungen ist die Druck­ aufnahme begrenzt, somit ist ein begrenztes Nachgeben der gesamten Dachkon­ struktion ohne Einfahren der stoßseitigen Stützen bei durch Auffahrkonver­ genz bedingter Querschnittsverkleinerung möglich.
Leichte Abweichungen sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung sind aufgrund folgender Merkmale der Konstruktion der erfindungsgemäßen Streckenvortriebskammer möglich:
  • a) Beweglichkeit im Unterbau,
  • b) die einzelnen Stützkonstruktionen sind nicht starr miteinander ver­ bunden,
  • c) die Dachkonstruktion mit den gelenkig miteinander verbundenen Dach­ gliederelementen ist mehrgeteilt und kurz in der Baulänge, und
  • d) die Dachgliederelemente jedes einzelnen Stützrahmens können separat gehoben oder gesenkt werden.
Hilfsmaßnahmen, z. B. einseitig am Unterbau angebrachte Spreizen, können besonders bei horizontalen Abweichungen der Streckensohle erforderlich sein.
Die Streckenvortriebskammer verfügt nur über eine relativ kurze Baulänge. Der Abstand zwischen dem letzten Bau und der Ortsbrust beträgt z. B. bei einer zweiteiligen Ausführung vor einem 3 m langen Abschlag etwa 8 m und nach ei­ nem 3 m langen Abschlag etwa 11 m. Die Dachkonstruktion hat auf ungefähr 8 m Länge ohne wesentlichen Andruck mindestens 36 Anlagepunkte. Die Eigentragfähig­ keit des Gebirges bleibt erhalten und ein Trampeleffekt wird vermieden. Das Vorziehen der ganzen Streckenvortriebskammer erfordert nur einen ver­ gleichsweise geringen Aufwand bei schleifender Gebirgsberührung mit geringem Andruck. Durch Parallelisierung der Ausbauarbeit einerseits mit den Vorgän­ gen Laden, Bohren und Besetzen beim Sprengvortrieb und andererseits mit dem Schneiden beim Teilschnittmaschinenvortrieb ergibt sich eine ganz erhebliche Reduzierung des bisher erforderlichen Zeitaufwandes für einen Vortriebszyklus.
Beim Sprengvortrieb erfolgt das Bohren der Kranzlöcher und, falls erforder­ lich, des Einbruchs vor dem Vorschieben der Streckenvortriebskammer. Dabei steht der Bohrwagen im sicheren Kammerbereich. Die vorstehende und dem Strec­ kenquerschnitt angepaßte Dachkonstruktion bietet beim Bohren eine gute Querschnittsorientierung. Das Bohren der Restlöcher erfolgt nach dem Vor­ schieben der Streckenvortriebskammer.
Der Arbeitsbereich unter der Dachkonstruktion ist gegen Stein- und Kohlenfall geschützt und bietet so eine hohe Sicherheit. Der endgültige Ausbau wird im Schutze der Dachkonstruktion und der Dachnachlaufeinrichtung erstellt. Durch eine Kappenhubvorrichtung (vgl. die DE-PS 36 26 948: Vorrichtung zum Einbrin­ gen von Bogenausbau) kann ein vormontiertes Kappendach eingefahren und ange­ schlossen werden. Anschließend werden die Stoßstempel gesetzt.
Auch das Einbringen einer Hinterfüllung kann parallel zum Vortriebsgeschehen und zusätzlich auch während der Umbau- und Wartungsarbeiten, möglichst dicht hinter der Streckenvortriebskammer erfolgen. Als Hinterfüllarten können Bull­ flex, Vollhinterfüllung oder eine Kombination derselben Verwendung fin­ den.
Für den Ein- und Ausbau der Streckenvortriebskammer ist nur ein geringer Schichtenaufwand erforderlich, so daß auch bei Umzügen kostengünstig ge­ arbeitet werden kann.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Streckenvor­ triebskammer auszugestalten und weiterzubilden, wozu zunächst auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche verwiesen wird. Im übrigen werden die­ se Ausgestaltungsmöglichkeiten nachfolgend in Verbindung mit der Erläute­ rung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher er­ läutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Ansicht der Streckenvortriebskammer in Streckenrichtung in Betriebsstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Streckenvortriebs­ kammer,
Fig. 3 eine Teilansicht mehrerer benachbarter Dachgliederelemente,
Fig. 4 den Einbau und das Einfahren einer Streckenvortriebskammer beim Vortrieb mit Teilschnittmaschinenauffahrung und
Fig. 5 in Seitenansicht schematisiert den Schreitvorgang einer Strecken­ vortriebskammer auf einer teleskopierbaren Laufkonstruktion.
Die Fig. 1 und 2 zeigen zunächst im Zusammenhang eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Streckenvortriebskammer. Die der Form des Streckenquer­ schnittes angepaßten Stützrahmen 1 bestehen aus durch Hubzylinder höhenver­ stellbaren, den Stößen zugeordneten Stützen 2 und jeweils zwei einander ge­ genüberliegende Stützen 2 verbindenden und der Firste zugeordneten Querträ­ gern 3. Auf den Querträgern 3 liegen in Richtung der Streckenachse verlau­ fende Dachglieder. Die Dachglieder bestehen aus mindestens zwei in Strecken­ längsrichtung hintereinander angeordneten Dachgliederelementen 4. Die Dach­ gliederelemente 4 jedes Dachgliedes sind gelenkig miteinander verbunden. Die Dachglieder kragen in der aus Fig. 2 ersichtlichen Ruhelage der Strecken­ vortriebskammer beidendig über die äußeren Stützrahmen 1 frei vor. Dabei ist mindestens ein Dachgliederelement 4 an den vorderen Stützrahmen 1 ange­ lenkt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind bei der hier bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Streckenvortriebskammer die einzelnen Dachgliederele­ mente 4 auch mit den Dachgliederelementen 4 benachbarter Dachglieder gelen­ kig miteinander verbunden. Fig. 2 zeigt, daß der Abstand zwischen den be­ nachbarten Dachgliederelementen 4 eines Dachgliedes mittels Zylinder/Kolben- Einheiten 5 veränderbar ist. In den Fig. 1 und 3 ist gezeigt, daß die Dach­ gliederelemente 4 der Form des Streckenquerschnittes angepaßt sind.
Das Maß der über die Stützrahmen 1 in der Ruhelage der Streckenvortriebskam­ mer beidseitig vorkragenden Enden der Dachglieder ist entsprechend dem Ein­ satz der Streckenvortriebskammer bemessen. An die hinteren Enden der Dach­ glieder ist eine Dachnachlaufeinrichtung 6 in Leichtbauweise gelenkig ange­ schlossen, welche mit ihren hinteren Enden auf bereits gesetzten Bauen 7 auf­ liegt. Beim Sprengvortrieb richtet sich die Länge der Dachnachlaufeinrich­ tung 6 nach der geforderten Abschlaglänge.
Fig. 3 zeigt, daß die aus den einzelnen Dachgliederelementen 4 bestehende Dachkonstruktion lose auf den an den Querträgern 3 der Stützrahmen 1 ange­ brachten Hubzylindern 8 aufliegt. Die Dachgliederelemente 4 sind durch die Hubzylinder 8 höhenverstellbar und die Drücke der Hubzylinder 8 in ihrer Ge­ samtheit variabel einstellbar. Die Andruckkräfte der Hubzylinder 8 sind un­ terschiedlich einstellbar und die Druckaufnahme der Hubzylinder 8 ist durch Überdrucksicherungen begrenzbar.
Zwischen den Dachgliederelementen 4 und den Hubzylindern 8 der Querträger 3 sind schmierbare Gleitschuhe 9 oder Rollen vorgesehen, um die Reibung so weit wie möglich herabzusetzen. Fig. 3 zeigt weiter, daß die lose auf den Hubzy­ lindern 8 aufliegende Dachkonstruktion in der Firste durch Zylinder/Kolben- Einheiten 10 in den Querträgern 3 der Stützrahmen 1 mit Führungsschuhen ge­ führt ist und daß diese gegen Abrutschen gesichert ist.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Streckenvortriebs­ kammer sind zwei einander benachbarte Stützrahmen 1 über Streben 11 und Transportschlitten 12 zu einem Stützrahmengestell 13 miteinander verbunden. Dabei sind die Streben 11 in Abhängigkeit von dem sich beim Vorschieben der Streckenvortriebskammer ergebenden Schwerpunkt angeordnet. Die Anzahl der eingesetzten Stützrahmengestelle 13 entspricht der Anzahl der Dachglieder­ elemente 4 eines Dachgliedes. Die Streckenvortriebskammer weist im darge­ stellten bevorzugten Ausführungsbeispiel zwei Stützrahmengestelle 13 auf. Die benachbarten Stützrahmengestelle 13 sind durch Rückzylinder 14 gelenkig miteinander verbunden, deren Lage ebenfalls von dem sich beim Vorschieben der Streckenvortriebskammer ergebenden Schwerpunkt abhängig ist.
Die Stützen 2 der Stützrahmen 1 sind so weit absenkbar, daß die gesamte Streckenvortriebskammer in den gewählten lichten Auffahrquerschnitt hinein­ paßt. Um die Streckenvortriebskammer auch im Sprengvortrieb einsetzen zu können, sind die Stützen 2 mit einer Schutzeinrichtung 15 gegen Sprengwir­ kung gesichert.
Die komplette Streckenvortriebskammer ist auf zwei auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen 16 verfahrbar. Zwischen den Transportschlitten 12 und den auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen 16 sind schmierbare Gleit­ schuhe 17 oder Rollen vorgesehen. Die auf der Streckensohle verlegten Lauf­ bahnen 16 sind in Schrittlängen verlängerbar, es zeigen Fig. 2 eine Möglich­ keit der Verlängerung durch Anbauen und die Fig. 4 und 5 eine andere Möglich­ keit der Verlängerung durch eine teleskopierbare Laufkonstruktion.
Mindestens ein Stützrahmen 1 ist in Vortriebsrichtung gesehen nach hinten ge­ genüber den auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen 16 abstützbar und durch Bremsschuhe 19 auf den Laufbahnen 16 festlegbar.
Wie aus Fig. 3 des bevorzugten Ausführungsbeispiels ersichtlich, kann die ge­ lenkige Verbindung zwischen den einzelnen Dachgliederelementen 4 durch Ket­ tenglieder 20 od. dgl. verwirklicht sein, um die Dachkonstruktion bestmöglich an das umgebende Gebirge 21 anpassen zu können.
Die vorderen Dachgliederelemente 4 können, wie insbesondere aus Fig. 2 er­ sichtlich, in ihren dem vorderen Stützrahmen 1 zugewandten Bereichen mit Pro­ filplatten 22 versehen sein, deren vorragende Stege 23 in am vorderen Quer­ träger 3 des vorderen Stützrahmens 1 angebrachte Ausnehmungen 24 form- und kraftschlüssig eingreifen.
Fig. 4 zeigt die Wirkungsweise, d. h. den Einbau, das Einfahren und den Vor­ trieb der erfindungsgemäßen Streckenvortriebskammer für einen Vortrieb mit­ tels Teilschnittmaschine:
Die in Fig. 4 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Streckenvortriebskammer weist zwei Stützrahmengestelle 13 auf, die auf Rol­ len auf der teleskopierbaren Laufkonstruktion 16 verfahrbar sind. Für den Ein­ bau der Streckenvortriebskammer erfolgt die Montage im eingefahrenen Zustand in einer voraufgefahrenen Startstrecke, wobei keine Streckenerweiterung er­ forderlich ist (Fig. 4, I). Die Teilschnittmaschine (25) kann auch unter der eingefahrenen Streckenvortriebskammer hindurchfahren (Fig. 4, Schnitt A-A). Nach dem Schneiden wird die vordere Hälfte der Streckenvortriebskammer in den freien Raum vorgeschoben und die aus den Dachgliederelementen 4 gebildete Dachkonstruktion hoch fahren. Dabei sind die einzelnen Dachgliederelemente 4 in Längsrichtung noch nicht miteinander verbunden, die Dachgliederelemente 4 des hinteren Stützrahmengestells 13 liegen lose auf dieser auf und sind durch Ketten od. dgl. an die vorderen Dachgliederelemente 4 angehängt (Fig. 4, II).
Nach der weiteren Streckenauffahrung um die Länge eines Dachgliederelemen­ tes 4 wird die vordere Hälfte der Streckenvortriebskammer so weit vorgescho­ ben, daß die hintere Hälfte zwischen vorderer Hälfte der Streckenvortriebs­ kammer und zuletzt gesetztem Bau 7 liegt. Nun werden auch die Dachgliederele­ mente 4 des hinteren Stützrahmengestells 13 hochgefahren. Die Verbindung der beiden Dachhälften erfolgt erst dann, wenn die gesamte Dachkonstruktion Ge­ birgskontakt hat (Fig. 4, III).
Der Ausbau der Streckenvortriebskammer erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihen­ folge, wobei zunächst die beiden Kammerhälften voneinander gelöst werden und die hintere Hälfte der Streckenvortriebskammer in Montagestellung gefahren wird. Nach Einbau der Stahlbogensegmente im Bereich der hinteren Hälfte der Streckenvortriebskammer kann diese demontiert werden. Das Ausbauen der vor­ deren Hälfte erfolgt nach demselben Prinzip.
Das Vorschieben der Streckenvortriebskammer erfolgt durch die Rückzylinder 14, die zwischen den beiden Stützrahmengestellen 13 angeordnet sind. Ein Schreit­ vorgang wird im Detail in Fig. 5 beschrieben. Fig. 4, IV zeigt die vorge­ rückte Streckenvortriebskammer, hinter der, bei an die Dachkonstruktion an­ gehängter Dachnachlaufeinrichtung 6, das Einbringen eines vormontierten Kap­ pendaches, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel aus drei Kappenbögen besteht, mittels einer Kappenhubvorrichtung 26 erfolgt. Die Kappenhubvorrich­ tung 26 ist an Einschienenhängebahnen 27 verfahrbar befestigt. Als Ausbau­ hinterfüllung können, wie eingangs erwähnt, Bullflexschläuche 28, Vollhinter­ füllung 29 oder eine Kombination derselben Verwendung finden. Die Hinterfül­ lung geschieht zweckmäßigerweise über eine Hinterfüllbühne 30, die auf dem der Teilschnittmaschine 25 nachgeschalteten Schleppanzer 31 verfahrbar ist.
Fig. 5 beschreibt schließlich einen Schreitvorgang der erfindungsgemäßen Streckenvortriebskammer im einzelnen. Dargestellt ist wieder eine aus zwei Stützrahmengestellen 13 bestehende Streckenvortriebskammer (Fig. 5, I). Zu Beginn des Schreitvorganges erfolgt zunächst eine Verlängerung der Laufkon­ struktion 16, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Zylinder/ Kolben-Einheit 32 ermöglicht wird (Fig. 5, II). Anschließend erfolgt das Vorschieben des vorderen Stützrahmengestells 13 durch die Rückzylinder 14, die die beiden Stützrahmengestelle 13 gelenkig miteinander verbinden. Dabei nimmt das vordere Stützrahmengestell 13 die komplette Dachkonstruktion unter Gebirgskontakt mit, d. h. die Dachgliederelemente 4 zwischen dem stehenden hinteren Stützrahmengestell 13 und dem Gebirge 21 werden ebenfalls mit Ge­ birgskontakt bewegt (Fig. 5, III). Das Vorziehen der kompletten Dachkonstruk­ tion ist möglich, da die auftretenden Reibungswerte vergleichsweise gering sind, und zwar zwischen dem Gebirge 21 und den Dachgliederelementen 4 infol­ ge der nur minimalen einstellbaren Andrücke (gleitende Reibung); zwischen den Dachgliederelementen 4 und den Hubzylindern 8 (rollende oder gleitende Reibung unterstützt durch Schmierung) und zwischen den Stützen 2 und den Laufbahnen 16 (rollende oder gleitende Reibung mit zusätzlicher Schmierung).
In einem weiteren Schritt werden die hinteren Laufbahnen 16 mit Hilfe der Zylinder/Kolben-Einheit 32 auch um eine Schrittlänge nachgezogen (Fig. 5, IV). Anschließend wird das hintere Stützrahmengestell 13 nachgezogen, wobei die Zylinder/Kolben-Einheiten 18, die mittels Bremsschuhen 19 auf den Laufbah­ nen 16 verlagert sind, zusätzliche Schubkraft aufbringen können (Fig. 5, V) Nach dem Nachziehen des Bremsschuhes 19 durch die Zylinder/Kolben-Einheit 18 befindet sich die Streckenvortriebskammer, insgesamt um einen Schritt vorge­ rückt, wieder in der in Fig. 5, I dargestellten Ausgangsposition.

Claims (26)

1. Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbetrieb, mit einer aus mehreren über den Streckenum­ fang verteilten, höhenverstellbaren Dachgliedern bestehenden Dachkonstruk­ tion und mindestens zwei in Richtung der Streckenachse hintereinander ange­ ordneten, der Form des Streckenquerschnittes angepaßten Stützrahmen (1), wo­ bei jeder Stützrahmen (1) aus stoßseitigen höhenverstellbaren Stützen (2) und einem firstnahen Querträger (3) besteht, die Stützen (2) auf Transport­ gliedern befestigt und mit den Transportgliedern in Streckenlängsrichtung verschiebbar oder verfahrbar sind und die Querträger (3) die Dachglieder unterstützen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachglie­ der aus mindestens zwei in Streckenlängsrichtung hintereinander angeordneten Dachgliederelementen (4) bestehen, die Dachgliederelemente (4) jedes Dachglie­ des gelenkig miteinander verbunden sind und mindestens ein Dachgliederele­ ment (4) an den vorderen Stützrahmen (1) angelenkt ist.
2. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Dachgliederelemente (4) auch mit den Dachgliederelementen (4) be­ nachbarter Dachglieder gelenkig miteinander verbunden sind.
3. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den benachbarten Dachgliederelementen (4) eines Dachgliedes mittels Zylinder/Kolben-Einheiten (5) veränderbar ist.
4. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dachgliederelemente (4) der Form des Streckenquerschnittes angepaßt sind.
5. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dachglieder mit ihren Enden über die Stützrahmen (1) hinaus­ kragen und das Maß der über die Stützrahmen (1) in der Ruhelage der Strecken­ vortriebskammer beidseitig vorkragenden Enden der Dachglieder entsprechend dem Einsatz der Streckenvortriebskammer bemessen ist.
6. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an die hinteren Enden der Dachglieder eine Dachnachlaufeinrich­ tung (6) angeschlossen ist und die Dachnachlaufeinrichtung (6) mit ihren hin­ teren Enden auf bereits gesetzten Bauen (7) aufliegt.
7. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dachgliederelemente (4) lose auf an den Querträgern (3) der Stützrahmen (1) angebrachten Hubzylindern (8) aufliegen.
8. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachgliederelemente (4) durch die Hubzylinder (8) höhenverstellbar sind und die Drücke der Hubzylinder (8) in ihrer Gesamtheit variabel einstellbar sind.
9. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckkräfte der Hubzylinder (8) unterschiedlich einstellbar sind.
10. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Druckaufnahme der Hubzylinder (8) durch Überdrucksicherun­ gen begrenzbar ist.
11. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen den Dachgliederelementen (4) und den Hubzylindern (8) der Querträger (3) schmierbare Gleitschuhe (9) oder Rollen vorgesehen sind.
12. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dachkonstruktion in der Firste durch Zylinder/Kolben-Ein­ heiten (10) in den Querträgern (3) der Stützrahmen (1) mit Führungsschuhen geführt ist.
13. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens zwei einander benachbarte Stützrahmen (1) über Stre­ ben (11) und Transportschlitten (12) zu einem Stützrahmengestell (13) mitein­ ander verbunden sind.
14. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (11) in Abhängigkeit von dem sich beim Vorschieben der Streckenvor­ triebskammer ergebenden Schwerpunkt angeordnet sind.
15. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der eingesetzten Stützrahmengestelle (13) der Anzahl der Dach­ gliederelemente (4) eines Dachgliedes entspricht.
16. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß mehrere, vorzugsweise zwei Stützrahmengestelle (13) hinter­ einander angeordnet sind.
17. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die benachbarten Stützrahmengestelle (13) durch Rückzylinder (14) gelenkig mit­ einander verbunden sind.
18. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückzylinder (14) in Abhängigkeit von dem sich beim Vorschieben der Strecken­ vortriebskammer ergebenden Schwerpunkt angeordnet sind.
19. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Stützen (2) der Stützrahmen (1) so weit absenkbar sind, daß die gesamte Streckenvortriebskammer in den gewählten lichten Auffahr­ querschnitt hineinpaßt.
20. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Stützen (2) mit einer Schutzeinrichtung (15) gegen Sprengwirkung gesichert sind.
21. Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbetrieb, mit einer aus mehreren über den Streckenumfang verteilten, höhenverstellbaren Dachgliedern bestehenden Dachkonstruktion und mindestens zwei in Richtung der Streckenachse hintereinander angeordneten, der Form des Streckenquerschnittes angepaßten Stützrahmen (1), wobei jeder Stütz­ rahmen (1) aus stoßseitigen höhenverstellbaren Stützen (2) und einem firstnahen Querträger (3) besteht, die Stützen (2) auf Transportgliedern befestigt und mit den Transportgliedern in Streckenlängsrichtung verschiebbar oder verfahrbar sind und die Querträger (3) die Dachglieder unterstützen, insbesondere nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckenvortriebskammer auf dem Transportschlitten (12) auf zwei auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen verfahrbar ist.
22. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Transportschlitten (12) und den auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen (16) schmierbare Gleitschuhe (17) oder Rollen vorgesehen sind.
23. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen (16) in Schrittlängen durch Teleskopieren oder Anbauen verlängerbar sind.
24. Streckenvortriebskammer für den vorläufigen Ausbau eines Streckenortes im untertägigen Grubenbedarf, mit einer aus mehreren über den Streckenumfang ver­ teilten, höhenverstellbaren Dachgliedern bestehenden Dachkonstruktion und min­ destens zwei in Richtung der Streckenachse hintereinander angeordneten, der Form des Streckenquerschnittes angepaßten Stützrahmen (1), wobei jeder Stütz­ rahmen (1) aus stoßseitigen höhenverstellbaren Stützen (2) und einem firstnahen Querträger (3) besteht, die Stützen (2) auf Transportgliedern befestigt und mit den Transportgliedern in Streckenlängsrichtung verschiebbar oder verfahrbar sind und die Querträger (3) die Dachglieder unterstützen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Stützrahmen (1) in Vortriebsrichtung gesehen nach hinten mittels Zylinder/Kolben-Einheiten (18) abstützbar ist, vorzugsweise gegenüber den auf der Streckensohle verlegten Laufbahnen (16) abstützbar ist.
25. Streckenvortriebskammer nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder/Kolben-Einheiten (18) durch Bremsschuhe (19) auf den Laufbahnen (16) festlegbar sind.
26. Streckenvortriebskammer nach einem der Ansprüche 6 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß bei an die Dachkonstruktion angehängter Dachnachlauf­ einrichtung (6) das Einbringen eines vormontierten Kappendaches mittels einer Kappenhubvorrichtung (26) erfolgt.
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