DE10023798C2 - Stützschild mit aus- und einfahrbarem Stützschildplatten mit einer vollautomatischen Einrichtung zum Einbringen von bewehrtem Spritzbetonausbau - Google Patents
Stützschild mit aus- und einfahrbarem Stützschildplatten mit einer vollautomatischen Einrichtung zum Einbringen von bewehrtem SpritzbetonausbauInfo
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Description
Es ist bekannt, im Tunnelbau den Spritzbeton entweder durch einen Spritzbetonmanipulator
oder von Hand einzubauen. Bei diesen Verfahren muss immer der Vortrieb unterbrochen
werden, weil der Spritzbetoneinbau jeweils aus der in der Tunnelquerschnittsmitte
befindlichen Fahrzeugen oder Arbeitern erfolgt. Wird der Spritzbeton wie allgemein üblich
von Hand eingebaut, kommt es zu erheblichem Rückprall, da der optimale Einbauwinkel von
90 Grad selten eingehalten werden kann. Ausserdem kommt es beim Überkopfeinbau durch
den Rückprall zu erheblichen Gesundheitsschäden durch Einatmen und Kontakt des
Arbeitspersonals mit dem Spritzbeton. Da der Einbauwinkel nicht optimal eingehalten werden
kann, kommt es zu starken Qualitätsverlusten, da die Schichtdicke nicht gleichmässig auf der
Tunnelwand aufgebracht werden kann, auch leidet die Qualität darunter, das der wz Wert
durch den Spritzdüsenführer beeinflusst wird, da er von diesem eingestellt werden muss. Bei
dem Spritzbetoneinbau durch einen Spritzbetonmanipulator oder durch Rollschalung steht
das Fahrzeug auch in der Tunnelmitte und der Vortrieb muss ebenfalls eingestellt werden.
Zudem muss der Vortrieb auch unterbrochen werden, um die Stahlmatten von Hand im
ungesicherten Ausbruchsbereich zu montieren. Diese Arbeit zählt im Tunnelbau mit zu den
Gefährlichsten und Unfallträchtigsten, da hier im nicht abgestüzten Bereich gearbeitet werden
muss. In diesem Bereich an der Ortsbrust treten häufig Steinschläge und Brüche auf, die das
Arbeitspersonal erheblich gefährden und schon zu schweren Unfällen geführt haben.
Desweiteren wird der Vortrieb in Kalotten und nachfolgendem Strossenvortrieb ausgeführt,
da die Ortsbrust nicht gesichert ist.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Gefährdung des Arbeitspersonals zu
vermindern, die Qualität des Spritzbetoneinbaus durch eine automatische
Spritzbetonausbringung erheblich zu verbessern, die Stahlmattemnontage zu automatisieren,
Kalotte und Strosse auf einmal auszubrechen und dadurch den Vortrieb erheblich zu
beschleunigen.
Diese Probleme werden durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale, des
Stützschildes mit einer vollautomatischen Einrichtung zum bewehrtem Spritzbetonausbau
gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, dass der Vortrieb nicht eingestellt
werden muss, um den Spritzbeton und die Stahlmatten einzubauen, da dies vollautomatisch
passiert. Der Stützschild verbaut nicht den Tunnelquerschnitt, sondern er befindet sich im
Bereich der Tunnelwand. Somit kann der Vortrieb auch bei in der Tunnelmitte an der
Ortsbrust stehenden Geräten ohne Unterbrechung fortgeführt werden. Mit dem Stützschild
kann die Kalotte und Strosse in einem Arbeitsgang ausgebrochen werden, da durch die
Stützschildplatten der Ausbruchsquerschnitt abgestützt ist. Durch ihre bogenförmige sich der
Tunnelwand anpassenden Konstruktion werden die auftretenden Kräfte in die Tunnelsohle
abgeleitet. Die Platten des Stützschildes liegen direkt an der Tunnelausbruchswand und
stützen somit die Tunnelausbruchswand optimal. Die Maschine ist in drei Bereiche unterteilt.
Im vorderen Bereich befindet sich der Stützschild, dessen Stützschildplatten in
Vortriebsrichtung hydraulisch aus- und einfahrbar sind und direkt an der Tunnelwand
anlegbar und fixierbar sind. Mit dem Stützschild wird ein erheblicher Zeitgewinn erzielt, da
zusätzliche Stützmassnahmen in nicht tragfähigen Böden entfallen können. Eine Gefährdung
des Arbeitspersonals durch Steinschlag wird erheblich verringert und bei sachgemässer
Bedienung fast ausgeschlossen. Ausserdem treten an der Oberfläche keine grösseren
Setzungen mehr auf, was eine Unterfahrung von Gebäuden mit geringer Überdeckung
ermöglicht.
Die Maschine kann sich zudem durch ihre Bauart bedingt jedem beliebigem Querschnitt
anpassen und ist innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit. Dies resultiert daraus, das die Maschine
aus einzelnen Segmenten besteht, die mittels Bolzen und Hydraulikzylinder verbunden sind.
Durch diese Konstruktion kann der Bogen der Maschine durch Hinzufügen oder
Herausnehmen von Segmenten vergrössert oder verkleinert werden. Mittels der
Hydraulikzylinder kann der Segmentbogen der Maschine jedem beliebigem Querschnitt
angepasst werden.
Die Qualität des Spritzbetoneinbaus kann durch die Maschine erheblich gesteigert werden,
da der verlangte 90 Grad Aufprallwinkel fast immer eingehalten werden kann. Dies resultiert
daraus, dass bei dieser Maschine der Spritzbeton durch eine Zentrifuge eingebaut wird, die
auf dem Segmentbogen der Maschine hin und her fährt und dabei den Spritzbeton einbaut.
Durch diese Bogenkonstruktion befindet sich die Zentrifuge immer im gleichen Abstand und
Winkel zur Tunnelwand, was einen optimalen Spritzbetoneinbau gewährleistet. Durch den
Einsatz der Zentrifuge, kann ein sehr geringer Spritzabstand zur Tunnelwand erreicht werden.
Dieser beträgt ca. 50 cm. Auch kann durch den Spritzbetoneinbau mittels Zentrifuge die
erforderliche Aufprallgeschwindigkeit genau eingestellt und eingehalten werden, was zur
Folge hat, das der Rückprall extrem herabgesetzt wird, was zu einer erheblichen
Materialeinsparung führt.
Da die Zentrifuge beim Spritzbetoneinbau über die Bogenkonstruktion der Maschine immer
hin und her fährt, kann der Spritzbeton auf der gesamten Tunnelwand gleichmässig und
überall in der gleichen Stärke aufgebracht werden, was eine erhebliche Qualitätssteigerung
bedeutet.
Somit ist diese Maschine in der Lage, die geforderte Spritzbetonschichtdicke genaustens auf
der gesamten Fläche einzuhalten. Zudem kann über jeden Einbauvorgang ein genaues
Protokoll erstellt werden, da der Stützschild mit einer computergestüzten Steuerung
ausgestattet sein kann, wodurch es möglich ist, die Schichtdicke, wz Wert, Menge und
Einbauzeit des Spritzbetons zu messen und zu protokollieren. Dies bedeutet, dass ein
optimaler Qualitätsnachweis über den gesamten Spritzbetoneinbau ohne grossen Aufwand zu
führen ist.
Die Zentrifuge ist zudem sehr wartungsfreundlich, da sie ohne grossen Aufwand gereinigt
werden kann. Hierzu muss die Zentrifuge nur mit Wasser betrieben werden, was zu einer
schnellen und gründlichen Reinigung führt.
Eine weitere, durch die Bogenbauart der Maschine bedingte Neuerung ist die automatische
Stahlmattenmontage. Hier fährt auch ein Wagen auf dem Bogen der Maschine mit der
entsprechenden Stahlmatte in die vorgeschriebene Montageposition und montiert sie dort
mittels Dübel und Druckluft an der Tunnelwand. Auch dieser Montagevorgang findet
vollautomatisch statt. Der Montagewagen fährt mittels Zahnradantrieb, genau wie die
Zentrifuge, in die von der Computersteuerung angegebene Position. Dort wird die Stahlmatte
mittels Hydraulikzylinder an die Tunnelwandgepresst und mit Dübeln, die mit Hilfe von
Druckluft in die Tunnelwand geschossen werden, fixiert. Somit ist die Stahlmatte an der
richtigen Stelle und mit der richtigen Festigkeit eingebaut. Über den Einbau der Stahlmatten
kann ebenfalls ein Qualitätsprotokoll erstellt werden, wodurch die gesamten Arbeiten
genauestens nachgewiesen werden können. Dadurch, dass die Maschine die gesamten
Arbeitsbereiche zur Tunnelmitte abschirmt, treten keine gesundheitlichen Belastungen der
Arbeitskräfte mehr auf, da kein unkontrollierter Kontakt mit dem Spritzbeton mehr möglich
ist und die Stahlmatten nicht mehr von Hand an der Tunneldecke fixiert werden müssen.
Durch die Maschine wird der Vortrieb wesentlich beschleunigt, da die oben aufgeführten
Arbeiten alle parallel und vollautomatisch ablaufen, ohne dass der Vortrieb eingestellt werden
muss, da die Maschine sich nicht wie bisher in der Tunnelmitte, sondern an der Tunnelwand
befindet. Zusätzlich wird die Arbeitssicherheit und der Umweltschutz erhöht, da die
gefährdeten Bereiche durch die Maschine abgesichert werden und ca 40% Material
eingespart werden. Ausserdem werden die gesamten Arbeiten durch die Maschine überwacht
und gesteuert, was zu einer einfachen und lückenlosen Qualitätssicherung führt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im
Folgendem näher beschrieben.
Es zeigen
Bild 1 Hier ist die Maschine in der Ausgangsposition, der Hydraulikschild ist eingefahren,
die Hydraulikstützen ausgefahren. Der auszubrechende Bereich wird nun ausgebrochen, im
Bereich 2 wird mit der Stahlmattenmontage begonnen, im Bereich 3 wird mit dem
Spritzbetoneinbau begonnen.
Bild 2 Der Hydraulikschild ist dem Ausbruchsfortschritt entsprechend teilweise schon
ausgefahren. In den Bereichen 2 und 3 werden die Arbeiten fortgesetzt.
Bild 3 Der Hydraulikschild ist nun ganz ausgefahren und stüzt nun den fertig
ausgebrochenen Bereich. In den Bereichen 2 und 3 sind die Arbeiten abgeschlossen, die
Stahlmatten montiert und der Spritzbeton eingebaut.
Bild 4 Die Hydraulikstützen sind eingefahren und die Kettenlaufwerke sind ausgefahren, auf
diesen fährt die Maschine nun um den neu ausgebrochenen Bereich nach vorn. Bei der
Vorfahrt wird das Hydraulikschild automatisch eingefahren. Ist der Hydraulikschild ganz
eingefahren und die Maschine an ihrer neuen Position, werden die Hydraulikstüzen
ausgefahren und die Maschine befindet sich nun ihn ihrer neuen Ausgangsposition, wie in
Bild 1. Nun beginnen die Arbeiten von vorn.
Bild 5 Hier ist die Maschine in der Gesamtansicht dargestellt. Gut zu erkennen ist der
hydraulische Stützschild der Maschine im hinteren Bereich. Davor befindet sich die
automatische Stahlmattenmontage mit dem Stahlmattenmontagewagen und davor ist der
Bereich des automatischen Spritzbetoneinbaus mittels Zentrifuge dargestellt. Des weiteren
erkennt man in dieser Zeichnung die Bogenform und die Segmentbauweise der Maschine
ganz deutlich.
Bild 6 In dieser Zeichnung ist die Maschine im Querschnitt dargestellt. Es ist gut zu
erkennen, wie die Maschine sich dem Tunnelquerschnitt anpasst und den Arbeitsbereich
gegen Ausbrüche schützt. Zudem sieht man, dass der Baggervortrieb durch die Maschine
nicht gestört wird, da sie den Bagger und somit den Arbeitsbereich des Vortriebs überspannt.
Bild 7 Hier ist der Zentrifugenwagen mit Zentrifuge im Schnitt dargestellt. Der Spritzbeton
befindet sich zu Beginn einer Umdrehung noch in der Zentrifugenmitte, durch die
auftretenden Fliehkräfte wird der Spritzbeton jedoch durch die Kanäle nach außen gedrückt.
Erreicht nun ein Kanal die Gehäuseöffnung der Zentrifuge, wird der Spritzbeton aus dem
Kanal an die Tunnelwand geworfen. Die Auswurfgeschwindigkeit kann durch die
Umdrehungsgeschwindigkeit der Zentrifuge gesteuert werden.
Bild 8 In dieser Zeichnung ist der Stahlmattenmontagewagen im Schnitt dargestellt. Man
erkennt die zu montierende Stahlmatte, die sich bereits mit Dübeln versehen auf dem
Montagerahmen befindet. Dieser Montagerahmen wird durch die Hydraulikzylinder an die
Tunnelwand gedrückt, wo durch die Druckluft die Stahlmatte mittels Dübel an der
Tunnelwand montiert wird.
Claims (1)
1. Stützschild mit aus- und einfahrbaren Stützschildplatten mit einer vollautomatischen
Einrichtung zum Einbringen von bewehrtem Spritzbetonausbau, bestehend aus Segmentbögen aus
mit Bolzen verbundenen Segmenten, an denen Hydraulikzylinder angelenkt sind, mittels
welchen die Segmentbögen jedem beliebigen Tunnelquerschnitt anpassbar sind, wobei die
Maschine aus drei in Tunnelrichtung aufeinanderfolgenden Teilbereichen besteht, nämlich
aus dem
- a) vorderen Stützschild, dessen einzelne Stützschildplatten in Vortriebsrichtung hydraulisch aus- und einfahrbar sind, einer
- b) mittleren automatischen Montageeinrichtung für Stahlbewehrungsmatten, wobei die Stahlmatten mit einem auf dem von der Ausbruchswandung beabstandeten Segmentbogen der Maschine mittels eines Zahnradantriebes angetriebenen Wagen in vorbestimmte Positionen verfahrbar und mittels eines Druckluftwerkzeugs und Dübel an der Tunnelwand befestigbar sind, und mit einer
- c) hinteren Einrichtung zum automatischen Einbringen von Spritzbeton mittels einer Spritzbeton-Zentrifuge, welche auf dem Segmentbogen der Maschine mittels eines Zahnradantriebes verfahrbar ist, wobei die Spritzbeton-Zentrifuge auf einen Abstand von ca. 50 cm zur Ausbruchswandung einstellbar ist.
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