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Abbau- und Fördergerät für Ausbruchsarbeiten beim Vortreiben von Tunneln,
Stollen oder ähnlichen Bauwerken Die Erfindung bezieht sich auf ein Abbau- und Fördergerät,
das für Ausbruchsarbeiten bei der Herstellung langgestreckter unterirdischer Bauwerke,
wie Tunnels, Stollen od. dgl. bestimmt ist.
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Maschinen und Geräte zum Abbau und zur Förderung unter Tage sind bekannt.
Hierbei erfolgt der Abbau in sinngemäßer Anwendung der aus dem übertagebau bekannten
Maschinen, z. B. Hoch- oder Tieflöffelbagger, Schaufelradbagger oder überkopfladegeräte.
Der Nachteil dieser meist mit eigenem Fahrwerk ausgerüsteten Geräte besteht darin,
daß sie in Längsrichtung des Ausbruches relativ viel Platz beanspruchen. In Verbindung
mit dem Vortreiben eines Arbeitsschildes zur Herstellung unterirdischer Bauwerke
sind auch Maschinen und Geräte bekannt, die unmittelbar am Schildkopf angebracht
sind und welche nach der Art von Fräsen oder Bohrgeräten an der Ausbruchsbrust das
Gebirge ablösen, um es über Ladegeräte nach rückwärts abzufördern. Die Anwendbarkeit
dieser Maschinen ist im allgemeinen auf schneidfähige Böden, wie Tone, bindige Sande
od. dgl. beschränkt.
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Durch die vorliegende Erfindung soll demgegenüber ein Abbau- und Fördergerät
geschaffen werden, das bei allen Bodenarten anwendbar ist und außerdem einen gedrungenen
Aufbau aufweist, so daß es bei unterirdischen Ausbruchsarbeiten an der Ausbruchsbrust
nach jeder Richtung hin nur wenig Platz einnimmt und insbesondere auch im Schildkopf
eines Vortriebsschildes selbst angeordnet werden kann, ohne eine Verlängerung des
Schildes notwendig zu machen.
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Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß das Gerät eine ihre Arbeitsbewegung
von unten nach oben über nahezu die gesamte Höhe der Ausbruchsbrust ausführende
Gelenkschaufel aus mehreren, jeweils um quer zur Vortriebsrichtung verlaufende Achsen
in ihrer gegenseitigen Winkellage verschwenkbaren Schaufelplatten aufweist, von
denen die vorderste Schaufelplatte eine unmittelbar an der Ausbruchsbrust entlang
geführte Schürfplatte bildet und die während des Arbeitshubes zur Aufnahme des durch
die Schürfplatte gelösten Erdreiches eine sich mit dem Arbeitshub allmählich öffnende
Winkellage zueinander einnehmen und am Ende des Arbeitshubes in gegenseitiger Strecklage
eine ununterbrochene schurrenähnliche Gleitbahn bilden, die zum Abgeben des gelösten
Erdreiches an eine zum Abfördern des Erdreiches durch die Vortriebsstrecke hindurch
dienende Fördervorrichtung, z. B. einen Förderkübel, dicht über dieser endet.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Gerätes ergibt sich,
wenn beiderseits der Gelenkschaufel Abbauwerkzeuge zur Bearbeitung von zu beiden
Seiten des mittleren Abbaufeldes der Gelenkschaufel gelegenen Abbaufeldern angeordnet
sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gerätes nach der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 den vorderen Teil einer
Ausbruchsstrecke mit einem Abbau- und Fördergerät nach der Erfindung, das mit einem
Schild umgeben ist, in schematischer Längsschnittdarstellung, F i g. 2 bis
6 in gleicher Darstellung verschiedene Arbeitsstellungen der an dem Gerät
angebrachten Gelenkschaufel, F i g. 7 bis 12 die Gelenkschaufel im einzelnen
in etwas größerer Darstellung in verschiedenen Arbeitsstellungen, F i
g. 13 eine Stirnansicht des Abbau- und Fördergerätes in Richtung des Pfeiles
C in der F i g. 1,
F i g. 14 eine schematische Darstellung der
Abbaufelder an der Ausbruchsbrust, F i g. 15 einen waagerechten Schnitt nach
der Linie A -B in der F i g. 1 und F i g. 16
bis 18 ebenfalls waagerechte Schnitte nach der Linie A-B in der F i
g. 1 mit verschiedenen Arbeitsstellungen eines der Gelenkschaufel zugeordneten
Abbauwerkzeuges.
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Das Abbau- und Fördergerät nach der Erfindung besteht aus einer bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel in der Druckluftkammer 1 des Vortriebsschildes
2 um eine waagerechte Hauptachse 3
schwenkbaren Gelenkschaufel G, die,
wie aus Fig. 14 ersichtlich ist, ein stehendes rechteckiges
Abbaufeld
A an der Ausbruchsbrust 4 bearbeiten kann, sowie zwei zu beiden Seiten der
Gelenkschaufel G angeordneten Abbauwerkzeugen 5 und 6
(F i
g. 13 und 15), die zum Lösen des anstehenden Gebirges beiderseits
des mittleren Abbaufeldes A in den Abbaufeldem B und C dienen.
Diese Abbauwerkzeuge 5, 6 können z. B. durch Preßlufthämmer, Preßluftspaten
od. dgl. gebildet sein. Der Gelenkschaufel G sind ferner mehrere zur Aufnahme
und Abförderung dienende Haufwerkskübel 7 zugeordnet, von denen sich immer
einer in der Beladestellung innerhalb der Druckluftkammer 1 befindet.
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Die Druckluftkammer 1 ist im Schildkopf durch eine Querwand
8 von dem hinteren Schildraum 9
luftdicht abgeteilt. In der Ouerwand
8 befindet sich in Höhe des hinter der Wand 8 angeordneten Bedienungsstandes
10 ein druckfestes Fenster 11, das der Bedienungsperson ermöglicht,
das Arbeiten des Gerätes in der Druckluftkammer 1 zu beobachten und zu steuern.
Zur besseren Sicht sind an der Querwand 8 Scheinwerfer 46 angebracht. Im
unteren Teil der Querwand 8 sind eine Materialschleuse 12, durch die auch
der Haufwerkskübel 7 jeweils ein- und ausgefahren wird, sowie zwei seitliche
Personalschleusen 13 angeordnet.
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Bei dem dargestellten Beispiel wird die im Schutze des Vortriebsschildes
2 herzustellende Auskleidung bzw, Wandung 14 des Bauwerkes, z. B. eines Tunnels,
aus einzelnen ovalen bzw. elliptischen Fertigteilringen 15 gebildet, die
jeweils in der in Fig. 1
mit punktierten Linien dargestellten Lage mit ihrer
,großen Achse liegend und ihrer kleinen Achse stehend in den im Ouerschnitt ebenfalls
ovalen bzw. elliptischen Vortriebsschild 2 durch die fertige Auskleidung 14 hindurch
eingefahren und in dem Schildraum 9 unmittelbar hinter der Querwand
8 bzw. den Schleusen 12 und 13 gewendet und in Anlage mit dem jeweils
zuvor aufgestellten Fertigteilring aufgestellt werden. Zum Vortreiben des Schildes
2 dienen Vortriebspressen 23 (vgl. F i g. 1 und 15). Zur Lieferung
der im Druckluftraum 1 des Schildes 2 zum Verdrängen des Grundwassers erforderlichen
Druckluft ist über der Materialschleuse 12 ein Druckluftgebläse 16 angeordnet.
Ferner ist dort eine Seilwinde 17 mit zwei seitlichen Seilzügen
18 angebracht, die über Umlenkrollen 19 und in der Querwand
8
angeordnete öffnungen 20 in den Druckluftraum 1
eingeführt und in
diesem über Umlenkrollen 21 zu der Gelenkschaufel G geführt sind. Die Seilwinde
17, die durch einen Elektromotor oder auch einen Druckluftmotor oder einen
Flüssigkeitsmotor, gegebenenfalls auch durch hydraulische oder pneumatische Arbeitszylinder,
angetrieben werden kann, dient mit den Seilzügen 18 zum Heben und Senken
der Gelenkschaufel G, wobei diese um die waagerechte Hauptachse
3 verschwenkt wird. Die in Fig. 15 als strichpunktierte Linie dargestellte
Schwenkachse 3 und damit die gesamte Gelenkschaufel ist in nicht dargestellten
seitlichen Waagerechtführungen mittels der seitlichen Arbeitszylinder 22 auf die
Ausbruchsbrust4 zu und von dieser weg bewegbar.
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In dem drucklosen Schildraum 9 sind zur Handhabung der Haufwerkskübel
7 Flaschenzüge 24 auf oberen Laufschienen 25 des Schildes 2 verfahrbar.
Ferner ist für das Ein- und Ausfahren der Haufwerkskübel 7 eine Zugebrücke
26 angeordnet, die zum Aufstellen des jeweiligen Fertigteilringes
15 aus der in Fig. 1 ausgezogen dargestellten waagerechten Betriebslage
um eine waagerechte Achse 27 in eine senkrechte Außerbetriebslage hochgeschwenkt
werden kann.
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Die Gelenkschaufel G besteht aus zwei um eine waagerechte Achse
28 gegeneinander verschwenkbaren Schaufelplatten 29 und
30 und einer an der Schaufelplatte 30 angelenkten Schürfplatte,
31. Bei der dargestellten Ausführungsform können die durch die Schaufelplatten
29 und 30 gebildeten Hebelarme etwa gleich lang sein, wie in den F
i g. 1 und 7 bis 12 dargestellt, sie können aber auch ungleich lang
ausgebildet sein, wie dies aus den F i g. 2 bis 6 ersichtlich ist.
Zum gegenseitigen Verschwenken der Schaufelplatten 29, 30 sind beiderseits
derselben je eine Spreizvorrichtung in Gestalt eines Arbeitszylinders
32 mit nach zwei Seiten ausschiebbaren Kolbenstangen 33 angebracht,
die in den Punkten 34, 35 an den Schaufelplatten angreifen. Ferner ist ein
Verstellgestänge aus den Gestängeteilen 36, 37
angeordnet, die an ihren Enden
43,28' und 42 durch gleich lange parallele Lenker 38, 39 und 40 mit den Schaufelplatten
29, 30 derart gelenkig verbunden sind, daß sie mit diesen eine Parallelogrammführung
bilden. Durch diese Parallelogrammführung wird die Schürfplatte 31, die einerseits
durch die waagerechte Gelenkachse 41 mit der Schaufelplatte 30 und andererseits
im Punkt 42 mit dem Gestängeteil 37 gelenkig verbunden ist, jeweils entsprechend
der gegenseitigen Winkelstellung der Schaufelplatten 29, 30
mit einem bestimmten
Anstellwinkel gegenüber dem anstehenden Gebirge verschwenkt, wenn die Betätigungsstange
44, die an dem Endpunkt 43 des Gestängeteiles 36 angreift, durch den oder
die hydraulischen oder pneumatischen Arbeitszylinder 45, die an der Ouerwand
8 des Schildes 2 angebracht ist, verschoben wird. Die Seilzüge
18 der Seilwinde 17
greifen, wie aus F i g. 2 bis
6 ersichtlich ist, an der Gelenkachse 41 an, welche die Schürfplatte
31 mit der Schaufelplatte 30 verbindet.
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Wenn die Gelenkschauf el G, entsprechend F i g. 1
bei
standfestem Gebirge an einer nahezu lotrechten Ausbruchsbrust 4 arbeiten soll, ist
ihre Arbeitsweise derart, daß bei lotrechter Stellung lo der Schaufelplatte
29 die Schaufelplatte 30 zunächst aus ihrer lotrechten Stellung
1 u durch Heben mittels der Seilzüge 18 nacheinander in die Stellungen
11 u', III u'
und IVu' bewegt wird, wobei die Gelenkachse 41
auf einem Kreisbogen um die Achse 28 als Mittelpunkt bewegt wird. Dabei werden
die Kolbenstangen 33
der Arbeitszylinder 32 entsprechend eingezogen,
während die Schaufelplatte 29 in ihrer Lage festgehalten wird. Die Stellung
1 o bis 1 u entspricht der Stellung der Parallelogrammführung nach
F i g. 9,
während die Stellung lo bis IVu der F ig. 10 entspricht.
Aus dieser letzteren Stellung kann die Gelenkschaufel G durch weiteres Anheben
mittels der Seilzüge 18 sowie durch entsprechende Verstellung der Kolbenstangen
33 der Arbeitszylinder 32 und durch Verstellen der Schürfplatte
31 mittels des oder der Arbeitszylinder 45 nacheinander in die Stellungen
Ilo bis Ilu, 111o bis Illu und 1Vo bis IVu bewegt werden, wobei die Gelenkschaufel
G mit ihren beiden Schaufelplatten 29 und 30 sowie der Schürfplatte
31 in der Stellung IVo bis IVu eine völlig gestreckte Lage einnimmt, so daß
das von der Schaufel aufgenommene Haufwerk wie auf einer Schurre in Pfeilrichtung
in den bereitstehenden
Haufwerkskübel 7 abgleitet. Die Stellung
1Vo bis IVu der Gelenkschaufel entspricht der Stellung nach F i g. 12 sowie
der in F i g. 6 gezeigten Strecklage.
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Beim Arbeiten der Gelenkschaufel G an einer Ausbruchsbrust,
die, wie z. B. bei rolligem Gebirge, geneigt ist, kann z. B. die Gelenkschaufel
au§ der Stellung 1 nach F i g. 2 zunächst abgesenkt werden, wobei
sich die Gelenkachse 28 auf einem Kreisbogen um die Achse 3 abwärts
bewegt. Durch Betätigung des oder der Arbeitszylinder 45, der Seilzüge
18 und der Arbeitszylinder 32 kann dann die Schaufel durch die Stellungen
11, 111 und IV hindurch bis zu der Stellung nach F i g. 3, dann aus
dieser in die Stellung nach F i g. 4 und weiter nach F i g. 5 bis
schließlich in die Stellung nach F i g. 6 bewegt werden, in der alle Schaufelplatten
zur Abgabe des aufgenommenen Haufwerkes wieder die Strecklage einnehmew. Die Stellung
II der Gelenkschaufel nach F i g. 2 entspricht dabei etwa der Stellung nach
F i g. 7, während die Schaufelstellung nach F i g. 4 etwa derjenigen
nach F i g. 11 entspricht.
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Zur Steuerung der Gelenkschaufel G hat der in dem drucklosen
Bedienungsstand 10 befindliche Maschinist lediglich drei Hebel oder Druckknöpfe
zu bedienen, nämlich einen Bedienungshebel für die Seilwinde 17 zum Anheben
oder Absenken der Schaufel G, einen Bedienungshebel für die Arbeitszylinder
32 zur Veränderung der gegenseitigen Winkelstellung der Schaufelplatten
29 und 30 und einen Hebel oder Knopf zum entsprechenden Verstellen
der Schürfplatte 31 mittels des Verstellgestänges 36, 37. Bei der
Anwendung von Hebeln können diese als Handhebel und/oder Fußhebel ausgebildet sein.
Es ist aber auch möglich, die Verstellung der Schürfplatte 31 in Abhängigkeit
von der Betätigung der Seilwinde 17 selbsttätig zu steuern, so daß nur zwei
Hebel oder Knöpfe bedient werden müssen. Gegebenenfalls können auch die Arbeitszylinder
32
mit der Seilwinde 17 so gekuppelt sein, daß auch die Knicklage der
Schaufelteile 29, 30 in Abhängigkeit von dem Heben oder Senken der Gelenkschaufel
G
selbsttätig geändert wird. Zur genauen Anpassung der Arbeitsbewegungen der
Gelenkschaufel an die Ortsbrust 4 kann die Schaufel noch mittels der Arbeitszylinder
22 vor- und zurückbewegt werden. Durch die ungleich lange Ausbildung der Hebelarme
nach F i g. 2 bis 6 kann die Bewegungskurve der Schaufel dem natürlichen
Böschungswinkel des anstehenden rolligen Gebirges leichter angepaßt werden. Dabei
ist der Schild 2 nur an seinem oberen Teil vorgezogen, um ein Nachrollen oder Nachfließen
des Gebirges zu vermeiden. Bei Böden, die sehr stark zum Ausfließen neigen, können
weitere, nicht dargestellte Sicherungen bekannter Art gegen das Ausfließen des Bodens
an der Ortsbrust eingebaut werden, wie z. B. Jalousien oder ähnliche Vorrichtungen
an der Ortsbrust, welche diese der Höhe nach unterteilen.
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Aus den F i g. 1 und 2 bis 6 ist ersichtlich, wie die
Gelenkschaufel G bei ihrer Bewegung von der Sohle zur First am anstehenden
Gebirge entlangstreift und dabei mit der Schürfplatte 31 den Boden ablöst,
diesen an die gegeneinander abgeknickten Schaufelplatten 29, 30 abgibt und
ihn schließlich über die Strecklage in den bereitstehenden Haufwerkskübel
7 abgleiten läßt.
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Der Haufwerkskübel 7, der bei Anwendung von Druckluft durch
die Materialschleuse 12 vor Ort eingeschleust wird, ist auf einer in Längsrichtung
beweglichen Fördervorrichtung abgestellt, die z. B. aus zwei gegeneinander bewegbaren
Platten 47, 48 besteht. Diese Gleitvorrichtung 47, 48 wird ebenfalls vom Maschinistehstand
aus gesteuert, und zwar entweder von Hand oder auch automatisch. Dabei kann gewünschtenfalls
der gesamte Vorgang des Ein- und Ausschleusens selbsttätig gesteuert werden, so
daß hiertür eine besondere Bedienung entfällt. Die Bewegung der Gleitvorrichtung
47, 48 erfolgt zweckmäßig in Abhängigkeit von der Stellung der Gelenkschaufel
G. Wie die F ig, 1 und 2 bis 6
zeigen, muß bei jedem Arbeitsspiel.
der Gelenkschaufel der Haufwerkskübel 7 zum Teil in die Schleuse 12 zurückgezogen
werden, damit die Schaufel in die in F i g. 1 punktiert dargestellte Ausgangsstellung
gebracht Werden kann. Diese Zurückbewegung des Haufwerkskübels 7, welche
sich bei jedem Arbeitsspiel einmal wiederholt kann in einfacher Weise durch die
Bewegung der Gelenkschaufel selbsttätig gesteuert werden, wobei der Antrieb ebenfalls
mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch erfolgen kann.
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Das Abbau- und Fördergerät kimn gleichermaßen in wasserführendem Gebirge
bei Anwendung von Druckluft als auch, in trockenem Gebirge ohne Druckluft eingesetzt
werden, ohne daß irgendein Umbau nötig ist. In letzterem Falle bleiben lediglich
die Schleusenkammern ständig geöffnet, und die Zeit für die Durchschleusung entfällt.
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Besonderer Wert ist auf einen möglichst schnellen Abtransport der
beladenen Haufwerkskübel 7 und die gleichzeitige Bereitstellung leerer Kübel
gelegt. Die Haufwerkskübel werden mit Spezialfahrzeugen durch den fertigen Tunnel
oder Stollen vor Ort gefahren. Um sie durch den Aufstellraum 9 des Schildes
2 dicht an die, Schleuse 12 heranbringen zu können, ist im Schildkopf die Zugbrücke
26 angez ordnet, welche während der Schotterung ihre wäagerechte Betriebsstellung
einnimmt. Damit können die Stollenhunde unmittelbar bis an die Schleuse 12 heranfahren.
Der Wechsel zwischen vollem und leerem Haufwerkskübel ist in F i g. 1 durch
die Pfeile schematisch angedeutet. Er geht folgendermaßen vor sich: Der volle Haufwerkskübel
wird durch die Materialschleuse 12 ausgebracht und am hinterer! Schleusenende mit
der Gleitvorrichtung 47, 48 in den Aufstellraum 9 des Schildes 2 geschoben.
Dort wird der volle Kübel an den Flaschenzug 24 angehängt und von der zurückgeschobenen
Gleitvorrichtung 47, 48 (punktierte Lage in F i g. 1) abgehoben. Damit wird
die Gleitvorrichtung freigegeben. Von dem vorgefahrenen Stollenhund wird der leere;Kiibel
nach Art eines Gabelstaplers, auf die freie, # Gleitvorrichtung abgesetzt. Damit
kann der leere Kübel durch die Matefialschleuge 12 - eingeschleust werden.
Der volle Haufwerkskübel 7, welcher noch, am Flaschenzug 24 hängt, wird,
nachdem dieser an den Aufhängeschienen 25 etwas zurückgefahren ist, auf den nunmehr
leeren Stollenhund abgesetzt, so daß dieser zum Förderschacht zurückfahren kann.
Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß der Haufwerkskübel 7, der in seiner
Beladestellung quer zur Längsrichtung der Gleitvorrichtung 47, 48 steht, nach dem
Durchgang durch die Schleuse um 90' gedreht wird; Dies bietet den Vorteil,
daß einerseits der Kübel 7 eine große Breite an der Ausbruchsbrust darbietet
und dabei wenig Platz in der Längsrichtung, des Schildes einnimmt.
Damit
wird an Baulänge des Schildes gespart. Andererseits nimmt der Haufwerkskübel, wenn
er in die Längsrichtung gedreht ist, beim Durchfahren durch den fertigen Ausbau
14 einen geringen Querschnitt in Anspruch.
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Nach Beendigung der Schotterung wird zunächst die Zugbrücke
26 hochgezogen und dann der Flaschenzug24 soweit wie möglich nach vom gefahren,
damit der Aufstellraum9 des Schildes zum Einbringen und Aufstellen des nächsten
Fertigteilringes 15 frei wird.
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Bei der Anordnung des Druckluftgebläses 16 im Schildkopf nach
Fig. 1 besteht der Vorteil, daß das Gebläse mit dem Vortrieb des Schildes2
selbsttätig vorgezogen wird.
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Die Energieversorgung sämtlicher Arbeitsmaschinen im Schild erfolgt
zweckmäßig elektrisch. Vorzugsweise endigt dabei das elektrische Versorgungskabel
in zwei 3poligen Steckern, welche wechselweise im Schildkopf angesteckt werden,
so daß immer eine Steckverbindung hergestellt ist. Damit kann eine Stromunterbrechung
beim Einbringen der Fertigteile vermieden werden.
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Die beschriebene Gelenkschaufel G kann beim Lösen und Laden
an der Stollenbrust nur das rechteckige Abbaufeld A nach Fig. 14 bestreichen,
so daß zu beiden Seiten die Segmentfelder B und C
bleiben. Gemäß der Erfindung
ist das Abbau- und Fördergerät jedoch mit den beiderseits der Gelenkschaufel
G arbeitenden Abbauwerkzeugen 5, 6 versehen, die ebenfalls von dem
Bedienungsstand 10
aus, also von außerhalb des Druckraumes 1 gesteuert
werden können.
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Die F i g. 13, 15, 16, 17 und 18 zeigen die Anordnung
und grundsätzliche Ausbildung dieser Ab-
bauwerkzeuge. Diese bestehen im wesentlichen
je aus einem Preßluftwerkzeug bekannter Bauart (Abbauhammer), welches als
Preßluftmeißel, Preßluftspaten od. dgl. dienen kann. Jedes der beiden Werkzeuge
5, 6
ist mittels eines doppelten ParaUelogrammgestänges 51, 52,
dessen einzelne Gestängeparallelogramme 51
bzw. 52 über eine
Scheibe 57 miteinander verbunden sind, so geführt, daß es stets zu sich selbst
parallel bleibt und der Preßluftmeißel oder Preßluftspaten immer den richtigen Anstellwinkel
gegen das Gebirge behält. Die Bewegung des Werkzeuges 5 bzw. 6 erfolgt
mit Hilfe von zwei Arbeitszylindern 53, 54, die hydraulisch
oder pneumatisch betrieben werden können. Es ist auch möglich, die Verstelleinrichtung
für die Werkzeuge mechanisch anzutreiben. Zur Betätigung der Abbauwerkzeuge sind
im Bedienungsstand 10 für jedes Werkzeug zwei Bedienungshebel für die beiden
Arbeitszylinder 53 und 54 angeordnet. Außerdem sind im Bedienungsstand
10 je ein Betätigungsorgan für die Zuführung von Druckluft zu den Werkzeugen
und für eine Schwenkeinrichtung angebracht, mittels der die Abbauwerkzeuge
je um eine zur Längsachse des Schildes parallele Achse55, 56
dreh-
bzw. schwenkbar sind. Die nicht dargestellte Schwenkeinrichtung wird zweckmäßig
mechanisch betätigt. Sie kann aber auch hydraulisch oder pneumatisch betätigt werden.
Ihre Steuerung erfolgt ebenfalls vom Bedienungsstand 10 aus. Da aber die
Schwenkbewegung niemals gleichzeitig mit den Bewegungen der Gelenkschaufel
G erfolgt, bedeutet dies keine zusätzliche Belastung für den Maschinisten.
Damit sich die Abbauwerkzeuge nicht gegenseitig behindern, kommen sie abwechselnd
zur Anwendung. Ihre Arbeitsbewegung ist aus den F i g. 16,
17 und
18 ersichtlich.
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An jedem Abbauwerkzeug ist ein Anschlagglied 58 angebracht,
das die Bewegung des Werkzeuges durch Anstoßen am Schildmantel begrenzt damit der
Ausbruch nicht über das Maß des Schildmantels hinausgeht. Hierdurch wird ein unerwünschter
Bodenabbau vermieden.
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Die Abbauwerkzeuge 5, 6 werden zweckmäßig während der Zeit
eingesetzt, in der die Durchschleusung und der Wechsel der Haufwerkskübel
7 erfolgt so daß hiertür keine Zeit verlorengeht und ein rationeller Betrieb
gesichert ist. Das von den Abbauwerkzeugen gelöste Gebirge fällt unmittelbar vor
die Gelenkschaufel G und wird, nachdem das betreffende Werkzeug wieder in
seine Außerbetriebsstellung neben der Gelenkschaufel zurückbewegt ist, von dieser
aufgenommen und in den Haufwerkskübel 7
gebracht.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß auch alle Arbeitsbewegungen
der Abbauwerkzeuge 5, 6 ebenso wie diejenigen der Gelenschaufel
G
vom Bedienungsstand 10 aus überwacht und gesteuert werden können.
Dies gilt auch tür die Steuerung der Materialschleuse 12 und den Bewegungen des
Haufwerkskübels 7. Die beiderseits der Materialschleuse 12 angeordneten Personenschleusen
13
dienen zur Ermöglichung der erforderlichen Wartungsarbeiten, zum Abschmieren
der Geräte sowie zu Reinigungszwecken, zum Nacharbeiten des Ausbruchs am Schildumfang
und gegebenenfalls auch zum Einlegen von Blechbändern 60 als Hilsfsmittel
zur Verringerung der Reibung zwischen Gebirge und Schildmantel.