DE975145C - Antrieb fuer Rotationsgummidruckmaschinen - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 7. SEPTEMBER 1961

M 18482 XII/15 d

Hans Bayer, Augsburg

ist als Erfinder genannt worden

Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Rotationsgummidruckmaschinen in Reihenanordnung, bei welchem jede Druckwerkseinheit durch einen eigenen Elektromotor angetrieben wird und die Hauptantriebswelle mit dem Farbwerksantrieb direkt verbunden ist, mit dem Druckzylinderantrieb und Papierbahntransport dagegen über ein Zahnrad mit ausrückbarer Klauenkupplung auf der Hauptantriebswelle.

Eine solche Antriebseinrichtung ist bereits bei einer Druckwerkseinheit für Mehrfarben-Schön- und -Widerdruck mit zumeist mehreren auf einem gemeinsamen Druckzylinder arbeitenden Formzylindern und Farbwerken bekannt und dient z. B. zum Einlaufenlassen der Farbe oder dazu, daß bei kurzfristigem Stillsetzen einer mit rasch trocknenden Farben arbeitenden Druckmaschine die dünne Farbschicht nicht auf den Walzen der Farbwerke eintrocknen kann, wodurch beim Wiederanlaufen ein schlechter, unsauberer Druck entstände.

Ein derartiger Antrieb erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand bei Reihenmaschinen mit mindestens zwei Druckwerkseinheiten. Darüber hinaus sind bei der Ausbildung des Antriebs für die letztgenannten Druckmaschinen zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um das Färb- und Schnittregister und das Register für beide Seiten einhalten zu können.

Es sind auch Druckmaschinen mit mehreren in Reihe angeordneten Druckwerken bekannt, bei denen eine über alle Druckwerke reichende Antriebswelle vorgesehen ist, welche über Zahnräder mit dazu parallelen Wellen in Verbindung steht, von denen aus die Färb- und Druckwerke jeder

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Einheit über Kegelräder angetrieben werden. Diese Einrichtung ist jedoch nicht dazu geeignet, die Druckwerke einschließlich aller Hilfseinrichtungen stillsetzen zu können, während die Farbwerke weiterlaufen. Um dies zu ermöglichen, müßte außer einer ausrückbaren Kupplung zwischen den parallelen Wellen mindestens noch eine weitere Ausrückkupplung an jedem Druckwerk vorgesehen sein; damit wäre aber die Registerhaltigkeit innerhalb der gesamten Maschine auch noch nicht sichergestellt.

Es ist auch .eine Anilin-Druckmaschine mit vier um einen Gegendruckzylinder angeordneten Druckwerken bekannt, bei welcher die Bahn von einer lose drehbaren Rolle abgezogen, über den den vier Druckwerken gemeinsamen Gegendruckzylinder geführt und mittels Friktionsantriebes in einer Vorrichtung aufgewickelt wird. Das Register zwischen den einzelnen Farben bleibt dabei zwangläufig durch die Bauart mit einem gemeinsamen Gegendruckzylinder gewahrt. Überdies ist eine Registerhaltigkeit an einer Aufwickelvorrichtung sowieso nicht erforderlich. Da bei der erfindungsgemäßen Gattung von Druckmaschinen, nämlich der Reihenanordnung von Druckwerken und Falzwerk hinsichtlich der Registerhaltigkeit innerhalb der Maschine, sich andere Betriebsverhältnisse und Wirkungen ergeben, kann die bekannte Anilin-Druckmaschine nicht als Anregung zur erfindungsgemäßen Ausbildung einer Reihenmaschine dienen. Zur Beseitigung der erwähnten Mängel wird bei einem Antrieb für Rotationsgummidruckmaschinen in Reihenanordnung, bei welchem jede Druckwerkseinheit durch einen eigenen Elektromotor angetrieben wird und die Hauptantriebswelle mit dem Farbwerksantrieb direkt verbunden ist, mit dem Druckzylinderantrieb und Papierbahntransport dagegen über ein Zahnrad mit ausrückbarer Klauenkupplung auf der Hauptantriebswelle, erfindungsgemäß vorgeschlagen, bei Reihenmaschinen mit mindestens zwei Druckwerkseinheiten neben der Hauptantriebswelle eine die Antriebe sämtlicher Druck- und Formzylinder mit den Antrieben der Papierrolle, der Papierzugwalzen und des Falzapparates verbindende, sich längs der Maschine erstreckende, an sich bekannte Nebenantriebswelle vorzusehen, wobei deren Antriebszahnräder mit den an- und auskuppelbaren Zahnrädern für den Antrieb der Druck- und Formzylinder auf der Hauptantriebswelle untrennbar verbunden sind. Die Nebenantriebswelle ist dabei vorzugsweise parallel zu den unmittelbar von den Elektromotoren angetriebenen Hauptwellen angeordnet und über lose auf den Hauptantriebswellen drehbare Zahnräder durch längsverschiebbare Muffen mit diesen kuppelbar.

Durch diese Maßnahmen kann beispielsweise die gesamte Druckmaschine einschließlich der Papierrollen, Papierzugwalzen und des Falzapparates unter Beibehaltung des Registers stillgesetzt werden und nur das Farbwerk weiterlaufen. Bis zum Wiederanfahren der gesamten Maschine wird dadurch das Eintrocknen der Farbe vermieden. Auch können die Farbwerke zum Waschen der Walzen oder zum Einlaufenlassen der Farbe angetrieben werden, wobei alle anderen Einrichtungen einschließlich Papierbahn stillstehen. Da zum Zustandekommen der beabsichtigten Wirkung eine gleichzeitige Anwendung aller erwähnten Maßnahmen erforderlich ist, erstreckt sich der beanspruchte Schutz nur auf die Merkmale insgesamt, nicht hingegen auf einzelne Elemente der Kombination.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Druckmaschinenantriebes nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι schematisch die Ansicht einer Druckmaschine mit zwei Druckwerken,

Fig. 2 schematisch die Seitenansicht eines einzelnen Druckwerks in größerem Maßstab,

Fig. 3 einen Axialschnitt durch die schaltbare Kupplung der Hauptantriebswelle in größerem Maßstabe.

In den Fig. 1 und 2 sind mit 1 die Druckzylinder bezeichnet, mit 2 die Gummizylinder und mit 3 die Plattenzylinder. 4 sind die Farbauftragswalzen und 5 die Farbkastenwalze. Zwischen den Auftragswalzen 4 und den Farbkastenwalzen 5 sind eine Reihe von Verreib- und Übertragungszylindern gezeigt, die nicht mit einer besonderen Kennziffer bezeichnet sind. Die Papierbahn läuft von der Papierrolle 6 ab, die mittels des Gurtes 7 des Papierrollenantriebes 8 angetrieben wird. Die Papierbahn 9 wird über eine Reihe von Führungswalzen dem Druckzylinder 1 zugeführt und verläßt diesen wieder, nachdem an zwei Stellen mittels der beiden Gummizylinder 2 ein zweifarbiger Druck aufgedruckt ist. Die Papierbahn wird mit Hilfe der Zugwalze 10 durch die Druckmaschine gezogen und läuft schließlich über ein nicht dargestelltes Schneidwerk zum Falzapparat 11.

Der Antrieb jedes Druckwerkes erfolgt durch Elektromotoren 12, welche auf den Hauptantriebswellen 13 angeordnet sind. Von jeder Hauptantriebswelle 13 erfolgt der Antrieb der Farbwerke mittels der Kegelradwellen 14 und 15. Der Antrieb der Druckzylinder 1 wird über die Kegelradwellen 16 und die Zwischenräder 17 und 18 geleitet. Mittels der Zahnradpaare 19, 20 sind die Hauptantriebswellen 13 mit der Nebenantriebs welle 21 verbunden, von der über die Kegelradwelle 22 der Papierrollenantrieb und über die Kegelradwelle 23 der Zugwalzen- bzw. Falzapparatantrieb erfolgt. In der Fig. 3 ist in größerem Maßstabe im Schnitt die Schaltkupplung zwischen den Hauptantriebswellen 13 und der Nebenantriebs welle 21 owie den Kegelradwellen 16 für den Antrieb der Druckzylinder dargestellt. Das Zahnrad 19 ist auf der verlängerten Nabe 25 des Kegelrades 26 auf-

ekeilt, welche auf Wälzlagern 27 lose drehbar auf der Welle 13 läuft. Das Kegelrad 26 kämmt mit dem Kegelrad 28 der Antriebswelle 16 für den Druckzylinder 1. Auf der Hauptantriebswelle 13 ist ferner eine mittels eines nicht dargestellten Hebels

erschiebbare Kupplungsmuffe 29 angeordnet, dessen rechter Stirnflansch 30 mit Kupplungs-

zähnen versehen ist, die bei entsprechender Stellung der Kupplungsmuffe in die Kupplungszähne an der Kegelradnabe 25 eingreifen. Die Entkupplung der Welle 16 für den Druckzylinder und der Nebenan tr iebs welle 21 für die Nebeneinrichtungen (Papierrollenantrieb, Zugwalze und Falzapparat) erfolgt durch einfaches Verschieben der Kupplungsmuffe 29 nach links, bis die Zähne des Kupplungsflansches 30 außer Eingriff mit den entsprechenden Zähnen der Nabe 25 des Kegelrades 26 kommen. In dieser Stellung treiben die Elektromotoren lediglich die beiden Farbwerke jedes Druckwerks über die Kegelradwellen 14 und 15 an, während sämtliche anderen Antriebe zum Stillstand gelangen. Da die Farbauftrags- und Feuchtauftragswalzen bei Stillstand der Maschine vom Plattenzylinder abgeschwenkt werden, laufen in dieser Kupplungsstellung lediglich die Walzen der beiden Farbwerke.

Selbstverständlich können außer den in den Fig. ι und 2 dargestellten Nebeneinrichtungen auch noch andere, wie z. B. Schneidapparate, Förderbänder usw., von der Nebenwelle aus angetrieben werden. Die Zahl der Druckwerke in einer Maschine ist unabhängig von der Erfindung.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   i. Antrieb für Rotationsgummidruckmaschinen in Reihenanordnung, bei welchem jede Druckwerkseinheit durch einen eigenen Elektromotor angetrieben wird und die Hauptantriebswelle mit dem Farbwerksantrieb direkt verbun den ist, mit dem Druckzylinderantrieb und Papierbahntransport dagegen über ein Zahnrad mit ausrückbarer Klauenkupplung auf der Hauptantriebswelle, dadurch gekennzeichnet, daß bei Reihenmaschinen mit mindestens zwei Druckwerkseinheiten neben der Hauptantriebswelle (13) eine die Antriebe sämtlicher Druck- und Formzylinder mit den Antrieben der Papierrolle, der Papierzugwalzen und des Falzapparates verbindende, sich längs der Maschine erstreckende, an sich bekannte Nebenantriebswelle (21) vorgesehen ist, wobei deren Antriebszahnräder (19, 20) mit den an- und auskuppelbaren Zahnrädern (26) für den Antrieb der Druck- und Formzylinder auf der Hauptantriebswelle (13) untrennbar verbunden sind.
2. 2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenantriebs welle (21) parallel zu den unmittelbar von den Elektromotoren (12) angetriebenen Hauptwellen (13) angeordnet und über lose auf den Hauptantriebswellen (13) drehbare Zahnräder (19,26) durch längsverschiebbare Muffen (29) mit diesen kuppelbar ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 742317, 740190,

   722503, 703053, 594086, 583572;
   britische Patentschriften Nr. 27 744 vom Jahre

   1902, 433885;
   USA.-Patentschriften Nr. 2219734, 1569065.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 609 617/13 8.56 (109 654/1 8.61)