DE434442C - Rotationsdruckmashcine mit zwei Druckwerken fuer Schoen- und Widerdruck, einem besonderen Eindruckwerk und zwei Schneidwerken - Google Patents

Description

Es sin«! Zeitungsrotationsdruckmaschinen bekannt, die aus einer Mehrzahl in sich abgeschlossener Druckwerke bestehen, die mit verschiedener Geschwindigkeit angetrieben werden können, so daß sich Zeitungen mit beliebiger Seitenzahl herstellen lassen. Entsprechend der verschiedenen Laufgeschwindigkeit der Druckwerke hat man bei solchen Druckmaschinen ferner zwei Schneidwerke ίο angeordnet, die gleichfalls mit verschiedener Geschwindigkeit arbeiten können. Von den Schneidwerken aus werden die Druckerzeugnisse durch übertragungszylinder zusammengeführt und dann dem Falzwerk übergeben. Außer den eigentlichen Textdruckwerken wurde auch bereits ein besonderes Eindruckwerk vorgesehen.

Damit man nun auf solchen Maschinen Zeitungsausgaben von 14, 18 und 20 Seiten ao herstellen kann, soll nunmehr das Eindruckwerk mit Wendestangen versehen werden und als ein nach dem sogenannten Ponysystem arbeitendes Druckwerk verwendbar sein, das Zeitungseinlagen von zwei oder vier s5 Seiten liefert. Demgemäß muß auch dieses Eindruckwerk mit verschiedener Geschwindigkeit antreibbar sein. Wenn es aber zur Herstellung von iSseitigen Zeitungen mit halber Geschwindigkeit arbeitet, also zwei Seiten liefert, während die beiden Hauptdruckwerke mit voller Laufgeschwindigkeit je acht Seiten für jedes Zeitungsexemplar liefern, so entsteht die weitere Schwierigkeit, daß die beiden aus den Hauptdruckwerken kommenden Papierstränge dem einen mit voller Geschwindigkeit arbeitenden Schneidwerkzeug zugeleitet werden müssen und der mit halber Geschwindigkeit aus dem Ponydruckwerk kommende Papierstrang dem entsprechenden, mit halber Geschwindigkeit arbeitenden anderen Schneidwerk zuzuführen ist. Hierbei muß dieser letztere Papierstrang einen der beiden Hauptstränge 1 kreuzen. Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß bei den Schneidwerken eine aus mehreren Leitstangen bestehende Umführungsvorrichtung für den aus dem Ponydruckwerk kommenden Papierstrang angeordnet, so daß es möglich ist, in jedem Fall mit nur zwei Schneidwerken die drei Papierstränge in der erforderlichen Weise zu verarbeiten, um sie dann ordnungsgemäß zusammenzuführen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Abb. ι veranschaulicht einen Aufriß der' Druckmaschine, der insbesondere die gegenseitige Lage der Druck und Schneidewerke zueinander erkennen läßt.

Abb. 2 zeigt in schräger Draufsicht die Umführungsvorrichtung für den einen der Papierstränge.

An der Druckmaschine können drei Papierrollen i, 2 und 3 gelagert werden. Der von der Rolle 1 kommende Papierstrang 1' erhält zunächst an dem Druckwerk 4, 5 den Schöndruck, dann von den Zylindern 6 und 7 den Widerdruck, um schließlich durch eine oder mehrere Leitwalzen einem der beiden Schneidwerke zugeführt zu werden.

Der von der Rolle 2 kommende Papierstrang 2' empfängt bei den Zylindern 8 und 9 den Schöndruck und hierauf bei den Zylindern 10 und 11 den Widerdruck und wird dann gleichfalls einem der Schneidwerke zugeführt.

Falls der Papierstrang 1' mit einem Eindrucktext oder mit Bildern versehen werden soll, so wird er zuerst durch das Eindruckwerk 12, 13 hindurchgeführt, dann auf dem punktiert eingezeichneten Wege zu dem Druckwerke 4, 5 und schließlich durch das Druckwerk 6, 7 geleitet. In diesem Fall muß das Druckwerk 4, 5 entgegengesetzt zu seiner

ewöhnlichen Arbeitsrichtung antreibbar sein. Diese Umkehrbarkeit des Schöndruckwerkes

4, 5 ist ein nicht unwesentliches Kennzeichen der vorliegenden Maschinengattung, deren Zweck darin besteht, Druckarbeiten der mannigfachsten Art ausführbar zu machen. Falls das nachträgliche Einfügen eines Eindrucktextes nicht erforderlich ist, so läßt sich das Eindruckwerk 12, 13 infolge des Anbaues der Leitwalzen 14 und 15 als Ponydruckwerk verwenden, dem der von der Rolle 3 abgezogene, halbbreite Papierstrang 3' zugeleitet wird.

In diesem Fall lassen sich 14 Seiten leicht dadurch herstellen, daß der einfachbreite Pa- - pierstrang 1' durch die Druckwerke 4,5 und 6, 7 mit voller Geschwindigkeit hindurch-• geführt wird und zu jedem Zeitungsexemplar acht Seiten liefert, während der ebenso breite Papierstrang 2' bei halber Laufgeschwindigkeit seiner Druckwerke nur vier Seiten hinzubringt und ebenso der Papierstrang 3' durch das gleichfalls mit nur halber Geschwindigkeit angetriebene Ponydruckwerk 12, 13 noch zwei Seiten mit halber Papierbreite beifügen läßt. Es werden dann die beiden Papierstränge 2' und 3' dem gleichen Schneidwerk 18, 19 zugeführt, das nur mit halber Geschwindigkeit arbeitet, während der Papierstrang 1' dem mit voller Geschwindigkeit laufenden Schneidwerk 16, 17 zuzuleiten ist. Gegenüber der eben beschriebenen Herstellungsweise von I4seitigen Zeitungen besteht das sonst übliche Verfahren darin, daß einem einfachbreiten Papierstrang, der acht Seiten für die Zeitung liefert, nicht weniger als 'drei halbbreite Papierstränge zuzuleiten sind, wobei jeder der letzteren nur zwei Seiten hinzubringt und ein entsprechendes Druckwerk erforderlich macht. Durch die Erfindung wird somit die Druckmaschine baulich einfacher und das Druckerzeugnis gefälliger gestaltet. Dabei bietet sich der weitere Vorteil, daß man die zweiseitige Einlage entweder in die Mitte der Zeitung oder, was häufig ausdrücklich gewünscht wird, zwischen diejenigen Zeitungsteile einfügen kann, die einerseits von der Rolle 1 und anderseits von der Rolle 2 kommen. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß man die Papierbahn 3' entweder über oder mit Hilfe der weiterhin erläuterten Umführungsvorrichtung unter den Papierstrang 2' leitet, bevor beide in das Schneidwerk 18, 19 eintreten.

Wenn zwanzig Seiten gedruckt werden

sollen, so müssen alle drei Papierbahnen r', 2' und 3' mit voller Geschwindigkeit durch ihre Druckwerke hindurchgeführt werden. Sie können dann sämtlich dem gleichen Schneidwerk zugeleitet werden.

Bei der Herstellung von achtzehnseitigen Zeitungen müssen die beiden Papierstränge 1' und 2' mit voller Geschwindigkeit verarbeitet werden, während das Ponydruckwerk 12, 13 den Papierstrang 3' nur mit halber Geschwindigkeit bedruckt. Demgemäß müssen die beiden Papierstränge 1' und 2' dem einen der beiden Schneidwerke und die Papierbahn 3' dem anderen nur mit halber Geschwindigkeit laufenden Schneidwerk zugeführt werden. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß das Schneidwerk 16, 17 mit voller Geschwindigkeit und das Schneidwerk 18, 19 mit nur halber Geschwindigkeit arbeitet. Demgemäß werden die Papierstränge 1' und 2' den Zugwalzen des Schneidwerkes 16, 17 zugeleitet, dann durch dieses quer geschnitten, durch den Sammelzylinder 20 gesammelt, hierauf durch den Überführzylinder 21 weitergeleitet und schließlich dem Falztrichter 22 zugeführt.

Um in diesem Fall den Papierstrang 3' dem Schneidwerk 18, 19 zuleiten zu können, muß er um den Papierstrang 2' seitlich herumgeführt werden. Dies geschieht gemäß Abb. 2 durch vier Leitwalzen und zwei Wendestangen 23-28 in an sich bekannter Weise. Hierauf wird dieser Strang durch die Zugwalzen 29 und 30 dem Schneidwerk 18, 19 zugeführt und nach dem Schnitt durch den Überfiihrzylinder 31 mit den beiden anderen Papiersträngen zusammengebracht, um dann mit diesen gemeinsam durch die Falzvorrichtung hindurchzugehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Rotationsdruckmaschine mit zwei Druckwerken für Schön- und Widerdruck, einem besonderen Eindruckwerk und zwei Schneidwerken, wobei die Druck- und Schneidwerke einzeln beliebig mit voller oder halber Geschwindigkeit angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß dem Eindruckwerk (12, 13) Leitvorrichtungen (14, 15) in an sich bekannter Weise derart zugeordnet sind, daß es als ein Ponydruckwerk verwendbar ist, während bei den Schneidwerken (16 bis 19) eine Umleitvorrichtung (23-28) für den aus dem Ponydruckwerk kommenden Papierstrang (3') vorgesehen ist und eines der gewöhnliehen Schöndruckwerke (4, 5) mit wechselnder Drehrichtung antreibbar ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.