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Die
Erfindung betrifft eine Rollenrotations-Zeitungsdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Aus
dem Stand der Technik sind Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen
zum Drucken von Zeitungen bekannt, bei welchen vier einfarbige oder mehrfarbige
Zeitungsseiten quer über
die erste und zweite Seite einer laufenden Papierbahn gedruckt werden.
Diese sogenannten 16-Seiten Druckmaschinen werden beispielsweise
zum Druck von einfarbigen oder mehrfarbigen Tageszeitungen oder
wöchentlich
erscheinenden Zeitungen eingesetzt.
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Aus
der „Galaxy-Serie” der Anmelderin
ist es bekannt, Gummi-Gummi-Druckwerke mit Plattenzylindern einzusetzen,
von denen jeder zwei Druckplatten um den Umfang des Zylinders herum
und vier Druckplatten über
die Breite des Zylinders hinweg trägt (sogenanntes 8 × 2-Design),
wobei jede der Druckplatten ein zu einer Zeitungsseite korrespondierendes
Druckbild aufweist.
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Aufgrund
der Ausbildung der Gummituchzylinder und der korrespondierenden
Plattenzylinder als doppelt große
Zylinder, bei denen zwei Druckplatten um den Umfang eines jeden
Zylinders angeordnet sind, besitzen derartige 8 × 2-Druckmaschinen ein hohes
Gewicht und sind vergleichsweise groß, weshalb sie ein dementsprechend
verstärktes
und damit teures Fundament sowie einen entsprechend großen Raum
in welchem die Druckmaschinen aufgestellt sind, benötigen.
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Darüberhinaus
ist bei den 8 × 2-Druckmaschinen
die Flexibilität
in der Gestaltung und Anordnung der Seiten allgemein vergleichsweise
klein und die Anzahl der Seitensprünge, das heißt die Anzahl der
Seiten, die bedruckt werden müssen,
ohne daß eine
unbedruckte Seite im Druckprodukt entsteht, beläuft sich bei derartigen Maschinen
gewöhnlicher Weise
auf vier Seiten.
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Die
US 3,335,663 A beschreibt
einen Plattenklemmechanismus, der an einem einfach großen Plattenzylinder
angeordnet ist. Der Plattenzylinder trägt insgesamt vier konventionelle
Druckplatten, die über
die Breite des Zylinders hinweg angeordnet sind. Obwohl in der Schrift
erwähnt
ist, dass es sich um einen in der Drehrichtung umkehrbaren Zylinder handelt,
der in einer Zeitungsmaschine eingesetzt werden kann, beschreibt
oder zeigt die Schrift keinerlei Details über die Druckmaschine als solche.
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Die
US 3,230,879 A beschreibt
einen Plattenklemmechanismus für
einen doppelt großen
Plattenzylinder, der vier stereotype Druckplatten über die Breite
trägt und
bei dem zwei dieser Platten um den Umfang des Zylinders herum angeordnet
sind. Das Dokument gibt keinen Hinweis darauf, in welcher Art von
Druckmaschinen der Zylinder eingesetzt werden kann.
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Aus
der
US 5,429,048 A ist
eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine für den Akzidenzdruck bekannt,
welche ein Druckwerk mit einem eine Gummituchhülse tragenden Gummituchzylinder
und einem eine einzelne flexible Offsetdruckplatte tragenden Druckplattenzylinder
aufweist. Die Schrift gibt keinen Hinweis darauf, mehr als eine
Druckplatte auf die Druckplattenzylinder aufzuspannen und die Maschine
für den
Zeitungsdruck einzusetzen.
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DE 44 35 429 A1 bezieht
sich auf eine Rollenrotationsdruckmaschine. Die Rollenrotationsdruckmaschine
weist einen Rollenwechsler zur Aufnahme von Bedruckstoffbahnen mit
unterschiedlichen Breiten, ein Druckwerk mit aneinander anstellbaren
Druckzylindern zur Bildung von Druckstellen und einen verstellbaren
Falzapparat auf. Die Breite des Rollenwechslers, die Stellung der
Druckzylinder und der Komponenten des Falzapparates werden zum Umstellen
der Produktion von einem ersten Druckprodukt auf ein zweites Druckprodukt
während des
Maschinenlaufs automatisch und aufeinander abgestimmt verstellt.
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DE 43 37 554 A1 bezieht
sich auf eine lithographische Offsetdruckmaschine. Die Offsetdruckmaschine
umfasst einen rotierenden oberen Plattenzylinder mit einem axial
verlaufenden Spalt, des Weiteren einen rotierenden oberen Gummituchzylinder mit
einem ersten auf dem oberen Gummituchzylinder abnehmbar angebrachten
hülsenförmigen Gummituch
mit einer spaltlosen äußeren Druckfläche. Des Weiteren
ist ein rotierender unterer Plattenzylinder mit einem axial verlaufenden
Spalt vorgesehen sowie ein rotierender unterer Gummituchzylinder,
zwischen dem oberen Gummituchzylinder und dem unteren Plattenzylinder.
Des Weiteren wird ein zweites, auf dem unteren Gummituchzylinder
abnehmbar angebrachtes hülsenförmiges Gummituch
mit einer spaltlosen äußeren Druckfläche offenbart.
Die Offsetdruckmaschine bzw. ein Druckwerk derselben umfasst eine
Rahmenvorrichtung zum Lagern der Zylinder in einer stapelförmigen (in-line-stack)
Anordnung, wobei die Zylinder allesamt den gleichen Durchmesser
aufweisen.
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Durch
die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine zum
Druck von Zeitungen zu schaffen, mit der vier Zeitungsseiten über die
Breite einer Papierbahn gedruckt werden können, die eine geringe Baugröße aufweist,
ein geringes Gewicht besitzt und leicht zugänglich ist, zu deren Betrieb
nur eine geringe Zahl von Bedienpersonen notwendig ist und die einen leichten
und schnellen Wechsel der Druckplatten sowie der Gummitücher erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Gemäß der Erfindung
besitzt eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine
für den
Zeitungsdruck ein Druckwerk, welches ein Gehäuse mit einer ersten Seitenwand
und einer zweiten Seitenwand aufweist, in denen ein erster und ein
zweiter Plattenzylinder drehbar gelagert sind. Die Plattenzylinder
besitzen eine Länge,
die im wesentlichen der vierfachen Breite einer Zeitungsseite entspricht
und weisen einen Umfang auf, der im wesentlichen der Höhe einer
Zeitungsseite entspricht. Den ersten und zweiten Plattenzylindern
sind entsprechende erste und zweite Gummituchzylinder zugeordnet,
von denen ein jeder im wesentlichen den gleichen Durchmesser wie
der ihm zugeordnete Plattenzylinder besitzt. Jeder der ersten und
zweiten Gummituchzylinder trägt
eine endlose Gummituchhülse,
die axial auf den zugehörigen
Gummituchzylinder aufschiebbar, bzw. von diesem abziehbar ist, während der
jeweilige erste oder zweite Gummituchzylinder in der ersten Seitenwand des
Gehäuses
der Druckmaschine fliegend gelagert wird.
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Ferner
trägt jeder
der ersten und zweiten Plattenzylinder vier konventionelle ebene
Druckplatten, die um den Zylinder herum gespannt sind und durch
einen Plattenspannmechanismus gehalten werden, wobei die Druckplatten
auf dem Plattenzylinder unmittelbar nebeneinanderliegend angeordnet sind.
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Der
erste und der zweite Plattenzylinder besitzen eine Länge im Bereich
zwischen 1200 mm und 1700 mm. Der Umfang des entsprechenden ersten oder
zweiten Plattenzylinders kann dabei eine Länge im Bereich zwischen 470
mm und 650 mm besitzen. Das jeweiszige Verhältnis von Länge zu Durchmesser des ersten
und zweiten Plattenzylinders liegt dabei vorzugsweise in einem Bereich
zwischen 8,4:1 und 9:1.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die ersten und zweiten Plattenzylinder und die
zugeordneten Gummituchzylinder, bzw. die Drehzentren der Zylinder
eines jeden Druckwerks, im wesentlichen entlang einer Linie angeordnet,
so daß sich
eine im wesentlichen lineare Zylinderanordnung ergibt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird jedes Zylinderpaar bestehend aus einem Plattenzylinder
und dem ihm zugeordneten Gummituchzylinder in einem Druckwerk durch
einen separaten Motor angetrieben.
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Auch
kann jeder der ersten und zweiten Plattenzylinder vier axial auf
den Zylinder aufschiebbare und von diesem abziehbare endlose Druckplattenhülsen tragen,
wobei der erste und der zweite Plattenzylinder entsprechend in einer
Seitenwand des Gehäuses
der Druckmaschine fliegend gelagert sind, wenn die endlosen Druckplattenhülsen durch
eine in der zugehörigen
gegenüberliegenden
Seitenwand des Gehäuses
angeordnete Öffnung
axial vom Plattenzylinder abgezogen werden. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung sind die endlosen axial abziehbaren und aufschiebbaren
Druckplatten vorzugsweise ebenfalls unmittelbar nebeneinanderliegend auf
dem zugehörigen
Plattenzylinder angeordnet.
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In
gleicher Weise ist es jedoch auch möglich, die konventionellen
ebenen Druckplatten oder auch die axial entfernbaren endlosen Plattenhülsen im
Abstand zueinander auf dem zugehörigen
Plattenzylinder anzuordnen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind bei einer erfindungsgemäßen Druckmaschine vorzugsweise
vier Druckwerke übereinander
angeordnet, von denen ein jedes ein Druckbild mit einer unterschiedlichen
Farbe erzeugt. Die zu bedruckende Papierbahn verläuft bei
dieser Ausführungsform
der Erfindung vorzugsweise im wesentlichen vertikal von einem Druckwerk
zum nächsten. Zusätzlich kann
bei dieser Ausführungsform
der Erfindung ein fünftes
Druckwerk über
den vier darunterliegenden Druckwerken angeordnet sein, wobei die vier
Druckwerke vorzugsweise Druckbilder mit den Farben Gelb, Magenta,
Cyan und Schwarz drucken und das fünfte Druckwerk als Eindruckwerk
oder zum Druck von zusätzlichen
Sonderfarben eingesetzt werden kann, die sich gewöhnlicher
Weise von den vier zuvorgenannten Farben unterscheiden.
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Alternativ
hierzu kann es vorgesehen sein, daß das fünfte Druckwerk die gleiche
Farbe wie eines der darunterliegenden Druckwerke druckt und im Wechsel
mit diesem Druckwerk betrieben wird, so daß das entsprechende Druckwerk,
welches zeitweilig nicht in Betrieb ist, im sogenannten fliegenden Wechselbetrieb
mit neuen Druckplatten oder neuen Gummitüchern für einen nächsten Druckauftrag bestückt werden
kann, während
mit dem jeweiligen anderen Druckwerk der Druckbetrieb fortgesetzt
wird. Hierdurch ist ein kontinuierlicher Druckbetrieb mit fliegendem
Plattenwechsel möglich.
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Die
erfindungsgemäße Druckmaschine
wird vorteilhafter Weise zusammen mit einem bekannten punkturlosen
Falzapparat eingesetzt, der aus der bedruckten Bahn in bekannter
Weise entsprechende Signaturen erzeugt. Durch den Einsatz eines
punkturlosen Falzapparates werden die Ränder einer jeden Signatur und
damit auch die Menge an Papier, welches für einen bestimmten Druckauftrag
benötigt wird,
vorteilhaft weiter reduziert.
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Weiterhin
besitzt die erfindungsgemäße Zeitungsdruckmaschine
den Vorteil, daß aufgrund
des geringen Durchmessers der Plattenzylinder die Zahl der Druckplatten,
die für
jeden Druckauftrag benötigt werden,
nur halb so groß wie
die Anzahl der Druckplatten ist, die bei einer bekannten 16-Seiten-Druckmaschine
benötigt
werden, bei der zwei identische Platten über den Umfang eines Plattenzylinders
und vier Druckplatten über
die Breite des Zylinders angeordnet sind. Hierdurch werden die Kosten
und der benötigte
Raum zum Erzeugen und zum Lager der Druckplatten beachtlich reduziert.
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Weiterhin
wird bei der erfindungsgemäßen Zeitungsdruckmaschine
die Zahl der Seitensprünge auf
lediglich zwei Sprünge
reduziert, wodurch die Flexibilität in Hinblick auf die Seitengestaltung,
dem sogenannten „paging” gegenüber einer
8-Seiten-Druckmaschine
in der die Anzahl der Seitensprünge
gewöhnlicher
Weise vier beträgt,
deutlich verbessert wird. Demgemäß weist
die erfindungsgemäße Druckmaschine
eine erheblich größere Flexibilität in der
Anordnung der Seiten, dem Seitenaufbau und der Seitengestaltung
einer jeden Zeitungsseite auf, was zu einer Verringerung der benötigten Zeit
und der Kosten in der Druckvorstufe führt. Zudem wird – verglichen
mit einer herkömmlichen
4 × 2-Zeitungsdruckmaschine – die Menge
an erzeugter Makulatur reduziert, die dadurch entsteht, daß eine Druckplatte in
falscher Weise auf einem Plattenzylinder angeordnet wird.
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Weiterhin
werden bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine
die durch ein beschädigtes Gummituch
oder einen Bahnbruch, bei welchem sich die Bahn um den Gummituchzylinder
wickelt, hervorgerufenen Stillstandszeiten der Druckmaschine erheblich
reduziert, da die endlosen hülsenförmigen Gummitücher mit
dem darum herumgewickelten Bahnabschnitt auf einfache Weise axial
durch eine in der Seitenwand der Druckmaschine gebildete Öffnung vom
Gummituchzylinder entfernt werden können und anschließend durch
eine neue Gummituchhülse
ersetzt werden können.
Hierdurch wird vorteilhafter Weise keine zusätzliche Stillstandszeit für das Entfernen
der komprimierten und gehärteten
Lage aus Papierbahn und Farbe vom Gummituchzylinder benötigt, wie
dies gewöhnlicher
Weise beim Einsatz von konventionellen endlichen Gummitüchern der Fall
ist.
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Darüberhinaus
ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine der Vorteil,
daß das Breiterdrucken
der Papierbahn (Fan-Out-Effekt) aufgrund der geringen Höhe der Druckwerke
und dadurch auch der aus vier oder fünf übereinander angeordneten Druckwerken
gebildeten Druckeinheiten oder Drucktürmen vergleichsweise klein
ist, wodurch die Qualität
der Druckprodukte erheblich verbessert wird. Daneben ergibt sich
durch die verringerte Höhe der
Drucktürme
der weitere Vorteil, daß bei
einem Druckturm mit fünf
Druckwerken lediglich eine einzige Galerie oder Plattform benötigt wird,
wodurch die Arbeitsergonomie gesteigert und die Materialkosten reduziert
werden. So können
beispielsweise die bei einem Druckturm mit fünf Druckwerken, bei dem das fünfte Druckwerk
im Wechsel mit einem der darunterliegenden vier Druckwerke betrieben
wird, die Vorbereitungsarbeiten für den Einsatz des fünften Druckwerks
leicht von einer Person durchgeführt
werden, die auf der Galerie oder Plattform steht, ohne daß diese
hierfür
z. B. eine Leiter benötigt.
Daher werden für
den Betrieb einer erfindungsgemäßen Druckmaschine
mit fünf
Druckwerke aufweisenden Drucktürmen
keine zusätzlichen
Sicherheitsvorkehrungen benötigt,
die den Drucker beim Einrichten des oder der Druckwerke vor einem
Herunterstürzen
von der Galerie oder der Plattform schützen.
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Schließlich ist
es ein Vorteil der erfindungsgemäßen Rollenrotations-Offsetdruckmaschine,
daß die
Breite des unbedruckten Randes lediglich einen Bruchteil der Randbreite
beträgt,
wie er mit herkömmlichen
Zeitungsdruckmaschinen nach dem Stand der Technik bestenfalls erreicht
werden kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
bevorzugter Ausführungsformen
in Form von Beispielen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Zeitungsdruckmaschine,
bei der Drucktürme
mit jeweils vier Druckwerken beiderseits eines Falzapparates angeordnet
sind,
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2 eine
schematische Seitenansicht eines Druckturmes mit fünf Druckwerken
gemäß einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung,
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3 eine
schematische Frontansicht des Druckturmes von 2;
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4 eine
schematische Aufsicht auf ein Druckwerk einer erfindungsgemäßen Zeitungsdruckmaschine;
und
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5 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zeitungsdruckmaschine,
bei der die Druckplatten als endlose hülsenförmige Druckplatten ausgebildet sind,
die auf einem fliegend gelagerten Plattenzylinder nebeneinanderliegend
angeordnet sind.
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Die
in 1 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Rollenrotations-Zeitungsdruckmaschine 1 umfaßt eine
Vielzahlen von Drucktürmen 2a, 2b, 2c und 2d,
von denen jeder eine Vielzahl von Druckwerken 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4,
beispielsweise vier Druckwerke aufweist, von denen ein jedes eine der
Farben Gelb, Magenta, Cyan oder Schwarz auf eine erste und eine
zweite Seite einer vorzugsweise im wesentlichen senkrecht durch
die Druckwerke 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4 verlaufenden
Papierbahn 6 druckt. Die erfindungsgemäße Druckmaschine 1 besitzt
ferner einen Falzapparat 8, dem eine Vielzahl von in dem
Druckwerk 4 bedruckten Papierbahnen 6 zugeführt wird.
Der Falzapparat 8 ist vorzugsweise in der Mitte oder im
Zentrum der Druckmaschine 1 angeordnet und erzeugt aus
den ihm zugeführten
Bahnen 6 eine Vielzahl von nicht dargestellten geschnittenen und
gefalzten Signaturen, bzw. Zeitungsseiten.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist nicht auf die in 1 dargestellte Anordnung von
Drucktürmen 2,
die Anzahl von in jedem Druckturm eingesetzten Druckwerken 4 sowie
die Anordnung des Falzapparates 8 in der Mitte der Druckmaschine 1 beschränkt. So
ist es beispielsweise ebenfalls möglich, ein weiteres fünftes Druckwerk 4 oder
mehrere weitere Druckwerke 4 auf einem, zweien oder mehreren
der Druckwerkstürme 2 anzuordnen
und den Falzapparat 8 beispielsweise am Ende einer Reihe von
Druckwerkstürmen 2 vorzusehen.
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In
2 ist
eine schematische Querschnittsansicht einer bevorzugten Ausführungsform
eines Druckturmes
2 mit insgesamt fünf übereinander angeordneten Druckwerken
4.1,
4.2,
4.2,
4.4 und
4.5 im Detail
dargestellt. Jedes Druckwerk
4 umfaßt einen ersten und einen zweiten
Gummituchzylinder
10a,
10b, auf welchem ein entsprechendes
erstes und zweites endloses hülsenförmiges Gummituch
12a,
12b angeordnet
ist. Wie im Detail in
3 dargestellt ist, sind die
endlosen Gummitücher
12a,
12b auf
den Gummituchzylindern
10a,
10b in der Weise angebracht,
daß sie
axial vom ersten und zweiten Gummituchzylinder
10a,
10b durch
eine entsprechende Öffnung
14 in
einer ersten Seitenwand
16 des Gehäuses
18 entfernt werden
können
(
3). Während des
Abziehens oder Entfernens der ersten und/oder zweiten Gummituchhülse
12a,
12b durch
die zugehörige Öffnung
14 werden
der erste und/oder zweite Gummituchzylinder
10a,
10b in der
gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand
20 des Gehäuses fliegend gelagert, wie
es beispielsweise in
3 angedeutet ist. Während des
Betriebs der Druckmaschine sind der erste und der zweite Gummituchzylinder
10a,
10b vorzugsweise
drehbar in beiden Seitenwänden
16 und
20 des
Gehäuses
gelagert, wie es in
4 dargestellt ist. Hierzu
5 können die
entsprechenden Lager
22 in der einem jeden der Gummituchzylinder
10a,
10b zugeordneten Öffnung
14 angebracht
sein, wie dies in
4 angedeutet ist. Eine detaillierte
Beschreibung betreffend die Befestigung eines endlosen hülsenförmigen Gummituches
auf einem fliegend gelagerten Gummituchzylinder ist beispielsweise
in der
US 5,429,048
A beschrieben.
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Jedes
Druckwerk 4 umfaßt
weiterhin einen ersten und zweiten, den ersten und zweiten Gummituchzylindern 10a, 10b entsprechend
Zugeordneten Plattenzylinder 24a, 24b. Jeder der
ersten und zweiten Plattenzylinder 24a, 24b hat
im Wesentlichen den gleichen Durchmesser wie der ihm zugeordnete Gummituchzylinder 10a, 10b und
trägt einen
Satz von vier Druckplatten A, B, C, D bzw. E, F, G, H, von denen
eine jede Druckplatte das Druckbild einer zugehörigen vorzugsweise stehenden
Zeitungsseite trägt,
die auf die Bahn 6 gedruckt werden soll. Die Druckplatten
A, B, C, D, E, F, G, H sind vorzugsweise gewöhnliche flexible ebene Druckplatten,
die um den Körper
des ersten und/oder zweiten Plattenzylinders 24a, 24b herumgespannt
oder herumgewunden werden und die auf den Plattenzylindern 24 mittels
einer bekannten Druckplattenklemmeinrichtung 38 gehalten
werden, wie dies schematisch in 2 dargestellt
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung umfaßt
jeder der ersten und zweiten Plattenzylinder
24a,
24b eine
Druckplattenklemmeinrichtung
38, mittels welcher jede der
vier herkömmlichen
Druckplatten A, B, C, D, E, F, G, H separat auf dem Plattenzylinder
gehalten wird. Eine Plattenklemmeinrichtung der gattungsgemäßen Art
zum getrennten Spannen und Halten von vier unterschiedlichen Druckplatten
ist beispielsweise in der
US 3,335,663
A und
US 3,230,879
A beschrieben.
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Alternativ
kann es vorgesehen sein, daß die Druckplatten
A, B, C, D, E, F, G, H als endlose hülsenförmige Druckplatten A', B', C', D\E', F, G', H' ausgebildet sind,
wie sie beispielsweise aus der
US 4,913,048 A bekannt sind. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung, die schematisch in
5 gezeigt ist,
werden der erste und zweite Plattenzylinder
24a,
24b in
der entsprechenden Seiten wand 20 des Gehäuses
18 fliegend gelagert,
wenn die endlosen Druckplatten oder Druckformhülsen A', B',
C' und D' sowie E', F', G', H' durch eine zugehörige, in
den Figuren nicht dargestellte Öffnung
in der gegenüberliegenden
Seitenwand des Gehäuses
18 während des Stillstands
der Druckmaschine axial vom entsprechenden Plattenzylinder
24a,
24b abgezogen,
bzw. auf diesen aufgeschoben werden. Während des Betriebs der Druckmaschine
1 werden
die Plattenzylinder
24a,
24b bei dieser Ausführungsform
der Erfindung ebenfalls in beiden Seitenwänden
16,
20 des Gehäuses
18 drehbar
gelagert, wie es zuvor im Zusammenhang mit den zugehörigen Gummituchzylindern
10a und
10b beschrieben
wurde.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Druckplatten A, A', B, B', C, C\D, D' und E, E', F, F, G, G', H, H' vorzugsweise auf den zugehörigen ersten
und zweiten Plattenzylindern 24a, 24b in der Weise
angebracht, daß zwischen zwei
benachbarten Druckplatten keine Lücke besteht. Alternativ kann
es gemäß einer
nicht dargestellten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen sein, herkömmliche flexible ebene Druckplatten
oder endlose hülsenförmige Druckplatten
auf dem jeweiligen Plattenzylinder 24a, 24b in
der Weise anzubringen, daß die
Seitenränder
zweier benachbarter Druckplatten im Abstand zueinander angeordnet sind.
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Wie
beispielsweise aus 1 und 2 erkennbar
ist, sind bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der
erste und der zweite Plattenzylinder 24a, 24b eines
jeden Druckwerks, bzw. deren Drehzentren, vorzugsweise im wesentlichen
entlang einer Linie angeordnet, wobei die Zylinder eines Druckwerks
vorteilhafter Weise gegenüber
der Horizontalen geringfügig
geneigt angeordnet sein können,
um den Umschlingungsbereich der Bahn 6 zu vergrößern, in
welchem die Bahn jeden der ersten und zweiten Gummituchzylinder 10a, 10b eines Druckwerks 4 umschlingt.
Beim Einsatz einer entlang der Horizontalen verlaufenden linearen
Zylinderanordnung kann es weiterhin vorgesehen sein, daß der Winkel
des Umschlingungsbereiches durch zwischen zwei Druckwerken z. B. den
Druckwerken 4.1 und 4.2 in 2, angeordnete
verstellbare Umlenkwalzen, die in den Zeichnungen nicht dargestellt
sind und über
die die Bahn 6 geführt
wird, veränderbar
ist.
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Wie
weiterhin aus 2 und 3 zu erkennen
ist, wird bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung jedes
Zylinderpaar bestehend aus dem ersten und zweiten Plattenzylinder 24a, 24b und
dem zugeordneten Gummituchzylinder 12a, 12b durch
einen separaten Motor 26 angetrieben.
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Weiterhin
kann es vorgesehen sein, daß der erste
Plattenzylinder 24a über
einen ersten Motor, der zweite Plattenzylinder 24b über einen
separaten zweiten Motor und die über
Zahnräder
gekoppelten ersten und zweiten Gummituchzylinder 12a, 12b durch
einen separaten dritten Motor angetrieben werden, wobei die Motoren
die Zylinder entweder direkt oder über ein Getriebe antreiben
können
und die Synchronisation der Druckwerke 4.1, 4.2, 4.3, 4.4 und 4.5,
bzw. der Druckwerkstürme 2 allein über eine entsprechende
Steuerelektronik, welche eine sogenannte „elektronische Längswelle” darstellt,
erfolgt. Hierdurch ergeben sich insbesondere beim fliegenden Wechselbetrieb
oder beim Betrieb als Eindruckwerk erhebliche konstruktive Vereinfachungen,
da die Motoren der Plattenzylinder unabhängig voneinander hoch- und
heruntergefahren werden können, ohne
daß hierfür aufwendige
mechanische Kupplungen erforderlich sind. Bei den beiden zuvor beschriebenen
Ausführungsformen
der Erfindung wird eine Verstellung des Umfangsregisters bevorzugterweise über die
separaten Antriebsmotoren durchgeführt.
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Alternativ
kann es vorgesehen sein, daß die Platten-
und Gummituchzylinder
24a,
24b und
10a,
10b über eine
gemeinsame Längswelle
in bekannter Weise angetrieben werden. Die Verstellung des Umfangsregisters
des ersten oder zweiten Plattenzylinders
24a,
24b kann
hierbei mittels einer entsprechenden Umfangsregisterverstellvorrichtung
27 erfolgen, welche
beispielsweise durch ein bekanntes Harmonik-Getriebe (harmonic drive)
gebildet sein kann, welches an die Antriebswellen des ersten und/oder des
zweiten Plattenzylinders
24a,
24b gekoppelt ist. Die
Umfangsregister- und zusätzlich
die Seitenregisterverstellung eines jeden der Plattenzylinder
24a,
24b kann
in gleicher Weise mittels einer bekannten herkömmlichen Registerverstelleinrichtung,
wie sie beispielsweise in der
US 5,535,675 A beschrieben ist, erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung weisen der erste und der zweite Plattenzylinder 24a, 24b eine
Länge auf,
die im Bereich zwischen 1200 mm und 1700 mm liegt. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung liegt der Umfang des ersten und zweiten Plattenzylinder 24a, 24b und
des ersten und zweiten Gummituchzylinders 10a, 10b vorzugsweise
im Bereich zwischen 470 mm und 650 mm. Demgemäß liegt bei dieser Ausführungsform der
Erfindung das Langen-zu-Durchmesserverhältnis des ersten und zweiten
Plattenzylinders 24a, 24b im Bereich zwischen
8,4:1 und 9:1.
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Wie
zuvor beschrieben und beispielsweise in 1 gezeigt,
können
vier Druckwerke 4 übereinander
angeordnet sein, von denen jedes eine der Farben Gelb (Y), Magenta
(M), Cyan (C) oder Schwarz (B) auf eine im wesentlichen vertikal
von einem Druckwerk 4 zum nächsten Druckwerk 4 verlaufende Bahn 6 druckt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind vier Druckwerke 4.1. 4.2, 4.3 und 4.4 für die Farben
Gelb (Y), Magenta (M), Cyan (C) und Schwarz (B) zusammen mit einem
fünften
Druckwerk 4.5 übereinander
angeordnet, wie es beispielsweise in 2 gezeigt
ist. Das fünfte
Druckwerk 4.5 kann entweder zum Druck einer zusätzlichen
Sonderfarbe (S) eingesetzt werden, die beispielsweise in Firmenlogos
etc. verwendet wird und die durch eine Überlagerung von Farbrastern
der vier Farben Gelb (Y), Magenta (M), Cyan (C) und Schwarz (B)
nur mit einer vergleichsweise geringen Qualität gedruckt werden kann.
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Alternativ
kann es vorgesehen sein, daß das fünfte Druckwerk 4.5 im
Wechsel mit einem der unteren Druckwerke 4.1 bis 4.4 betrieben
wird, welches dieselbe Farbe wie das fünfte Druckwerk 4.5,
vorzugsweise Schwarz (B), druckt. Bei dieser Betriebsart wird das
Druckwerk, welches momentan für
einen Druckauftrag nicht benötigt
wird, heruntergefahren und abgeschaltet, nachdem die zugeordneten
Plattenzylinder 24a, 24b des Druckwerks von den
zugehörigen
Gummituchzylindern 10a, 10b abgestellt worden
sind.
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Das
abgeschaltete Druckwerk 4 kann dann mit neuen Druckplatten
A, A', B, B', C, C', D, D', E, E', F, F', G, G' und H, H' für einen
nächsten
Druckauftrag bestückt
werden.
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Wie
in 2 dargestellt ist, kann weiterhin eine Galerie
oder Arbeitsplattform 28 mit einem Gerüst oder Geländer 30 und einer
Leiter 32 zum Betreten der Plattform 28 vorgesehen
sein. Die Plattform 28 hat vorzugsweise eine Höhe von ungefähr 2,2 m und
ist zwischen den Druckwerken 4.2 und 4.3 von 2 in
der Weise angeordnet, daß der
Drucker 34 die unteren Druckwerke 4.1 und 4.2 einrichten
kann, während
er auf dem Boden der Druckerei steht, und er die oberen drei Druckwerke 4.3, 4.4 und 4.5 einrichten
oder für
den Druck vorbereiten kann, während er
auf der Plattform 28 steht. Bei der in 2 gezeigten
Ausführungsform
der Druckwerke 4.1 bis 4.5 des Druckturmes 2 beträgt die Höhe jedes
Druckwerks 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5 ungefähr 1,1 m
und die Höhe der
Plattform 28 liegt ungefähr bei 2,5 m. Daher kann der
Drucker 34 die endlosen Gummitücher 12a, 12b und/oder
die endlosen Druckplatten A',
B', C', D' und E', F', G';
H' der oberen Druckwerke 4.3 bis 4.5 durch
die in 4 gezeigte zugehörige Öffnung 14 axial entnehmen,
während
er auf der Plattform 28 steht.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, bei der herkömmliche
ebene Druckplatten A, B, C, D und E, F, G, H auf den entsprechenden
ersten und zweiten Plattenzylindern 24a, 24b zum
Einsatz kommen, werden die ebenen flexiblen Druckplatten vorzugsweise
durch in Höhe
der Plattenzylinder 24a, 24b angeordnete Öffnungen 40.1, 40.2, 40.3, 40.4, 40.5 hindurch
gewechselt, wie sie z. B. in 3 angedeutet
ist.
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Die
Höhe eines
jeden Druckwerks oder die Höhe
der Plattform 28 können
jedoch in gleicher Weise größer oder
kleiner gewählt
werden.
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- 1
- Rollenrotations-Offsetzeitungsdruckmaschine
- 2a
- Druckwerksturm
- 2b
- Druckwerksturm
- 2c
- Druckwerksturm
- 2d
- Druckwerksturm
- 4.1
- Druckwerk
- 4.2
- Druckwerk
- 4.3
- Druckwerk
- 4.4
- Druckwerk
- 4.5
- Druckwerk
- 6
- Bahn
- 8
- Falzapparat
- 10a
- erstes
Gummituch
- 10b
- zweites
Gummituch
- 12a
- Gummituchhülse
- 12b
- Gummituchhülse
- 14
- Öffnung (2)
- 16
- Seitenwand
- 18
- Gehäuse
- 20
- Seitenwand
- 22
- Lager
- 24a
- erster
Plattenzylinder
- 24b
- zweiter
Plattenzylinder
- 26
- Motor
- 27
- Umfangsregisterverstelleinrichtung
- 28
- Plattform
- 30
- Geländer/Gerüst
- 32
- Leiter
- 34
- Bediener
- 38
- Druckplattenklemmeinrichtung
- 40.1
- Öffnung (3)
- 40.2
- Öffnung (3)
- 40.3
- Öffnung (3)
- 40.4
- Öffnung (3)
- 40.5
- Öffnung (3)
- A,
B, C, D, E, F, G, H
- herkömmliche
Druckplatten
- A', B', C', D', E', F', G', H'
- endlose
Druckplatten