DE102005043082A1

DE102005043082A1 - Druckeinheit einer Rollendruckmaschine

Info

Publication number: DE102005043082A1
Application number: DE102005043082A
Authority: DE
Inventors: Hans-Eeckhard Mamberer
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland Web Systems GmbH
Priority date: 2005-09-10
Filing date: 2005-09-10
Publication date: 2007-03-15
Also published as: CA2558883A1; CH699059B1; US20070062391A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Druckeinheit (1) einer Rollendruckmaschine mit mindestens aus einem Formzylinder (5) und aus einem Übertragungszylinder (4) bestehenden Zylinderpaar und einem Gegendruckzylinder (3), wobei eine Bedruckstoffbahn (6) zwischen dem mindestens einen Übertragungszylinder (4) und dem mindestens einen Gegendruckzylinder (3) durchführbar und mit Farbe belegbar ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß weist das eine Zylinderpaar (4, 5) eine Breite von acht liegenden oder stehenden Zeitungsseiten auf und die Breite des Formzylinders (5) zum Umfang des Formzylinders (5) hat ein Verhältnis von 1,3 bis 1,5.

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Rollendruckmaschine mit mindestens aus einem Formzylinder und aus einem Übertragungszylinder bestehenden Zylinderpaar und einem Gegendruckzylinder, wobei eine Bedruckstoffbahn zwischen dem mindestens einen Übertragungszylinder und dem mindestens einen Gegendruckzylinder durchführbar und mit Farbe belegbar ist.
Die Druckprodukte von Rollendruckmaschinen, wie Zeitungen und zeitungsähnliche Druckprodukte, werden in unterschiedlichen Formaten gedruckt. Derzeit sind etwa 30 bis 40 verschiedene Druckformate mit bestimmter Seitenbreite und Seitenlänge bekannt. Viele dieser Formate haben ein relativ große Seitenbreite und Seitenlänge und werden deshalb von den Lesern als unhandlich empfunden. Der Trend im Druckbereich geht daher zu kleineren Druckformaten, die auf den bestehenden Druckmaschinenanlagen im Halbformat oder auch mit Tabloidformat bezeichnet, gedruckt werden. Beim Tabloidformat werden die Druckseiten bezogen auf den Formzylinder liegend gedruckt, während beim Broadsheetformat die Druckseiten stehend gedruckt werden.
Als typisches Beispiel für ein Halb- oder Tabloidformat ist in Deutschland das nordische Format bekannt, mit dem beispielsweise die Zeitungen, wie „Bild", „Bild am Sonntag", „Welt" oder „Süddeutsche Zeitung" gedruckt werden.
Die Herstellung eines Druckproduktes im Halbformat hat jedoch den Nachteil, dass das Druckexemplar nicht in mehreren Sektionen, den so genannten Büchern, aufgeteilt werden kann. Eine Sektionierung des Druckproduktes hat aber den Vorteil, dass das fertige Druckprodukt zum Beispiel nach Themen oder Inhalten aufgeteilt werden kann.

Aus der DE 198 03 809 A1 der Anmelderin ist bereits ein mindestens vier Seiten breites Offsetdruckwerk bekannt, meist mit 4/2 oder 6/2 bezeichnet, mit dem wahlweise vier oder mehr Druckseiten im Broadsheet- oder Tabloidformat gedruckt werden können.

Weiterhin ist aus der DE 100 66 162 B4 ein sechs Seiten breites Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine bekannt, bei dem durch eine versetzte Anordnung der gespannten Enden von drei nebeneinander auf dem Übertragungszylinder befindlichen Drucktücher, beim aneinander Abrollen der Übertragungszylinder und der Formzylinder ein vibrationsarmer Lauf der Druckmaschine erzeugt werden soll.

Es ist allgemein bekannt, dass eine Verbreiterung der Druckeinheiten sich hinsichtlich des Schwingungsverhaltens der Zylinder negativ auswirkt, wodurch auch das Druckverhalten insgesamt verschlechtert wird.

Hiervon ausgehend hat der Erfinder sich folgende Aufgabe gestellt, nämlich eine verbesserte Druckeinheit für eine Rollendruckmaschine zu schaffen, die noch höhere Produktionszahlen erlaubt und bei der das bekannte negative Schwingungsverhalten gar nicht oder nahezu nicht auftritt.

Diese Aufgabe wird durch eine Druckeinheit einer Rollendruckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.

Bisher wurde davon ausgegangen, dass das Schwingungsverhalten der Zylinder in einem Druckwerk einer Rollendruckmaschine durch eine Reduzierung der Breite der Spannkanäle für die Drucktücher und durch eine versetzte Anordnung der Drucktücher positiv beeinflusst werden kann. Dementsprechend wurden für sechs Seiten breite Druckwerke Lösungsansätze, wie in der DE 100 66 162 B4 beschrieben, verfolgt.

Der Erfinder hat erkannt, dass diese Lösungsansätze das Schwingungsverhalten der Zylinder bei einem Druckwerk nur in geringem Maße beeinflussen. Vielmehr hat, nach den Erkenntnissen des Erfinders, das Verhältnis der Breiten zum Durchmesser beziehungsweise zum Umfangsverhältnis der Zylinder auf das Schwingungsverhalten oder die Neigung zur Schwingungsanregung einen Einfluss. So ist bei doppelt breiten Druckeinheiten, die nur in geringem Maße zu Schwingungen neigen, das Verhältnis der Zylinderbreite zum Umfang des Formzylinders circa 1,4. Bei dreifach breiten Druckeinheiten, die eher schwingungsanfällig sind, ist dieses Verhältnis circa 2,1. Je geringer das Verhältnis von Breiten zum Durchmesser beziehungsweise zum Umfangsverhältnis der Zylinder ist, desto weniger schwingen die Zylinder beziehungsweise umso weniger lassen sich diese zu Schwingungen anregen.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen heraus schlägt der Erfinder vor, eine Druckeinheit einer Rollendruckmaschine mit mindestens aus einem Formzylinder und aus einem Übertragungszylinder bestehenden Zylinderpaar und einem Gegendruckzylinder, wobei eine Bedruckstoffbahn zwischen dem mindestens einen Übertragungszylinder und dem mindestens einen Gegendruckzylinder durchführbar und mit Farbe belegbar ist, dahingehend zu verbessern, dass das Zylinderpaar eine Breite von acht liegenden oder stehenden Zeitungsseiten aufweist und die Breite des Formzylinders zum Umfang des Formzylinders ein Verhältnis von 1,3 bis 1,5 aufweist.

Durch die erfindungsgemäße Ausführung einer Druckeinheit wird die Effektivität einer Rollendruckmaschine wesentlich gesteigert. Pro Umdrehung der Formzylinder werden je nach Belegung des Formzylinders entweder 16-seitige oder 32-seitige Produkte hergestellt. Im Vergleich dazu sind bei doppelt breiten oder dreifach breiten Druckeinheiten lediglich 8-/16-seitige oder 12-/24-seitige Produkte möglich.

Die Druckeinheit kann beispielsweise aus vier Zylinderpaaren und mindestens einem Gegendruckzylinder aufgebaut sein, die vorzugsweise symmetrisch beziehungsweise punktsymmetrisch zum Gegendruckzylinder angeordnet sind. Dies lässt sich durch eine 9-Zylinder-Satelliten-Anordnung erreichen. Bei der 9-Zylinder-Sateliten-Anordung wird ein nahezu schwingungsfreier Betrieb der Rollendruckmaschine bei allen Produktionsdrehzahlen ermöglicht. Weiterhin wird hierdurch auf einfache Weise ein Vierfarbdruck erreicht.

Es ist von Vorteil, wenn ein Druckturm zwei 9-Zylinder-Satelliten-Anordnungen aufweist. Die zwei 9-Zylinder-Satelliten-Anordnungen sind vorzugsweise übereinander angeordnet. Hierdurch können in einem Druckwerk beide Seiten des Bedruckstoffes mit jeweils vier Farben versehen werden.

Um ein handliches Format des fertig bedruckten Stoffes zu erhalten, ist es von Vorteil, wenn die Seitenlänge einer Zeitungsseite in etwa zwischen 300 mm und 700 mm beträgt. Auf diese Seitenlänge ist entsprechend der Umfang der Formzylinder und der Übertragungszylinder abgestimmt.

Weiterhin ist es günstig, wenn der Umfang des mindestens einen Formzylinders der doppelten Seitenlänge einer Zeitungsseite entspricht, wobei das Umfangsverhältnis von Formzylinder zu Übertragungszylinder ein Verhältnis von 1 zu 2 aufweist.

Die Breite des Bedruckstoffes sollte in etwa zwischen 1850 mm und 2300 mm betragen.

Der mindestens eine Formzylinder und der der mindestens eine Übertragungszylinder können in einer alternativen Ausführungsform Schmitzringe aufweisen. Hierdurch kann ein schwingungsfreierer Lauf der Zylinder gewährleistet werden.

Alternativ oder ergänzend dazu kann auch der mindestens eine Gegendruckzylinder wahlweise mit oder ohne Schmitzringe ausgeführt sein.

Eine besonders schwingungsunempfindliche Ausführung der Zylinder kann dadurch erreicht werden, dass die Zylinder des Zylinderpaares und/oder der Gegendruckzylinder eine Trägerwelle aus CFK (Kohlefaser verstärkter Kunststoff) und/oder GFK (Glasfaser verstärkter Kunststoff) aufweisen. Dabei kann diese Trägerwelle sich von einer Seitenwand des Druckwerkes zur anderen erstrecken und der Zylinderkörper ist auf dieser Trägerwelle aufgeschrumpft.

Diese Trägerwelle kann als Vollachse oder als Rohr ausgebildet sein. Beispielsweise die Ausführung als Rohr bietet neben der Gewichtseinsparung gegenüber der Vollachse noch den Vorteil des geringeren Trägheitsmomentes. Dieses geringere Gewicht beziehungsweise das geringere Trägheitsmoment wirkt sich positiv auf das Rotationsverhalten der Zylinder aus.

Auf dem Übertragungszylinder können zwei Drucktücher oder eine ganzzahlig vielfache Anzahl von zwei Drucktüchern aufgespannt sein.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: prinzipieller Aufbau einer Druckeinheit mit 9-Zylinder-System.
Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die einzige 1 beschrieben.
Die 1 zeigt einen prinzipiellen Aufbau eines Druckwerkes 1, das als 9-Zylinder-System 2 aufgebaut ist. Dieser prinzipielle Aufbau des Druckwerkes 1 kann auch zwei 9-Zylinder-System 2 aufweisen, wodurch bei einem Durchlauf der Bedruckstoffbahn durch das Druckwerk 2, die Bedruckstoffbahn 6 beidseitig mit Farbe belegbar ist. In der Mitte eines 9-Zylinder-Systems 2 befindet sich der Gegendruckzylinder 3. Um diesen Gegendruckzylinder 3 sind jeweils vier Übertragungszylinder 4 angeordnet, wobei jedem Übertragungszylinder 4 jeweils ein Formzylinder 5 zugeordnet ist. Die benachbarten Übertragungs- 4 und Formzylinder 5 bilden jeweils ein Zylinderpaar, welches eine Zylinderbreite von acht stehenden oder acht liegenden Zeitungsseiten aufweist. Das Verhältnis der Breite des Formzylinders 5 zum Umfang der Formzylinders 5 beträgt zwischen 1,3 bis 1,5. Ein solches Verhältnis ermöglicht aufgrund der einhergehenden positiven Eigenschaften, wie hohe Steifigkeit und günstiges Trägheitsmoment des Formzylinders 5, eine nahezu schwingungsfreie Rotation der Formzylinder 5. Das Umfangsverhältnis von Formzylinder 5 zu Übertragungszylinder 4 beträgt 1 zu 2. Idealerweise ist jedes Zylinderpaar 4 und 5 zur Übertragung einer Druckfarbe vorgesehen.
Durch die Erfindung wird eine Druckeinheit einer Rollendruckmaschine zur Verfügung gestellt, die bei hohen Produktionszahlen gleichzeitig vibrationsarm arbeitet.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale und die Merkmale der Ansprüche nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

1: Druckwerk
2: 9-Zylinder Satellit
3: Gegendruckzylinder
4: Übertragungszylinder
5: Formzylinder
6: Bedruckstoffbahn

Claims

Druckeinheit (1) einer Rollendruckmaschine mit mindestens aus einem Formzylinder (5) und aus einem Übertragungszylinder (4) bestehenden Zylinderpaar und einem Gegendruckzylinder (3), wobei eine Bedruckstoffbahn (6) zwischen dem mindestens einen Übertragungszylinder (4) und dem mindestens einen Gegendruckzylinder (3) durchführbar und mit Farbe belegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylinderpaar (4, 5) eine Breite von acht liegenden oder stehenden Zeitungsseiten aufweist und die Breite des Formzylinders (5) zum Umfang des Formzylinders (5) ein Verhältnis von 1,3 bis 1,5 aufweist.
Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vier Zylinderpaare (4, 5) und mindestens ein Gegendruckzylinder (3) angeordnet sind, die als 9-Zylinder-Satelliten-Anordnung (2) aufgebaut sind.
Druckeinheit nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckeinheit (1) zumindest eine 9-Zylinder-Satelliten-Anordnung (2) aufweist.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckeinheit (1) zwei 9-Zylinder-Satelliten-Anordnungen (2) aufweist.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenlänge einer Zeitungsseite in etwa zwischen 300 mm und 700 mm beträgt.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfang des mindestens einen Formzylinders (5) der doppelten Seitenlänge einer Zeitungsseite entspricht.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Bedruckstoffes (6) in etwa zwischen 1850 mm und 2300 mm beträgt.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Formzylinder (5) und der mindestens eine Übertragungszylinder (4) Schmitzringe aufweisen.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Gegendruckzylinder (3) wahlweise mit oder ohne Schmitzringe ausgeführt ist.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zylinder (4, 5) und/oder der Gegendruckzylinder (3) eine Trägerwelle aus CFK und/oder GFK aufweisen/aufweist.
Druckeinheit nach dem Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerwelle als Vollachse oder als Rohr ausgebildet ist.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertragungszylinder (4) zwei oder eine ganzzahlig vielfache Anzahl von zwei Drucktüchern aufweist.