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Die
Erfindung betrifft ein Druckwerk und eine Druckeinheit einer Rotationsdruckmaschine
gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche
1, 2, 7 oder 9 bzw. 26.
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Beim
Antrieb von Zylindern oder Zylindergruppen mit separaten Antrieben
z. B. in Satellitendruckeinheiten können prozessbedingt Abwicklungsunterschiede
zwischen den Zylinderpaarungen auftreten. Diese sind abhängig vom
Anstelldruck, der Anzahl der aktiven Druckstellen, der Aufzugstärke, der
Art oder sogar dem Hersteller des Aufzuges selbst, davon ob das
Reibgetriebe schmitzringlos oder mit Schmitzringen ausgebildet ist,
von den Schmitzringradien bzw. insgesamt von den Radienverhältnissen
des Reibgetriebes.
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Dies
kann zu z. T. erheblichen und, bei wechselnden Bedingungen, zu erheblich
unterschiedlichen Leistungsflüssen
zwischen den Zylindern bzw. den Zylindergruppen führen. Dies
ist unerwünscht, da
sie zu Asymmetrien in der Leistungsauslegung, je nach Bedingungen
und Betriebsweise zu unterschiedlichen Leistungen oder gar zu Überlasten
an Motoren und Reglern führen.
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Auch
bei über
Getriebe gemeinsam angetriebenen Zylindergruppen, Druckwerken, Druckeinheiten
oder Drucktürmen
führt dies
zu unerwünschten Momenten,
zu erhöhter
Reibung und Verschleiß.
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Durch
die
DE 195 01 243
A1 sind Zylinder einer Rotationsdruckmaschine mit Schmitzringen
bekannt, wobei die Schmitzringe des Satellitenzylinders zwecks Verringerung
der Leistungsübertragung drehbar
gelagert sind.
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In
der WO 00/41887 A1 wird einem Reibgetriebe aus prozessbedingt reibenden
Zylindern ein kompensierendes Reibgetriebe in Gestalt von Schmitzringen
eine Radienverhältnisses
ungleich 1 überlagert.
Der Schmitzring des Gegendruckzylinders ist hierbei größer ausgeführt, als
dessen Ballen.
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Die
US 31 96 788 offenbart ein
Druckwerk für den
beidseitigen Offsetdruck, wobei Übertragungszylinder
und zugeordneter Formzylinder im Bereich ihres Ballens voneinander
verschiedene Radien aufweisen. Drei Paare von jeweils zusammen wirkenden Schmitzringen
sind in drei verschiedenen Ebenen angeordnet. Die Paare weisen jeweils
gleichen Durchmessers auf.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk und eine Druckeinheit
einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der 1, 2, 7 oder 9 bzw. 26 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch die besonderen Verhältnisse
im Bereich des durch die Zylinder gebildeten Reibgetriebes eine
erheblich geringere Leistungsverschiebung erreichbar ist. Auch ist
hierdurch eine höhere
Druckqualität
durch sog. „true-rolling" möglich.
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Dies
gilt insbesondere für
Druckwerke, welche einen keine Farbe führenden Zylinder, insbesondere
einen Satellitenzylinder und mehrere mit diesem zusammen wirkende Übertragungszylinder,
aufweisen. Hierbei ist die Abstufung der drei Zylinder in ihrer Auslegung
zueinander von besonderem Vorteil, da nicht nur ein Zylinderpaar
sondern mehrere an der potentiellen Leistungsverschiebung mitwirken.
Ein wesentlicher Vorteil ergibt sich bei Schmitzringläufern für einen
gegenüber
dem Satellitenzylinder verkleinerten zugeordneten Schmitzring.
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In
vorteilhafter Ausführung
können
die Schmitzringe der drei Zylinder jeweils paarweise zueinander
in ihrer Größe abgestuft
werden. Die Abstufung der drei Schmitzringe zueinander kann ggf.
anstelle der, oder aber in einer vorteilhaften Weiterbildung zusätzlich zur
Abstufung der Zylinder vorgenommen werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher
beschreiben.
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Es
zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
zusammen wirkender Zylinder einer Rotationsdruckmaschine;
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2 ein Ausschnitt eines Reibgetriebes zweier
Zylinder in vergrößerter Ansicht;
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3 eine schematische Darstellung
einer Neunzylinder-Druckeinheit mit paarweisem Antrieb;
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4 eine schematische Darstellung
einer Neunzylinder-Druckeinheit mit Einzelantrieb;
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5 eine schematische Darstellung
einer 10-Zylindersatellitendruckeinheit;
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6 eine Darstellung der Nippstelle.
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Eine
Rotationsdruckmaschine weist ein Druckwerk 01 mit drei
jeweils paarweise miteinander in einer Druck-An-Stellung zusammen
wirkenden Zylindern 02; 03; 04 auf. Der
erste Zylinder 02 ist z. B. als Formzylinder 02 ausgeführt und
weist auf seiner nach außen
gerichteten äußeren Oberfläche 06 eine Information
eines zu druckenden Bildes auf. Das zu druckende Bild kann in Form
einer Struktur für
Hochdruck, Tiefdruck oder Flachdruckverfahren direkt in einer Mantelfläche des
Formzylinders 02 selbst vorgesehen sein, oder aber auf
einer auf einem Grundkörper 08 eines
Radius r08 des Formzylinders 02 lösbar angeordneten Druckform 09 (Druckplatte,
Hülse, Klischee
etc.) einer Dicke d09, z. B. d09 = 0,25 bis 0,33 mm, insbesondere
0,27 bis 0,30 mm. In jedem der beiden Fälle definiert die äußere, die
das Druckbild aufweisende Oberfläche 06 einen
wirksamen Radius r02 des Formzylinders 02. Der die Druckform 09 und
ggf. eine oder mehrere nicht dargestellte Zwischenlagen aufweisende
Formzylinder 02 ist im wesentlichen inkompressibel, d.
h. mit einem festen Radius r02 ausgeführt.
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Der
als Übertragungszylinder 03 ausgeführte zweite
Zylinder 03 weist im Bereich seiner Mantelfläche zumindest
eine Schicht 11 mit kompressiblen und/oder elastischen
Eigenschaften auf einem in radialer Richtung im wesentlichen inkompressiblen,
inelastischem Zylinderkem 12 eines Radius r12 auf. Die
Schicht 11 ist z. B. als Aufzug 11, insbesondere als
Gummituch 11 (endlich, als Hülse etc.) lösbar auf dem Zylinderkern 12 angeordnet.
Der Radius r12 des Zylinderkerns 12 kann entweder direkt
durch die Mantelfläche
eines Grundkörpers 13 eines
Radius r13, oder aber bei Vorhandensein einer oder mehrerer Zwischenlagen 14,
z. B. eines Unterzuges 14, durch die äußere Oberfläche der äußersten Zwischenlage 14 definiert
sein. Die Zwischenlage(n) dient (dienen) z. B. der Anpassung an
verschiedene Dicken d11 von Gummitüchern 11 oder/und
Stärken von
Bedruckstoffen. Ist die Schicht 11 als mit einer inkompressiblen
Trägerschicht
verbundene Schicht 11 ausgeführt, z. B. als Schicht eines
Metalldrucktuches, so ist im Sinne der Inkompressibilität der Radius
r12 inklusive der Stärke
der inkompressiblen Trägerschicht,
z. B. der Metallplatte, zu verstehen.
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Aufgrund
der elastischen und/oder kompressiblen Schicht 11 weist
der Übertragungszylinders 03 einen äußeren Radius
r03u im unbelasteten Zustand, d. h. in Druck-Ab-Stellung, und einen äußeren Radius r03b
im belasteten Zustand, d. h. in Druck-An-Stellung der paarweise aneinander
angestellten Zylinder 02; 03; 04, auf.
Als „Radius im
belasteten Zustand" ist hier
allgemein der Abstand der Rotationsachse R02; R03; R04 des betreffenden
Zylinders 02; 03; 04 von der betrachteten
Nippstelle in der Verbindungsebene der Rotationsachsen R02; R03;
R04 zu verstehen. Hierbei ist ggf. zwischen dem Radius r03b1 im
belasteten Zustand im Bereich der Nippstelle 16 zum Formzylinder 02 (2) und dem Radius r03b2
im belasteten Zustand im Bereich der Nippstelle 17 zum weiteren
Zylinder 04 zu unterscheiden. In 2 sind die Bezugszeichen für die Nippstelle 17 zwischen Übertragungszylinder 03 und
dem dritten Zylinder 04 in Klammern aufgeführt. Diese
Nippstelle 17 stellt gleichzeitig eine Druckstelle 17 für eine zu
bedruckende Bahn 18 (strichliert), z. B. Papierbahn 18,
dar.
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Der
mit dem Übertragungszylinder 03 eine Druckstelle 17 bildende,
als Gegendruckzylinder 04 wirksame Zylinder 04 kann
entweder als ein Übertragungszylinder
eines zweiten Zylinderpaares oder aber als keine Druckfarbe führender
Zylinder 04 ausgeführt
sein, an welchen ein oder mehrere Übertragungszylinder 03 über eine
nicht dargestellte Bahn anstellbar sind.
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In
der dargestellten Ausführung
ist der Gegendruckzylinder 04 als keine Druckfarbe führender Zylinder 04 ausgeführt, welcher
im wesentlichen inkompressibel, d. h. mit einem festen äußeren Radius r04
ausgeführt
ist. Dieser Radius r04 kann ggf. nicht dargestellte, auf einem Zylindergrundkörper aufgebrachte
inkompressible Lagen mit beinhalten.
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Die
in Druck-An-Stellung ein Reibgetriebe bildenden Form- und Übertragungszylinder 02; 03 sind
in vorteilhafter Ausführung
derart dimensioniert und/oder aneinander angestellt, dass der Formzylinder 02 im
belasteten Zustand einen größeren Radius r02,
z. B. mindestens um 0,2 Promille größer, aufweist, als der Radius
r03b1 des Übertragungszylinders 03 in
der Nippstelle 16. Ein Verhältnis des Radius r02 des Formzylinders 02 zum
Radius r03b1 des Übertragungszylinders 03 im
belasteten Zustand, d. h. in Druck-An-Stellung liegt z. B. von 1,0015
bis 1,0030, vorzugsweise von 1,0020 bis 1,0025. Das Verhältnis des
Radius r02 des Formzylinders 02 zum Radius r03u des Übertragungszylinders 03 im
unbelasteten Zustand kann hierbei z. B. zwischen 1,0000 und 1,0015,
insbesondere 1,0010 und 1,0015 liegen.
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Eine
Dicke d11 der entlasteten Schicht 11 liegt im unbelasteten,
jedoch bereits im Druckbetrieb verwendeten Fall (d. h. nicht unbenutzt)
z. B. zwischen 1,5 bis 2,5 mm, insbesondere zwischen 1,8 und 2,1
mm. Der Radius r12 des Zylinderkerns 12 ist entsprechend
o. g. Verhältnisse
auszuführen.
Hierbei ist u.U. eine Zwischenlage 14 von z.B. einer Dicke von
0,14 bis 0,22 mm zu berücksichtigen,
wenn der Radius r13 des Grundkörpers 13 dimensioniert
wird.
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Im
Fall eines Druckwerkes 01 mit Zylindern 02; 03 doppelten
Umfangs, d. h. mit einem Umfang, welcher im wesentlichen zwei hintereinander
angeordneten stehenden Druckseiten, insbesondere Zeitungsseiten,
entspricht, liegt der Radius r02 des Formzylinders 02 z.
B. zwischen 140 bis 190 mm, insbesondere zwischen 155 und 180 mm.
Der Übertragungszylinder 03 weist
nun in Druck-An-Stellung (belasteter Zustand) einen Radius r03b1
auf, welcher um 0,14 bis 0,20 mm, insbesondere um 0,16 bis 0,18 mm
kleiner ist als der Radius r02 des Formzylinders 02. Dieser
wird durch den festen Radius r02 des inkompressiblen Formzylinders 02 und
die relative Lage von Rotationsachsen R02; R03 der Zylinder 02; 03 zueinander
in Druck-An-Stellung eingestellt, wobei jedoch gleichzeitig ein
maximaler Radius r12 des inkompressiblen Zylinderkerns 12 sowie
eine minimale Dicke d11 der Schicht 11 zu berücksichtigen
ist. In einer vorteilhaften Ausführung
ist die Dicke d11 so gewählt,
dass im unbelasteten Zustand ein Übermaß T03a von ca. 0,13 bis 0,21
mm, insbesondere ca. 0,16 bis 0,18 mm gegenüber dem belasteten Zustand besteht,
d. h. dass bei Anstellung die Schicht 11 durch den Formzylinder 02 um
das genannte Maß eingedrückt wird
(entspricht der Eindrücktiefe).
Wird ein noch nicht benutztes Gummituch 11 eingesetzt, so
weist der Übertragungszylinder 03 zunächst einen um
eine Einfallstärke
F (strichliert in 1 dargestellt),
z. B 0,02 bis 0,05 mm, vergrößerten Radius r03u
im unbelasteten Zustand sowie ein entsprechend vergrößertes Übermaß T03a auf.
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Eine
Anstelllage wird, beispielsweise durch einen oder mehrere Anschläge, derart
vorgegeben, dass die beiden Zylinder 02; 03 in
ihrer Anstelllage im Bereich der Nippstelle 16 (Verbindungsebene
der Rotationsachsen R02; R03) das o. g. Radienverhältnis aufweisen
und in vorteilhafter Weiterbildung ein Verhältnis zwischen Übermaß T03a und
der Dicke d11 der Schicht 11 im unbelasteten (eingefallenen) Zustand
zwischen 5 % und 15 % liegt.
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Die
in Druck-An-Stellung ein Reibgetriebe bildenden Übertragungs- und Gegendruckzylinder 03; 04 sind
in vorteilhafter Ausführung
derart dimensioniert und/oder aneinander angestellt, dass der Formzylinder 02 auch
einen größeren Radius
r02, z. B. mindestens um 0,1 Promille größer, aufweist, als der Radius
r04 des Gegendruckzylinders 04. Ein Verhältnis des
Radius r02 des Formzylinders 02 zum Radius r04 des Gegendruckzylinders 04 liegt
vorzugsweise von 1,0001 bis 1,0002.
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Im
Fall des o. g. Druckwerkes 01 mit Zylindern 02; 03 doppelten
Umfangs weist der Gegendruckzylinder 04 einen Radius r04
auf, welcher um 0,02 bis 0,10 mm, insbesondere um 0,04 bis 0,06
mm kleiner ist als der Radius r02 des Formzylinders 02. Zwischen
den Rotationsachsen R03; R04 von Übertragungszylinder 03 und
inkompressiblem Gegendruckzylinder 04 wird ein Abstand
in der Weise für
die Druck-An-Stellung
gewählt,
dass ein Verhältnis
des Radius r04 des Gegendruckzylinders 04 zum Radius r03b2
des Übertragungszylinders 03 im
belasteten Zustand z. B. zwischen 1,001 und 1,003 liegt. Dies wird
durch den festen Radius r04 des inkompressiblen Gegendruckzylinders 04 und
die relative Lage der Rotationsachsen R04; R03 der Zylinder 04; 03 zueinander
in Druck-An-Stellung eingestellt, wobei jedoch gleichzeitig ein
maximaler Radius r04 des inkompressiblen Zylinders 04 sowie
eine minimale Dicke d11 der Schicht 11 zu berücksichtigen
ist. In einer vorteilhaften Ausführung
ist die Dicke d11 so gewählt,
dass im unbelasteten Zustand ein Übermaß T03b von ca. 0,13 bis 0,21
mm, insbesondere ca. 0,16 bis 0,18 mm gegenüber dem belasteten Zustand
besteht, d. h. dass bei Anstellung die Schicht 11 durch
den Gegendruckzylinder 04 um das genannte Maß eingedrückt wird.
Wird ein noch nicht benutztes Gummituch 11 eingesetzt,
so weist der Übertragungszylinder 03 wie o.
g. zunächst
einen um die Einfallstärke
F (strichliert in 1),
z. B. 0,02 bis 0,05 mm, vergrößerten Radius
r03u im unbelasteten Zustand sowie ein entsprechend vergrößertes Übermaß T03b auf.
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Eine
Anstelllage wird, beispielsweise durch einen oder mehrere Anschläge, derart
vorgegeben, dass die beiden Zylinder 03; 04 in
ihrer Anstelllage im Bereich der Nippstelle 17 (Verbindungsebene
der Rotationsachsen R03; R04) das o. g. Radienverhältnis aufweisen
und in vorteilhafter Weiterbildung ein Verhältnis zwischen Übermaß bzw. Eindrücktiefe T03b
und der Dicke d11 der Schicht 11 im unbelasteten (eingefallenen)
Zustand zwischen 5 % und 15 % liegt.
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Die
genannten Verhältnisse
können
in einer ersten Ausführung
für schmitzringlose
Zylinder 02; 03; 04 oder aber in anderer
Ausführung
auch für
Zylinder 02; 03; 04 mit Schmitzringen 21; 22; 23,
wie sie in 1 dargestellt
sind, zur Anwendung kommen.
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In
Verbindung mit den genannten Ausführungen der Reibgetriebe zwischen
den Zylindern 02; 03; 04 können in
zweiten Ausführung
die Schmitzringe 21; 22; 23 alle einen
selben Radius r21; r22; r23 aufweisen. Die Radienverhältnisse
zwischen jeweils zwei Zylindern 02; 03; 04 und
diejenigen der zugeordneten Schmitzringe 21; 22; 23 sind
in diesem Fall voneinander verschieden. Um ein vornehmlich durch die
beschriebenen Reibgetriebe der Zylinder 02; 03; 04 bestimmtes
Abrollverhalten zu ermöglichen,
können
für die
Schmitzringe 21; 22; 23 reibungsvermindernde
Maßnahmen,
z. B. eine verstärkte
Schmierung, vorgesehen sein. Die Schmitzringe 21; 22; 23 könnten aber
auch drehbar mit dem jeweiligen Zylinder 02; 03; 04 verbunden
sein, so dass eine Relativdrehung von Schmitzring 21; 22; 23 und
zugeordnetem Zylinder 02; 03; 04 ermöglicht ist.
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In
eine vorteilhaften dritten Ausführung
weisen sowohl die Reibgetriebe der Zylinder 02; 03; 04 wie
oben beschrieben, als auch die Reibgetriebe der Schmitzringe 21; 22; 23,
wie im folgenden beschrieben, spezielle Radienverhältnisse
ungleich 1 auf:
So weist in einer vorteilhaften Ausführung der Schmitzring 21 des
Formzylinders 02 einen Radius r21 auf. so dass das Verhältnis zwischen
dem Radius r02 des Formzylinders 02 (Oberfläche 06)
und dem des Schmitzrings r21 von 1,0007 bis 1,0015, größer als
1,0009 bis einschließlich
1,0013, liegt. Für
einen Zylinder 02 doppelten Umfangs beträgt ein Überstand Ü02 der Oberfläche 06 gegenüber dem Schmitzring 21 von
0,10 bis 0,23 mm, insbesondere von 0,15 bis 0,19 mm. Bei einer Dicke
d09 der Druckform 09 von z. B. 0,25 bis 0,33 mm ist dies
bei Dimensionierung des Grundkörpers 08 mit
einem Unterschnitt u02 gegenüber
dem Schmitzring 21 entsprechend zu berücksichtigen. Der Unterschnitt
u02 liegt beispielsweise zwischen 0,11 und 0,15 mm.
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Der
Schmitzring 23 des Gegendruckzylinders 04 weist
einen Radius r23 auf, so dass das Verhältnis zwischen dem Radius r04
des Gegendruckzylinders 04 und dem des Schmitzrings r23
von 1,0004 bis 1,0012, insbesondere von 1,0006 bis maximal 1,0009
liegt. Für
einen Zylinder 04 doppelten Umfangs beträgt ein Überstand Ü04 der Oberfläche 06 gegenüber dem
Schmitzring 21 von 0,06 bis 0,18 mm, insbesondere von 0,08
bis 0,16 mm.
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Der
Schmitzring 22 des Übertragungszylinders 03 weist
einen Radius r22 auf, so dass das sich Verhältnis zwischen dem (wirksamen)
Radius r03b1 in Druck-An-Stellung des Übertragungszylinders 03 und
dem des Schmitzrings r22 zu 0,9978 bis 0,9996, insbesondere von
0,9984 bis 0,9990 liegt. Für
einen Zylinder 03 doppelten Umfangs beträgt ein Überstand Ü22 des Schmitzringes 22 zum
wirksamen Radius r03b1 von 0,13 bis 0,22 mm, insbesondere von 0,15
bis 0,20 mm. Bei einer Dicke d11b der Schicht 11 im Belastungszustand
von z. B. 1,3 bis 2,30 mm ist dies bei Dimensionierung des Zylinderkerns 12 (Grundkörper 13 und
ggf. Zwischenlage(n) 14) mit einem Unterschnitt u03 gegenüber dem
Schmitzring 22 entsprechend zu berücksichtigen. Der Unterschnitt
u03 liegt beispielsweise zwischen 1,6 und 2,6 mm.
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Insbesondere
um die Bedingung an das Verhältnis
der Radien r22 und r03b in Anstelllage zu gewährleisten, stehen die Radien
r21; r22; r23 Schmitzringe 21; 22; 23 zueinander
in speziellen, nachfolgend ausgeführten Verhältnissen:
Die Schmitzringe 21 und 23 von
Form- und Gegendruckzylinder 02; 04 weisen z.
B. den selben Radius r21; r23 auf, das Verhältnis ergibt sich somit zu
1,000. Das Verhältnis
der Radien r21; r22 des dem Formzylinder 02 zugeordneten
Schmitzringes 21 zum dem des Übertragungszylinders 03 liegt
jedoch im Bereich von 1,0010 bis 1,0020, insbesondere im Bereich
von 1,0010 bis 1,0016. Für
Zylinder 02; 03 doppelten Umfangs ist der Radius
r21 beispielsweise um 0,01 bis 0,03 mm, insbesondere ca. 0,020 ± 0,005
mm, d. h. 0,015 bis 0,025 mm größer als
derjenige des Übertragungszylinders 03.
Das genannte gilt entsprechend auch für das Verhältnis zwischen den Radien r23
des dem Gegendruckzylinder 04 zugeordneten Schmitzrings 23 zu
dem des Übertragungszylinders.
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In
einer vierten Ausführung
weisen die Reibgetriebe in Anstelllage jeweils paarweise ein Übersetzungsverhältnis bzw.
Radienverhältnis
von 1,000 auf, wobei lediglich die Reibgetriebe zwischen zwei paarweise
zusammen wirkenden Schmitzringen 21; 22; 23 die
oben genannten, von 1,000 verschiedenen Radienverhältnisse
bzw. Übersetzungsverhältnisse aufweisen.
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Von
besonderem Vorteil sind die dargelegten Ausführungen in Verbindung mit Druckeinheiten,
deren Zylinder 02, 03, 04 oder Druckwerke 01 einzeln, paar-
oder gruppenweise angetrieben sind. Insbesondere ist dies von Vorteil
im Hinblick auf unerwünschte
Leistungsverschiebungen zwischen den Druckwerken 01 für den in 3 dargestellten Fall, wenn
mehrere Übertragungszylinder 03 mehrerer Druckwerke 01 mit einem
gemeinsamen, als Satellitenzylinder 04 ausgeführten Gegendruckzylinder 04 zusammen
wirken. 3 zeigt eine
als Neunzylinder-Druckeinheit 24 ausgeführte Druckeinheit 24,
in welcher dem Satellitenzylinder 04 vier Paare aus Form-
und Übertragungszylinder 02, 03 zugeordnet sind.
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In
nicht dargestellter Ausführung
sind beispielsweise jeweils zwei benachbarte Paare 02, 03 zusammen
als Antriebsverbund durch einen Antriebsmotor 26 angetrieben.
Der Satellitenzylinder 04 kann von einem der beiden Antriebsverbunde
her oder aber durch einen eigenen, dritten Antriebsmotor 26 angetrieben
sein.
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In
der in 3 dargestellten
Ausführung werden
die Zylinder 02, 03; 04 der Neunzylinder-Druckeinheit 24 durch
fünf Antriebsmotoren 26 rotatorisch
angetrieben. Jedes Paar 02, 03 und der als Satellitenzylinder 04 ausgeführte Gegendruckzylinder 04 weist
einen eigenen, von den anderen Antriebsmotoren 26 mechanisch
unabhängigen,
zumindest drehzahlgeregelten Antriebsmotor 26 auf. Die hieraus
gebildeten Antriebsverbunde weisen, abgesehen von vorbeschriebene
Reibgetrieben, keine mechanische Kopplung zueinander auf. In einer
Variante wird der Satellitenzylinder 04 gleichzeitig durch zwei
Antriebsmotoren 26 angetrieben, wobei jeweils einer dieser
beiden Antriebsmotoren 26 zusammen mit den Antriebsmotoren 26 jeweils
zweier Paare durch ein gemeinsames Netzgerät gespeist werden. Dies erlaubt
die symmetrische Auslegung der Versorgung mittels zweier Netzgeräte für die rotatorischen Antriebe
der Neunzylinder-Druckeinheit 24.
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Die
Antriebsmotoren 26 stehen z. B. mit einer Steuer- und/oder
Recheneinrichtung 27 in Signalverbindung, von welcher sie
Sollwertvorgaben bzgl. ihrer Drehzahl erhalten. Sie beinhaltet eine
sog. „elektronische
Welle", d. h. Elemente
zur elektronischen Synchronisierung der Antriebsmotoren 26.
In bevorzugter Ausführung
sind die Antriebsmotoren 26, zumindest diejenigen der Paare,
als bzgl. ihrer Drehwinkellage regelbare Antriebsmotoren 26 ausgeführt und
erhalten durch die Steuer- und/oder Recheneinrichtung 27 Vorgabewerte
bzgl. ihrer Drehwinkellage.
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In
einer in 4 dargestellten
Ausführung weist
jeder der Zylinder 02; 03; 04 einen eigenen, mechanisch
von anderen Zylindern 02; 03; 04 unabhängigen Antriebsmotor 26 auf.
Für die
Ausführung der
Antriebsmotoren 26, der Steuer- und/oder Recheneinrichtung 27,
eines ggf. zweiten Antriebsmotors 26 für den Satellitenzylinder 04 sowie
der Versorgung mittels zweier Netzgeräte ist sinngemäß o.g. anzuwenden.
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Ist
die Druckeinheit 24 wie in 5 dargestellt
als Zehnzylinder-Druckeinheit 28 mit zwei den vier Paaren
zugeordneten Satellitenzylinder 04 ausgeführt, so
können
die beiden Satellitenzylinder 04 wie o. g. jeweils in einen
Antriebsverbund jeweils zweier Paare eingebunden sein, einen oder
zwei gemeinsame(n) eigenen Antriebsmotoren) 26 aufweisen,
oder jeweils durch einen eigenen Antriebsmotor 26, wie
dargestellt, mechanisch unabhängig
voneinander angetrieben sein. Für
die Paare ist wieder der o. g. paarweise (dargestellt) oder ein
einzelner Antrieb der Zylinder 02; 03; 04 (wie
in 4) vorgesehen.
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Die
einzeln oder paarweise angetriebenen Zylinder 02; 03; 04 sind
beispielsweise direkt oder indirekt, beispielsweise über ein
nicht dargestelltes Getriebe, z. B. ein Zahnrad-, Zahnriemen- oder
ein Reibgetriebe, antreibbar.
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In
einer Ausführung
weisen zumindest Übertragungs-
und Gegendruckzylinder 03; 04 z. B. einen Umfang
zwischen 850 und 1.300 mm, insbesondere von 940 bis 1.200 mm auf.
Auch der Formzylinder 02 weist hier diesen Umfang auf (zur
Aufnahme von z. B. vier nebeneinander angeordneten stehenden Druckseiten,
insbesondere Zeitungsseiten). Die Länge des nutzbaren Ballens der
Zylinder 02; 03; 04 beträgt z. B.
1.100 bis 1.800 mm, insbesondere 1.400 bis 1.700 mm.
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Die
vorgenannten Ausführungen
können
jedoch auch auf Zylinder 02; 03; 04 einfachen
Umfangs, oder beispielsweise mit einem Form- und/oder Übertragungszylinder 02; 03 einfachen
und einem Gegendruckzylinder 04 mit doppeltem Umfangs angewandt
sein. Die Breite der Zylinder 02; 03; 04 kann einfach,
doppelt, dreifach oder vierfach sein.
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Von
Vorteil im Hinblick auf die ehedem hohen Antriebsleistungen sind
die beschriebenen Ausführungen
auch in Verbindung mit besonders breiten, z. B. 1.850 bis 2.400
breiten, und starken, z. B. doppelten Umfang, Zylindern 02; 03; 04.
Der Umfang ist zur Aufnahme zweier stehenden Druckseiten, z. B.
Zeitungsseiten im Broadsheetformat, mittels zweier in Umfangsrichtung
auf den Formzylinder 02 hintereinander fixierbarer Aufzüge, z. B.
flexibler Druckformen, ausgebildet. In axialer Richtung ist der
Formzylinder 02 zur Aufnahme von z. B. mindestens sechs nebeneinander
angeordneten stehenden Druckseiten, insbesondere Zeitungsseiten
im Broadsheetformat, bemessen. Dabei ist es u. a. von der Art des
herzustellenden Produktes abhängig,
ob jeweils nur eine Druckseite oder mehrere Druckseiten in axialer
Richtung nebeneinander auf einer Druckform angeordnet sind. Der Übertragungszylinder 03 ist
in Längsrichtung
nebeneinander z. B. mit drei Aufzügen 11, z. B. Gummitüchern 11,
belegt. Sie reichen in Umfangsrichtung im wesentlichen um den vollen
Umfang. Die Gummitücher 11 sind
z. B., das Schwingungsverhalten des Druckwerkes 01 im Betriebsfall
günstig
beeinflussend, alternierend, z. B. um 180°, zueinander versetzt angeordnet.
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Ein
Verhältnis
einer Länge
des nutzbaren Ballens der Zylinder 02; 03; 04 zu
deren Durchmesser liegt vorteilhaft bei 5,8 bis 8,8, z. B. bei 6,3
bis 8,0, in breiter Ausführung
(sechs Druckseiten breit) insbesondere bei 6,5 bis 8,0.
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Als
Länge des
nutzbaren Ballens ist hier diejenige Breite bzw. Länge des
Ballens zu verstehen, welche zur Aufnahme von Aufzügen geeignet
ist. Dies entspricht in etwa auch einer maximal möglichen
Bahnbreite einer zu bedruckenden Bahn. Unberücksichtigt sind hierbei noch
ggf. vorhandene Schmitzringe, Bedienbereiche oder Nuten im stirnseitennahen
Bereich der Mantelfläche.
-
- 01
- Druckwerk
- 02
- Zylinder,
Formzylinder
- 03
- Zylinder, Übertragungszylinder
- 04
- Zylinder,
Gegendruckzylinder, Satellitenzylinder
- 05
-
- 06
- Oberfläche
- 07
-
- 08
- Grundkörper
- 09
- Druckform
- 10
-
- 11
- Schicht,
Aufzug, Gummituch
- 12
- Zylinderkern
- 13
- Grundkörper
- 14
- Zwischenlage,
Unterzug
- 15
-
- 16
- Nippstelle
- 17
- Nippstelle,
Druckstelle
- 18
- Bahn,
Papierbahn
- 19
-
- 20
-
- 21
- Schmitzring
- 22
- Schmitzring
- 23
- Schmitzring,
9-Zylindersatellitendruckeinheit
- 24
- Druckeinheit,
Neunzylinder-Druckeinheit
- 25
-
- 26
- Antriebsmotor
- 27
- Steuer-
und/oder Recheneinrichtung
- 28
- Zehnzylinder-Druckeinheit
- d09
- Dicke
(09)
- d11
- Dicke
(11)
- d11b
- Dicke
(11), belastet
- F
- Einfallstärke
- r02
- Radius
(02)
- r03b
- Radius
(03), belastet
- r03b1
- Radius
(03), belastet
- r03b2
- Radius
(03), belastet
- r03u
- Radius
(03), unbelastet
- r04
- Radius
(04)
- r08
- Radius
(02)
- r12
- Radius
(12)
- r13
- Radius
(13)
- r21
- Radius
(21)
- r22
- Radius
(22)
- r23
- Radius
(23)
- R02
- Rotationsachse
(02)
- R03
- Rotationsachse
(03)
- R04
- Rotationsachse
(04)
- T03a
- Übermaß (11)
- T03b
- Übermaß (11)
- Ü02
- Überstand
(02, 21)
- Ü04
- Überstand
(04, 23)
- Ü22
- Überstand
(22, 03)
- u02
- Unterschnitt
(02)
- u03
- Unterschnitt
(03)