DE973420C - Gestuehl, insbesondere fuer Fahrzeuge - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 3. MÄRZ 1960

L 17509 XI /02 b

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gestühl, wie z. B. Gestühl für Flugzeuge, Züge und Kraftwagen, und ebenfalls auf Stühle oder Sessel für den Hausgebrauch, und zwar auf ein Gestühl mit für Sitz- und Rücklehne getrennten, in diesen in Längsrichtung angeordneten, elastische Formänderungen ermöglichenden, federnden Streifen. Die Erfindung erstrebt, die Sitzeigenschaften derartiger Stühle zu verbessern und erstrebt eine bequeme und dem Körper sich gut anpassende Kombination von Sitz und Rücklehne, auf welcher es sich selbst während langer Zeit bequem sitzen läßt.

Es ist bereits ein Pols.terstuhl, Sessel od. dgl. bekannt, wobei der Sitz und die Rücklehne mit einer besonderen Polsterung versehen sind, die aus einer größeren Anzahl von in dichtem Abstand zueinander angeordneten, umhüllten Sprungfedern gebildet wird. Dabei sind die Stirnseiten der Sprungfedern duroh eine flächenhaft ausgebreitete Schicht aus Haar, Fibermasse oder einem ähnlichen Polsterwerkstoff abgedeckt. Die Polsterung kann auch in anderer Weise ausgebildet sein. Dabei liegt die Polsterung im Sitzteil auf einer von einem Rahmen getragenen Unterlage, die aus einer Anzahl nebeneinanderliegender Stäbe aus nicht ausdehnbaren Werkstoffen besteht, die an ihrem vorderen Ende starr mit dem Quersteg des Sitzrahmens und an ihrem hinteren Ende mit einer oder mehreren kur-

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zen Spannfederil mit der hinteren Querstange des Stuhlgestells verbunden sind. Zur Halterung für die Rückenpolsterung kann ebenfalls ein Rahmen dienen, in dem in gleicher Weise eine Anzahl von Stäben angeordnet sind, die an ihrem unteren Ende mit Hilfe von Federn mit den, die Sitzunterlage bildenden Stäben verbunden sind. Diese bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß eine weiche Polsterung im Interesse eines guten Sitzes erforderlich ίο ist. Die aus Stäben bestehenden Unterlagen schmiegen sich dem Körper nicht an.

Die Erfindung besteht darin, daß der rückwärtige Teil der Streifen für den Sitz mit längslaufenden Verstärkungsrippen versehen und nach aufwärts gebogen ist. Bei dieser Baufarm erhalten die Sitzstreifen — von der Seite gesehen — etwa eine S-Gestalt. Dabei können die Verstärkungsrippen nach abwärts gerichtet.sein.

Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung können die einander zugekehrten Enden der hintereinanderliegenden Streifen des Sitzes und der Rückenlehne in an sich bekannter Weise unter Zwischenschaltung elastischer, dehnbarer Mittel miteinander verbunden und weiterhin mit Hilfe elastischer Verbindungsmittel an einem horizontalen Gerüstglied befestigt sein.

An der Rück- und Unterseite der Rücklehnestreifen bzw. Sitzstreifen sind in bekannter Weise Bänder oder andere Verbindungs-mittel angebracht, um die gegenseitige Bewegungsmöglichkeit der Streifen zu beschränken.

Nachstehend werden nähere Einzelheiten der Erfindung an Hand einer Zeichnung und eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Die Zeichnung zeigt eine perspektivische Ansicht eines Gestühls.

Das Aüsführungsbeispiel betrifft einen Doppelsitz. Die dargestellte Form kann aber auch in einem Einzelgestühl verwendet werden, wie z. B. Gestühl für Mobiliar, Autobusse, Züge oder Flugzeuge, oder auch in einem Gestühl von mehr als zwei Sitzen,

Die Rücklehne 50 besteht aus zwei seitlichen

Stützgliedern 51, 52, welche beide hirtenstabförmig ausgebildet und durch ein oberes Quergestänge 53 und ein unteres, nicht dargestelltes Quergestänge zusammengehalten sind.

Zur Befestigung des Sitzes ist ein vorderes Längsgestänge 19 und ein rückwärtiges Längsgestänge 25 vorgesehen. Ein Längsrohr 20 wird mittels Stützen 21 im Abstand von dem Gestänge 19 gehalten, so daß beide parallel laufen.

Die sitzbildenden Streifenglieder bestehen aus dünnen, federnden Metallstreifen, ζ. B. aus einer Aluminiumlegierung, etwa .0,75 mm stark und etwa 50 mm breit. Die Sitzstreiferi weisen im allgemeinen, von der Seite gesehen, eine S-Form auf. In der Mitte weisen sie größere Biegsamkeit auf als an den Enden. Zwei mit 100 und 101 bezeichnete Streifen stellen die geeignetsten Formen dar, wobei bemerkt wird, daß die Enden in gleicher Weise ganz umgebogen sind. Eine geeignete Methode zur dauernden Verformung oder Gestaltung der Streifen besteht darin, daß zwei gleichlaufende Rippen von etwa 6 mm Breite und 4,5 mm Tiefe in das dünne Metall eingeprägt werden.

In dieser Weise behalten die mit 102 bezeichneten vorderen Teile und.die mit 103 und 104 bezeichneten hinteren Teile ihre vorgesehene Form bei, und zwar immer mit derselben Biegsamkeit, während die mit 105 bezeichneten Mittelteile vollständig biegsam bleiben. DieRippen in den vorderen Teilen 102 dienen der gleichmäßigen Verteilung der Last auf dem vorderen Teil der Sitzpolsterung, während die Rippen in den rückwärtigen Teilen 103 und 104 den Hängematteeffekt unterbinden, indem ein gewisser Verbindungswinkel zwischen Rücklehne- und Sitzstreifen aufrechterhalten wird, um sich dem betreffenden menschlichen Körperteil völlig anzupassen. Bei Änderung der Haltung der darauf sitzenden Person ist es dem biegsamen Mittelteil 105 möglich, die neue erforderliche Form anzunehmen. Außerdem ist Beschädigung der mit Rippen versehenen Teile dadurch, daß jemand auf 'den Sitzträgern steht, ausgeschlossen, da die Formänderung von den biegsamen Mittelteilen der Streifen abgefangen wird. Da der Sitz sich aus mehreren Streifen zusammensetzt, kann jedes einzelne Band derart ausgebildet werden, daß der Querschnitt des ganzen Gef üges eine gleichmäßige Formänderung aufweist, go Die im rückwärtigen Ende der Streifen vorgesehenen Löcher 106 und die langgezogenen Löcher 107 bei dem Vorderrand der Streifen ermöglichen die Anbringung der Streifen auf dem Sitzgestell.

Der vordere Teil jedes Sitzstreifens wird um das Längsrohr 20 gebogen. Um einer schweren Last standzuhalten, ist ein Zapfen 117, wie z. B. ein Niet, durch ein Loch im vorderen Längsrohr 20 angebracht. Der mit 100 bezeichnete Sitzstreifen wird über den Teil 20 gespannt, so daß Zapfen 117 in das längliche Loch oder den Schlitz 107 eingreifen. In dieser Weise wird eine Drehung des Streifens 100 um das Rohr 20 über den Schlitz 107 hinaus verhindert. Der hintere Teil des Streifens 100 wird von einer Zugfeder 119 getragen, welche in den Löchern 106 des Streifens 100 und in den Löchern des rückwärtigen Gestellrohres 25 befestigt wird. Die Rücklehnestreifen 108 bis 110 können an das obere Querrohr 53 der Rücklehne festgenietet oder in anderer Weise befestigt werden. Die Rück- ιΐσ lehnestreifen enthalten zwei parallel sich über die ganze Länge erstreckende Rippen oder Nuten. Die Rücklehnestreifen werden unten mittels Zugfedern 120 festgehalten, welche in den Löchern 106 der entsprechenden Sitzstreifen befestigt sind. Die in dieser Weise aufgehängten Sitz- und Rücklehnestreifen können^sich jeder für sich so bewegen, daß sie sich der besonderen Haltung und Größe der Person anpassen können.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   I. Gestühl mit für Sitz und Rückenlehne getrennten, in diesen in Längsrichtung angeordneten, elastische Formänderungen ermög-Hellenden, federnden Streifen, dadurch gekenn-

   zeichnet, daß der rückwärtige Teil der Streifen für den Sitz mit längslaufenden Verstärkungsrippen (104) versehen und nach aufwärts gebogen ist.
2. 2. Gestühl nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsrippen nach abwärts gerichtet sind.
3. 3. Gestühl nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugekehrten Enden der hintereinanderliegenden Streifen des Sitzes und der Rückenlehne in an sich bekannter "Weise unter Zwischenschaltung elastischer, dehnbarer Mittel (120) miteinander verbunden und weiterhin mit Hilfe elastischer Verbindungsmittel (119) an einem horizontalen Gerüstglied befestigt sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   USA.-Patentschriften Nr. 2 203 598, 2 530 924, 393 349;

   deutsche Patentschriften Nr. 683 718, 672 258, 422379, 326 171.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 609 620/77 9.56 (909 721/1 2.60)