DE960891C - Verfahren zur Erzeugung permanenter, gemusterter mechanischer Effekte auf textilen Flaechengebilden - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung permanenter, gemusterter mechanischer Effekte auf textilen Flaechengebilden

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Publication number
DE960891C
DE960891C DEH12377A DEH0012377A DE960891C DE 960891 C DE960891 C DE 960891C DE H12377 A DEH12377 A DE H12377A DE H0012377 A DEH0012377 A DE H0012377A DE 960891 C DE960891 C DE 960891C
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DE
Germany
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gaufrage
effect
synthetic resin
local
fabric
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Expired
Application number
DEH12377A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Fritz Vonaesch
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Heberlein and Co AG
Original Assignee
Heberlein and Co AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06QDECORATING TEXTILES
    • D06Q1/00Decorating textiles
    • D06Q1/08Decorating textiles by fixation of mechanical effects, e.g. calendering, embossing or Chintz effects, using chemical means

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung permanenter, gemusterter mechanischer Effekte auf textilen Flächengebilden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung permanenter, gemusterter, mechanischer Effekte auf textilen Flächengebilden.
  • Es ist bekannt, permanente, mechanische Effekte wie Chintz- oder Gaufrage-Effekte auf Geweben mit Hilfe von Kunstharzen zu erzeugen, indem man das Gewebe vor der mechanischen Behandlung mit einem Vorkondensat von Formaldehyd und Harnstoff bzw. einem Harnstoffderivat, Dicyandiamid oder Melamin imprägniert, dann trocknet, vorteilhaft nach vorherigem Befeuchten einer Friktionskalandrierung oder Gaufrierung unterwirft, hierauf das aufgebrachte Kunstharz härtet und schließlich das Gewebe auswäscht und trocknet.
  • Es ist ferner bekannt, gemusterte Gaufrage-Effekte zu erzeugen, indem das Gewebe vor der Gaufrierung mit dem Kunstharzvorkondensat gemäß einem bestimmten Muster bedruckt wird, oder indem das Gewebe mit dem Kunstharzvorkondensat imprägniert und nachfolgend mit einem die Harzkondensation verhindernden, alkalischen Mittel örtlich bedruckt wird. Durch das nach der Härtung des Harzes erfolgende Auswaschen des Gewebes wird dabei der mechanische Effekt an den nicht mit Kunstharz versehenen Stellen entfernt. Solche Effekte können auf weißer oder vorgefärbter bzw. bedruckter Ware erzeugt werden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, dem zu applizierenden Kunstharzvorkondensat Farbstoffe, Farbpigmente oder solche bildende Verbindungen sowie Metallpulver zuzusetzen.
  • Es hat sich nun unerwarteterweise gezeigt,' daß eine weitere Bereicherung solcher Effekte dadurch möglich ist, daß auf dem mit dem permanenten Gaufrage-Effekt versehenen Gewebe nachträglich an den nicht gaufrierten Stellen ein permanenter Chintz-Effekt erzeugt wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Erzeugung permanenter, gemusterter, mechanischer Effekte auf textilen Flächengebilden, mit Hilfe von härtbaren Kunstharzen, insbesondere Aminoplasten, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Flächengebilde zunächst in an sich bekannter Weise mit einem örtlichen Gaufrage-Effekt versehen und hierauf mit der Lösung eines Kunstharzvorkondensates vollständig imprägniert, getrocknet, einer Friktionskalandrierung unterworfen, kondensiert, ausgewaschen und getrocknet wird.
  • Der örtliche Gaufrage-Effekt kann in der Weise erzeugt werden, daß das Gewebe vor dem Gaufrieren entweder mit dem Kunstharzvorkondensat mustergemäß bedruckt oder mit einer Lösung des Kunstharzvorkondensates vollständig imprägniert und nachfolgend mit einem die Harzkondensation verhindernden, alkalischen Mittel örtlich bedruckt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt das überraschende Ergebnis, daß trotz der nachträglichen Friktionskalandrierung des ganzen Gewebes der Gaufrage-Effekt praktisch unverändert erhalten bleibt. Dieses Ergebnis war für den Fachmann in keiner Weise vorauszusehen; vielmehr war nach den bisherigen Erfahrungen zu erwarten, daß die nachträgliche Friktionskalandrierung den Gaufrage-Effekt zerstören oder mindestens bis zur Unbrauchbarkeit vermindern würde.
  • Als härtbare Kunstharzvorkondensate kommen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung beispielsweise in Betracht Kondensate von Formaldehyd und Harnstoff, Thioharnstoff, Äthylenhamstoff und dessen Homologe, Acethylendiurein und dessen Derivate, Dicyandiamid, Melamin, Phenol und Phenolderivate sowie geeignete Mischungen dieser Harzkomponenten, die zusammen mit den üblichen sauren Katalyten verwendet werden. Die als Ausgangsmaterial dienenden Flächengebilde sind in erster Linie Baumwollgewebe, insbesondere Baumwollpercale; es kommen aber auch Zellwollgewebe und Mischgewebe aus Baumwolle und Zellwolle in Betracht.
  • Durch die Verwendung vorgefärbter bzw. bedruckter Gewebe als Ausgangsmaterial bzw. gefärbter Kunstharzvorkondensate für das im ersten Verfahrensschritt vorzunehmende örtliche Fixieren des Gaufrage-Effektes sowie durch nachträgliches Einfärben der Ware nach der ersten Harzkondensation besteht eine große Variationsmöglichkeit in der Erzeugung von Farbeffekten. Dem örtlich aufzubringenden Kunstharzvorkondensat können passende lösliche Farbstoffe oder Pigmente zugesetzt werden, wie z. B. saure Farbstoffe, Küpenpigmente, freie Leukoverbindungen von Küpenfarbstoffen, Schwefelsäureester von Leukoküpenfarbstoffen. Ferner kann eine Harzmasse, enthaltend eine stabile Diazoverbindung, auf einen weißen oder vorgefärbten, nachfolgend naphtholierten Fond aufgebracht werden. Die nicht mit dem Kunstharz versehenen. Partien des Naphtholfonds können entweder mit einer passenden Diazoverbindung gekuppelt oder ausgewaschen werden. Der Fond kann auch nachträglich mit substantiven Farbstoffen, Küpen-oder Schwefelfarbstoffen überfärbt werden. Im weiteren kann dem Kunstharzvorkondensat zur örtlichen Fixierung des Gaufrage-Effektes ein Metallpulver zwecks Erzeugung von Gold-, Silber- oder Kupfereffekten, gegebenenfalls zusammen mit Farbstoffen oder Pigmenten, zugesetzt werden.
  • Ein farbiger gemusterter Gaufrage-Effekt von sehr guter Reibechtheit kann auch dadurch erzeugt werden, daß als Ausgangsmaterial ein vorgefärbtes Gewebe verwendet wird, das im ersten Verfahrensschritt örtlich mit einer farblosen Harzmasse versehen wird. Nach der Kondensation des Harzes wird die Farbe an den nicht mit Harz versehenen Stellen abgezogen, so daß ein weißer Fond resultiert, der jedoch gewünschtenfalls in einer anderen Tönung wieder eingefärbt werden kann.
  • Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die nachfolgenden Ausführungsbeispiele: i. Ein weißer oder gefärbter Baumwollpercale wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
    i5o g Melaminformaldehyd-Vorkondensat,
    ioo g Wasser,
    6oo g Traganth, i : io,
    5 g Ammoniak, conc.,
    2o g Ammonrhodanid,
    1259 Wasser,
    iooo g.
    Nach dem Drucken wird das Gewebe bei ungefähr 6o° getrocknet, dann durch einen geheizten Prägekalander geführt und einige Minuten bei Temperaturen von über ioo° gehärtet. Das Gewebe wird alsdann ausgewaschen, trockenramiert, hierauf mit der Lösung von i5o g Melaminformaldehyd-Vorkondensat im 1 imprägniert, wieder bei ungefähr 6o° vorgetrocknet, einer Friktionskalandrierung unterworfen, kondensiert, ausgewaschen und ramiert.
  • Man erhält einen sehr ausgeprägten Gaufrage-Effekt neben einem glänzenden Chintz-Effekt.
  • 2. Ein weißes oder gefärbtes Baumwollgewebe wird mit folgender Lösung foulardiert
    i2o g Harnstofformaldehyd-Vorkondensat,
    5 g Ammoniak, conc.,
    5o g Johannisbrotkernverdickung, 25: iooo,
    io g Ammonchlorid,
    815 g Wasser,
    iooo g.
    Nach dem Imprägnieren wird das Gewebe trockenramiert, mustergemäß mit einer alkalischen, die Harzkondensation verhindernden Reserve bedruckt und wieder getrocknet. Dann wird das Gewebe gaufriert und gehärtet. Beim Auswaschen erhält man ein örtlich permanent gaufriertes Gewebe, da an den mit der alkalischen Reserve bedruckten Stellen kein permanenter Gaufrage-Effekt entsteht.
  • Das Gewebe kann nun entweder direkt mit einer Harnstofformaldehyd-Vorkondensatlösung imprägniert und, wie im Beispiel i beschrieben, fertiggestellt werden, oder man kann es zuerst noch mit einer passenden Farbe überfärben. Man erhält auf diese Weise einen sehr ausgeprägten weißen oder farbigen Gaufrage-Effekt neben einem weißen, gleich- oder andersfarbigen glänzenden Chintz-Effekt.
  • 3. Ein Zellwollgewebe wird mit folgender Druckmasse bedruckt:
    i5o g Dimethyloläthylenharnstoff,
    Zoo g Wasser,
    5 g Ammoniak, conc.,
    6oo g Johannisbrotkernmehlverdickung, 25: 1000,
    5 g Ammonchlorid,
    409 Wasser,
    iooo g.
    Nach dem Druck wird das Gewebe bei ungefähr 6o° getrocknet, auf einem heißen Prägekalander geprägt, dann einige Minuten bei Temperaturen über ioo° kondensiert, ausgewaschen und ramiert. Sodann wird das Gewebe wieder mit einer Lösung von 150 g Dimethyloläthylenharnstoff-Vorkondensat im 1 imprägniert und, wie im Beispiel i beschrieben, fertiggestellt.
  • Das verwendete weiße oder vorgefärbte Gewebe kann auch vor der zweiten Harzimprägnierung an den nicht gaufrierten Stellen passend überfärbt werden. Man erhält dann je nach Arbeitsweise wiederum einen sehr ausgeprägten weißen oder farbigen Gaufrage-Effekt neben einem weißen, gleich- oder andersfarbigen Chintz-Effekt.
  • 4. Ein weißer Baumwollcalicot wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt
    1509 Melaminformaldehyd-Vorkondensat,
    6o g Wasser,
    309 Indanthrenblau GCD (Schultz-Tabellen,
    Nr. 1234) in
    309 Wasser fein verteilt,
    40 g Weichmacher in
    65 g Wasser gelöst,
    5 g Ammoniak, conc.,
    6oo g johannisbrotkernmehlverdickung,
    2o g Ammonrhodanid,
    iooo g.
    Nach dem Drucken wird das Gewebe bei ungefähr 6o° getrocknet, dann durch einen geheizten Prägekalander geführt, einige Minuten bei Temperaturen über ioo° gehärtet und schließlich ausgewaschen und ramiert. Sodann kann das Gewebe, wie im Beispiel i beschrieben, mit einer Lösung eines Melaminformaldehyd-Vorkondensates imprägniert, bei ungefähr 6o° getrocknet, auf einem Friktionskalander behandelt, kondensiert, ausgewaschen und ramiert werden. Das Gewebe kann auch vor der Imprägnierung mit Melaxninformaldehyd-Vorkondensat überfärbt werden. Man erhält auf diese Weise blaue, sehr ausgeprägte Gaufrage-Effekte auf weißem oder farbigem friktioniertem Fond.
  • Sinngemäß kann das Gewebe natürlich auch auf einer Mehrfarbendruckmaschine gleichzeitig in mehreren Farben bedruckt werden, wobei Druckpasten analoger Zusammensetzung verwendet werden, in welchen an Stelle von Indanthrenblau GCD z. B. Indanthrengelb GK (Schultz-Tabellen, Nr. i22o) oder Indanthrenrot 5 GK (Schultz-Tabellen, Nr. 1218) enthalten ist. Im übrigen wird wie beim Druck einer Farbe fertiggestellt. Man erhält auf diese Weise sehr ausgeprägte Gaufrage-Effekte in verschiedenen Farben auf weißem oder farbigem friktioniertem Fond.
  • An Stelle der farbigen Pigmente oder neben denselben können der Druckmasse auch Metallpulver, wie z. B. Goldbronze oder Aluminiumbronze, zugesetzt werden.

Claims (4)

  1. PATRNTANSPRÜCHN: i. Verfahren zur Erzeugung permanenter, gemusterter, mechanischer Effekte, auf textilen Flächengebilden mit Hilfe von hartbaren Kunstharzen, insbesondere Aminoplasten, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde zunächst in an sich bekannter Weise mit einem örtlichen Gaufrage-Effekt versehen und hierauf mit der Lösung eines Kunstharzvorkondensates vollständig imprägniert, getrocknet, einer Friktionskalandrierung unterworfen, kondensiert, ausgewaschen und getrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem zur Fixierung des örtlichen Gaufrage-Effektes aufzubringenden Kunstharzvorkondensat Farbstoffe, Farbpigmente bzw. solche bildende Verbindungen zugesetzt werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem zur Fixierung des örtlichen Gaufrage-Effektes aufzubringenden Kunstharzvorkondensat ein Metallpulver zwecks Erzeugung von Gold-, Silber- öder Kupfereffekten, gegebenenfalls zusammen mit Farbstoffen oder Pigmenten, zugesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial ein vorgefärbtes Flächengebilde verwendet und die Färbung nach der Kondensation des zur Fixierung des örtlichen Gaufrage-Effektes aufgebrachten Kunstharzvorkondensates an den nicht mit Harz bedeckten Stellen abgezogen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 872 933, 641 040, 659 826, 742 922; österreichische Patentschrift Nr. 167 410; britische Patentschrift Nr. 592 649.
DEH12377A 1951-05-19 1952-05-01 Verfahren zur Erzeugung permanenter, gemusterter mechanischer Effekte auf textilen Flaechengebilden Expired DE960891C (de)

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