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Verfahren zum Drucken mit Beizenfarbstofen unter Verwendung von Chrombeizen
auf Geweben aus tierischer Faser und solche Faser enthaltenden Mischgeweben Es _
ist bekannt, daß beim Drucken von Chromfarbstoffen.auf Geweben aus Naturseide die
bedruckten Stellen einen harten unerwünschten Griff annehmen und daß der Glanz der
Faser stark zurückgeht. Wahrscheinlich beruht dies in einigen Fällen darauf, daß
gewisse Verdickungen koagulieren. Es gilt dies besonders für Gummiverdickung, die
sich sonst für den Seidendruck gut eignet. Dieser Übelstand besteht nicht nur für
Naturseide, sondern auch in gewissem Grade für Wolle und wollähnliche Fasern, die
für den Beizenfarbstoffdruck in Betracht kommen.
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Gegenstand des Patents 583 204 ist ein Druckverfahren für Naturseide
mit Chromfarbstoffen, nach dem Druckpasten zur Verwendung kommen, die neben den
gebräuchlichen Zusätzen (Farbstoff, Chromacetat) Harnstoff, ein lösliches Rhodansalz,
ferner einen aliphatischen Polyalkohol enthalten, wobei auch bei Verwendung von
Gununiverdickung der weiche Griff und normale Glanz der bedruckten Faser erhalten
bleibt.
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Dieses Verfahren, das wohl auf Naturseide gute Ergebnisse liefert,
ist jedoch für andere Fasern, wie z. B. Wolle, weniger geeignet. Es befriedigt also
aus dem Grunde nicht völlig, weil es nur in einzelnen, nicht aber in allen Fällen
Anwendung finden kann und weil es für Mischgewebe aus den verschiedenen Fasern nicht
geeignet ist.
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Es wurde nun gefunden, daß man zu guten Ergebnissen, wie weichem Griff
und Glanz der Faser, gleichmäßigem Farbton, gelangen kann, wenn man der Druckpaste
Milchsäure zusetzt. Diese kann neben den bisher üblichen Chrombeizen, wie Chromacetat,
und den sonstigen Zutaten als solche oder in Form von milchsatu-en Salzen oder Milchsäureestern
verwendet werden. Am geeignetsten scheint milchsaures Chrom zu sein. Mit diesem
Salz werden unter allen Umständen weicher Faser= griff und Glanz sowie gleichmäßige
Farbtöne erreicht.
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Es läßt sich auf diese Weise für- eine große Reihe von Beizenfarbstoffen
eine allgemeine Druckformel aufstellen, die sowohl für Hand-und Maschinendrucke
als auch für die verschiedenen tierischen Fasern, ebenso -wie für Mischungen aus
diesem mit andern in Betracht kommenden Fasern, Gültigkeit hat.
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Gerade in der heutigen Zeit, wo Mischgewebe eine so große Rolle spielen
und wo unter dem Einfluß der Mode in der Zusammensetzung der Gewebe ein schneller
und stetiger Wechsel stattfindet, bedeutet das vorliegende Verfahren eine wertvolle
Bereicherung der Arbeitsweisen in der ganzen Druckereitechnik.
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Es ist selbstverständlich, daß das vorliegende Verfahren kombiniert
werden kann mit den bekannten Verfahren, bei denen Harnstoff enthaltende Druckpasten
verwendet werden, und daß die dort beschriebenen Effekte, wie beispielsweise die
aus der Patentschrift 528 262 bekannten (gute Fixierung bei kurzem Dämpfen), i hier
ebenfalls erzielt werden.
Es ist ferner selbstverständlich, daß
dieses Verfahren sowohl im direkten Druck als auch bei Verwendung ätzbeständiger
Farbstoffe im Buntätzdruck angewendet werden kann.
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Gegenüber den bekannten Druckverfabren mit Chromacetat, bei welchen
Chromfarbstoffe gerade wegen des Entstehens von harterri Griff und Ungleichmäßigkeit
der Färbung zum Bedrucken von Geweben aus tiexischer Faser und Mischgeweben nicht
verwendet werden können, bedeutet das neue Verfahren einen großen technischen Fortschritt.
Ein weiterer Vorteil desselben gegenüber früheren Druckverfahren besteht auch darin,
daß man in der Regel bedeutend tiefere Farbtöne erhält und daß ferner die Chromfarbstoffe
mit arabischem Gummi gedruckt werden können, was bisher nicht möglich war, aber
für den Handdruck besonders wichtig ist.
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Das Verfahren wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
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Beispiel i Es wird folgende Druckpaste hergestellt:
Chromocitronin R (Schultz, |
Farbstofftabellen, 7. Auf- |
lage, Nr. 432) 20 Teile |
Harnstoff 50 - |
Wasser 3o6 - |
arabisches Gummi = : i 60o - |
Chromlactat, enthaltend |
14,5% Cr2 O3 24 - |
iooo Teile. |
Mit dieser Druckpaste wird auf Näturseide gedruckt. Es wird getrocknet, während
45 Minuten gedämpft und gewaschen. Es werden Drucke erhalten, bei denen die Seide
ihren weichen Griff und ihren Glanz behält, ohne daß die Echtheiten irgendwie leiden.
Mit dieser Druckpaste kann ebenso mit ähnlichem Ergebnis auf Wolle oder auf beliebige
Mischgewebe aus diesen Fasern gedruckt werden, An Stelle von Chromocitronin R können
in der genannten Druckpaste folgende Farbstoffe verwendet werden: Chromocitronin
3R (Schultz, a. a. O., Nr. 432, Farbstoff gemäß Beispiel 2 der Patentschrift 456
234).
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Chromorhodin B (Schultz, a. a. O., Nr. 878). Chromazurin D (Schultz,
a. a. O., Nr. 994, Farbstoff gemäß Beispiel i der Patentschrift 534325).
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Gelbholzextrakt (Schultz, a. a.0., Nr. 1366). In allen Fällen wird
der beschriebene EffAkt erzielt. Beispiel 2 Anthracenbraun S Pulver
(Schultz, Farbstoff- |
tabellen, Nr. 1156) 4o Teile |
$arnstoff 10 - |
'Wasser 352 - |
Verdickung aus isländischen |
Moos 750 - |
Chromlactat, enthaltend |
14,5 °/n Cr., 0s 48 - |
iooo "feile. |
Es wird auf `Volle gedruckt, getrocknet, während 45 Minuten gedämpft, dann gewaschen
und gegebenenfalls schwach geseift. Man erhält so braune Drucke von weichem Fasergriff.
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Beispiel 3 Eine Mischung von
Chromocitronin R (Schultz, |
a. a. O., Nr.- 432 mit Farb- |
stoff gemäß Beispiel 2 der |
Patentschrift 456.234) 2o Teile |
Harnstoff 50 - |
Wasser 230 - |
Gummiverdickung 600 - |
Chromacetatlösung Zoo Be 6o - |
Milchsäure 50prozentig 40 - |
iooo Teile. |
Es wird auf Naturseide oder auf Mischgeweben aus Naturseide und Viscosefasern unter
sich oder mit anderen Fasern gedruckt, getrocknet, 45 14inuten gedämpft, danach
gewaschen und gegebenenfalls schwach geseift. Die erhaltenen gelbbraunen Drucke
haben guten Griff und Glanz und die gewohnten guten Echtheiten.
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Das vorliegende Verfahren liefert nicht nur beim Drucken, sondern
auch _beim Klotzen die erwähnten guten Ergebnisse,