DE955939C - Verfahren und Einrichtung zum Trocknen von Gruenfutter - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Trocknen von GruenfutterInfo
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Description
- Verfahren und Einrichtung zum Trocknen von Grünfutter Es ist bekannt, Grünfutter, z. B. Gras, Gerste, Roggen, Luzerne, Rübenblätter u. dgl., zu trocknen. Am einfachsten geschieht dies durch Trocknen an Luft und Sonne. Schneller kann das Trocknen in Trommeltrocknern oder Flugtrocknern erfolgen. Das getrocknete Grünfutter kann lange Zeit gespeichert werden. Nachteilig ist jedoch., daß der Nährwert erheblich herabgesetzt wird. Beim Trocknen an Luft und Sonne gehen schon bei günstiger Witterung bis zu 5o °/o des Nährwertes verloren, bei ungünstiger Witterung noch viel mehr. Auch in den künstlich beheizten. Trocknern geht ein sehr großer Teil des Nährwertes verloren.
- Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, d@aß diejsen Nachteil erheblich herabsetzt. Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin., daß das Grünfutter in ausgebreitetem Zustand der Einwirkung von elektrisch erzeugten Infrarotstrahlen ausgesetzt wird.
- Während beim Trocknen mit beheizter Luft oder in Heiztrommeln die Trocknungswärme dem Grünfutter von außen zugeführt wird, wird sie bei dem Verfahren nach der Erfindung gleichzeitig auch"im Innern des Trocknungsgutes erzeugt, da die Infrarotstrahlen die Oberfläche der einzelnen Gutteilchen durchdringen und unmittelbar im Innern der Teilchen wirksam sind. Von Wichtigkeit ist die Ausbreitung des zu bestrahlenden Gutes. Die Infrarotstrahlun:g kann zwar verhältnismäßig dicke Schichten sehr gut durchdringen, doch darf das Futter nicht hoch gestapelt sein., um, besonders bei genügender Durchmischung des Futters, eine gleichmäßige Trocknung aller Teile zu gewährleisten. Auf eine vorherige Zerkleinerung des Gutes, wie sie bei Trommeltrocknern und Flugtrocknern bekannter Bauart nötig ist, kann daher bei dem Verfahren nach der Erfindung verzichtet werden.
- Eine einfache Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist in Fig. i der Zeichnung gezeigt. Das zu trocknende Grünfutter i ist auf dem Boden 2, beispielsweise auf einer Tenne, ausgebreitet. Oberhalb des Futters ist eine größere Anzahl Infrarotstrahlungslampen 3 an einem Traggerüst 4 derart angeordnet, d:aß alle Lampen von dem Gut bzw. dem Borden gleichen Abstand, haben und daß ihre Strahlung auf' das ausgebreitete Futter gerichtet ist. Das Traggerüst 4 ist mittels der Rollen 5 verschiebbar auf einem Gebäudevorsprung 6 oder sonstigen Tragvorrichtungen ange#-bracht. Bei dickerer Schichtstärke des Futters wird dieseis während der Bestrahlung gewendet.
- Für größere Futtermengen ist es vorteilhaft, die Trocknung durch Verwendung besonderer Trocknungsanlagen und -kammern zu beschleunigen und zu erleichtern. Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist in Fig. 2 gezeigt. Die Einrichtung beisteht im wesentlichen aus einem Förderband i, auf das das Futter in einer bestimmten Schichthöhe aufgelegt wird und langsam durch den: Trocknungsraum 2 geführt wird. Hierbei wird es durch die: Wendevorrichtungen 3 mehrmals gewendet und durch die Infrarotlampen ,4 von oben her beistrahlt. Gegebenenfalls kann das Futter mittels weiterer Lampen gleichzeitig auch von unten her bestrahlt werden. Zweckmäßig wird durch ein Gebläse 5 dauernd ein schwacher Luftstrom durch die Futterschicht gesaugt. Hierdurch wird die von dem Futter an die Luft abgegebene Feuchtigkeit entfernt, gleichzeitig auch der bei der Trocknung sich bildende Sta.ul>. Die Abluft des Gebläses kann entweder unmittelbar ins Freie geblasen werden, sie kann-aber auch, besonders bei größeren anfallenden Staubmengen, zunächst entstaubt worden, wofür bei der Einrichtung nach Fig. 2 eine Entstaubungsvorrichtung 6 vorgesehen ist. Der in. dieser Vorrichtung ausgeschiedene, Staub kann von Zeit zu Zeiit in, einen deruntergestellten Wagen abgeblasen werden, während die gereinigtei Luft durch das Rohr 7 entweicht. Unter Umständen ist es zweckmäßig, einen Teil der Luft im Umlauf umzuwälzen; dieser Teilluftstrom wird von dem Rohr 7 abgezweigt und durch ein Verteilerrohr 8 wieder an den Trocknungsraum zurückgegeben. Die gesamte Einrichtung ist so aufgebaut, daß das getrocknete Futter unter möglichst geringem Arbeitsaufwand weitergefördert werden kann. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel fällt das getrocknete Futter unmittelbar auf einen Wagen g.
- Je nach der Art des Futters und der Witterung kann es vorkommen, daß das Futter bei der Trocknung eine für seine Stapelung zu hohe Temperatur annimmt. In solchen Fällen ist es vorteilhaft, das getrocknete Futter vor seiner Stapelung zu kühlen. Bei dem in der Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist hierzu das Förderband i aus dem Trocknungsraum 2 herausgeführt, und zwar derart, daß es in einen Kühlschacht io hineinragt. Die von dem Gebläse 5 angesogene Frischluft durchzieht hierbei zunächst den Kühlschacht io und das in diesem befindliche Futter.
- Zur besseren Raumausnutzung kann es vorteilhaft sein, das Förderband nicht waagerecht, sondern schräg anzuordnen, wie es in Fig. 3 in einem Ausführungsbeispiel gezeigt ist. Die Teile i bis 4 und g sind die gleichen wie bei Fig. 2. Das Förderband ist so angeordnet, daß der Wagen i i, der das zu trocknende Futter anfährt, und der Wagen g, der das getrocknete Futter abfährt, auf gleicher Höhe stehen können.
- Dass in Fig. 4 gezeigte Aus.führun.gsbeispie:l zeigt eine noch gedrungenere Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung. Das Förderband i und ein ihm paralleles zweites Förd!erband i' sind hier senkrecht angeordnet, und zwar derart, daß das am unteren Ende aufgegebene Futter zwischen den beiden Förderbändern leicht gepreßt wird.. Das Futter wird somit gleichzeitig in einfacher Weise vom Erdboden zu einem höhergelegenen Stockwerk eines Speicherraumes befördert. Während seiner Aufwärtsbewegung wird das Futter von beiden Seiten mittels der Lampen 4 bestrahlt. Die Förderbänder können aus einem weitmaschigen Gewebe od. dgl. bestehen, so daß die Strahlen möglichst ungehindert an das Futter gelangen können.
- Schließlich ist es auch möglich, die Trockn.ungseinrichtung nach der Erfindung fahrbar zu bauen, so daß sie beispielsweise für mehrere Betriebe oder für kleinere Gemeinden gemeinsam beschafft und abwechselnd auf den einzelnen Gütern eingesetzt werden kann. Eine derartige Einrichtung kann beispielsweise gemäß Fig. 5 der Zeichnung aus zwei Fahrgestellen 12 und 13 bestehen, die je eine Umlaufrolle des Förderbandes i tragen. Für den Trocknungsbetrieb werden diese beiden Fahrgestelle in dem durch die Länge des Förderbandes gegebenen Abstand hintereinander aufgestellt. Die Infrarotlampen werden an einem über dem Förderband angeordneten Gerüst 14 befestigt, das mit seinen beiden Enden auf den beiden Fahrgestellen 12 und 13 ruhst. Die Lampen samt Reflektoren können gegebenenfalls abnehmbar und das Lampengerüst 14 z. B. nach Art einer Nürnberger Schere zusammenschiebbar sein, so daß die gesamte Einrichtung außerhalb der Betriebszeit verhältnismäßig wenig Platz einnimmt.
- Die fahrbare Trocknungseinrichtung kann gegebenenfalls auch auf dem Feld verwendet werden, wenn dort die erforderliche elektrische Energie aus in der Nähe befindlichen Freileitungen od. dgl. oder sonstigen, beispielsweise fahrbaren Stromerzeugern entnommen «-erden kann. Zweckmäßig wird die Einrichtung durch einen in der Landwirtschaft viel verwendeten Motorschlepper gezogen. Das Förderband kann entweder durch einen eigenen Elektromotor oder gegebenenfalls auch von der Zapf«elle eines Schleppers aus angetrieben werden.
- Die Trocknungsgeschwindigkeit kann durch die Zahl der brennenden Infrarotlampen und durch die diesen Strahlen zugeführte Spannung geregelt werden. Man kann hierdurch den Betrieb der Trocknungseinrichtung weitgehend an die veränderlichen Bedingungen, also an die Art und Menge des zu. trocknenden Futters, anpassen. Ferner ist es möglich, die Durchlaufgeschwindigkeit des Förderbandes zu regeln, so, daß das bestrahlte und dadurch getrocknete Futter stets d (ie gewünschte Endfeu.chtigkeit hat.
- Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nach d.er Erfindung ist weitgehend von den Kosten elektrischer Arbeit .abhängig. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß man. bestrebt ist, die Erträge des Bodens. immer mehr zu steigern, und daß eine Unmenge von Nährwerten dadurch v erloren.geht, daß schon. bei günstiger Witterung der Nährwert der an der Luft und Sonne getrockneten Futtermittel bis zu 50'/o abnimmt, bei ungünstigem Wetter oft fast ganz verlorengeht. Man kann deshalb für eine schnell, wirkende Trocknun;gsanlage, die die Nährwerte erhält, erhebliche Kosten aufwenden. Andererseits ist es ohne weiteres möglich, die Trocknung nachts durchzuführen und somit den billigen Nachtstromtarif auszunutzen. Die Infrarotstrahlen kann man auch durch nicht elektrische Mittel erzeugen, doch ist die elektrische Erzeugung besonders vorteilhaft.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Trocknen von Grünfutter, z. B. Gras, Getreide, Luzerne, Rübenblättern, dadurch gekennzeichnet, daß das Grünfutter in ausgebreitetem Zustand der Einwirkung von elektrisch erzeugten Infrarotstrahlen ausgase tzt wird.
- 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein Traggerüst mit einer größeren Anzahl elektrischer Infrarotstrahlungsquellen, die derart in gleichem Abstand von einer Ausbreitunterlage für das Grünfutter angeordneit sind, daß die Strahlung auf die Ausbreitun@terl.age gerichtet ist.
- 3. Einrichtung nach Anspruch; 2, dadurch gekennzeichnet, daß Fördermittel vorgesehen sind, die das Grünfutter unter den Strahlungsquellen fortbewegen, beispielsweise derart, daß als. Ausbreitunterlage ein Förderband vorgesehen ist. q.. Einrichtung nach Anspruch: 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Austragende des Fördermittels in einer solchen Höhe angeordnet ist, daß das Grünfutter beim Verlassen des Fördermittels auf einen danebengestellten Wagen fallen kann.. $. Einrichtung nach Anspruch 3 oder q., dadurch, gekennzeichnet, daß das zuführende Ende des Fördermittels in einer solchen. Höhe angeordnet isst, daß das Grünfutter von einem danebengestellten Wagen auf das Fördermittel fallen kann. 6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der vorzugsweise als Förderband ausgeführten Ausbreitunterlage, daß auf ihr das Grünfutter von einem; Aufnahmeraum zu einem höher gelegenen Entladeraum geführt werden kann, beispielsweise durch senkrechte Anordnung des Fördermittels. 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Fördermittel zwei in geringem Abstand parallel zueinander laufende Förderbänder vorgesehen sind, zwischen denen das Grünfutter fortbewegt werden kann. B. Einrichtung nach einem der Ansprüchei 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, d@aß als Ausbreitunterlage ein Förderband aus weitmaischigem Gewebe, beispielsweise aus einem Drahtgeflecht, vorgesehen ist. 9. Einrichtung nach einem der Ansprüche :2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß über der Ausbreitunterlage Wendevorrichtungen für das Grünfutter vorgesehen sind, die vorzugsweise mittelbar durch die, Fördermittel. bewegt werden.. i o. Einrichtung nach einem der Ansprüche, 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Luftfördermittel vorgesehen sind, die einen vorzugsweise angewärmten Luftstrom durch das Grünfutter hindurchschicken. i i. Einrichtung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der durchbrochen ausgeführten- Ausbreitunterlage eine Luftsaugvorrichtung derart angeordnet ist, daß sie die Luft durch die Ausbreitunterlage hindurch ansaugt. 12. Einrichtung nach Anspruch io oder i i, gekennzeichnet durch Mittel zur Staubbefreiung der durch das Grünfutter hindurchgeführten Luft. 13. Einrichtung nach einem der Ansprüche io bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die die durch dies Grünfutter hindurch@geführte Luft ganz oder teilweise im Kreislauf wiederholt dem Grünfutter zuführen. 1q.. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 his 13, dadurch gekennzeichnet, daß Kühlmittel vorgesehen sind, die das Grünfutter nach erfolgter Bestrahlung mittels eines Luftstromes abkühlen. 15. Einrichtung nach einem- der Ansprüche io bis i4., dadurch gekennzeichnet, daß das Fördermittel in seriner Fortbewegungsrichtung über den von den Strahlungsquellen beistrahlten Bereich hinausragt und in diesem hinausragenden Teil von einem kanalartigen Gehäuse umschlossen ist und daß die Luftfördermittel derart angeordnet und ausgebildet sind, daß sie die dem Grünfutter während der Bestrahlung zuzuführende Luft zunächst durch das kanalartige Gehäuse hindurchleiten. 16. Einrichtung nach einem der Ansprüche z bis 15, dadurch gekennzeichnet, da,ß das Traggerüst mit den Infrarotstrahlungsquellen samt der vorzugsweise als, Fördermittel ausgebil, deten Aushreitunterlage auf einem Fahrzeug angeordnet sind. 17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst und die Ausbreitunterfage zerlegbar sind. 18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug in einen Vorder- und. Hinterteil zerlegbar ist, die durch ein zusarnmenfaltbares Traggerüst miteinander verbunden sind. i9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Fahrzeug ein vorzugsweise elektrischer Motor zum Antrieb des Fördermittels vorgesehen ist. 2o. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis i9, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Fahrzeug ein ,elektrischer Stromerzeuger für den Betrieb der Lampen und gegebenenfalls des Fördermittelantriebes vorgesehen ist, der mit einer Kupplung zum Antrieb durch einen Motorschlepper versehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 14:299, 99 671, 174842, 196977, 215414 223:290, 328508, 419470, 497692, 5Io 684, 538 o6i, 632709, 652 027, 695 I16, 7I7 052; schweizerische Patentschrift Nr. 132 237; britische Patentschriften Nr. 494 946, 533 481; USA.-Patentschriften Nr. 2 035 716, 2 236 397, 2 28I I84, 2 282 070; Zeitschrift: Die Mühle, 1938, Heft 48, Spalte 1404; Zeitschrift: Scientific American, Sept. I941, S. I24.
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