-
Bandschleifmaschine für die Holzbearbeitung Das Schleifen größerer,
ebener Flächen an Arbeitsstücken aus Holz oder ähnlichen weichen Werkstoffen erfordert
einen weichen, elastischen Druckschuh von möglichst großer Oberfläche, um Unregelmäßigkeiten
in der zu überschleifenden Oberfläche auszugleichen und möglichst ebenen Schliff
zu erzielen.
-
Die besten Resultate in bezug auf Gütegrad des Schliffes und Leistung
würde ein nicht zu schmaler Druckbalken ergeben, welcher ohne jede hin- und hergehende
Bewegung in Richtung des Bandlaufes über die ganze Länge des Arbeitsstückes gleichzeitig
angreift. Jede hin- und hergehende Bewegung eines Druckschuhes beeinträchtigt die
erzielbare Leistung ganz außerordentlich und macht gleichmäßigen, ebenen Schliff
von: der Geschicklichkeit der Bedienung abhängig. Da der Druckschuh immer nur perodisch
während jedes Hubes an die gleiche Stelle zurückkehrt, während das Arbeitsstrück
inzwischen, relativ zum Druckschuh, einen entsprechenden Schritt vorgeschoben wurde,
ist die Herstellung einer vollkommen zusammenhängenden Fläche ohne Schattenbildung
äußerst schwierig.
-
Die Erfindung ermöglicht die Verwendung eines elastischen Druckbalkens
der beschriebenen Art und betrifft Vorkehrungen, durch welche trotzdem unzulässig
lange Schleifwege der einzelnen. Schleifkörner und eine praktisch nicht zu beherrschende,
übermäßig große Gesamtdruckfläche vermieden werden.
-
Die große, sich über die ganze Länge des Arbeitsstückes erstreckende
elastische Druckfläche wird erfindungsgemäß durch mehrere, vorzugsweise parallel
zueinander verlaufende Längsnuten in einzelne
schmale Druckrippen
unterteilt. Diese Druckrippen müssen stets senkrecht zum Quervorschub des Arbeitsstückes
verlaufen, da sie infolge ihrer für das Schleifen von weichen Werkstücken unbedingt
erforderlichen elastischen Oberfläche andernfalls die Vorder- bzw. Hinterkante des
Arbeitsstückes beim Auf- und Absetzen des Druckbalkens durchschleifen würden. Der
Druckbalken wird stets schmaler gehalten als das Schleifband, so daß eine begrenzte
Schräglage der Druckrippen gegenüber dem Lauf des Schleifbandes möglich wird. Alsdann
leistet jedes einzelne Schleifkorn Schleifarbeit nur im Augenblick seines Andruckes
bei der schrägen Überquerung jeder Druckrippe, während seine Schleifarbeit bei ausfallendem
Druck im Augenblick der Überquerung der zwischen den Druckrippen ausgesparten Längsnuten
unterbrochen wird.
-
Auf diese Weise wird der gesamte Schleifweg jedes Schleifkornes nicht
mehr durch die Länge des Arbeitsstückes, sondern durch die Breite und Schräglage
der einzelnen Druckrippen bestimmt. Die bekannten Vorzüge der Bandschleifmaschine
können bei einem derart langen, ortsfesten Druckbalken nur aufrechterhalten werden,
wenn der Druckbalken über seine ganze Länge vollkommen gleichmäßig elastisch und
weich auf das Band angedrückt wird. Der Druckkörper des Druckbalkens kann zu diesem
Zweck aus beliebigem Material mit entsprechender Eigenelastizität oder auch in seiner
Elastizität unterstützt durch zusätzlich eingebaute Federelemente (z. B. pneumatische
Mittel) aufgebaut werden. Seine Konstruktion stellt keinen wesentlichen Gegenstand
der Erfindung dar.
-
Fig. I zeigt ein Schema der neuen Arbeitsweise an der Bandschleifmaschine;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Druckbalken in der Ebene II-II der Fig. I ;
Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Bandschleifmaschine nach der Erfindung; Fig.
4 zeigt einen Grundriß der gleichen Maschine.
-
In Fig. I wird in schematischer Weise die neuartige Lage von Arbeitsstück,
Schleifband und Druckbalken zueinander gezeigt. Über zwei Bandscheiben I, 2 läuft
in üblicher Weise ein Schleifband 3, welches in der Mitte ausgebrochen gezeigt ist,
um die darunterliegenden Teile sichtbar zu machen. 'Auf dem Schleifband 3 liegt
um den Winkel w, schräg zu seiner Laufrichtung, ein Druckbalken 4. Unter dem Schleifband
liegt das Arbeitsstück 5, welches derart nach dem Druckbalken ausgerichtet ist,
daß sein Vorschub, wie durch Doppelpfeil angedeutet, rechtwinklig zum Druckbalken
erfolgt.
-
Fig. 2 zeigt im Schnitt eine einfache Ausführung des Druckbalkens
4, welcher aus einem Druckgehäuse 6 und einem aus zwei Teilen 7, 8 bestehenden Druckkörper
besteht. Die eigentliche Aaspressung erfolgt durch den unteren Teil 8 des Druckkörpers,
welcher aus einem in der Längsrichtung leicht biegsamen und in der Querrichtung
eine gewisse Steifigkeit besitzenden Material besteht. Die eigentliche hohe Elastizität
des Ganzem wird durch den zwischen Druckgehäuse 6 und dem unteren Teil 8 eingebauten,
aus hoch elastischem Material bestehenden Teil 7 hergestellt. Wie Fig.2 zeigt, sind
in der Druckfläche des Teils 8 Aussparungen in Form von Längsnuten 9, Io vorgesehen,
so daß als eigentliche Druckfläche nur die Längsrippen II, I2, I3 wirksam sind.
Die Oberfläche des Teils 8 ist zur Erzielung günstiger Reibungs- und Erwärmungsverhältnisse
in bekannter Weise mit einer Filzschicht I4 oder ähnlichem Werkstoff belegt.
-
Wie Fig. I zeigt, besitzt das Schleifband 3 eine Breite a, während
der schräg liegende Druckbalken 4 die bedeutend geringere Breite b aufweist. Die
Schräglage ist derart gewählt, daß der Druckbalken trotz seiner geringen Breite
doch die ganze Breite des Schleifbandes überdeckt, so daß das Schleifband in seiner
vollen Breite zur Wirkung kommt. Ein in Richtung des eingezeichneten Pfeiles auf
dem Schleifband von rechts nach links sich über die ganze Länge des Arbeitsstückes
bewegendes Schleifkorn legt unter dem Druckbalken einen Weg c zurück, welcher bedeutend
kürzer ist als die Länge des Arbeitsstückes. Dieser wirksame Weg c bestimmt sich
nicht aus der Länge des Arbeitsstückes, sondern aus der Breite b des Druckbalkens
in Zusammenhang mit dem Winkel w. Da die Druckfläche des Druckbalkens durch ausgesparte
Längsnuten 9, Io (Fig. 2) in die Druckrippen II, I2, I3 unterteilt ist, verrichtet
das Schleifkorn. nur beim Lauf über die Rippen II, I2, I3 oder während der Teilstrecken
d, e, f wirkliche Schleifarbeit. An Stelle eines Schleifiweges entsprechend der
Länge des Arbeitsstückes wird durch die neuartige Anordnung daher :ein bedeutend
kürzerer Schleifweg erreicht, welcher sich aus den drei Teilstrecken d, e, f .zusammensetzt.
-
Das Arbeitsstück 5 wird stets senkrecht zu den Druckrippen vorgeschoben,
um ein Durchschleifen der vorderen und hinteren weichen Kanten des Arbeitsstückes
beim Auf- bzw. Absenken des Druckbalkens zu vermeiden.
-
Fig. 3 und 4 zeigen eine nach diesem Prinzip arbeitende Bandschleifmaschine.
-
Das Maschinengestell besteht aus einem linken und neckten Ständer
15, 16 und einer oberen, und unteren Traverse 17, 18. Auf der linken Maschinenseite
ist ein Elektromotor i9 mit der Antriebsbandscheibe i aufgebaut. Zum Zwecke der
Staubabsaugung ist einte Absaughaube 42 vorgesehen. Auf der rechten Maschinenseite
ist auf einer Spannvorrichtung 21 tüblicher Art die Losscheibe 2 angeordnet. Über
die beiden Bandscheiben i, 2 läuft das .Schleifband 3. In der oberen Traverse 17
sind Winkelhebel 24, 25 mit ortsfesten Achsen 26, 27 drehbar gelagert.
-
An den horizontalen Armen dieser Winkelhebel 24, 25 "ist ein Druckbalkenträger
28 aufgehängt. Die senkrechten Arme der Winkelhebel 24, 25 sind durch eine Zugstange
29 verbunden, so daß beim Ausschwingen der Winkelhebel der Druckbalkenträger 28
in vertikaler Richtung auf- und a4r
schwingt. Unter dem Druckbalkenträger
28 ist um einen Bolzen 30 schwenkbar ein Druckbalken 4 mittels der Schrauben 3a,
33 befestigt. Schlitze 34 35 erlauben eine Verschwenkung des Druckbalkens 4 um den
Bolzen 3o, je rach .Breite des Schleifbandes und Länge des Arbeitsstückes 5. An
der oberen Traverse I7 ist ferner ein Handhebel 37 im Drehpunkt 38 schwenkbar .gelagert.
Mit dem Handhebel 37 wird der Druckbalkenträger 28 und damit der Druckbalken 4 auf
das Arbeitsstück heruntergedrückt. Das Eigengewicht dieses Druck-und Aufhängesystems
wird durch eine Feder 39 ausgeglichen, die zwischen einem Knaggen 4o auf der Verbindungsstange
29 und einem .ortsfesten Bolzen 4I in der oberen Traverse 17 angeordnet ist. Auf
der unteren Traverse I8 ist in einer senkrechten Führung 43 ein Führungsschaft 44
gelagert, auf welchen ein Tragrahmen 45 aufgesetzt ist. Der Tragrahmen 45 trägt
zwei Rundstangen 46, 47, welche als Laufbahn für den aus einem Rahmen 48 und aufgeschraubten
Leisten 49 bestehenden Arbeitstisch mit den Laufrollen 5o dienen. Auf der Vorderseite
des Rahmens 48 ist ferner auf drei Halteknaggen 5I eine Rundstange 52 angebracht,
auf welcher ein Anschlaglineal 53 verschiebbar und durch Handrad 54 feststellbar
aufgesetzt ist. Auf die Leisten 49 wird das Arbeitsstück 5 an das Anschlaglineal
53 gelegt. Der Schaft 44 mit dem ganzen Arbeitstisch kann über eine Gewindespindel
55, Kegelräder 56, 57, eine Stellspindel 58 mit Handrad 59 entsprechend der jeweiligen
Stärke des Arbeitsstückes eingestellt werden. Durch Verdrehung des Schaftes 44 kann
die Vorschubrichtung stets rechtwinklig zur jeweiligen Lage des schrägen Druckbalkengehäuses
3I eingestellt werden.
-
Der Arbeitstisch für den Quervorschub kann sowohl von Hand als auch
mit beliebigen Mitteln automatisch hin- und herbewegt werden. Für eine kontinuierliche
Arbeitsweise können auch endlose Vorschubbänder oder Ketten .angewandt werden. Einzelheiten
derartiger Vorschubelemente stellen keinen Gegenstand der Erfindung dar.