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Verfahren zur Erzeugung von Kohlenwasserstoffen oder sauerstoffhaltigen
Kohlenwasserstoff -Verbindungen oder deren Gemischen Werden für die Herstelltung
von Kohlenwasserstoffen oder sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen oder
deren Gemischen durch Hydrierung von Kohfenoxyden mit Wasserstoff Eisenkatalysatoren
benutzt, in welche vor der Synthese durch Behandlung mit gasfrmigem Ammoniak Stickstoff
eingebracht worden ist, so erhält man wesentlich niedrigersiedende Produkte als
mit dem stickstofffreien Katalysator von sonst gleicher Zusammensetzung. Gleichzeitig
steigt auch der Sauerstoffgehalt der erzeugten Produkte vor allem zugunsten der
Alkoholbildung an. Bei der Verwendung von derartigen, mit Ammoniak behandelten Katalysatoren
haben sich jedoch Mängel herausgestellt.
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Insblesondere ist es nicht möglich, größere Mengen der wertvollen
mittleren Fraktion mit einer Siedelage von etwa IgO bis 3200 zu erhalten.
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Ferner werden mit diesen Katalysatoren wesenilach mehr leichte unerwünschte
Kohlenwasserstoffe wie Methan, Äthan usw., gebildet als mit den entsprechenden stickstofffreien
Kontakten.
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Die Erfindung beseitigt diese Mängel unter Erzeugung einer beachtlichen
Mittelfraktion und unter Herabsetzung der Methanbildung dadurch, daß Katalysatoren
mit einem solchen Alkaligehalt verwendet werden, mit dem sie ohne den Stickstoffgehalt
bei Beaufschlagung mit einem Synthesegas, welches Kohlenoxyd und Wasserstoff im
Volumenverhältnis 1 : 1 enthält, mehr als 400/0
der flüssigen Produkte
in Form von über 3200 siedenden Bestandteilen liefern würden, und zwar bei einer
Gasbeaufschlagung von 100 Volumen Gas pro Stunde und Volumen Kontakt, einer Temperatur
von 1960, einem Druck von 20 atü und einem Gaskreislauf von mindestens 2 Volumen
rückgeführtem Gas auf 1 Volumen Synthesegas.
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Diese Bedingung wird insbesondere durch Verwendung von Eisenkatalysatoren
erfüllt, die mehr als 3,5 Gewichtsteile, vorzugsweise mehr als 4 Teile, und zweckmäßig
4,2 bis I5 Teile Alkalioxyd auf Ioo Gewichtsteile Eisen enthaltien. Derartige Katalysatoren
werden bei dem Verfahren gemäß der Erfindung bevorzugt verwendet. Man kann sowohl
Katalysatoren benutzen, die auf dem Fäliungswege in bekannter Weise erzeugt wurden
und z. B. nach den Unterlagen der deutschen Patentanmeldung p 320Ig IVb/ I2 o D
Alkali und Anhydride von bei der Reduktionstemperatur nicht flüchtigen schwer reduzierbaren
Säuren im Verhältnis von 1 : 2,5 bis 1 : 7 enthielten und deren Gehalt an metallischem
Eisen vorteilhaft zwischen I0- und 300/0 betrug. Die Katalysatoren können aber auch
auf andere bekannte Weise hergestellt worden sein, z. B. durch Schmelzen im Sauerstoffstrom,
Sintern oder Fritten bei hoher Temperatur oder als sogenannte Skelettkatalysatoren,
blei weichen man aus einer Legierung od. dgl. einen oder mehrere Anteile völlig
oder zum Teil herauslöst od. dgl.
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Der Alkaligehalt kann dem Katalysator bei der Erzeugung oder auch
nachträglich einverleibt werden. Man kann beispielsweise zur Herstellung der Katalysatoren
von Lösungen ausgehen, die Eisen und die übrigen KatalysSatormetlaLle enthalten,
und dar aus die Metalle mit Alkalikarbonat oder Hydroxyd od. dgl. fällen, worauf
dann das Alkali aus dem Niederschlag nur so weit ausgewaschen wird, daß die erfindungsgemäß
notwendigen Alkalimengen zurückbleiben. Man kann jedoch auch die Katalysatoren alkalifrei
oder alkaliarm herstellen und nachtrtäglich durch Behandeln' z. B. mit in lefflanol
gelösten Alkoholeii, in Alkoholen gelösten Alkaii-Alkoholaten od. dgl. dje benötigten
Alkalimengen einbringen.
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Die meisten Katalysatoren bedürfen vor ihrer Verwendimg in der Synthese
einer Reduktion, die in beliebiger bekannter Weise durchgeführt werden kann. Besonders
zweckmäßig ist es, auf einen Gehalt an metallischem Eisen von etwa 20 bis maximal
95 O/o zu reduzieren.
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Eisenkatalysatoren, die auf dem Schmelz- bzw.
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Sinter- oder Frittungswege auf der Grundlage von metallischem oder
oxydischem Eisen hergestellt wurden, haben den Vorteil guter mechanischer Festigkeit,
Stabilität des Umsatzes und genügender Aktivität. Die erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren enthalten zweckmäßig außer dem eigentlichen katalytisch wirksamen,
mehr oderwgeniger vollständig in Nitrid übergeführten Metall stabilisierende Stoffe,
wie Aluminiumoxyd, Ceroxyd, Calciumoxyd, Strontiumoxyd, Bariumoxyd, Magnesiumoxyd
u. dgl. Die alkalischen Aktivatoren können aus einem oder mehreren Alkalioxyden,
z. B. Kaliumoxyd, Natriumoxyd, bzw. Alkalicarbonaten oder anderen deutlich alkalisch
reagierenden Stoffen bestehen. Das Alkali kann aber auch in anderer Form, z. B.
als Salz einer starken und flüchtigen Säure, wie Salpetersäure od. dgl., angewendet
werden. Bei der Reduktion des Katalysators entstehen dann oxydische Alkaliverbindungen.
Es können Verbindungen aller Alkalimetalle, vorteilhaft Natrium, Kalium, Rubidium
u. dgl., erfindungsgemäß benutzt werden.
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Die zu verwendenden Synthesegase werden vorteilhaft mit R;ückisicht
auf die Katalysatorzusamw mentzung ausgewählt. Zweckmäßig nimmt man in den meisten
Fällen ein kohlenoxydreiches Gas mit mehr als 0,5 Volumen CO auf ,Volumen H2, z.
B. kann man Wassergas in einem ungefähren Volumenverhältnis von C 0 zu H2 gleich
1 : 1 benutzen. Jedoch kann durch einen entsprechenden Zusatz an schwer reduzierbaren
fixen Säureanhydriden, z. B. Siliciumdioxyd, Bortrioxyd, Titandioxyd, Wolframtrioxyd
u. dgl., das Aufarbeitungsverhältnis der Eisenkatalysatoren gemäß der Erfindung
zugunsten eines höheren Wasserstoffverbrauches verschoben werden, z. B. gemäß der
Patentanmeldung p 32018 IVb/I2 o D. Es hat sich herausgestellt, daß bei einem Alkaligehalt
von mehr als 5 Gewichtsteilen, berechnet auf 100 Gewichtsteile Eisen und einem Gehalt
an schwer reduzierbaren Säureanhydriden wie den oben erwähnten, es auch bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung vorteilhaft ist, ein bestimmtes Verhältnis von Säureanhydrid
zu Alkalioxyd einzuhalten. So hat sich in vielen Fällen das Verhältnis Säureanhydrid
zu Alkalioxyd von etwa 1 : 1 bis 5 : 1 als günstig erwiesen.
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Vorteilhaft arbeitet man erfindungsgemäß unter teilweiser Rückführung
des den Reaktionsraum verlassenden Gases zlum Synthesegas und unter erhöhtem Druck
von beispielsweise 5, I0, 20, 8c und mehr Atm. Jedoch ist die Synthese auch bei
noch höheren Drüclçen durchführbar. Auch kann man in verschiedenen hintereinandergeslchall:,eten
Synthesestufen mit stufenweise ansteigendem Druck arbeiten, um der Abnahme des Partialdrucks
der reagierenden Gase entgegenzuwirken, die durch die Reaktion eintritt. Zwischen
den Stufen kann man bei mehrstufiger Synthese die Produkte einschließlich Wasserdampf
und gegebenenfalls Kohlendioxyd mehr oder weniger vollständig entfernen bzw. zu
einem kleineren oder größeren Teil im Gas belassen. In gleicher Weise kan man mit
dem Kreislaufgas verfahren.
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Die Arbeitstemperaturen des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen gewöhnlich
oberhalb 1700. Bei Synthesetemperaturen bis etwa 2200 erhält man verhältnismäßig
große Mengen an sauerstoffhaltigen Verbindungen, vorwiegend Alkoholen. Zur bevorzugten
Erzeugung derartiger Produkte werden die Katalysatoren zweckmäßig in einer möglichst
aktiven Form angewendet, um bei niedriger Temperatur noch einen verhältnismäßig
hohen Umsatz zu erzielen. Beispielsweise kann man in diesen Fällen die Synthese
mit erfindungsgemäßen Eisen-
kontakten durchführen, in die bei der
Herstellung Kohlenstoff in feinverteilter Form eingebracht und dann durch Wasserdampf,
Kohlensäure, Stickstoff-Luft-Gemische, reinen Sauerstoff u. dgl. wieder herausoxydiert
worden ist. Diese Kontakte haben den Vorteil, daß sie bei sehr niedrigen Synthesetemperaturen
betrieben werden können, die im allgemeinen 10 bis 200 tiefer liegen als diejenigen,
die für Kontakte gleicher Zusammensetzung, jedoch ohne Kohlenstoffzusatz benötigt
werden.
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Arbeitet man mit Reaktionstemperaturen, die bei etwa 230 bis 2400
und höher liegen, so erhält man einen größeren Anteil an Kohlenwasserstoffen mit
geringerem Gehalt an sauerstoffhaltigen Verbindungen. Dabei empfiehlt es sich vielfach,
den Kohlenoxydgehalt der Gase zu erhöhen, da man dann eine längere Lebensdauer der
Kontakte erreicht.
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Wird als Synthesegas ein wasserstoffreiches Gas benutzt, so verlieren
die Katalysatoren bei Temperaturen von 230 bis 2400 und darüber steigend mehr von
ihrem Stickstoffgehalt. Wenn dagegen koblenoxydreiches Gas verwendet wird, so wird
die Lebensdauer der Kontakte unter diesenArbeitsbedingungen verlängert. Außerdem
besteht die Gefahr der Kohlenstoffabscheidung trotz Verwendung eines kohlenoxydreichen
Gases nur in geringem Maße. tberführung des Eisens in Nitrid allein führt auch hier
nicht zum gewünschten Ziel, da die Vergasung, hier die Bildung größerer Mengen gasförmiger
Kohlenwasserstoffe des nitridhaltigen Kontaktes, unverhältnismäßig hoch ist. Sie
geht bei stärlçerer Alkalisierung der nitridhaltigen Kontakte überraschenderweise
stärker zurück als bei entsprechender Alkalisierung eines nicht nitridhaltigen Kontaktes.
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Der Katalysator kann in allen bekannten Kontaktofentypen der Fischer-Tropsch-Synthese
angewerdet werden. So kann er ruhend zwischen wärmeabführenden Flächen angeordnet
sein oder auch zur Abführung der Wärme vom flüssigen Produkt umspült werden, welches
gemeinsam mit dem umzusetzenden Gas an dem Katalysator vorbeigeführt wird. Der Katalysator
kann z. B. ferner in feinverteilter Form verwendet werden sei es, daß er in einer
Flüssigkeit aufgeschlämmt ist, durch welche das umzusetzende Gas perlt, sei es,
daß er mit dem Gas gemeinsam mit hoher Geschwindigkeit durch einen Reaktionsofen
geführt wird, in welchem man auch wärmeabführende Flächen unterbringen kann.
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Man kann auch den feinverteilten Katalysator durch das strömende
Gas in Schwebe halten und dabei eine solche Gasgeschwindigkeit aufrechterhalten,
daß er sich flüssigkeitsähnlich verhält. Es ist auch möglich, kleinere oder größere
Anteile des Katalysators aus dem Reaktionsgefäß laufend mit dem Gas auszutragen,
außerhalb abzuscheiden und erneut in die Reaktion zurückzuführen.
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Der Katalysator kann auch mit Vorteil im Verfahren nach den Unterlagen
der Patentanmeldung p 36962 IVh/I20D verwendet werden, etwa derart, daß er in mehrere
Schichten aufgeteilt wird, durch die das Kohlenoxyd und Wasserstoff enthaltende
Gas nacheinander geführt wird. Dabei wird die Temperatur des Gases zwischen zwei
Schichten herabgesetzt und zweckmäßig ein Kreislauf nicht gekühlten Gases durch
die Schichten angewendet. Die Temperaturerniedrigung des Gases kann durch mittelbare
Kühlung oder durch Zumischung kälterer Gase erfolgen. Dabei kann die Dicke der Katalysatorschichten
die gleiche sein oder in der Strömungsrichtung des Gases zunehmen.
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Man kann bei dem Verfahren gemäß der Erfindung das Gas in einer oder
mehreren Stufen umsetzen.
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Auch sind Kombinationen zwischen den geschilderten Maßnahmen hinsichtlich
Katalysatoranordnung und -herstellung, Gaskreislauf, Synthesetemperatur, Druck und
Abscheidung der Produkte möglich. Ist der Katalysator ruhend zwischen Kühlelementen
angeordnet, so kann er wie üblich mit dem I00- bis maximal zoofachen Gasvolumen
pro Stunde beaufschlagt werden. Es sind aber auch stärkere Gasbeaufschlagungen möglich,
falls man die Gase im Kreislauf führt oder nach der erwähnten Patentanmeldungp 36962
IVb/ I20 D oder dem Patent 926 784 arbeitet. Nach diesem Patent erfolgt die Gewinnung
von Kohlenwasserstoffen und gegebenenfalls Kohlenwasserstoffderivaten durch katalytische
Kohlenoxydhydrierung unter Verwendung hoher Gasgeschwindigkeiten im Kontakt, Kontaktschichtendicken
von mehr als 10 mm und eines Kühlmittels mit konstanter oder nahezu konstanter Siedetemperatur,
unter Aufrechterhaltung von Temperaturdifferenzen zwischen Katalysator und Kühlmittel,
die entlang dem Gaswege durch den Kontakt ständig oder absatzweise zunehmen. Diese
Zunahme kann dadurch bewirkt werden, daß in Richtung des Gasweges ansteigende Kontaktschichtenquerschnitte
angewendet werden oder daß der Wärmeübergang vom Kontakt auf das Kühlmittel in Richtung
des Gas weges vermindert wird oder daß die spezifische Wärmeaustauschfläche zwischen
Kontakt und Kühlmittel in Richtung des Gasweges verringert wird oder durch Anwendung
zweier oder aller dieser Maßnahmen.
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Dabei kann der Wärmedurchgang durch die am Gasaustritt liegenden Wärmeaustauschflächen
durch Isolierung dieser Flächen, insbesondere auf der Kühlmittelseite, verringert
werden, oder es kann die Temperaturdifferenz im Kontakt zwischen Gaseintritt und
Gasaustritt durch Änderung der Kreislaufmenge geändert werden. Zweckmäßig werden
am Gasaustritt Temperaturen zwischen Kontakt und Kühlmittel von über 10 bis 500
aufrechterhalten, und man kann mit ruhend angeordnetem oder in der Schwebe befindlichem
Katalysator arbeiten. Dabei sind die verschiedensten Arten von Kreislaufgasführung
möglich.
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Die Reduktion der erfindungsgemäßen Katalystatoren erfolgt zweckmäßig
in bekannter Weise mit strömendem Wasserstoff. Zur Erlangung einer guten Aktivität
bzw. einer niedrigen Synthesetemperabur ist bei der Reduktion eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
des Wasserstoffs zu
empfehlen. Dies ist besonders bei dichten Katalysatoren,
die auf dem Schmelzwege, durch Sintern od. dgl. erhalten worden sind, wichtig. In
vielen Fällen hat sich eine Strömungsgeschwindigkeit des Wasserstoffs von mindestens
50 cm, vorteilhaft 100 bis oocm/Sek., bezogen auf den leeren Reduktionsraum, als
zweckmäßig erwiesen. Hier bei wirkten sich niedrige Kontaktschichten von etwa 0,5
bis 2 m günstig aus.
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Der Stickstoff kann in die Kontakte auf verschiedene Weise eingebracht
werden. Zum Beispiel wird der Katalysator nach der Reduktion so lange mit strömendem
gasförmigem Ammoniak behandelt, bis das in ihm in metallischer Form volliegende
Eisen in eine Nitridphase von der ungefähren Zusammensetzung Fe2 N übergegangen
ist.
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Im allgemeinen sind hierzu Temperaturen von 300 bis 3700 notwendig
und Ammoniakmengen von etwa dem 500- bis Iooofachen des Katalysatorvolumens in der
Stunde. Je nach der Gasbeaufschlagung sind zur Erreichung der optimalen Stickstoffgehalte
Reaktionszeiten von etwa 4 bis 9 Stunden erforderlich. Man kann die Reaktion auch
so führen, daß niedrigere Stickstoffgehalte im Katalysator auftreten, z. B. durch
Erhöhung der Behandlungstemperatur auf 400 bis 4500 Bei manchen Kontakten, vor allen
Dingen solchen, welche auch wesentliche Säuremengen erzeugen, ist es vorteilhaft,
von Zeit zu Zeit den Kontakt nachzualkalisieren. Man kann diese Behandlung auch
kontinuierlich gestalten, indem man dem Katalysator während der Synthese laufend
kleine Mengen gelöster Alkalien zuführt. Vorteilhaft werden die Alkalien in gelöste-r
Form zugegeben, z. B. gelöst in Wasser, Methanol, Äthanol u. dgl.
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Zur weiteren Klarstellung der Erfindung dienen einige Beispiele.
Es wurde eine Reihe von Vergleichsversuchen durchgeführt, und zwar in den Beispielen
I und 2, a) mit einem alkaliarmen Eisenkontakt, b) mit demselben Eisenkontakt und
N H3-Behandlung, c) mit höher alkalisiertem und d) anschließend mit Ammoniak behandeltem
Kontakt.
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Beispiel I a) Pür diese Versuchsreihe wurde ein Kontakt, bestehend
aus 100 Gewichtsteilen Fe, 1,8 GewichtsteilenAl203, o,gGewichtsteilenK20, 2,5 Gewichtsteilen
Sib2, benutzt, der auf dem Schmelzwege durch Behandeln von metallischem Eisen zusammen
mit den erforderlichen weiteren Bestandteilen im Sauerstoffstrom erhalten worden
war. Als Synthesegas diente ein 91 Volumprozent Kohlenoxydwasserstoff enthaltendes
Gas mit einem Volumenverhältnis von CO zu H2 = I:I. Die Gasbeaufschlagung des Kontaktes
betrug 100 Volumen Gas und Volumenkontakt. Im Kreislauf wurde die 7oofache Gasmenge
des Kontaktvolumens je Stunde zurückgeführt. Man erhielt bei einer Reaktionstemperatur
von 1920 in einer Stufe bei 60,3 °/o C 0 + H2-Umsatz eine Gesamtausbeute einschließlich
Methan von I32,9 g/Ncbm CO;+ H2.
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Davon waren 40,1 g sauerstoffhaltige Verb in zungen, wobei Essigsäure
und ihre Homologen nicht mitberechnet sind. Der Anteil an über 3200 siedenden Produkten
betrug 2S,7 Gewichtsprozent vom Gesamtprodukt. Die Vergasung, d h. der Anteil an
- C1- und C2-Kohlenwasserstoffen, war i6,8g/Ncbm CO+H2. b) Wurde dieser Katalysator
vor dem Einsatz in die Synthese und nach der Reduktion mit 650 1/Std. Ammoniak je
Liter Kontaktvolumen während g Stunden bei 3600 behandelt, so ergab sich bei einer
Synthesetemperatur von I800 praktisch der gleiche Umsatz und eine Gesamttausbeute
von I37,Slg/cbm. Dabei betrug der Gehalt an sauerstoffhaltigen Verbindungen 52,2
g/Ncbm CO + H2, jedoch war die Vergasung (C1 - und C2-Bildung) auf 31,1 g/Ncbm gestiegen.
Der Anteil an über 320 siedenden Produkten sank auf 7,90/o. Der Vorteil eines höheren
Gehaltes an Sauerstoff der Erzeugnisse wird hier durch den Nachteil der stärkeren
Vergasung (C1- und C2^Bildung) wesentlich eingeschränkt. c) Verfuhr man so, daß
man den nach Beispiel I, a), hergestellten Katalysator mit einem höheren Kaliumoxydgehalt,
nämlich mit 4,3 Teilen K2 0 auf 100 Teile Eisen, anwendete, so lieferte er bei I96-0
und praktisch gleichem CO + H2-Umsatz 50 Gewichtsprozent über 3200 siedende Flüssigprodukte
und I5,3 g C1- und C2-Kohlenwasserstoffe je Ncbm CO + H2. d) Nach der erfindungsgemäßen
Kombination der erhöhten Alkalisierung mit der Ammoniakbehandlung des Katalysators
bei 3600, die in diesem Falle wieder in der beschrilebenen Weise ausgeführt wurde,
war bei einer Synthesetemperatur von 1850 die Vergasung bei sonst gleichem Umsatz
und gleichen Verhältnissen auf II,6g/NcbmCO+H2 heruntergegangen. Gleichzeitig stieg
der Anteil an sauerstoffhaltigen Produkten auf 7I,4 g/Ncbm CO + H2. Der Siedebereich
der Erzeugnisse verschob sich insofern, als hier gegenüber dem Katalysator mit geringem
Alkaligehalt die Fraktion von 180 bis 3200 wesentlich stärker vertreten war, wie
folgende Gegenüberstellung zeigt: Siedeanalyse des Flüssigproduktes, gewonnen mit
nitridhaltigem Kontakt nitridhaltigem, |
mit 0,9010 erfindungsgemaßem |
Kontakt mit 4,30/o K20 |
bis 180° .... 83,I Gewichtsprozent 51,7 Gewichtsprozent |
180 bis 320°.. 9,0 - 37,8 - |
über 3200... 7,9 - 10,5 - |
Beispiel 2 Zur bevorzugten Erzeugung von Kohlenwasserstoffen wurden
analoge Versuche bei höheren Gasbeaufschlagungen und Temperaturen durchgeführt,
wobei die Zusammensetzung des Kontaktes zweckentsprechend abgeändert wurde. a) Ein
für die bevorzugte Bildung von Kohlenwasserstoffen geeigneter Eisenkontakt der Zusammensetzung:
100 Gewichtsteile Fe, 3 Gewichtsteile K2O, 9 Gewichtsteile SiO2, I Gewichtsteil
Cu, wurde mit einem Gas vom Volumenverhältnis CO zu H2 = I: :1 mit 9I CO + H2 beaufschlagt.
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Die Synthesetemperatur war 2800. Die Gasbeaufschlagung betrug das
Iooofache des Kontakvolumens, die Kreislaufgasmenge das 3000fache.
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Man erhielt in einer Stufe 6I,45/G CO + H2-Umsatz. Die Menge von C1-
und C2-Kohlenwasserstoffen war 18,5 g/Ncbm CO + H2. Der flüssige Anteil des gewonnenen
Erzeugnisses enthielt bis 1800 55,7 Gewichtsteile, i8o bis 3200 I9,I Gewichtsteile,
über 3200 25,2 Gewichtsteile.
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Die Lebensdauer des Kontaktes betrug nur 4 Wochen, der Versuch mußte
infolge Verstopfung durch Kohlenwasserstoffabscheidung eingestellt werden. b) Wurde
dieser Kontakt in einem Parallelversuch mit Ammoniak behandelt, wie im Beispiel
I beschrieben, so erhielt man bei einer Synthesetemperatur von 2620 einen C 0 +
H2-Umsatz von 6o,80/o. Die Bildung von C1- und C2-Kohlenwasserstoffen betrug 28
g/Ncbm CO+H,. Die Siedeanalyse der flüssigen Produkte ergab bis 1800 88, Gewichtsprozent,
i8o bis 3200 8,I Gewichtsprozent, über 3200 3,5 Gewichtsprozent. Die Lebensdauer
des Kontaktes war 3 Monate. Nach dieser Zeit stieg die Vergasung stark an. c) Es
wurden jetzt in dem unter a) beschriebenen Kontakt der Alkaligehalt und der Kieselsäuregehalt
erhöht, so daß sich die folgende Zusammensetzung ergab: 100 Gewichtsteile Fe, 7
Gewichtsteile K2 0, I0 Gewichtsteile SiO2, I Gewichtsteil Cu. Unter sonst gleichen
Versuchsbedingungen wurden bei 2850 60,20/o CO + H2-Umsatz erzielt.
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Die Bildung der C1- und C2-Kohlenwasserstoffe sank auf I6,2 g/Ncbm
CO + H2. Die Ausbeute an ül)er 3200 siedenden Kohlenwasserstoffen stieg von 25,2
Gewichtsprozent auf 44,6 Gewichtsprozent der flüssigen Produkte. d) In einem Parallelversuch
wurde der Kontakt wie in den früheren Versuchen mit gasförmigem Ammoniak behandelt.
Bei gleicher Gasbeaufschlagung und 6o,6'0/o C 0 + H2-Umsatz, für den jetzt eine
Temperatur von 2690 erforderlich war, wurde die folgende Siedeanalyse der flüssigen
Produkte ermittelt: bis I800 33,7 Gewichtsprozent, i8o bis 3200 47,3 Gewichtsprozent,
über 3200 19 Gewichtsprozent.
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Die Lebensdauer des Kontaktes war 5 Monate.
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Die Bildung von C1- und C2-Kohlenwasserstoffen sank von I6,2 auf IA,8
g/Ncbm CO + H2. Die erfindungsgemäß e Kombination von erhöhter Alkalisierung mit
der Ammonialorbehandlung führt also auch hier wie im Falle der vorwiegenden Bildung
sauerstoffhaltiger Produkte zu einer wesentlichen Erhöhung des zwischen I80 und
320° siedenden Anteils.
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Beispiel 3 Eine Mischung von feingemahlenem Walzensinter, Kaliumnitrat,
gefällter Kieselsäure und Kupferoxyd, die der Zusammensetzung des Kontaktes vom
Beispiel 2, c), entsprach, wurde mit 7,5 Gewichtsteilen Acethylenruß versetzt, die
Masse mit wenig Wasser angeteigt und in bekannter Weise geformt und bei I800 getrocknet.
Das durch Formung erhaltene Kontaktkorn wurde mit Wasserdampf, anschließend mit
Stickstoff-Luft-Gemischen mit langsam steigendem Luftgehalt und schließlich mit
einem reinen Luftstrom behandelt, wobei gegen Ende die Temperatur 8l50° betrug.
Die Gesamtbehandlung dauerte 6 Stunden. Hierbei tritt neblen einer Frittung der
Einzelbestandteile in den Kontaktkörnern eine vollständige Vergasung des zugesetzten
Kohlenstoffs ein. Die Kontaktkörner bekommen auf diese Weise und besonders nach
der anschließenden Reduktion eine äußerst günstige poröse Struktur und ein etwa
I59/o niedrigeres Schüttgewicht.
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1.1. Der nicht mit Ammoniak vorbehandelte Kontakt ergab unter den
bei 2, c), beschriebenen Fahrbedingungen einen C 0 + H2-Umsatz von 62,20/0. Die
Reaktionstemperatur betrug 273 0. Die Bildung von C1- und C2-Kohlenwasserstoffen
lag bei 13 g/Ncbm CO + H2. Der über 3200 siedende Anteil an Flüssigprodukten betrug
46,4 Gewichtsprozent.
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2.2. Wurde dieser Kontakt in der beschriebenen Weise mit Ammoniak
behandelt, so benötigte er unter sonst gleichen Fahrbedingungen für den gleichen
Umsatz (61,8%) nur eine Reaktionstemperatur von 2590. Die Bildung von C1- und C,-KahPenwasserstoffien
sank auf den sehr kleinen Wert von I0,2 g/Ncbm CO + H2. Die Siedeanalyse der Flüssigprodukte
ergab bis 1800 27,7 Gewichtsprozent, I80 bis 3200 55,5 Gewichtsprozent, über 3200
16,8 Gewichtsprozent.
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Durch die Kombination des mit Hilfe einer vorübergehenden Kohlenstoffeinlagerung
porös und aktiv gewordenen Kontaktes mit der Ammoniakvorbehandlung und hoher Alkalisierung
wird also eine weitere entscheidende Verbesserung der Ausbeute an flüssigen Produkten
und insbesondere des zwischen I80 und 3200 siedenden Anteils erzielt.
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Beispiel 4 Die in den vorangegangenen Beispiele verwendeuten Kontakte
waren auf einen maximalen Gehalt an freiem Eisen reduziert. Je nach der Menge an
oxydischen Zusätzen wie K2O, Al2 03, SiO2 in. dgl. liegen dabei etwa g obis 95 °/o
des Gesamteisens in metallischer Form vor. Der im Beispiel 2, c), beschriebene Kontakt
wurde jetzt durch Abkürzung der Reduktionsdauer auf einen Gehalt von 510/0
freiem
Eisen, bezogen auf das Ges amtei sen, reduziert und dann bei 3709 mit gasförmigem
Ammoniak behandelt, wie im Beispiel 1 beschrieben.
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Unter den Fahrbedingungen des Beispiels 2, d), wurde jetzt ein Vergleichsversuch
gefahren. Die Reaktionstemperatur konnte dabei, um auf gleichen C 0 + H2-Umsatz
bei gleicher Gasbeaufschlagung zu kommen, von 269 auf 2650 erniedrigt werden.
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Überraschenderweise zeigte der Kontakt gegenüber den Ergebnissen des
Versuchs 2, d), eine deutliche Verbesserung in der Zusammensetzung der Produkte,
wie die anschließend aufgeführten Resultate der Siedeanalyse in Verbindung mit der
hier gebildeten C1- und C2-Kohlenwasserstoffmenge zeigen: CO+H2-Umsatz 6I,50/o g
Cl- und C24ohlenwasserstoffe . 13,8 g/Ncbm CO + H2 Siedeanalyse der Flüssigprodukte:
bis 1800 32,2 Gewichtsprozent, 180 bis 3200 5I,9 Gewichtsprozent, über 3200 I5,9
Gewichtsprozent.
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Der Anteil der mittleren Fraktion hat sich infolge der modifizierten
Arbeitsweise bei leicht erhöhter Aktivität des Kontaktes von 47,3 auf 51,9 Gewichtsprozent
verbessert.
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PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zur Erzeugung von Kohlenwasserstoffen
oder sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen oder deren Gemischen unter
wesentlich erhöhter Bildung von Erzeugnissen mittlerer Siedelage (I80 bis 3200)
durch katalytische Hydrierung von Kohlenoxyd und gegebenenfalls Kohlendioxyd, zweckmäßig
bei erhöhtem Druck, unter Verwendung von Katalysatoren, welche Eisen und Stab.ilistatoren
und an Eisen gebundenen Stickstoff enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß diese
Katalysatoren mit einem solchen Alkaligehalt verwendet werden, mit dem sie ohne
den Stickstoffgehalt bei Beaufschlagung mit einem Synthesegas, welches Kohlenoxyd
und Wasserstoff in Volumenverhältnis 1 : 1 enthält, mehr als etwa 40°/o der flüssigen
Produkte in Form von über 3200 siedenden Bestandteilen bei einer Gasbeaufschlagung
von IOO Volumen Gas je Stunde und Volumenkontakt, einen Gaskreislauf von mindestens
2 Volumen rückgeführtem Gas auf I Volumen Synthesegas, einer Reaktionstemperatur
von I96 0 und bei einem Druck von 20 atü liefern würden.