DE2114614A1 - Verfahren zur Herstellung von tertiären Aminen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von tertiären AminenInfo
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Description
Oberhausen-Holten, 23. 3. 1971 RSk/Sei - R 1775
21U6U
Ruhrchemie Aktiengesellschaft, Oberhausen-Holten
Verfahren zur Herstellung von tertiären Aminen
Bs ist bekannt, daß man aus primären Alkoholen und Ammoniak
in Gegenwart eines Hydrierungs-Dehydrierungs-Katalysators
tertiäre Amine herstellen kann. Man kann hierbei bei Normaldruck arbeiten und das Reaktionswaeser kontinuierlich als
azeotropes Gemisch mit überschüssigem Alkohol entfernen und den zurückgewonnenen Alkohol wieder in das Reaktionsgefäß
leiten (USA-Patentschrift 2 953 601). Ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens liegt darin, daß hierbei stets ein
Gemisch von primären, sekundären und tertiären Aminen entsteht, wobei die Ausbeute an tertiärem Amin höchstens 5β bis
65 % beträgt.
Ua diese Nachteile zu überwinden, wurde die Umsetzung in zwei
Stufen durchgeführt, wobei in einem ersten Schritt ein gesättigter Alkohol mit 4 bis 22 C-Atomen mit Ammoniak in Gegenwart
eines Hydrierungs-Dehydrierungs-Katalysators umgesetzt
und dem erhaltenen Gemisch aus primären, sekundären und tertiären Aminen, sowie nicht umgesetztem Alkohol weiterer Alkohol zugesetzt wird, so daß es die zur stöchiometriechen Umsetzung
zu tertiären Aminen erforderliche Alkoholmenge enthält. In einem zweiten Reaktionsschritt werden dann im Temperaturbereich
von 190 bis 23O0C die in der ersten Stufe erhaltenen
primären und sekundären zu tertiären Aminen umgesetzt und das Reaktionswasser azeotrop aus dem ReÄbionsgemisch abgetrennt
(USA-Patentschrift 3 223 734). Hierbei werden Ausbeu-
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ten an tertiären Aminen biB zu 98 % erwähnt, doch sind die
erhaltenen tertiären Amine durch eine Reihe von Nebenprodukten verunreinigt, so daß ihre Anwendung stark· eingeschränkt
wird. Beispielsweise stören diese Begleitstoffe bei der Naßmetallurgie, da sie das Trennvermögen der Amine für
Metallionen stark beeinträchtigen.
Es ist das Ziel der Erfindung, in einem einfachen Verfahren
tertiäre Amine höchster Reinheit mit befriedigenden Ausbeuten herzustellen. Weiterhin soll eine möglichst hohe Ausnut
sung des Katalysators gewährleistet werden. Dieses Ziel " ist jedoch nur dann zu erreichen, wenn pulverförmige Katalysatoren
eingesetzt werden. Bei der Abtrennung dieser pulverförmigen Katalysatoren außerhalb des Reaktors sind Verluste
von etwa 5 bis 10 % des Katalysatormaterials unvermeidlich,
die durch Zugabe frischen Kontakts ergänzt werden müssen. Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht den Einsatz pulverförmiger
Kontakte unter Vermeidung der oben erwähnten Verluste·
Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung von
tertiären Aminen aus gesättigten aliphatischen Alkoholen mit 8 bis 22 C-Atomen sowie Alkoholen mit 1 bis 3 C-Atomen in
^ einer aliphatischen Kette, die einkernige cycloaliphatische, aromatisch© oder heterocyklische Substituenten besitzen und
einem Gemisch von Ammoniak und Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungs-Dehydrierungs-Katalysators bei Normaldruck und
erhöhter Temperatur unter kontinuierlicher azeotroper Entfernung des bei der Reaktion entstehenden Wassers aus dem
Reaktionsgemische Ee ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
pulyerförmigax Katalysator in dem Alkohol suspendiert und
In χβϊηβΐ' verseilung
durch «ϋΥνοη unten nach oben durch den Reaktor geführtes Gemisch
aus gasförmigem Ammoniak und Wasserstoff in schwebend wirbelnder Phase innerhalb des geamten Reaktionssysteme gehalten
wird.
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21H6U
Als, Ausgangsstoffe für/daß .erf indungsgemäße Verfahren eignen ,: «
sich prinzipiell alle' gerad*; öder verzweigtkettigen aliphati--.-n
sehe» Alkohole; der angegebenen Kohlenstoff zahlen sowie Alkohole
mit 1 bis 3 C-Atomen in einet, .aliphatischen Kettev die einkftr^·
nige:cycloaliphatische» aromatischeOder heterocyklischeSub-«
stitueaten.ibesltiefen-,f«ä,e'. a*B4 J-Phenyl^ptopanol-Cl)^ 2-Phenyl«:
prop anal- (OL) i ^Hydr^xysie-thyltiyc.lohöMan. lint er tden Alkoholen mit
heteröcyklischen SubstitueÄtenlsind .solche«bevorzugt, in de- ^
nen das Heteroatom Sauerstoff ist; tK^e fetrahydrofurfurylalko?·
hol. Insbesondeceteignen eichisogenenste,Oaco-Alkoholej die. *
durch -i^rdtofoisnylieiüng von-,imgesSt.tigtdn'KohienTiaae^retö'ffen ;
und anschließende. Hydrierung, der erhaltenen Aldehyde ^hergestellt
!.herden können*.
Es können beliebige;: bekannte · Hydrierunge-'Dehydrierungs-Katalysatoren,
insbesondere auf Basis von Nickel j Kobalt, Eisen, eingesetzt verdftn, vorzugsweise JTickel-Irägerkatalysatoren,
denen, gegebenenfalls Aktivator en zugeset2t.r.WQrden sind, e.Bi .
Katalyeata»eo-mit folgender Zusammensetzung;...
1.) 56-57 Gew.% Nickel und Trägermaterial (Handelßb©-
zeichnungi: Ruhrßhemie-Katalysätor-..55/5) .
2.) ca. .25 ; Gew.^ Hickel und Irägermateri-al C
zeichnung*..- Huhrchemie*-Eatalysätor .
3.) ca. 50 Gew»% Hickel und. Trägermaterial" (Handelebe- .,
zeichnung;. Huhrchemier-^atalysator 50/35)' ;
4.) ca. 52 - 53 Gew.% ITickel und Trägermaterial. (Handelefbe-·
zeichnung: - Ruhrchemie-r^atalysfttorr52/35) . " )
5.) ca. 100 ; Teile Hickel ;, :.
50 ; Teile.Ohroaoxid'. .
50 Teile Kieselgur .
50 Teile Kieselgur .
Das/Verfahren nach 4er Erfindung wird · zweckmäßig bei
türen von 160 bis 210oCv -vorÄUgeweiae ,bei 135.bis 1950Q durchgeführt.
.Ammoniak und Alkohol werden- in annähernd stöchiome-. ;.
trieohem Varhaltnifl .eingeeetÄt, doch .,hat sich ein gerimger. : ;
2098Λ1/1162 ORIGINAL IN8PECTED
Alkoholüberschuß als vorteilhaft erwiesen. Besonders geeignet
ist ein Molverhältnis von Alkohol zu Ammoniak von 1 : 0,2 bis 0,5, vorzugsweise 1 : 0,J.
Die Katalysatoren werden zweckmäßig in Mengen von 5 bis 20 %
des Alkoholgwichts eingesetzt. Die Teilchengröße ist so zu
wählen, daß der Katalysator im Reaktionsgemisch gut aufgewirbelt und möglichst gleichmäßig über das ganze Reaktorvolumen
verteilt wird.
Zur feinen Verteilung des aufwirbelnden Gases eignen sich
besonders Sinterscheiben aus Glas, Keramik oder Eisen, die den Boden des vorzugsweise zylindrischen Reaktionsraumes
bilden.
Nach Beendigung der Reaktion kann das flüssige Reaktionsgexaiflch
aus dein Reaktionsgefäß über die Gasverteilungsvorrichtung
abgeführt werden* so daß der Katalysator restlos im Reaktionsraum verbleibt und erneut für das erfindungsgemäße
Verfahren eingesetzt werden kann. Der Katalysator kann auf diese Weise für wenigstens 20 Arbeitsgänge ohne Verminderung
seiner Aktivität eingesetzt werden.
Nachfolgend wird das Verfahren anhand der in der Abbildung dargestellten Vorrichtung beschrieben·
In einem aufrecht stehenden Stahlrohr 1, das in seinem unteren Teil mit einer gasdurchlässigen Sinterscheibe 2 aus
Glas, Keramik oder Eisen und einer Meßvorrichtung 3 für die
Innentemperatur sowie einer elektrischen Heizung 4 versehen ist, legt man den umzusetzenden Alkohol aus der Aufgabevorlage
5 vor. Durch die öffnung 6 gibt man den zur Umsetzung
benötigten Hydrierungs-Dehydrierungs-Kontakt zu. Bei geschlossenem
Ventil 7 führt man einen laufenden Strom von NH,-Gas
aus dem Behälter 8 und einen etwa gleichstarken Strom
2 0 9 G Λ 1 / 1 1 G 2
von ILj-Gas aus dem Behälter 9 in den Reaktor 1 ein. Die
Temperatur ist so eingestellt, daß etwa der Siedepunkt des jeweilig umzusetzenden Alkohols erreicht wird.
Sas bei der Umsetzung gebildete Heaktionswa&ser wird azeotrop
über den Kühler 10 in den Abscheider 11 abgeführt. Man zieht das Wasser nach 12 ab und führt den in der oberen Phase befindlichen Alkohol wieder in den Reaktor 1 zurück.
Der aus 9 in den Reaktor eingeführt Wasserstoff dient zur Belebung des Hydrieruiigs-Dehydrierungs-Kontaktes und gleichzeitig auch ale Trägergas zur besseren Austreibung des
Wassers.
Nach Beendigung der Reaktion stellt man den NH,- und !^-Gasstrom ab, öffnet das Ventil 7 und zieht das tertiäre Rohamin
über den Kühler 13 in die Sammelvorlage 14. Zur Erleichterung
des Abfiltrierens wird bei 15 ein Vakuum angelegt. Der Kontakt verbleibt beim Filtrationsvorgang auf der Sinterplatte
und kann erneut eingesetzt werden.
Nach Entleerung des Reaktors wird das Ventil 7 geschlossen, der Reaktor 1 mit frischem Alkohol gefüllt und die Gasstrom©
in Tätigkeit gesetzt. Dabei wird der Kontakt wieder aufgewirbelt und nimmt erneut nach Gaseintritt seine Katalysatortätigkeit auf. Dieser Vorgang kann bis zur Erschöpfung des
Kontaktes wiederholt werden. Die eventuell notwendig werdende Entfernung dee verbrauchten Kontaktes erfolgt über den
Stutzen 16.
Zur Aueführung der erfindungegemäßen Reaktion diente ein
röhrenförmigeβ Gefäß aus Stahl 1 von 70 mm lichter Weite und
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440 mm Länge. Am unteren Ende ist eine Glassinterplatte 2 - 0 4 der Jenaer Glaswerke Schott und Gen., sowie zwei ventilverschlossene
Einlaßetutzen für NH,- und Hp-Gas 8 und 9 und
ein ventilverschlossener Auslaßstutzen 7 angebracht. Am oberen Ende des Stahlreaktors befand sich je eine Eingabemöglichkeit
für den Hydrierungs-Dehydrierungs-Katalysator 6, den umzusetzenden Alkohol 5» sowie ein Abscheidegefäß 11 und
Kühler 10 für das nach 12 zu entfernende Wasser.
In den Rohrreaktor 1 gab man aus dem Aufgabegefäß 5 870 g
1 sononyl alkohol, erhalten durch Hydroformylierung von Diisobutylen
und anschließende Hydrierung des Aldehydes, und fügte über 6 87 g eines pulverförmigen RCH-Nickel-Katalysators
55/5 hinzu. Der Rohrreaktor wurde durch eine elektrische Bandagenheizung auf 1900O unter gleichzeitigem Einspeisen
eines gleichmäßigen Stromes von 15 N 1 NH,- und 15 N 1 H2-Gas
pro Stunde gehalten. Nach dem Durchströmen der Gase schied sich das Reaktionewasser zusammen mit unumgesetstem
Isononylalkohol im Trenngefäß 11 ab. Nach 3 Stunden wurde die
NH,~Zufuhr unterbrochen, und man ließ zur Nachreaktion den
Ansatz nur unter Eintritt von Hg noch etwa 3 Stunden weiterlaufen.
Dann stellte man auch die Wasserstoffzufuhr ab, öffnete
das Ventil 7 und zog mittels Wasserstrahlvakuum das tertiäre Rohamin über den Kühler 13 in das Vorratsgefäß 14 ab.
Anschließend wurde dar Reaktor mit Isononylalkohol neu gefüllt
und für die nächst« Umsetzung mit dem gleichen Kontakt mit Ammoniak und Wasserstoff bogast. Der Kontakt blieb im
GefäS und kann zu wiederholten Malen stets mit gleichbleibender
Aktivität eingesetzt werden.
Das Rohamin enthielt 91 % Triieononylamin, 2 % Diisononylamin,
2 % unumgeeetzten Isononylalkohol und 5 % Nebenprodukte
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verschiedener Art. Durch'Vakuumdestillation erhielt man aus
100 kg Rohamin eine Henge von 79»0 kg Triisononylamin mit
einer Reinheit von 99,0 %.
In ähnlicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben» wurden
870 g Isononylalkohol zusammen mit 70 g eines Nickel-Chrom-Katalysators
(Katalysator Nr. 5) ßit der folgenden Zusammensetzung:
100 Teile Nickel 30 Teile Chromoxid 50 Teile Kieselgur
in den Reaktor gegeben. Die Innentemperatur des Reaktors
betrug 1900C. Es wurde ein Strom von 14- N 1 ΝΗ,/h und 14 N
1 Hp/h durch den Alkohol geleitet. Nach drei Stunden wurde die ΝΗ,-Zufuhr unterbrochen, und man ließ zur Nachreaktion den Ansatz
unter Eintritt von Wasserstoff noch 3 Stunden weiterlaufen. Das Rohamin enthielt in diesem Falle 90 % Triisononylamin,
1 i» Di-isononylamin und 4,5 % nicht umgesetzten
Isononylalkohol. Durch Vakuumdestillation konnten 83 % des Rohamins zu einem 99,5 %igen tertiären Amin angereichert
werden.
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Claims (3)
- 21U6U■- 8 -Patentansprüche^Verfahren zur Herstellung von tertiären Aminen aus gesättigten aliphatischen Alkoholen mit 8 bis 22 C-Atomen sowie Alkoholen mit 1 bis 3 C-Atomen in einer aliphatischen Kette, die einkernige cycloaliphatische, aromatische oder heterocyklische Substituenten besitzen, und einem Gemisch von Ammoniak und Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungs-Dehydrierungs-Katalysators bei Normaldruck und erhöhter Temperatur unter kontinuierlicher azeotroper Entfernung des bei der Reaktion entstehenden Wassers aus dem Reaktionsgemisch, dadurch gekennzeichnet, daß ein pulverförmiger Katalysator im Alkohol suspendiert und durch ein in feiner Verteilung von unten nach oben durch den Reaktor geführtes Gemisch aus gasförmigem Ammoniak und Wasserstoff in schwebend wirbelnder Phase innerhalb des gesamten Reaktionssystems gehalten wird.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hydrierungs-Dehydrierungs-Katalysator auf Basis von Nickel, Kobalt, Eisen eingesetzt wird.
- 3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Reaktionsgemisch aus dem Reaktionsgefäß über die Gasverteilungsvorrichtung abgeführt wird.2 0 9 8 A 1 / 1 1 6 2
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |