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Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen, sauerstoffhaltigen
Kohlenwasserstoffverbindungen oder deren Gemischen durch Hydrierung von Oxyden des
Kohlenstoffs Bei der Synthese von Kohlenwasserstoffen, sauerstoffhaltigen organischen
Verbindungen oder deren Gemischen durch Hydrierung von Oxyden des Kohlenstoffes
nach dem Patent 947 466 werden bei Verwendung von Katalysatoren auf der Grundlage
von Pulvern der Oxyde der Metalle der Eisengruppe bessere Aktivität, höhere Ausbeuten
an flüssigen Erzeugnissen, geringere Bildung von Ci-und C2-Kohlenwasserstoffen und
hohe Gehalte an Olefinen, insbesondere im Bereich der C2-Cl0-Kohlenwasserstoffe,
dadurch erhalten, daß man der fein pulverisierten Mischung der Ausgangsmaterialien
des Katalysators, der im übrigen auf dem Schmelz-, Sinter-oder Fällungswege hergestellt
werden kann, mehr oder weniger große Mengen von feinverteiltem Kohlenstoff, insbesondere
in Form von Ruß, Graphit oder Holzkohle, zusetzt.
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Die Herstellung des Katalysators nach Patent 947 466 erfolgt beispielsweise
derart, daß die nach üblichen Verfahren gewonnene Mischung der Ausgangsmaterialien
einschließlich des zugesetzten Kohlenstoffes in bekannter Weise zu Körnern von etwa
0, 5 bis 4 mm Größe geformt und die Körner, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur von
etwa 100 bis 200°, getrocknet werden. Darauf werden sie einer oxydierenden Behandlung,
z. B. mit Wasserdampf, bei Temperaturen ausgesetzt, die von etwa 300 bis 1000° und
höher gewählt werden bzw. ansteigen können. Bei dieser Behandlung, bei der außerdem
eine Oxydation des Eisens bzw. eine Oxydation von niederen Eisenoxyden zu höheren
Eisenoxyden eintreten kann, wird der eingebrachte Kohlenstoff etwa nach der Gleichung
C + H20 = CO + H2 vergast, d. h. teilweise oder vollständig aus dem Kontakt entfernt.
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Bekannt ist ferner, Fällungskatalysatoren organische Stoffe zuzusetzen,
um eine feinere Verteilung des Trägers zu erzielen. Durch Glühen werden diese Stoffe
aus dem Träger entfernt, bevor er dem Katalysator zugesetzt wird.
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Es wurde nun gefunden, daß die Eigenschaften des Katalysators nach
Patent 947 466 noch dadurch wesentlich verbessert werden können, daß man an sich
bekannte kupferhaltige Katalysatoren mit einem Kohlenstoffzusatz nach diesem Patent
verwendet. Dabei können die Kupfergehalte im Katalysator in weiten Grenzen schwanken,
z. B. von etwa l bis 80 Gewichtsprozent Kupfer, berechnet auf das vorhandene Eisen.
Besonders günstig sind Kupfergehalte zwischen 10 und 30°/0. Die erfindungsgemäßen
Katalysatoren teilen mit den Katalysatoren gemäß Patent 947 466 die Vorteile einer
hohen mechanischen Widerstandsfähigkeit und der Steigerung der Ausbeuten an flüssigen
Erzeugnissen bei geringer Bildung von Ci-und C2-Kohlenwasserstoffen. Darüber hinaus
haben die mit den neuen Katalysatoren gewonnenen Erzeugnisse einen sehr hohen Gehalt
an Olefinen, welcher sie für Treibstoffzwecke und insbesondere auch für chemische
Umsetzungen, z. B. nach dem Oxo-Verfahren, für Polymerisationen oder Alkylierungen,
besonders wertvoll macht.
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Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können, ähnlich wie andere Katalysatoren
der Kohlenoxydhydrierung, noch weitere aktivierende Zusätze enthalten. So haben
sich unter anderem bewährt : Magnesiumoxyd, Zinkoxyd, Kalziumoxyd, Bariumoxyd, Chromoxyd,
Uranoxyd, Titanoxyd, Thoriumoxyd, Ceroxyd, Kieselsäure, Phosphorsäure, Borsäure
und ähnliche oxydische Verbindungen.
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Diese Zusätze können einzeln oder auch miteinander angewendet werden.
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Günstig ist ferner ein Zusatz von Alkali, der zwischen 0, 1 und 10
Gewichtsprozent Alkali als Oxyd gerechnet und bezogen auf das im Katalysator vorhandene
Eisen betragen kann. Im allgemeinen sind vorteilhaft Gehalte' von 0, 5 bis 2 °/0.
Es können auch höhere oder niedrigere Alkaligehalte verwendet werden, und zwar sind
Verbindungen des Kaliums, des Natriums oder auch höhere Alkalien bzw. deren Gemische
verwendbar. Falls den Katalysatoren saure, schwer reduzierbare Oxyde, wie Kieselsäure,
Borsäure, Phosphorsäure od. dgl. zugesetzt worden sind, wird im allgemeinen ein
Gewichtsverhältnis von Alkali zu sauren Bestandteilen von 1 : 0, 5 bis 1 : 10 verwandt.
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Die Teilchengröße des anzuwendenden, bereits vorgebildeten Kohlenstoffes
kann ungefähr die gleiche sein wie die des Pulvers der Metalle bzw. des Oxyds der
Metalle der Eisengruppe. Sie kann aber auch darüber-oder auch wesentlich darunterliegen,
wobei mit Kohlenstoff in besonders feiner Zuteilung, z. B. von 10-6 bis 10-7 cm
Korndurchmesser, in manchen Fällen noch besondere Vorteile erzielt werden können.
Man kann den Kohlenstoff bereits in der gewünschten Korngröße zusetzen, es ist aber
auch möglich, ihn in gröberer Form anzuwenden und in der Mischung zu zerkleinern.
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Das Einbringen des Kohlenstoffes in den Katalysator geschieht auf
mechanischem Wege, wie es z. B. im Patent 947 466 erfolgt. So kann bei Sinterkatalysatoren
der Zusatz derart vor sich gehen, daß das metallische oder oxydische eisen-und kupferhaltige
Pulver, das die Bestandteile des Katalysators oder einen großen Teil dieser Bestandteile
einschließlich des Kohlenstoffes enthält, erhitzt und gegebenenfalls unter Verwendung
von Bindemitteln geformt, verdichtet und gesintert wird. Bei Schmelzkatalysatoren
kann man den Kohlenstoff und gegebenenfalls das Kupfer während des Schmelzens in
den Katalysator einbringen, wobei es ferner vorteilhaft sein kann, in inerter Gasphase
zu arbeiten und für gute Durchmischung der Schmelze, z. B. durch Rühren, Sorge zu
tragen.
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Die völlige oder teilweise Entfernung des Kohlenstoffes aus dem Katalysator
kann wie im Patent 947 466 z. B. durch Behandlung des Katalysators mit Sauerstoff
oder Wasserdampf bei Rotglut erfolgen, wobei die Oxyde des Kohlenstoffes entstehen
und entweichen. Besonders bei Anwendung von Sauerstoff oder Gemischen von Sauerstoff
mit anderen Gasen wird zweckmäßig eine Überhitzung der Katalysatoren durch die frei
werdende Reaktionswärme vermieden. Dies kann durch Anwendung des Sauerstoffes in
verdünnter Form, z. B. in Form von verdünnter Luft, geschehen. Die Verdünnung des
Sauerstoffes läßt sich dadurch erzielen, daß das Gas, mit dem der Katalysator behandelt
wird, im Kreislauf geführt und nur so viel Luft dem Kreislaufgas zugesetzt wird,
als bei der Reaktion durch den Katalysator verbraucht wird. Dabei kann aus dem Kreislaufgas
die Kohlensäure oder ein Teil derselben entfernt werden. Die oxydative Entfernung
des Kohlenstoffes kann auch mit anderen oxydierenden Gasen, wie Kohlendioxyd oder
Stickoxyden, durchgeführt werden. Auch läßt sich ein Teil des Kohlenstoffes, insbesondere
bei ausreichenden Temperaturen von etwa 500 bis 800°, wenn Kupfer und Eisen in Form
von Oxyden im Katalysator vorliegen, durch direkte Reaktion mit den Oxyden oxydieren.
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In manchen Fällen hat es sich auch als günstig erwiesen, die Oxydation
mit Gemischen von Kohlendioxyd und Wasserdampf vorzunehmen, wobei das Mischungsverhältnis
dieser beiden Gase in weiten Grenzen, beispielsweise zwischen 1 : 10 und 10 : 1
und mehr, schwanken kann. Die Oxydation des Kohlenstoffes mit Wasserdampf, Kohlensäure
oder Wasserdampf-Kohlensäure-Gemischen kann unterbrochen werden, wenn der größere
Teil des Kohlenstoffes vergast ist. Der Rest des Kohlenstoffes kann dann aus dem
Kontakt durch Überleiten von Stickstoff-Sauerstoff-Gemischen oderStickstoff-Luft-Gemischen,
beginnend mit Sauerstoffgehalten von etwa 2 °/0, ausgetrieben werden. Man steigert
dabei den Sauerstoffgehalt allmählich, indem man schließlich Luft überleitet und
am Ende gegebenenfalls zu reinem Sauerstoff übergeht. Die Temperatur soll hierbei
zweckmäßig 900 bis 1000° nicht übersteigen. Es gelingt auf diese Weise besonders
gut, Schwefel und gegebenenfalls die letzten Reste von Kohlenstoff zu entfernen,
ohne daß Schmelzerscheinungen den Kontakt in größerem Umfang schädigen.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Kontakte kann man, wie
für derartige Katalysatoren bekannt, von technischen Eisensorten bzw. technischen
Oxyden oder natürlich vorkommenden oxydischen Eisenerzen ausgehen, die vielfach
einen Gehalt an Schwefel in Form von Sulfiden oder Sulfaten haben, wobei der Gesamtschwefelgehalt
je nach der Herkunft des Ausgangsmaterials in der Größenordnung von 0, 1 bis 3 Gewichtsprozent
und mehr liegen kann. Es hat sich nun gezeigt, daß in vielen Fällen durch die Vorbehandlung
mit Wasserdampf eine ausreichende Entfernung des Schwefels in Form von
H2S oder SO2
auch bei Temperaturen von 1000° nicht gelingt. Es ist bekannt, daß schon relativ
kleine Gehalte an Schwefel die Aktivität von Eisenkatalysatoren bei der Kohlenoxydhydrierung
durch ihre spezifische Wirkung als Kontaktgifte stark herabsetzen. Insbesondere
kann bei der Synthese eine unerwünschte Steigerung der Vergasung eintreten. Es hat
sich nun überraschenderweise weiterhin gezeigt, daß die weitgehende Entfernung des
Schwefels dadurch sehr erleichtert wird, daß man bei der oxydierenden Behandlung
des kohlenstoffhaltigen Katalysators mit Kohlendioxyd bzw. Wasserdampf oder Kohlendioxyd-Wasserdampf-Gemisches
das Aufheizen im Temperaturgebiet von etwa 350 bis 500° unterbricht und hier eine
kurze Behandlung von z. B. 10 bis 20 Minuten Dauer mit Wasserstoff bei hoher Strömungsgeschwindigkeit
von etwa 20 bis 100 cm/Sek. vornimmt. Dadurch tritt außer einer günstigen Kornverfestigung
auch eine vollständigere Entfernung des Schwefels im Zuge der nach dieser Zwischenreduktion
fortgesetzten Oxydation ein. Man kann die Kontakte auch ohne die im Temperaturgebiet
zwischen 350 bis 500° durchgeführte Zwischenreduktion praktisch schwefelfrei erhalten,
wenn man den letzten Teil der Oxydation des Kohlenstoffes bei Temperaturen von 1000
bis 1100° durchführt.
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Die erfindungsgemäßen Katalysatoren werden zweckmäßig vor Beginn
der eigentlichen Synthese einer an sich bekannten reduzierenden oder formierenden
Behandlung unterworfen, vorteilhaft bei Temperaturen oberhalb der Synthesetemperatur,
wobei für diese Behandlung Wasserstoff, Kohlenoxyd oder Gemische von Wasserstoff
und Kohlenoxyd benutzt werden können. Günstig sind Reduktionstemperaturen von etwa
220 bis 500°, besonders von 280 bis 450°. Dabei wird zweckmäßig der Wasserstoff
mit hoher Geschwindigkeit über den zu reduzierenden Katalysator geleitet, z. B.
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 20 cm in der Sekunde und mehr. BeiAnwendung
von Kohlenoxyd oder Gemischen von Kohlenoxyd und Wasserstoff für die Reduktion oder
Formierung wird ähnlich verfahren. Die Gase können dabei im Kreislauf über den Katalysator
geführt werden, wobei vor der erneuten Einwirkung des Kreislaufgases auf den Katalysator
im Gas enthaltenes Reaktionswasser abgetrennt werden kann. Dabei kann die Reduktion
des Katalysators bzw. seine Formierung, wie an sich bekannt, vor seinem Einbringen
in den Syntheseofen oder auch in diesem selbst erfolgen. Die letzte Arbeitsweise
hat den Vorteil, daß keine besonderen Anlagen für die Reduktion der Katalysatoren
notwendig sind und daß diese unreduziert und ohne Anwendung besonderer Vorsichtsmaßnahmen
transportiert und in die Kontaktöfen eingefüllt werden können. Dabei liegt ein beträchtlicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Katalysatoren darin, daß sie infolge ihres Kohlenstoff-und
Kupferzusatzes eine verhältnismäßig niedrige Reduktionstemperatur erfordern, so
daß in den meisten Fällen für die Reduktion Temperaturen genügen, für welche die
Syntheseöfen noch eingerichtet sind.
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Günstig ist es in vielen Fällen, den Sinterungsprozeß und die Reduktion
des Katalysators in einem Arbeitsgang durchzuführen. Dann können anschließend noch
die Entfernung des Kohlenstoffes und gegebenenfalls eine nochmalige Reduktion stattfinden.
Man kann jedoch auch die Entfernung des Kohlenstoffes und das Sintern des Kontaktes
in einem Arbeitsgang vereinigen und anschließend reduzieren, so daß man mit weniger
Operationen auskommt. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren eigenen sich für die Synthese
bei den bekannten bisher angewandten Drücken. So kann man sie für die drucklose
Synthese einsetzen. Sehr günstig sind sie für die Synthese bei Mitteldrücken wie
8, 10, 15, 20 und mehrAtmosphären.
Sie lassen sich auch bei Drücken
von 50, 100 und 200 Atmosphären gut verwenden.
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Man kann mit den Katalysatoren sowohl in einer als auch in mehreren
Stufen arbeiten. Ebenso kann man sie für eine Synthese mit geradem Gasdurchgang
oder auch mit Kreislaufführung der Gase verwenden. Dabei können die gebildeten Syntheseprodukte
ganz oder teilweise aus dem Gas entfernt oder auch in ihm belassen werden und nur
so viele Produkte und Gase abgezogen werden, als dem neu zugeführten Frischgas volumenmäßig
entspricht.
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Bei Anwendung von mehreren Kontaktstufen können einzelne oder auch
alle Stufen mit Kreislaufgas gefahren werden, wobei jeder Ofen für sich sein eigenes
Kreislaufsystem haben kann oder mehrere Ofen von einem gemeinsamen Gaskreislauf
betrieben werden.
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Die Katalysatoren eignen sich für den Umsatz von verschiedenen Gaszusammensetzungen.
So kann man direkt Wassergas der Zusammensetzung CO : H2 = 1 : 1 umsetzen. Man kann
jedoch auch wasserstoffreichere Gase verwerten, z. B. mit CO-und Ha-Gehalten von
1 : 2 bis l : 2, 5.
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Mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren ist es möglich, Kohlenwasserstoffe
zu synthetisieren, die einen verhältnismäßig geringen Anteil an sauerstoffhaltigen
Verbindungen haben. Wie an sich bekannt, ist dies besonders bei solchen Katalysatoren
der Fall, welche einen geringen Gehalt an Alkaliverbindungen haben. Man kann, wenn
man Wert legt auf eine maximale Ausbeute an Benzin, mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren
hohe Anteile davon erzielen, wobei man nur wenig Paraffin erhält.
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Die Katalysatoren lassen sich jedoch auch für die Synthese eines
höheren Anteils an sauerstoffhaltigen Verbindungen benutzen, besonders wenn man
einen etwas höheren Alkaligehalt, z. B. 5, 8, 10 und 12°/o KSO verwendet.
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Die Katalysatoren können bei Kohlenwasserstoffsynthesen nach den
verschiedenen Systemen verwandt werden. So kann man sie in bekannter Weise in gut
wärmeabführenden Ofen einsetzen ; dabei wird die Reaktionswärme, z. B. an siedendes
Wasser, durch eine wärmeaufnehmende Wand abgeführt. Man kann auch die Wärme ganz
oder teilweise auf andere Weise abführen, etwa, indem man einen Gaskreislauf durch
den Katalysator schickt. Das den Katalysator verlassende erhitzte Gas wird durch
Abführung der Wärme an eine wärmeaufnehmende Flüssigkeit oder kaltes Frischgas wieder
auf die richtige Synthesetemperatur gebracht und geht dann entweder wieder über
diesen Syntheseofen oder einen anderen. Dabei kann man den Gasstrom auch durch mehrere
Räume der Kontaktschichten nacheinander hindurchleiten und ihm zur Regelung der
Synthesetemperatur zwischen den Schichten Wärme entziehen oder auch kälteres Gas
zusetzen.
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Der Katalysator gemäß der Erfindung kann für die Hydrierung von Oxyden
des Kohlenstoffes in der Gasphase, also z. B. die Fischer-Tropsch-Synthese, angewendet
werden. Er ist aber auch mit Erfolg verwendbar in der fliissigen Phase, bei der
er z. B. in körniger oder stückiger oder in pulvriger Form sich im Reaktionsofen
innerhalb einer Flüssigkeit befindet, vorteilhaft einem Syntheseprodukt, wobei das
umzusetzende Gas durch die Flüssigkeit zweckmäßig von unten nach oben geleitet wird.
Dabei kann der Katalysator entweder fest angeordnet sein oder innerhalb der Flüssigkeit
von dem hindurchgeführten Gas in Bewegung gehalten und mit der Flüssigkeit gemischt
werden. Auch für eine Synthese in der Wirbelschicht ist er vorzüglich geeignet,
bei der der feinverteilte Kontakt von einem Gasstrom durch den Kontaktofen getragen
wird. Hierbei kann, wie an sich bekannt, der Katalysator aus den Reaktionsgasen
nach
Durchgang durch den Ofen abgeschieden und gegebenenfalls nach Regeneration erneut
verwendet werden, wobei durch Abscheidung eines Teiles des Katalysators dafür gesorgt
werden kann, daß der Katalysator eine gewünschte Aktivität hat bzw. erhält.
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Im Verfahren gemäß der Erfindung können, wie an sich bekannt, die
Synthesetemperaturen im allgemeinen zwischen etwa 180 und 300°, vorzugsweise 200
und 270°, liegen. Soweit die Arbeitsweise mit Festbettkontakt benutzt wird, werden
zweckmäßig Ofensysteme verwandt, die mit in Richtung des Gasweges durch den Katalysator
zunehmender Reaktionstemperatur arbeiten, was z. B. nach Patent 872 938 durch Anwendung
eines Kühlmittels mit entsprechendem Siedebereich oder auch bei einheitlich siedendem
Kühlmittel durch Verringerung der spezifischen Wärmeabgabe des Katalysators an das
Kühlmittel im Verlauf des Gasdurchganges, z. B. durch Verstärkung der Querschnitte
des Katalysatorraumes oder Erhöhung seiner Wandstärken nach Patent 926 784, geschehen
kann, wobei zweckmäßig nach einem anderen Vorschlag mit Katalysatorschichtstärken
von etwa 30, zweckmäßig 50 bis 100 mm und Schichthöhen über 5, zweckmäßig 8 bis
12 m und mehr, bei turbulenter Gasströmung im Kontakt gearbeitet wird. Die Raumgeschwindigkeit
des Reaktionsgases beträgt etwa das 100-bis 3000fache Volumen des Katalysators/Stunde,
vorzugsweise das 300-bis 1000fache. Die Kreislaufgasmenge bewegt sich zwischen dem
1-und lOfachen, besonders 2-und 4fachen der Eintrittsgasmenge.
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Das Beispiel 1 zeigt die Herstellung des Kontaktes und seine Leistungen
in der Synthese bei Verwendung eines an sich bekannten Kupfer-Sinter-Katalysators.
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Das Beispiel 2 gibt die Verbesserung wieder, die durch Anwendung
der Erfindung auf diesen Katalysator erzielt wird, dem Kohlenstoff einverleibt wurde.
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Beispiel 1 Ferrioxyd und Kupferoxyd wurden unter Zugabe einer kleinen
Menge Dextrin, das als Bindemittel bei der Formgebung dient, mit Wasser und mit
einer Lösung von Pottasche angeteigt. Es wurden Körner im Durchmesser von 3 bis
5 mm geformt, die bei 120° getrocknet wurden.
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Die Mischung hatte die Zusammensetzung : 100 Gewichtsteile Fe, 25
Gewichtsteile Cu und 2 Gewichtsteile K20.
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Bei 1000° wurde dann an der Luft geglüht und anschließend mit Wasserstoff
bei 450° 90 Minuten lang reduziert, dabei schrumpfte das Kontaktkorn auf etwa 50
°/0 seines Volumens zusammen. Das Kontaktkorn war außerordentlich hart. Es wurde
für eine Kohlenwasserstoffsynthese eingesetzt, wobei die folgenden Bedingungen vorlagen
: Synthesetemperatur.. 290° Synthesedruck....... 20 atü Raumgeschwindigkeit. 500
Volumen Synthesegas pro Volumen des mit Katalysator gefüllten Raumes und Stunde
Gaszusammensetzung.. l CO : 2Ha CO/H2-Umsatz....--80J5°/o Die Zusammensetzung der
Syntheseprodukte war die folgende : Cl.................... 13, 7 Gewichtsprozenf)eo;
C,.................... 6, 8" C3 + C4 21, 6 Benzin Kp. bis 200°..... 33, 0 Dieselöl
Kp. 200/320° 9, 8 Gatsch Kp. über 320°.... 4, 1" wasserlösliche Alkohole... 11,
0"
Der Olefingehalt der Cg-+ (-Kohlenwasserstoffe betrug 70 °/0,
der des Benzins 65 °/o Die Lebensdauer des Katalysators war etwa 3 Monate.
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Beispiel 2 Es wurde die gleiche Mischung als Ausgangsmaterial für
den Katalysator verwendet wie bei Beispiel 1.
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Jedoch wurden außerdem erfindungsgemäß auf 100 Teile Eisen 10 Teile
Kohlenstoff in Form von Olruß zugesetzt. Bei sonst gleicher Behandlung des Katalysators
ergaben sich folgende Zahlen für die Synthese : Synthesetemperatur...............
265° Kohlenoxydwasserstoffumsatz....... 78, 3% Zusammensetzung der Syntheseprodukte
: C 11, 5 Gewichtsprozent 15, 20/, C2.................... 3, 7 C, + C,...............
24, 4 Benzin Kp. bis 200°..... 33, 1 " DieselölKp. 200/320° 8, 6 " Gatsch Kp. über
320° 3, 2" wasserlösliche Alkohole... 15, 5" Der Olefingehalt der C3--+ C4-Kohlenwasserstoffe
war auf 75°/0 gestiegen, der des Benzins auf 70%. Die Lebensdauer des Katalysators
war auf 5 Monate gestiegen.
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Es ergibt sich aus dem Vergleich der Zahlen die Leistung des Katalysators.
Höherer Olefingehalt, höhere Lebensdauer und kleinere Vergasung zu Cl-und C2-Kohlenwasserstoffen
sind der Unterschied zu Beispiel 1. Nachteile sind nicht vorhanden.
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Beispiel 3 Dieses Beispiel soll den Vorteil des hier beschriebenen
Katalysators gegenüber dem Patent 947 466 klarstellen.
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Es wurde wieder die gleiche Kontaktzusammensetzung gewählt, jedoch
wurde das Kupfer weggelassen, also ein Katalysator nach Patent 947 466 verwendet.
Der Katalysator wurde hergestellt aus 100 Gewichtsteilen Eisen, 10 Gewichtsteilen
Kohlenstoff und 2 Gewichtsteilen K2O.
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Man benötigte hier für den gleichen Kohlenoxydwasserstoffumsatz eine
Temperatur von 320 bis 330°.
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Nach vierwöchiger Versuchsdauer stieg der Widerstand im Syntheseofen
infolge Kohlenstoffabscheidung, so daß der Versuch kurz danach abgestellt werden
mußte.
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Außerdem betrug der Anteil an C1-+ C2-Kohlenwasserstoffen etwa 30
Gewichtsprozent der gebildeten Syntheseprodukte.
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Beispiel 4 Es wurde ein Eisenschmelzkatalysator hergestellt, ohne
Kohlenstoffzusatz, dessen Zusammensetzung dem bisherigen Stand der Technik entspricht.
Die Herstellung geschah wie folgt : Eisenpulver und Kupferpulver wurde unter Zusatz
von etwas Kaliumkarbonatlösung zu Pillen von 3 mm 0 verpreßt.
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Das Verhältnis in dem Katalysator betrug : 100 Gewichtsteile Fe,
30 Gewichtsteile Cu, 4 Gewichtsteile K2O.
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Diese Katalysatoren wurden im Sauerstoffstrom in einer Vorrichtung
geschmolzen, die wie folgt arbeitete : In einem elektrischen Wirbelstromofen rollten
in einem schräg gestellten Rohr aus keramischem Material die Katalysatorpillen herab,
während sie durch einen elektrischen Wirbelstrom so hoch erhitzt wurden, daß sie
im Sauerstoffstrom oxydierten und zusammenschmolzen.
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Nach kurzer Fallzeit fielen sie aus dem Rohr heraus und kühlten durch
Fallen in einem kalten Sauerstoffstrom ab.
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Die Katalysatorkörner wurden anschließend im Wasser-
stoffstrom bei
290° 12 Stunden lang reduziert und dann für die Synthese verwandt. Dabei ergab sich
: Synthesetemperatur zu Beginn des Versuchs.. 275 ° Synthesetemperatur zum Schluß
des Versuchs 295 ° Synthesedruck............. 30 atü C O/HZ-Verhältnis im Synthesegas..........
1 CO : 2, 5 H2 Raumgeschwindigkeit....... 400 Volumen Synthesegas pro Volumen Katalysatorraum
und Stunde CO/H2-Umsatz............ 77% Die Zusammensetzung der Syntheseprodukte
war die folgende : C1 ................... 14,2 Gewichtsprozent 20,3% C2 ...................
6,1 " C3 + C4 21, 8 " Benzin Kp. bis 200°..... 32, 5 " Dieselöl 10, 3 " Gatsch Kp.
über 320° ... 5, 0 " wasserlösliche Alkohole... 10, 1" Die C3-+ # C4-Kohlenwasserstoffe
hatten einen Olefingehalt von 69%, das Benzin einen solchen von 61°/o.
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Die Lebensdauer des Katalysators betrug etwa 4 Monate.
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Beispiel 5 Wurde der Katalysator des Beispiels 4 in gleicher Weise,
jedoch unter Zusatz von 3°/0 Kohlenstoff verpreßt und ebenso behandelt, so ergab
sich ein poröser Kontakt, der bei der Synthese die folgenden Ergebnisse lieferte
: Synthesetemperatur zu Beginn des Versuchs...... 250 ° gegen Ende des Versuchs......................
260° Zusammensetzung der Syntheseprodukte : C1 ................... 11,8 Gewichtsprozent
15,5% C2 ................... 3,7 " C3 + C4 .............. 24,1 " Benzin Kp. bis
200°..... 32, 6 " Dieselöl 9, 1 " Gatsch Kp. iiber 320°... 3, 1 " wasserlösliche
Alkohole... 15, 6" Der Olefinanteil war in der C3/C4-Fraktion auf 77°/0, im Benzin
auf 71 °/o gestiegen.
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DieLebensdauer des Katalysators betrug etwa 6 Monate.