DE1058080B - Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffarmem Eisen im Drehofen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffarmem Eisen im Drehofen

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DE1058080B
DE1058080B DET7154A DET0007154A DE1058080B DE 1058080 B DE1058080 B DE 1058080B DE T7154 A DET7154 A DE T7154A DE T0007154 A DET0007154 A DE T0007154A DE 1058080 B DE1058080 B DE 1058080B
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Germany
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iron
rotary kiln
furnace
agglomerates
carbon
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DET7154A
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Dipl-Ing Olav Moeklebust
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TITAN CO AS
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TITAN CO AS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/08Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffarmem Eisen im Drehofen Die Erfindung bezieht sich auf ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffarmem Eisen, bei dem agglomerierte Eisenoxyde in Gegenwart eines Überschusses an einem festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel im Drehofen ohne Schmelzen erhitzt werden.
  • Die meisten Eisenerze enthalten die Eisenoxyde, die Gangart und andere Bestandteile derart innig aneinandergebunden, daß sie zu einer großen Feinheit zerkleinert werden müssen, um eine befriedigende Freilegung und Trennung der Komponenten zu erreichen. Viele Erzkonzentrate sind jedoch derart fein durchsetzt, daß beträchtliche Anteile an Gangart sich auf mechanischem Wege nicht entfernen lassen. Das durch Schmelzen derartiger Eisenerze erzielte Roheisen enthält eine Anzahl von Elementen, von denen insbesondere Kohlenstoff, Schwefel und Phosphor die Qualität des erzielten Eisens weitgehend beeinflussen.
  • Es sind verschiedene Methoden bekannt, bei denen oxydische Eisenerze ohne Schmelzen zu metallischem Eisen reduziert werden und danach das Eisen von Gangart, Asche, Kalk, überschüssigem festem Reduktionsmittel u. dgl. getrennt wird. Es hat sich jedoch die Reduktion von Eisenerzen oder Konzentraten in fein verteiltem Zustande als schwierig erwiesen. Wenn zur Reduktion derartiger Materialien, die aus feinverteilten Oxyden, beispielsweise von einer Feinheit unterhalb 40 Maschen pro cm in Mischung mit pulverisiertem Koks ein Drehofen benutzt wird, sintert die Charge in dem Ofen leicht, wobei Kuchen, Krusten oder Zusammenballungen gebildet werden, die den Gang des Ofens stören, und eine periodische Stillegung zwecks Säuberung des Ofens erforderlich machen. Außerdem treten beträchtliche Staubverluste auf.
  • Es ist bei der Reduktion einer innigen Mischung von feinkörnigen Eisenoxyden und kohlenstoffhaltigem Material auch nachteilig, daß Asche, Gangart und das erzeugte metallische Eisen gemischt werden, da ihre Trennung im Wege bekannter Methoden schwierig ist.
  • Es ist auch bekannt, Agglomerate oder Briketts aus Mischungen von gemahlenen Eisenerzen und feinverteilten Reduktionsmitteln, wie pulverisiertem Koks, zu verwenden. Nach der Reduktion der Eisenoxyde werden die Briketts zerkleinert, um den Überschuß an Koks, Asche und Gangart aus dem metallischen Eisen zu entfernen.
  • Die am meisten bekannten Verfahren zur Herstellung von Schwammeisen hoher Qualität sind das Höganäs-Verfahren und das Wiberg-Söderfors-Verfahren. Bei dem ersteren Verfahren wird die Reduktion von feinverteiltem, pulverisiertem, reichem Eisenkonzentrat in Brennkapseln durchgeführt. Das W iberg-Söderfors-Verfahren wird im allgemeinen in Schachtöfen durchgeführt, die mit einem elektrisch beheizten Gasgenerator verbunden sind.
  • Den bisher bekanntgewordenen Methoden gegenüber bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffarmern Eisen durch Erhitzung von festem kohlenstoffhaltigem Material in einem Drehofen ohne Schmelzung. Erfindungsgemäß werden Agglomerate von Eisenoxyden hoher technischer Reinheit, die keine Reduktionsmittel enthalten, in einem Drehofen in Gegenwart eines beträchtlichen Überschusses von kohlenstoffhaltigem Material erhitzt, um Eisenoxyde zu metallischem Eisen als Agglomerate von Schwammeisen umzuwandeln.
  • Das als Ausgangsmaterial verwendete Eisenoxyd muß möglichst rein sein damit die in dem Schwammeisen verbleibenden Verunreinigungen keinen unerwünschten Einfluß auf die Qualität des Endproduktes ausüben.
  • Es wurden Versuche durchgeführt, sowohl mit hochgradigen Erzkonzentraten als auch mit gereinigten Erzen und synthetischen Eisenoxyden, insbesondere des Typs Fe" O4. Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die feuchten Oxyde in einer Drehtrommel in Form von Pellets agglomeriert. Die Pellets werden mit einem Überschuß an pulverisiertem, kohlenstoffhaltigem Material dem Drehofen zugeführt.
  • Die synthetischen Oxyde können auf einfache Weise im Wege der Filtrierung entwässert und zu Kuchen geformt werden. Die Kuchen werden getrocknet und in Stücke geeigneter Größe gebrochen und zwecks Reduktion dem Ofen zugeführt.
  • Die Größe der in den Ofen gegebenen Pellets kann zwischen Bohnengröße und einem Durchmesser von etwa 25 mm schwanken. Bei dem gebrochenen Kuchen beträgt die Dicke der einzelnen Agglomerate an mindestens einer Stelle höchstens 25 mm. Eine Größe von 5 bis 10 mm hat sich als besonders geeignet erwiesen, da Agglomerate dieser Größe schnell zu metallischem Eisen reduziert werden. Nach der Reduktion lassen sich die Agglomerate auf einfache Weise von überschüssigem Koks und Asche trennen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht beschränkt auf besondere Eisenoxyde oder Eisenoxydkombinationen, nur muß der Inhalt von Gangart, wie oben erwähnt, genügend niedrig sein. Es können auch Mischungen von praktisch reinen oxydischen Eisenerzkonzentraten und anderen Eisenoxvden verwendet werden. Es ist bekannt, daß niedrigere Eisenoxyde leicht zu Ferrioxyd (Fe. 03) oxydiert werden und daß eine solche Strukturänderung eine anschließende Reduktion zu metallischem Eisen erleichtert. Durch vollständige oder teilweise Oxydation der Ferro-Ferri-Oxy de (Fe3 O4) ist es möglich, gewisse Verbindungen, beispielsweise komplexe Schwefelverbindungen zu entfernen und dadurch ein besseres Ausgangsmaterial für die Herstellung von Schwammeisen hoher Qualität zu erreichen.
  • Die Reduktion kann unter Verwendung von Anthracit, Koks oder Koksgrus. oder anderen billigen kohlenstoffhaltigem Material durchgeführt werden, ohne daß der Gehalt an Asche, Schwefel und Phosphor in das Eisen übergeführt wird. Das Reduktionsmaterial hat vorzugsweise eine Teilchengröße zwischen 2 und 34 Maschen pro cm und enthält sowohl gröbere als auch feinere Fraktionen. Die gröberen Fraktionen dienen teilweise zur Verhinderung von Krusten- und Ringbildungen im Ofen und auch zur Verhinderung von Rückoxydationen des erzeugten metallischen Eisens, während die feineren Fraktionen in der Hauptsache als Reduktionsmittel dienen. Um Kohleverluste in Form von Staub weitgehendst zu vermeiden, darf der Koks eine Teilchengröße nicht unter 34 Maschen pro cm besitzen. Die günstigste Teilchengröße hängt von mehreren Faktoren ab, beispielsweise von den Eigenschaften der verwendeten Kohle, von der Ofengröße, von dem Volumen der Charge, von der Umlaufzahl des Drehofens u. dgl.
  • Es ist bekannt, daß durch Zugabe von Kalk, Kalkstein oder Dolomit zur Charge die Aufnahme von Schwefel in das Schwammeisen unterbunden wird.
  • Besonders geeignet für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Drehofen, der mit Seitenrohren ausgestattet ist, die die Ofenwände durchdringen und zur Regulierung der Luftzufuhr und zur Steuerung der Temperatur und Reduktion in der Charge dienen. Die Seitenrohre sind über die Länge des Ofens verteilt und derart angeordnet, daß sie die Charge durchdringen. Bei einem solchen Ofen wird praktisch das gesamte in dem Gas oberhalb der Charge enthaltene Kohlenoxyd zu Kohlendioxyd verbrannt; auf diese Weise wird der Heizwert des Brennstoffes wirkungsvoll ausgenutzt, bevor die Gase den Ofen verlassen.
  • Die Temperaturen während der Reduktion müssen genau eingehalten werden und liegen gewöhnlich zwischen 900 und 1100° C. Wie auch bei anderen ähnlichen Verfahren. hängt die günstigste Arbeitstemperatur unter anderem ab von den Eigenschaften und Anteilen der Bestandteile der Ofencharge und von dein jeweils gewünschten Reduktionsgrad. Beim Anfahren des Ofens und auch zum Zwecke der Einhaltung der Temperatur am Austrittsende ist es vorteilhaft, einen öl- oder Gasbrenner zu benutzen.
  • Das den Ofen verlassende Material passiert unter Luftabschluß Kühleinrichtungen, um eine Oxydation des metallischen Eisens und den Eintritt von Luft in den Ofen zu verhindern. Das abgekühlte Schwammeisen läßt sich auf einfache Weise von Asche und überschüssigen Reduktionsmitteln trennen. Der rückgewonnene Koks wird gereinigt und dein Prozeß wieder zugeführt.
  • Die Ausbeute an Schwammeisen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist sehr hoch und die Ausnutzung der Heizmittel sehr günstig. Verluste sind lediglich bedingt durch mechanische Abnutzung der Verfahrensapparatur und hängen von der richtigen Betriebskontrolle ab.
  • Das folgende Beispiel zeigt eine vorzugsweise Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens: Beispiel Synthetische Eisenoxyde vom Typ Fe304 wurden entwässert, in Kugelform übergeführt und getrocknet. Eine Analyse des getrockneten Materials zeigte: Fe, in Form von Eisenoxyden .... 70,201/0 Ti 02 ........................... 0,24% Si 02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,20% S ............................... 0,110/0 P ................... . ........... 0,02% Die Pellets und eine Mischung von fein verteiltem Koks und Kalk wurden kontinuierlich in einen Drehofen gegeben und allmählich auf annähernd 1070° C erhitzt. Die Pellets wurden im Ofen 4 Stunden -lang auf dieser Temperatur gehalten.
  • Nach Verlassen des Ofens und nach erfolgter Abkühlung wurden die in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten gebliebenen Pellets von überschüssigem Koks, Asche und Kalk und Calciumsulfid befreit. Die aus Schwammeisen bestehenden Pellets waren hart, jedoch etwas geschrumpft, so daß ihre scheinbare Dichte von etwa 2,5 g/cm3 auf ungefähr 3,2 g/cm3 gestiegen war, trotz der Tatsache, daß der Sauerstoff in den Eisenoxvden fast vollständig entfernt worden war.
  • Das Schwammeisen zeigte folgende Analyse: Fe, total ........................ 98,40% Fe, metallisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94,501/o C ............................... 0,24% Ti 02 ........................... 0,40% S'02 ....... .................... 0,30% S ............................... 0,06% P ... .. .. .. .. .................... 0,007% Das in Pelletform vorliegende Schwammeisen wurde ohne Zugabe schlackenbildenden Materials niedergeschmolzen. Die Analyse des erzeugten Stahls zeigte 0,015°/o C. Geschliffene, mit Salpetersäure geätzte Stahlproben lassen erkennen, daß der Stahl aus praktisch reinem Ferrit mit Spuren von Schlacke bestand. Das durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Erzeugnis stellte ein praktisch reines, kohlenstoffarmes Eisen dar. Seine Brinellhärte lag bei R$=70.

Claims (4)

  1. P ATENT ANS PR ÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von kohlenstoffarmem Eisen durch Erhitzen von Eisenoxyden oder oxydischen Eisenerzen hoher technischer Reinheit bei Anwesenheit von festen, feinverteilten, kohlenstoffhaltigen Materialien in solcher Menge, daß ein 1=lberschuß über der zur Reduktion des oxydischen Eisenmaterials zu metallischem Eisen erforderlichen Menge vorliegt, erforderlichenfalls unter Zugabe von Kalk, Kalkstein oder Dolomit, in einem Drehofen ohne Schmelzung, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenoxyde oder oxydischen Eisenerze ohne Zusatz von Reduktionsmitteln agglomeriert werden, die Agglomerate und die feinverteilten festen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel im Drehofen erhitzt werden und die reduzierten Agglomerate nach ihrem Austritt aus dein Ofen ohne Zerkleinerung von überschüssigem kohlenstoffhaltigem Material und Asche befreit werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der einzelnen Agglomerate an mindestens einer Stelle höchstens 25 mm beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein graduiertes kohlenstoffhaltiges Material mit einer vorzugsweisen Korngröße zwischen 2 bis 34 Maschen pro cm verwendet wird.
  4. 4. Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 in einem Drehofen mit die Ofenwände durchdringenden Seitenrohren, durch die der Reduktionszone Luft in solcher Menge zugeführt wird, daß praktisch das gesamte, im Ofen erzeugte Kohlenoxyd zu Kohlendioxyd verbrannt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 639 900, 698 732, 723 344, 740 913, 843 258; Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 1950, S. 765 bis 767.
DET7154A 1951-12-19 1952-12-19 Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffarmem Eisen im Drehofen Pending DE1058080B (de)

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