DE658391C - Verfahren zur Herstellung eines schwefelfreien Eisenschwammes aus schwefelhaltigen Ausgangsstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines schwefelfreien Eisenschwammes aus schwefelhaltigen Ausgangsstoffen

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DE658391C
DE658391C DEJ46414D DEJ0046414D DE658391C DE 658391 C DE658391 C DE 658391C DE J46414 D DEJ46414 D DE J46414D DE J0046414 D DEJ0046414 D DE J0046414D DE 658391 C DE658391 C DE 658391C
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/0086Conditioning, transformation of reduced iron ores

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  • Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines schwefelfreien Eisenschwammes aus schwefelhaltigen Ausgangsstoffen Bei. der Reduktion. von Eisenerz ohne Schmelzung durch Erhitzung einer aus Erz und Kohle bestehenden, Beschickung wird der größte Teil des in der Beschickung vorhan: denen Schwefels als Sulfid in dem gebildeten Eisenschwamm erhalten. Ist das Erz frei von Schwefel und wird :ein schwefelfreies Reduktionsmittel, wie z. B. Holzkohle, angewendet, so erhält man zwar ein schwefelreines Erzeugnis, aber mit verhältnismäßig hohen Darstellungskosten, besonders auf Grund des hohen Preises der schwefelreinen Kohle. Durch Zusatz von Kalk zur Beschickung kann man den Schwefelgehalt im Schwamm etwas herabsetzen, aber eine vollständigem Verhinderung der Schwefelaufnahme im Zusammenhang mit der Reduktion zuwege zu bringen ist nur gelungen durch Einführung des Kalkes in einer besonderen Zone zwischen dem Erz und der Kohle, wodurch der Schwefel des Reduktionsgases von der Kalkschicht aufgenommen wird, bevor das Gas das Eisenerz erreicht. Wird die Reduktion in an sich bekannter Weise mit einer aus einer innigen Mischung von Erz rund Kohle bestehenden Beschickung, z. B. im Drehofen, durchgeführt, -so ,gelingt es dagegen nicht, den Schwefelgehalt einer schwefelhaltigen Beschickung niedrig zu halten. Ein . Kalkzusatz zur Beschickung führt nämlich in diesen' Fall keine nennenswerte Verminderung der Schwefelaufnahme während .der Reduktion herbei, und außerdem bringt der Kalk den übelstand mit sich, daß die Beschickung während der Reduktion bei den betreffenden Temperaturen leicht zu Klumpen zusammensintert oder an den Ofenwänden anhaftet und Betriebsstörungen verursacht. Diese Neigung ist besonders bei Öfen vorhanden, bei denen die Erhitzung durch Leitung von elektrischem Strom durch die Beschickung erfolgt, wobei außerdem der Kalk :eine unzweckmäßige Verschlechterung des Leitungswiderstandes der Beschickung herbeiführt.
  • Der Grund des unbedeutenden Wirkungsgrades des Kalkzusatzes in diesem Falle ist der, daß das Eisen unter den Verhältnissen, die bei der Durchführung der Reduktion ob-"valten, größere Neigung als der Kalk hat, Schwefel aufzunehmen, demzufolge der Hauptteil des Schwefels mit dem Eisen, trotz des Kalkzusatzes, Eisensulfid bildet.
  • Zum Unterschied von den bekannten Verfahren, bei denen. das E;ntschwefelungsverfahren bei Eisen in geschmolzener Form angewendet wird, befaßt sich das vorliegende Verfahren mit der Entschwefelung von fein verteiltem festem Eisen in Eisenschwammform, wobei in diesem ein Schwefelgehalt als vorhanden vorausgesetzt wird, :der dem Eisen -schwamm bei der nicht vollständigen Entschwefelung bei seiner Herstellung restlich verblieben ist. Jene bekannten, auf Eisen. in geschmolzenem. Zustande anwendbaren:und auf eine Reaktion mit Kalk in . der Schmelzzone.: beruhenden Verfahren bezwecken im Gege@%@ Satz hierzu, die Herstellung des schwamms derart auszuführen, daß unmittel-;-bar bei der Herstellung ein schwefelfreies Erzeugnis anfällt, das keiner weiteren Reinigung zwecks Entfernung von Schwefel unterworfen zu werden braucht.
  • Nach vorliegender Erfindung wird also der Aufnahme von Schwefel im Eisenschwamm während der Reduktion nicht vorgebeugt, sondern die Erfindung besteht vielmehr aus einem Verfahren, den gebildeten Eisenschwamm von dem Hauptteil seiües bei der Reduktion aufgenommenen Schwefelgehaltes zu befreien. Die wichtigste Reaktion, die dem Verfahren zugrunde liegt, ist folgende: Fe S + CaO -j-- C = Fe '-,' Ca S -j- CO. Diese Reaktion war zwar bekannt, hat aber bisher immer zu unbefriedigenden. Ergebnissen geführt, da ein wesentlicher Teil des Schwefels an das Eisen gebunden blieb. Vermutlich ist bisher nicht erkannt worden, daß es von Bedeutung ist, den Zutritt von Luft oder anderen oxydierenden Gasen von der Beschickung des Ofens fernzuhalten.
  • Es hat sich herausgestellt, daß für die Erreichung einer wirkungsvollen Entschwefelung gemäß der Erfindung folgende Umstände beobachtet werden müssen, r. Die Temperatur kann innerhalb weiter Grenzen schwanken; sie soll am besten aber zwischen 750 und 850'C liegen.. Die Abkühlung nach beendeter Reinigung kann schnell oder langsam erfolgen mit in beiden Fällen ungefähr dem gleichen Ergebnis.
  • z. Der Kalk wird am besten als gebrannter Kalk zugesetzt, kann aber auch in gelöschter Formoder in Form von Kalkstein zugegeben werden. Er muß in bedeutendem überschuß über die gemäß der Reaktion erforderliche Menge hinaus vorliegen.. Es hat sich gezeigt, daß als passender Kalkzusatz bei der Entschwefelung von etwa o,3oo% Schwefel enthaltendem Eisenschwamm auf etwa 0,030 % Schwefel mindestens das Zehnfache der für die Entschwefelung gemäß der obigen Reaktion notwendigen äquivalenten Menge Kalk erforderlich ist. Wird aber ein anderer Grad der Entschwefelung gewünscht, so muß natürlich der Kalkzusatz entsprechend eingestellt werden, und da die Verhältnisse auch in anderer Hinsicht wechseln können, muß die erforderliche Kalkmenge in jedem einzelnen Fall durch Voruntersuchungen ausprobiert werden.
  • 3. Die Reduktionskohle braucht dagegen nicht in überschuß ntgesetzt zu werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Reaktion sogar ohne Kohlezusatz befriedigend verläuft, was darauf beruht, daß der Eisenschwamm = selbst in der Form, in der er sich befindet, 1"s wirksames Reduktionsmittel dient.
  • Da die Reaktion mit Ausnahme des eiit-:eichenden Kohlenoxyds zwischen festen Kör penn erfolgt, muß man sich vorstellen, daß der Übergang .des Schwefels aus dem Eisen in den Kalk durch Diffusion in der Gasphase erfolgt. Es ist daher für einen raschen Keaktionsverlauf von Wichtigkeit-, daß der Weg für diese Gasdiffusion möglichst verkürzt wird, d. h. die Beschickungsbestandteile müssen so feingequetscht rund so innig gemischt sein, als irgend möglich ist. Es hat sich gezeigt, daß der Kalk die größte Reaktionsfähigkeit erhält, wenn er zunächst gebrannt -und nach dem Brennen ganz oder teilweise gelöscht worden und dadurch zu einem feinen Pulver zerfallen ist, .das dann vor oder bei dem Entschwefelungsverfahren von neuem in CaO übergeführt wird. Die gegebenenfalls zugesetzte Kohle muß auch feinkörnig sein, und als besonders zweckmäßig für das Verfahren hat sich feines Holzkohlepulver erwiesen. Der Eisenschwamm wird bei manchen Verfahren unmittelbar in feinkörniger Form erhalten, aber ein Zerquetschen desselben vor der Entschwefelung ist doch in den meisten Fällen wünschenswert.
  • 5. Um die Diffusion des Schwefels zu beschleunigen, hat es sich als günstig erwiesen, während des Verfahrens ein Gas zuzuführen, das erhöhte Diffusionsgeschwindigkeit bewirkt, z. B. Wasserstoffgas oder andere Gase mit niedrigerem Molekulargewicht als Kohlenoxyd.
  • 6. Es hat sich gezeigt, daß Umrühren während des Verfahrens die Reaktion beschleunigt.
  • 7. Die Zeit, welche zur Durchführung des Verfahrens erforderlich ist, ist, wie oben angeführt, in hohlem Grade von der Art und Weise abhängig, wie ges ausgeführt wird. Als Anhaltspunkt in bezug auf erforderliche Zeit kann erwähnt werden, daß bei einer aus i oo Teilen Eisenschwamm, i o Teilen gebranntem Kalk -und 8 Teilen Koks bestehenden Beschickung, die ohne irgendeine Art von Umrühren oder Zuführung ran Gasen auf 8oo° C erhitzt und i Stunde auf dieser Temperatur gehalten worden ist, nach der Abkühlung eine Entschwefelung von etwa 0,300% S in dem eingeführten, auf etwa 0,030% in dem durch die Behandlung erhaltenen Schwamm zeigt.
  • Das gegebenenfalls anzuwendende Ped:uktionsmittel kann außer Kohle in fester Form noch aus kohlestoffhaltigen Stoffen in fester, flüssiger oder Gasform bestehen, und auch andere als kohlestoffhaltige Reduktion smittel, z. B. Wasserstoffgas, können zugesetzt werden.
  • Das Wesen der Erfindung besteht demnach in dem Zusammenführen des sch\i=efelhaltigen Eisens mit einem Metall oder der Verbindung ,eines solchen Metalls, das ,große Neigung hat, sich mit Schwefel zu verbinden, und Erhitzen der Mischung ohne Schmelzung in Anwesenheit eins Reduktionsmittels, wenn dies laut vorstehendem erforderlich ist.
  • Für das Umsetzen des Verfahrens in. den praktischen Betrieb gibt es viele Möglichkeiten. Da das Verfahren sehne größte Bedeutung für die Entschwefehmg von Eisen.-schwamm, erhalten durch Reduktion einer Mischung von fein, pulverisiertem Erz und Kohle im Drehofen, haben dürfte, soll als Beispiel eine zweckmäßige Ausgestaltung dieser Arbeitsweise beschrieben werden.
  • Bei der Ausführung der Reduktion in. derartigen üfen muß man, bekanntlich Kohle im Überschuß zusetzen, um ein Zusammenbacken des Erzes während der Reduktion zu verhindern. Wenn die Reduktion durchgeführt .ist, besteht das Erzeugnis also aus einer innigen Mischung von Eisenschwamm,und Kohle, und es bedarf nur der Zuführung von Kalk und einer Senkung der Temperatur auf die für die Entschwefelung zweckmäßigste Höhe, um die Entfernung des Schwefels zu erzielen. Man kann das Verfahren entweder im Reduktionsofen selbst ,ausführen, der dann verlängert werden muß, so daß die Beschickung, nachdem der Kalk zugesetzt ist, noch während einer gewissen Zeit im Ofen verbleibt, bevor sie ausgetragen wird, oder die Beschickung kann auch in einen anderen Ofen übergeführt werden, wo sie während hinreichend langer Zeit auf der gewünschten Temperatur gehalten wird. Dieses Verfahren ist jedochnicht unter allen Gesichtspunkten vorteilhaft. Erstens pflegt der gebildete Eisenschwamm nicht so feinkörnig zu werden, wie es wünschenswert ist, da meistens ein Zusammenbacken der Erzkörner zu größeren Einheiten während der Reduktion stattfindet. Der Eisenschwamm wird daher am besten in der einen oder anderen Weise vor der Entschwefelung gequetscht, um das Verfahren zu beschleunigen, was zweckmäßig nicht geschehen kann, bevor das Erzeugnis abgekühlt ist. Weiter hat es sich gezeigt, daß die Entschwefelung in unmittelbarem Anschluß an. die Reduktion schlechter vor sich geht, als wenn der Eisenschwamm erst abkühlen kann, und darauf von neuem zusammen mit Kalk und gegebenenfalls Kohle erhitzt wird, selbst wenn keine Quetschung vorher erfolgt. Ein weiterer Vorteil der Durchführung des Entsch.wefelun,gsverfahrens erst, nachdem der Schwamm hat abkühlen können, ist der, daß die Beschickung für die Durchführung der Reduktion zweckmäßigenveise eine recht bedeutende Menge Kohle im überschuß enthalten soll, die dann von neuem in den Ofen hineingeht, wähnend für das Entschwefelungsverfahren .nur eine ganz kleine Menge Kohle erforderlich ist. Durch den Kalkziusatz wird die Anwendung eines Überschusses an Kohle für die Reduktion erschwert. Es kann demnach ein Kohleverlust eintreten, wenn man die Entschwefe;-lung in unmittelbarem Anschluß an die Rled'Liktion ;ausführt.
  • Ein zweckmäßiges Verfahren ist folgendes. Nach der Reduktion läßt man den Eisenschwamm zusammen mit der überschußkohle abkühlen. Eisenschwamm und Kohle werden darauf magnetisch getrennt. Der Eisenschwamm wird dann in einer geeigneten Mühle gequetscht rund darauf mit fein pulverisiertem Kalk und, gegebenenfalls lohlepulver in entsprechenden Verhältnissen gemischt. Diese Mischling wird in deinem geeigneten Ofen während etwa i Stunde .auf etwa 8oo° C erhitzt; die Zeit ist abhängig von der Körn rgröße und dem gewünschten Grad der Entschwefelung, worauf dann. die Mischung abkühlen kann und der Eisenschwamm von neuem magnetisch ausgeschieden wird.
  • Der zweckmäßigste Ofen für diese Entschwefelung ist der Drehofen. Man kann dabei entweder elektrische Erhitzung anwenden oder .dem Ofen durch Verbrennung passenden Brennstoffes Wärme zuführen oder einen Ofen mit einer Verbindung- beider Erwärmungsarten anwenden. Die elektrische Erhitzung kann dadurch erfolgen, daß ein elektrischer Strom durch die Beschickung oder einen Teil derselben geleitet wird, wobei die Beschickung als Erhitznn,gswiderstand dienen muß; da aber die Beschickung bei hohem Kalkgehalt ein ziemlich schlechter Leiter für den elektrischen Strom ist, kann es zuweilen zweckmäßiger sein, besondere Widerstandselemiente in den Ofen einzubau en, durch die der Strom hindurchgehen kann.
  • Die Erwärmung mittels Brennstoffs erfolgt in der Weise, daß der Brennstoff in im Ofen zentral angeordneten Kammern oder Röhrensystemen verbrannt wird. Die Verbrennungsgase strömen durch diese Kammern oder Röhrensysteme, deren Wände die Wärmenach der umgebenden Beschickung abgeben. Die Beschickung befindet sich bei der Drehung des Ofens in ,steter Bewegung und erhält demnach eine gleichmäßige und wirksame Erwärmung. Gegebenenfalls kann die Verbrennung auch außerhalb des Ofens stattfinden, wobei .die Erwärmung des Ofens dadurch erfolgt, daß nur die Verbrenniuingsgas:e durch zentrale Kammern oder Röhrensysteme geleitet werden. Vorstehend ist hauptsächlich die Zweckmäßigkeit des Verfahrens bei Entschwefelung von durch Reduktion einer Mischung von, Erz und Kohle im Drehofen dargestelltem Eisenschwamm berührt worden; natürlich eignet sich :das Verfahren auch für Eisenschwamm der nach anderen ebenfalls bekannten. Verfahren, z. B. Gasreduktionsverfahren mit sches efelhaltigen Gasen und Erzen, wobei die Ausführungsformen, die hier beschrieben. sind, auch in sinngemäßer Weise zur Verwendung kommen können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines schwefelfneien Eisenschwammes aus schwefelhaltigen Ausgangsstoffen (schwefelhaltiger Kohle und Eisenerz) mit Hilfe eines entschwefelnd wirkenden Kalkzuschlages, dadurch gekennzeichniet, daß der zunächst gewonnene schwefelhaltige Eise n.schwamin zusammen mit Kohlepulver und Kalk in einem Drehrohrofen elektrisch oder .durch mittelbare Beheizung unterhalb seines Schmelzpunktes erhitzt wird.
DEJ46414D 1930-05-08 1931-05-06 Verfahren zur Herstellung eines schwefelfreien Eisenschwammes aus schwefelhaltigen Ausgangsstoffen Expired DE658391C (de)

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DEJ46414D Expired DE658391C (de) 1930-05-08 1931-05-06 Verfahren zur Herstellung eines schwefelfreien Eisenschwammes aus schwefelhaltigen Ausgangsstoffen

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0041940A1 (de) * 1980-06-11 1981-12-16 VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft Verfahren zum Behandeln von metallischen Hütteneinsatzstoffen, insbesondere Eisenschwammteilchen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0041940A1 (de) * 1980-06-11 1981-12-16 VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft Verfahren zum Behandeln von metallischen Hütteneinsatzstoffen, insbesondere Eisenschwammteilchen

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