DE2705654A1 - Verfahren zum behandeln von bleirueckstaenden - Google Patents
Verfahren zum behandeln von bleirueckstaendenInfo
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Description
PATENTANWALT^ A. GRÜNl£CKbR
nruiwi
on
*>-7 Λ C C C / W. STOCKMAlR
oh
K. SCHUMANN
P. H. JAKOB G. BEZOLD
8 MÜNCHEN 0.9.
10. Februar 1977 P 11 200 - 60/co
HITSUBHIE. METAL CORPORATION S-2 Ohtemachi, 1-Chome, Chiyoda-Ku,
Tokyo, Japan und
ELECTROLYTIC ZINC COTCPANY OF AUSTRALASIA LIMITED
390 Lonsdale Street, HeIbourne,
Victoi"ia, Australien
Verfahren zum Behandeln von Bleirückständen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum direkten elektrischen Schmelzen von Bleirückständen, die auch Silber und/oder
Gold enthalten können, zur Herstellung einer hochv/ertigen Bleischmelze (lead bullion), welche die Hauptmengenanteile
des Bleis und der Edelmetalle, falls solche vorhanden sind, enthält·
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für die Behandlung von Bleirückständen, die ungelöst zurückbleiben, wenn
Konverterstäube und andere Stäube, die während der pyrometallurgischen
Gewinnung von Kupfer entstehen, mit verdünnter Schwefelsäure ausgelaugt v/erden. Die Erfindung eignet
sich insbesondere für die Behandlung von Rückständen, wie z.B. solchen, die ungelöst zurückbleiben, wenn Feststoffe,
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die vorher ungelöste Zink-, Kupfer- und Cadmiumferrite
enthalten, als Teil des Verfahrens zur Herstellung von elektrolytischem Zink einer heißen Schwefelsäureauslaug-"behandlung
unterworfen v/erden·
Während der heißen Schwefelsäureauslaugung in dem elektrolytischen
Zinkverfahren löst sich der größte Teil der Zink-, Kupfer- und Cadmiumferrite, während der größte Teil des Bleis,
des Silbers und des Goldes ungelöst zurückbleibt und zusammen mit irgendwelchen anderen ungelösten oder ausgefallenen Feststoffen
abgetrennt werden kann. Diese abgetrennten Peststoffe werden häufig als Bleirückstände oder als Bleisilberrückstände,
Je nach der Menge des darin vorhandenen Silbers, bezeichnet. Zur Abkürzung werden sie nachfolgend einfach als Bleirückstände
bezeichnet.
Das Blei, das Silber und das Gold, die in solchen Bleirückständen
enthalten sind, stellen üblicherweise die kleineren Bestandteile der Zinksulfidflotationskonzentrate dar, die als
Ausgangsmaterialien für die Herstellung von elektrolytischem Zink verwendet werden. Die Konzentration von Blei, Silber
und Gold in solchen Bleirückständen hängt von den Mengen dieser Elemente, die in den ursprünglichen Zinksulfidkonzentraten
enthalten sind, die behandelt werden, ab.
Der größte Teil des Bleis, das in den ursprünglichen Zinkkonzentraten
enthalten ist, liegt in der Regel in Form von
Galenit (Bleiglanz) entweder in Form von Einzelteilchen oder
als Bestandteile von komplexeren Teilchen vor. Im Verlaufe des normalen Verfahrens zur Herstellung von elektrolytischem
Zink werden die Zinksulfidkonzentrate zuerst einem Röstverfahren unterworfen, um den Hauptanteil des Zinksulfids in
Zinkoxid umzuwandeln, das in verdünnter Schwefelsäure leicht löslich ist.
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Während des Röstverfahrens haben die in den Zinkkonzentraten
vorhandenen Eisenverbindungen die Neigung, sich mit einem Teil des vorhandenen Zinks, Kupfers und Cadmiums unter Bildung
von Perriten zu verbinden, die in verdünnter Schwefelsäure verhältnismäßig unlöslich sind. Wie oben angegeben,
werden diese Ferrite großenteils gelöst, wenn sie einer heißen Saureauslaugungsbehandlung unterworfen werden.
Eine solche heiße Schwefelsäureauslaugungsbehandlung ist heutzutage
in den meisten elektrolytischen Zinkgewinnungsanlägen vorgesehen als Teil des Jarosit-Verfahrens, des Goethit-Verfahrens
oder ähnlicher Verfahren, die in der elektrolytischen Zinkindustrie zur Gewinnung des Zinks, Kupfers und Cadmiums
aus ihren Perriten angewendet werden (vgl. z.B. den Artikel "Improved leaching technologies in the electrolytic zinc
industry", von A.R. Gordon und R.W. Pickering, publiziert in "Metallurgical Transactions of AIME", Band 6B, März 1975,
Seiten 43 - 53).
Während des Verlaufs der Rost- und Auslaugungsstufen in den
Verfahren zur Herstellung von elektrolytischem Zink werden die Bleiverbindungen, die ursprünglich in den Zinkkonzentraten
vorhanden waren, größtenteils in Bleisulfat umgewandelt, obgleich geringe Mengen von Verbindungen, wie Bleisilikat
und Bleisulfid, gebildet werden können oder unverändert bleiben können.
Weil die einzelnen Teilchen der Zinksulfidflotationskonzentrate
notwendigerweise sehr klein sind, haben die Bleirückstände, die nach dem heißen Säureauslaugen abgetrennt werden,
auch die Neigung, aus kleinen Teilchen zu bestehen. Die Bleirückstände, die nach dem erfxndungsgemaßen Verfahren behandelt
werden, enthalten in der Regel weniger als 60 % Blei, wobei mehr als 70 % des Bleis in Form von Bleisulfat vorliegen.
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Die Konzentrationen an Blei, Silber und Gold in solchen Bleirückständen liegen in der Regel innerhalb der Bereiche
von 10 bis 60 % Blei, 10 bis 2000 g pro Tonne Silber und 1 bis 100 g pro Tonne Gold. Erforderlichenfalls können Bleirückstände,
die geringe Konzentrationen an Blei, Silber und Gold enthalten, nach bekannten Verfahren, beispielsweise
durch Schaumf lot ation, konzentriert werden, bevor sie dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen werden.
Geringe Mengen von Bleirückständen sind bereits als kleinerer
Anteil der behandelten Ausgangsmaterialien in bereits existierenden Bleischmelzvorrichtungen, in denen eine Sinter- und
Hochofenbehandlung angewendet wird, behandelt worden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Bleirückständen ohne vorherige Sinterung, in
denen mehr als 70 % des Bleis in Form von Bleisulfaten vorliegen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Rückstände zusammen mit einem Kohlenstoff enthaltenden Reduktionsmittel
und zusammen mit Flußmitteln, die reagieren unter Bildung einer FeO, CaO und SiO2 enthaltenden Schlacke ,direkt in einen
Elektroofen einführt, der bei einer Temperatur von 1000 bis 15000C in der Schlackenschicht betrieben wird, zur Erzeugung
einer Bleischmelze (Schmelze von unreinem Blei)in dem Ofen. Der hiei
verwendete Ausdruck "Bleisulfate" umfaßt Bleisulfat und andere Verbindungen, die Blei und das Sulfation enthalten, wie z.B.
basische Bleisulfate.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt ein neues und elegantes
Verfahren zur Behandlung von Bleirückständen dar, in denen das Blei in verhältnismäßig geringen Konzentrationen und
meistens in Form von Bleisulfat vorliegt. Das Verfahren hat den Vorteil, daß die Bleirückstände behandelt werden, ohne
daß es erforderlich ist, sie vorher zu sintern, und das Verfahren ist im wesentlichen kontinuierlich. Die Hauptprodukte
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des Verfahrens stellen eine qualitativ hochwertige Bleischmelze
(lead bullion), welche die Hauptanteile an Blei, Silber und Gold enthält, und eine Schlacke dar, welche
die Hauptanteile der übrigen Bestandteile mit Ausnahme von
Schwefel der Bleirückstände enthält. Nach dem Abkühlen sind diese Schlacken sehr inert und sie sind daher gut geeignet
für die Beseitigung auf eine umweltfreundliche V/eise.
Die Gasemicsionen des Verfahrens bestehen im wesentlichen aus
Kohlenstofioxiden und Schwefeloxiden, die mit Luft gemischt
sind. Diese gasförmigen Emissionen können Standardverfahren zur Entfernung des darin enthaltenen oder mitgerissenen Staubes
und Rauches sowie Standardverfahren zur Absorption und Behandlung
der Schwefeloxide unterworfen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig in einem Elektroofen durchgeführt,
in dem die Elektroden teilweise in die Schlackenphase eingetaucht sind, öfen vom Heroult-Typ mit drei oder mehr Elektroden
sind sehr gut geeignet. Der Ofen wird bei einer Beschickungsgeschwindigkeit und mit einer solchen elektrischen Energiezufuhr
betrieben, daß die geschmolzene Schlackenschicht bei einer Temperatur von 1000 bis 15^0, vorzugsweise bei einer
Temperatur innerhalb des Bereiches von 1100 bis 135O°C gehalten
wird.
Weil die Bleirückstände in der Hegel unter Anwendung von
Standardverfahren, beispielsweise durch Eindicken, Filtrieren und Waschen, von den Prozeßflüssigkeiten abgetrennt werden,
enthalten sie mehr als 15 % Feuchtigkeit. Es ist vorteilhaft,
die Bleirückstände bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt, von
weniger als 10, vorzugsweise von weniger als 5 % zu trocknen,
bevor man sie in den Elektroofen einführt, wodurch die
Gefahr des Auftretens von Explosionen eliminiert wird, -die ansonsten durch die Entwicklung von übermäßigen Mengen Wasserdampf
hervorgerufen werden könnten. Der Bleirückstand sollte
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jedoch nicht bis zu einem solchen Grade getrocknet werden, daß die Staubentwicklung zu einem Problem wird.
Die Art und Menge der Flußmittel, die den Bleirückständen vor oder während der Einführung in den Elektroofen zugesetzt
werden müssen, werden festgelegt auf der Basis der Herstellung einer Schlacke mit einer Zusammensetzung, die aufweist
a) ein Fließvermögen, welches ausreichende Geschwindigkeiten
(Raten) der Massenübertragung und der Reaktion und eine ausreichende Jlbsitzgeschwindigkeit der Bleischmelzenphase
erlaubt,
b) eine elektrische Leitfähigkeit, welche geeignete Erhitzungsgeschwindigkeiten (-raten) erlaubt, wenn der elektrische
Strom zwischen den Elektroden und der Bleischmelze durch die geschmolzene Schlacke fließt,
c) eine niedrige Geschwindigkeit (Rate) des Angriffs an der feuerfesten Auskleidung des Ofens und
d) eine akzeptable Eliminierung von Blei und Silber in die Bleischmelzenphase·
Schlacken auf der Basis des CaO-FeO-SiOg-Systems, die auch
bis zu 17,4 % ZnO und 12,3 % A12°3 eni;nal'ten» weisen, wie
gefunden wurde, geeignete Betriebseigenschaften bei Temperaturen von 1100 bis 1380°C auf. Die Zusammensetzungen von
einigen Schlacken, die während der Entwicklung und Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wurden,
sind in der nachfolgenden Tabelle I aufgezählt.
Die Mengen der in der Schlacke vorhandenen Elemente sind der Einfachheit halber durch ihre Oxide ausgedrückt, dies
bedeutet jedoch nicht, daß die Elemente notwendigerweise in
Form der Oxide vorliegen müssen.
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(X) GO IO
Schlackenzusarraensetzunnen
Test Nr. |
Menfte der zugegebenen trockenen Flußmittel (t)/100 t des behan delten trockenen Bleirückstandes |
Kalk stein 1 |
zerkleiner tes Eisen erz |
Flußstahl- schrott |
durch schnitt liche Temp, in der Schlak- Lcenschicht |
CaO | Zusammensetzung der Schlacke (in Gew.-%) |
SiO2 | ZnO | Al2O3 | PbO | t |
zerkleiner tes sili- ciumhalti- ges Gestei |
19.3 | 8.9 | 2.4 | ■ (0O | 30.2 | FeO | 30.0 | 5-7 | 4.6 | 1.5 | Rest | |
1 | 6.6 | 17.9 | 11.6 | 3.2 | 1280 | 28.4 | 23.1 | 26.2 | 6.2 | 6.9 | 0.7 | 4.9 |
2 | 6.0 | 8.3 | 3.9 | 0 | 1290 | 26.9 | 28.9 | 27-5 | 10.0 | 7.6 | 2.6 | 2.7 |
3 | 2.1 | 8.5 | 4.0 | 0 | 1310 | 23.0 | 23.1 | 24.6 | 11.1 | 12.3 | 4.3 | 2.:<J |
4 | 2.2 | 8.3 | 11.5 | 3-7 | 1320 | 22.0 | 25.1 | 29.1 | 7.9 | 5.1 | 0.2 | -0.4 |
5 | 1.5 | 1310 | 25.5 | 10.2 | ||||||||
Zur Herstellung von Schlacken mit einer geeigneten Zusammensetzung
stellen die zugegebenen Flußmittel deshalb Quellen für CaO, FeO und SiO2 dar, wobei man die Mengen
der Calcium-, Eisen-, Silicium-, Aluminium- und Zinkverbindungen berücksichtigt, die in den Bleirückständen, in den
Flußmitteln und in dem Kohlenstoff enthaltenden Reduktionsmittel, das ebenfalls zugegeben wird, enthalten sind. Kalkstein
ist eine geeignete Quelle für das erforderliche CaO. Vorzugsweise hat der Kalkstein eine Teilchengröße von weniger
als 5 mm oder er wird bis zu einer solchen Teilchengröße zerkleinert
·
Als Quellen für FeO können Eisenerz, Flußstahlschrott, Rückstände aus einer Zinkgewinnungsanlage, die Zinkferrit, Jarosite,
Goethit, Hämatit oder Pyritschlacken enthalten, verwendet
werden. Das Eisenerz wird vorzugsweise in einer Teilchengröße von weniger als 5 inm verwendet oder es wird bis auf
eine solche Teilchengröße zerkleinert. Geeignete Quellen für SiO2 sind Siliciumdioxidsand oder zerkleinerter Quarz. Das
Siliciumdioxid hat vorzugsweise eine Teilchengröße von weniger als 5 rom oder wird bis auf eine solche Teilchengröße zerkleinert.
Schlacken, die in anderen Nicht-Eisen-oder eisenmetallurgischen
Verfahren gebildet worden sind, können ebenfalls als Quelle für eines oder mehrere der erforderlichen Flußmittel verwendet
werden. Bleihochofenschlacken sind besonders geeignet. Unter bestimmten Umständen kann es vorteilhaft sein, einen Teil der
während des Schmelzens der Bleirückstände in dem Elektroofen gebildeten Schlacke im Kreislauf zurückzuführen.
Geeignete Quellen für das erforderliche, Kohlenstoff enthaltende Reduktionsmittel sind Materialien, wie Koks, Koksgrus
(d.h. feinteiliger Koks), Graphit,. Holzkohle, Aktivkohle,
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Anthrazit oder Kohle. Die Verzehrung der Kohlenstoff enthaltenden Elektroden trägt ebenfalls zu dem Gesamtbedarf an
Kohlenstoff enthaltendem Reduktionsmittel bei. Vorzugsweise
hat das Kohlenstoff enthaltende Reduktionsmittel eine Teilchengröße von weniger als 5 mm oder wird bis auf eine solche
Teilchengröße zerkleinert.
Die Menge des in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten,
Kohlenstoff enthaltenden Reduktionsmittels wird vorzugsweise so eingestellt, daß bestimmte Reaktionen und Bedingungen in
dem Elektroofen aufrechterhalten werden.
Die erforderliche Menge an Reduktionsmittel kann nach dem·
folgenden Schema berechnet werden, das als empirische Richtlinie angegeben wird, wobei man davon ausgeht, daß die Menge
des für die Umsetzung mit dem in den Rückständen, den Flußmitteln und in der Quelle für das kohlenstoffhaltige Material
(nachfolgend als "Charge" bezeichnet) verfügbaren Sauerstoffs erforderlichen Kohlenstoffs beträgt:
a) 24 g Kohlenstoff auf jeweils 207 6 Blei, das in Form von Bleisulfat in der Charge vorhanden ist;
b) 12 g Kohlenstoff auf jeweils 112 g Eisen, das in Form von Eisen(III)oxid oder in Form von Ferriten in der Charge
ν enthalten ist;
c) 12 g Kohlenstoff auf jeweils 44 g Kohlendioxid, das bei der Zersetzung der in der Charge enthaltenen Carbonate freigesetzt
wird;
d) 12 g Kohlenstoff pro g-Mol der in der Charge enthaltenen
Sulfate von Zink, Mangan, Magnesium und Eisen(II);
e) 48 g Kohlenstoff auf jeweils 335 g des in der Charge in
Form von Jarositen enthaltenen Eisens;
f)» 12 g Kohlenstoff pro g-Mol Calciumsulfat in der. Charge;
und
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g) 32 6 elementarer Schv/efel in der Charge, wodurch 32 g
verfügbarer Sauerstoff aus der Charge entfernt werden.
Der so berechnete Kohlenstoffbedarf kann dann so eingestellt
werden, daß Luft in die Ofenatmosphäre entweichen kann und daß die Menge des Kohlenstoffs, der aus der Verzehrung der
Elektroden in dem Elektroofen stammt, steigen kann, wodurch der empirische Kohlenstoffbedarf erhalten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit Erfolg mit Kohlenstoffzusätzen
durchgeführt werden, die geringer, gleich oder größer sind als der berechnete Bedarf; es liegen Daten vor,
welche den erfolgreichen Betrieb des Verfahrens über den Bereich von 94- bis I30 % des wie oben berechneten empirischen
Kohlenstoffbedarfs belegen·
Die Mischung aus den Bleirückständen, den Flußmitteln und dem::
Kohlenstoff enthaltenden Reduktionsmittel wird kontinuierlich in den Elektroofen eingeführt. Zweckmäßig können die einzelnen
Bestandteile der Charge, die in den Ofen eingeführt wird, in getrennten Behältern gelagert und mit einer regulierten
Geschwindigkeit (Rate) aus diesen Behältern entnommen und auf einer Sammelfördereinrichtung gesammelt und von da in eine
Ofenbeschickungsfördereinrichtung, wie z.B. einen Schneckenförderer, eingeführt werden. Es können auch mehr als eine
Fördereinrichtung verwendet werden, um die Verteilung der Mischung in dem Ofen zu unterstützen, oder der Ofen kann um
eine vertikale Achse gedreht werden.
Die Beschickung des Elektroofens erfolgt kontinuierlich, gewünschtenfalls
kann aber auch die Beschickung kurz vor und während des Abzugs* der flüssigen Phasen unterbrochen werden,
so daß eine vollständigere Trennung der Phasen erzielt werden
kann. .
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In ausgewählten Zeitabständen v/erden die flüssigen Phasen
aus dem Ofen entnommen (abgezogen). · Alternativ kann der Ofen so konstruiert sein, daß die flüssigen Phasen kontinuierlich
aus dem Ofen entnommen v/erden, und daß auf diese Weise die Grenzfläche(n) zwischen den übereinander angeordneten
Flüssigkeitsschichten bei vorher festgelegten Höhen gehalten wird (werden). In dem Ofen entstehen mindestens
zwei flüssige Phasen, eine Bleischmelzenphase und eine Schlackenphase.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Bleischmelze
(lead bullion) ist von hoher Qualität und hat einen niedrigen Gesamtschwefelgehalt von im allgemeinen weniger
als 1 %, Mehr als 70 % des in den behandelten Bleirückständen
enthaltenen Bleis, Silbers und Goldes werden in den Bleischmelzen zurückgewonnen. Diese Bleischmelze kann nach bekannten
Reinigungsverfahren weiterbehandelt werden, um das Silber und das Gold abzutrennen und zu gewinnen und um metallisches
Blei jeder gewünschten Reinheit herzustellen.
Typische Analysen des unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Behandlung von Bleirückständen der in dem
weiter unten folgenden Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung hergestellten Bleischmelze sind in der folgenden Tabelle II
angegeben.
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Ö CD CO W
Test Nr. |
zugegebene Menge an trockenem Koksgrus (t/100 t trockenem Bleirückstand) |
Kohlenstoffzugabe in % des empirisch ermittelten Bedarfs |
Zusammensetzung der Bleischmelze | Gesamt- schwe.f el |
Silber | Gold |
1 2 3 5 |
8.4 8.1 6.0 4.1 8.2 |
108 102 119 94 130 |
Blei | Gew.T% | s/t | s/t |
Gew.-% | 0.92 0.14 0.46 1.04 0.17 |
5310 4730 4570 5320 4680 |
^ 18I iol I 2f. 18 |
|||
97.55 97.20 97.16 97,38 97.80 |
Flußmittelzusätze, die durchschnittlichen Schlackentemperaturen und die Zusammensetzung der Schlacke in jedem
Test sind in der obigen Tabelle I angegeben. In der nachfolgenden Tabelle III sind die tatsächlichen Werte der
Rückgewinnung von Blei, Silber und Gold in der Bleischmelze (lead bullion) bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
aneegeben.
Metallrückgewinnung in der Bleischmelze (%)
Test Nr. | Blei | 96.1 79.2 |
Silber | Gold |
1 & 2 kombiniert1 3 |
71.7 | 9U.6 73-5 |
100 74 |
|
k | 92.0 | 71.6 | 87 | |
5 | 88.6 | 100 |
Me Arbeitsbedingungen für diese Tests sind in den obigen Tabellen I und II angegeben.
Wie aus den in der Tabelle I angegebenen Werten hervorgeht weisen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Schlacken xm allgemeinen eine geringe Bleikonzentration auf.
Die Bleiverluste in der Schlacke sind gering. Der in der vierten Schlacke erhaltene hohe FbO-Gehalt von 4,3 % ist auf
die Kohlenstoffzugabe zurückzuführen, die nur <H % de8 empi_
riechen Bedarfs betrug, während die anderen Schlacken unter Verwendung von Kohlenstoffzusätzen innerhalb des Bereiches
von 100 bis 130 % des empirischen Bedarfe hergestellt wurden
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Bleirückstände, die in elektrolytischen Zinkherstellungsanlagen
gebildet und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden, können Verunreinigungen in Form von Elementen
oder Verbindungen, wie z.B. in Form von elementarem Schwefel, in Form von Gips oder Jarosit, enthalten, welche
die Bildung einer flüssigen Lechphase neben den Bleischmelzen- und Schlackenphasen bewirken können. Wenn die Bleirückstände
eine merkliche Menge an Arsen oder Antimon enthalten, dann kann unter bestimmten Umständen eine flüssige Speisephase
gebildet werden. Wenn in dem Verfahren eine dritte flüssige Phase gebildet wird, dann wird diese Phase aus dem Ofen getrennt
entnommen· Die spezifischen Gewichte der flüssigen Phasen sind ganz verschieden, sie betragen in der Regel bei
der Schlacke 3,5f bei der Lechphase 5» bei der Speisephase
und bei der Bleischmelze 11, so daß in dem Elektroofen schnell eine zufriedenstellende Auftrennung in getrennte
Schichten auftritt.
In Elektroöfen vom Heroult-Typ, bei denen die elektrisch zugeführte
Wärme in erster Linie aus einer Widerstandserhitzung stammt als Folge des Durchganges von elektrischem Strom durch
die Schlackenphase, erfolgt nur eine geringe Bewegung durch induktives Rühren. Dieses induktive Rühren fördert die Erzielung
von zufriedenstellenden Massenübertragungsgeschwindigkeiten (-raten) und Reaktionsgeschwindigkeiten (-raten) innerhalb und
zwischen den Phasen, es beeinträchtigt Jedoch nicht eine zufriedenstellende
Trennung der flüssigen Phasen voneinander. Dies ist ein wesentlicher Vorteil, der eine Folge der Verwendung
eines Elektroofens in dem erfindungsgemäßen Verfahren ist im Vergleich zu einem Hochofen oder einem Drehrohrofen, bei
dem die Bewegung zu heftig ist, und im Vergleich zu einem Reverberierofen, in dem die Bewegung zu. schwach ist.
Es wurde gefunden, daß dann, wenn in den Bleirückständen vorhandene
Verunreinigungen die Bildung einer Lechphase verursachen
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oder die Bildung einer Lechphase verstärken, durch eine Verringerung der Kohlenstoffzugabemenge die Menge der gebildeten
Lechphase abnimmt. Es wurde ferner gefunden, daß durch Zugabe von Flußstahlschrott Blei, Silber und Gold aus
einer solchen Lechphase verdrängt werden, wodurch die Rückgewinnung dieser Metalle in der geschmolzenen Bleiphase
erhöht wird.
Die bevorzugte Größe der Flußstahlschrottabfall-Teilchen beträgt 0,5
bis 50, vorzugsweise 1 bis 25 cm. Durch diese Größe wird sichergestellt,
daß der Schrott leicht durch die obersten flüssigen Phasen nach unten sinkt, so daß er auf der Bleischmelze
schwimmt und in direkten Kontakt mit der flüssigen Lechphase kommt, so daß er sich in der gewünschten Position zum Verdrängen
des Bleis, des Silbers und des Goldes aus der Lechphase in die geschmolzene Bleiphase befindet. Ein Vergleich der
Ergebnisse der Tests 3 und 4· (Tabelle III) mit denjenigen der
Tests 1 und 2 (kombiniert) und 5 zeigt diesen Effekt: Schrotteisen wurde nur in den Tests 1, 2 und 5 zugegeben.
Bei dem Test Nr. 4- kann Jedoch, wie weiter oben angegeben, die niedrigere Bleirückgewinnung in der Blei schmelze zum Teil
auf eine erhöhte Bleikonzentration in der Schlacke als Folge der Verwendung einer geringeren Menge Kohlenstoff zurückzuführen
sein.
Wenn die Bleirückstände mehr als 0,1 % Arsen enthalten, gibt
man vorzugsweise Flußstahlschrott in ausreichender Menge in den Elektroofen, um die Bildung einer flüssigen Speisephase
zu fördern, in der das Arsen konzentriert wird, wodurch die Bildung einer Bleischmelze mit einem niedrigeren Arsengehalt
ermöglicht wird. Es ist zweckmäßig, genügend Flußstahlschrott (-abfall) zuzugeben, so daß die Eisenkonzentration in der dabei
erhaltenen Speisephase hoch genug ist, um das Arsen aus den Tröpfchen der Bleischmelze zu extrahieren, wenn sie durch die
flüssige Speisephase in die Bleischmelzenphase nach unten sinken.
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* ft-
Wenn die flüssige Speisephase aus dem Elektroofen entnommen (abgezogen) wird, läßt man sie abkühlen, vorzugsweise in
Tiegeln, unter Bildung von großen Klumpen aus einer festen metallartigen Phase, die gegen Verwitterung "beständig ist,
die durch Lagerung auf dem Boden ohne Gefahr der Umweltverschmutzung
beseitigt werden kann.
Während der Behandlung der Bleirückstände nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden einige der feinen Peststoffe, die in den Elektroofen eingeführt wex'den, in Suspension in den
Gasemissionen mitgerissen. Diese Feststoffe oder Stäube können nach Standardverfahren, zurückgewonnen werden. Neben
den Stäuben führen die Gasemissionen auch einige Mengen Rauch mit sich, der aus verflüchtigten Metallen oder Verbindungen,
insbesondere Zink, Blei und Cadmium, stammt. Diese Dämpfe können ebenfalls nach Standardverfahren zurückgewonnen
werden. Die Stäube und Dämpfe (Rauch) können im Kreislauf in den Ofen zurückgeführt werden oder 'sie können dann, wenn
ihre Zusammensetzungen dies lohnend erscheinen lassen, zuerst mit einer Säure ausgelaugt v/erden, um Zink und Cadmium zu
extrahieren, und dann kann der erhaltene Rückstand als Teil der Ausgangsmaterialien in den Ofen zurückgeführt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
28,06 Tonnen (Trockengewicht)eines Bleirückstandes aus einer
elektrolytischen Zinkherstellungsanlage· wurden kontinuierlich und direkt in einen 8Ö0 kVA-Elektroof en vom Heroult-Typ
mit einer durchschnittlichen Beschickungsgeschwindigkeit von 0,4 t (Trockengewicht) Bleirückstand pro Stunde eingeführt.
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Der in den Ofen eingeführte Bleirückstand enthielt 3,5 Feuchtigkeit und hatte, bezogen auf das Trockengewicht,
die nachfolgend angegebene Zusammensetzung:
Blei 2k.S^
Silber 973 ß/t
Silber 973 ß/t
Zink 5·
Eisen 8.0%
CaO 5 ·
SiO2 6·
27 | .3 kg | 515 | t |
8k | g | 2^5 | t |
1. | 5^3 | t | |
2, | 505 | t | |
1. | ,017 | ||
J: | ,0ii» | t | |
0. | .031* | t | |
0. | |||
0, |
3Γ ν · ι i71'
Cadmium °*°5^
Arsen 0.06%
Antimon °'°5^
Magnesium 0.12%
Barium . 0.1%
Kalium ' 0.30%
Natrium °·°2% o 2n
NHU 0 "^ °·213
Die Gesamtschwefelkonzentration in dem Rückstand betrug 14-»75 ^ und sie setzte sich wie folgt zusammen:
Elementarer Schwefel 3,5 %
Sulfidschwefel .0,7%
Sulfatschwefel · 10,55 %
Mehr als 90 % des Bleis in dem Bückstand lagen, in Form von
Bleisulfat vor.
Der verwendete Elektroofen hatte einen Innendurchmesser von etwa 2,1 m und er war mit 3 von oben eingeführten, vorgebrannten
Graphitelektroden ausgestattet, die in einem gleichzeitigen Dreieck angeordnet waren. Die von dem Elektroofen
während des Tents verbrauchte elektrische Energie betrug etwa 4-00 kW. Die Gewichte der Flußmittel und des Koksgruses,
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- 18--
die zusammen mit dem Bleirückstand in den Elektroofen
eingeführt wurden, sind in der folgenden Tabelle IV ange geben.
Tabelle IV In den Ofen eingeführte Ausgangsmaterialien
t(Trocken gewicht) |
t/Tag (Trocken- |
t/100 t trockener Bleirückstand |
|
Bleirückstand Koksgrus (l) |
28.06 2.31 |
9.6 0.79 |
100 8.2 |
SiliciumdioxidC zer- deinertes Silikatges Kalkstein |
;eiri) 2.33 |
0.1Ί 0.80 |
1.5 8.3 |
zerkleinertes Eisen | jrz 3.23 | 1.10 | 11.5 |
Flußstahlschrott ^2' | 1.0U | O.36 | 3.7 |
insgesamt | 37.39 | 12.79 | 133.2 |
Es wurde zusätzlicher Kohlenstoff mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 kg/Stunde eingeführt durch den langsamen
Verzehr der vorgebrannten Graphitelektroden in dem Elektro· ofen, wobei die gesamte Kohlenstoffzugabe I30 % des
empirischen Bedarfs betrug;
der Flußstahlschrott mit einer Größe innerhalb des Bereiches von 5 bis 25 cm wurde intermittierend in den Ofen
eingeführt, jedoch mindestens einmal pro 8 Stunden.
Die Energiezufuhr für den Elektroofen wurde so eingestellt, daß die Temperatur in der flüssigen Schlackenphase innerhalb
des Bereiches von 1220 bis 13800C lag. wahrend des Tests
wurden drei flüssige Phasen gebildet, eine geschmolzene Blei-
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phase, eine Schlackenphase und eine Lechphase. Diese wurden intermittierend und getrennt aus dem Ofen abgezogen. In dem
Elektroofen wurde stets eine flüssige Schlackenphase einer Tief.e von mindestens 10 cm aufrechterhalten. Die Schlacke
hatte die folgende Zusammensetzung: 22,0 % CaO, 25,5 % FeO,
29,1 % SiO2, 7,9 % ZnO, 5,1 % k^2°^>
und 0^ ^ IJb0» wobei
die Mengen der in der Schlacke vorhandenen Elemente der Bequemlichkeit halber durch die angegebenen Oxide axisgedrückt
sind ·
Die Gasemissionen aus dem Elektroofen wurden durch Mischung
mit Luft gekühlt und durch Zyklone und ein Sainmel gehäuse
geleitet, um die Stäube und Dämpfe (Rauch) abzutrennen.
Die Gewichte der aus dem Elektroofen während des Verlaufs des Tests gewonnenen Produkte sind in der folgenden Tabelle
V zusammen mit ihren Blei- und Silbergehalten und dem Prozentsatz der Verteilung des Bleis und Silbers in jedem Produkt
angegeben.
Tabelle V Produkte: Blei- und Silbergehalte: Blei- und Silber-Verteilung
Trockengew, insgesamtPb (t) (t) |
6.99 5.16 |
Ag, (kg) |
Verteilung Pb Ag % * |
100 83.5 |
|
Ausgangsmaterial: Bleirückstand Produkte: Bleischmelze |
28.06 5.25 |
0.17 | 27.3 25.54 |
100 72.8 |
1.6 |
Schlacke | 9.69 | 0.25 0.42 |
0.47 | 2.4 | 9.0 2.8 |
Leen Stäube und Dämpfe(I Zyklone |
4.62 auch) 1.39 |
1.09 | 2.65 0.82 |
3.5 5.9 |
3.1 |
Sammelgehäuse | 2.00 | 7.O9*1 | O.92 | 15.4 | 100.0 |
insgesamt | 22.95 | 29.4O(1) | 100.0 |
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- ae--
Fußnoten:
K J Die fehlenden Ausbeuten sind auf Probenentnahmefehler oder analytische Fehler zurückzuführen.
Die gebildete Bleischmelze enthielt nur 0,17 % Gesamtschwefel
und wurde Standardverfahren zur Behandlung und Reinigung für die Rückgewinnung von Silber und Gold und für die Herstellung
von metallischem Blei mit. einer Reinheit von 99,99 % unterworfen.
Ein Bleirückstand wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Geschwindigkeit von 7 t (Trockengewicht) pro Tag
in dem gleichen 800 kVA-Heroult-Elektroofen, wie er in Beispiel
1 verwendet worden war, behandelt. Die Zusammensetzung
des in diesem Beispiel verwendeten Bleirückstandes war folgende:
Blei 39,0 %
Kupfer 2,5 %
Arsen 4-,O %
Zinn " 3,2 %
Zink 9,5 %
Cadmium 1,0 %
Eisen 0,8 %
CaO 0,6 %
SiO2 1,4·%
Wismut 0,8696
Der Gesamtschwefelgehalt betrug 9,0 %, wobei der gesamte
Schwefel in Form des Sulfats vorlag, und mehr als 70 % des Bleis in dem Bleirückstand lagen in Form des Sulfats vor.
Bei diesem Bleirückstand handelte es sich um den Rückstand,
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der zurückbleibt nach dem Auslaugen der Stäube und Dämpfe (des Rauches), die von Gasen abgetrennt werden, welche die
bei der pyxometallurgischen Herstellung von Kupfer verwendeten Konverter verlassen, mit einer Schwefelsäure enthaltenden
Lösung.
Dieser Bleirückstand wurde ohne vorherige Sinterung oder irgendeine andere komplizierte Vorbehandlung zusammen mit
den in der folgenden Tabelle VI angegebenen Mengen an Flußmitteln und Koksgrus direkt und kontinuierlich in den 800 kVA-Elektroofen
eingeführt mit Ausnahme von kurzen Perioden vor und während des Abziehens der flüssigen Phasen aus dem Ofen.
Tabelle VI
In den Ofen eingeführte Ausftangsmaterialien
Beschickungsgeschwindig keit in t f Trocken p*fm Λ/
t (Trockengew.)/ 100 t Bleirückstand
Bleirückstand 7.00
Koksgrus 0.82
Kalkstein , 1.21 zerkleinertes Silikatgestein 0.5k
Bleihochofenschlacke 2.50
Flußstahlschrott 1.11
insgesamt 13.18
Tag)
100.0
11.7.
17.fc
7.7 35.9
15.9 188.6
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Der verwendete Flußstahlschrott war ähnlich dem in Beispiel 1 verwendeten und er wurde intermittierend, jedoch mindestens
alle 8 Stunden in den Elektroofen eingeführt.
Er. wurden insgesamt etwa 4 kg zusätzlicher Kohlenstoff pro
Stunde durch die drei vorgebrannten Graphitelektroden in den Elektroofen eingeführt, so daß die Gesamtkohlenstoffzugabe
104 % des empirisehen Bedarfs betrug.
Der Ofen wurde mit einer gemessenen Schlackentemperatur innerhalb
des Bereiches von 1120 bis 1300°C betrieben. In dem Ofen bildeten sich drei flüssige Phasen, nämlich die geschmolzene
Bleiphase, eine Schlackenphase und eine Speisephase, die intermittierend und getrennt abgezogen wurden. Die Schlackerischicht
wurde stets auf einer minimalen Tiefe von 10 cm gehalten. Die Schlacke hatte die folgende Zusammensetzung:
18,0 % CaO, 30,0 % FeO, 18,0 % SiO2, 17,4 % ZnO, 3,4 % Al2O,
und 2,5 % PbO, wobei die Mengen der in der Schlacke vorhandenen
Elemente der Bequemlichkeit halber durch die angegebenen Oxide ausgedrückt sind. Die aus dem Elektroofen austretenden
Gase wurden durch Mischen mit Luft gekühlt und dann durch Zyklone und ein Sämmelgehäuse geführt, um Stäube und Dämpfe
(Rauch) abzutrennen.
Die Gewichte der aus dem Elektroofen gewonnenen Produkte
sind in der folgenden Tabelle VII zusammen mit ihren Blei-, Silber-, Gold- und Arsengehalten angegeben. Die prozentuale
Verteilung der Elemente in den Produkten ist ebenfalls angegeben.
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Tabelle VII Produkte: Metallgehalte:
Metallverteiluna·
t pro | Pb | 1 | Ag | Au | As | Pb | Ae | Au | 86.1 | 86.7 | As | |
Tag | tjta | gA'ag | t/Pag | Verteilung (%) | ||||||||
Blei | 2.79 | 2.48 | O | .04 | 2.79 | 0.03 | 87.3 | 2.1 | Spurer | 9.9 | ||
schmelze | O | 8.9 | 4.4 | |||||||||
Schlacke | 6.29 | 0.14 | O. | 025 | Trace | 0.05 | 5.0 | 2.9 | 8.9 | 16.0 | ||
Speise phase |
0.64 | 0.04 | 1 | .11 | O.l4 | 0.19 | 1.4 | 100 | 100 | 66.7 | ||
Stäube | 0.71 | 0.18 | 035 | 0.29 | 0.02 | 6.3 | 7.4 | |||||
insgesamt | 10.43 | 2.84 | .21 | 3.22 | 0.29 | 100 | 100 | |||||
Die Bleischmelze enthielt weniger als 0,5 % des Arsens aus dem Bleirückstand in einer Konzentration von etwa 1 %. Die
Speisephase enthielt jedoch etwa 67 % des Arsens aus dem Bleirückstand in einer Konzentration von etwa 30 %, Der
größere Anteil des Arsens, das in dem Rückstand enthalten war, wurde somit in die inerte Speisephase, die sich gebildet
hatte, überführt.
Die Bleischmelze wurde Standardverfahren zur Behandlung und Reinigung für die Rückgewinnung von Silber und Gold und zur
Herstellung von metallischem Blei der geforderten Reinheit unterworfen.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte
Ausführungsformen näher erläutert, es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie darauf keineswegs
beschränkt ist, sondern daß diese in vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können, ohne daß dadurch
der Rahmen der vorließenden Erfindung verlassen wird.
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Claims (9)
1. Verfahren zum Behandeln von Bleirückständen, in denen mehr als 70 % des Bleis in Form von Bleisulfaten vorliegen,
ohne vorherige Sinterung, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Rückstände zusammen mit einem Kohlenstoff enthaltenden
Reduktionsmittel und zusammen mit Flußmitteln, die damit reagieren unter Bildung einer FeO, CaO und SiO^ enthaltenden
Schlacke direkt in einen Elektroofen einführt, der bei einer Temperatur von 1000 bis 15000C in der Schlackenschicht betrieben
wird, unter Bildung von geschmolzenem Blei (lead bullion) in dem Ofen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur in der Schlackenschicht innerhalb des
Bereiches von 1100 bis 135O0C hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleischmelze weniger als 1,1 % Schwefel enthält.
709835/0677 Y
TELEFON (OS9) 99 9889 TELRX ΟΒ-ϋβββΟ TELESRAKMF. MONAPAT
ORIGINAL INSPECTED
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bleirückständen
Silber und/oder Gold enthalten ist/sind und daß die Bleischmelze mindestens 70 % des Bleis und die Edelmetalle,
die in den Rückständen enthalten sind, enthält.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleischmelze
mehr als 90 % Blei enthält.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Bleirückstand
um einen Bleirückstand handelt, der abgetrennt worden ist nach dem Auslaugen von Perriten mit heißer Säure
in einem Verfahren zur Herstellung von elektrolytischem Zink.
7· Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4·,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Bleirückstand um einen Bleirückstand handelt, der abgetrennt worden ist
nach dem Auslaugen von Stäuben, die in einem Verfahren zur Herstellung von Kupfer gebildet werden, mit einer Säure.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Elektroofen
Schrotteisen eingeführt wird, um Blei, Silber und Gold aus einer Lechphase in die Bleischmelze zu verdrängen.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Elektroofen
Schrotteisen eingeführt wird, um die Bildung einer Speisephase zu fördern, in die Arsen extrahiert wird, wodurch eine
Bleischmelze mit einer Arsenkonzentration von weniger als 1,5 % erhalten wird.
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