DE930750C - Verfahren zur Herstellung von Alkoholen hoeheren Kohlenstoffgehaltes als die zur Umsetzung zu bringenden Ausgangsstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkoholen hoeheren Kohlenstoffgehaltes als die zur Umsetzung zu bringenden Ausgangsstoffe

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DE930750C
DE930750C DED6675D DED0006675D DE930750C DE 930750 C DE930750 C DE 930750C DE D6675 D DED6675 D DE D6675D DE D0006675 D DED0006675 D DE D0006675D DE 930750 C DE930750 C DE 930750C
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Wilhelm Querfurth
Karl Dr Wiesler
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C31/00Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkoholen höheren Kohlenstoffgehaltes als die zur Umsetzung zu bringenden Ausgangsstoffe Es ist bekannt, höhere Alkohole, wie Butylalkohol. aus Aldehyden mit niedrigerem Kohlenstoffgehalt, wie Acetaldehyd, derart herzustellen, daß man die Aldehyde zusammen mit Wasserstoff über Katalysatoren leitet, welche sowohl kondensIerend als auch hydrierend wirkende Bestandteile enthalten. Man hat auch schon versucht, das nach dem Überleiten über die Katalysatoren und nach der darauffolgenden Abscheidung der entstandenen höheren Alkohole verbleibende Gemisch, welches neben nicht umgesetztem Ausgangsmaterial, z. B. Aoetaldehyd, und Wasserstoff auch einen geringen Anteil an Äthylalkohol .enthält, im Kreislauf wieder den Katalysatoren zuzuleiten. Die Überführung dieser Verfahren in die Technik ist jedoch bis jetzt auf Schwierigkeiten gestoßen, da hierbei - vermutlich auf Grund unerwünschter Nebenreaktionen, z. B. auch Verharzung der Aldehyde - nicht nur ein Erlahmen der Kontaktsubstanz eintritt, sondern auch ein Reaktionsgemisch erhalten wird, welches sowohl nach dem Gehalt an gewünschten höheren Alkoholen als auch nach der Art der gebildeten Nebenprodukte nicht befriedigt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man gute Ergebnisse erzielt, wenn man Gemische von Aldehyden und Alkoholen, vorteilhaft solchen von gleicher Kohlenstoffzabl wie die Aldehyde, in Gegenwart von Wasserstoff oder mit an der Reaktion nicht teilnehmenden Gasen verdünntem Wasserstoff über Katalysatoren leitet und dabei so verfährt, daß man zu Beginn der Reaktion einmalig den Alkohol und dann laufend dem im Kreislauf befindlichen Reaktionsgemisch nach Abscheidung der entstandenen höheren Alkohole vor der erneuten Umsetzung über der Kontaktsubstanz jeweils frischen Aldehyd zuführt mit der Maßgabe, daß hierbei das molare Verhältnis von Alkohol, bezogen auf jeweils zugesetzten Aldehyd, I bis 2 Mol und mehr beträgt. Hierbei können als Aldehyde vor allem Acetaldehyd, aber .auch höhere Aldehyde wie Propionaldehyd, Butyraldehyd od. dgl. verwendet werden. Als Reduktionsmittel kann man reinen Wasserstoff oder auch solchen verwenden, welcher durch nicht an der Reaktion teilnehmende Gase verdünnt ist, wie Stickstoff, Kohlenoxyd, Kohlensäure oder Wasserdampf.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Alkohole können beliebiger Art sein, doch hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, solche Alkohole zu verwenden, welche die- gleiche Kohlenstoffzahl aufweisen wie die als Ausgangsmaterial verwendeten Aldehyde. So kann man z. B. zwecks Herstellung von Butylalkohol Acetaldehyd zusammen mit Wasserstoff und Äthylalkohol über Kontaktstoffe leiten. Die Menge des Alkohols kann in weiten Grenzen variiert werden. Um aber unerwünschte Reaktionen sowie Verharzung der Kontaktsubstanz zu vermeiden, empfiehlt es sich, daß nicht weniger als i Mol Alkohol, vorteilhaft i bis 2 Mol Alkohol, oder auch mehr, bezogen auf ein Teil angewandten Aldehyd im Reaktionsgemisch, vorhanden sind. Günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn pro Mol Acetaldehyd etwa 1,5 Mol Alkohol vorhanden sind.
  • Die erfindungsgemäß verwendbaren Reaktionstemperaturen liegen im allgemeinen oberhalb von i 5o', vorteilhaft zwischen Zoo und 45o°. Besonders gute Ergebnisse erhält man beim Arbeiten bei etwa 325°.
  • Bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens ist auch die Durchsatz,geschwindigkeit von Einfluß ,auf die quantitative und qualitative Zus.ammens!etzung des erhaltenen Reaktionsproduktes. Im allgemeinen ist es ratsam, die durchgesetzte Aldehydinenge auf io bis 50 Mol, vorteilhaft io bis 25 Mol pro Liter und 'Stunde einzustellen.
  • Als Kontaktstoffe kommen erfindungsgemäß vor allem solche in Betracht, welche im wesentlichen aus kondensierend wirkenden Stoffen, z. B. Oxyde oder Hydroxyde der Elemente der 2. bis 4. Gruppe, und ,außerdem aus die Hydrierung beschleunigenden Schwermetallen bzw. Metallverbindungen, wie Kupfer, Nickel, Molybdän, in Mengen von mindestens io%, vorteilhaft mehr als --oo/o, bestehen.
  • Als kondensierend wirkende Stoffe seien beispielsweise genannt Magnesiumoxyd, Bariumoxyd, aktive Kieselsäure, Magnesiumsilikat bzw. Phosphate, seltene Erden, Aluminiumoxyd od. dgl. Als besonders vorteilhaft hat sich hierbei Titandioxyd erwiesen. Die andererseits im Sinne des vorliegenden Verfahrens als Katalysatorbestandteile zu verwendenden Schwermetalle bzw. Schwermetallverbindungen können beispielsweise sein: Kupfer bzw. dessen Oxyde, Carbonat oder Formfiat, Nickel, Kobalt, Silber, Zinkoxyd, Oxyde -des Wolframs, des Molybdäns oder des Vanadins. Dabei übt Eisen auf die Reaktionsteilnehmer eine ungünstige, zersetzende Wirkung aus. Es ist deshalb mitunter von Vorteil, Eisen .aus den erhitzten Apparateteilen Dis verschiedenen Kontaktstoffe können als solche oder auch auf Trägersubstanzen wie Tonziegel, Aktivkohle, Bimsstein bzw. metallischen Körpern, z. B. Aluminiumkugeln oder Kupfer, zur Anwendung gelangen.
  • Das Verfahren kann bei gewöhnlichem oder auch bei :erhöhtem Druck, z. B. bei Drücken von etwa i o bis i oo at, durchgeführt werden. Beispiel 1 In einem mit Kupfer ausgekleideten Reaktionsrohr von i m Länge und 30 mm 1. W. aus Stahl befinden :sich im mittleren Teil 9 i g (entsprechend ioo ccm) Kontakt in Form von 5-mm-Tabletten. Die Kontaktzusammensetzung ist (Mg 71, Ti 6, Cu i o, Cr 13),00-A15, d. h. auf i oo Teile Substanz wurde der Kontakt mit 5 Teilen Aluminiumpulver versetzt. Erhalten wurde der Kontakt durch Fällen einer siedenden i o % ,gen Lösung der betreffenden Sulfate bzw. Titan als Kaliumoxalat mit i o o'oigzr Natronlauge, mehrmaliges Dekantieren des Niederschlages mit kaltem Wasser, Abrutschen und Trocknen, weiterhin Zerkleinern und Tablettieren. Zur Verfestigung des Kontaktes wurde er etwa 5o Stur_-den bei 50o° in Stickstoff erhitzt, wobei das Aluminiumpulver ansiütert.
  • Während ioo Stunden wurden über den vorher mit Luft bei 45o° behandelten Kontakt bei 323 und bei 30 at 454o g Acetaldehyd und 3740 1 Wasserstoff geleitet, wobei die einmalig aufzuwendenden 4 i i g go % ,gen Alkohols sich dauernd im Kreislauf befanden, außerdem wurden 3251 Wasserstoff je Stunde dauernd im Kreislauf durch das Reaktionsrohr gegeben. Der Durchsatz betrug somit 10,3 Mol Aoetaldehyd und etwa 20 Mol Äthanol je Stunde und Liter Kontakt. Durch Auffraktionieren des anfallenden Kondensates wurden erhalten: 22 g Acetaldehyd; :somit setzte sich -dieser zu 99,50;ö um. Nach Abzug des ursprünglich eingesetzten Äthanols wurden 176g zurückerhalten. Außerdem fielen an: 2 g Äthylacetat und kein Butyraldehyd sowie 1993 g n-Butanol und 771 g höhere Alkohole, vorwiegend Hexanol neben Oktanol und Dekanol. Die theoretische Ausbeute an Butanol betrug demnach 5q.,7% und an höheren Alkoholen (als Hexanol gerechnet) 23%.- Die Butanolfraktion hatte D?o =o,8o8o und gab mit Schwefelsäure nur eine Gelbfärbung, war also von recht guter Qualität. Im Abgas wurden während des ganzen Versuches nur 8,21 erhalten, der Wasserstoff ging demnach restlos in Reaktion. Beispiel :2 In einem mit Silber ausgekleideten 'Stahlrohr gleicher Dimension wurde ein Kontakt der gleichen Herstellungsweise wie im Beispiel i, jedoch in der Zusammensetzung (Mg 85, Ti 7, Cu 5, Cr 3),00-A15 angewendet. Eingefüllt wurden Zoo ccm, entsprechend 157 g. Der Durchsatz betrug 25,7 Mol Acetaldehyd und etwa 5,5 Mol Äthanol pro Stunde und Liter Kontakt, wobei 65 Mol Wasserstoff im Kreislauf gingen und außerdem 25 Mol Frisch-Wasserstoff verbraucht wurden. Das als Kondensatfraktion anfallende Äthanol ging gleichfalls im Kreislauf. Bei 348' und 3o at wurden während 12 Stunden 2700 g Aeetaldehyd angewandt, wovon 47 g nicht in Reaktion gingen, außerdem i 5oo 1 Frisch-Wasserstoff. Es wurden nur 41 Abgas erhalten. Nach Aufdestillieren des Kondensates - 2972g, D@0= °,845o -wurden erhalten: 552g Butanol, 56g Butyraldehyd, 67 g Äthylacetat, 13329 Äthanol und 348g höhere Alkohole. Das entspricht 24,70,'o der Theorie Butanol, 16,9°!o der Theorie höhere Alkohole und 48,30,!o der Theorie Äthanol. Beispiel 3 In einem nicht ausgekleideten Stahlrohr ähnlicher Dimension wie in obigen Beisspielen befanden -sich 50 ccm oder 38 g Kontakt der Zusammensetzung Mg 89, A1 8, Cu 3. Im Verlauf von 46 Stunden wurden 1o85 g Acetaldehyd und 2720 1 Frisch-Wasserstoff durchgeleitet, wobei außerdem noch i 19o 1 Wasserstoff im Kreislauf bewegt wurden. Der Durchsatz betrug demnach 4,9 Mol Acetaldehyd, 54 Mol Frisch-Wasserstoff und 954 Mol Kreislauf-Wasserstoff. Es wurden erhalten: 7711 Abgas und nur 638g Kondensat, D15=o,89io, dessen Ruffraktionierung 44g Acetaldehyd, 309 Äthylacetat, 17'.l g Äthanol, 25 g Butyraldehyd und 152 g Butanol ergab. Außerdem entfielen noch höhere Alkohole und eine schwarze, teerige Schmiere. Demnach fielen an: 160!o der Theorie Äthanol und 17,4% der Theorie Butanol. Zu bemerken ist noch, daß diese Butanolfraktion reich an ungesättigten Verbindungen ist. Beispiel 4 In ein nicht ausgekleidetes Reaktionsrohr ähnlicher Dimension wie bei den vorhergehenden Beispielen. wurden 50o ccm oder 454g Kontakteingefüllt. Während 2o Stunden wurden bei 259° und 0,3 at i ooo g Acetaldehyd und 4oo 1 Frisch-Wasserstoff über den Kontakt geleitet, wobei außerdem 171/Std. Wasserstoff im Kreislauf bewegt wurden. Es wurden 2401 Abgas erhalten. Die Kondensatmenge betrug nur 502g, D20=0,9070. Es wurden also durchgesetzt: 2,28 Mol Acetaldehyd, 1,5 Mol Umlauf-Wasserstoff und 1,6 Mol Frisch-Wasserstoff pro Stunde und Liter Kontakt. Die Ruffraktionierung des Kondensates ergab 64g unveränderten Aeetaldehyd, i 8o g crotonaldehydhaltigen Äthanol und 48g Butanol, der viel an ungesättigten Verbindungen enthielt; außerdem fielen noch 73 g höhersiedende Produkte an. Die Ausbeute betrug demnach 18,5 % der Theorie Äthanol und 6, i % der Theorie Butanol.
  • Das Verfahren war keineswegs naheliiegend. Vor allem war nicht vorauszusehen, daß die Gegenwart von wesentlichen Mengen Alkohol die Aktivität des Katalysators und auch die Zusammensetzung des Reaktionsproduktes in günstiger Weise beeinflussen würde.
  • Man kann annehmen, daß die Gegenwart wesentlicher Alkoholmengen bei der Reaktion sowohl den Verlauf der Umsetzung der angewendeten Aldehyde als auch gegebenenfalls die Katalysatoren derart beeinflußt, daß eine Reaktionslenkung zugunsten des erwarteten höheren Alkohols bewirkt wird.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Alkoholen höheren Kohlenstoffgehaltes als die zur Umsetzung zu bringenden Ausgangsstoffe durch Überleiten von Gemischen von Aldehyden und Alkoholen, vorteilhaft solchen von gleicher Kohlenstoffzahl wie die Aldehyde, in Gegenwart von Wasserstoff oder mit an der Reaktion nicht teilnehmenden Gasen verdünntem Wasserstoff über Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn der Reaktion einmalig der Alkohol und dann laufend dem im Kreislauf befindlichen Reaktionsgemisch Aldehyd zugeführt wird mit der Maßgabe, daß hierbei das molare Verhältnis von Alkohol, bezogen auf jeweils zugesetzten Aldehyd, i bis 2 Mol und mehr beträgt. .
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei erhöhten Drücken von i o bis i oo at durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsgemisch über Katalysatoren leitet, welche im wesentlichen aus kondensierend wirkenden Stoffen, z. B. Oxyde oder Hydroxyde der Elemente der 2. bis 4. Gruppe, und außerdem aus die Hydrierung beschleunigenden Schwermetallen bzw. Metallverbindungen, wie Kupfer, Nickel, Molybdän, in Mengen von mindestens 1o%, vorteilhaft mehr als 2o%, bestehen.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von Katalysatoren, welche als kondensierend wirkenden Bestandteil Titanoxyd enthalten.
DED6675D 1939-03-04 1939-03-04 Verfahren zur Herstellung von Alkoholen hoeheren Kohlenstoffgehaltes als die zur Umsetzung zu bringenden Ausgangsstoffe Expired DE930750C (de)

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